Einführung in die brüderliche Liebe und das stille Leben
Ich lese noch einmal ab Vers 9 und sage ein paar Worte dazu:
Von der brüderlichen Liebe ist es nicht nötig, euch zu schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben. Und das tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, dass ihr darin noch vollkommener werdet.
Setzt eure Ehre darein, dass ihr ein stilles Leben führt, das eure ist, und mit euren eigenen Händen arbeitet, wie wir euch geboten haben. So lebt ihr ehrbar vor denen, die draußen sind, und seid auf niemanden angewiesen.
Ich sage noch ein paar Worte zu dieser brüderlichen Liebe. Es ist am allerschwierigsten, die Brüder zu lieben, denn gerade sie fallen einem am meisten auf den Wecker. Ich weiß nicht, ob ihr Brüder hattet, mit denen man sich am heftigsten schlagen konnte. Es ist am schwierigsten, miteinander gut zu leben.
Man kann große Liebe für die Indianer Südamerikas empfinden, aber mit der eigenen Frau im Streit leben, verstehen Sie? Und hier fängt das christliche Leben an – im engsten Kreis.
Von der brüderlichen Liebe sagt Paulus, dass er euch nicht schreiben muss, denn ihr seid von Gott gelehrt, ihr seid von der Liebe Gottes motiviert, entzündet und entflammt. Da lebt etwas unter euch.
Es beeindruckt mich immer wieder, wenn ich sehe, wie Liebe in euch lebt und wie ihr das wahrnehmt, wie ihr euch umeinander annehmt – das ist ganz wunderbar. Es ist eine spontane Aktion.
Ich freue mich über so viel von euren Taten. Was ist das? Ein Geben, ein Reden, ein Draufzugehen auf andere Menschen, Kontakte halten, Liebe annehmen, Kranke versorgen.
Paulus sagt hier weiter, dass er wünscht, dass das noch umfassender wird, noch vollkommener. Er meint damit, dass die Liebe noch mehr das ganze Leben prägen soll.
Das stille Leben als Ausdruck christlicher Haltung
Vers 11: Was bedeutet das mit dem stillen Leben? Das Evangelium war schon immer eine Revolution, besonders damals in der Welt des Hellenismus. Wenn plötzlich Frauen Gleichberechtigung erhielten, weil sie bei Jesus ebenso angenommen waren, wenn man eine ganz neue Weltschau gewann – dann war es Paulus wichtig, die Christen dazu zu bringen, sich wieder zurückzunehmen und ihren Platz in aller Stille auszufüllen.
Bei Christen besteht immer wieder die große Gefahr, dass man große Worte macht und dabei über alles hinweggeht. Bleibe an einem stillen Leben und tue das, was dir vor die Hände kommt. Oft wurde von marxistischer Seite behauptet, Christen hätten für die Befreiung der Sklaven nichts getan. Doch tatsächlich haben sie die Sklavenbefreiung im alten Römischen Reich und später mit bewirkt. Allerdings geschah dies nicht revolutionär, sondern ganz still und in Liebe.
Die Bewährung der Christen liegt zuerst darin, an ihrem eigenen Platz treu zu sein. Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn Christen sich in der Lösung der Weltprobleme profilieren wollen. Wie wenig hat eigentlich unsere Friedensbewegung bewirken können? Wie hilflos ist sie auch jetzt wieder. Ich glaube nicht, dass es heute unsere Aufgabe ist, überall gleichzeitig aktiv zu sein. Jeder wird so gebraucht, dass er vor dem Fernseher sitzt und emotionalisiert wird für die Weltprobleme. Doch von seinem Sessel aus kann er kaum etwas tun.
Oft versagen wir an dem Platz, an dem Gott uns hingestellt hat. Danach wird Gott uns richten: ob wir treu im Kleinen leben, dort an unserem Platz unser Leben führen und unsere Arbeit mit den eigenen Händen verrichten. Die Bibel hat eine merkwürdige Arbeitsethik: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ Das hat eine tiefe Bedeutung für den Arbeitsethos.
Ich denke immer wieder an soziale Zusammenhänge. Heute gibt es andere Gesichtspunkte. Es ist für einen Menschen verletzend, wenn man ihm keine Arbeit gibt und ihm nur Almosen reicht. Das möchte ein Mensch gar nicht. Es ist interessant, wie viel hier alles drinsteckt. Aber wir brauchen jetzt nicht weiter auszuholen, sondern sollen ehrbar leben vor denen, die draußen sind, und auf niemanden angewiesen sein.
Die Hoffnung der Auferstehung und der Umgang mit dem Tod
Der Hauptteil heute Abend handelt von der Auferstehung der Toten. Wir wollen euch, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.
Denn da sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel. Zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, in der Luft, dem Herrn entgegen. So werden wir allezeit beim Herrn sein.
Tröstet euch also mit diesen Worten untereinander.
Ich weiß nicht, wann ihr das letzte Mal mit dem Sterben konfrontiert wurdet. Es ist jedes Mal sehr, sehr schwer. Auch wenn alte Menschen sterben, ist es immer zu früh. Selbst im schweren Leiden möchte man nie sagen: „Jetzt ist eine Erlösung“. Es entsteht eine Lücke, und dann stellt sich die ganze Frage: Wo ist das jetzt? Wenn man in die Gräber tritt und die Blumen gießt, in Liebe und Erinnerung, ist der Schmerz da. Da sind Menschen von uns gegangen.
Für diese ersten Christen war das Sterben ein furchtbarer Schock. Sie hatten sich so sehr auf die baldige Wiederkunft Jesu gefreut. Manche haben gemeint, die ersten Christen hätten sich getäuscht. Nein, Christen können sich gar nicht täuschen. „Komm bald, Herr Jesus“ – das soll auch unsere Grundmelodie sein. Wir brauchen deshalb gar nicht weltflüchtig zu sein, aber wir dürfen uns freuen und sagen: „Ach, wäre das schön, wenn der Herr Jesus bald wiederkäme und in dieser Welt sein neues Reich sichtbar aufrichtet.“ Man darf sich doch darauf freuen.
Wir haben uns an den Tod heute gewöhnt, aber doch nicht richtig. Im Lied „Hirte deiner Schafe“ heißt es im vierten Vers: „Wenn ich heute Nacht sterben würde“. Das machen wir uns immer bewusst. Aber noch viel schöner ist es, wenn wir sagen: Vielleicht kommt der Herr Jesus heute Nacht. Das wäre doch schön.
Wie findet er uns vor? Jesus selbst hat die Geschichten extra so plastisch erzählt, zum Beispiel von den Brautjungfern, die ihre Lampen nicht bereitet hatten und nicht auf seine Ankunft warteten. Er wird kommen wie ein Dieb in der Nacht.
Bei uns, fast jedes Jahr in den Herbsttagen, geben uns Obdachlose die Ehre, die ins Gemeindehaus kommen und ein warmes Plätzchen suchen. Wenn man immer wüsste, in welcher Nacht er kommt, dann könnte man unten mit einem Stock warten. Aber das weiß man nicht.
Hier ist das drastische Beispiel des Diebs, der in der Nacht kommt, unerwartet und plötzlich einsteigt. Wissen Sie, so ganz plötzlich. Für die Menschen damals war das schwer. Ja, was ist mit denen, die gestorben sind? Warum?
„Ja, weil doch von den Toten nichts übrig bleibt im Grab. Sie verwesen, da bleiben noch Knochen, und auch die Knochen zerfallen, und dann sind sie weg. Was ist mit dem Verstorbenen?“
Hier sehen wir noch einmal in das Denken der ersten Christengemeinden hinein, wie diese Frage plötzlich aufkam. Die Bibel ist deshalb so wunderbar, weil sie kein Lehrbuch ist, in dem die Kapitel so abgehandelt werden, wie wir es vielleicht gern hätten. Sie ist vielmehr ein Trostbuch.
Das ist an manchen Stellen auch der Grund, warum wir gewisse Fragen nicht beantworten können. Heute wollen wir aber ganz stark darauf achten, dass wir hier nichts sagen, was nicht vom Apostel gesagt ist. Nur was uns die Apostel gesagt haben, dürfen wir weitergeben.
Das müssen wir immer wieder betonen.
Ich will ganz freimütig bekennen, dass viele, viele Fragen offenbleiben, vor allem wenn wir immer wieder versuchen, den Ablauf der kommenden Wiederkunft Jesu genau zu ordnen. Es gibt Leute, die können das so wunderbar auf eine Tafel malen. Ich habe dabei immer ein schlechtes Gefühl, weil ich glaube, dass es nicht ganz mit der biblischen Wirklichkeit übereinstimmt.
In der Bibel lässt sich manches nicht so einfach auf einer Tafel darstellen, weil der Herr uns das jetzt noch gar nicht in unser irdisches Denken geben kann, das sehr stark vom Ablauf durch Zeit abhängig ist.
Die Zusage der Gegenwart bei Jesus nach dem Tod
Was sagt nun also der Apostel? Er sagt uns ganz schlicht: Die, die gestorben sind, sind beim Herrn.
Die Vorstellung, dass jemand irgendwo in einem Reich der Toten verweilt, findet sich in der Bibel so nicht. Wir sollten deshalb einmal die Bibelstellen sammeln, auch im Kopf, damit wir das noch einmal bewusst wissen. Im Augenblick des Todes gehen die Jesusjünger direkt zum Herrn, obwohl Jesus später sagt, dass die Auferstehung folgt.
Jetzt wird man vielleicht fragen: Wie ist das? Lebe ich dann ohne Leib? Ja, von mir aus. Ich kann es nicht besser erklären, als dass ich es so nachbuchstabiere: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23,43). Im Augenblick meines Sterbens darf ich zu Jesus. Er wird die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen (Vers 14). Ich darf im Triumphzug bei Jesus mitmarschieren.
Alle anderen Gedanken sind kein Trost. Der Gedanke, dass ich irgendwo in einem Totenreich bleibe, ist unbiblisch. Die Zusagen sind eindeutig, und wir schlagen sie einfach auf.
Philipper 1, Vers 9 und Philipper 1, Vers 23: Paulus spricht von seinem Sterben: „Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein.“ Das war seine ganz sichere Hoffnung. Die, die sterben und Jesus gehören, gehen mit dem Augenblick ihres Sterbens zu Jesus. „Ich werde bei Christus sein.“
Oder das bekannte Wort, dass Jesus über Tote und Lebendige Herr sei (Römer 14, Vers 9). Auch hier ist Jesus ganz klar derjenige, der die aufnimmt, die im Glauben an ihn gestorben sind.
Hebräer 12, Vers 23: „Ihr seid gekommen ...“ Das ist ein Blick zum neuen Jerusalem, zum ewigen Himmelreich, zur Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind – also im Lebensbuch – und zu Gott, dem Richter über alle, sowie zu den Geistern der vollendeten Gerechten. Das sind die, die gestorben sind.
Die vollendeten Gerechten sind durch die Vergebung Jesu gerecht geworden, durch das Blut des Lammes, und sie sind bei Jesus im Arm und Schoß des Hirten. Amen.
Ja, mein Glück ist groß. Ich darf wissen, dass ich ganz bei Jesus bin.
Die Bedeutung der Auferstehung für die Hoffnung der Christen
1. Korinther 15,18: Umgekehrt, wenn Christus nicht auferstanden ist, so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Aber wenn er auferstanden ist, sind die, die in Christus entschlafen sind, eben nicht verloren, sondern sie sind bei Christus, weil er lebt und uns im Sterben zu sich nimmt.
Darum sollten wir nicht traurig sein wie die, die keine Hoffnung haben.
Es ist immer wieder das Problem, was wir Menschen sagen können, die wir trösten wollen. Man kann eigentlich gar nichts sagen, wenn man normale Menschen trösten will. Meist bleibt nur, bei ihren Nachbarn oder Freunden menschliches Mitgefühl zu zeigen. Das tut sehr wohl gut, wenn sie sagen: „Ich erinnere mich, wie er mir vor Jahren noch so viel Liebe erwiesen hat“ oder „Ich hatte so ein nettes Gespräch mit ihm.“ Es werden wehmütige Erinnerungen wach. Tun Sie das ruhig, zeigen Sie mitmenschliche Wärme.
Aber wir können Menschen keinen Trost über den Tod hinausgeben, wenn sie nicht in Jesus sind. Die Bibel spricht hier eindeutig vom Gericht und von denen, die keine Hoffnung haben. Es ist schwer, wenn man diese Hoffnung zu Lebzeiten von sich gewiesen hat.
Was mir heute immer wieder fehlt, ist die Evangelisation, dass wir das in die Welt hinausrufen und den Ernst ans Tageslicht bringen. Sagen Sie das auch wieder zu Kollegen, wenn sie herumstreiten. Wir hatten es am letzten Mittwoch im Bibelkreis, als einer sagte: „Du kannst mir gar nichts beweisen.“ Er sagt: „Ja, natürlich kann ich nichts beweisen.“ Aber wie Wilhelm Busch immer sagte: „Wir können es abwarten.“ Und das kann ich dir sagen: Du hast keine Hoffnung im Sterben. Das ist schwer.
Man hat doch nie den Anspruch erhoben, jemandem etwas beweisen zu können. Sie würden jetzt irgendwelche komischen Geschichten bringen, wo irgendwo in Burma vielleicht ein Toter halb lebendig wurde. Ich halte nichts von solchen Geschichten. Reden Sie von Jesus, von dem, was die Bibel sagt. Die Menschen kennen Gottes Wort, und da steht es drin, wie bei der Geschichte vom reichen Mann und Lazarus.
Der reiche Mann sagt: „Aber das muss man doch meinen Brüdern sagen.“ Und Gott antwortet: „Ja, da schicke jemand zu meinen Brüdern, damit sie gewarnt werden.“ Der reiche Mann sagt: „Ja, die haben doch das Gesetz und die Propheten.“ Gott sagt: „Ja, aber sie lesen es nicht.“
Keine Hoffnung zu haben im Sterben, das ist eine ganz große Not. Und es ist sicher auch schlimm, dass heute unser Dienst bei Beerdigungen vielleicht nicht mehr der Platz ist, den Menschen Gericht zu predigen. Das macht es schwer, diesen Ernst weiterzusagen.
Es schleicht sich unter uns eine verbreitete Meinung ein, dass doch irgendwo noch eine Fülle von Hintertüren wäre oder eine große Barmherzigkeit Gottes, die eine Generalamnestie möglich macht. Wo steht das in der Bibel? Nirgendwo. Da wird plötzlich argumentiert: „Aber die Liebe Gottes erfordert das.“ Das behaupten Sie.
Gottes Liebe hat das möglich gemacht, dass er seinen Sohn dahingegeben hat, damit wir heute Frieden mit Gott machen können. Dieses Angebot ist zeitlich beschränkt und limitiert. Es erfordert in seinem Ernst einen Ruf zur Umkehr und zum Glauben.
Darum sind die, die keine Hoffnung haben, traurig und spüren den Schmerz des Todes. Wenn ich durch meine Dägerlocher Wälder ziehe, berührt es mich jedes Mal schwer, dass dort am kleinen Königsträssel zwei junge Menschen im letzten Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Sie sind mit 140 km/h gegen einen Baum gerast.
Dort steht so ein Wort, was ich nicht genau weiß, von einem asiatischen Waisen, das an diesen Baum gehängt wurde. Wenn man Richtung Schönberg fährt, steht dort geschrieben, dass das Geheimnis des Lebens mit einem Schlüssel verschlossen sei, in einer Kapsel, die in einer anderen sei, und dass man dieses Geheimnis nicht ergründen könne. Im Grunde die Trostlosigkeit, keine Hoffnung – das ist schwer.
Und das müssen wir Menschen zu Lebzeiten sagen. Ich würde Sie einfach bitten, die Frage offen zu lassen, wenn Menschen fragen: „Was ist dann mit meinem verstorbenen Mann?“ Dann sage ich: „Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen, aber ich möchte, dass Sie heute das Leben ergreifen.“
Es liegt ein heiliger Ernst über dem, und zugleich etwas Wunderbares: dass wir Hoffnung haben. Wir müssen diese Zuversicht im Sterben leben und gerade auch für unsere Kranken bitten. Heute soll nicht die Genesung alles sein, sondern dass ich fröhlich hinüberziehe, wie man in die Heimat reist.
Ich sage das mit Zittern, weil ich weiß, dass ich in meiner eigenen Sterbestunde wahrscheinlich leider auch noch an diesem Leben hängen werde. Aber dann müssen andere sagen: „Du, jetzt geht es hinüber.“ Und dann rüsten wir uns für den letzten Gang.
Und das ist toll, dass wir Christen eine große Hoffnung und Zuversicht haben. Welche wunderbaren Aussagen sagt uns das Evangelium: Unser nichtiger Leib wird verklärt, wenn unser Leib zerfällt. Jesus sagt, dass er diesen Leib noch einmal lebendig machen wird.
Wir dürfen weiterschauen als nur bis auf das Sichtbare, nämlich auf das Unsichtbare. Die Bibel gebraucht dafür ein Wort, das auch die Heiden sehr beeindruckt hat: das Wort vom Entschlafen. Das ist ein schönes Wort, das Entschlafen – das Wegschlafen aus dieser Welt, in einen „Schlaf fallen“.
Hiller hat das in einem der schönsten Sterbelieder so gesagt: „Fallen ohne Kummer wie Kindlein in den Schlummer.“ So ist das Sterben für die Gläubigen, das Entschlafen.
Das ist natürlich vielen Ungläubigen heute wichtig, dass sie sagen: „Doch, Vater ist eingeschlafen, er hat gar nicht mehr leiden müssen.“ Manchmal sind sie so makaber, wenn sie sagen: „Jetzt geht es ihm gut.“ Ich wollte immer fragen: „Sind Sie da so sicher, dass es ihm jetzt gut geht?“
Denn wenn man mit der ganzen Last seines Lebens in das Licht Gottes tritt, das ist schwer. Im Grunde müssen wir alle doch sagen: Wie haben wir unser Leben, auch beim besten und frömmsten Leben, versäumt. Wie wenig haben wir geglaubt, wie wenig haben wir geliebt.
Wenn wir die Wolke der Zeugen vor uns sehen, wie Abraham, der der Welt ihr Urteil sprach und seinen Weg ging, einfach der Verheißung nach, wie müssen wir heute ganz anders leben, frei vom Sehnen nach Geld und Besitz.
Wie sollten wir bloß Liebe leben! Es wird in der Ewigkeit einmal nur wichtig sein, dass ich heute den Auftrag Gottes erfülle. Wir wissen doch gar nicht, ob wir alle das Jahresende erleben. Aber dass wir diese kurze Zeit noch füllen und etwas tun für den Herrn.
Und da werden wir es auch sein. Sei uns bloß gnädig, wir brauchen deine Barmherzigkeit. Wie viel Nichtiges haben wir da hineingebracht. Was war uns hier Unsinniges wichtig und bedeutsam? Warum eigentlich haben wir uns so mit diesem dummen Zeug beschäftigt?
Ich bin schon in Gedanken bei meinem Daniel vom Sonntag, wenn wir ihn als Predigttext haben. Wie so ein Daniel in seiner heidnischen Umgebung gelebt hat. Das ist doch ein Bild der Christenheit in der Endzeit, in einer wiedergöttlichen Welt. Und er lebte bloß treu dem Herrn.
Da schämt man sich, was sind wir für Leute, die sich so vermischen mit der Welt und überall auf beiden Schultern Wasser tragen. Da schämen wir uns. Es wäre ganz anders wichtig, dass wir heute treu dem Herrn dienen und ihm gehorsam sind.
Das war Paulus wichtig: Sie sind bei dem Herrn, sie sind bei Jesus. Und sie werden mit Jesus einhergeführt.
Früher hat man bei Beerdigungen mehr gesungen. Leider ist das aus der Mode gekommen. Ich würde immer wieder sagen: Bei Gläubigen sollten wir auch singen, zum Beispiel das wunderschöne Lied von Johannes Maifert: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt.“
Darin heißt es: „Was für ein Volk, was für eine edle Schar kommt dort gezogen schon, was in der Welt von Auserwählten war. Sähe ich die beste Kron, die Jesus, mir der Herre entgegen hat gesandt, da ich noch war so ferne in meinem Tränenland.“
Propheten groß und Patriarchen hoch, auch Christen insgemein, die weiland dort trugen des Kreuzes Joch, der Tyrannen Pein. Schau ich in Ehren schweben, in Freiheit überall, mit Klarheit hell umgeben, mit Sonnenlicht im Strahl.
Wenn ich zuletzt angelangt bin im schönen Paradies, von höchster Freude erfüllt mir der Sinn, der Mund von Lob und Preis, das Halleluja reine. Man spielt in Heiligkeit das Hosianna feine, ohnend in Ewigkeit.
Mit Jubelklang, mit Instrumenten, schön in Chören ohne Zahl, das von dem Schall und von dem süßen Ton sich regter Freudensall, mit hunderttausend Zungen, mit Stimmen noch viel mehr, wie von Anfang gesungen das große Himmelsheer.
Und all die Lieder, die sie da singen: „Tod, mein Hütlein, kannst du brechen?“ oder „Christus, der ist mein Leben.“ Was hat das für eine Kraft, gerade auch in den Leidenszeiten.
Wir verdrängen das Ganze: „Ach, jetzt wird hoffentlich besser.“ Warum eigentlich? Es ist sicher auch für unsere Schwerkranken ein großer Trost, dass sie wissen: Auch wenn ich falle, ich falle nicht in bodenlose Tiefen, sondern ich falle in die offenen Arme meines Herrn.
„Freu dich sehr, o meine Seele“ oder „Valet will ich dir geben,“ schreib meinen Namen aufs Bestsehnsbuch des Lebens ein. Diese Hoffnung haben wir. Wir sind nicht wie die, die keine Hoffnung haben.
Es war mir mit dem kleinen Büchlein so wichtig, von anderen Leuten das noch einmal aufzuschreiben und zu sammeln, was sie erlebt haben. Gerade wenn ich recht sehe, ist niemand älter als 40 Jahre, der selbst nur wenige Stunden vom Tod getrennt ist.
Und wie die Menschen in einer ganz großen Ruhe sprechen – das kann man sich gar nicht vorstellen –, wie sie sagen: „Es ist nur Freude da.“ Und das wünsche ich, dass uns das der Herr schenkt, dass wir diese Hoffnung haben, die die Welt nicht kennt.
Die Erwartung der Wiederkunft Jesu und das Reich Gottes
Paulus sagt ganz deutlich, dass er erwartet, die Wiederkunft Jesu noch zu Lebzeiten zu erleben. Für mich ist es auch sehr wichtig, denn bei unserer Ewigkeitshoffnung spielt es eine große Rolle, was ich erwarte und was aus mir wird. Bei den ersten Christen war das Harren auf die Ankunft Jesu, die Parusie, viel intensiver. Wenn Jesus kommt, wird er die Welt umgestalten. Immer wieder ertönt der Ruf: „Komm doch bald, Herr Jesu!“ Das Drängen in dieser chaotischen Welt ist groß – du musst doch jetzt Frieden schaffen.
Man weiß, dass solche Hoffnungen oft einer verführerischen, falschen Ideologie gleichen, die sich immer wieder unter Christen einschleicht. Im Moment breitet sich erneut der Gedanke aus, als ob sich das Christentum in unserer Zeit noch einmal über die ganze Welt ausbreiten würde. Doch das ist nicht wahr. Die Zeit des großen Abfalls ist da, und das ist eine Verführung. Wenn uns eingeredet wird, dass es in der Dritten Welt, zum Beispiel in Afrika, so viele Millionen Christen gibt, dann handelt es sich meist nur um oberflächliches, enthusiastisches Christentum. Es führt kaum ins Wort Gottes hinein, ist eher eine Massenbewegung, die wie ein Zauberdeckel darüber liegt.
Es ist ganz schwer in dieser Zeit, und wir warten und sehnen uns nach der Zeit, wenn Jesus wiederkommt und endlich etwas Neues in dieser Welt bringt. Wir warten auf die Ankunft des Herrn, der sein Reich aufrichtet. Die Königsherrschaft Jesu ist jetzt noch nicht sichtbar; sie ist ganz verborgen in dieser Welt. Nur dort, wo gläubige Menschen Jesus Raum geben, ist das Reich Gottes angebrochen – mitten unter uns. Wir sehnen uns jedoch danach, dass das Reich Gottes sichtbar wird, und das geschieht erst bei seiner Wiederkunft.
Wir wissen nicht, wann das Reich kommt. Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass Jesus ungestüm beim Vater drängt: „Herr, bald, lass es doch bald kommen!“ Der Vater allein kennt die Stunde. Deshalb weiß niemand, auch nicht die, die behaupten, sie wüssten es. Wir leben in der Endzeit, aber nur der Herr weiß die Stunde, nur der Vater im Himmel. Jesus drängt darauf, dass er bald sein Reich über diese Welt aufrichten kann, doch der Vater kennt allein die Stunde.
Wie war das schon in der ersten Christenheit? „Komm bald, komm bald, mach dem Leiden ein Ende!“ Markus 13, Vers 32 ist das große Kapitel der Wiederkunft. Dort heißt es: Von dem Tag aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Das ist die Stunde, auf die wir uns freuen.
Das ist nur ein Teilproblem: Was ist mit denen, die gestorben sind? Was Christen mehr bewegt, ist die Frage, wann die Wiederkunft Jesu sein wird. Die Welt hat ihren Schlusspunkt. Es ist schlimm, dass in den meisten Verkündigungen der Christenheit die frohe Erwartung der Wiederkunft Jesu fehlt. Diese Erwartung beflügelt und spornt zur Arbeit an. Denn ich weiß, meine Arbeit ist nicht vergeblich, weil das Reich Gottes ja kommt.
Es ist nicht so, dass mein Tun ein Torso bleibt. Ich darf auf ein Ziel hinarbeiten. Ich vergleiche das gern mit einem Bild: Wenn jemand im Tunnel bohrt und meint, er käme nicht voran, hat das trotzdem Sinn. Denn von der anderen Seite kommt ein Bohrtrupp mit schnellen Maschinen. Das, was du mit deinem kleinen Stück schaffst, wird von der anderen Seite aufgenommen. So ist es mit unserer Arbeit. Nichts ist vergeblich. Von der anderen Seite kommt Jesus, und das, was wir heute in dieser Welt in Gerechtigkeit, Güte und Liebe wirken, wird aufgenommen.
Wir kommen im wiederkommenden Jesus und seinem Reich. Das ist nicht vergeblich und nicht umsonst. Und da steht es auch mit der Posaune: Wenn der Befehl ertönt, also wenn Gott den Befehl an Jesus gibt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erscheinen, dann wird Jesus vom Himmel herabkommen. Das finden wir genauso in den Worten Jesu in Matthäus 24, Vers 31 in der Wiederkunftsrede.
Wir sehen auch, wie lebendig das damals in der Christenheit war. Jesus wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen. Damals konnten die ersten Christen noch nicht ahnen, dass die Weltmission so weit gehen würde. Paulus schließlich unternahm Reisen bis an die Enden der damals bekannten Erde.
Das ist der entscheidende Punkt: Wenn das Reich Gottes aufgerichtet wird, sagt Paulus, dass wir dann einen neuen Leib bekommen. Die Toten werden auferstehen. Wie ist das mit dem Widerspruch, wenn ich bei Jesus bin? Wie ist es dort? Ich möchte es nicht erklären, sondern nur nachzeichnen. Ich werde es in der Ewigkeit verstehen. Dabei werde ich mich hüten, irgendetwas zu pressen oder zu biegen, um es besser zu verstehen.
Philipper 3, Vers 21 spricht noch einmal von der schönen Sache mit dem Leib: Er wird unseren nichtigen Leib verwandeln, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leib, nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge unterwerfen kann. Wir werden nicht mehr diesen Leib haben, der der Beschränkung durch Zeit, Erde und Nichtigkeit unterworfen ist. Es wird ein Leib sein, der dem auferstandenen Jesus und seiner Leiblichkeit ähnlich ist – seinem verklärten Leib. Das wird das Neue sein.
Das geschieht bei der Auferstehung der Toten. Danach werden wir, die leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden, auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen. Hier haben wir ein Musterbeispiel einer Bibelstelle, die von vielen stark gedehnt wurde. Es gibt sogar Bücher, die erzählen, wie Autos über die Autobahn brausen, der Autofahrer entrückt wird und das Auto steuerlos weiterfährt.
Diese Entrückung spielt bei vielen eine große Rolle und ist ein Hauptproblem in den Lehren, die besonders in Amerika eine große Bedeutung haben. Dort trennen sich viele Kirchen nur deshalb, weil sie darüber streiten, ob die Entrückung vor der großen Trübsal oder in der Nacht der großen Trübsal stattfindet. Weil die Schrift das nicht eindeutig klärt, werden die Grenzen umso strenger gezogen.
Ich meine, dass sich die Lehre der Entrückung auf diese Stelle nicht halten lässt. Es ist, glaube ich, die einzige Stelle, wenn ich von der Offenbarung absehe. Dort steht einfach, dass ich zum Herrn geholt werde, bei seiner Wiederkunft. Die Trennung Erde oder nicht spielt keine Rolle. Die Vorstellung, dass ich mitten im Ablauf dieses Geschehens entrückt werde, halte ich für übertrieben.
Ich weiß, dass sehr liebe Menschen, die ich schätze und ehre und die uns herzlich verbunden sind, diese Lehre mit großer Detailkenntnis vertreten. Deshalb möchte ich niemandem wehtun und nicht viel dagegen sagen. Meine Frage ist nur, ob ich das so überdehnen darf. Es heißt doch einfach, dass ich, wenn Jesus wiederkommt, aus dieser Erde herausgenommen werde. Es heißt deutlich: Es ist die Auferstehung der Toten, und die, die Jesus gehören, werden mitgenommen zu ihm, und er wird sein neues Reich aufrichten.
Dann wieder das Auseinanderdividieren, was das Tausendjährige Reich bedeutet, was das Endgericht ist und wo es stattfindet – ich kann das abwarten. Entschuldigen Sie, ich freue mich, wenn manche prophetische Durchblicke haben. Ich möchte mich einfach am Wort Gottes freuen und ermutigen lassen. Das, was der Herr mir sagt, reicht mir zum Trost. Es reicht mir, dass ich bei dem Herrn sein werde.
Ich glaube nicht, dass wir der Trübsal entzogen werden. Nach dem, was ich in der Offenbarung lese, befürchte ich, dass die Gläubigen auch die schwere, große Trübsal durchleiden müssen und erst dann bei seiner Wiederkunft zum Herrn kommen. Und dann werden wir ganz beim Herrn sein. Es gibt viele Aussagen in der Bibel, die das so sagen.
Johannes 12,26 ist eine Parallelstelle, die immer hilfreich ist, wenn man sie nachschlägt. Dort steht: „Wo ich bin, da soll mein Diener auch sein.“ Darum werde ich zum Herrn hin gehen. Er drängt, ich darf zu ihm hin. Auch 1. Petrus 1, Vers 8 sagt: Wir werden ihn sehen mit unaussprechlicher Freude. Das ist die große Erwartung.
Ich darf zu Jesus hin, und da sollen wir auch nicht den Inhalt verschieben. „Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb, und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht. Ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelenseligkeit.“ Ich darf dann bei Jesus sein, ich darf ihm gehören.
Auch im Kapitel der Liebe, 1. Korinther 13, dem großen Kapitel, dem Hohen Lied der Liebe, sehen wir: „Jetzt sehen wir durch einen dunklen Spiegel, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen.“ Das wird das Große sein, dass ich bei Jesus bin – auch bei dieser Entrückung.
Ich meine, es lohnt sich nicht, hier Grabenkämpfe zu führen. Lassen wir das offen, was die Schrift uns nicht genauer sagt. Wir freuen uns und warten ab. Es wird ganz anders sein, als wir es uns vorstellen. Wichtig ist, dass ich bei Jesus sein darf, ihn sehen darf, wie er ist, mich an seiner Nähe freuen darf und er mich herausholt aus einer Welt, die zerfällt, in der die Elemente zerschmelzen.
Er holt mich zu sich in sein Reich. Dass Gott noch einmal ein Friedensreich für diese Welt schafft, ist wunderbar. Wir dürfen uns auch freuen, dass Gott vielleicht ein Ziel hat, noch einmal seine Schöpfung zu erneuern. Das ist alles nur schwach angedeutet, aber das Wichtigste ist: Ich werde bei Jesus sein.
Noch eine kurze Zeit, dann ist gewonnen. Dann ist der ganze Streit nichts mehr wert. Dann will ich mich laben an Lebensbächen und ewig, ewig nur mit Jesus sprechen. So steht es auf dem Grabstein von Kierkegaard in Kopenhagen. Das ist die Hoffnung der Christen, die uns treibt und erfüllt.
Das große Kapitel der Auferstehung, 1. Korinther 15, gehört noch dazu. Wir haben es vorhin schon einmal aufgeschlagen. Dort sagt Paulus, dass die, die die Wiederkunft Jesu erleben und gerade zur Zeit auf der Erde sind, verwandelt werden. Die anderen werden auferstehen.
Das heißt, es wird keinen zeitlichen Unterschied geben. Es wird gemeinsam geschehen. Die Toten werden zuerst auferstehen, dann werden die Lebenden verwandelt. Es wird kein großes zeitliches Auseinanderfallen geben. Paulus sagt in Vers 51 von 1. Korinther 15: „Ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden.“
Alle müssen aus dieser irdischen Leiblichkeit umgewandelt werden, und zwar plötzlich in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Dann wird die Posaune erscheinen, die Toten werden auferstehen, unvergänglich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen, und das Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen.
Ganz wunderbar wird das auch im ersten Johannesbrief, Kapitel 3, ausgedrückt: „Es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir Jesus gleich sein werden und wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Das ist die Hoffnung, die Paulus uns gibt.
Und nun fällt uns auf, dass wir nur ein wenig in Umrissen zeichnen können, durch einen dunklen Spiegel. Mehr können wir heute noch nicht verstehen. Wenn wir mehr wissen wollen, schadet es uns nur. Es ist genug zur Hoffnung.
Wie viele Menschen sind fröhlich gestorben! Stephanus sagte: „Ich sehe den Himmel offen.“ Der russische Patriarch rief bei seiner Erschießung dem Erschießungskommando zu: „Lebt wohl, ihr Toten, ich gehe zum Leben.“ Das hat uns der Herr schon geschenkt.
Wie viele Sterbende haben noch die anderen gesegnet und sind dann mit frohen Worten heimgegangen! Das ist ein schönes Wort, das Glaubende haben. Und es ist wunderbar, wenn wir die Sterbenden begleiten. Was können wir tun? Viele sagen: „Ich war noch nie dabei, ich habe es noch nie tun müssen.“ Doch sie können es.
Worte sagen – und dann merken sie, dass sie noch viel zu wenige Worte haben. Jedes Wort klingt wunderbar vor der grauenhaften Macht des Todes. Wenn der Schweiß auf der Stirn steht und die Atemnot groß ist: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“
Der 23. Psalm soll wohl Berge weichen und Hügel hinfallen lassen. „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, ich bin dein Gott.“ Auch die herrlichen Psalmworte „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt“ sagen alles aus, wenn man sie frühzeitig lernt. Liedverse, das ganze Gesangbuch ist wunderbar, gerade dann merkt man, dass jedes Lied, auch Weihnachtslieder und Adventslieder, voll von Trost sind.
Die Todesüberwindung ist in Osterliedern, aber auch in Weihnachts- und Pfingstliedern zu finden. Wenn wir unser Leben in den Tod geben, macht uns das fröhlich und gibt uns Glauben und Zuversicht.
Gerade auch vertrauende Menschen müssen das jeden Tag beten und sagen, auch vor ihrer eigenen Angst vor dem Tod. Dass wir Angst vor dem Tod haben, ist gut. Es gibt dem Leben Ernst. Wenn jemand sagt, er habe keine Angst mehr, dann ist er töricht.
Es gibt keinen Menschen ohne Angst. Das ist unsere ganz natürliche, kreative Angst. Wenn schon Tiere Angst haben, wenn sie zum Schlachthof getrieben werden, ist es natürlich, dass uns bange wird und wir Angst haben. Wie viel mehr, wenn wir unser Leben mit all seinen Versäumnissen und Fehlern überschauen.
Aber jetzt freuen wir uns, weil wir so eine Hoffnung haben. Das Schönste kommt noch. Und darauf gehen wir fröhlich zu. Es ist auch schön, dass wir heute Abend so viel Zeit hatten, darüber zu sprechen, uns zu ermutigen und einfach mehr nicht brauchen als das, was uns die Schrift sagt.
Die Auferstehung der Toten und die Verwandlung der Gläubigen
Bitte geben Sie den zu überarbeitenden Text ein, damit ich ihn entsprechend Ihren Vorgaben bearbeiten kann.
