Wie Treue den Glauben belebt
Reihe: Das goldene Kalb (2/2)
2.Mose 32,7-14
Die Israeliten wurden ungeduldig, als sie auf Mose warten mussten. Ohne sichtbaren äusseren Anlass drängten sie Aaron dazu, einen Gott zu machen. Als er fertig war, riefen sie voller Begeisterung: „Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!“ Ex.32,4. Es ist kaum zu fassen, was hier geschah. Während diesen schrecklichen Ereignissen war Mose auf dem Berg mit Gott im Gespräch. Da sagte der Herr zu Mose: „Steig schnell hinunter! Dein Volk, das du aus Ägypten hierher geführt hast, läuft ins Verderben. Sie sind sehr schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen mit meinen Geboten gewiesen habe: Ein gegossenes Kalb haben sie sich gemacht, sie haben es angebetet und ihm Opfer dargebracht und gerufen: ‘Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!’“ Weiter sagte der Herr zu Mose: „Ich habe erkannt, dass dies ein widerspenstiges Volk ist. Deshalb will ich meinen Zorn über sie ausschütten und sie vernichten. Versuche nicht, mich davon abzubringen! Mit dir will ich neu beginnen und deine Nachkommen zu einem grossen Volk machen.“ Mose aber suchte den Herrn, seinen Gott, umzustimmen und sagte: „Ach Herr, warum willst du deinen Zorn über dein Volk ausschütten, das du eben erst mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast? Du willst doch nicht, dass die Ägypter von dir sagen: ‘Er hat sie nur herausgeführt, um sie dort am Berg zu töten und völlig vom Erdboden auszurotten!’ Lass ab von deinem Zorn, lass dir das Unheil Leid tun, das du über dein Volk bringen willst! Denk doch an Abraham, Isaak und Jakob, die dir treu gedient haben und denen du mit einem feierlichen Eid versprochen hast: ‘Ich will eure Nachkommen so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel; ich will ihnen das ganze Land, von dem ich zu euch gesprochen habe, für immer zum Besitz geben.’“ Da sah der Herr davon ab, seine Drohung wahr zu machen, und vernichtete sein Volk nicht. Ex 32,7-14
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2.Mo 32,4
I. Gottes gerechtfertigter Zorn
Wir können uns kaum vorstellen, wie schmerzlich diese Entwicklung für Gott gewesen sein muss. Das war eine schallende Ohrfeige. So, wie wenn Kinder sich von ihren Eltern trennen und behaupten, sie hätten andere Eltern. Gott ist empört. Er sagt Mose: „Steig schnell hinunter! Dein Volk, das du aus Ägypten hierher geführt hast, läuft ins Verderben.“ Ex 32,7 Jetzt ist genau das eingetreten, was Gott vermeiden wollte. Die Israeliten versündigen sich gegen ihn und zwingen ihn dazu, sie zu strafen, denn Gott ist gerecht und heilig. Er kann keine Tat ungestraft lassen, sonst wäre er nicht gerecht. Er sagt Mose: „Sie sind sehr schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen mit meinen Geboten gewiesen habe: Ein gegossenes Kalb haben sie sich gemacht, sie haben es angebetet und ihm Opfer dargebracht und gerufen: ‘Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!’“ Ex.32,8. Gott ist fassungslos! Dieses goldene Kalb, das sie selber hergestellt haben, soll das Volk aus Ägypten geführt haben! Eine Statue, die einen grasfressenden Jungstier darstellt, machen sie zu ihrem Gott. Leider sind wir Menschen zu solchen unbegreiflichen Handlungen fähig. Paulus äussert sich über dieses Verhalten gegenüber den Christen in Rom: „An die Stelle der Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes setzten sie das Abbild des vergänglichen Menschen und die Abbilder von Vögeln, vierfüssigen Tieren und Kriechtieren.“ Röm.1,23. Es erstaunt mich oft, was Menschen glauben. Die verrücktesten Theorien finden sie toll, aber die Botschaft des Evangeliums lehnen sie ab. Israel wählte sich diesmal ein vierfüssiges Tier. Was für eine Beleidigung Gottes! Der Mensch, die Krönung der Schöpfung, verehrt ein Tier als Gott. Egal, was für einen Götzen sie wählten, sie verliessen dadurch die Gemeinschaft mit Gott. Sie beleidigten Gott im höchst möglichen Mass, denn es gibt nichts Schlimmeres, als Gott durch einen Götzen zu ersetzen. Johannes warnt sogar die Christen vor solchem Verhalten: „Meine lieben Kinder, nehmt euch in Acht vor den falschen Göttern!“ 1.Joh.5,21. Wer andere Götter verehrt, der kündigt die Beziehung zu Gott auf. Er begeht einen geistlichen Ehebruch. Gott muss feststellen: „Ich habe erkannt, dass dies ein widerspenstiges Volk ist.“ Ex.32,9. Oder man könnte noch präziser übersetzen, dass das Volk einen harten Nacken hat. Mit anderen Worten: Sie sind unbeugsam. Sie sind nicht bereit, sich vor dem allmächtigen Gott zu beugen. Selber wollen sie sich behaupten. Die Geschicke, die nur Gott lenken kann, wollen sie selber lenken. Sie sind nicht bereit, sich vor Gott zu demütigen und seine Ordnungen zu respektieren. Darüber ist Gott sehr enttäuscht. Er wird zornig und ist im Begriff, das Volk zu vertilgen, so wie Sodom und Gomorra. Mose soll ihn davon ja nicht abhalten: „Versuche nicht, mich davon abzubringen!“ Ex.32,10. Mit Mose und seinen Nachkommen will Gott sein Werk weiterführen. Vielleicht wirkt das auf dich befremdend, wenn der Gott der Liebe seinem Zorn freien Lauf lassen will. Doch, wie hätte Gott sonst reagieren sollen? Wie können wir von Gott erwarten, dass er angesichts einer so klaren Aufkündigung der Beziehung seitens des Volkes nicht zornig wird? Ich bezweifle, dass jemand von uns solches Verhalten gelassen akzeptieren würde. Gott ist heilig und gerecht. Wenn Gott solche Verhaltensweisen übersehen würde, dann wäre er nicht gerecht. Was würden wir über einen Gott denken, der Ungerechtigkeiten ungestraft lässt? Das wäre nämlich keine Liebe sondern Gleichgültigkeit. Die Israeliten konnten wissen, dass Gott bei ihrem Verhalten einschreiten würde, denn in den zehn Geboten warnte er: „Wirf dich nicht vor fremden Göttern nieder und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein leidenschaftlich liebender Gott und erwarte auch von dir ungeteilte Liebe. Wenn sich jemand von mir abwendet, dann ziehe ich dafür noch seine Nachkommen zur Rechenschaft bis in die dritte und vierte Generation.“ Ex.20,5. Gott ist ein liebender und eifernder Gott. Missachtung duldet er nicht. Mir ist bewusst, dass es viel schöner ist über die Liebe Gottes zu sprechen. Wie Gott für uns sorgt und wie er sich darum bemüht, dass wir in den Himmel kommen. Aber wir kennen Gott nicht wirklich, wenn wir vor der Realität die Augen verschliessen, dass Gott zornig werden kann. Wenn wir meinen, Gott würde nicht richten, haben wir eine einseitige oder besser gesagt, eine falsche Vorstellung von Gott. Wer den Zorn Gottes im Denken und Glauben ausblendet, wird den lebendigen Gott nie wirklich verstehen. Christen kommen gern in Panik, wenn sie das hören. Es passt einfach nicht in das Gottesbild, das sie sich gemacht haben. Doch Gott ist gerecht, heilig und allmächtig. Schon in den Sprüchen steht: „Den Herrn ernst nehmen ist der Anfang aller Erkenntnis. Wer ihn missachtet, verachtet auch Weisheit und Lebensklugheit.“ Spr.1,7. Weil Menschen Gott nicht ernst nehmen, ihn nicht fürchten, meinen viele, sie bräuchten sich nicht zu bekehren. Sie haben einen harten Nacken. Sie sind unbeugsam, weil sie meinen, sie hätten ihr Leben selber im Griff. Hast du deinen Nacken schon vor dem allmächtigen Gott gebeugt, oder gehörst du auch zu den unbeugsamen Menschen, die eigene, wenn auch fromme Wege gehen? Wenn das der Fall ist, dann steht der Zorn Gottes über deinem Leben. Jesus sagt: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ Joh.3,36. Der Sohn, Jesus, kann den Zorn Gottes über unserem Leben abwenden. Der Glaube an Jesus macht uns zu Kindern Gottes, die dem Gericht Gottes entgehen. In Jesus wird auch die Liebe Gottes greifbar, denn Paulus sagt: „Gott beweist uns seine Liebe dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Deshalb kann es jetzt, nachdem wir aufgrund seines Blutes für gerecht erklärt worden sind, keine Frage mehr sein, dass wir durch ihn vor dem kommenden Zorn Gottes gerettet werden.“ Röm.5,8-9. Gott zeigt uns seine Liebe durch seinen Sohn Jesus Christus. Wer die Liebe Gottes erfahren will, der muss zu Jesus kommen, denn nur so entkommen wir dem Zorn Gottes. Jesus sagt: „Alle, die auf mein Wort hören und dem glauben, der mich gesandt hat, haben das ewige Leben. Sie kommen nicht mehr vor Gottes Gericht; sie haben den Tod schon hinter sich gelassen und das unvergängliche Leben erreicht.“ Joh 5,24
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2.Mo.20,5; Spr.1,7; Jes.48,4; Lk.12,4-5; Joh.3,36; 5,24; 14,5-6; Apg.7,51; Rö.1,23; 5,8-9; Eph.2,3; 1.Joh.5,21; Offb.16,5-7
II. Moses unbeirrbare Treue
Gott bietet Mose an, aus seiner Nachkommenschaft ein grosses Volk werden zu lassen. Er würde sein Werk über die Nachkommen von Mose fortführen. Mose hätte darauf sehr positiv reagieren können. Das wäre für ihn eine Ehre und vor allem eine Erleichterung gewesen. Endlich wäre er die belastende Aufgabe losgewesen. Aber Mose lässt sich nicht beirren. Er kennt den Plan Gottes genau und er will daran festhalten. Wie klar und fest Mose in seinem Auftrag steht, prüft Gott, indem er ihm sagt: „DEIN Volk, das DU aus Ägypten hierher geführt hast.“ Ex.32,7. Aber Mose bleibt den Tatsachen treu. Er weiss ganz genau, dass nur Gott dieses Volk aus Ägypten befreien konnte. Mose hätte Gott gegenüber nie von seinem Volk gesprochen und so entgegnet er: „Ach Herr, warum willst du deinen Zorn über DEIN Volk ausschütten, das DU eben erst mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast? Ex.32,11. Mose ist und bleibt überzeugt, dass Gott das Volk Israel aus Ägypten befreite. Nicht er selber und schon gar nicht das goldene Kalb befreiten das Volk – Gott hat es getan. Es ist DEIN Volk und DU hast DEIN Volk mit starker Hand aus Ägypten befreit - nicht ich. Mose ist für uns ein grosses Vorbild. Er ist nicht bereit, Gottes Wirken für sich in Anspruch zu nehmen. Er hätte sich durchaus einbilden können, er sei ein guter und fähiger Leiter. Seine Fähigkeiten hätten dazu geführt, dass das Volk aus Ägypten befreit wurde. Ist es nicht so, dass wir selber in der Gefahr stehen, Gottes Handeln in unserem Leben, als unsere eigene Leistung anzusehen? Wir bitten Gott in einer schwierigen Sache um Hilfe. Wenn sich die Schwierigkeiten in einer guten Art lösen, denken wir plötzlich, dass wir es doch irgendwie gut gemacht haben. Wir tun dann so, als hätten wir Gott nicht wirklich gebraucht. Wir rühmen uns selbst, statt Gott. Doch Mose lebte so, wie es Paulus den Korinthern sagt: „Wenn also jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn stolz sein.“ 1.Kor.1,31. Mose beachtet die Aufforderung Gottes nicht, dass er ihn nicht von seinem Vorhaben abhalten soll. Die Vorstellung einer totalen Vernichtung des Volkes schmerzt ihn und er kämpft für sein Volk. Mose sagt Gott, wenn er das Volk jetzt vernichten würde, wäre das für die Ägypter total irritierend: „Du willst doch nicht, dass die Ägypter von dir sagen: ‘Er hat sie nur herausgeführt, um sie dort am Berg zu töten und völlig vom Erdboden auszurotten!’“ Ex.32,12. Was sollen die Ägypter über einen Gott denken, der unter grossen Wundern und Machterweisen ein Volk befreit, um es dann umzubringen? Was werden die Ägypter über dich Gott denken? „Lass ab von deinem Zorn, lass dir das Unheil Leid tun, das du über dein Volk bringen willst!“ Ex.32,12. Gott erbarme dich, um deines Namens Willen. Dann bringt Mose das stärkste Argument, mit dem er Gott von seinem Vorhaben abbringen will: „Denk doch an Abraham, Isaak und Jakob, die dir treu gedient haben und denen du mit einem feierlichen Eid versprochen hast: ‘Ich will eure Nachkommen so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel; ich will ihnen das ganze Land, von dem ich zu euch gesprochen habe, für immer zum Besitz geben.’“ Ex.32,13. Gott, wenn du jetzt das Volk vernichtest und mit mir ein neues Volk aufbauen willst, dann kannst du das Versprechen, das du Abraham, Isaak und Israel gegeben hast, nicht erfüllen. Du würdest unglaubwürdig. Mose beruft sich also auf die Versprechen, die Gott gemacht hat. Genau das können wir heute auch tun. Wir können zu Gott kommen und ihm sagen: „Aber Herr, du hast doch gesagt, wer seine Schuld bekennt, dem wirst du vergeben. Du hast gesagt, dass du meine Schuld auf Jesus geworfen hast.“ Auffällig ist, dass Mose nicht auf die Tränendrüsen drückt und mit Gott über das arme Volk spricht, das jetzt einer menschlichen Schwäche erlegen sei. Es sei mit der langen Wartezeit einfach überfordert gewesen. Mose war klar: Das Verhalten des Volkes ist unentschuldbar. Jeder Versuch der Rechtfertigung hätte vermutlich den Zorn Gottes gesteigert. Mose kämpft hier eigentlich für die Ehre Gottes. Er sieht den Ruf Gottes in Gefahr, wenn er Israel vernichtet. Wie sind die Inhalte unserer Gebete? Ist in unseren Bitten das Anliegen im Vordergrund, dass der Name Gottes nicht in Verruf kommt, dass sein Name keinen Schaden erleidet? Oder bewegen sich unsere Gebet vorwiegend um unser persönliches Wohlbefinden und um unsere persönlichen Vorteile?
Bibelstelle zum Nachschlagen: 1.Kor.1,31
III. Gott schenkt Leben
Nun geschieht das Unvorhersehbare: Gott lässt sich beschwichtigen! Er lässt sich durch das Flehen und Bitten von Mose von seinem Zorn abbringen. Nicht, dass dadurch das Volk einer Strafe entgehen würde, aber Gott wird das Volk nicht vernichten. Er hat ihnen sozusagen das Leben noch einmal geschenkt. „Der Herr sah davon ab, seine Drohung wahr zu machen, und vernichtete sein Volk nicht.“ Ex.32,14. Aufgrund der Fürbitte von Mose macht Gott dem Volk Israel ein unverdientes Geschenk. Er schenkt ihnen noch einmal das Leben, obwohl sie sich in schwerster Weise gegen ihn versündigt hatten. Mose steht hier als Vermittler zwischen Gott und dem Volk Israel, wie wir das in einem Psalm lesen: „Gott plante, sie alle umzubringen; doch Mose, sein Erwählter, trat dazwischen, er warf sich für sie in die Bresche und wandte den Zorn Gottes von ihnen ab, sodass sie nicht ausgerottet wurden.“ Ps.106,23. Hätte sich Mose nicht für Israel eingesetzt, Gott hätte das Gericht ausgeführt. Mose ist ein Beispiel für den vollkommenen Fürsprecher, für unseren Fürsprecher: Jesus Christus. Er ist ein Typus auf Christus hin, wie wir das im 5. Buch Mose lesen: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen.“ Dtn.18,15. Dieser Prophet, von dem Mose hier spricht, ist Jesus. Wie Mose für das Volk einsteht, so steht Jesus jetzt für uns ein. Die Fürbitte Mose zeigt uns, was Jesus als Fürsprecher für uns tut. Ohne diese Fürsprache von Jesus wären wir verloren. Johannes meint: „Ich schreibe euch diese Dinge, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand doch eine Sünde begeht, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten. Er, der nie etwas Unrechtes getan hat.“ 1.Joh.2,1. Jesus ist unser Anwalt und Fürsprecher. Wohlbemerkt, für uns, die wir an Jesus glauben. Falls wir uns gegen Gott versündigen, wird Jesus für uns vor dem Vater flehen. Er wird den Vater an seine Versprechen erinnern. Er wird ihm sagen, dass wir die Versöhnung angenommen hätten und er für unsere Schuld am Kreuz gestorben sei, wie Johannes betont: „Er ist durch seinen Tod zum Sühneopfer für unsere Sünden geworden, und nicht nur für unsere Sünden, sondern für die der ganzen Welt.“ 1.Joh.2,2. Jesus fleht für uns vor seinem Vater. Das steht auch im Hebräerbrief: „Jesus, der ewig lebt, wird nie aufhören, für die Christen einzutreten.“ Hebr.7,25. Darum hat keine Anklage gegen uns Bestand, weil Jesus uns vertritt, er setzt sich für uns ein. Paulus meint: „Ist da noch jemand, der die Kinder Gottes verurteilen könnte? Jesus Christus ist doch für sie gestorben, mehr noch: Er ist auferweckt worden, und er sitzt an Gottes rechter Seite und tritt für uns ein.“ Röm.8,34. Jesus ist unser Führsprecher! Würde Jesus für uns diesen Dienst nicht tun, wären wir verloren. Nie wird sich Jesus auf unser vorbildliches Verhalten berufen können. Er wird auch dem Vater unsere Sünden nicht erklären, warum wir uns so verhalten haben und dass wir es eigentlich nicht so gemeint hätten. Nein – Jesus wird seinen Vater an seine Versprechen erinnern und an das, was er für uns getan hat. Darum ist es wichtig zu wissen, dass es keinen anderen Vermittler zwischen Gott und den Menschen gibt. Paulus sagt: „Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus. Er hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben und hat damit zu der von Gott bestimmten Zeit den Beweis erbracht, dass Gott alle retten will.“ 1.Tim.2,5-6. Jesus ist der Lebensspender und wer ihm treu bleibt und ihm das volle Vertrauen schenkt, der wird zum Leben erweckt.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 5.Mo.18,15; 1.Sam.15,29; Ps.106,23; Rö.8,34; 1.Tim.2,5-6; 1.Joh.2,1-2; Hebr 7,25
Schlussgedanke Treue belebt den Glauben! Wer sich in schwierigen Situationen an Gott und seinen Versprechen festhält, der wird erfahren, dass sich das Vertrauen in Gott lohnt. Der Glaube wird lebendig und weckt Leben, wenn wir uns an den Versprechen Gottes festhalten, selbst wenn es um uns herum düster ist. Der Psalm 73 gibt ein eindrückliches Zeugnis dieses Glaubens: „Ich aber bleibe immer bei dir, du hältst mich an meiner Rechten. Du leitest mich nach deinem Ratschluss und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit.“ Ps.73,23-24. „Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten, Gott ist der Fels meines Herzens und mein Anteil auf ewig.“ Ps.73,26. „Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen.“ Ps 73,28
Bibelstellen zum Nachschlagen: Ps 73,23-28; Gal 5,26