
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Morgen.
In dieser Woche wirst du eine ganz bestimmte Predigt hören. Diese Predigt wird dir sagen, dass du ein bestimmtes Produkt brauchst, und erst dann wirst du glücklich sein – zumindest etwas glücklicher. Wenn du mehr Geld hättest und dir leisten könntest, was du gerne möchtest, wärst du auch ein glücklicherer Mensch. Dann wärst du finanziell unabhängiger, sorgenfreier und könntest dir einfach deine Wünsche erfüllen.
Das ist das, was du anstreben solltest. Das sind die Worte dieser Welt, das ist die Predigt dieser Welt. Diese Predigt hören wir nicht nur in dieser Woche, sondern eigentlich jede Woche – und somit auch wieder in dieser Woche.
Das Problem ist, dass wir Christen dafür empfänglich sind. Der alte Adam, der unerlöste Teil unseres Herzens, springt auf diese Predigt an. Wir alle neigen immer wieder dazu, uns von materiellen Dingen, von Geld, von Besitztümern Freude, Halt und Glück zu versprechen.
Gefährlich wird es, wenn wir diese Dinge nicht im Herrn suchen, sondern stattdessen in geschaffenen Dingen. Das nennt die Bibel Götzendienst.
Aber das Problem ist, dass diese Predigt so laut ist, dass wir immer wieder anfangen, sie zu glauben.
Und vielleicht findest du dich darin wieder. Nein, es ist nicht verkehrt, einen bestimmten Wunsch zu haben und sich ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Es ist nicht grundsätzlich falsch.
Wir dürfen auch nicht auf die andere Seite fallen und einen asketischen Lebensstil führen, bei dem wir uns selbst knechten, uns einschränken und denken, dass Gott uns deswegen mehr liebt. Gott liebt uns immer gleich.
Wovon ich hier spreche, ist, dass wir uns wirklich von Herzen an den Dingen genügen lassen, die wir haben. Unsere Freude sollte nicht von materiellen Dingen oder von unserem Geld abhängen, sondern wirklich vom Herrn.
Es ist so wichtig, dass wir lernen: Das biblische Prinzip ist Genügsamkeit statt Gier. Die Welt predigt uns Gier, Habsucht und Geldliebe – das sind Sünden, auf die wir so schnell anspringen.
Aber das, was die Bibel uns lehrt, ist, dass es um Genügsamkeit geht. Ich möchte gerne einige Verse aus dem ersten Timotheusbrief, Kapitel sechs, hier mit uns lesen.
Dort heißt es ab Vers sechs: „Die Gottesfurcht mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn, denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, sodass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.“
Immer wieder wird in diesen beiden Versen das Wort „genügsam“ oder „genügen“ erwähnt. Darum geht es: Es geht um Genügsamkeit statt Gier. Das ist die biblische Predigt.
Mit Genügsamkeit meint die Bibel vor allem, dass wir unsere Freude im Herrn selbst finden und deswegen zufrieden sind mit dem, was wir haben. Wir brauchen nicht all diese materiellen Dinge, wir brauchen nicht noch mehr Geld, um wirklich einen inneren Frieden zu haben. Den haben wir in Christus, wenn wir ihn denn da suchen.
Wie gesagt, es kann schnell passieren, dass wir auf die Predigt dieser Welt hereinfallen – auf die Werbung, die wir überall sehen und die uns ständig sagt: „Kauf mich, dann bist du glücklich.“
Die Gegenpredigt dazu lautet: Genügsamkeit statt Gier. Freue dich an dem, was du hast. Nimm dir doch einmal Zeit, darüber nachzudenken, wie reich du beschenkt bist.
Natürlich gilt das in erster Linie für die geistlichen Gaben, aber auch für die anderen Segnungen. Wenn du eine Familie hast, wenn du Kinder hast, wenn du eine gute Gemeinde hast, wenn du ein Einkommen bekommst – all das sind Gründe zur Dankbarkeit. Paulus erwähnt, dass wir mehr als nur Nahrung und Kleidung haben.
Wir sollten ganz bewusst dankbar sein für diese Segnungen, aber niemals unser Herz an sie hängen. Stattdessen gehört unser Herz immer dem Geber der Segnungen.
Und dann können wir nicht in einer selbstgerechten oder gesetzlichen Weise, sondern wirklich in einer geistlichen Weise genügsam sein. Paulus sagt: „Ich habe gelernt, mit viel und mit wenig zu leben.“
Das sagt er in einem Kontext, in dem er zuvor erklärt: Christus ist mein Leben.
Und das wünsche ich uns – dass wir nicht anfangen, unser Herz an Geschaffenes zu hängen und uns davon Leben zu erhoffen. Christus ist gekommen, um dir das Leben zu geben.
Deshalb lass dir das auch in dieser Woche wieder gesagt sein: Die Konterpredigt lautet Genügsamkeit statt Gier.
Lass dich nicht von dieser Welt prägen, sondern suche deinen Halt in Christus.