Das Video setzt wirklich neue Maßstäbe. Hammer krass, so schön! Großer Applaus dafür. Richtig gut, richtig gut.
Was für eine Konferenz, was für eine Zeit bisher. Ich genieße jede Sekunde hier und bin richtig dankbar für das, was Gott hier getan hat. Diese Gemeinschaft hier ist schon auf einem höheren Niveau, das ist total spannend.
Man fühlt sich wirklich wie im Wohnzimmer, wenn wir hier in unserer Turnhalle zusammenkommen. Ich genieße es einfach.
Wer war schon beim FTH-Stand und hat sich einen Kaffee geholt? Wer hat zwei geholt? Drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun – okay, neun. Du kannst nachher beim Spülen helfen, ja?
Wer hat sich eine Pflanze gekauft? Okay, es sind noch Pflanzen da, scheinbar.
Wer hat sich ein Magazin bei unserem wunderbaren Steps-Stand geholt? Ja, sehr gut, sehr gut, sehr gut.
Wer hat sich für eine Freizeit angemeldet? Oh, das sind wenige Hände. Eins, zwei – sehr cool.
Cool, ihr seht diese Dinge auf euren Plätzen. Jetzt habt ihr die Chance, euch nochmal anzumelden – also ganz nett während der Predigt.
Apropos, wer hat heute Morgen während der Predigt wie echt mitgemacht? Hände runter, Hände runter, schnell! Ach, schön. Und wer hat sich verändert? Cool, schön, sehr cool.
Ich habe noch etwas für euch mitgebracht, das mir persönlich sehr wichtig ist. Dafür nehme ich mir jetzt ein paar Minuten, um es euch zu erklären. Das könnt ihr auch auf euren Plätzen sehen: Es geht um die Aktion „500 mal 10“.
Diese Aktion ist mir persönlich wichtig, weil ich selbst Teil davon bin. Ich möchte euch kurz erklären, was das bedeutet. „500 mal 10“ heißt, dass Steps 500 Leute sucht, die bereit sind, jeden Monat 10 Euro zu geben.
Steps ist ein Jugendprojekt, das auf Ehrenamt und Spenden basiert. Deshalb ist es super wichtig, dass es Menschen gibt, die das finanziell unterstützen. Und was noch viel wichtiger ist: Es ist wichtig, dass die Community, für die das Projekt da ist, es auch trägt. Denn es ist doch genial, wenn genau die Leute das Projekt unterstützen, die auch davon profitieren, oder?
Dabei ist es richtig gut, wenn es eine Regelmäßigkeit gibt. Also nicht nur einmal etwas geben und dann einen Monat nichts, sondern regelmäßig einen kleinen Betrag spenden. Und das Coole an den zehn Euro ist: Das schafft jeder. Das ist ungefähr so viel wie ein Dönermenü.
Es ist auch machbar für dich, wenn du jetzt sagst: „Okay, ich probiere das mal für eine Zeit.“ Und wenn du die zehn Euro mal nicht regelmäßig hast, ist das auch völlig okay. Für Steps ist es aber besser, weil sie dann regelmäßig Geld bekommen und ihre Arbeit weiterführen können.
Mir ist auch wichtig zu sagen: Es geht nicht darum, dass ihr euch verpflichtet fühlt oder denkt, ihr müsst unbedingt spenden, sonst geht alles den Bach runter. Vielmehr wünsche ich mir, dass ihr ein Herzensprojekt findet. Vielleicht kann Steps so ein Herzensprojekt für euch sein, wo ihr sagt: „Hey, da will ich gerne investieren, dafür möchte ich beten und das Ganze begleiten.“
Ich selbst habe das so erlebt: Ich habe mich entschieden, Steps regelmäßig zu unterstützen. Dadurch ist es für mich zu einem Herzensprojekt geworden. Ich arbeite ehrenamtlich – anders als Basti und Sarah verdiene ich nichts daran – und unterstütze das Projekt einfach super gerne.
Die Aktion „500 mal 10“ hilft mir auch dabei, dran zu bleiben. Deswegen meine Ermutigung an dich: Erstens, such dir ein Herzensprojekt. Und zweitens, überleg dir, ob Steps das für dich sein kann.
Habt ihr das verstanden? Sehr cool! Ihr habt so eine Karte auf euren Plätzen, auf der noch ein paar Details stehen. Dort findet ihr auch den Link: 365steps.de/spenden.
Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr gerne zum Steps-Stand oder zum Infopoint kommen. Ich würde mich richtig freuen, wenn viele von euch sagen: „Jawohl, ich spende meinen Monatsdöner an Steps.“ Deinen Monatsdöner? Jetzt bekomme ich ja Hunger, wie ein Tiger – wie ein Ermutiger.
Entschuldigung, ihr habt Ermutigungskarten auf euren Plätzen – was für ein Übergang! Könnt ihr mal diese Kärtchen rausholen? Findet ihr sie? Da geht schon ein Baum unter.
Unser Wunsch ist, dass ihr euch überlegt: Wen kann ich heute ermutigen? Wo kann ich ermutigend sein? Wo kann ich etwas Gutes ins Leben sprechen?
Es gibt diesen schönen Vers in Epheser 4: „Vielmehr soll das, was ihr sagt, gut, angemessen und hilfreich sein, dann werden eure Worte denen, an die sie gerichtet sind, wohltun.“ Das ist doch wunderbar, oder? Wohltuende Worte.
Dafür möchten wir euch jetzt speziell Zeit geben. Nutzt diese Zeit als eine geistliche Übung, um andere zu ermutigen. Das können Leute hier auf der Steps-Konferenz sein, vielleicht das Mädchen, das beim Lobpreis gleichzeitig das Kabel trägt und dabei anbetet. Es kann auch die Essensschlange-Einteilerin sein, die die Schlange organisiert, oder der Typ, der am Ausgang sitzt und darauf achtet, dass jeder ein Benschen hat und aufmerksam ist.
Es kann auch derjenige sein, der hinten am Einlass die Benschen mit dem Feuerzeug angezündet hat – was auch immer das genau ist. Überlegt einfach, wen ihr ermutigen könnt.
Vielleicht ist euer Jugendleiter zuhause geblieben. Er macht so viel für euch und hat euch hierher geschickt, musste aber selbst zu Hause bleiben. Dann ermutigt ihn einfach mal. Oder denkt an eure beste Freundin oder euren besten Freund, die gerade eine schwierige Zeit durchmachen.
Ja, ich lese uns einen Bibeltext aus Römer 12, Verse 1-3 und 9-21 vor. Ich habe euch, Geschwister, vor Augen geführt, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.
Richtet euch nicht länger an den Maßstäben dieser Welt aus, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken. So werdet ihr verändert und könnt beurteilen, ob etwas Gottes Wille ist, ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.
Ich rufe daher aufgrund der Vollmacht, die Gott mir in seiner Gnade gegeben hat, jeden einzelnen von euch zu nüchterner Selbsteinschätzung auf. Keiner soll mehr von sich halten, als angemessen ist. Maßstab für die richtige Selbsteinschätzung ist der Glaube, den Gott jedem in einem bestimmten Maß zugeteilt hat.
Die Liebe soll echt sein, nicht geheuchelt. Verabscheut das Böse, haltet euch unbeirrbar an das Gute. Lasst im Umgang miteinander Herzlichkeit und geschwisterliche Liebe zum Ausdruck kommen. Übertrefft euch gegenseitig darin, einander Achtung zu erweisen.
Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden! Dient dem Herrn! Freut euch über die Hoffnung, die ihr habt. Wenn Nöte kommen, haltet durch. Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen. Helft Gläubigen, die sich in einer Notlage befinden, und lasst sie nicht in ihrer Not allein. Macht es euch zur Aufgabe, gastfreundlich zu sein.
Segnet die, die euch verfolgen. Segnet sie, verflucht sie nicht. Freut euch mit denen, die sich freuen, und weint mit denen, die weinen. Lasst euch im Umgang miteinander davon bestimmen, dass ihr ein gemeinsames Ziel habt. Seid nicht überheblich, sondern sucht die Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Haltet euch nicht selbst für klug.
Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann! Wenn es möglich ist und so weit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden.
Recht euch nicht selbst, liebe Freunde, sondern überlasst die Rache dem Zorn Gottes. Denn es heißt in der Schrift: „Das Unrecht zu rächen ist meine Sache, sagt der Herr, ich werde Vergeltung üben.“
Mehr noch: Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen. Und wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Ein solches Verhalten wird ihn zutiefst beschämen.
Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege Böses mit Gutem.
Liebe Selbstkonferenz, lasst uns noch einmal gemeinsam aufstehen. Wir wollen das, was wir gerade gehört haben, in einem Lied ausdrücken. Wir singen, dass wir vereint sind als sein Leib und dass wir die Aufträge, die Paulus an uns richtet, gemeinsam erfüllen. So wie wir hier an diesem Ort gemeinsam anbeten, wollen wir auch diese Aufgaben zusammen angehen.
Es ist schön, dass wir das nicht alleine machen. Lasst uns in diesem Lied wirklich aussingen, dass wir Gott gemeinsam anbeten. Nimm dabei ruhig wahr, dass jemand neben dir steht, eine Reihe vor dir oder eine Reihe hinter dir. Vielleicht kennst du diese Person gar nicht, aber sie singt und glaubt die gleichen Wahrheiten wie du.
Hey, darin steckt so viel Kraft, wenn wir das gemeinsam aussingen. Deshalb lasst uns gemeinsam den Vater, den Sohn und den Geist ehren. Lasst uns in Wahrheit und im Geist beten.
Danke, dass ihr mit uns reist. Ich habe hier jemanden Neues mitgebracht. Tatsächlich bist du auch für mich neu. Ich musste dich gerade eben suchen. Dann dachte ich mir: „Okay, ich habe dieses kleine Bildchen hinter dem Text im Magazin.“ Ich habe versucht, die Leute abzugleichen, aber niemanden gefunden. Später habe ich herausgefunden, dass du irgendwie zwei Meter neben mir standest, als ich dich gesucht habe. Richtig cool.
Wir haben schon ein neues Bild für dich gemacht, das dir ein bisschen ähnlicher sieht. Du bist Daniel Platte. Herzlich willkommen auf der Selbstkonferenz und danke, dass du die Predigt in dieser Session hältst. Jetzt habe ich die Gedanken richtig sortiert. Ich kenne dich, wie schon erwähnt, noch nicht und bin gespannt, was du mir auf meine Fragen antwortest.
Ich stelle dich ein bisschen vor: Ich habe von dir gehört, dass du verheiratet bist, drei Kinder hast und Lehrer an einer Blindenschule bist – selbst aber nicht blind. Du bist Ältester in der Gemeinde in Heidelberg. Das heißt, du kommst wahrscheinlich aus Heidelberg. Wenn man mir sagt, du bist dort Ältester, dann kommst du wahrscheinlich auch daher.
Ich habe auch gehört, dir eilt ein Zitat voraus: „Das größte Glück auf Erden ist es, ein Schriesheimer zu sein.“ Amen. Haben wir Schriesheimer hier? Nein? Aber warum ist das gut? Die Sarah verrät es nicht. Warum? Wie kommst du zu dem Zitat?
Weil es der schönste Ort ist, Schriesheim. Und wenn ihr wissen wollt, wie es später mal im Himmel aussehen wird, dann kommt nach Schriesheim. Das ist so ähnlich. Seidlott ist der schönste Ort. Haben wir irgendwie Schriesheimer hier? Guck mal, kennt ihr Schriesheim? Drei, aber die bekennen sich nicht. Also ich weiß nicht, ob die das auch so sehen.
Kennst du Schriesheim? Du kommst aus Schriesheim, wie heißt du? Also ihr müsst euch im Nachhinein nochmal unterhalten. Hey, komm bitte hinterher! Okay, ich wohne in den Fenzenbäumen, kennst du das? Siehst du! Ajo, genau, so spricht man bei uns.
Der Olli, der heute in der ersten Session da war, redet in höchsten Tönen von dir. Meine Frage an dich ist: Mit welchen drei Eigenschaften würde Olli dich beschreiben?
Der Olli? Keine Ahnung, ein bisschen chaotisch wahrscheinlich, ich weiß nicht. Olli, was hast du über mich gesagt?
Ja, ich kann es dir gleich sagen. Ich habe ihn nämlich auch gefragt. Ich bin mal sehr gespannt, wie dann der Abgleich wird. Also chaotisch, fröhlich, keine Ahnung, was er noch sagt.
Okay, das ist schon mal relativ nah dran. Olli hat als Erstes „lehrbegabt“ gesagt. Das ist richtig gut, wenn du uns heute die Predigt hältst. Ich bin mal gespannt, ob das zutrifft. Dann „schwiegersohtyp“, was wahrscheinlich zu „fröhlich“ passt. Aber noch mehr als das ist…
Es gibt eine peinliche Szene aus meiner Schulzeit, für die ich mich heute noch schäme. Er hatte einen ganz strengen Lehrer, und dieser Lehrer hat uns irgendwann als Klasse Lebensweisheiten beigebracht. Dann sagt er: „Wisst ihr, wie sich eine Schwiegermutter ihren Schwiegersohn wünscht?“ Und die Männer waren alle ganz aufgeregt. Dann sagt er: „Daniel, steh auf!“ Das war furchtbar. Seitdem habe ich dieses Label in der Schule.
Und das Letzte ist „Mailverchecker“, was dann zum chaotisch passt. Denn anscheinend kann man Daniel per WhatsApp oder E-Mail nie erreichen, weil er die Nachrichten einfach ignoriert. Das ist, glaube ich, so eine kleine Superkraft. Richtig cool.
Du warst früher bei der CVJM?
Wenn ich alle Mails beantworten würde, käme ich überhaupt nicht mehr zu irgendetwas in meinem Leben. So habe ich die Zeit, hier zu sein. Amen!
Ganz genau. Ich habe gestern eine Stunde mit einer Mutter telefoniert, von einer Schülerin. Das mache ich viel lieber, als irgendwelche blöden Mails zu beantworten. Also wenn ihr Daniel erreichen müsst, einfach anrufen.
Du warst früher bei den ZJ, das ist die Mama von Steps. Wie fühlt es sich an, wieder zurück zu sein?
Ich glaube, vor zehn Jahren, auf dem letzten Dillenburger Jugendtag, bevor es Steps wurde, stand ich hier vorne und habe gepredigt. Genau, vor zehn Jahren. Vielleicht komme ich alle zehn Jahre mal. In zehn Jahren gehe ich in Rente, vielleicht habe ich dann wieder Zeit. Kann auch sein, wir melden uns dann.
Du hast dir die Hand gebrochen?
Ich habe mir die Hand gebrochen, ja.
Wie und was hat das mit Gemeinschaft zu tun?
Nichts, weil es meine eigene Dummheit war.
Okay, die Frage habe ich von Sarah bekommen. Es sollte anscheinend sehr mit Gemeinschaft zusammenhängen, aber anscheinend hat es nichts damit zu tun. Wir fahren immer in den Faschingsferien mit ein paar Leuten, die einfach Lust haben, Skifahren. Deswegen waren tatsächlich die Eltern von Sarah Augenzeugen meines Unfalls. Sie haben die Erstversorgung am Unfallort gemacht, keine Ahnung, und deswegen musste es tatsächlich etwas mit Gemeinschaft zu tun haben. Es ist einfach immer schön, wenn Leute da sind.
Aber meine guten Skier habe ich meinem Sohn verliehen, und ich habe die abgeranzten, schlechten von unserer Schule genommen. Wir gehen nämlich immer Skifahren mit unseren blinden Schülern. Das ist cool, oder? Und zwar richtig Abfahrtski, nicht so langweilige Ski, sondern richtig Abfahrt.
Wir verraten ihnen nicht, dass man den Hügel, wo wir sind, den „Idiotenhügel“ nennt. Sie haben einfach ein gutes Gefühl. Aber die Skier sind nicht so toll, und ich habe die Skier von meinen Schülern genommen. Da bin ich gestürzt, und es war eigentlich meine Dummheit.
Also wenn die Blinden den Hügel richtig runterfahren können, würde ich sagen: Ab jetzt muss der Hügel „Expertenhügel“ genannt werden.
Richtig cool, dich kennenzulernen. Danke, dass du heute die Predigt hältst.
Bevor du anfängst, bete ich noch einmal für dich und auch für das Ende der Konferenz. Lass uns gemeinsam aufstehen und beten.
Danke, Gott, für die letzten zwei Tage, für gestern und für heute. Danke für all das, was wir erlebt haben und für alles, was wir gehört haben. Danke für jeden Moment, in dem du zu uns gesprochen hast. Danke für die Zeit, die wir hatten, um mit dir zu reden und zu beten.
Und danke für alle Sessions! Ich bete jetzt einfach noch einmal für frischen Wind, dass wir offene Ohren und offene Herzen haben, um dich zu hören und dich in der Predigt zu verstehen. Bitte segne Daniel bei der Predigt und hilf uns, jetzt auch einen guten Abschluss für die Konferenz zu finden. Hilf uns, das Ganze auch in unserem Alltag danach gut zu verarbeiten.
Danke, dass du hier mitten unter uns bist. Amen!
Ich wähle nicht, ob ich mich verändere, sondern nur, wie ich mich verändere.
Ich darf entscheiden, in welcher Gemeinschaft ich dieses Veränderungsprozess lebe. In welchen Gruppen bewege ich mich? Von wem lasse ich mich prägen? Man sagt, man wird zum Durchschnitt der Menschen, mit denen man am engsten zusammen ist.
Ich muss hinterfragen, wer ich werde, wenn ich mit diesen Menschen weitergehe. Die Frage ist nicht, ob ich mich verändere – das werde ich mit Sicherheit. Vielmehr darf ich mich heute fragen: Wer möchte ich morgen sein?
Das erinnert an das Stachelschwein-Dilemma.
Okay, ihr seht etwas anderes als ich. Keine Technik? Könnt ihr mir hier vorne auf den Monitor schauen? Danke, super.
Arthur Schopenhauer ist ein deutscher Philosoph, und er hat über Stachelschweine gesprochen. Allein an einem kalten Wintertag schließen sich ein paar Stachelschweine als Gruppe zusammen, um sich gegenseitig Wärme zu spenden und nicht zu erfrieren. Doch je näher sie zusammenrücken, desto mehr pieksen sie sich gegenseitig, und das treibt sie wieder auseinander.
Weil ihnen nun wieder kalt wird, rücken sie wieder zusammen, und so geht das hin und her. In der Nähe verletzen sie sich, und in der Ferne frieren sie. Man könnte denken: Arme Schweine, diese armen Tiere! Auf der einen Seite haben sie die Sehnsucht, Wärme zu erleben. Sie brauchen einander, um diese Nähe und diese Wärme zu haben. Sie sehnen sich danach, es kuschelig zu haben.
Auf der anderen Seite haben diese Stachelschweine, wie der Name schon sagt, einfach pieksige, blöde Stacheln. Je näher sie kommen, desto mehr pieksen sie sich, und sie gehen wieder auseinander. Wenn sie auseinander sind, frieren sie wieder.
Ich glaube, diese Stachelschweine sind ein bisschen wie wir. Uns geht es auch so. Wenn wir über Gemeinschaft nachdenken, dann denke ich, dass Gemeinschaft etwas Wunderschönes ist. Ich sehne mich sehr nach schöner Gemeinschaft.
Wenn wir hier sind, dann erleben wir wunderschöne Gemeinschaft. Wunderschöne Gemeinschaft ist, wenn man zusammen ist und Tränen lacht. Kennt ihr solche Situationen, in denen ihr Tränen lacht? Ich habe es gestern Abend voll gefeiert. Da oben saßen zwei Teenager, ich weiß nicht genau, und die haben ein ganzes Lied mit Luftschlagzeug gespielt. Kennt ihr das? Ein ganzes Lied!
Sie hatten richtig Spaß. Sind sie noch hier? Okay. Ich will niemanden bloßstellen, aber es war so, und sie hatten eine Gaudi. Alle, die drumherum waren, hatten auch Gaudi. Ich habe gedacht, es ist richtig schön, wenn du mit Leuten zusammen lachst. Das ist einfach richtig schön.
Auf der anderen Seite ist Gemeinschaft aber auch etwas sehr Schweres. Gemeinschaft hat etwas mit Verletzungen zu tun und mit Erwartungen an jemand anderen, die nicht erfüllt werden.
Ich möchte heute mit euch über zwei toxische Verhaltensweisen in Beziehungen sprechen. Ich habe hier vorne zwei Symbole aufgebaut: das Schwert und das Stachelschwein. Wir Menschen sind wie diese Stachelschweine – jeder von uns hat Stacheln, mit denen wir manchmal angreifen, andere verletzen und attackieren. Auf der anderen Seite lieben wir es aber auch, uns zurückzuziehen. Wir verstecken uns gerne vor den Menschen, die auf uns zukommen, und ziehen uns zurück.
Ich möchte heute über diese beiden Gewohnheiten sprechen, die wir Menschen haben: Wie wir uns gegenseitig verletzen und wie wir uns zurückziehen.
Ich habe das Gefühl, dass es als Teenager in Zeiten von WhatsApp besonders schwierig ist. Vor kurzem saß wieder eine weinende Schülerin bei mir in der Klasse. Sie sagte: „Herr Platte, wissen Sie, in der WhatsApp-Gruppe, in der ich nicht drin bin, wurde über mich hergezogen und gelästert. Die haben so Gemeines über mich geschrieben. Und dann hat einer auch noch die Dreistigkeit besessen, einen Screenshot davon zu machen und mir zu schicken. Jetzt weiß ich, was sie über mich erzählt haben.“
Kennt ihr das? Dass Leute euch mit Worten verletzen und diese Worte wie Stacheln sind, die richtig tief hineingehen? Kennt ihr das, dass Leute hinter eurem Rücken reden? Seid ihr schon einmal dadurch verletzt worden?
Das ist nichts Neues. In den Sprüchen finden wir das: Die Worte mancher Menschen sind wie Messerstiche. Oder im Psalm 57 heißt es: „Mitten unter Löwen liege ich, die Menschen verschlingen; ihre Zähne sind Speere und Pfeile, und ihre Zunge ist ein scharfes Schwert.“ Wir verletzen uns mit unserer Zunge.
Wie oft ist das Reden tatsächlich etwas, womit wir uns gegenseitig wehtun? Wenn wir laut werden, sarkastisch oder ironisch, dann können wir genau in die Wunde piksen.
Ich bin mit drei Schwestern aufgewachsen, okay? Wer drei Schwestern hat, braucht keine Feinde mehr, sage ich euch. Was ich gelernt habe, ist eigentlich, böse zurückzuschießen. Kämpfen habe ich nie richtig gelernt. Ich bin ein schlechter Ringer. Meine Frau ist da viel besser. Sie hatte einen sehr handfesten Bruder. Als ich mit gebrochener Hand nach Hause kam, fragten die Leute: „Ach, armer Daniel, habt ihr Ehestreit gehabt?“ Meine Frau ist wirklich die Starke, die kann das viel besser.
Was ich besser kann, sind spitze Worte schießen. Da bin ich wirklich gut, und das haben wir in unserer Familie gelernt: subtil, aber böse und treffend.
Kennt ihr das? Seid ihr schon einmal Opfer davon geworden, dass Leute hinter eurem Rücken über euch geredet haben und euch verletzt haben?
Auf der anderen Seite gibt es die Wand, hinter der wir uns zurückziehen. Hast du das schon einmal erlebt, dass du jemanden gebraucht hast, und diese Person war einfach nicht da? Als du deinen Vater gebraucht hast, zum Beispiel, in einer schwierigen Phase, in der es in deinem Leben drunter und drüber ging, hast du dir vielleicht gewünscht, die Umarmung oder den Rat deines Vaters zu bekommen. Doch dein Vater saß in seinem Arbeitszimmer, hatte keine Zeit für dich, und die Tür war verschlossen.
Kennst du diesen Schmerz, wenn dein Vater nicht da ist? Kennst du das Gefühl, dass dein Freund dich plötzlich bei WhatsApp blockiert?
Kennt ihr die Verletzung, wenn sich jemand zurückzieht und dir durch dieses Verhalten signalisiert: „Du bist mir eigentlich egal, es interessiert mich nicht, wie es dir gerade geht. Ich habe kein Interesse daran, dass du in deinem Leben weiterkommst.“ Bist du selbst schon einmal Opfer davon geworden, dass sich Menschen zurückgezogen haben? Hast du dich selbst schon einmal zurückgezogen?
Kennst du die knallende Zimmertür, wenn du im Streit mit deinen Eltern einfach davonrennst und dich in dein Zimmer einschließt? Kennst du das Gefühl, den Kopfhörer aufzusetzen und einfach nicht mehr da zu sein?
Ich glaube, dieses Zurückziehen kennen wir alle.
Dallas Willard – den hatten wir auf dieser Konferenz schon ein paarmal. Er hat es so gesagt: Angriff und Rückzug sind zwei grundlegende Formen, die die Sünde im Bereich der Beziehungen annimmt. Jeder Mensch auf dieser Welt praktiziert und leidet unter Verletzungen und Rückzug.
Hast du das schon in deinem Leben irgendwie erlebt? Verletzung und Rückzug sind nicht nur etwas, das Teenager erleben. Nein, Verletzung und Rückzug sind auch das, was Ehepaare oft durchmachen. Ich bin mittlerweile seit 32 Jahren mit meiner Frau verheiratet. Wir werden jetzt nicht mehr so oft zu Hochzeiten eingeladen. Doch, Raffi, ich bin eingeladen auf eine Hochzeit. Aber mittlerweile ist es so, dass unsere Freunde eher… nein, man schickt keine Karten mehr.
Unsere Freunde lassen sich scheiden, trennen sich, und Beziehungen sind oft schwierig. Der Dreißigjährige Krieg – weißt du – das ist Angriff und spitze Worte, die in der Familie hin und her fliegen, zwischen Mann und Frau. Und der Rückzug, wenn der Mann oder die Frau sich einfach versteckt und man nebeneinander herlebt.
Zum Glück gibt es heutzutage schöne Betäubungsmittel, die den Schmerz dieser Leere überdecken. Man nennt diese Betäubungsmittel Netflix oder Ähnliches. Dann sitzt du da und merkst diesen Schmerz nicht. Aber die Beziehung ist längst nicht mehr das, was du eigentlich möchtest.
Ich weiß nicht, ob du schon in einer Partnerschaft bist oder nicht. Aber darf ich dir eins sagen? Lerne es frühzeitig, diese Mechanismen, diese toxischen Muster zu durchschauen und zu durchbrechen.
Und genau das ist mein Anliegen heute: Ich möchte euch zeigen, wie das Evangelium von Jesus uns beziehungsfähig macht. Wie das Evangelium von Jesus dich herausholen möchte hinter deine Wand, dir das Schwert aus der Hand nehmen will, damit du beziehungsfähig wirst. Damit du ein Mensch wirst, der Liebe sein kann, der wirklich Liebe lebt.
Aber bevor wir darüber sprechen, möchte ich kurz die Bedeutung von Gemeinschaft erläutern. Warum ist Gemeinschaft eigentlich so wichtig?
Der erste Punkt lautet: Gemeinschaft ist wichtig, weil Gott ein Gott der Gemeinschaft ist. Der Gott, an den wir glauben, ist zutiefst ein Gott der Gemeinschaft. Ist euch das schon einmal aufgefallen? Der Gott, an den wir glauben, ist ein dreifacher Gott. Unser Gott ist dreifach – einfach wäre zu einfach.
Dieses Bild stammt aus der Sixtinischen Kapelle. Für diejenigen, die es kennen: Gott berührt den Finger von Adam. Dieses Zeichen zeigt, dass Gott Gemeinschaft sucht. Der Gott, an den wir glauben, ist eine Trinität, eine Dreieinheit.
Verstehst du die Dreieinheit? Nein? Ich auch nicht. Immer wenn die Zeugen Jehovas, die ja bekanntlich nicht an die Dreieinheit glauben, bei uns an der Tür klingeln, freue ich mich. Dann gehe ich hin und diskutiere ein bisschen mit ihnen.
Vor kurzem haben sie wieder gesagt: „Verstehen Sie etwa diese Dreieinheit? Das ist doch ganz komisch.“ Und ich habe gesagt: „Natürlich verstehe ich sie nicht. Es wäre doch schlimm, wenn ich alles verstehen würde, an was ich glaube.“ Aber ich liebe es, dass Gott eine Dreieinheit ist.
Wisst ihr, warum? Weil Gott in sich Gemeinschaft ist. Gott lebt in sich Gemeinschaft. Sie haben Freude aneinander, lieben sich gegenseitig und schätzen sich. Als Jesus hier auf der Erde war und sich taufen ließ, war der Vater im Himmel so begeistert von seinem Sohn, dass er den Himmel aufriss und rief: „Das ist mein geliebter Sohn!“
Der Vater freut sich an seinem Sohn. Was macht er da gerade? Er ist bereit, sein Leben als Opferlamm für diese Welt zu geben, und er freut sich über seinen Sohn.
Einer der letzten Sätze, die Jesus sagt, bevor er ans Kreuz geht, richtet sich an seine Jünger: „Damit die Welt erkennt, dass ich meinen Vater liebe, steht auf, lasst uns von hier weggehen.“ Warum geht Jesus ans Kreuz? Damit die Welt erkennt, dass Jesus seinen Vater liebt.
Jesus geht natürlich aus Liebe zu dir ans Kreuz, aber er geht auch ans Kreuz, um zu zeigen: Ich mache das für meinen Vater.
Und was macht der Heilige Geist? Der Heilige Geist ist so begeistert von Jesus, dass er ihn immer größer machen will. Wenn Jesus über den Heiligen Geist spricht, sagt er: „Er will mich verherrlichen.“ Der Heilige Geist ist so begeistert von Jesus, dass er…
Merkt ihr etwas von der Schönheit der Dreieinheit? Die Dreieinheit braucht uns nicht. Sie ist Liebe in sich.
Diese Dreieinheit existierte schon, bevor die Menschen da waren. Sie waren in Harmonie und Freude beieinander. Die alten Kirchenväter benutzten ein Bild dafür: den Tanz der Dreieinheit. Sie hatten einfach zusammen Freude und tanzten zusammen.
Weil sie Liebe haben, sagen sie: Wir möchten die Menschen mit in diese Gemeinschaft hineinnehmen. Deshalb hat Gott die Menschen gemacht – weil er uns mit hineinnehmen möchte.
Das ist der zweite Punkt: Erstens lebt Gott Gemeinschaft, zweitens sucht Gott Gemeinschaft.
Adam versteckt sich. Er versteckt sich vor Gott. Und Gott fragt: „Adam, wo bist du?“ Gott sucht den Menschen. Als Zachäus sich im Maulbeerbaum versteckte, ging Jesus hin und sagte: „Zachäus, komm runter!“
Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an. Jesus ist der, der uns sucht. Gott ist der, der uns sucht. Gott sucht Gemeinschaft. Er möchte uns in diese Liebesgemeinschaft der Dreieinheit mit hineinnehmen.
Er sucht uns von den ersten Seiten der Bibel bis zu den letzten Seiten.
Und das Letzte: Gott schenkt Gemeinschaft.
Wenn du die Schöpfungsgeschichte liest, ist alles wunderbar. Sechs Mal – nein, fünf Mal – steht geschrieben, dass es gut ist, einmal sogar sehr gut. Gott freut sich an dem, was er gemacht hat.
Dann aber steht in Genesis 2: Eine Sache ist nicht gut. Es steht wirklich dort: Was ist nicht gut im Garten Eden? Gott schaut den Menschen an und sagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“
Und was macht Gott? Das ist Gottes Diagnose. Nicht Adams. Gott sagt: „Der Mensch braucht noch jemanden.“ Und Gott schenkt Adam ein Gegenüber. Gott schenkt Gemeinschaft.
Das sehen wir auch immer wieder: Gott schenkt Freundschaften.
Wenn du einen guten Freund hast, ist das etwas, woran Gott Freude hat. Denn er möchte, dass du in heilen Beziehungen lebst.
Gott ist der, der Ehe schenkt. Gott ist der, der Gemeinde schenkt. Er möchte dich mit guten, heilen Beziehungen beschenken. Er möchte, dass in deinem Leben Lachen ist.
Und wenn du Tränen hast, dann sollen es nicht nur deine eigenen sein, sondern dass du jemanden hast, der mit dir weint.
Gott möchte, dass du Gemeinschaft hast. Gott schenkt Gemeinschaft. Gott ist der, der Gemeinschaft schenkt.
Ich glaube, Gemeinschaft ist ein sehr wichtiges Thema, weil du Gemeinschaft brauchst. Sehnst du dich manchmal nach jemandem, der dich umarmt? Man kann sich selbst nur schlecht umarmen. Hast du es schon einmal versucht, dich selbst zu umarmen? Das klappt meistens nicht so gut. Hast du manchmal ein bisschen Sehnsucht nach einer Umarmung?
Wir fragen gerade mal: Wer wird gerne umarmt? Achtung, wir schauen jetzt mal, ich glaube, die, die sich nicht melden, schlafen gerade. Okay, pass auf, diese Sache können wir ganz schnell beheben.
Wir sind hier mitten im Mittagstief, eure Nacht war kurz und ihr müsst euch jetzt ein bisschen bewegen. Darf ich euch bitten? Ich möchte euch zu einem Grace Hug einladen, okay? Wisst ihr, was ein Grace Hug ist? Eine Gnadenumarmung.
Steht alle auf, sucht euch eine Person, vielleicht auch zwei, und schenkt ihnen eine kräftige Umarmung. Gott möchte das. Ja, jawohl.
Und jetzt? Gibt es irgendjemanden, der noch nicht umarmt worden ist? Achtet darauf, dass niemand ausgelassen wird, okay? Ich weiß nicht, wenn wir Autisten hier haben, ist das schwierig, oder wenn wir Introvertierte dabei haben, dann ist das okay. Aber sonst alle anderen bitte mitmachen.
Okay, danke, ihr dürft euch wieder hinsetzen. Oh, danke, ich habe auch eine Umarmung bekommen. Sehr schön, sehr schön.
Weißt du, du brauchst Gemeinschaft, du brauchst diese Nähe. Merkst du, wie gut dir das tut, wenn da jemand ist, der dich in den Arm nimmt?
Ich habe das hier auf dieser Konferenz so gefeiert. Heute Morgen kam ich an, und Benny Tanner, ein großer Mann, hat mich umarmt. Da kam ich mir so klein vor, ja, und es war schön. Oder Benny Lorenz, oder ich weiß nicht, wer das war, vielleicht Markus Koch, hat mich umarmt. Es ist richtig schön.
Wisst ihr, ich bin ein 55 Jahre alter weißer Mann, aber ich brauche Umarmungen. Und das ist gut so.
Wenn ich in zehn Jahren wiederkomme, machen wir die Fortsetzung, und die nennt sich dann Bruderkuss. Ah nein, nein, okay, Sarah hat furchtbare Angst, dass ich mich selbst quäle, und jetzt mache ich das. Nein, natürlich nicht.
Ich bin oft in der italienischen Gemeinde, und dort ist der Bruderkuss das Normalste von der Welt. Also habt euch nicht so. Nächstes Jahr, international, da werden euch irgendwelche Leute abküssen.
In der Gemeinschaft – warum ist Gemeinschaft für dich wichtig? Darf ich dir etwas sagen?
In der Gemeinschaft lerne ich mich selbst besser kennen. Warum? Warum ist Gemeinschaft für mich so wichtig? Darf ich dir etwas sagen: Dein Spiegelbild zeigt dir nicht, wie du wirklich aussiehst. Dein Spiegelbild zeigt dir, wie du selbst möchtest, dass du aussiehst.
Weißt du, wenn du vor den Spiegel trittst, dann stellst du dich gerade hin und lächelst dich an. Aber so siehst du normalerweise gar nicht aus. Dein Spiegelbild sagt dir das nicht.
Vor kurzem habe ich mit meiner Frau Urlaubsbilder angeschaut. Sie hatte mich fotografiert, und da stand ich in Schweden. Ich sagte zu meiner Frau: „Schau mal, wie ich da stehe, man sieht meinen Bauch so gut.“ Sie lächelte und sagte: „So stehst du immer.“ Das war irgendwie peinlich. Verstehst du?
Ich brauche den anderen, damit ich mich selbst besser verstehe. Ich habe blinde Flecken. Ich brauche den anderen, damit ich mich durch seine Augen sehe. Und ich bin so dankbar, wenn du einen Partner oder einen Freund hast, der dich genug liebt, um dir die Wahrheit zu sagen.
Hast du jemanden, der dich genug liebt, um dir die Wahrheit zu sagen? Du brauchst Gemeinschaft, um dich selbst zu erkennen. Du brauchst den anderen, damit du Jesus besser kennenlernst.
Deine Beziehung zu Jesus ist sehr persönlich. Du siehst Dinge an Jesus durch deine eigene Brille. Ich feiere meinen Hauskreis. Ich liebe meinen Hauskreis wirklich sehr. Dort sitzen wir mit zwölf bis fünfzehn Leuten zusammen. Plötzlich erzählen mir Leute, wie sie biblische Geschichten sehen – mit einer ganz anderen Brille, durch eine ganz andere Persönlichkeit. Ganz andere Dinge werden ihnen wichtig, und sie erzählen mir davon. Mein Herz geht auf. Mein Glaube wächst. Mein Bild von Jesus wird größer, wenn ich ihn durch die Augen meiner Brüder und Schwestern sehe.
Du brauchst den Bruder, du brauchst die Schwester, um mehr von Jesus zu sehen.
Und das Letzte: Du brauchst die Gemeinschaft, weil sich dort dein Glaubensleben bewährt. Ist euch aufgefallen, wie die neuesten medizinischen Briefe aufgebaut sind? Die Briefe sind fast alle ähnlich gegliedert. Am Anfang gibt es einen Lehrteil, in dem es um Lehre und das Evangelium geht.
Dann, wie wir es zum Beispiel im Römerbrief finden, und auch im Römer 12, den wir eben gehört haben, gibt es einen Schnitt. Danach folgt der praktische Teil. Und wisst ihr, worum es in der Praxis zum ganz großen Teil geht? Es geht um deine Beziehungen.
So heißt es: Haltet Frieden miteinander. Im Epheserbrief wird beschrieben, wie wir miteinander reden sollen. In den ganzen Briefen finden wir ähnliche Anweisungen. Wir kommen noch zur Kolosserstelle, wo es um den Umgang miteinander geht. Das Bewährungsfeld für deinen Glauben sind deine Beziehungen – der Umgang mit deiner Familie, mit deinen Eltern.
Ich weiß, dass deine Eltern im schwierigen Alter sind. Vielleicht sind sie in einer Midlife-Crisis, und dein Vater will sich ein Motorrad kaufen oder macht andere komische Dinge. Das ist seltsam, aber die Bibel sagt: Das ist dein Bewerbungsfeld. Und wenn sie komisch sind, liebe sie trotzdem.
Weißt du, wie schnell wir dazu neigen, zum Schwert oder zur Wand zu greifen? Wie schnell wir angreifen oder uns zurückziehen? Die Bibel sagt: Im Alltag, in deinen Beziehungen, mit deinen Arbeitskollegen und in deiner Gemeinde soll sich dein Glaube bewähren.
Dein Glaube wird wachsen, nicht wenn du dich zurückziehst, sondern wenn du in den Beziehungen reifst und lernst, gute Beziehungen zu halten. Denn auch der Feind weiß, dass Beziehungen für dein Leben wichtig sind. Deshalb möchte der Feind gerne Beziehungen zerstören, um dich kaputtzumachen.
Ich möchte auf zwei Dinge hinweisen: Der Feind missbraucht Beziehungen. Tatsächlich gibt es Beziehungen, in denen Missbrauch vorkommt – ganz unterschiedlich: Machtmissbrauch, geistlicher Missbrauch, bei dem Menschen anfangen, den Heiligen Geist für sich zu spielen und dir sagen, was du tun sollst, Machtmissbrauch, sexueller Missbrauch.
Das ist ein heikles Thema, bei dem du Hilfe brauchst. Bleib bitte nicht allein mit diesen Problemen. Da hat der Feind wirklich einen dicken Fuß in deiner Tür. Bitte komm da raus und such dir Hilfe.
Wir haben hier unser Welcome Team, und es gibt Leute, die damit Erfahrung haben oder dich an Personen vermitteln können, die dir helfen. Der Teufel möchte gerade Beziehungen missbrauchen, um dich zu Fall zu bringen und zu zerstören. Deshalb darfst du nicht zulassen, dass er das tut. Such dir Hilfe an dieser Stelle.
Wenn wir nachher über Vergebung sprechen – und das müssen wir, wenn wir über Beziehungen reden – dann gilt das auch beim Missbrauch. Du sollst vergeben, aber du brauchst auch Hilfe. Du musst noch tiefer an die Sache herangehen. Es ist nicht Petzen oder sonst etwas Negatives, sondern du sollst dir Hilfe holen.
Das andere ist: Der Teufel will dich abhalten, indem er dir schlechte Freunde gibt. Freunde prägen dich – im Guten, aber auch im Schlechten. Die Bibel warnt von den ersten bis zu den letzten Seiten vor schlechten Freunden. Das schöne Buch der Psalmen beginnt so: „Wohl dem, der nicht sitzt im Kreis der Spötter.“
Pass auf, wenn es Beziehungen gibt, die dich von Jesus wegziehen. Wenn es Leute sind, die über Gott spotten oder deinen Glauben nicht respektieren, dann sagt die Bibel: Pass auf, lass dich nicht von ihnen prägen.
Der Ausdruck, den die Bibel dazu verwendet, ist „Absonderung“. Dieser Begriff klingt heute nicht so schön, fast gesetzlich. Trotzdem ist es ein zutiefst biblischer Rat: Pass auf deine Beziehungen auf und löse dich von denen, die dich von Jesus wegziehen.
Ich glaube, das sind zwei Füße, die der Teufel gerne in seine Tür stellen möchte, um dich daraus zu locken.
Aber wie kann das Evangelium uns beziehungsfähig machen?
Das Schöne ist, dass der Herr Jesus uns wirklich beziehungsfähig machen möchte. Er gibt uns Werkzeuge an die Hand, um uns aus schwierigen Situationen zu befreien.
Der erste Punkt: Du kannst Nähe wagen, denn du bist geliebt.
Ich möchte dir einen Bibelvers zeigen, und zwar aus Kolosser. In Kolosser sind wir genau an dieser Stelle: Nachdem Paulus über das herrliche Evangelium gesprochen hat, geht er jetzt zur Praxis über. Was hat das Evangelium mit deinem Alltag zu tun?
Hier heißt es: „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Ertragt einer den anderen und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand Klage hat gegen den anderen. Wie der Herr euch vergeben hat, so auch ihr.“
Ist dir aufgefallen, dass am Anfang und am Ende dieser Anweisung, wie wir Beziehungen leben sollen, das Evangelium steckt? Einmal am Anfang und einmal am Ende. Wer bist du? Du bist Gottes geliebtes Kind, du bist der Heilige, du bist der, den Jesus von seiner Sünde abgewaschen hat, du bist der, dem vergeben worden ist.
Und weißt du, Jesus kommt an die Tür deines Lebens und sagt: „Daniel, komm raus! Du kannst hinter der Mauer hervorkommen, du bist geliebt.“ Wenn die Menschen dich ablehnen und du dich versteckt hast, aus Angst davor, verletzt zu werden oder abgelehnt zu sein, dann darf ich dir etwas sagen: Ich liebe dich mehr als alles andere.
Du kannst hinter deiner Mauer hervorkommen, weil ich dich liebe. Der Wert deines Lebens hängt nicht davon ab, ob andere dich mögen oder nicht. Der Wert deines Lebens hängt allein daran, dass ich dich liebe. Deshalb kannst du Nähe wagen und herauskommen.
Und wenn andere dich verletzen – zum Beispiel, wenn der Teenie Olli im Rallyeunterricht hinter dir sitzt und über deinen Glauben spottet –, dann kannst du genau das tun, was Olli von den Christen erlebt hat. Du musst dich nicht zurückziehen, du musst keinen Bogen um diesen Teenie Olli machen. Du musst auch nicht sagen: „Teenie Olli, das ist mir ganz egal.“
Weißt du, was du machen kannst? Du kannst ihn trotzdem lieben. Du kannst hingehen und sagen: „Olli, ich weiß, dass du mich ablehnst, und das ist nicht schlimm. Weißt du, ich liebe dich trotzdem.“
Warum kannst du das sagen? Weil du von Jesus geliebt bist. Jesus hat dein Herz erfüllt. Es heißt im Römerbrief: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in dein Herz.“ Wenn die Liebe Gottes in deinem Herzen ist, hast du etwas zu geben – auch wenn der andere dir nichts gibt.
So kannst du hinter deiner Mauer hervorkommen. Wenn du das Evangelium verstanden hast, dann kannst du Nähe wagen und Beziehungen leben.
Und auf der anderen Seite, wenn du da stehst und dieses Schwert in der Hand hast und genau weißt, wo du deinen Bruder und deine Mutter treffen kannst, dann kommt Jesus und sagt: Gib mir das Schwert. Du musst dich nicht mehr selbst verteidigen. Du musst nicht aus Selbstschutz den anderen piksen, sondern gib mir das Schwert und reagiere anders.
Ist euch im Römerbrief aufgefallen, wie oft dort steht, dass wir unsere Feinde lieben sollen? Segnet die, die euch fluchen! Wenn wir geflucht werden, haben wir viele Worte auf den Lippen, die wir sagen oder schreiben können. Unsere „Shit Culture“ – wie viele Worte können wir schnell im Internet schreiben? Aber Jesus sagt: Wenn du geflucht wirst, dann segne. Lass das Schwert stecken und gib Liebe weiter.
Wenn die Leute dich verletzen, hast du eine übernatürliche Möglichkeit, wirklich anders zu reagieren. Warum? Weil in deinem Herzen Liebe ist. Menschen werden an dir schuldig werden. Und wenn du sagst: Ich habe allen Grund, wütend zu sein, dann sagt Jesus: Ja, du hast den Grund, wütend zu sein. Es war wirklich eine Sünde von ihm. Aber weißt du, hast du mir vergeben? Ja, du hast mir vergeben. Ich vergebe auch ihm. Und du kannst die Vergebung, die du erlebt hast, weitergeben.
Hier heißt es: So wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr. Viele Beziehungen laufen nach einer Mafia-Struktur. In der Mafia gilt: Wenn du mir einen Gefallen getan hast, dann mache ich dir einen Gefallen. Und wenn du mir etwas Böses getan hast, dann pass auf, dann mache ich dir etwas Böses. So laufen viele Beziehungen ab. Wir haben eine innere Excel-Tabelle: Meine Frau hat mir heute so und so viel Gutes getan, Strich drunter. Okay, dann schenke ich ihr vielleicht mal Blumen. Oder: Ich wollte heute von meiner Frau etwas, und sie hat es mir nicht gegeben, also gebe ich ihr auch manches nicht.
Wir Menschen ticken so: Du mir, so ich dir. Aber wenn du Jesus kennst, hast du ein anderes Rezept. Und das heißt: Wie Gott mir, so ich dir. Du kannst deine Excel-Tabelle in die Tonne klopfen. Du kannst sagen: Unter meinem Strich steht immer etwas Positives. Warum? Weil Gott mich beschenkt hat, weil ich von Gott so viel bekommen habe an Vergebung und Liebe. Und ich darf das weitergeben – wie Gott mir, so ich dir.
Vielleicht sagst du: Hey Daniel, das ist schon relativ heftig, jemanden zu lieben, wo nichts zurückkommt. Ist das nicht ein bisschen unmenschlich? Ja, das ist ein bisschen unmenschlich. Daniel, tut es dir nicht weh? Doch, das tut mir weh. Aber darf ich dir etwas sagen? Wenn es dir nicht weh tut, wirst du nicht wachsen.
Ich sitze gerade dreimal die Woche bei der Krankengymnastik. Ich kann meine Hand nicht mehr bewegen als so. Ich bin Gitarrist, ich bin Bassspieler. Wo haben wir den Bassspieler? Da! Einen Applaus für den Bassspieler! Leute, Bassspieler in einer Band werden immer übersehen, oder? Und ich kann euch sagen, Herbert Grönemeyer singt schon: Der Mann ihrer Träume muss ein Bassmann sein.
In unserer Schulband spiele ich normalerweise Bass, wenn die Hand irgendwie anders ist. Und ich sitze da und würde so gerne wieder Bass spielen. Meine Schulband ist nächste Woche mit Bülent Ceylan auf der Bühne, und wir machen einen Auftritt – und ich bin nicht dabei. Ja, danke für das Mitleid.
Ich würde gerne meine Hand wieder benutzen. Meine Krankengymnastin nimmt meine Hand und macht ganz böse Sachen damit. Es tut richtig weh. Manchmal sitze ich da mit Tränen in den Augen. Am liebsten würde ich mit der anderen Hand zuschlagen: Bam, was tust du? Bam! Und sie sagt immer: Herr Platte, gehen Sie in den Schmerz, es tut Ihnen gut. Gehen Sie in den Schmerz.
Weißt du, vielleicht sagst du: Hey, ich schaffe das nicht. Ich schaffe es nicht, den zu lieben. Ich schaffe es nicht. Und weißt du, was Jesus sagt? Geh in den Schmerz! Du wirst nicht anders herauskommen. Geh in den Schmerz, wenn du willst, dass du geistlich wächst. Geh da durch! Ich weiß, es ist heftig. Du musst bei mir auftanken und zu mir kommen. Und dann geh in den Schmerz und geh weiter.
Ich möchte mit euch zum Schluss noch über das Thema Gemeinschaft sprechen – und zwar ganz praktisch.
Der erste Punkt lautet: Geh in die Gemeinschaft. Hier sind einige interessante Zahlen, die auch in eurem Heftchen stehen: 2, 4, 12, 70, 5000. Wie sieht Gemeinschaft praktisch aus?
Ich habe mich mal hingesetzt und überlegt, welche Gruppengrößen Jesus für seine Jünger als hilfreich empfand. Jesus schickt seine Jünger immer zu zweit aus. Hast du so einen „best buddy“, also einen richtig guten Freund? Jesus möchte, dass du einen guten Freund hast. Für mich ist das tatsächlich meine Frau. Ich kann sagen, mit niemand anderem gehe ich so gerne in den Urlaub wie mit ihr. Das ist total schön. Ich bin dankbar, dass wir auch nach 32 Jahren Ehe immer noch Buddys sind.
Vier ist so eine Clique. Weißt du, wenn mein Sohn sagt: „Ich gehe heute Abend mit den Jungs weg“, dann weiß ich genau, wer gemeint ist. Das ist so eine Clique. Hast du so eine Clique? Jesus hatte auch eine Clique. Das sind Leute, die sich für das Gute interessieren und die sich weiterentwickeln möchten. Das ist eine ideale Gruppe für eine Jüngerschaftsgruppe.
Zwölf ist eine gute Größe für eine Kleingruppe oder einen Hauskreis. Mein Hauskreis besteht aus zwölf Leuten.
Siebzig ist die Größe einer Gemeinde. Hast du eine Gemeinde? Gott möchte, dass du eine Gemeinde hast. Vielleicht ist deine Gemeinde etwas größer oder manche sind dir näher, aber ungefähr so in der Größenordnung.
Und 5000 – das sind große Events. Wir haben hier in Dillenburg noch etwas Luft nach oben, was die Größe betrifft. Wir lieben solche großen Events, und deswegen sind wir hier. Jesus hat auch große Events geliebt. Er hat 5000 Menschen versorgt und ihnen etwas zu essen gegeben. Jesus hat solche großen Veranstaltungen gemacht.
Ich finde es schön, dass Jesus dich in ganz unterschiedliche Kontexte stellen möchte. David hatte so ein Beziehungsnetzwerk. Er hatte einen Mentor, einen Freund auf Augenhöhe und jemanden, der in sein Leben hineinsprechen durfte – jemanden, der ihn genug liebt, um ihm die Wahrheit zu sagen: Nathan. Hast du so ein Beziehungsnetz wie David?
Und das Letzte, was ich dir mitgeben möchte – ja, wir sind schon am Ende – ist: Geh in eine Gebetspartnerschaft. Ich glaube, Gemeinschaft und Gebet sind ein perfektes Match. Das passt richtig gut zusammen: Gebet und Gemeinschaft.
Warum? Gebet verbindet dich wie kaum etwas anderes mit deinem Bruder oder deiner Schwester. Gebet verbindet dich gemeinsam mit Gott. Wenn ihr zusammen betet, redet ihr nicht über Smalltalk, sondern über die Dinge, die wirklich wichtig sind.
Frage an euch: Wer von euch hat einen Gebetspartner, mit dem er regelmäßig zusammen betet? Vielleicht auch eine kleine Gruppe, mit der ihr gemeinsam betet? Könnt ihr euch mal melden? Das sind viel zu wenige Leute.
Ich wünsche mir wirklich, dass jeder von euch einen Gebetspartner hat, also jemanden, mit dem er regelmäßig betet. Seit 20 Jahren bete ich freitagmorgens mit meinem Freund. Er kennt mich besser als alle anderen. Es ist so gut. Ich habe ihn gebeten: „Bitte pass auf mein Leben auf.“ Und das macht er. Ich passe auf sein Leben auf, wir beten miteinander, und ich kann sagen, das bringt unsere Gemeinschaft voran.
Ich wünsche dir, dass du so einen Gebetspartner hast.
Ich möchte dir von Alex erzählen. Alex war ein Freund, den ich in Salzburg kennengelernt habe. Ich habe ein Jahr in Salzburg gewohnt.
Alex ist nie auf der Sonnenseite des Lebens aufgewachsen. Er wurde als Kind in Heime abgeschoben und war danach in verschiedenen Pflegefamilien untergebracht. Diese Pflegefamilien waren selten gut. Vielmehr handelte es sich oft um Familien, die das Geld eingestrichen haben, sich aber nicht um ihn gekümmert haben. Deshalb war Alex sehr misstrauisch gegenüber Menschen.
Später kam er in eine christliche Gemeinschaft, in eine Gemeinde in Salzburg. Er war beeindruckt von der anderen Atmosphäre in dieser Gemeinschaft und von der Liebe, die dort herrschte. Doch dieser Liebe traute er nicht. Er sagte: „Ich gebe der Gemeinde drei Monate, bis ich kapiert habe, dass es alles nur Show ist, was sie hier machen. In drei Monaten werde ich es ihnen beweisen, dass das alles nur eine fromme Show ist.“
Alex hat die Beziehungen in der Gemeinde wirklich auf die Probe gestellt. Er hat mit dem Schwert reingehauen und sich danach zurückgezogen. Trotzdem blieben die Leute lieb zu ihm. Nach drei Monaten kapitulierte er und sagte: „Hey Leute, eure Liebe ist echt. Ich bekehre mich.“
Hast du so eine echte Liebe? Hast du eine Liebe, die Beziehungen anders macht? Kannst du Schwerter ablegen und Wände wieder niederreißen? Ich möchte dir wirklich beten, dass du eine Gemeinschaft findest, die deine Umgebung prägt und dich wachsen lässt. Amen!
Danker tief in mir, durch jeden Sturm halte ich fest an dir. Endlos liebst du. Durch dein Kreuz gibst du Hoffnung dem Lichtring. Du gabst alles für die Welt zu dir.
Einen letzten Song wollen wir heute gemeinsam singen. Für mich ist das der Song, der irgendwie diese Konferenz richtig zusammenfasst. Er greift nämlich das auf, was Lukas gestern gesagt hat und was so dieses Grundding für die Veränderung ist: das In-Jesus-Bleiben.
Ich möchte diesen Bibeltext einfach noch einmal lesen, und dann singen wir dieses Lied gemeinsam. Johannes 15, Jesus Christus, der Weinstock:
"Und mein Vater ist der Weinbauer. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab. Eine Rebe aber, die Frucht trägt, schneidet er zurück. So reinigt er sie, damit sie noch mehr Frucht hervorbringt.
Ihr seid schon rein, ihr seid es aufgrund des Wortes, das ich euch verkündet habe. Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben.
Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht hervorbringen, sie muss am Weinstock bleiben. Genauso wenig könnt ihr Frucht hervorbringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht. Ohne mich könnt ihr nichts tun."
Worte des lebendigen Gottes.
Vielleicht hast du gerade gemerkt, dass das nicht nur ein Vortrag war, ein interessanter Impuls, sondern dass Gott an dein Herz geklopft hat und dir etwas sagen möchte.
Wir wollen uns jetzt noch einmal bewusst Zeit nehmen zum Ende der Konferenz. Es soll nicht einfach an uns vorbeirauschen, ohne dass wir es wahrnehmen. Wir wollen jetzt noch einmal richtig starten in eine Selbstreflexion.
Im Steps Magazin auf den Seiten 56 findest du das von Daniel angesprochene Beziehungsnetzwerk von David. David war nicht allein unterwegs, der König aus dem Alten Testament. Er hatte Freunde, und du bist es auch nicht allein. Du bist unterwegs mit Menschen.
Die Frage ist: Wer prägt dich? Wer spricht in deinem Leben? Wer fordert dich vielleicht heraus?
Nimm dir jetzt kurz Zeit für dich, an deinem Platz, und gehe die einzelnen Beziehungsfelder durch: echte Freunde, Mentoren, Ratgeber, Berater, vielleicht Menschen, die neidisch sind oder dich herausfordern.
Trage ein, welche Personen in deinem Leben darauf zutreffen. Frag dich ehrlich: Wie unterstützen sie dich?
Es ist kein Leistungstest jetzt hier, sondern eine Einladung, einfach tiefer in dein Herz zu schauen und noch einmal zu reflektieren: Welche Beziehungen habe ich überhaupt?
Nimm dir jetzt Zeit. Gott redet auch mitten in so einem Moment zu dir.
Vater, ich danke dir so sehr für alles, was du uns jetzt in der Zeit gezeigt hast, für das, was du uns auf der Konferenz offenbart hast. Danke für Gemeinschaft, für Leute, die um uns herum sind.
Ich bitte dich von Herzen, dass wir durstig geprägt werden und verändert.
Ich möchte dich wirklich bitten, dass wir uns gemeinsam näher zu dir hinziehen können. Amen. Amen.
Was für eine Konferenz! Wir sind fast am Ende, und das Beste ist: Du warst nicht nur hier, du warst ein Teil der Konferenz. Und das ist ein Wert, den wir sehr schätzen.
Bei Steps geht es uns nicht nur um das, was hier vorne passiert, sondern auch um das, was zwischen euch und zwischen uns geschieht. Wir wollen die Trennung zwischen Bühne und Publikum so gering wie möglich halten. Deshalb ist die Bühne auch so niedrig wie möglich. Trotzdem brauchen wir sie irgendwie, und das Publikum heben wir so weit wie möglich an. Einfach, weil es uns wichtig ist, dass wir gemeinsam unterwegs sind und gemeinsam Schritte im Glauben gehen.
Ich hoffe, das ist ein Wert, den ihr merkt, fühlt und spürt. Es ist einfach großartig, dass ihr hier seid, dass du dabei warst und ein Teil von dem, was hier passiert ist.
Wir sind zu dritt hier oben, weil das schon der letzte Teil ist. Nach der Moderation ist die Konferenz vorbei. Da habe ich eine Frage an euch: Was war euer Highlight auf der Konferenz?
Ich hatte viele Highlights. Zum Beispiel habe ich eben ein paar Preise bei so einem Luftkissen-Ding mit einem Bungee-Seil abgezogen. Dann fand ich es gut, wie ihr am Anfang die Sofas aufgepumpt habt. Kennst du das nicht? Da ist hundert Prozent Lungeninhalt drin. Stark! Das zweite Sofa wurde dann mit einer Luftpumpe aufgepumpt. Danke euch, dass das geklappt hat.
Mein Highlight war, glaube ich, dieser kleine Moment am Anfang, als wir im Team überlegt haben, was wir machen, wenn es regnet oder gewittert. Anna sagte: „Keine Sorge, wir haben jemanden im Team, der seine Abschlussarbeit über Gewitter auf Großveranstaltungen geschrieben hat.“ Das hat mich auf eine positive Art sehr demütig gemacht. Es ist beeindruckend, welche Spezialisten hier zusammenarbeiten – so random, richtig genial.
Mein Highlight ist auch, dass man immer wieder im Hintergrund die Detailverliebtheit vieler Einzelner merkt. Zum Beispiel finde ich es super, dass die Dreiecke genau in der Farbe der Konferenz sind. Ich weiß nicht, ob euch das auf eurem Heft aufgefallen ist, aber die Farben sind genau gleich.
Bis zur Hälfte, ja, Applaus dafür! Es wird noch besser: Bei den ersten beiden Sessions waren die Farben noch andersherum, das Rot war oben. Ich habe mich mit einem kleinen fünfjährigen Jungen darüber unterhalten, und ihm ist das aufgefallen. Wir haben nicht weiter darüber gesprochen, aber jetzt sind die Farben richtig, und es ist noch detaillierter. Ich finde das genial. Einmal Applaus an Andre dafür!
Wir machen mit dem Applaus direkt weiter, aber ich gebe euch noch ein paar Gründe dafür. Wir wollen jetzt Danke sagen für die vielen, vielen Helfer. Ich glaube, es sind etwa 100 bis 150 Helfer, die diese Konferenz so möglich machen, wie sie ist.
Ich zeige euch kurz die verschiedenen Bereiche und gebe euch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen – was alles zu beachten ist. Am Ende machen wir einen großen Applaus, okay?
Also, wir starten mit der Band: Danke fürs Lobpreismachen! Danke an die Preacher, an die Leute, die die Seminare und Workshops gehalten haben. Danke für den Inhalt, den ihr geliefert habt. Danke an euch beide für die Moderation.
Danke an die Technik: Videotechnik, Präsentationstechnik, Ton, Licht, Strom – alles Mögliche. Es ist echt genial, dass ihr das so möglich macht, wie es ist.
Danke an das Aufbauteam, das vorher kommt und den Boden ausrollt. Danke an das Deko-Team, das die Lounge schön gestaltet. Danke an das Welcome-Team, das unsere Seelen erfreut und mit uns spricht.
Danke an das Info-Team, das uns hilft, nicht verloren zu gehen, und dafür sorgt, dass wir uns überhaupt anmelden konnten. Danke an das Social-Media-Team, das uns jetzt nach der Konferenz großartige Bilder schenkt und eine tolle Erinnerung.
Danke auch an das Programmteam, das sich schon lange im Voraus überlegt hat, welches Thema gut wäre. Wir haben ja gesehen, dass es richtig gut aufgegangen ist. Dafür bin ich sehr dankbar.
Danke an das Design-Team und das Serviceteam, das dafür sorgt, dass die richtigen Flyer zur richtigen Zeit auf den Stühlen liegen. Danke auch an die Ordner, die an den Rändern stehen und darauf achten, dass wir am richtigen Ort sind und nicht durch die falsche Tür gehen.
Danke an die Aussteller, die unseren Horizont erweitern, und an den Büchertisch oben, an dem wir uns etwas mitnehmen können. Danke an die Mitarbeiterlounge, die ihr vielleicht gar nicht bemerkt habt, die aber für uns ein großer Segen war.
Danke an das Erste-Hilfe-Team und fürs Essen. Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden vergessen. Life is more!
Und ich danke vor allem auch Jesus, dass er die Konferenz so gemacht hat, wie sie war.
Und jetzt einmal einen riesigen Applaus!
Ihr seid noch ein letztes Mal gefragt: Bitte gebt uns euer Feedback. Ihr bekommt gleich einen Link, den ihr gerne scannen dürft. Gebt uns euer Lob, ermutigt uns! Wir freuen uns darüber.
Vor allem wissen wir dann auch, was wir in den nächsten Jahren beibehalten sollen. Ihr dürft uns auch sehr gerne sagen, was wir verändern sollen, wo unsere blinden Flecken sind, was uns vielleicht nicht aufgefallen ist und was ihr euch anders gewünscht hättet.
Seid da ganz ehrlich und mutig. Wir nehmen das wirklich ernst. In den verschiedenen Teams setzen wir uns hin, analysieren das, clustern das. Ihr seid uns damit eine große Hilfe.
Vergesst nicht, dass die Leute, über die ihr schreibt, das auch lesen. Ihr dürft uns trotzdem liebevoll euer Feedback geben, aber auch sehr ehrlich.
Ihr könnt den Link jetzt scannen. Wenn euer Jugendleiter noch spricht und ihr eigentlich schon im Auto sitzt, könnt ihr das auch später tun. Stellt euch einen Timer für die Autofahrt und füllt das Feedback dann aus. Ihr macht uns damit wirklich einen großen Gefallen.
Wir wollen diese Konferenz verändern, um euch besser zu dienen.
Apropos Timer: Ihr könnt euch jetzt schon einen Timer stellen für nächstes Jahr, vom 1. bis 3. Mai, Steps Konferenz 2026. Es wird richtig gut! Wir wollen wieder Schritte im Glauben gehen, diesmal mit einem anderen Thema.
Wir wollen auch Schritte im Glauben gehen, weil wir überzeugt sind, dass es ein großer Segen ist, über unseren Tellerrand hinauszuschauen und andere Christen in anderen Ländern kennenzulernen. Das kann nächstes Jahr für uns alle ein nächster Schritt sein.
Ich möchte euch mit einem Wort von Paulus verabschieden, das er an die Philipper schreibt. Ich möchte euch das als Gebet oder Wunsch mitgeben.
Paulus schreibt in Philipper 1,6: „Ich bin ganz sicher, dass Gott das gute Werk, das er in euch angefangen hat, auch bis zu dem Tag weiterführen und vollenden wird, an dem Christus Jesus wiederkommt.“ Amen!
Damit möchte ich euch nach Hause schicken. Es wäre richtig schön, wenn ihr beim Verabschieden demjenigen, den ihr verabschiedet, als mutmachende Botschaft mitgebt: Bleibt in ihm!
Macht’s gut! Bleibt in ihm! Wir sehen uns spätestens nächstes Jahr! Tschüss, auf Wiedersehen! Tschüss!