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Fit for fun - Leben muss doch Spaß machen

Pro Christ 1997, Teil 1/7
09.11.1997
SERIE - Teil 1 / 7Pro Christ 1997

Unterschiedliche Interessen und Lebensfragen

Das Leben muss schließlich Spaß machen. Es soll jedem Freude bereiten. Dem einen macht Fußball großen Spaß, dem anderen eben nicht. Dann hat man eben Pech gehabt, und daraus kann ein Ehekrieg entstehen.

Ehrlich gesagt mag meine Frau Fußball auch nicht besonders gern. Bei uns sind die Geschmäcker einfach verschieden. Zum Glück bin ich nicht wahnsinnig fanatisch, wenn es um Fernsehübertragungen von Fußball geht. Das ist der einzige Grund, warum es bei uns an diesem Punkt keinen Ehekrieg gibt.

Worin liegt das eigentliche Problem? Es ging ja letzten Endes nicht nur darum, wem Fußball Spaß macht. Das eigentliche Problem war, dass sie gerne über Lebensfragen sprechen wollte, er aber nicht so eine ausgeprägte Lust dazu hatte.

Ich möchte eine indiskrete Frage an die eine Hälfte der Teilnehmenden stellen: Ist das wohl ein spezielles Männerproblem? Meine Frau ist jetzt auch mit dabei, sie ist in Kassel und hört zu sowie arbeitet dort mit. Deshalb hat es keinen Sinn, hier über Dinge zu sprechen, die ich zuhause nicht vertreten kann. Das versteht man ja sonst überhaupt nicht.

Ich gebe zu, dass sie mir oft mit hochgezogenen Augenbrauen zu verstehen gibt, dass ich nicht besonders geneigt bin, spontan über unbequeme Lebensfragen zu reden. Und ich gestehe, dass das so ist. Es macht auch nicht besonders viel Spaß, über Fragen zu sprechen, für die man keine Antworten oder Lösungen hat.

Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist. Vielleicht ist das bei Ihnen anders als bei mir, und Sie können sofort darüber reden. Aber Sie sind wenigstens hierher gekommen, zu den Progress-Veranstaltungen, und nicht vor dem Fernseher hängen geblieben. Sie haben sich aufgemacht und sich den Fragen gestellt.

Das war ein bewusster Entschluss, ein Zeichen von Interesse. Darüber freue ich mich sehr. Möglicherweise hatten Sie heute Abend sogar schon etwas Spaß. Die Szene jedenfalls hat mir Spaß gemacht.

Sinnsuche und Erlebnisgesellschaft

Haben Sie sich jemals intensiv gefragt, ob das Leben Sinn hat? Vielleicht haben Sie schon einmal eine schlaflose Nacht oder zumindest ein paar schlaflose Stunden über diese Frage nachgedacht.

Früher dachten die Menschen darüber nach und sagten, das Leben müsse hilfreich für andere sein oder nützlich – oder wer weiß was – und darin liege der Sinn. Heute hingegen sagt man, wir leben in einer Erlebnisgesellschaft. Demnach ist das Leben eigentlich nur dann sinnvoll, wenn ich den ultimativen Kick erlebe, wenn es Spaß macht.

Deshalb gelten Wochenenden und Urlaub heute als die kostbarsten Zeiten des Jahres. In diesen Zeiten konzentriert sich alles darauf, dass es Spaß macht. Das Privileg, dass jemand seine Arbeit gern macht, hat nur eine Minderheit, oder? Es gibt Menschen, die sich jeden Tag dreimal – morgens, mittags und abends – selbst gratulieren sollten, weil sie so bevorzugt und privilegiert sind, auch bei der Arbeit Spaß zu haben. Das kann nicht jeder.

Manche haben einfach ihr Geschäft zu erledigen. Sie müssen es tun, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen – und vielleicht auch ein bisschen mehr. Dann freut man sich auf den Feierabend, das Wochenende und den Urlaub. Und genau dann kommt das Eigentliche, was dem Leben Sinn gibt: nämlich dass wir Spaß haben. Fit for fun – das Leben muss Spaß machen.

Natürlich gibt es einige Dinge, die den Spaß beeinträchtigen, das weiß jeder. Und jeder weiß auch, dass das Leben nicht immer Spaß machen kann. Altwerden zum Beispiel ist so etwas, das die Spasserlebnisse mindert. Dann zwickt und zwackt es überall. Eigentlich dürfte das ja gar nicht sein, denn in dieser High-Life-Gesellschaft ist man jung, dynamisch und eben fit for fun. Auch wenn die morschen Knochen schon etwas zittern, eigentlich darf das gar nicht sein. Da muss man sich halt bemühen, dass es geht.

Spaß ist ein echtes Thema geworden – verrückterweise ein ziemlich ernstes Thema. Das ist paradox: Wenn Spaß ein ernstes Thema wird. Ernsthafte Leute, sehr ernsthafte Leute, haben mich angesprochen und gesagt: „Hör mal, das ist doch geschmacklos, was ihr macht. Hast du denn gar nicht nachgedacht?“ Dieses Thema „Fit for fun“ und „Leben muss Spaß machen“ wurde am Eröffnungsabend von Pro Christi behandelt. Dabei weiß man ja nicht, was für ein Datum der 9. November ist.

Gedenktage und die Ambivalenz von Freude

Ein gewichtiger Gedenktag, vielleicht einer der wichtigsten, die wir in Deutschland haben.

1938 war die schreckliche Reichspogromnacht, die unter dem irreführenden Titel „Reichskristallnacht“ bekannt wurde. In dieser Nacht wurden jüdische Synagogen angezündet, Schaufenster und Geschäfte eingeschlagen – das ganze Unheil brach über das jüdische Volk herein.

Dann, 1989, ein weiteres großes Ereignis am 9. November: der Fall der Berliner Mauer. Das ist noch nicht lange her – ein Wunder, das Gott in unserem Land getan hat. Dafür können wir gar nicht genug dankbar sein, dass wir heute in unserem Land so leben können.

Viele haben das inzwischen vergessen. Das Leben geht auf und ab, so ist es nun einmal. Man sieht die Bilder von Fußballfans, von hungernden Menschen und leidenden Müttern, die nicht wissen, wie es weitergeht. So ist das Leben. Alles prallt aufeinander. Dann feiern wir und versuchen, alles mit einem Bier oder einem Saufgelage herunterzuspülen. So prallt alles hart aufeinander im Raum.

Deshalb haben wir an diesem wichtigen Gedenktag bewusst ein provozierendes Thema gewählt. Gibt es eigentlich noch Spaß und Freude in unserem Leben – nur um den Preis, dass wir Not und Schwierigkeiten verdrängen? In vielen Situationen ist das Verdrängen das effektivste Mittel geworden, um Not und Probleme, die man nicht mehr erträgt, irgendwie auszublenden. Geht das eigentlich nur noch so?

Deshalb stellen wir uns diesem Thema auch an diesem Abend. Wir denken dankbar, sehr dankbar zurück an den Tag, an dem die Berliner Mauer fiel. Zugleich denken wir mit großer Betroffenheit an das schreckliche Elend, das Deutschland über das jüdische Volk gebracht hat – an die Reichspogromnacht.

Freude, die nur zu haben ist, wenn man das Denken abschaltet und das Gedenken sein lässt, kann eigentlich keine Qualität haben. Sie kann unserem Leben kein Format geben und keine ausreichende Tiefe. Sie kann nicht tragen – schon gar nicht, wenn Spaß nur darin besteht, in Oberflächlichkeit und Gedankenlosigkeit abzublenden und wegzublenden, was man nicht erträgt.

So ist es aber häufig.

Konsum und Ersatzbefriedigung

Ich sah vor einiger Zeit eine englische Fernsehsendung der BBC über Shopaholics. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Es gibt Workaholics und Alkoholiker, aber Shopaholics? In der Sendung wurde eine Frau interviewt, die sagte: „Mein Mann vernachlässigt mich, und ich finde beruflich keine Anerkennung. Ich bin total frustriert und nicht glücklich. Deshalb gehe ich einkaufen.“

Sie kaufte, was ihr gefiel, und auch vieles, was ihr nicht gefiel. Sie kaufte, was sie brauchte, aber auch viel, was sie nicht brauchte. Dadurch machte sie Schulden – riesige Schulden – und hatte ein großes Problem damit. Es war wie eine Sucht. Sie musste kaufen, weil sie einfach total frustriert war.

Von außen kam dieser innerlich wunden Seele viel entgegen. Es gibt Erlebniskauf und Erlebniswelten. Das ist faszinierend. Man kann seine Seele sozusagen spazieren führen und dabei seinen Spaß haben. Wenn wir durch die großen Einkaufszentren gehen, ist das doch Fun!

Nicht, dass hier jemand denkt, es wäre ein spezielles Problem von Frauen. In derselben BBC-Sendung wurde ein Mann vorgestellt, der unaufhörlich die neuesten Computer kaufte. Er schleppte sie nach Hause und stellte sie unausgepackt in den Keller. Er konnte sie gar nicht auspacken, weil er keinen Platz hatte, um sie aufzubauen. Trotzdem musste er, wie von einer Sucht getrieben, immer die neuesten Computer kaufen. Nach einiger Zeit warf er das ganze Zeug unausgepackt weg.

In Großbritannien hat man gezählt, dass es, so hieß es in jener BBC-Sendung, etwa 700 Shopaholics gibt. Ich weiß nicht, wie viele es in Deutschland, der Schweiz oder Österreich gibt. Wahrscheinlich haben wir sie noch nicht gezählt, aber es gibt sie ganz sicher auch bei uns.

Spaß muss sein, das Leben muss Spaß machen. Doch die Nöte sind oft so groß, dass sie uns selbst beim Spaß noch einholen. Dann hat man den Eindruck, wir sind eine Welt geworden, in der man den Spaß irgendwann sogar noch auf Krankenscheinen erlebt – irgendwie mit der Zeit.

Lebenskrisen als Wendepunkt

Im Leben gibt es irgendwann Krisen, die einen plötzlich stoppen – sei es beruflich, in der Familie oder gesundheitlich. Plötzlich beginnt man, nachzudenken. Das macht mich immer etwas traurig, wenn ich das beobachte. Und ich muss das oft beobachten in persönlichen Begegnungen: Menschen fangen erst dann an, die wichtigen Fragen des Lebens zu stellen, wenn der Boden unter ihren Füßen zu wanken beginnt, wenn sie in Lebenskrisen geraten und nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll.

Ich wünsche mir sehr, dass Menschen in stabilen Situationen darüber nachdenken. In Zeiten, in denen sie Freunde haben, Anerkennung spüren, alles rund läuft und sie gesund sind. In solchen Momenten sollten sie anfangen, sich zu fragen, ob das Fundament ihres Lebens trägt. Was ist das Ziel meines Lebens? Was ist wichtig, was ist unwichtig? Kurz gesagt: Mit kühlem Kopf und ruhiger Hand die wesentlichen Fragen des Lebens stellen und versuchen, sie zu klären.

Stattdessen leben wir unser Leben oft ausgefüllt von Freuden und Sorgen, von Spaß – und es gibt natürlich vieles, was uns ausfüllt. Erst wenn irgendwo etwas nicht mehr so selbstverständlich gut läuft, wenn es nicht mehr so toll läuft, dann schauen wir uns um, sind ganz verdutzt und fragen: Was nun? Was nun? Wozu lebe ich jetzt, wenn es keinen Spaß mehr macht? Wo ist der ultimative Kick? Man hat den Eindruck, es ist nur noch ein Tritt in den Hintern.

Begegnung mit lebendigem Glauben

Ich wurde in meinem Leben, als ich ein junger Kerl war, herausgefordert, neu nachzudenken – durch sprühendes Leben, das mir begegnete. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte.

Damals war ich ein Knirps von vierzehn Jahren. Ich hatte keine besonderen Probleme, hatte Freunde und die typische Energie, die man in diesem Alter hat. Dann begegnete ich in meinem Stadtbezirk jungen Leuten, die mein Alter hatten oder ein, zwei, drei, vier Jahre älter waren. Bei ihnen beobachtete ich etwas Faszinierendes: Sie spielten mit solcher Leidenschaft Fußball.

Ich komme aus dem Ruhrgebiet, wo Fußball eine Religion ist. Diese jungen Leute spielten mit großer Leidenschaft Fußball – und mit gleicher Leidenschaft lasen sie die Bibel und beteten. Dabei stammten die meisten von ihnen aus Familien, in denen man nicht in die Kirche ging. Das hat mich total überrascht.

Dann haben sie mich herausgefordert und gesagt: „Du, Jesus hat gesagt, ich bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“ Diesen Satz von Jesus kann man im Johannesevangelium 10 finden.

Bei diesen Freunden habe ich beobachtet, dass das ein knallvolles Leben war. Ihr Beten war nicht frömmelnd, oberflächlich oder formal. Es war vielmehr das Gespräch eines Freundes mit einem Freund. Und das Bibellesen war nicht weltfern, sondern hatte etwas mit dem Alltag zu tun: „Zeige uns, Jesus, wo geht es lang?“

Das wurde heiß und spannend, wenn man das auf das Leben bezog. Ich habe dann mit ihnen diskutiert, wir haben gemeinsam die Bibel gelesen und zusammen Fußball gespielt. Schließlich haben sie mich herausgefordert und gefragt: „Was ist eigentlich mit dir? Willst du das mal aus deinem Kopf auch in deinen Körper reinlassen? Willst du das mal auf dein Leben beziehen? Wo geht das hin?“

Jesus als Schlüssel zum Leben

Nun, ich habe Ihnen gesagt, dass ich damals kein Mensch war, der unbedingt in einer Lebenskrise steckte und nach einem Strohhalm greifen musste, weil er nicht mehr weiterwusste.

Das ist ja oft so: Wenn man in solchen Krisen steckt, hofft man, wirklich feste Balken zu finden, an denen man sich festhalten kann – und nicht nur Strohhalme, die man fälschlicherweise für Balken hält. Das ist die Schwierigkeit.

Ich war damals nicht in einer solchen Krise. Aber ich spürte eine positive Herausforderung: Da waren Menschen, die eine Beziehung zu dem schöpferischen Gott hatten. Das bedeutete, dass das Leben mit etwas zu tun hat. Das stellte mich in Frage. So begann ich, nachzudenken und auf sie zu hören. Sie erklärten mir, was Jesus bedeutet und wer er ist.

Sie sagten, dass Jesus die Liebe Gottes in Person ist, dass er ganz handfest die Liebe Gottes verkörpert. Er kennt sich in unserem Leben aus, weil er der Schöpfer ist. Er hat das Leben erfunden. Kreatives Leben hat etwas mit dem Kreator, mit dem Schöpfer zu tun.

Es ist sinnvoll, Kontakt zu ihm zu haben, damit die Kräfte Gottes und seine Fürsorge unser Leben wirklich mit Kraft, Wärme, Zartheit, Klarheit und Licht erfüllen – all das kommt allein von Gott.

Sie erklärten mir, dass Jesus die Schlüsselfigur dafür ist. Er will, dass unser Leben gelingt, und er ist dafür am Kreuz gestorben. Ich sollte das begreifen: So sehr hat Gott die Welt geliebt.

Da wurde mir plötzlich klar: Gott ist ein Liebhaber des Lebens und ein Kenner des Lebens.

Früher hatte ich, wie viele andere, beim Christentum immer gedacht, Gott sei ein Spielverderber. Man dürfe nichts, und die Menschen gucken immer so bedrückt und mit nach unten gezogenen Mundwinkeln. Religion sei eine ernste Sache, und ein Hauch von Beerdigung liege immer darüber.

Davor hatte ich wirklich keine Lust.

Doch es begann ganz einfach und vorsichtig in meinem Leben, wenn ich heute zurückblicke. Es war wenig dramatisch, als ich diesen ersten Kontakt machte und sagte: Jesus, ich will dir folgen.

Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Ich bereue es nicht.

Ich bin jetzt ein alter Mann von 56 Jahren, damals war ich vierzehn. Kein Tag, kein Jahr dieses Lebens, das ich auf diesem Weg gegangen bin, bereue ich.

Verstehen Sie, deshalb möchte ich Sie gern auf den Geschmack bringen. Ich möchte Sie gern darauf aufmerksam machen, dass dieser Jesus der Schlüssel zum gelingenden Leben ist.

Meine Sehnsucht ist, dass an diesem Abend Menschen hier in der Frankenhalle und an den vielen Übertragungsorten ein Licht aufgeht. Menschen, die es kapieren und sagen: Mit diesem Jesus will ich Kontakt haben. Ich möchte ihm vertrauen. Ich möchte lernen, mit ihm zu leben.

Einen Schritt möchte ich anfangen.

Am Schluss dieses Abends werde ich Sie ermutigen und einladen, einen Schritt auf Jesus zugehen – einen ersten vorsichtigen, zögernden, vielleicht auch nur einen anfänglichen Schritt.

Feste feiern und Gottes Programm

Wer ist dieser Jesus? Jesus hat viele Feste gefeiert. Tun Sie sich mal etwas Gutes und lesen Sie die Bibel. Sie werden staunen, was alles darin steht. Zum Beispiel wird berichtet, dass Jesus ungewöhnlich viele Feste gefeiert hat.

Es begann mit einer großen Hochzeit im Dorf Kana in Galiläa. Damals wurden Feste richtig gefeiert. Nicht still und im engsten Familienkreis, sondern mit Hunderten von Gästen. Auf diesem Hochzeitsfest passierte etwas Peinliches – der Albtraum eines jeden, der ein Fest veranstaltet: Der Wein ging aus.

Sie feierten in Israel oft sieben Tage lang, und wenn man das mit mehreren Hundert Leuten tut, braucht man natürlich einen großen Vorrat an Wein. Jesus war mit seiner Mutter Maria dort. Mütter sind ja immer sehr fürsorglich, und Maria managte das im Hintergrund. Sie sagte: „Fragt mal, vielleicht kann Jesus da einen Rat wissen.“ Wie sie darauf kam, dass Jesus bei so einer Feier aushelfen könnte, ist nicht genau überliefert. Jedenfalls hielten sich die Leute an ihn.

Dann tat Jesus auf diesem Fest etwas, das bis heute manchen ernsthaften und bedenklichen Menschen Schwierigkeiten bereitet: Er verwandelte 600 Liter Wasser in Spätlese. Ich meine, den umgekehrten Weg, das verstehen ja viele – diese Verwässerung. Aber einfach Wasser in sehr guten Wein zu verwandeln, das fanden die Leute bemerkenswert. „Jetzt kommt er mit dem Besten raus“, sagten sie.

Was sollte das bedeuten? Natürlich war es eine Hilfe für die Party, eine nette Geste. Aber das Wesentliche ist etwas anderes. Diese Geschichte steht ganz am Anfang des Johannes-Evangeliums. Sie ist sozusagen eine Programmgeschichte für das gesamte Werk von Jesus und für alles, was er tut.

Warum eine Programmgeschichte? Wollte Jesus uns zu Alkoholikern machen? Das wäre ja merkwürdig. Nein, das Programm ist ganz anders. Jesus sagt: Jetzt beginnt das Fest, das Fest der Treue Gottes. Der ewige, allmächtige Gott möchte uns Menschen zurückgewinnen. Wir haben ihm besserwisserisch den Rücken gekehrt. Wir meinen zu wissen, wie das Leben läuft, wie man Spaß hat und erfolgreich ist. Wir denken, wir wissen es besser. Wir haben die Bibel zugeklappt und halten die Gebote Gottes für kalten Kaffee. Wir brauchen diesen Gott nicht und machen unser Leben so, wie es uns gefällt.

Am Ende kehren wir die Scherben zusammen und versuchen, unseren Frust zu ersäufen. Da könnte man zum Menschenverächter werden und sagen: Wenn ihr besserwisserisch euer Leben kaputt macht, dann seht doch zu, wo ihr bleibt. Aber Gott sei Dank ist Gott kein Menschenverächter. Er sehnt sich nach uns.

Auch wenn Sie sich nie für ihn interessiert haben, er sehnt sich nach Ihnen. Dieser Abend ist ein Abend, an dem das Beste, was Gott sein kann, sichtbar wird: Er sehnt sich in seiner Liebe nach Ihnen. Weil er Sie geschaffen hat, hat er liebevolle Gedanken für Sie und möchte, dass Ihr Leben gelingt.

Gott lässt es nicht hämisch laufen und sieht nicht einfach zu, wie Sie Ihr Leben besserwisserisch kaputtmachen. Stattdessen schickt er Jesus. Er tut alles, was möglich ist – für Gott ist alles möglich –, weit mehr, als wir uns vorstellen können. Bis dahin, dass er am Kreuz stirbt, um uns seine Liebe zu beweisen.

„So sehr hat Gott die Welt geliebt“, um uns zurückzuholen, um uns neu mit dem Schöpfer zu verbinden, um eine neue Gemeinschaft mit uns zu haben, um das Fest der Treue Gottes zu feiern. Er möchte uns spüren lassen: Du bist wichtig, ich möchte nicht auf dich verzichten. Nein, wir sind nicht irgendwelche Nümmerchen oder Staubkörnchen im All, sondern Gottes geliebte Geschöpfe, die er zurückgewinnen und mit sich verbinden möchte.

Dazu ist Jesus gekommen, dazu ist er gekommen.

Freude, die nicht verdrängt

Und das Interessante daran ist: Die Festfreude, die Jesus auslöst, unterscheidet sich deutlich von der Art von Spaß, wie wir ihn häufig auf unseren Partys erleben. Sie ist keine Freude, die Not und Probleme verdrängen muss, damit überhaupt Freude aufkommt. Denn wenn man all die Not und Probleme wahrnimmt, vergeht einem sonst der Spaß und die Freude. Man hat dann überhaupt keine Lust mehr auf nichts.

Es ist geradezu verrückt: Die Party der Festfreude Gottes in unserem Leben beginnt eigentlich erst, wenn wir wenigstens ein Grundproblem unseres Lebens angepackt und gelöst haben. Hier versuche ich es zu erklären: Eine Freude, die nicht vom Verdrängen der Nöte und Probleme lebt? Wenn es das gibt, das wäre wahre Lebensqualität!

Jesus hat damals besonders seine religiösen Zeitgenossen sehr geärgert. In seinem Leben gab es zu viel feste Feierei, vor allem mit Menschen, die viele nicht für ganz koscher hielten – moralisch fragwürdige und gesellschaftlich bedenkliche Personen. Die meisten sagten: „Es ist doch nicht anständig! Er hätte diese Menschen erst einmal kritisieren müssen. Man muss erst soziale Betroffenheit herstellen. Mit was für Gesinde, mit was für Leuten, wie die ihr Geld verdient haben – halbseidenes Milieu!“ Dass er sich einfach mit denen zusammensetzt, feiert und so tut, als wäre nichts gewesen – das war unanständig!

Jesus bemerkte, wie sehr sie sich ärgerten. Das ist bis heute so. Bei den Anständigen und den religiösen Menschen gibt es einen tiefen inneren Groll gegenüber dieser Art von Jesus. Doch Jesus sagt: Gott ist anders, als ihr ihn euch in euren Köpfen zurechtgelegt habt. Gott ist anders.

Eines Tages erzählt er die Geschichte von einem Hirten. Er sagt: Gott ist wie ein Hirte. Die Fürsorge des Hirten sorgt dafür, dass die Schafe beschützt sind und Nahrung sowie Wasser finden. Jesus erzählt: Er hat hundert Schafe, und plötzlich ist eins weg, eins von den hundert. Er sieht die anderen und denkt: Da sind doch noch 99. Er überlegt, was er tun soll, und entscheidet sich dann, die 99 zurückzulassen und das eine verlorene Schaf zu suchen, bis er es gefunden hat.

Als er es gefunden hat, ist er voller Freude. Er erzählt es allen Bekannten und sagt: „Ich habe das verlorene Schaf gefunden.“ Jesus sagt: So ist Gott. So ist Gott wirklich. Das können Sie nachlesen im Lukasevangelium 15.

Jesus erklärt weiter: So wird auch die Freude im Himmel, in Gottes Welt, sein – über einen Sünder, einen Menschen, der sich von Gott getrennt hat und ohne Gott gegangen ist. Die Bibel nennt solche Menschen Sünder. Im Himmel wird mehr Freude sein über einen Sünder, der umkehrt, als über 99 Gerechte, die keine Umkehr nötig haben.

Dann startet eine riesige Party, ein Finderfreudefest Gottes, über einen einzigen Menschen, der die Kurve kriegt, der endlich den Kopf hebt und sagt: „Ich bin geliebt, ich bin gemeint! Der Schöpfer hat mich nicht vergessen, er ruft mich.“ Und die Stimme hört, den Namen hört, den Jesus spricht und sagt: „Komm, folge mir nach!“ Und dieser Mensch läuft in die Arme des barmherzigen Gottes.

Hier spürt man die Würde Gottes und die Würde des Menschen.

Einladung zur Umkehr und Gemeinschaft

Wir haben in den letzten Tagen, Sie haben es vielleicht gesehen, Plakate geklebt, auf denen unter anderem der Satz stand: „Gott gibt uns nicht auf.“ Darunter war klein die Frage zu lesen: „Warum sollen wir dann aufgeben?“

In den letzten Wochen, als diese Plakate in unseren Städten hingen, habe ich oft gehofft, dass Menschen sie sehen und sagen: Es gibt so viele, die sich selbst aufgegeben haben, die ihr Leben aufgegeben haben, die nichts mehr erwarten. Sie schauen nur noch, wie sie irgendwo ein Minimum an Spaß hinkriegen, und sagen: „Das war es.“ Irgendwann kommt dann ein Deckel drauf und Schluss.

Gott gibt uns nicht auf. Er möchte, dass wir heimkehren. Er möchte, dass wir hören, dass seine Liebe uns gilt, dass unser Leben Wert hat und dass das Fest der Freude beginnen soll – die Finderfreude, das Fest der Treue Gottes. Dort spüre ich: Ich bin gewollt und geliebt.

Ich werde nie den Abend vergessen. Es war in einem Hotelsaal, und nach dem Vortrag hatten wir Gespräche. Ich saß mit einer jungen Frau am Rand einer Gesprächsgruppe zusammen, einer Krankenschwester. Ihr war das Herz aufgegangen, weil sie plötzlich kapiert hatte: So habe ich das noch nie gehört, das habe ich noch nie so an mich herangelassen. Sie sagte: „Ich möchte gerne, dass diese Liebe Gottes wirklich in meinem Leben wirkt. Wie mache ich das?“

Ich antwortete ihr: Wie ist das mit der Liebe? Wenn Sie eine Liebeserklärung hören, dann ist die Frage: Öffne ich mich dir und sage „Ich dich auch“? Dann kommt die Frage „Ich liebe dich“ – und ich antworte entweder, gebe ich einen Korb, mache zu und weise die Liebe zurück, oder ich sage „Ich dich auch“. Dann entsteht ein Kontakt, und eine Liebesgeschichte beginnt.

Dann sagte ich ihr: Sie können das ganz einfach so machen, indem Sie zu Gott sagen: „Ich danke dir, dass du mich liebst. Ich habe jetzt gehört, dass in Jesus die Liebe Gottes zu mir kommt. Ich öffne mein Leben und nehme das an. Ich bitte dich, vergib mir, Gott, dass ich ohne dich gelebt habe. Hilf mir, dass ich jetzt auf deinem Kurs, nach deinen Wegweisungen, ein Leben lerne, das gelingt.“

Sie schaute mich an und sagte: „Warum nicht?“ Wir saßen dort in der Ecke und beteten miteinander. Sie sagte das einfach so, und ich sprach ihr Satz für Satz vor. Das war ihr ganz fremd; sonst war das nicht so ihre Welt – Beten, so wie ich es heute Abend Ihnen vorsprechen möchte, wenn Sie es möchten, Satz für Satz. Sie betete nach und sagte: „Danke, Jesus, ich will zu dir gehören. Danke für die Vergebung.“

Als wir das Gebet abgeschlossen hatten, sagte ich halb im Scherz: Ich gratuliere Ihnen zum Geburtstag. Es ist heute der Anfang eines neuen Lebens in der Gemeinschaft mit Gott. „Sie sollten“, sagte ich, „eigentlich heute hier noch ein großes Festessen veranstalten mit Ihren Freunden und Ihr Geburtstagsfest als ein Fest der Treue Gottes feiern, der Ihr Leben neu erreicht hat.“

Diesen Abend verlor ich sie aus den Augen, weil viele andere Gespräche stattfanden. Nach Mitternacht, als die Gespräche bald zu Ende waren, stand sie plötzlich neben mir und fragte: „Sind Sie fertig?“ Ich fragte: „Wieso?“ Sie antwortete: „Drüben im Restaurant ist der Tisch gedeckt. Wir konnten noch ein Festessen herrichten. Kommen Sie mit uns feiern!“

So saßen wir in dieser Nacht in diesem Restaurant an einem Tisch mit Freunden und feierten den Geburtstag einer jungen Frau, die die Liebe Gottes angenommen hatte. Die Freude war in ihr Leben gekommen – ein Glanz, ein Glanz über der Erfahrung: Ich habe Gott erlebt!

Mit der Kraft seiner Vergebung der Sünde hat er mir alles vergeben, was ich bisher gelebt habe – was so eigensüchtig und besserwisserisch und in die falsche Richtung lief. Selbstgerecht und so anständig, aber doch ohne Gott und ohne seine Kraft. Das hat er mir vergeben. Jetzt darf ich in Gemeinschaft mit ihm ein schöpferisches Leben leben.

Das war ein Fest, eine riesige Geburtstagsparty.

Lebensentscheidungen und Gottes Liebe

Ich denke an ein Ehepaar, das nach einem Abend ähnlich wie diesem zu mir kam. Wir führten eine sehr kritische Diskussion. Ich merkte, dass sie voller Widerstand waren und dass ihnen das, was ich über Jesus, unser Leben und die Liebe Gottes sagte, überhaupt nicht einging. Die Stimmung war richtig grantig, und es war auch ein bisschen ein aggressiver Ton dabei.

Ich habe Freude an solchen Diskussionen, weil es mir nicht darum geht, Recht zu behalten. Ich denke mir immer: Wenn man hart miteinander ringt, was ich mir für diese Woche wünsche, und auch kritische Fragen miteinander bespricht, dann kann man etwas klären. Und wenn man etwas klärt, dann kann man wirklich konkrete Schritte tun. Wenn diese Schritte dann auch folgen, lohnt sich die Diskussion. Wenn die Diskussion nur Spiegelfechterei ist und danach keine Anwendung der Erkenntnisse erfolgt, dann kann man sich die Diskussion auch schenken.

Ich hoffe immer darauf, dass solche kritischen, suchenden Gespräche, die wirklich bohren, auch dazu führen, dass ein Mensch dann Schritte geht, wenn ihm etwas klar geworden ist. Denn dann wird es eigentlich erst heiß, praktisch und lebensverändernd.

So kamen sie also. Ich versuchte, ihnen das noch einmal zu erklären. Nach etwa einer halben Stunde kam dann das besondere Problem heraus: Die Frau war ungewollt schwanger geworden. Dieses Kind, das jetzt heranwuchs, störte ihre Lebensplanung. Eigentlich waren sie nur zu mir gekommen, um von mir – aus welchem Grund auch immer – noch einmal zu hören, dass man Verständnis dafür haben müsse und dass es in so einer Situation, in der alles nicht reinpasste, okay sei, das ungeborene Kind abzutreiben.

Ich versuchte ihnen zu erklären, was die Liebe Gottes ist und was Schöpfung bedeutet. Das Unvorstellbare, dass der ewige Gott sich sorgfältige und liebevolle Gedanken über jeden von uns macht. Sechs Milliarden Menschen leben auf diesem Globus, und es gibt nicht zwei, die gleich sind. Welche Kreativität, welche Schönheit, welche Vielfalt und welche liebevolle Art des Schöpfers darin steckt! Er hat uns begabt. Jeder hat seine besonderen Begabungen, aber auch seine Grenzen. Diese Mischung aus Talent und Begrenzung macht gerade die Besonderheit aus.

Das Spannendste im Leben ist, wenn ich anfange, das zu entdecken: meine eigenen Gaben zu entwickeln und als Geschenke Gottes zu nehmen. Dann möchte ich sie entfalten, pflegen und trainieren – wie gute Anlagen trainiert werden müssen –, damit ich etwas Hilfreiches und Schönes damit tun kann.

Ich erzählte, wie Gott nicht aufgibt, obwohl wir besserwisserisch meinen, es anders machen zu müssen. Das geht so weit, dass Jesus am Kreuz für uns stirbt, die Arme ausbreitet und sagt: „Kehr doch um! Dein Leben muss nicht vor die Hunde gehen. Ich möchte dir deine Schuld vergeben, das Zerbrochene heilen und dich neu auf diese Spur setzen, damit du anfängst, dein Leben zu entdecken.“

Dann sah ich, wie dieses Ehepaar plötzlich anfing zu begreifen, dass sie geliebt sind. Dass sie ein einzigartiges und besonderes Leben von Gott geschenkt bekommen haben. Dass auch ihre Zusammengehörigkeit in dieser Ehe vor Gott eine einzigartige, besondere Situation ist. Und dass die spannendste Frage der Welt ist: „Herr, was möchtest du, dass aus unserem Leben wird? Gib uns deine Kraft, damit wir das sein und werden können, was du aus unserem Leben haben möchtest.“

Dann entschieden sich diese beiden – und das hat mich tief, tief bewegt. Am nächsten Tag gingen sie nach dem Gespräch weg. Am darauffolgenden Tag kamen sie zurück und sagten: „Wir möchten das. Wir haben uns das überlegt. Wir möchten gemeinsam unser Leben Gott anvertrauen. Wir möchten diesen Kontakt machen, wir möchten auf Christus antworten, auf diese Liebe und zu ihm gehören.“

Dann haben wir das miteinander getan. Sie sagten: „Gott, wir möchten zu dir kommen. Wir haben diese Einladung gehört. Wir danken dir für das Geschenk unseres Lebens.“ Danach gingen sie mit Tränen der Freude in den Augen. Ich habe auch geweint.

Einige Monate später bekam ich einen Brief und eine überglückliche Geburtsanzeige. Darauf stand groß geschrieben: „Drei gerettete Leben – Freude Gottes, Schönheit des Lebens, schöpferische Schönheit des Lebens.“

Verstehen Sie, warum ich Sie gerne zu diesem Kontakt einladen möchte? Damit Sie Gott erleben, das Wunder seiner Vergebung und Erneuerung erfahren. Damit Sie erleben, wie er uns begabt hat und uns Talente gibt, die wir entfalten können. Damit Sie erleben, dass er uns in Gemeinschaft mit anderen Menschen zusammenfügt.

So kann ich nach rechts und links Danke sagen und muss nicht nur neidisch auf andere schauen, die mir die Butter vom Brot und den Spaß verderben wollen. So kann Gemeinschaft erfahren werden, die aufbaut. Das hat Gott für uns bereit.

Einladung zum Fest der Treue Gottes

Ich möchte Sie einladen zum Fest der Treue Gottes – und zwar heute Abend ganz konkret.

Gleich werde ich Sie bitten, wenn Sie möchten und diese Einladung für sich annehmen wollen, gemeinsam mit mir ein Antwortgebet zu sprechen. Ich werde Sie bitten, aufzustehen, nach vorne zu kommen und sich hier vorne hinzustellen – mit all denen, die das möchten. Gemeinsam sprechen wir dann ein Anfangsgebet.

In diesem Gebet sagen wir: „Ich danke dir, Gott, für deine Liebe. Ich öffne mich dafür und bitte dich um Vergebung meines bisherigen Weges. Ich bitte dich um Vergebung meiner Sünden.“

Wir bringen das zu Jesus, der am Kreuz für uns gestorben ist. Er nimmt unsere Sünden in seinen Tod hinein, begräbt sie und nimmt sie weg. So wird die Verbindung zu Gott ganz frisch und lebendig.

Dann sagen wir ihm: „Jesus, ich möchte zu dir gehören mit meinem ganzen Leben von jetzt an. Danke, dass du mich annimmst.“

Jeder kann dieses Gebet persönlich und ehrlich für sich sprechen – ganz egal, ob er Mitglied einer Kirche ist, welcher Religion er angehört, in welchem Land er lebt, was er bisher getan hat, ob er schon gebetet hat oder nie gebetet hat, ob er sich schon lange mit der Bibel beschäftigt hat oder sie noch nie gelesen hat. Die Einladung gilt heute Abend jedem – die Einladung der Liebe Gottes.

Gestern Nachmittag haben wir hier in der Frankenhalle eine große Geburtstagsparty mit vielen Kindern gefeiert. Sehen Sie, dort ist der Geburtstagstisch noch gedeckt, bereit für die Gäste. Als ich das sah, dachte ich: So ist es. Das ist der Tisch der Festfreude und der Treue Gottes – der Festtisch für die Geburtstagsfeier von Menschen.

Gestern war der Kindergeburtstag. Was wäre, wenn erwachsene Menschen – ob sie nun fünfzehn, fünfzig oder siebzig Jahre alt sind – die Treue Gottes neu erfahren, Gott erleben, die Vergebung annehmen und ihren Geburtstag feiern? Was wäre, wenn sie das Fest der Treue Gottes feiern?

Gott bereitet seine Party schon vor. Hören Sie noch einmal, was Jesus gesagt hat: Es wird in Gottes Welt Freude sein über einen Menschen, der umkehrt, weil er verstanden hat, dass das Leben in die falsche Richtung geht, weil er sich als Sünder erkennt und Vergebung braucht.

Dann wird in Gottes Welt eine große Party gefeiert – mehr als über neunundneunzig anständige Leute, die meinen, sie hätten das alles nicht nötig. So sieht Gott uns.

Diese Freude lebt nicht von der Verdrängung der Nöte. Sie ist keine Flucht vor der Realität. Nein, sie ist eine Flucht in die Realität Gottes.

Sie ist auch keine Flucht vor der Verantwortung, sondern sie macht uns lebendig. So lebendig, dass wir eine ansteckende Freude weitergeben möchten.

Sie können das gleich morgen ausprobieren – oder schon heute Abend. Laden Sie Freunde, Nachbarn und Bekannte ein, mitzukommen zu den ProChrist-Abenden. Sagen Sie ihnen: „Komm mit zum Fest der Treue Gottes!“

Sie sollen auf den Geschmack kommen. Sie werden schon wissen, wie Sie Ihre Freunde und Bekannten so einladen, dass sie es richtig verstehen.

Einladung zum Gebet und Gemeinschaft

Jetzt möchte ich Sie einladen, wo auch immer Sie sitzen. Ich bin sehr bewegt, dass heute so viele der Einladung in diese Halle gefolgt sind. Sie sollen jedoch wissen, dass vor den Augen der Liebe Gottes niemand in einer großen Schar von fünftausend Menschen untergeht, auch wenn man menschlich gesehen Angst haben könnte. Jeder einzelne, jede einzelne ist bei Gott liebevoll im Blick.

Das ist meine einzige Aufgabe an diesem Abend: Ihnen in seinem Namen die Einladung zu überbringen. Ich bitte Sie herzlich, sich dieser Einladung anzuschließen. Wenn Sie eine Antwort geben möchten, lade ich Sie zu diesem Anfangsgebet ein.

Gleich wird der Prochristchor ein Gebetslied singen, das heißt: „Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin.“ Das ist wunderbar, so voraussetzungslos. Danach dürfen Sie kommen.

Ich bitte Sie, einfach aufzustehen, wo auch immer Sie sind, und nach vorne zu kommen. Stellen Sie sich hier still hin. Wir warten, bis andere ebenfalls gekommen sind. Dann möchte ich Ihnen ein kurzes Wort zusprechen.

Sie haben auch die Möglichkeit, ein Gespräch zu führen, wenn Sie das möchten. Kommen Sie von den Galerien herunter. Oben auf dieser Seite gibt es ein kleines Problem, weil dort eine Barriere ist. Wenn Sie kommen möchten, gehen Sie bitte durch die Ausgänge nach oben hinaus. Dort sind Gastgeber, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ihnen den Weg über die Treppen zeigen. Kommen Sie dann hier vorne zum Podium.

Lassen Sie sich von diesen Hindernissen nicht abhalten. Wissen Sie, der Weg aus Gottes Ewigkeit, den Gott gegangen ist bis in unsere Nähe, in unsere Verlorenheit, ist sehr, sehr weit. Der Weg in dieser Halle ist dagegen nicht besonders weit.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden mitkommen, weil wir Ihnen anschließend ein Gespräch anbieten möchten. Diese Einladung gilt auch für Sie an den Übertragungsorten. Auch wenn wir weit voneinander entfernt sind, dürfen Sie kommen.

Die Moderatoren dort werden Ihnen gleich sagen, wohin Sie kommen sollen, damit Sie die Einladung auch persönlich annehmen können. Alte und Junge, kommen Sie jetzt! Wir warten auf Sie.

Während der Chor singt, wollen wir innerlich – wer es kann – mitbeten. Wir können in der Stille darüber nachdenken. Ich bitte Sie, kommen Sie jetzt einfach hierher, damit wir miteinander beten können.

„Bei dir lande ich mich ehne!“ Ich möchte denen, die kommen, sagen: Wir freuen uns über jeden, der die Einladung annimmt. Besonders möchte ich auch denen, die nicht deutsch sprechen, einer anderen Nationalität angehören oder eine andere Sprache sprechen, ausdrücklich sagen: Auch Sie dürfen kommen.

Hier sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ihre Sprache sprechen und Ihnen weiterhelfen werden. Gott spricht in seiner Liebe alle Sprachen. Er spricht die Sprache unserer Herzen.

Wir werden eine Woche zusammen sein. Aber jeder Tag, den Sie ohne die Liebe Gottes leben, ist aus Gottes Sicht ein Tag zu viel. Er sehnt sich nach Ihnen, und ich freue mich, dass so viele die Einladung annehmen. Sie dürfen kommen.

Gemeinsames Gebet und Ausblick

Ich bitte den Chor, die erste Strophe noch einmal zu singen:

Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin.
Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann, was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan.

Weil das stimmt, dürfen sie kommen.

Ich lade Sie jetzt ein, dass wir miteinander beten. Jesus hat gesagt: „Kommt her zu mir, alle, die ihr müde und beladen seid, ich will euch erquicken, ich will euch Ruhe geben.“

Daraufhin kommen wir.

Ich möchte jeden Satz vorsprechen und lade Sie herzlich ein, dann jeden Satz ehrlich als Ihr persönliches Gebet laut nachzusprechen.

Wir wollen beten:

Jesus, ich danke dir, dass du mich liebst.
Ich habe deine Einladung gehört und öffne dir mein Leben.
Ich bekenne dir meine Sünde und bitte dich um Vergebung.
Ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist und dass du alle meine Sünden vergeben hast.
Von jetzt an soll mein ganzes Leben zu dir gehören.
Zeige mir deinen Weg.
Danke, dass du mich angenommen hast als dein Eigentum! Amen!

Soll ich Ihnen sagen: Wenn das Ihr Anfangsgebet ist, dann feiern Sie die Party, feiern Sie mit, die im Himmel bei Gott läuft. Sie sind gottkostbar!

Ich möchte Ihnen so viele Ratschläge geben, doch die Zeit ist viel zu kurz dafür. Ich bitte Sie: Setzen Sie dieses Gespräch mit Gott fort im Gebet. Nehmen Sie sich an jedem Tag Zeit zum Gebet und zum Lesen der Bibel. Wir möchten Ihnen helfen.

Vor allen Dingen aber suchen Sie auch die Gemeinschaft mit anderen Christen in den Gemeinden, irgendwo konkret. Die Gastgeberinnen und Gastgeber bei ProChrist stehen dafür, dass niemand seinen Weg alleine gehen muss. Die Gesprächskreise sorgen dafür, dass Kontakt und Gemeinschaft entstehen, damit ein neu angefangenes Leben sich weiterentwickeln und wachsen kann.

Ein Weg hat begonnen, der jetzt weitergehen soll. Der erste Schritt ist kostbar, aber der zweite und dritte sind mindestens so wichtig. Es soll zum Ziel gehen.

Und dann lade ich Sie herzlich ein: Nutzen Sie diese Tage. In dieser Woche bei ProChrist kommen Sie selbst und bringen Sie Verwandte und Freunde mit.

Wir schaffen hier irgendwas. Ich weiß auch nicht, wie es genau gehen soll, aber wir schaffen schon irgendwie Ihren Platz in dieser Frankenhalle. Keine Sorge! Bringen Sie sie mit an den Übertragungsort und laden Sie ein.

Es ist so schnell jetzt Samstag!

Lassen Sie uns das nutzen, hier das Fest der Treue Gottes zu feiern, Menschen auf den Geschmack zu bringen und die Fragen miteinander zu bewegen, die unser Leben ausmachen.

Wir möchten gerne mit Ihnen noch ein Gespräch führen. Bleiben Sie einen Augenblick noch, auch an den Übertragungsorten.

Ich grüße Sie, und wir geben jetzt zurück an die Übertragungsorte. Überall hier und dort werden die Versammlungsleiter jetzt noch ein Segensgebet sprechen und Ihnen ein Schlusswort sagen.

Dann haben wir Zeit zum Besprechen, und ich freue mich, wenn Sie morgen Abend wieder mit dabei sind.

Auf Wiedersehen von mir aus hier jetzt.