
Advent als Zeit des Wartens und der Sehnsucht
Advent ist die Zeit des Wartens. Unsere Mädchen haben heute Morgen schon darüber gesprochen, dass sie morgen anfangen dürfen, die Türchen am Adventskalender zu öffnen. Sie warten vierundzwanzig Türchen lang, bis endlich Heiligabend ist.
Ehemänner warten auf eine zündende Geschenkidee. Und an den Feiertagen wartet wahrscheinlich die ganze Familie im Weihnachtstrubel und so weiter. Also: Advent ist die Zeit des Wartens.
Ich weiß nicht, worauf du wartest. Vielleicht wartest du tatsächlich auf eine der Aussagen, die du in deinem Text hattest: auf bessere Zeiten, dass der Krieg aufhört, dass heil wird, was krank ist, oder dass gelingt, was dir im abgelaufenen Jahr nicht gelungen ist.
Ja, Advent ist die Zeit des Wartens. Wir warten oft in unserem Leben, in unserem Alltag. Manche haben das Warten vielleicht sogar schon aufgegeben.
Wenn ich mit Menschen spreche, die Jesus noch nicht kennen, die nicht errettet sind, dann frage ich manchmal: Kann es sein, dass du bei all deiner Sehnsucht in Wirklichkeit auf Gott wartest? Er ist eigentlich die Erfüllung all unserer Sehnsüchte.
Und die gute Nachricht ist ja die, die Nachricht von Advent: Gott ist gekommen. Er ist längst in unsere Welt eingetreten, darum feiern wir Weihnachten. Er kam in unsere Dunkelheit, er kam in unser Unheil, er kam in unsere Schuld und er kam in unser Scheitern hinein. Gott ist da.
Nun, wer ihm in seinem Sohn Jesus begegnet, der muss nicht mehr warten. Da ist der Advent vorbei, da haben wir die Bescherung. In Jesus Christus sind wir beschenkt, wir sind reich beschenkt in Jesus.
Die Erwartung des Messias im Alten Testament
Im Altertum warteten die Juden auf den Messias, den Erlöser, und damit auch auf bessere Zeiten. Das Lied „Mach hoch die Tür, die Tor macht weit“ ist abgeleitet von einem Psalm. Es ist etwas, das die Juden ebenfalls hätten singen können – wahrscheinlich nicht mit dieser Melodie und vermutlich nicht in Bezug auf Jesus Christus. Dennoch warteten sie, sangen dieses Lied und beteten: „Mach hoch die Tür, wir sind bereit für diesen kommenden König, diesen Gesalbten, der für bessere Zeiten sorgen wird.“
Gott hatte den Messias in der Bibel an vielen Stellen angekündigt. Unsicher war jedoch, wann genau er kommen würde. Sie wussten, dass er kommen würde, aber keiner wusste den genauen Zeitpunkt. Man kann sich das so vorstellen, als stünden sie am Bahnsteig. Auf der Anzeigetafel steht: „Der Retter kommt“, doch eine Uhrzeit ist nicht angegeben.
Sollte die Deutsche Bahn das auch mal so handhaben, wäre die Enttäuschung hier und da wohl nicht so groß. So kann man nur da stehen, geduldig und gläubig warten, wenn man weiß, dass er kommt, aber eben nicht genau weiß, wann das der Fall sein wird.
Die Fülle der Zeit und die ideale Vorbereitung für das Kommen Jesu
Der Apostel Paulus schreibt in Galater 4,4: „Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz.“
Als die Zeit erfüllt war und Jesus geboren wurde, war dies die ideale Zeit für sein Kommen. Wenn wir uns bewusst machen, dass um die Zeitenwende, also um das Jahr Null herum, die Griechen für eine allgemein verständliche Sprache gesorgt hatten, wird dies deutlich. Viele Menschen in verschiedenen Teilen der Welt konnten Griechisch sprechen. Das war eine gute Voraussetzung für die Verbreitung des Evangeliums, die nun folgen sollte.
Die Ägypter hatten dafür gesorgt, dass das Alte Testament in griechischer Sprache vorlag. Die Römer hatten die nationalen Grenzen weitestgehend abgebaut. Die Meere waren von Seeräubern befreit, was ideale Reisebedingungen für die Apostel auf ihren späteren Missionsreisen mit sich brachte.
Die Juden waren in der ganzen Welt zerstreut. Überall gab es Synagogen, Häuser, in denen man sich traf und über solche Texte austauschte. Auch die Sehnsucht nach dem Befreier, dem Retter, dem Messias, kam dort zum Ausdruck.
Ja, die Zeit war reif. Als die Fülle der Zeit gekommen war, als die besten Bedingungen herrschten, sandte Gott seinen Sohn.
Die stille Ankunft Jesu in Bethlehem
Und als es schließlich so weit war, verlief seine Ankunft ausgesprochen still. Es war Nacht, der Zug fuhr lautlos ein. Alles schlief in Bethlehem, selbst in der Herbergsbar brannte kein Licht mehr.
Nur am Stadtrand flackerte ein Feuer. Einige Hirten hielten Nachtschicht und vertrieben sich die Zeit. Da schickte Gott einen Engel zu ihnen, um ihr Lagerfeuer überflüssig zu machen. Denn plötzlich wurden sie von der Herrlichkeit Gottes umleuchtet und fürchteten sich sehr.
Ein Licht strahlte vom Himmel herab auf sie, und der Engel verkündete ihnen sinngemäß: Meine Freudenbotschaft gilt eigentlich dem ganzen Volk, aber die schlafen gerade. Wenn schon der Rest der Welt die Einführung der neuen Zeitrechnung verschläft, dann sollt ihr es wenigstens mitbekommen.
Der Retter ist geboren, der Retter ist geboren!
Der vorletzte Bundeskanzler hat von einer Zeitenwende gesprochen. Die eigentliche Zeitenwende ist hier angekündigt. Es soll etwas ganz Neues beginnen. Christus ist da, der Herr, und ihr findet ihn in Davidsstadt, in Windeln gewickelt, in einer Krippe – in einer Futterkrippe.
In privaten Häusern brauchten die Hirten also nicht zu suchen, sondern in Ställen. Dort kannten sie sich aus. Ich denke, dass die Hirten in so einem kleinen Ort wie Bethlehem weitestgehend ihre Kollegen kannten, die ebenfalls Vieh hielten.
Die Bedeutung der Geburt Jesu in einer Höhle und die Symbolik der Windeln
Ställe damals sind allerdings nicht direkt mit dem zu vergleichen, was man heute in der Landwirtschaft unter einem Stall versteht. Es handelte sich meist um einfache Holzverschläge oder Ähnliches.
Gerade hier in den Bergen Judäas waren es oft Höhlen, die als Unterstand genutzt wurden. In solchen Höhlen wurden auch die Tiere gehalten. Ihr werdet Jesus also in einer Krippe finden, in Windeln gewickelt.
Man könnte meinen, es sei nichts Ungewöhnliches, dass ein Säugling gewickelt wird. Doch der Begriff, der in Lukas 2 verwendet wird, meint nicht Windeln im heutigen Sinne, also Babybekleidung. Das Wort wird in außerbiblischen Texten für Stoffstreifen verwendet, mit denen Leichen eingewickelt wurden.
Die Tatsache, dass ein Baby in solche Streifen gewickelt wurde, war ungewöhnlich. Woher kamen diese Stoffstreifen? Neben den Höhlen, die als Unterstand für Tiere dienten, gab es andere Höhlen, die für Begräbnisse genutzt wurden. Das lässt sich archäologisch sehr gut nachweisen.
In den Wänden dieser Höhlen gab es Nischen, die man heute noch sehen kann. Dort wurden Grabkleider und eben auch diese Stoffstreifen aufbewahrt. Wenn jemand in Bethlehem starb, wurde sein Körper aus der Stadt in eine solche Höhle gebracht, in der diese Streifen bereits vorhanden waren. Dort wurde der Körper eingewickelt und anschließend zu seinem eigentlichen Grab gebracht.
Es ist gut denkbar, dass Jesus in einer solchen Höhle geboren wurde – in einer dieser judeischen Höhlen vor der Stadt Bethlehem. Josef und Maria haben vermutlich das benutzt, was gerade zur Verfügung stand. Wenn dem so war, dann wurde Jesus am ersten Tag seines Lebens in die gleichen Tücher gewickelt wie an seinem letzten.
Die Mission Jesu: Geboren, um zu sterben und zu erlösen
Und das, was ich daraus ableiten möchte, ist, dass Jesus geboren wurde, um zu sterben. Seine Mission stand von Anfang an fest. Er kam als der Erlöser.
Darum hängt hier ein großes Kreuz, sogar noch ein weiteres großes Kreuz. Wir freuen uns nicht nur an Weihnachten, sondern am gesamten Fortbestand seiner Geschichte. Diese Geschichte fand ihren Höhepunkt am Kreuz, wo er uns mit Gott versöhnt hat.
An Ostern ist er auferstanden, und er lebt. Davon sind wir überzeugt.
Die ersten Jünger und die Ernüchterung nach Jesu Tod
Nun, so haben die Hirten Jesus gefunden, und sie blieben nicht die Einzigen. Dreißig Jahre später erfuhr ein gewisser Petrus von seinem Bruder Andreas: „Wir haben den Messias gefunden, wir haben den gefunden, der übersetzt ist mit Christus“, so sagt er.
Mit ihm machten sich Petrus, Andreas und zehn weitere auf die Reise. Kreuz und quer ging es durchs Land Israel, und zum Schluss folgte der Einzug nach Jerusalem. Die Bevölkerung bildete Spalier und feierte Jesus als ihren neuen König. „Macht hoch die Tür, die Turmacht weit“ – sie glaubten, das könnte er sein.
Aber nach diesem Höhepunkt ging es auf einmal schlagartig bergab. Es folgte die Gefangennahme von Jesus, seine Anklage, Spott, Geißelung, Verurteilung und schließlich seine Hinrichtung. Ende. Die Jesusbewegung schien geplatzt zu sein. Ernüchterung machte sich breit. Das war gar nicht das, was die Leute von dem Messias erwartet hatten. Sie warteten auf einen anderen.
Das sagen die Juden bis heute: „Wir warten auf einen anderen, der das erfüllt, was wir uns vorstellen.“ Das war nicht der Kommende, der ist uns zu kümmerlich.
Die Auferstehung als Wendepunkt und Hoffnung für die Gläubigen
Wäre Jesus damals tot geblieben, wäre das Ganze tatsächlich bald in Vergessenheit geraten. Wir hätten an Weihnachten nichts zu feiern, und Ostern würde es gar nicht geben.
Doch das Wesentliche geschah erst noch: Drei Tage nach seinem Tod ist Jesus auferstanden. Er lebt.
Wer Jesus vertraut, erlebt Vergebung und erhält Frieden im Herzen – trotz der schwierigsten Umstände um uns herum. Wir haben einen Halt in Christus und wissen um bessere Zeiten, die kommen werden, wenn Jesus das vollendet, was er damals begonnen hat.
Die Gemeinde als Wartende am Bahnhof des Glaubens
Wenn ihr hier als Gemeinde regelmäßig zum Gottesdienst zusammenkommt, könnte man diese Räume mit einer Bahnhofshalle vergleichen. Dort trifft man Menschen, die bezeugen, dass Jesus gekommen ist und dass er euer Leben verändert hat. Man trifft aber auch Leute, die warten – sie warten darauf, dass Jesus wiederkommen wird und tatsächlich vollendet, was angekündigt ist.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Der Zug mit Jesus, um bei dem Bild zu bleiben, fährt nicht nur einmal in den Bahnhof ein. Eigentlich schließt sich an diese noch eine weitere Adventszeit an. Advent bedeutet Ankunft. Wir denken zurück an die Ankunft vor zweitausend Jahren, aber es schließt sich eine weitere an.
Denn auch wir als Christen, die wir zu seiner Gemeinde gehören, sind Wartende – nicht nur die Juden, sondern wir. Wir warten auf seine zweite Ankunft in der Welt. Wir warten auf den Zug, der Jesus wiederbringen wird. Auch dieser Zug ist lediglich angekündigt, ohne Uhrzeit.
Weihnachten ist nur der Anfang. Die Vollendung dessen, was Jesus begonnen hat, erwarten wir noch. Darum ist es angebracht, sich in dieser besinnlichen Zeit auch auf das Ende zu besinnen. Es geht nicht nur darum, in die Vergangenheit zu schauen, sondern auch in die Zukunft – und dabei auch das Gericht in den Blick zu bekommen.
Die Wiederkunft Jesu als richtender und rettender Herrscher
Die Ankunft des Menschensohnes wird im Alten Testament immer wieder mit Jesus als dem Richter in Verbindung gebracht. An unzähligen Stellen der Bibel wird vom Hereinbrechen Gottes in unsere natürliche Welt gesprochen, in unsere Geschichte, von einem rettenden, aber auch von einem richtenden Gott.
Es gibt zahlreiche Filme, die Worte wie „Hamageddon“ oder „Apokalypse“ im Titel tragen. Noch mehr Filme und Bücher malen solche apokalyptischen Szenarien. Tausende Internetseiten beschäftigen sich mit verschiedensten Prophezeiungen, Spekulationen und Berechnungen. Die Endzeit findet sich also überall – nur in unseren Kirchen kaum.
Die meisten Deutschen, die in der Weihnachtszeit in diesem Jahr wieder Gottesdienste besuchen, werden einem Prediger begegnen, der ein wenig peinlich berührt ist, wenn es um die nächste Wiederkunft Jesu geht. Oft versucht er, solche Texte, die von seiner Wiederkunft sprechen, zu ignorieren oder die Schärfe irgendwie zu mildern. Dabei ist das ein wesentliches Thema.
Du hast vorhin aus Offenbarung 1,8 zitiert: „Ich bin das Alpha und das Omega“, spricht der Herr, „der ist, der war und der kommt.“ Er ist der, der war, aber auch der, der kommen wird.
Vierzig Tage nach der Auferstehung verabschiedet sich Jesus von seinen Freunden. Er befähigt sie und beauftragt sie, seine Zeugen zu sein. Dann wird Jesus von einer Wolke in den Himmel aufgenommen. Schließlich stehen zwei Engel da und verkünden eine große Freude: Jesus wird wiederkommen.
So wie ihr ihn habt auffahren sehen, so wird er zu euch zurückkommen. Allerdings nicht mit einer taxigroßen Wolke, sondern mit einer, die groß genug sein wird, um alle, die an Jesus glauben, zu entrücken und zu ihm zu holen.
Das ist der Tag, auf den wir warten: die Entrückung, die Wiederkunft Jesu. Wir hoffen, dass wir verschont bleiben von der Drangsalzeit und vor den schrecklichen Gerichten Gottes, von denen im letzten Buch der Bibel die Rede ist.
Ja, wir warten darauf, dass er kommt und uns erlöst.
Die Haltung der Wartenden und ihre Gemeinschaft im Glauben
So gespannt wie damals die Jünger Jesus zum Himmel nachschauten, als er aufgefahren war, so gespannt blicken wir heute zum Himmel, wenn wir auf der Anzeigetafel lesen: Jesus kommt wieder.
Die meisten Wartenden in Gemeinden, in denen Jesus erwartet wird, sind wie Reisende in Bahnhofshallen. Die meisten von ihnen tragen kaum Gepäck bei sich. Sie schleppen keine Altlasten mit sich herum, auch keine Aktentasche voller Auszeichnungen oder Diplome. Sie sind sich sowohl ihrer Vergänglichkeit bewusst als auch dessen, was hier in der Welt wirklich wichtig ist – einer Welt, in der Jesus eigentlich keine allzu große Rolle spielt.
Die Reisenden entscheiden sich auch dagegen, zu frieren, obwohl es in der Bahnhofshalle zieht und kalt ist. In dieser Welt ist es ziemlich kalt. Doch viele der Wartenden verströmen Wärme und Liebe. In ihrer Nähe spürt man, dass sie voller Hoffnung und Vorfreude ihrem Herrn entgegenfiebern, der sie in sein Reich mitnehmen wird.
Die Offenbarung Jesu Christi und das wahre Bild von Jesus
Das letzte Buch der Bibel beginnt mit den Worten: Offenbarung Jesu Christi. Die Jahreslosung 2026 greift dieses Thema bereits auf und spricht davon: „Siehe, ich mache alles neu.“ Dies bezieht sich auf das, was Jesus vollenden wird.
Es handelt sich bei der Offenbarung nicht in erster Linie um die Enthüllung apokalyptischer Ereignisse. Natürlich werden solche Ereignisse in der Offenbarung geschildert, doch im Mittelpunkt steht die Offenbarung Jesu Christi. Es geht darum, dass deutlich wird, wer Jesus eigentlich ist.
Ich glaube, die meisten Christen haben ein unvollständiges Bild von Jesus. Natürlich kennen sie ihn als das Kind in der Krippe. Aber Jesus ist auch der Freund der Sünder, der Gekreuzigte und der König, der einst in Herrlichkeit kommen wird. Er ist der Richter, der für Gerechtigkeit sorgt.
Nach dem, was die Bibel sagt, ist Jesus weit mehr als ein holdes Kind mit lockigem Haar. Er ist anbetungswürdig. Das Jesusbild vieler Menschen, die zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten ein wenig Anteil an diesem Ereignis haben, ist oft das eines blassen Gutmenschen mit langen Haaren und einigen humanistischen Ideen.
Ein solcher Jesus fasziniert jedoch nicht wirklich. Er bewegt nicht zur Anbetung und auch nicht zur völligen Hingabe an ihn. Zum biblischen Zeugnis über Jesus, dem Wort Gottes, gehört nicht nur seine niedlich-zahme Seite, sondern auch seine majestätische.
Die Wartenden und ihre Reiselektüre: Bibel und Gemeinschaft
Die am Bahnsteig Wartenden haben Reiselektüre dabei. Zum einen sind das Kalender, wie ihr sie jetzt im Dorf weitergegeben habt. Es ist sehr gut, dass wir das gemacht haben. Darüber hinaus ist es Gottes Wort, die Bibel.
Plan B ist eine Möglichkeit, das Wort Gottes zu atmen, sein Reden zu hören und einfach die gute Luft seiner Gedanken zu genießen. Bei genauem Hinschauen sind die Wartenden mit diesem Buch beschäftigt.
Die Reisenden stehen selten vereinzelt. Sie bilden kleine Gruppen, ermutigen sich gegenseitig und tauschen sich über das aus, was sie in diesem Buch erkannt haben. Mehr noch: Sie nehmen ihre Umgebung wahr, helfen Suchenden, laden ein und geben Kalender weiter.
Blicken Sie auf den Weihnachtsmarkt. Versuchen Sie, mit Menschen ins Gespräch zu kommen – nicht nur über irgendwelche Themen oder die schrecklichen Zustände in der Welt. Sprechen Sie von unserer Hoffnung, von Jesus, von dem Erlöser, von dem, der uns befreit hat und dessen Befreiung wir jedem anderen auch gönnen.
Wir geben die Reiselektüre weiter. Ja, ich hoffe und träume davon, dass unsere Wärme als Christen so einladend ist, dass immer neue dazukommen. Solche, die ihr Gepäck einfach stehenlassen und sagen: Ich will nichts anderes mehr, als diesem Jesus zu folgen.
Einladung zum Einsteigen in den Zug des Glaubens
Nun, wer erwägt, sich den Wartenden anzuschließen, braucht keine Angst vor überfüllten Abteilen zu haben. Der Zug kommt, und es gibt noch genug Platz.
Kennt ihr das Kinderlied: „Junge steigt ein, Mädchen steigt ein, Kinder steigt ein in den Zug, es gibt noch Platz genug“?
Nein, vor überfüllten Abteilen brauchen wir keine Angst zu haben. Überfüllt waren vielmehr die Herbergen in Bethlehem.
Die Rolle des Wirtes im Krippenspiel und die Frage nach offenen Türen
Und damit noch ein Letztes: Dass Jesus in einer Krippe lag, hatte einen Grund. Das hing mit den überfüllten Herbergen zusammen.
Eine interessante Rolle für Krippenspieler – eure Kinder proben ja gerade etwas für den 21. Dezember, hast du gesagt, oder? Eine besonders spannende Rolle ist die des Wirtes. Die anderen Rollen sind dagegen fast schon langweilig: Maria sitzt nur da, Josef hat kaum etwas zu sagen, und die Könige stehen steif da, weil sie Angst haben, dass ihre Kronen herunterfallen.
Aber die Rolle des polternden Wirtes, der das Paar aus Nazaret abweist mit den Worten „Bei uns ist kein Platz mehr“, bietet wirklich Gestaltungsspielraum. Das ist eine interessante Rolle.
Nun, die Kapazitäten seines Hauses sind erschöpft, und deshalb hängt an seiner Tür ein Schild mit der Aufschrift „Wegen Überfüllung geschlossen“. Menschen, die auf Besserung hoffen, aber Gott ausklammern, möchte ich fragen: Ist deine Tür offen oder verschlossen?
In zwei Liedern haben wir von offenen Türen gesprochen und gesungen. Ist deine Tür offen, oder ist sie verschlossen? Leidest du unter der Überfüllung durch Probleme? Vielleicht gehörst du zu denen, die Angst vor der Zukunft haben oder Sorgen um den Arbeitsplatz oder die Gesundheit.
Das sind Zustände, die über uns herrschen, und deshalb haben viele für die Herrschaft Gottes keinen Platz mehr. Jesus steht, wohin er auch kommt, immer wieder vor dem gleichen Schild: „Wegen Überfüllung geschlossen.“ Man hat für Jesus keinen Platz.
Manchmal pflegen wir lieber unsere Sorgen als unsere Beziehung zum Herrn. Dabei sagt er: „Alle eure Sorgen werft auf mich.“ Aber das ist oft leichter gesagt als getan.
Weder im Betrieb des Weihnachtsmarktes hat man Platz für Jesus, noch bei der Weihnachtsfeier im Betrieb. Das Weihnachtsgeschäft läuft ohne Jesus, der Weihnachtsmann kommt ohne ihn, und die Weihnachtsgans schmeckt ohne ihn.
Millionen Menschen sitzen an Heiligabend in den Kirchen und hören, dass Gottes Sohn in die Welt gekommen ist. Doch sie lassen ihn nicht in ihr Leben kommen.
Die persönliche Entscheidung für Jesus und die Warnung vor dem „Zu spät“
Hast du Jesus in dein Leben kommen lassen? Hast du ihn bei dir aufgenommen? Welchen Platz hat Jesus in deinem Leben? Den ersten Platz nimmt er ein, wenn du mit ihm alles besprichst, was dir begegnet und was du entscheiden musst.
Kennst du ihn? Liebst du ihn? Erwartest du, dass Jesus wiederkommt? Bisher ist er noch nicht zurückgekehrt, und wir müssen warten. Wir stehen gewissermaßen „die Beine in den Bauch“ und warten und warten.
Das bedeutet jedoch nicht, dass es bei der Bahn technische Probleme gibt. Auch stehen wir nicht wegen eines Bahnstreiks am Bahnsteig.
Dennoch gibt es eine Warnung: Es könnte unser letztes Weihnachtsfest sein, das bevorsteht. Es gibt ein „zu spät“. Der Zug ist irgendwann abgefahren. Wenn wir dann vor Gott stehen, sollten wir um Vergebung unserer Schuld und Sünde wissen. Ebenso sollten wir unseren Nachbarn um Vergebung bitten. Das muss bis dahin geklärt sein.
Vergeben, Vergebung und Erneuerung wirst du erleben, wenn du dem vertraust, von dem der Engel damals gesagt hat: „Euch ist heute ein Retter geboren.“ Es gibt diesen Retter – er befreit von Schuld, Sünde, Verlorenheit und Scheitern. Er ist da, es ist Christus, der Herr.
So warten wir auf ihn.
Die Gnadenzeit der Wartezeit und der Umgang mit Verzögerungen
Über die Verzögerung der Wiederkunft Jesu sollte niemand verärgert sein.
Bei der Bahn bin ich oft verärgert. Ich fahre schon öfter mit der Bahn, weil wir direkt am Bahnhof wohnen. Das ist alles schon sehr günstig bei uns. Nur wenn sie dann nicht pünktlich sind, kann man sich darüber ärgern.
Aber über die Verzögerung der Wiederkunft Jesu sollten wir nicht verärgert sein, denn diese Wartezeit ist Gnadenzeit.