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Wer ist Jesus für Dich? Der Streit um Christus heute!

10.01.2016Matthäus 1,21

Die Bedeutung des Namens Jesus

Es ist so schön, dass wir ein Bibelwort voranstellen. In diesem Fall haben wir sogar zwei, die auf dem Programm mitgedruckt sind. Das erste Wort handelt vom Namen, genauer gesagt vom Namen Jesus.

Mit dem Namen ist das ja so eine Sache. Mein Name ist nicht wirklich wichtig, aber er wird oft verstümmelt. Da heißt man plötzlich Schiefack oder Schiffelbrucher, oder es kommt irgendein anderer Name heraus. Auch bei den Vornamen ist das so. Es gibt kaum noch Namen wie Hinrich, Heinrich, Winrich oder Winfried – unsere traditionellen Namen. Das ist aber nicht so wichtig, denn diese Namen haben nichts direkt mit unserem Leben zu tun oder damit, warum wir so genannt werden.

Bei Jesus ist das ganz anders. Der Name Jesus ist ein Programm. Dem Josef, dem Vater von Jesus, wurde vor der Geburt von Gott mitgeteilt: Maria wird einen Sohn gebären, und dem sollst du den Namen Jesus geben. Was bedeutet der Name Jesus? Denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.

Das andere Wort steht in der Apostelgeschichte 4. Dort traten Petrus und Johannes im Tempel von Jerusalem auf. Sie hatten einen gelähmten Mann gesehen. Sie sagten: Wir haben gar nichts, wir können gar nicht helfen. Wir haben bloß eins – wir haben nur Jesus. Der gelähmte Mann steht im Namen und im Glauben an Jesus auf und kann plötzlich laufen.

Es entstand ein riesiges Durcheinander auf dem Tempelplatz in Jerusalem. Die Leute liefen herum und sagten: „Kennen wir den nicht? Der da, der da rumläuft und voller Dankbarkeit herumspringt.“ Dann gab es eine große Debatte: „Was habt ihr denn gemacht?“ Petrus hielt eine Rede und sagte: „Wir sind es nicht, wir können das nicht. Wir haben keine Kraft, wir sind keine Mediziner, wir sind auch keine Wunderheiler. Aber der Name Jesus hat eine ganz große Kraft in der Welt. Den Jesus, den ihr gekreuzigt habt, den ihr weggestoßen habt.“

Man muss Ruhe bewahren und Apostelgeschichte 3 lesen. Danach gab es einen Auflauf, und die Verantwortlichen vom Tempel kamen und sagten: „Wir müssen sie gefangen nehmen. Die dürfen nicht mehr so von Jesus reden.“

Die Kraft des Namens Jesus und die Reaktion der Welt

Beobachtet ihr auch, dass in der Welt in Bezug auf Religion viel toleriert wird, aber gegen den Namen Jesus herrscht Intoleranz – bis hinein in die Kirchen und die Christenheit? Dort reagiert man darauf allergisch.

Dann werden sie gefragt: Aus welcher Kraft und in welchem Namen habt ihr das getan? Und sie antworten: Im Namen von Jesus, der der Christus ist, in Nazareth geboren. In keinem anderen ist das Heil, das Glück, das Leben, die Zukunft und die Hoffnung. Es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, durch den die Menschen selig werden können.

Dann fügen sie noch hinzu: Die, die sie verhaftet haben, bewundern diesen Freimut, mit dem sie sprechen. Trotzdem gebieten sie ihnen – wie es im Vers 18 heißt, den wir im Programm überschrieben haben –, dass sie keinesfalls im Namen von Jesus reden oder lehren dürfen.

Petrus aber und Johannes antworteten ihnen und sagten: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir mehr den Menschen gehorchen als Gott. Wir können es ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.

Wenn ich so viele junge Leute sehe, freue ich mich, dass das heute möglich ist. Wie toll ist das! Wir sind alle zusammen, und es ist gut.

Die Frage vorhin nach dem Anfang dieser Konferenz – denn das fehlt euch ja oft – wurde gestellt. Wenn man das Programm durchblättert, merkt man: Das ist eine ganz exotische Konferenz. So etwas gibt es kaum noch in Deutschland, wo es so sehr um Jesus im Mittelpunkt geht. Es gibt viele Jugendkonferenzen, aber kaum eine, bei der Jesus so im Mittelpunkt steht.

Die Bedeutung der Evangelisation und der klare Jesuszeugnis

Als wir damals angefangen haben, war ein Afrikaner schuld. Wir hatten afrikanische Leute eingeladen, die sich als führende Christen verstanden. Wir hatten erkannt, dass uns dieses klare Jesuszeugnis fehlt. Das gibt es in Laos, in ganz Afrika, in den Verfolgungsländern und in China. Überall, wo man hinschaut, gibt es dieses Zeugnis. Aber bei uns wird oft über Politik oder Sozialprobleme gesprochen. Ihr kennt das ja aus dem Religionsunterricht oder aus den Kirchen, aus denen es stammt. Doch ein so klares Jesuszeugnis fehlt.

Dann kam dieser Mann nach Stuttgart und hielt einen Missionsvortrag in der Stiftskirche. Er sagte: Ihr müsst uns bei der Evangelisation helfen. Evangelisation ist der dringendste Auftrag der Christen. Das gilt auch heute noch in Deutschland, weil es vernachlässigt wird. Traktoren und Saatgut können uns andere geben, etwa UNICEF, weltliche Entwicklungshilfe oder das Rote Kreuz. Aber ihr habt eine Botschaft. Ihr habt etwas, das ihr Afrika und der ganzen Welt geben könnt: das ewige Evangelium. Und das brauchen wir.

Bitte sendet uns Missionare! Jesus kann allein Afrika den Weg zum Frieden und zum Licht zeigen. Das haben wir in den letzten 40 Jahren erlebt, auch durch die vielen Berichte, die wir aus Afrika und Asien erhalten haben. So eine Bewegung können wir Menschen gar nicht mehr stoppen. Wir können nur ein bisschen helfen. Aber wir können den größten Nutzen für unsere Gemeinden daraus ziehen und viel lernen, weil sie uns das so dringend sagen.

Ich erinnere mich an alle meine Begegnungen, wo ich war. In Guatemala gab es vor dreißig Jahren nur ein Prozent evangelische Christen. Als ich dort war, kamen am Sonntagabend immer junge Leute mit der Bibel unterm Arm. Immer die Bibel! Also können wir nur lernen.

In Kolumbien sagte der Papst bei seinem Besuch plötzlich: Geht zu den evangelischen Brüdern und lernt von ihnen, die Bibel zu lesen.

Die Veränderung durch das Evangelium in Lateinamerika

Das wisst ihr gar nicht: Vor 40 Jahren – fragt eure Eltern – waren die Kirchen voll von der Theologie der Revolution. Man sagte, wir müssen Lateinamerika im revolutionären Kampf helfen. Damals gab es die Tupamaros und die Sandinistas.

Es ging sogar so weit, dass kirchliche Organisationen dazu aufriefen, Waffen zu liefern, um den armen Christen in ihrem Befreiungskampf zu helfen. Doch etwas ganz anderes geschah.

Das Evangelium breitete sich so schnell in ganz Lateinamerika aus, dass nach wenigen Jahren niemand mehr von Revolution sprach. Das veränderte die Kultur grundlegend. Der machohafte Vater hörte plötzlich auf, dominant zu sein. Stattdessen kümmerte er sich liebevoll um seine Kinder, wurde ein treusorgender Familienvater und verwaltete sein Geld verantwortungsvoll.

Das war eine Kulturrevolution. Ein amerikanischer Soziologe sagte, das habe Lateinamerika völlig verändert. Das merkt man heute in Chile und überall.

Es geht uns dabei nicht nur um das Wachstum in Zahlen. Zwar wuchsen die Gemeinden phänomenal, oft im zweistelligen Prozentbereich. Aber vor allem war Jesus aktiv – und genau das ist passiert.

Ähnlich ist es in Afrika und Asien. Vor 40 Jahren wussten wir kaum etwas über diese Länder. Heute sind dort überall lebendige Christengemeinden entstanden.

Wie ist das möglich? Durch die Evangelisation, durch das Evangelium von Jesus Christus.

Der Streit um Christus in der westlichen Welt

Und jetzt sind wir beim nächsten Punkt: Warum gibt es Streit um Christus? Draußen in den Missionskirchen gibt es keinen Streit um Christus. In Ländern wie Laos, Mosambik und auch im Kongo, wo viele Christen leben, ist das völlig klar: Es gibt nur einen Jesus. Den Jesus aus der Bibel, der für uns am Kreuz gestorben ist.

Aber bei uns, die wir heute Morgen das Wort hören, war ich entsetzt. Man kann sagen, in der Bibel steht es ganz anders, als uns erzählt wird. Dort wird uns ein anderer Christus präsentiert als der, der in der Bibel beschrieben ist. Manche sagen, Jesus sei der, der den Tempel mit der Peitsche züchtigt. Andere erzählen von einem Jesus, dessen Muster von Gutmütigkeit so aussieht, dass es völlig egal ist, was man glaubt. Tu, was du willst, alles ist erlaubt, es gibt keine Grenzen, du kannst immer etwas sagen.

Doch in der Bibel steht es ganz anders. Das ist der Streit, in den ihr hineingeraten seid, schon im Religionsunterricht. Ihr kennt das auch aus euren Gemeinden, wo ihr mit Leuten konfrontiert werdet, die solche Dinge sagen. Da fragt man sich: Was ist denn los?

Ich möchte hier auch ein paar klare Worte sagen, so wie Theophorin es auch deutlich ausgesprochen hat. Wenn das wahr ist, was viele sagen – dass es egal ist, wann man glaubt und dass alle selig werden – dann brauche ich keinen Jesus. Wenn das wahr ist, dass Gott alle Menschen so annimmt, wie sie sind, dann brauche ich keinen Jesus und keinen Christen. Und wenn das Einzige, was zählt, ist, so zu leben, wie man es selbst verantworten kann, dann brauche ich keinen Jesus.

Aber wenn es wahr ist, dass Jesus gesagt hat – und lest doch nach in der Bibel –, dass alle Ehre, die ihm gebührt, seinem Sohn Jesus gehören soll, dass er ihm das Gericht übertragen hat und Jesus selbst sagt, es gibt keinen anderen Weg, keine andere Wahrheit und kein anderes Leben als durch ihn, dann ist das klare Wort: Wer nicht glaubt, wird verdammt werden.

Dann ist die allerwichtigste Frage: Wie stehst du zu Jesus? Wie stehst du mit deinem Leben zu Jesus und zu seinem Wort?

Warnungen vor falschen Christusgestalten

Jetzt muss ich noch einmal darauf hinweisen, weil das heute oft unterschlagen wird. Ganz oft hat Jesus von der Zukunft der Christengemeinde gesprochen. An der wichtigsten Stelle spricht er viel über die Katastrophen, Kriege und Erschütterungen, die kommen werden. Aber er sagt, das Allerschlimmste wird sein, dass sich die Christenheit verführen lässt.

Verführung steht da richtig: Verführung zu einem falschen Christus. Falsche Christusse werden kommen. Wie wundert es, dass darüber in den Kirchengemeinden und Presbyterien nicht gesprochen und verhandelt wird, wo Jesus doch so gewarnt hat? Dann müsste man doch überall sagen: „Ich möchte mal wissen, wo ist das heute? Oder gilt das für uns nicht mehr?“

Aber das ist so dramatisch, was Jesus sagt: „Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen.“ (Matthäus 24) Dort steht auch: „Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist Christus oder da, so sollt ihr ihm nicht glauben. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun.“

Die Wunder zählen gar nichts. Der Teufel würde am meisten die Kunst beherrschen, zur Verführung. So dass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten Gottes, die wirklich glaubenden Leute, verführen würden. Das ist die Taktik.

Bei Paulus finden sich ganz viele dieser Warnungen. Er sagt: „Ich fürchte aber, dass eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt, von der unmittelbaren Direktheit und Lauterkeit gegenüber Christus.“ (1. Korinther 1) Da werden Leute kommen und einen anderen Jesus predigen, den wir nicht gepredigt haben, oder einen anderen Geist empfangen, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium lehren, das ihr nicht angenommen habt.

Die Bedeutung der Bibel als Maßstab des Glaubens

Was hilft da? Jeder Christ mit der Bibel in der Hand ist mündig und kann sich ein eigenes Urteil bilden. Das beste Wort, das er sagen könnte, steht in der Bibel. Zum Glück ist die ganze Bibel in den letzten 2000 Jahren immer dieselbe geblieben.

Diese eine Bibel ist die Bibel, die alle Menschen und Kulturen erreicht hat. Man muss nichts herausschneiden oder verändern. Die Bibel, die du in der Hand hältst, hat beispielsweise die Eskimos zum Glauben gebracht, die Hugenotten in der Verfolgung, die Menschen in Südamerika, die Indianer und die Japaner. In ganz verschiedenen Kulturen und Jahrhunderten war es immer dieselbe Bibel.

Warum ist das so? Jesus sagt, die Schrift ist die, die von ihm zeugt. Das Alte Testament ist voller Hinweise auf Jesus. Wenn du als Christ mit offenem Sinn suchst, wirst du ihn finden. Und das ist so wunderbar, dass du nichts Weiteres brauchst. Du hast ein ganz sinnvolles Unterscheidungsmerkmal. Man muss die Bibel lesen, und das ist wichtig: mit der Bibel in der Hand prüfen.

Bitte nutzt das doch gerade in diesen Tagen. Es ist ganz wunderbar. In der Christenheit weltweit ist es interessant: Ob du in Brasilien bist, in China oder irgendwo anders in Afrika – ich habe nie, auch im dichtesten Busch oder im ärmsten Slum in Indien, einen Christen im Gottesdienst gesehen, der nicht die Bibel in der Hand hat, auch während des Gottesdienstes.

Prüft, was der Verkündigende sagt. Wir gründen unseren Glauben auf das Wort unseres Herrn, und es ist für uns wichtig, mit der Bibel in der Hand zu prüfen, was der Herr wirklich sagt und was er von uns erwartet.

Jesus hat auch so klar über die Gültigkeit der Bibel gesprochen. Die Bibel ist für uns nicht etwas, das man für unsere Zeit ganz neu schreiben müsste. Das wäre ja noch das Tollste: Wenn der Mensch von heute, womöglich der postmoderne Mensch, sagt, nach meinem Urteil soll es umgekehrt sein.

Die Bibel richtet uns und unsere Zeit. Sie richtet die Menschen von heute, auch wenn sie in einer verkehrten Welt leben. Wir müssen uns vom Wort Gottes zurechtweisen und richten lassen.

Die Gefahr der Anpassung an den Zeitgeist

Das ist so wichtig, selbst in Zeiten, in denen die Kirche trostlos verfallen war. Es kommt immer wieder vor, dass Christen vom Wort Gottes abirren und menschlichen Gedanken folgen. Sie passen das Wort an die Denkströmungen ihrer Zeit an. Das ist immer das Schlimmste.

Christen passen sich oft stromlinienförmig dem Zeitgeist an – bis hin zum Dritten Reich, mit nationalsozialistischen Gedanken und allem, was in dieser Welt üblich sein mag. Das ist schrecklich, wenn man sich anpasst und dabei das Wesentliche verliert.

Doch immer wieder ist es nur die Bibel, die bleibt. Der Christus, der in der Bibel beschrieben wird, rettet und schafft das Heil. Es ist ein lebendiges Wort, das nicht leer zurückkommt. Es wirkt genau dort, wozu es gesandt ist, und das erlebt man.

In der Schrift ist das Wunderbare, dass hinter dem Wort Gottes der Geist Gottes steht – der Heilige Geist, der dieses Wort durch die Apostel und Propheten inspiriert und bewegt hat. Und heute redet dieses Wort noch immer.

Was habe ich schon für gottlose Menschenbeerdigungen halten müssen! Da standen Menschen, die mit dem Christentum nichts zu tun hatten. Doch dann spricht das erste Gotteswort, und die Leute hören zu und sind bewegt.

Jesus betet einmal zum himmlischen Vater: „Heilige deine glaubende Gemeinde in der Wahrheit. Dein Wort ist die Wahrheit.“ Wenn Jesus das sagt, darf man daran nicht zweifeln – das ist die Wahrheit.

Die Freiheit und Herausforderung, im Namen Jesu zu sprechen

Und jetzt kommen wir zu einer Stelle in der Apostelgeschichte, wo Petrus und Johannes am Tempel zusammen sind. Sie erleben, dass sie wegen der Predigt über Jesus eingesperrt werden. Sie werden bedroht, und es wird ihnen gesagt: Ihr dürft alles.

Heute herrscht in unserer Welt eine grenzenlose Freiheit. Ihr dürft über Religion debattieren, singen, beten, Psalmen sprechen, Gemeinschaft pflegen und Kerzen anzünden – was immer ihr wollt. Über alle religiösen Themen dürft ihr reden, aber nicht über Jesus. Das ist etwas Interessantes, das Christen heute auch in Ländern mit Christenverfolgung erleben.

So war es auch im Marxismus Russlands. Dort hat sich niemand daran gestört, wenn in Kirchen Kerzen angezündet wurden. Aber von Jesus zu sprechen, war nicht erlaubt. Jesus gab es nicht. Der mündige Mensch braucht keinen Jesus. Übrigens ist es bei uns in unserer materialistischen Gottlosigkeit genauso: Ich brauche keinen Jesus, ich kann allein gut sein.

Das führt dazu, dass es kein Ärgernis und keinen Widerstand mehr gibt, wenn nicht im Namen Jesu geredet wird – nicht in seinem Auftrag, in seiner Kraft oder in seiner Vollmacht. Bei uns hört man oft den Satz: „Ich möchte wortlos Zeugnis geben.“ Das stimmt. Besonders bei denen, die mit ungläubigen Männern oder Frauen verheiratet sind. Das ist die einzige Stelle in der Bibel, wo es heißt, dass gottlose Männer durch den Wandel ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden sollen.

Aber sonst brauchst du Zeugnis. Das hat uns Jesus befohlen. Er hat uns nie befohlen, Menschen zu Christen zu machen – das können wir ja gar nicht. Er hat uns nur befohlen, Zeugnis zu geben. Was ist Zeugnis? Erzählt, was ihr an Jesus entdeckt habt.

Ich kann sagen: Ich habe Jesus in meinem Leben entdeckt. Ich habe erlebt, wie dieses Wort für mich Wirklichkeit wurde. Ich habe Jesus vertraut und gehe mit ihm. Daraus baut der erhöhte Herr Jesus Christus seine Gemeinde – durch dieses Zeugnis von Jesus.

Die Erfahrungen von Petrus und Johannes mit Jesus

Jetzt ist interessant: Wie war das bei den beiden, die so eine Begeisterung haben, von Jesus zu reden – Petrus und Johannes? Schauen wir genau hin: Wie sind sie zum Glauben an Jesus gekommen? War das für sie genauso schwierig wie für uns? Sie hatten ja gar keine Vorerfahrung. Es gab keine Menschen vor ihnen, die es ihnen vorgemacht hätten.

Wir wissen, dass Petrus ein Fischer war. Er war es gewohnt, die Fischernetze auszuwerfen, hatte große berufliche Probleme. Doch dann sagt Jesus zu ihm: „Wirf dein Netz noch einmal aus.“ Petrus macht diese Erfahrung mit dem Wort von Jesus.

Das Wort von Jesus wirkt. Es hat Macht, es erfüllt sich. Es ist nicht nur leeres Gerede. Diese Erfahrung erschütterte Petrus so sehr, dass er sich auf den Boden warf und sagte: „Geh weg, ich bin ein sündiger Mensch.“

Die Bedeutung der Sünde im Leben eines Christen

Jetzt sind wir schon beim nächsten Punkt. Plötzlich entdeckt er vor Jesus Sünde in seinem Leben. Sünde ist ein seltsames Wort. Ist euch aufgefallen, dass in den meisten christlichen Gruppen hierzulande das Wort Sünde kaum noch angesprochen wird? Es gibt große christliche Zeitschriften, die sehr verbreitet sind. Dort schreibt der Chefredakteur, man wolle nicht mehr von der Sünde reden und den Menschen nicht schlecht machen.

Herr Chefredakteur, Sie sind genauso schlecht wie ich. Wir sind verlorene Menschen ohne Jesus. Schau doch einmal in dein Leben hinein. Der große Theologe August Tholuck hat einmal gesagt, man müsse die Höllenvater-Selbsterkenntnis machen. Ich sage es oft etwas deutlicher: Schau einmal in die Jauchegrube deines Herzens! Wisst ihr das? Keiner von uns darf unberührt bleiben von dem, was sein Leben an Bösem, Unheimlichem, Dunklem, Gottwidrigem und Sündigem birgt.

Wir selbst wollen das oft zudecken. Es ist nicht unser Fleisch, sondern unsere Seele, unser Herz. Es sind ganz schlimme Dinge, die wir mit unserem Mund sagen, die wir denken und die wir anschauen. Das ist die größte Not, die wir heute hierher mitgebracht haben, an diesem Jugendmissionstag.

Ich möchte jetzt noch einmal ganz klar sagen: Diese Last kannst du nie allein bewältigen. Keiner von uns konnte das jemals schaffen, egal wie sehr er sich anstrengt oder wie viele Weihen er sucht. Du kannst die Last nicht loswerden. Sie zieht dich immer tiefer in Schwermut, Verzweiflung, Ausweglosigkeit, Heuchelei und Lüge hinein.

Oder du hörst, was Jesus sagt: Er ist der Retter von Sünden. Das ist so groß. Das hat Petrus plötzlich an sich selbst erlebt. Jesus nimmt ihn an, sagt zu ihm: „Du, Petrus, ich mache etwas aus deinem Leben. Das andere musst du ablegen, das nehme ich für dich weg.“ Das ist die unerhörte Botschaft.

Die Botschaft der Vergebung und Befreiung

Wie wir neulich in Heimsheim waren und darüber gesprochen haben: Vergebung der Schuld – das gibt es doch nicht! Ich muss doch mit der Last meines Lebens leben, wenn so etwas Lebenslängliches darin steckt.

Nein, bei Gott gibt es eine Befreiung von Schuld, eine unerhörte Botschaft. Kein Psychologe glaubt dir das. Aber Jesus sagt, es ist wahr: Jesus heilt dich von aller Sündennot.

Ich kenne immer nur einen Begriff, der für uns heute so wichtig ist: Wohin mit dem Atommüll? Das ist ja ganz schwierig in unserer Gesellschaft. Es war ganz schön, wenn man mit Uran Strom gewinnen kann, aber am Ende bleibt der Rest übrig – der Atommüll. Und wohin tut man ihn?

Da hat man ja bei Gorleben so einen Stollengräber gemeint, man kann das versenken. Das kann man auch nicht. Es gibt keinen Ort, wo man das wirklich sicher entsorgen kann.

Es ist mit der Schuld unseres Lebens noch viel schlimmer. Und es ist ja ganz schrecklich, dass wir den Trick haben: Wir reden nicht mehr von der Sünde. Dass sogar das in der Welt üblich ist, steht hinter den Bankerbonis, steht hinter der Ausbeutung, der Ungerechtigkeit, steht hinter all dem schrecklichen Geschehen unserer Welt, dem Leiden der Kinder und Menschen überall – Sünde ist dahinter, menschliche Schuld.

Hinter den Bürgerkriegen, hinter der Armut und dem Hunger – überall ist die Sünde von Menschen drin. Es sind keine Naturkatastrophen. Oder reden wir nicht mehr von Sünde? Es ist ja schrecklich: Die Sünde prägt unser Leben ganz furchtbar.

Deshalb ist es ein unverantwortliches Geschehen, ein ganz großes Verbrechen, wenn Christen nicht mehr von Jesus reden. Es gibt nur eine Stelle in der Welt, wo Sünde und Schuld gesühnt wird, wo es eine Erlösung gibt, eine Befreiung.

Ich bin so froh, dass auch die Worte von Jesus so klar sind: Wer Sünde tut, der wird ein Sklave der Sünde. Das ist ganz schlimm, sie reitet auf dir herum. Sie beherrscht deine Gedanken, und du willst sie loswerden, kriegst sie aber nicht los – nur wo Jesus dich erlöst von der Macht der Sünde.

Darum ist mir das so wichtig, was Joseph gesagt wurde vor der Geburt von Jesus an Weihnachten: Der Name Jesus ist ganz wichtig. Er ist der Retter von Sünde.

Und ich habe den einen Wunsch, dass keiner von euch heute vom Jugendmissionstag nach Hause geht, ohne zu wissen: Die Sünden sind vergeben. Das ist ein Wort zum Leben für den gequälten Geist.

Das ist ein altes Lied, ich liebe die alten Lieder, die haben das oft noch viel deutlicher gesagt, von Philipp Friedrich Hiller. Schaut doch auch nach den schönen Liedern, wo man es im Reim noch einprägen kann: Niemand kann mich mehr verdammen, hier ist Christus, der mich gerecht gemacht hat. Er ist für mich am Kreuz gestorben, und das ist so wunderbar, dass er das gibt.

Die innere Umkehr und das neue Leben in Christus

Ich darf noch einmal ein paar Worte sagen. Es ist wichtig, dass wir es klar sehen: Jesus hat deutlich festgestellt, dass wir Sünder sind. Nicht nur, dass wir alle Sünder sind, sondern dass jeder Mensch Fehler macht.

Jesus hat es besonders denen gesagt, die immer Zeremonien, Kult und Rituale gebrauchten. Er sagte, dass er keine Rituale braucht. Damals, als die Juden darauf achteten, ihre Töpfe sauber zu halten und genau wussten, wie man die Hände zu waschen hat, sagte Jesus: „Dein Herz ist das Problem.“ Aus deinem Herzen kommen die Sünden, die bösen Gedanken, der Neid, der Zorn und die Zwietracht – all das entspringt deinem Herzen.

Jetzt geht es darum, dass mein Herz bekehrt und neu werden muss. Christus muss in meinem Herzen wohnen und mir das neue Leben schenken, damit Jesus mein Herr wird.

Eine schöne Frage, die mir gestellt wurde, lautet: Wie stehst du zu Jesus? Weißt du, wie du zu dem stehst, der dir alle deine Sünden vergibt, der alle deine Gebrechen heilt und dein Leben vom Verderben erlöst? Wie stehst du dazu?

Es wäre gut, wenn man das einfach noch einmal in der Bibel liest. Das ist so aktuell, gerade für euren Hauskreis. Debattiert nicht über Probleme, die Jesus nicht lösen kann oder versteht. Das ist das Wichtige für euren Hauskreis und Bibelkreis.

Jesus am Kreuz – das Gebet der Vergebung

Als Jesus hinausgeführt wird, um ans Kreuz genagelt zu werden, kann ich mir nur die Geschichte erzählen. Dort standen Bürger von Jerusalem und hatten Mitleid mit Jesus. Viele Menschen empfanden Mitleid mit ihm. Sie sahen ihn als ein Opfer der Ungerechtigkeit der Welt, wie er den Kreuzbalken auf der Schulter trägt.

Doch dann dreht sich Jesus um und sagt zu ihnen: „Weint nicht über mich, weint über euch.“ Er macht ihnen klar, dass sie ohne Hoffnung sind, ohne Heiland, ohne Erlösung – er selbst aber nicht. Er, der Sohn Gottes, braucht nicht unser Mitleid.

Als Jesus ans Kreuz genagelt wird, bewegen sich plötzlich seine Lippen. Doch worum betet er? Um Linderung seiner Schmerzen? Nein, kein Wort davon. Flucht er etwa und schimpft: „Ihr verdammten Leute!“? Auch das nicht. Was Jesus im Sterben bewegt, ist der Ruf: „Vater, vergib ihnen!“

Das ist das wichtigste Thema, das wir in die Welt hinaustragen können. Jesus will Menschen befreien aus der schrecklichen Dunkelheit und Schwermut ihrer Schuld und Sünde. Kein Mensch kommt ohne diese Befreiung aus, kein Mensch ist ohne Jesus nicht verloren. „Vater, vergib ihnen!“ Doch die Leute hören nicht hin, das wissen wir.

Wie war es damals am Kreuzigungstag? Die Menschen riefen: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Es war Spott, Hohn und Verachtung. Das hat sich bis heute nicht geändert. Sogar einer der beiden Verbrecher, die mit Jesus am Kreuz hingen, lästerte ihn. Er sagte: „Wenn du Jesus wärst, dann hilf uns jetzt aus unserem Elend. Steig doch herunter und zeig ein Wunder!“

Wie oft hören wir solche Forderungen: „Tu doch ein Wunder!“ Im Evangelium wird nur von einem erzählt, der anders reagierte. Der andere Verbrecher, ein Mann, der viel Böses getan hatte – wir wissen nicht genau, was – erkannte und begriff: Jesus ist ein Heiland für Sünder, für verlorene Menschen. Er sagt zu Jesus: „Ich brauche dich, du musst mich annehmen.“

Und Jesus antwortet: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Ist das nicht herrlich?

Die persönliche Entscheidung für Jesus

Wie stehst du zu Jesus? Du kannst heute Jesus als deinen Heiland annehmen und das Wissen haben, dass dir nichts geschehen kann. Dieses Wissen bringt dir große Freude. Ich kann nicht gegen die Macht der Sünde kämpfen, aber Jesus gibt mir die Kraft dazu.

Ich möchte dir von einem Geschäftsmann erzählen, der ein Freund von mir ist. Er ist ein einflussreicher Mann und ein großer Musiker. Er hat unheimlich viele Freunde in der Politik und in der Wirtschaft, sowohl in Berlin als auch in den USA, bis hinein ins Weiße Haus. Er ist ein stiller Christ mit großem Einfluss.

Dieser Mann hat eine Selbstbiografie geschrieben. Darin erzählt er, wie er als Fünfjähriger zum Militär musste. Später wurde er an Tuberkulose krank und lag im Sterben. Doch Gott hat ihn wunderbar geheilt. Er war damals ein sehr schwacher Mensch.

Dann besuchte er eine Jugendversammlung, ich glaube, das war in der Nähe von Ludwigsburg. Nach der Versammlung sagte jemand zu ihm: „Komm, ich nehme dich mit meinem Auto mit.“ Es war nur ein alter Opel P4, ein Fahrzeug, das nach dem Krieg nur wenige hatten. Der Fahrer war ein reicher Geschäftsmann.

Unterwegs hielt der Mann plötzlich an und sagte: „Ich habe eine Frage an dich: Wie stehst du zu Jesus?“ Das war die entscheidende Frage für ihn. Der Geschäftsmann schrieb ihm später einen Zettel mit einem grünen Bleistift – den Zettel hat er bis heute aufgehoben.

Auf dem Zettel stand: „Wenn wir im Licht wandeln, wie Jesus im Licht ist, so macht uns das Blut von Jesus rein von aller Sünde.“ Es muss eine Reinigung geschehen. Allein Jesus kann dich wunderbar ganz rein machen, dich gerecht sprechen und dich zu seinem Kind machen.

Gibt es etwas Größeres und Wunderbareres als diese herrliche Botschaft? Wer ist Jesus für dich? Er ist der Heiland, der Retter, der Retter von Sünde und Tod.

Die zentrale Botschaft für die Welt

Jetzt ist das andere noch: Das ist die wichtigste Botschaft für die Welt. Das bewegt uns gerade in der Missionsarbeit.

Man muss sich in der Welt auch mit den wirtschaftlichen Nöten auseinandersetzen. Diese Nöte sind ja so beherrschend in den Zeitungen, und das ist wirklich schlimm. Aber man muss sich immer wieder fragen: Was können wir eigentlich besser als das Rote Kreuz? Was machen wir besser als Unicef? Wir bearbeiten ja alle diese Probleme, und alle sagen, es ist ein Fass ohne Boden.

Wir wollen helfen mit allem, was wir können, aber nie auf Kosten des Evangeliums. Wir Christen haben von Jesus den Auftrag bekommen, dieses herrliche, ewige Evangelium in die Welt hineinzutragen. Und das ist für uns so wichtig, dass wir dies auch tun – in diese Welt hinein.

Die Botschaft für die Welt ist, dass wir Jesus verkündigen unter den Völkern. Es gibt einen Hunger nach Jesus, weil erst mit dem Evangelium auch die Religionen der Welt entzaubert werden. Sie haben keine Antwort auf dieses Problem. Der Buddhismus sagt nur, du musst das Leiden ertragen. Konfuzius wusste gar nichts von Gott.

Darum ist es so wichtig, dass wir das Evangelium von Jesus hineintragen. Wir hören es in den Missionsberichten, wie Jesus auch diesen Dienst ganz besonders segnet, gerade auch wenn wir mit sozialen Diensten und mit wirtschaftlichen Diensten hineingehen und helfen. Aber das Zeugnis von Jesus darf überhaupt nie fehlen.

Das ist so wichtig, damit Menschen frei werden. Gerade dort, wo heute die großen Nöte der Welt sind, dürfen wir es sagen: Es kann nur Jesus dir helfen.

Die Grenzen menschlicher Macht und die Bedeutung des Glaubens

Es gibt heute in unserer Gesellschaft einen großen Machbarkeitswahn, den kann man überall beobachten. Wenn irgendwo ein Problem auftaucht, heißt es sofort: „Wir machen das, wir schaffen das.“

Doch ein paar Monate später würden wir oft sagen: „Pfeifendeckel, nichts war dran.“ „Yes, we can!“ – diesen Satz hat Barack Obama gesagt, bevor er Präsident wurde. Wenn er aufhört, wird er es nicht mehr sagen.

Und wir Christen hoffen, dass wir nicht dasselbe sagen. Es gibt nämlich viele Christen, die nur auf dem Papier Christen sind. Sie meinen: „Wir können das besser als die anderen. Wir Christen, wir machen das alles viel besser als UNICEF.“ Das stimmt aber gar nicht.

Wir können nur sagen: „Wir haben einen mächtigen Herrn, der den schwachen Dienst seiner kleinen Leute segnet.“ Das ist ganz wunderbar. Wenn man das wieder sagt: „Wir haben einen großen Herrn!“ Dann sieht man, dass das, was in dieser Welt Wunderbares geschieht, oft von ganz schlichten, kleinen Leuten kommt, die in aller Stille etwas bewirken.

Ich muss noch ein Wort zu einem heutigen Spruch sagen: „Tue Gutes und sprich darüber.“ Das ist ein dummer Spruch. Wenn wir unsere Taten nur tun, um unsere Frömmigkeit vor den Leuten zu zeigen, dann ist das falsch.

Man sagt oft: „Du musst mit deiner Gemeinde ein Sozialprojekt anfangen, damit die Leute später das Evangelium hören.“ Jesus sagt aber: „Du hast deinen Lohn schon bekommen, wenn du nur eine Demonstration machst.“

Wir tun das an unserem Platz: Du bist Schüler, du bist Student, du bist in der Familie, du bist an deinem Arbeitsplatz. Lass dich von Jesus leiten – genauso wie der, der hinauszieht in die Welt.

Ihm wird es gehen wie Morrison, dem ersten Missionar nach China. Auf der Schiffspassage fragte ein Geschäftsmann ihn: „Glauben Sie, Sie würden bei den Chinesen Eindruck machen?“ Morrison antwortete: „Nein, glaube ich nicht. Aber Gott wird das tun.“

Ein Leben hat eine ganz große Bedeutung, wenn wir das wissen. Der Herr hat uns gesandt, und das ist sein Auftrag: Wir sollen seinen Namen in die Welt hinaustragen.

Die Herausforderung, Jesus im Alltag zu leben

In diesen Tagen passiert es häufig, dass viele in der Christenheit sagen: „Ach, das ist so wichtig, wir müssen zuerst die soziale Not angehen.“ Dann wird erzählt: „Ich weiß nicht, vor ein paar Tagen hörte ich den Satz: Nur die Christen können die Klimakatastrophe lösen.“ Sagen wir mal, das ist ein Geist, der aus dem Ruder läuft.

Wir Christen wollen die Armut der Welt bekämpfen. Aber was seid ihr? Ihr löst ja kaum eure eigenen Finanzprobleme in euren kirchlichen Gemeinden. Ihr bettelt dort unten um Geld und meint dann, ihr könnt die Armut der Welt lösen. Was meint ihr damit?

Das war schon in der Urchristengemeinde beschrieben. Lest das mal in eurem Bibelkreis durch, im Galaterbrief. Dort haben die Christen gesagt: „Jetzt machen wir ein Programm, jetzt machen wir eine Verordnung, jetzt machen wir ein paar Statuten, und dann schreiben wir das fest.“ Dabei ging es eigentlich nur darum, wie sie ihr Leben verbessern wollten, wie sie gute Christen werden konnten.

Der Apostel sagt: „Lasst doch den Unsinn, das kannst du doch nicht mit Verordnungen abgewöhnen.“ Ihr habt Christus verloren. Warum habt ihr Christus verloren? Weil ihr meint, ihr könntet durch eure Statuten die Probleme der Welt lösen.

Ich habe euch doch Christus vor die Augen gemalt, zu Beginn des Galaterbriefs. Bleibt doch bei dem Gedanken: Christus ist für euch gestorben, und in seinem Namen dürft ihr ganz schlicht Dienst tun. Dort spricht er von der Frucht. Frucht ist das Allerwirksamste, wo etwas Natürliches herauswächst, wie bei Bäumen, an denen Äpfel wachsen und Blumen blühen. Wenn das Leben mit Jesus Frucht trägt, dann ist das sichtbar.

Schaut euch mal die ganzen Biografien von Christen an. Es war immer das Leben mit Christus über der Bibel, und daraus ist alles herausgewachsen. Alles andere ist ein Flop und funktioniert nicht. Es geht nur aus dieser engen Verbindung mit Christus.

Jesus hat das ja selbst gemacht, das ist keine Erfindung von uns. Er sprach vom Weinstock und sagte: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“

Wenn du in dem gekreuzigten Jesus tief verwurzelt bist, dann hat dein Leben eine große Bedeutung. Dann wirst du Worte sagen, die für andere Menschen wichtig sind. Du bist auch nicht mehr angewiesen auf Erfolgsmeldungen, die du mit deinen Augen sehen kannst. Selbst wenn du nichts siehst, der Herr ist mit dir. Du weißt es aus seinem Wort: Dein Leben ist nicht vergeblich.

In dem Herrn Jesus selbst können Scheitern und Misserfolg dich nicht unsicher machen, weil du weißt: „Jesus ist bei mir, und er gebraucht mich und setzt mich zum Segen ein mit meinem Dienst. Ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Ja, da war die Gefahr, dass die Jünger von Jesus etwas ohne Jesus machen. Natürlich, Petrus hat das erlebt. Er sagte: „Herr Jesus, sie machen eine tolle Sache für dich.“ Und dann brach er zusammen, hat Jesus verleugnet und geweint. Ohne Jesus geht es nicht.

Was gibt es heute? Jugendarbeit in Kirchen ohne Jesus, Sozialarbeit ohne Jesus. Wir haben eine Million kirchliche Sozialarbeiter, aber wir reden kaum noch evangelistisch von Jesus. Da fehlt das Wichtigste und Beste in dem Dienst.

Darum ist es so wichtig: Wie wird mein Leben fruchtbar? Wie wird mein Leben fruchtbar? Indem ich in Jesus bleibe und er bei mir.

Das Kreuz als Zeichen der rettenden Liebe

Wir Stuttgarter haben ja ein ganz markantes Kreuzesbild immer vor Augen. Ich war als junger Bub noch auf dem Birkenkopf in den alten Flakstellungen herumgeklettert. Später wurden die Trümmer darüber geschüttet. Heute gilt der Birkenkopf als der höchste Punkt der Gemarkung Stuttgart. Die Schwaben nennen ihn Monteser Bellino.

Die Stadtverwaltung hat oft versucht, den Berg umzubenennen und auch anders zu gestalten, doch das ist nicht gelungen. Das Tollste an diesem Berg ist, dass ein Mann aus dem Stuttgarter Westen in den ersten Tagen, als der Berg errichtet wurde, ein Kreuz aufgerichtet hat. Dieses Kreuz ist heute noch beeindruckend.

Es gibt viele Orte, an denen man die Kreuze heute abhängen muss – in Gerichtssälen und Schulen. Dort sagt man, dass es nicht mehr angebracht sei, dass sie dort hängen. Selbst ein großer, bekannter Bergsteiger hat gefordert, man solle die Kreuze von den Berggipfeln entfernen, weil das nicht nötig sei.

Ich bin gespannt, wie lange das Kreuz noch auf dem Mund der Scherbeliner oben stehen wird. Es ist so herrlich! Über dieser Stadt steht die rettende Liebe von Jesus, auch wenn in den meisten Kirchen kaum noch davon verkündet wird.

Seid Boten dieser Liebe von Jesus, der sein Leben gegeben hat, um Menschen zu retten – von Sünde und Tod, von Verlorenheit und Zukunftslosigkeit, um sie vor der Hölle zu bewahren. Und das ist so herrlich, dass mein Leben dadurch fruchtbar wird.

Die Heilung eines gelähmten Mannes als Zeichen der Kraft Jesu

Lassen Sie mich noch einmal von diesen zwei Männern erzählen, wie sie dort vor dem Tempel in Jerusalem standen: Petrus und Johannes.

Sie gingen an der Pforte des Tempels an einem schrecklichen Lebensschicksal vorbei. Es ist furchtbar, was Menschen leiden. Manchmal ist das Leid der Menschen kaum in Worte zu fassen. Dieser Mann war von Geburt an gelähmt. Er erhielt keine Sozialhilfe, keine Betreuung, keine Diakonie oder ähnliches. Er war auf Spenden angewiesen und musste betteln. So stand er da, gefangen in seinem Schicksal.

Es war so beeindruckend, dass die beiden sagten: „Wir haben auch nichts. Gold und Silber haben wir nicht.“ Es ist gut, wenn Christen sagen: „Wir sind auch nicht die Alleskönner in der Welt.“ Aber wir haben einen Herrn Jesus, dessen Kraft und Macht man erleben muss. Das hat auch Petrus so schön in seiner Predigt gesagt, in seiner Evangelisationsansprache.

Der Glaube an diesen Jesus hat diesen kranken Menschen stark gemacht. Willst du stark werden? Durch den Glauben an Jesus kannst du etwas bewirken, etwas tun in dieser Welt. Es ist wunderbar, dass unser Herr uns gebraucht und dass wir etwas tun dürfen.

Die ganze Geschichte von all den Missionen, die hier ausgestellt sind, ist letztlich eine elende, erbärmliche, schwache Geschichte. Als die deutsche Missionsgemeinschaft in einem Dachstock gegründet wurde, da waren ein paar Männer und Frauen dabei. Sie beteten und sagten: „Das ist dran, wir müssen da etwas tun.“

Was hat Gott daraus gemacht? Das machen nicht Menschen. Im Reich Gottes ist immer Jesus der Chefkoch, sonst wird es nichts. Was er durch dich tut, das zählt.

Die Hingabe des Lebens an Jesus

Es ist ein großes Missverständnis, wenn wir ständig denken: „Ich will etwas für Jesus tun.“ Das geht am eigentlichen Ziel vorbei. Paulus sagt: „Ich bin mit Christus gekreuzigt, und die Welt ist für mich gekreuzigt.“ Er sucht nichts mehr an der Welt.

Auch ich will nichts mehr von meinem eigenen Leben, nicht einmal etwas Frommes. Ich gebe mein Leben in die Hand von Jesus, dem Herrn. Er soll daraus machen, was er will. Ob er mich hier oder dort braucht, das muss er mir zeigen. Dafür bin ich offen. Ich möchte für ihn leben und von ihm gebraucht werden.

Es ist wichtig, dass Jesus in meinem Leben wirkt. Nicht die Werke an sich sind entscheidend, denn sie können auch vergehen. Es kann sein, dass Jesus durch Menschen etwas bewirkt. Das ist sehr wichtig. Er treibt sein Werk voran und schafft Frucht in unserer Welt.

Es gibt kein anderes Heil als das Heil durch Jesus. Wenn wir heute in die sogenannte dritte Welt blicken, sehen wir: Es gibt keine Nation mehr, in der es keine Jesusgemeinde gibt. In vielen Teilen der Welt geschieht das unter schwerster Bedrückung und Verfolgung wegen des Namens Jesus, oft nur im Untergrund – zum Beispiel in Saudi-Arabien oder Nordkorea.

Doch was diese Menschen prägt, ist allein Jesus. Er hat sein Leben für uns gegeben, ist auferstanden und lebt.

Die Berufung der Christen als Priester der Welt

Ich möchte euch einfach noch einmal auf einen Satz von Petrus hinweisen. Es ist auch so schön, wie Johannes in seinem Brief sagt: Wer seine Sünde leugnet, der ist ein Lügner.

Petrus sagt: Ihr seid das auserwählte Geschlecht, ihr mit eurer Sündenlast, gereinigt durch Jesus. Ihr seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum. Gebt das weiter! Ihr seid die Priester der Welt, die versöhnend wirken dürfen in eine heillose Welt hinein.

Ihr seid das Volk des Eigentums, das Jesus gehört. Ihr sollt die herrlichen Taten von Jesus verkündigen, der euch berufen hat, von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.

Tatsächlich ist das Zeugnis von Jesus, dem Christus Gottes, die wichtigste Botschaft für die Welt. Es ist aber auch das kostbare Gut, so hat es Paulus immer bezeichnet, seinem jungen Freund. Darf ich als alter Mann euch Jungen sagen: Das kostbare Gut müsst ihr bewahren.

Bewahrt dieses kostbare Gut bis zur Wiederkunft von Jesus. Es wird nicht verändert, denn es ist das ewige Evangelium. Es gibt nur ein Evangelium, so hat Paulus im Galaterbrief gesagt: Jesus Christus ist am Kreuz für dich gestorben. Bewahre das durch den Heiligen Geist, der in dir wohnt.

Gebet um Reinigung, Hingabe und Mission

Wir wollen beten. Du, unser Heiland Jesus Christus, wir bekennen dich in diesem Augenblick. Es gibt so viele dunkle Dinge in unserem Leben. Du kennst sie in ihrer ganzen Tiefe, und wir wollen sie vor dir aussprechen.

Wenn wir in deinem Licht wandeln, macht dein Blut uns rein von aller Sünde. Danke, dass niemand mehr etwas dagegen vorbringen kann, weil alles durch dich gesühnt ist – auch das Schlimme, das Dunkle und das Unheimliche.

Ach Herr, aus Dankbarkeit wollen wir dir unser Leben geben. Mach du etwas daraus in der kurzen Zeit auf Erden, zu deinem Lob und zu deiner Ehre.

Herr, wir wollen auch einige aus unserem Freundeskreis, aus unseren Bekannten oder irgendwo in der Welt zu dir führen, damit sie dich erkennen, den Heiland und Retter. Segne alle Missionsarbeit, wo sie geschieht.

Gib gerade den verfolgten Christen, auch im Terror, das mutige Zeugnis, dass sie es ihren Feinden gegenüber bezeugen können: deine Liebe überwindet allen Hass. Allein dein Kreuz wirkt Versöhnung in der Welt, schenkt Frieden und Hoffnung.