Herr, du kannst eine tote Christenheit erwecken und beleben. Heute Abend ist auch bei uns so viel abgestorben, so viel diesseitig, so viel einfach bloß mit Sorgen dieser Welt erfüllt.
Wir wollen dir begegnen, dein Geist soll uns durchdringen. Uns fehlt die Liebe zu dir und die Liebe zu den Menschen.
Wir bitten dich, dass du uns heute Abend einen ganz neuen Blick gibst, wie du Gemeinde baust. Amen.
Die Entstehung der ersten Gemeinde
Wir sprachen das letzte Mal sehr viel über die Predigt des Petrus. Und jetzt steht plötzlich die erste Gemeinde im Mittelpunkt. Es ist interessant: Wie entsteht eine Gemeinde?
Im Original heißt es: „Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz. Und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“
Petrus antwortete ihnen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden. So werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“
Hier wird eine Bedingung ausgesprochen: Wenn ihr dies tut, dann bekommt ihr den Heiligen Geist. Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.
Auch mit vielen anderen Worten bezeugte er das und ermahnte sie. Er sprach: „Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht.“
Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.
Es kam Furcht über alle Seelen, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.
Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.
Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter allen, je nachdem, wie es einer nötig hatte.
Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern.
Sie hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen, lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurde.
Herausforderungen und Fragen zum Gemeindebau heute
Ein ganz aktuelles Thema: Wie baut man eine Gemeinde, eine christliche Gemeinde, richtig auf? Es gibt viele Ratschläge und zahlreiche Bücher darüber. Hier handelt es sich um einen Sonderfall. Es geht nicht um eine traditionelle Volkskirche mit einem großen Mitgliederbestand, in der viele Menschen keinen Bezug mehr zur Gemeinde haben und erweckt werden sollen. Vielmehr geht es darum, in einer nichtchristlichen Umgebung Menschen zu sammeln. Angenommen, man befindet sich in einem fernen Moslemland und möchte dort eine Gemeinde gründen. Wie würde man das tun? Würde man zuerst ein Haus bauen oder mit den ersten und zweiten Schritten beginnen? Wie macht man das überhaupt?
Ich denke, wir würden das mit unserer Ausbildung kaum schaffen. Das hat sich immer wieder gezeigt, zum Beispiel in den DDR-Siedlungen, wo Ratlosigkeit aufkam, wenn gefragt wurde: Wie fängt man eine Gemeinde überhaupt an? In christlichen Kreisen ist es oft so, dass man sagt: „Jetzt machen wir halt eine Disco und locken die Leute, vielleicht bleiben dann ein paar da.“ Dabei gibt es noch gar keine Tradition.
Sehr interessant ist, dass die erste Gemeinde, von der im Neuen Testament berichtet wird, als Voraussetzung zum Gemeindebau nichts nennt, was wir heute für ganz wichtig halten. Wir würden sagen, man müsse ein Jahr lang Kontakte aufbauen und Vertrauen erwecken. Das haben sie alle nicht gemacht. In der Apostelgeschichte ist herausragend, dass eine Predigt gehalten wurde – mehr nicht. Diese eine Predigt hat die Menschen überzeugt und im Gewissen etwas bewirkt, so entstand Gemeinde.
Auch die Einheit entstand, obwohl die Menschen sehr verschieden waren. Sie hatten keine Gemeindehäuser, keine Kirchbauten, keine Struktur, keine Satzung und keine Mitgliedschaft. Das Neue Testament stellt uns damit vor eine Herausforderung. Wahrscheinlich sind wir richtig, wenn wir grundsätzlich wieder von den unabdingbaren Voraussetzungen für den Gemeindebau ausgehen.
Ich habe im Laufe meines Dienstes immer wieder erlebt, wie bei meiner ersten Versammlung in Schramberg im Bezirk, bei der ein Industriepfarrer sagte, man müsse zunächst soziologische Erhebungen machen und Strategien entwerfen. Ich fragte: „Und wann beten wir?“ Es herrschte große Verlegenheit, es kam nicht dazu. Das heißt, der Herr tat hinzu. Die Vorstellung, dass wir nur einen Menschen zum Glauben bewegen können – egal wie schön sie aussehen oder wie lieb sie sind – ist schon merkwürdig.
Wir waren immer sehr angetan. Am Samstag wurde ein Film gezeigt, den man auch im Hauskreis verleihen kann, falls man ihn irgendwo zeigen möchte. Es handelt sich um einen Videofilm mit Maggie Gobran, einer Persönlichkeit, die etwas ausstrahlt. Gerade sie macht sehr deutlich, dass es nicht an ihr liegt, sondern an ihrer eigenen Schwäche, was sie offen zugibt.
Noch einmal: Wie erleben wir das? Die Kernfrage der Christenheit ist, wie der Heilige Geist durch uns wirken kann. Wir haben schon einmal darüber gesprochen. Der Heilige Geist ist nicht nur eine Kraft, sondern die dritte Person Gottes, die heute wirken will, um Gemeinde zu bauen – bis an die Enden der Welt.
Wir hören von großen Bekehrungen, etwa in der Mongolei oder in den Bergregionen Birmas. Wir hören, wie in Indonesien die Zahl der Gemeinden wächst, dass Muslime aufgeregt sind und Kirchen niederbrennen. Wenn das bei uns wieder geschehen wird – der Herr gebe uns deinen Heiligen Geist!
Wir müssen später noch einmal darauf eingehen, welche Voraussetzungen nötig sind, damit uns der Heilige Geist gegeben wird. Der Heilige Geist wird nur aus Buße gegeben. Wann wird bei uns überhaupt über Buße gepredigt? Wann ist das ein Anliegen von uns?
Buße bedeutet Umkehr von allen falschen Wegen, die wir gegangen sind, das Eingeständnis vor dem Herrn: „Herr, nur du kannst uns so gebrauchen, wie wir sind, aber du selbst musst es tun.“ Wir wollen deine Verheißungen annehmen und auf dich vertrauen. Wir wollen uns reinigen von allen falschen Motiven und von allem, was uns erfüllt hat, und mit dir ganz neu rechnen.
Das hat ganz konkrete Voraussetzungen. Ob Sie Jugendarbeit machen, Hauskreis leiten, missionarisch wirken, Ihrer Familie Zeugnis von Jesus geben oder Ihren Beruf ausüben – die Kernfrage ist, ob wir vom Heiligen Geist erfüllte, geistliche Menschen sind. Der Heilige Geist muss uns durchdringen und unser irdisches Wesen außer Kraft setzen.
Strukturen sind wichtig. Wer das Neue Testament durchschaut, wird nicht sagen, dass es egal sei, wie eine Gemeinde strukturiert ist oder welche Ordnung sie hat. Es ist wichtig. Aber im Neuen Testament gibt es keine allgemein verbindlichen Anweisungen. Es gab Bischöfe, Gemeindevorsteher, synodale Gremien, Ältestenkreise – eine große Vielfalt an Modellen.
Das hat dem Christen immer die Möglichkeit gegeben, an einer Stelle zu sagen, „wir haben das Richtige“ und alle anderen zu verurteilen. Dabei sollte man erkennen, dass Gott und der Heilige Geist der Gemeinde eine Vielzahl von Organisationsmodellen überlassen haben. Es gibt keine eindeutige Ansage, was richtig oder besser ist. Es ist immer ein Irrweg, sich auf eine einzige Form festzulegen oder zu sagen: „So wie mein Großvater es gemacht hat, muss es heute richtig sein.“
Mobilität war damals wichtig. Die Gemeinde entwickelte spontan Strukturen und Modelle. Wir werden noch sehen, dass es in der Urgemeinde große Missstände gab. Es gab Streit, etwa als griechische Frauen und Witwen übersehen wurden. Das war schlimm. Man hatte Probleme mit der Organisation der Essensausgabe und suchte neue Lösungen.
Diese Mobilität in den Formen – sind wir heute noch bereit, alte Formen in Frage zu stellen und zu sagen: Was soll es sein? Effektiv, preisgünstig? Es ist immer auch eine Frage für die Gemeinde. Strukturen sind nur Hilfskonstruktionen. Die Seligkeit liegt nicht in diesen Ordnungen, auch wenn sie oft als bedeutsam empfunden werden. Sie müssen ihre Gestalt finden, aber in einer mobilen Weise organisiert sein.
Man stößt immer wieder auf Funktionäre, die nur von Strukturen reden. Vor einer Woche hörte ich in Stuttgart den neuesten Vorschlag zur Belebung der Gemeinde: Man solle die vierte Kanade zu einem Kirchenkreis zusammenschließen. Das wäre das erste Mal, dass eine solche Globalisierung die Kosten verbilligt. Aber die Frage bleibt: Macht das uns wirklich mobiler, oder ist es besser, viel Verantwortung auf die unteren Ebenen zu verlagern, wo sie geteilt wird?
Man kann in der Welt beobachten, wie das funktioniert. Ich habe am Sonntag von Äthiopien erzählt, wo ein Gemeindesekretär auf dem Moped 2.500 Gemeinden organisiert. Das geht, wenn man das Synodalprinzip wirklich lebt und dem Bezirk die Verantwortung überträgt.
Es gibt unzählige Modelle, die ausgezeichnet funktionieren und die Menschen mobil halten. Die zentrale Leitung „Alles hört auf meinen Befehl“ war im Reich Gottes immer die schlechteste Lösung. Das hat alle Initiativen erstickt und großen Schaden angerichtet. Diesen Schaden sollten wir mit aller Kraft bekämpfen.
Wir haben immer gelitten darunter, dass unsere Gemeindeordnung dem Pfarrer zu viel Mitwirkung und organisatorische Aufgaben gibt – in der Verkündigung ja, aber nicht in der Gemeindeleitung. Das muss überdacht werden. Heute möchte ich Ihnen nur Gedanken dazu geben. Ich finde es toll, wenn man sagt: Wir haben Vielfalt und können Neues und Anderes organisieren.
Warum ist das auch gottgefällig? Schauen Sie in die Schöpfung: Gott hat der Welt eine Struktur gegeben. Pflanzen und alles haben Ordnung. Gott ist ein Gott der Ordnung, aber nicht einer Ordnung, die das Leben erstickt. Es ist eine Ordnung, die dem Leben Raum gibt, sich zu entfalten.
Das wird auch im Reich Gottes so sein. In der Gemeinde muss es Ordnungen geben, und man muss immer wieder überlegen, wie man besser organisieren kann. Vielleicht sollen auch Menschen mit besonderen Gaben Verantwortung übernehmen. Aber das Leben kommt nie von der Ordnung. Das Leben ist nie gepachtet auf Gemeindeformen, sondern das Leben kommt durch das Wort Gottes.
Und wo wirkt das Wort Gottes? Nicht im Gefühl – das haben wir schon gesagt –, sondern im Gewissen. Das Wort bedeutet hier Herz, wir denken an das Gewissen. Verkündigung zeigt sich nicht am Intellekt, sondern am Gewissen.
Man findet zahlreiche Zitate bei Martin Luther, aber die wichtigste Stelle für mich ist 2. Korinther 4,2. Dort spricht Paulus von seinem Amt als Verkündiger und Apostel: „Wir meiden schändliche Heimlichkeit.“ Er sagt, wir machen unsere Verkündigung nicht mit Tricks, wir gehen nicht mit List um, wir fälschen Gottes Wort nicht, sondern durch Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns dem Gewissen aller Menschen vor Gott.
Verkündigung muss das Gewissen erreichen. Wenn Sie aus einer Predigt herausgehen, ist es vielleicht nicht bewusst, dass Ihr Gewissen angesprochen wurde. Sie müssen nicht begeistert sein wie nach einem Theaterstück, bei dem man Beifall gibt. Aber Sie sollen aufgewühlt oder angesprochen sein und merken: Jetzt muss bei mir etwas anders werden, oder es wird mir etwas wichtig. Das Gewissen ist ein merkwürdiges Organ des Menschen. Es kann abgestumpft sein, aber unter dem Wort Gottes wird es wieder aktiviert.
Es gibt große Diskussionen über das Gewissen. Ethisch wissen wir, dass manche KZ-Kommandanten kein Gewissen hatten. Das hat sie nicht daran gehindert, Menschen zu töten. Da ist etwas kaputt. Man kann abgestumpft sein, aber das Wort Gottes macht das Gewissen wieder sensibel.
Paulus sagt in seiner Verteidigungsrede: „Ich übe mich, ein unverletztes Gewissen zu haben.“ Es ist gefährlich, wenn jemand sagt, er sei von seinem Gewissen unschuldig. Man muss immer prüfen, ob das Gewissen sich wirklich dem Anspruch Gottes aussetzt. Im Wort Gottes sind viele Dinge genannt, und erst vor Gott kann man sagen: „Ich übe mich, ein unverletztes Gewissen zu haben.“
Wenn Luther sich aufs Gewissen berief, sagte er immer: „Über dem Wort Gottes“, in der Autorität des Wortes Gottes, das Maßstab für das Gewissen ist, dem man sich beugt. Sonst ist das Gewissen nur eine beliebige Größe, die man hin und her drücken kann.
Was war eine Predigt? Eigentlich eine Bibelpredigt, Heilsgeschichte entfaltet. Es wurde von Joseph erzählt und gleichzeitig gezeigt, dass die Ablehnung der Rettungsbemühungen Gottes eine große Schuld ist.
In meinem Leben haben Evangelisationen einen wunderbaren Dienst getan. Als junger Mensch aus christlichem Haus wurde mir bewusst, dass ich mich dem Werben Jesu oft entzogen habe, weil ich mein Ich verteidigen wollte. Ich wollte mein Leben selbst bestimmen.
Ich erkannte die Sünde, das Abweisen Jesu Christi, zu dem viele konkrete Dinge gehören, auch ethische Dinge, die in meinem Leben falsch lagen. Die Wurzel der Sünde liegt in der Feindschaft gegen Gott. So wirkt der Heilige Geist: Er wirkt durch das Wort Gottes hindurch.
George Peters, ein großer Missionswissenschaftler, der uns vor Jahren eine Bibelwoche gehalten hat und das Kornthaler Seminar, die freie Hochschule für Mission, aufgebaut hat, schreibt eine wichtige Regel: Der Heilige Geist ohne das Wort Gottes bleibt unbestimmt, mystisch, unkonkret.
Er sagt, der Heilige Geist wirkt zwar auch von anderen Orten, aber erst beim Wort Gottes wird er hilfreich, konkret und erreicht sein Ziel, indem er das gepredigte Wort zur Anwendung bringt.
Sie haben oft erlebt, dass ein Wort Gottes Sie trifft, Sie gewiss macht, tröstet, aufwühlt oder Sie plötzlich Schuld erkennen lässt und sagen: „Das stimmt, da ist etwas in meinem Leben nicht richtig.“ Das ist die Wirkung des Geistes Gottes.
Ich wünsche mir, dass der Geist Gottes heute Abend in Ihnen einige Dinge bewirkt, wenn wir zusammenkommen. Ohne den Heiligen Geist können wir nichts tun.
Die Menschen waren aufgewühlt und fragten die Apostel: „Was sollen wir tun?“ Die Reaktion war typisch religiös. Sie dachten, es wäre vorbildlich. Sie reagierten wie wir alle: „Soll ich hundert Mark spenden? Was soll ich tun? Soll ich eine Wallfahrt nach Lourdes machen?“
Der Mensch ist bereit, für Gott alles zu tun, in den Urwald zu gehen, Orgel zu spielen – alles. Aber das Entscheidende ist, was Gott will: Nichts tun. Ist Ihnen das bewusst geworden?
Wenn das Gewissen aufgewühlt ist, will der Mensch etwas tun. Aber überall heißt es: Du kannst nichts tun. Lass etwas an dir vollziehen, nimm ein Geschenk an.
Das ist der schwerste Schritt. Viele kommen bis zu dem Punkt, an dem sie aufgewühlt sind, aber es kommt nie zu einer richtigen Glaubensbindung, weil sie etwas tun wollen: ein Amt übernehmen, einen Dienst machen, sich einsetzen.
Man kann aber erst zum Glauben kommen, wenn etwas an einem vollzogen wird. Dieser Demutschritt war für die religiösen Leute in Jerusalem besonders schwierig: Lass etwas an dir vollziehen!
Das war das Thema der Buße bei Jesus: Mach eine Kehrtwendung in deinem Leben, lass dich taufen, lass Jesu Eigentumsrecht an dir gelten.
Ich bin nicht der Meinung, dass man sich bei jeder Gelegenheit neu taufen lassen sollte. Aber die Taufe ist ein Zeichen für das Eigentumsrecht Jesu. Sie dürfen Ihre Kindertaufe nehmen und bewusst sagen: „Ich will ja sagen, ich möchte mich Jesus überschreiben, er soll mein Herr sein, ich will ihm gehören.“
Das ist etwas, das passiv an mir vollzogen wird. Das ist die erste Wirkung, die Gemeinde baut.
Wir müssen sehr vorsichtig sein, auch in der Seelsorge, wenn Sie mit Menschen sprechen, die aufgewühlt sind. Da kommt oft der Gedanke: „Ich kann jetzt etwas tun, ich gehe zum Opferbecken.“ Dann sollte man sagen: Am liebsten kein Opferbecken jetzt, sondern lass dir die Gnade Jesu zusprechen und nimm die Vergebung Jesu über dein Leben an.
Du kannst es nicht selbst richten, dich nicht selbst von Schuld befreien, sondern nur das Geschenk gratis annehmen. Christus hat die Schuld übernommen.
Das herrliche Lied von Woltersdorf sagt: „Ich weiß nichts zu sagen, als dass ein Bürger kam, der meine Schuld getragen, die Rechnung auf sich nahm und sie so völlig hingezahlt hat, dass von der ganzen Menge nicht ein Pfennig fehlt.“
Das Wunder ist, er trägt sie völlig weg. Sobald ich dazu Ja sage, darf ich einem Menschen zusprechen: Jesus wird nie wieder auf diese Schuld zurückkommen, wo Sie in Ihrem Leben dieses Wunder vollzogen haben.
Ich weiß, für viele von Ihnen war das der erste Schritt zum Glauben, bewusst Jesus zu ergreifen über die vergossene Schuld. Damals sagten Sie: „Es kann gar nicht mehr vergeben werden.“ Und dann hören Sie, wie diese schreckliche Last, die Sie belastet hat, so weg ist, dass im Himmel nie mehr daran gedacht wird.
Vielleicht wollen Sie noch ein paar Mal in der Seelsorge diese Zusprache hören, aber Jesus hat die Sache endgültig erledigt, weil er sie durch sein Blut bezahlt hat.
Das ist ein wunderbares Geheimnis und die Eingangstür zum Glauben.
Vielleicht setzen wir zu sehr auf persönliche Beziehungen. Ich meine immer: Entscheidend ist die Gemeinde und der entscheidende Punkt ist das Erkennen Jesu Christi.
Das kann man nur, wie Petrus es erlebt hat. Er hat in seinem Leben zweimal gemerkt: Beim Fischfang ist er auf die Knie gefallen und sagte: „Herr, ich bin ein sündiger Mensch.“ Dann dachte er, die Sünde gehe ihn nichts mehr an. Das ist eine verstaubte Botschaft.
Aber in der Nacht, als er bitterlich weinte und Jesus ihm in die Augen sah, fragte Jesus: „Nimmst du mich noch einmal an?“ Das ist die Liebe Jesu über der Schuld.
Wenn Jesus Ihnen in den letzten Wochen an den „Zahnnerv“ gebohrt hat, wissen Sie, warum: Damit Sie neu die Liebe zu ihm finden – über der Vergebung. Er will Sie nicht demütigen, sondern freimachen.
Jetzt ist der Weg frei für den Heiligen Geist in unserem Leben. Dann werdet ihr den Heiligen Geist empfangen. Die Reinigung, von der Hesekiel sprach: „Lasst euch mit Wasser waschen!“ Die Reinigung muss vollzogen sein, dann kann der Heilige Geist, Gott selbst in der dritten Person, die Reinheit in deinem Leben und die Herrschaft übernehmen.
Das wird in geistlichen Gesetzen beschrieben: Wenn das Ego vom Thron gestoßen ist und Christus unser Herr wird, dann empfangt ihr die Gabe des Heiligen Geistes.
Das steht schon beim Propheten Joel geschrieben, dass uns dieser Geist Gottes geschenkt wird.
Dann sagt er gleich dazu: Diese Entscheidung heute, deine Glaubensentscheidung, dein Verhältnis zu Jesus – das ist immer schön in der Evangelisation und in der Predigt – entscheidet dein ewiges Schicksal.
Du löst dich aus deiner Weltverhaftung. Du bist ein Teil dieser Welt, aber du musst den Mut haben, in deiner Generation ein verquerer und widerspenstiger Mensch zu sein. Sag: „Ich will nicht mehr stromlinienförmig in diese gottlose Zeit passen.“
Ich möchte einer sein, der vom Heiligen Geist erfüllt ist, der nach dem Wort Jesu lebt und ihm gehorsam ist. Lasst euch erretten von diesem verkehrten Geschlecht!
Das heißt, es muss unsere Einstellung zu den Dingen dieser Welt sein. Nicht theoretisch, sondern lass es vom Heiligen Geist zeigen. Er wird dich leiten, deine Einstellung zu den wichtigen Themen unserer Zeit, deine Gesprächsführung.
Du musst dich lösen von diesem verkehrten Geschlecht, dessen Geschlecht wir sind. Was heißt Geschlecht? Die Menschenart.
Die Menschenart ist bei uns vielleicht besonders ausgeprägt in dem ungeheuren Wohlstand. Fast frivol lebt man darin.
Bei Beerdigungen, wo kein Nachdenken mehr stattfindet, hat man oft den Eindruck, dass das Sterben, das letzte Gericht über unser Leben, was sind wir überhaupt, nur Schemen sind, die wir über die Welt ziehen.
Und das Erinnern: Was trägt und hält mein Leben überhaupt zusammen?
Lasst euch lösen und seid Menschen, die dem Heiligen Geist den Vorrang geben und sich allein vom Wort Gottes bestimmen lassen.
Es ist schlimm, dass die Christenheit verweltlicht ist. Selbst fromme Leute, wie man sagt, evangelikal oder was auch immer, unterscheiden sich kaum noch von diesem verkehrten Geschlecht.
Man findet Streit um Güter dieser Welt, irdischen Sinn, Ehrsucht, Lieblosigkeit und vieles mehr.
Ihr müsst andere sein! Ihr seid das Licht der Welt. Jetzt lebt doch mal so! Die Stadt auf dem Berg! Seid Träger des Heiligen Geistes!
Das ist Gemeinde.
Wir haben schon viel gefunden, was eine Gemeinde sein sollte. Eine Gemeinde hat einen hohen Stellenwert.
Vielleicht wurde in der ersten Bibelstunde missverständlich gesagt, es sei nur das Reich Gottes. Ja, die Gemeinde ist auch ein Teil des Reiches Gottes, aber das ist nie deckungsgleich mit unseren irdischen Organisationen.
Es gibt eine Verbindung.
Der Auftrag einer Gemeinde ist, dass der Heilige Geist Raum hat – in ihr, in Menschen, in einzelnen Menschen.
Für mich ist jede Gemeinde Jesu, in der das gelebt und gesucht wird, ein heiliger Ort.
Es schmerzt mich manchmal, wenn ich höre, wie Leute schnell über orthodoxe Christen urteilen.
Maggie Gobran war Koptin und ist es geblieben, obwohl sie Jesus liebt.
Man sagt: „Wir verstehen euren Gottesdienst nicht.“ Richtet nicht!
Ich merke immer wieder, dass irgendwo ein Stück der Herrlichkeit Jesu durchscheint.
Das erlebt man auch bei gläubigen Katholiken und orthodoxen Christen.
Damit wollen wir nicht alle kirchlichen Fehler sanktionieren, aber wir suchen immer, wo das Tempel des Heiligen Geistes ist, wo der Herr Wohnung nimmt.
Neulich sprach ich mit meiner Frau über eine Gruppe, die das Wort lebt. Wir wollen sie nicht richten, auch wenn sie manchmal sektenhaft wirkt.
Wir merken immer wieder: Wo ist Christus mit seinem Geist gegenwärtig?
Das ist sicher viel menschlicher.
Es ist bei uns ja auch vermischt.
In der Bibel stehen herrliche Worte darüber, was eine Gemeinde ist. Dabei ist nie die Struktur gemeint, sondern die Gegenwart Gottes durch seinen Heiligen Geist.
Das ist der Leib Christi, ein sichtbares Stück Gegenwart Christi.
Darum ist es ein großes Geschenk.
Viele tun sich schwer, die Gemeinde neu zu entdecken.
Ich hoffe, Sie sagen heute Abend: Auch die Begegnung mit vielen, mit denen wir eine Gebetsgemeinschaft hatten, war wunderbar.
Christus legt sein Ja auf die Gemeinde.
Das ist Gottes Wille.
Die Gemeinde ist ein großer Trost.
Wer um des Glaubens willen inhaftiert ist, sowohl in Russland als auch in China, erzählt mir, dass das Schwierigste war, keinen Mitchristen mehr zu haben, ganz allein zu sein.
Denn selbst Glaube kann nicht leben, wenn niemand ihn zuspricht.
Darum wollen wir dankbar sein für das Wunder der Gemeinschaft.
Ist das vorhin klar geworden? Das Rettenlassen aus dem verkehrten Geschlecht vollzieht sich durch die Predigt.
Heute entscheidet sich dein ewiges Schicksal durch deine Verbindung zu Jesus.
Dreitausend Menschen ließen sich taufen – eine Massenbewegung, eine Erweckung.
Das ist ein Phänomen, das wir kennen.
Manche, die in unsere Gemeinde kamen, sagten: „Ihr habt hier nur eine gewisse soziale Schichtung.“
Richtig.
Wir müssen in der Predigt auch etwas auswählen.
Manche Menschen mit höherem Bildungsgrad würden eine Predigt schwer verstehen.
Man muss die Hindernisse in einer Gemeinde menschlich beachten.
Der Heilige Geist kann das durchbrechen.
Aber oft gibt es Schichtungen.
Wunderbar war, dass in Jerusalem durchbrochen wurde, dass reich und arm, jung und alt alle erfasst wurden.
Deshalb ist es schön, wenn alle Schichten durchbrochen werden.
Das ist ein Ziel.
Ich bin traurig, dass wir nicht mehr Ausländeranteile haben.
Gerade unsere Nachbarn sind viele.
Es tut mir leid, mir ist es nie gelungen, da durchzubrechen.
Aber es ist mein Wunsch, dass auch Menschen aus ganz anderen Kulturen, etwa türkische, die Liebe Jesu erkennen und begreifen.
Wir sollten nicht klein von ihm denken.
In unserer württembergischen Geschichte gab es oft Massenbewegungen, etwa bei Ludwig Hofer oder G. Bernd.
Sie ließen sich taufen.
Wir wollen die Taufdiskussion hier nicht führen.
Seien Sie Ihrer Meinung gewiss.
Ich habe meine Kinder mit großer Freude taufen lassen, wenn wir damit ausdrücken, dass der Heilstand nicht erledigt ist.
Die lutherische Lehre von der Taufe hat Elemente, die ich nicht unterschreiben kann.
Diese finden sich oft in kirchlichen Büchern, Gebetbüchern und Gottesdiensten anderer Landeskirchen.
Ich kann nicht zustimmen, dass einem Säugling zugesprochen wird: „Heute bist du ein Kind Gottes geworden, und das ist dein unverlierbarer Besitz.“
Selbst wenn die Eltern nicht glauben, halte ich das für ein Verbrechen.
Es geht um eine bewusste Hinwendung zu Jesus.
Wir sind in einer großen theologischen Diskussion.
Ich habe gerne meine Kinder getauft und mich gefreut, als wir eine Hausgemeinde bilden durften.
Das hat Sinn, wenn es dazugehört.
Jetzt geht es weiter: Die Lehre ist ein wichtiger Teil der Gemeinde.
Was ist der Auftrag einer Gemeinde? Lehren, Jüngerschaftstraining.
Keine hohe Theologie, sondern Hilfe für die ersten Schritte des Glaubens.
Wie betet man? Wie lebt man? Wie macht man seine stille Zeit?
Wenn Sie morgens keine stille Zeit hinkriegen, schaffen Sie es später auch nicht.
Es gibt Regeln.
Wenn Sie nicht in der Gemeinschaft beten, beten Sie oft auch allein nicht mehr.
Da brauchen wir Leitlinien.
Ich freue mich, wenn unter Ihnen welche sind, die die Gabe des Jüngerschaftstrainings haben.
Ich wünsche mir, dass Hauskreise viel mehr praktische Anleitung geben.
Bodo Schulz ist der größte Fachmann. Er führt Menschen zum Glauben.
Er ist oben in Silmingen.
Der Ruhestandspfarrer aus Brasilien, der gerade in Silmingen Pfarrer war – nein, in Brunlanden –, macht das toll in seinen Hauskreisen.
Er arbeitet mit Menschen, die die ersten Schritte gehen.
Wir haben es oft probiert, und es hat nicht geklappt.
Viele sagen: „Ich bin jetzt bewusst Christ geworden. Ich möchte nach dem Gottesdienst einen Kurs, wo ich lerne, wie man betet, die Bibel liest, im Glauben wächst und Früchte bringt.“
So systematisch, dass man sagt: „Jetzt habe ich die Themen durch.“
Gerade was die Bibel über den Heiligen Geist lehrt.
Kurse, wo man nicht diskutiert, denn das ist sonst oft die Gefahr, dass man alles in Frage stellt.
„Ich möchte es lernen, ich möchte wissen, ich möchte eine solide Grundlage meines Glaubens haben, wie im Religionsunterricht, aber biblisch gefüllt.“
Sie bleiben in der Lehre der Apostel, die einfach von Jesus erzählt haben.
In der Apostelgeschichte spielt die Auferstehung in den Predigten die Hauptrolle, während für uns der Tod Jesu so wichtig ist.
Aber das kann man alles anders akzentuieren.
Sie müssen einfach erzählen, wie Christus für Sie groß geworden ist als der Auferstandene.
Das war das große Wunder für Sie.
Sie gaben Lehre weiter, auch vom Alten Testament, von der Offenbarung Gottes.
Die Gemeinschaft war wichtig beim Brotbrechen und im Gebet.
Die Gebetsgemeinschaft habe ich immer dankbar empfunden.
Manchmal predigen manche im Gebet.
Wir kämpfen dagegen.
Ich habe viele verletzt, weil ich dagegen angehe.
Man kann aber nicht alle Torheiten der Menschen abstellen.
Es ist ein Unrecht, wenn jemand predigt.
Wir reden nicht beim Gebet für Menschen.
Es ist eine große Hilfe, wenn wir in schlichten, stammelnden Worten füreinander eintreten.
Das nimmt denjenigen auf, der niedergeschlagen und traurig ist.
Wir brauchen Gruppen, in denen wir miteinander beten.
Es fällt mir auch nicht leicht.
Es ist eine Überwindung der Scham, im Gottesdienst frei zu beten.
Das ist das intimste Liebesverhältnis, das Sie mit Jesus haben – noch intimer als mit Ihrer Frau.
Wenn Sie das in der Öffentlichkeit tun, ist das schwer.
Aber es ist wichtig, dass Sie es tun.
Sagen Sie selbst, dass Sie nicht aus dem Buch beten, sondern mitgenommen werden.
Überwinden Sie Ihre Scham.
Es ist gut, wenn Sie Scham haben.
Scham gehört auch zum Gebet.
Aber es ist schön, wenn man in der Gebetsgemeinschaft ganz schlicht, kurz und knapp, ohne viele Worte, recht direkt und unmittelbar betet.
Gebetsgemeinschaft.
Wunder und Zeichen gehören natürlich dazu.
Man kann dem Heiligen Geist nicht verbieten, keine Wunder mehr zu tun.
Gott tut in unseren Gemeinden sehr viel Wunder.
Ich könnte viel erzählen.
Wir erleben es täglich in unseren Werken.
In diesem Saal beteten wir für Renate nach ihrem schweren Unfall.
Das organisierte die liebe Arlen Peter.
Wir erleben solche Dinge.
Ich möchte Ihnen Mut machen, mit der Wirklichkeit zu rechnen.
Wir reden viel vom Leiden, aber wir wissen auch, dass der Herr Wunder und Zeichen tut.
Für viele junge Leute damals war es eine Glaubensentscheidung, als Peter Pfeil mit 22 Jahren starb.
Der Herr tut dies und das – er tut es.
Wir dürfen ihn bitten.
Ich habe einige Schauen zu Büchlein beschrieben.
Auf dem Killesberg waren riesige schwarze Wolken.
Ich sah, wie man im Rolfental der Rosen sagte: „Wir brechen die Veranstaltung ab, damit die Leute noch zum Bus fahren.“
Man sagte: „Mach dein Wort durch!“
Die Wolken hielten.
Als die Leute im Bus saßen, fing es an zu schütten.
Wir dürfen von Gott Wunder und Zeichen erwarten.
Für mich war das unglaublich, wie am Beginn der Veranstaltung im Tal der Rosen die dunklen Wolken hingen.
Wer hat das viel erlebt? Gott hat uns oft nass werden lassen.
Ich schrieb: Open Air ist selten wasserdicht.
Man kann nicht leichtfertig mit Gott rechnen.
Aber wir dürfen Wunder und Zeichen von ihm erwarten.
Das Risiko am Killesberg war riesig.
Wenn wir die Schlusskundgebung freimachen, haben wir kaum Raum für die vier jungen Leute, bis man sie zusammenkriegt.
Es gibt kaum technische Möglichkeiten, und man will nicht viel Geld ausgeben.
Dann sind da noch Störer mit Plakaten bei der Hochwahlkonferenz.
Es ist verrückt.
Herr, tu du ein Zeichen, dass dein Wort in die Herzen dringt!
Wann hören diese jungen Leute das nächste Mal, dass Gott sie ruft in den Dienst?
Zeichen und Wunder sind wichtig.
Natürlich haben wir in der Gemeinde auch Heilungen erlebt, auch von unheilbaren Krankheiten und Krebs.
Trotzdem beugen wir uns darunter und wissen, dass wir es nicht machen können.
Ich beschrieb eine Geschichte: Der junge Schuhmacher im Bürgerhospital, Friedi Henslern, bat mich, wieder für ihn zu beten.
Wir sagten: „Wir wollen beten und Wunder und Zeichen vom Herrn erbitten, aber du weißt, dass der Herr sich nicht zwingen lässt. Sonst beten wir nicht mit dir.“
Wenige Tage später war er tot.
Das kleine Kind saß unten am Bett, eine junge Familie.
Das muss man aushalten.
Ich kann Wunder nicht erzwingen und nicht machen.
Der Herr hat uns große Wunder erleben lassen, sonst stünden wir nicht hier.
Viele Wunder und Zeichen gab es durch die Apostel.
Sie dürfen das auch erwarten und erbitten.
Das Herrlichste kommt jetzt, was Sie interessieren wird.
Manche behaupten, es sei ein Kommunismus dabei.
Der Kommunismus hat nie etwas verteilt, sondern immer nur genommen.
Sie haben etwas verteilt, aber es war etwas ganz anderes.
Sie haben gern gegeben, aus Freude und mit reinem Herzen, nicht aus Zwang.
Es war eine Gemeinschaft in den Häusern, die gegenseitig halfen.
Man sollte das Letzte nicht überbetonen.
Ich habe das auch in Ihrer Mitte erlebt.
Es gibt wunderbare Beispiele, wo Menschen sagen: „Es geht zuletzt um mich.“
Sie haben sich hergegeben.
Oder beim Doppelgarten, oberste Spielfläche, hat ein Rentner den Garten umgegraben.
Er starb später.
Er sagte: „Das will ich für die Gemeinde tun.“
Das war großartig.
Solche Hingabe gibt es auch heute.
Darauf liegt ein Segen.
Man gibt nie ein Opfer, das alles gehört zur Gemeinde.
Der Herr aber fügte täglich hinzu zur Gemeinde, die gerettet wurde.
Das ist ein Zeichen des Wachstums.
Eine Gemeinde kann auch gesund sein und absterben.
Das macht nichts aus.
Die Zahlenfrage ist dumm, wenn man meint, man könne alles daran festmachen.
Aber es ist schön, wenn eine Gemeinde laufend neue Menschen gewinnt.
Das ist ein Zeichen von Zellteilung, Vermehrung und Leben.
So, jetzt singen wir noch.
„Herr, wir stehen Hand in Hand.“
Es ist wunderbar, dass du Gemeinde baust und uns so reich beschenkt hast in der Gemeinschaft hier und an anderen Orten.
Auch in Begegnungen mit anderen Gemeindeformen und andersdenkenden Christen.
Das Leben geschieht durch dich, den Auferstandenen, durch deinen Geist in unserem Leben.
Wir beten besonders für die Bedrängten und Kranken unter uns.
Wir wollen deine Zeichen und Wunder erleben.
Wir bitten dich für Frau Lutz und andere, die leiden und krank sind.
Komm heute Abend zu ihnen, gib ihnen deinen Frieden und segne sie.
Du kannst auch in aller Not wunderbar wirken und uns mit deiner Gegenwart beschenken.
Herr, wir wollen nicht Größe für uns, sondern dass du groß herauskommst in allem.
Segne uns und behüte uns. Amen.
Die Bedeutung von Buße und Glaubensbindung
Das hat ganz konkrete Voraussetzungen, wenn gesagt wird: Ich mache Jugendarbeit, ich leite einen Hauskreis, ich will missionarisch wirken, meiner Familie als Zeuge für Jesus dienen oder in meinem Beruf tätig sein. Die Kernfrage ist, ob wir vom Heiligen Geist erfüllte, geistliche Menschen sind. Der Heilige Geist muss uns durchdringen und unser irdisches Wesen außer Kraft setzen.
Strukturen sind wichtig. Wenn wir das Neue Testament durchsehen, sollte niemand behaupten, es sei unwichtig, wie eine Gemeinde strukturiert ist oder welche Ordnung sie hat. Das ist wichtig. Doch im gesamten Neuen Testament finden wir keine allgemein verbindlichen Anweisungen dazu. Es gab Bischöfe, Gemeindevorsteher, synodale Gremien und Ältestenkreise. Wir haben alle Modelle in großer Vielfalt vor uns.
Das hat Christen immer die Möglichkeit gegeben, an einer Stelle zu sagen: Wir haben das Richtige, und alle anderen sind falsch. Stattdessen sollte man erkennen, dass Gott und der Heilige Geist der christlichen Gemeinde eine Vielzahl von Organisationsmodellen überlassen haben. Es gibt keine verbindliche Ansage, was das Richtige oder das Bessere ist. Der Irrtum besteht oft darin, sich auf ein Modell zu versteifen oder zu sagen: Wie es mein Großvater gemacht hat, so muss es heute richtig sein.
Mobilität war damals wichtig. Man entwickelte spontan neue Strukturen und Modelle für die Gemeinde. Wir werden später darauf zurückkommen, dass es in der Urgemeinde durchaus große Missstände gab. Es gab Streit, weil griechische Witwen übersehen wurden. Das war schlimm. Es gab Missstände, etwa bei der Essensversorgung, weil die Organisation schlecht war. Daraufhin suchte man nach neuen Organisationsformen.
Diese Mobilität in den Formen – sind wir heute überhaupt noch bereit, alte Formen in Frage zu stellen und zu überlegen, wie es effektiv und preisgünstig sein kann? Das ist immer auch eine Frage für die Gemeinde. Strukturen sind nur Hilfskonstruktionen. Die Seligkeit liegt nicht in diesen Ordnern, auch wenn sie oft als bedeutsam und wichtig empfunden werden. Sie müssen ihre Gestalt finden, aber in einer mobilen Weise organisiert sein.
Man stößt immer wieder auf Funktionäre, die nur von den Strukturen her argumentieren. Vor einer Woche hörte ich in Stuttgart den neuesten Vorschlag zur Belebung der Gemeinde: Man will die vierte Kanade zu einem Kirchenkreis zusammenschließen. Es wäre das erste Mal, dass eine solche Globalisierung zu einer Kostenverbilligung führt. Das kann man alles machen, aber die entscheidende Frage ist: Macht es uns wirklich mobiler? Oder ist es besser, viel Verantwortung auf die unteren Ebenen zu verlagern, wo sie geteilt wird?
Man kann in der Welt beobachten, wie das funktioniert. Ich habe am Sonntag von Äthiopien erzählt, wo ein Gemeindesekretär auf dem Moped 2500 Gemeinden organisiert. Das funktioniert, wenn man das Synodalprinzip wirklich umsetzt und dem Bezirk die volle Verantwortung überlässt. Es gibt unzählige Modelle, die hervorragend funktionieren und die Menschen sehr mobil halten.
Die zentrale Leitung mit dem Prinzip „Alles hört auf meinen Befehl“ war im Reich Gottes immer die schlechteste Lösung. Dieses Prinzip hat alle Initiativen erstickt und großen Schaden angerichtet. Diesen Schaden sollten wir mit aller Kraft bekämpfen. Wir haben immer darunter gelitten, dass unsere Gemeindeordnung dem Pfarrer zu viel Mitwirkung und organisatorische Aufgaben überträgt – in der Verkündigung gerne, aber nicht in der Gemeindeleitung.
Das muss alles überdacht werden. Heute will ich das nicht im Detail ausführen, sondern nur Ihren Gedanken Raum geben. Ich finde es einfach toll, wenn man sagt: Wir haben eine Vielfalt an Modellen und die Möglichkeit, Neues und Anderes zu organisieren.
Ordnung und Freiheit in der Gemeinde
Warum ist es auch gottgefällig, dass wir etwas organisieren? Schauen Sie einmal in die Schöpfung hinein: Gott hat dieser Welt eine Struktur gegeben. Die Pflanzen und alles andere folgen einer Ordnung. Gott ist ein Gott der Ordnung. Allerdings ist es keine Ordnung, die das Leben erstickt, sondern eine Ordnung, die dem Leben Raum gibt, sich zu entfalten.
Das werden wir auch im Reich Gottes erleben. In der Gemeinde muss es so sein, dass Ordnungen vorhanden sind. Man sollte immer wieder überlegen, wie man Dinge besser organisieren kann. Auch ist es wichtig, Menschen in die Verantwortung zu bringen, die eine besondere Gabe haben, solche Aufgaben zu übernehmen.
Doch das Leben entsteht nie durch die Ordnungen. Das Leben kommt nicht von der Ordnung, und es ist auch nicht an bestimmte Gemeindeformen gebunden. Das Leben kommt durch das Wort Gottes. Aber wo wirkt das Wort Gottes? Nicht im Gefühl, wie wir schon beim letzten Mal gesagt haben, sondern im Gewissen. Das Wort, das hier mit Herz gemeint ist, denken wir immer als das Gewissen.
Verkündigung zeigt sich nicht im Intellekt oder Verstand, sondern im Gewissen. Unzählige Zitate von Martin Luther belegen das. Für mich ist aber die wichtigste Stelle Paulus in 2. Korinther 4, die wir aufschlagen, weil sie so bedeutend ist. In 2. Korinther 4,2 spricht Paulus über sein Amt als Verkündiger und Apostel. Er sagt: „Wir meiden schändliche Heimlichkeit.“ Das bedeutet, wir machen unsere Verkündigung nicht mit Tricks. Wir gehen nicht listig vor und fälschen auch nicht Gottes Wort. Stattdessen empfehlen wir uns durch die Offenbarung der Wahrheit. So beweisen wir uns dem Gewissen aller Menschen vor Gott.
Verkündigung muss durch das Gewissen hindurch wirken. Wenn Sie eine Predigt verlassen, ist Ihnen vielleicht nie bewusst geworden, dass Ihr Gewissen nicht angesprochen wurde. Sie müssen nicht begeistert herausgehen, so wie man nach einem Theaterstück Beifall klatscht. Aber Sie sollten aufgewühlt oder angesprochen sein und merken: Jetzt muss sich bei mir etwas ändern. Etwas wird mir wichtig, oder mein Gewissen wird berührt.
Dieses merkwürdige Organ des Menschen, das Gewissen, ist schon interessant. Man kann es abtöten; oft ist es auch erstorben. Aber unter dem Wort Gottes, wenn Gott es anspricht, wird es wieder benutzt und in seine Funktion gebracht.
Das Gewissen ist eine große Diskussion wert. Ethisch wissen wir, dass manche Menschen, wie KZ-Kommandanten, überhaupt kein Gewissen hatten. Das hat sie kalt gelassen, auch Menschen zu töten. Mörder oder andere Täter zeigen oft, dass etwas kaputt ist. Man kann, wie Sie bei sich selbst wissen, abgestumpft werden. Das Wort Gottes macht unser Gewissen wieder sensibel.
Paulus sagt ja in seiner Verteidigungsrede: „Ich übe mich, ein unverletztes Gewissen zu haben.“ Es ist gefährlich, wenn jemand sagt: „Ich bin von meinem Gewissen unschuldig.“ Das ist riskant, weil wir immer sagen müssen, dass es noch nichts bedeutet, ob dein Gewissen wirklich dem Anspruch Gottes standhält. Im Wort Gottes sind viele Dinge genannt. Erst vor dem Wort Gottes kann man sagen: „Ich übe mich, ein unverletztes Gewissen zu haben, vor Gott.“ Dann wird es richtig.
Wenn Luther sich auf das Gewissen berief, sagte er immer dazu: Es steht über dem Wort Gottes, in der Autorität des Wortes Gottes, das den Maßstab für mein Gewissen gibt, unter den ich mich beuge. Sonst ist das Gewissen nur eine reine Kaugummigröße, die ich mal so und mal so herumdrehen kann.
Die Kraft der Predigt und das Wirken des Heiligen Geistes
Und dieses Wort, diese Predigt – jetzt schauen wir uns einmal an, was eine Predigt eigentlich war. Es handelte sich um eine Bibelpredigt, in der die Heilsgeschichte entfaltet wurde. Er erzählte von Joseph und zeigte gleichzeitig auf, dass die Ablehnung der Rettungsbemühungen Gottes eine große Schuld darstellt.
In meinem Leben haben die Evangelisationen einen wunderbaren Dienst getan. Als junger Mensch aus christlichem Hause wurde mir erst dadurch bewusst, dass ich mich dem Werben Jesu oft entzogen habe, weil ich mein Ich verteidigen wollte. Ich wollte mein Leben selbst bestimmen.
Als ich die Sünde erkannte – dieses Abweisen Jesu Christi –, gehörten dazu viele konkrete Dinge, auch ethische, die meinem Leben falsch lagen. Doch die Erkenntnis, dass die Wurzel der Sünde in der Feindschaft gegen Gott liegt, entspricht genau der Wirkung des Heiligen Geistes. Er wirkt durch das Wort Gottes hindurch.
Ich habe bei George Peters tolle Bücher gelesen über Gemeinde und Gemeindebau. Er war ein großer Missionswissenschaftler, der uns vor Jahren hier auch mal eine Bibelwoche gehalten hat. Er baute das Kornthaler Seminar auf, die freie Hochschule für Mission. Er schreibt, und das ist eine ganz wichtige Regel, die ich vorher so noch nie gehört hatte: Der Heilige Geist bleibt ohne das Wort Gottes unbestimmt, mystisch und unkonkret.
Er sagt, es gibt den Heiligen Geist, und er wirkt auch von irgendwo anders. Aber erst beim Wort Gottes wird er wirklich hilfreich und konkret. Er kommt zu seinem eigentlichen Ziel, indem er das gepredigte Wort zur Anwendung bringt.
Sie haben das auch häufig erlebt, dass ein Wort Gottes sie trifft. Es macht sie gewiss oder tröstet sie, oder es regt sie auf. Vielleicht erkennen sie plötzlich Schuld und sagen: „Da stimmt etwas in meinem Leben nicht.“ Das ist eine Wirkung des Geistes Gottes.
Ich habe den Wunsch und bitte heute Abend, dass der Geist Gottes auch in Ihnen ein paar Dinge bewirkt, wenn wir zusammenkommen. Ohne den Heiligen Geist können wir nichts tun.
Die Leute sind aufgewühlt und fragen die Apostel: „Was können wir tun? Was sollen wir tun?“ Ihre Reaktion ist typisch religiös. Sie denken, es wäre vorbildlich. Sie reagieren, wie wir alle reagieren: „Soll ich hundert Mark spenden? Was soll ich tun? Soll ich eine Wallfahrt nach Lourdes machen?“
Der Mensch ist bereit, für Gott alles zu tun – in den Urwald zu gehen und Orgel zu spielen, alles ist bereit. Aber das Entscheidende ist, dass Gott will, dass man nichts tut. Ist Ihnen das schon einmal bewusst geworden? Wenn das Gewissen aufgewühlt ist, will der Mensch etwas tun. Er fragt: „Was soll ich tun?“ Überall heißt es aber: „Du kannst gar nichts tun. Lass etwas an dir vollziehen, nimm ein Geschenk an.“
Das ist der schwerste Schritt. Viele sind bis zu dem Punkt gekommen, an dem sie aufgewühlt sind, aber es kommt nie zu einer richtigen Glaubensbindung. Sie wollen etwas tun: ein Amt übernehmen, einen Dienst machen oder sich einsetzen. Aber zum Glauben kann man erst kommen, wenn etwas an einem vollzogen wird.
Dieser Demutschritt war besonders schwierig für die religiösen Menschen damals in Jerusalem. Lass etwas an dir vollziehen, nämlich „Tu Buße“. Das war das Jesusthema der Bekehrung: Mach eine Kehrtwendung in deinem Leben. Das heißt auch, etwas an sich vollziehen zu lassen.
Lass dich taufen und lass das Eigentumsrecht Jesu an dir ausgeschworen sein. Ich vertrete nicht die Meinung, dass man sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit neu taufen lassen sollte. Aber ich glaube, dass die Taufe hier wieder ein Zeichen für das Eigentumsrecht Jesu ist.
Sie dürfen ihre Kindertaufe nehmen und bewusst Ja sagen: „Ich möchte mich Jesus überschreiben, er soll mein Herr sein, ich möchte ihm gehören.“ Also etwas, das passiv an mir vollzogen wird. Das ist die erste Wirkung, die Gemeinde baut.
Wir müssen sehr vorsichtig sein, auch in der Seelsorge. Wenn Sie jetzt mit Menschen sprechen, die aufgewühlt sind, dann kommt meist der Wunsch: „Da kann ich etwas tun.“ Und wenn da ein Opferbecken steht, sollte man lieber sagen: „Am liebsten kein Opferbecken jetzt. Lass dir erst einmal die Gnade Jesu zusprechen und nimm die Vergebung Jesu über dein Leben an.“
Du kannst es nicht selbst richten. Du kannst dich auch nicht selbst aus deiner Schuld befreien. Du kannst nur das Geschenk gratis annehmen. Christus hat diese Schuld übernommen.
Das herrliche Lied von Woltersdorf sagt es so: „Ich weiß nichts zu sagen, als dass ein Bürger kam, der meine Schuld getragen, die Rechnung auf sich nahm und sie so völlig hingezahlt hat, dass von der ganzen Menge auch nicht ein Pfennig fehlt.“
Das Wunder ist, er trägt sie total weg. In dem Augenblick, in dem ich Ja dazu sage, dürfen Sie einem Menschen zusprechen: Jesus wird nie mehr darauf zurückkommen, wo Sie in Ihrem Leben dieses Wunder vollzogen haben.
Ich weiß, bei vielen von Ihnen war es der erste Schritt zum Glauben, bewusst Jesus zu ergreifen über die vergessene Schuld. Damals haben Sie gesagt: „Es kann gar nicht mehr vergeben werden.“ Und dann hören Sie auch diese unheimliche Sache, die mich so schrecklich belastet hat, ist so weg, dass im Himmel nie mehr daran gedacht wird.
Vielleicht kommen Sie noch ein paar Mal und wollen es noch ein paar Mal in der Seelsorge zugesprochen bekommen. Aber Jesus hat die Sache endgültig erledigt, weil er sie durch sein Blut bezahlt hat.
Ein ganz wunderbares Geheimnis – das ist die Eingangstür zum Glauben.
Die Bedeutung der Gemeinde und die Gemeinschaft der Gläubigen
Vielleicht setzen wir doch sehr viel auf persönliche Beziehungen, meine ich immer. Deshalb ist die Gemeinde entscheidend. Und der entscheidende Punkt ist das Erkennen Jesu Christi. Ich kann ihn nur erkennen, so wie es der Prediger sagte. Petrus selbst hat das in seinem Leben zweimal erlebt.
Beim Fischfang ist er auf die Knie gefallen und sagte: „Herr, gehe vor mir hinaus, ich bin ein sündiger Mensch.“ Danach meinte er oft, dass ihn die Sünde nicht mehr betreffe. Das ist jedoch eine verstaubte Botschaft. In der Nacht, als er bitterlich weinte und Jesus ihm in die Augen sah, fragte er sich: „Nimmst du mich noch einmal an?“ Wissen Sie, was Liebe von Jesus bedeutet? Sie steht über der Schuld.
Wenn Jesus Ihnen in den letzten Wochen an bestimmten Stellen „herumgebohrt“ hat, am „Zahnnerv“ sozusagen, dann wissen Sie warum: Damit Sie neu die Liebe zu ihm finden – über der Vergebung. Er will Sie nicht demütigen, sondern freimachen.
Jetzt ist der Weg frei für den Heiligen Geist in unserem Leben. Dann werdet ihr den Heiligen Geist empfangen, die Reinigung, von der schon Hesekiel sprach: „Lasst euch mit Wasser waschen.“ Die Reinigung muss vollzogen sein. Dann kann der Heilige Geist – das ist Gott selbst in der dritten Person – die Reinheit in deinem Leben und die Herrschaft übernehmen.
Das soll nach geistlichen Gesetzen beschrieben werden: Wenn das Ego vom Thron gestoßen ist und Christus unser Herr wird, dann empfangt ihr die Gabe des Heiligen Geistes. Bereits beim Propheten Joel wurde geschrieben, dass uns dieser Geist Gottes geschenkt wird.
Im Vers 40 heißt es dazu: Diese Entscheidung heute, die Glaubensentscheidung, dein Verhältnis zu Jesus – das ist immer schön gewesen in der Evangelisation und auch in der Predigt –, dass man Menschen sagen darf: Heute entscheidet sich dein ewiges Schicksal. Indem du dich löst aus deiner Weltverhaftung, deiner Weltverbindung.
Du bist ein Stück dieser Welt. Du musst einmal den Mut haben, in deiner Generation ein verquerer und widerspenstiger Mensch zu sein. Sag: „Ich will nicht mehr stromlinienförmig in meine gottlose Zeit hineinpassen. Ich möchte einer sein, der vom Heiligen Geist gefüllt ist. Ich möchte nach dem Wort Jesu leben und ihm gehorsam sein.“
Lasst euch erretten von diesem verkehrten Geschlecht! Das heißt, es muss unsere Einstellung zu Geld und anderen Dingen anders werden – nicht nur theoretisch. Lasst es vom Heiligen Geist zeigen. Er wird dich leiten, deine Einstellung zu den wichtigen Themen unserer Zeit, deine Gesprächsführung.
Du musst dich lösen von diesem verkehrten Geschlecht, von diesem Geschlecht, in dem wir leben. Was heißt „Geschlecht“? Die Menschenart. Unsere Menschenart ist vielleicht noch einmal zugespitzt in dem ungeheuren Wohlstand, in dem wir fast frivol leben.
Das sieht man oft bei Beerdigungen, wo gar kein Nachdenken mehr stattfindet. Man hat oft den Eindruck, dass das Sterben, das letzte Gericht über unser Leben, was wir sind, nur Schemen sind, die wir über die Welt ziehen. Und das Erinnern: Was trägt und hält mein Leben überhaupt zusammen?
Lasst euch lösen und seid Menschen, die wirklich dem Heiligen Geist das Erste geben und sich allein vom Wort Gottes bestimmen lassen. Es ist ja ganz schlimm heute, dass die Christenheit verweltlicht ist. Dass selbst die frommen Leute – wie man sagt, evangelikal oder wie auch immer – sich kaum noch von diesem verkehrten Geschlecht unterscheiden.
Und dann findet man Streit um die Güter dieser Welt, irdischen Sinn, Ehrsucht, Lieblosigkeit und vieles mehr. Ihr müsst doch anders sein! Ihr seid das Licht der Welt. Jetzt lebt es doch mal! Die Stadt auf dem Berg – jetzt seid doch ihr einmal solche Träger des Heiligen Geistes! Das ist Gemeinde.
Die Gemeinde als sichtbarer Leib Christi
Jetzt haben wir schon viel darüber gefunden, was eine Gemeinde eigentlich sein sollte. Eine Gemeinde hat einen sehr hohen Stellenwert. Vielleicht habt ihr in der ersten Bibelstunde missverständlich gesagt, es sei nur das Reich Gottes. Ja, die Gemeinde ist auch ein Teil des Reiches Gottes, aber sie hat auch eine irdische Dimension.
Diese irdische Größe ist nie vollständig deckungsgleich mit unseren irdischen Organisationen, aber es gibt irgendwo eine Verbindung. Und genau hier sehen wir den Auftrag einer Gemeinde. Sie kann vieles nicht erfüllen, aber was sie erfüllen soll, ist, dass der Heilige Geist Raum hat – in ihr, in den Menschen, in einzelnen Menschen.
Deshalb ist für mich jede Gemeinde Jesu, in der das gelebt und gesucht wird, ein ganz heiliger Ort. Es schmerzt mich manchmal, wenn ich Leute höre, die vielleicht über orthodoxe Christen schnelle Urteile fällen. Maggie Gobran, die am Sonntag erwähnt wurde, ist Koptin und bleibt Koptin, obwohl sie Jesus liebt. Man sagt: „Wir verstehen euren Gottesdienst gar nicht.“ Richtet nicht! Ich merke immer wieder, dass irgendwo ein Stück der Herrlichkeit Jesu durchscheint.
Das erlebt man auch bei gläubigen Katholiken, orthodoxen Christen und so weiter. Damit wollen wir nicht alle kirchlichen Fehler sanktionieren, aber wir sollten immer das suchen: Wo ist das Tempel des Heiligen Geistes? Wo macht der Herr Wohnung?
Wenn man plötzlich zu einer Gruppe kommt – neulich haben meine Frau und ich darüber gesprochen –, sagt sie: „Du, so wie die das Wort leben...“ Wir wollen sie nicht richten, obwohl die Gruppe manchmal sektenhaft wirkt. Verstehen Sie, dass wir immer wieder merken: Wo ist eigentlich Christus gegenwärtig mit seinem Geist?
Das ist sicher viel menschlicher, denn auch bei uns ist vieles vermischt. In der Bibel stehen herrliche Worte darüber, was eine Gemeinde ist. Dabei wird nie an die Struktur gedacht, sondern an die Gegenwart Gottes durch seinen Heiligen Geist. Die Gemeinde ist der Leib Christi, ein Stück sichtbare Gegenwart Christi.
Darum ist die Gemeinde ein ganz großes Geschenk. Es gibt sicher viele, denen es schwerfällt, die Gemeinde wiederzuentdecken. Aber ich hoffe, dass Sie an diesem Abend sagen: Auch die Begegnung mit so vielen, mit denen wir eine Gebetsgemeinschaft hatten, ist etwas Wunderbares. Denn Christus setzt sein Ja auf die Gemeinde. Und das ist Gottes Wille.
Die Gemeinde ist ein großer Trost für diejenigen, die um des Glaubens willen inhaftiert sind – sowohl in Russland als auch in China. Mir wurde oft erzählt, dass das Schwierigste war, keinen Mitchristen mehr zu haben, ganz allein zu sein. Denn selbst ein Glaube kann nicht mehr leben, wenn dir niemand mehr zuspricht.
Darum wollen wir dankbar sein für dieses Wunder der Gemeinschaft. Ist das vorhin klar geworden? Ich sehe es gerade noch einmal: Das Rettenlassen aus dem verkehrten Geschlecht – über der Predigt vollzieht sich das, was am Jüngsten Tag geschehen wird.
Nimm dieses Wort an: Deine Verbindung zu Jesus entscheidet über dein Leben. Dreitausend Menschen lassen sich taufen – das zeigt, dass es auch eine Massenbewegung gibt. Die Erweckung ist ein Phänomen, das wir kennen.
Vielfalt und soziale Schichtung in der Gemeinde
Zur Sache
Manche, die in unsere Gemeinde kamen, sagten: „Ihr habt hier nur eine gewisse soziale Schichtung.“ Das ist richtig! Wir müssen in der Predigt auch eine gewisse Auswahl treffen. Vielleicht würden manche Leute vom Bildungsgrad her Schwierigkeiten haben, eine Predigt zu verstehen. Man muss ja immer die verschiedenen Hindernisse in einer Gemeinde berücksichtigen, wie man sie menschlich verstehen kann. Der Heilige Geist kann diese Hindernisse jedoch auch durchbrechen.
Oft ist es natürlich so, dass es soziale Schichtungen gibt. Aber wunderbar war, dass in Jerusalem diese Schichtungen durchbrochen wurden. Wahrscheinlich wurden dort Reich und Arm, Jung und Alt gleichermaßen erfasst. Deshalb ist es natürlich schön, wenn alle sozialen Schichten durchbrochen werden. Das ist ein Ziel.
Ich bin natürlich traurig, dass wir nicht auch einen beträchtlichen Ausländeranteil unter uns haben. Gerade unsere Nachbarn wohnen doch so zahlreich hier. Es tut mir immer leid, dass es mir nie gelungen ist, da durchzubrechen. Aber es ist mir ein Herzenswunsch, dass auch in der ganz anderen Kultur eines türkischen Menschen die Liebe Jesu erkannt und begriffen wird. Hier möchte ich große Wirkungen sehen.
Wir sollten gar nicht so klein von ihm denken. Das war in unserer württembergischen Geschichte oft genug der Fall, obwohl es Massenbewegungen gab, gerade bei Ludwig Hofer und G. Bernd. Sie ließen sich taufen. Wir wollen die Taufdiskussion hier nicht führen. Seien Sie Ihrer Meinung gewiss. Ich meine, ich habe mit großer Freude meine Kinder taufen lassen, wenn wir damit zum Ausdruck bringen, dass damit ihr Heilstand nicht erledigt ist.
Die lutherische Lehre von der Taufe hat Elemente, die ich so nicht unterschreiben kann. Diese finden sich oft auch in kirchlichen Büchern, Gebetbüchern und das, was ich in Gottesdiensten schon in anderen Landeskirchen gehört habe. Ich kann nicht zustimmen, dass einem Säugling zugesprochen wird: „Heute bist du ein Kind Gottes geworden, und das ist unverlierbarer Besitz von dir.“ Selbst wenn die Eltern überhaupt nichts glauben, halte ich das für ein Verbrechen. Denn es geht um eine bewusste Hinneigung zu Jesus.
Da sind wir in einer großen theologischen Diskussion drin. Aber ich habe gerne meine Kinder getauft und mich gefreut, als wir eine Hausgemeinde bilden durften. Dort hat es Sinn, weil es dazugehört.
Lehre und Jüngerschaft in der Gemeinde
Und dann geht es jetzt noch weiter: Die Lehre ist ein ganz wichtiger Teil der Gemeinde. Was ist der Auftrag einer Gemeinde? Lehren und Jüngerschaftstraining. Es geht nicht um eine hohe Theologie, sondern darum, Menschen in die ersten Schritte des Glaubens hineinzuführen.
Wie betet man? Wie lebt man? Wie macht man seine stille Zeit? Wenn jemand es morgens nicht schafft, seine stille Zeit zu halten, wird es später auch nicht besser. Es gibt Regeln, an die man sich halten muss. Wenn man nicht in der Gemeinschaft betet, betet man oft auch allein nicht mehr. Deshalb brauchen wir Leitlinien.
Ich freue mich, wenn unter Ihnen welche sind, die die Gabe der Jüngerschaft haben. Ich würde mir wünschen, dass Hauskreise noch viel mehr praktische Anleitung bekommen. Bodo Schulz ist ja der größte Fachmann, und er führt Menschen zum Glauben. Er arbeitet oben in Silmingen. Es gibt dort einen Ruhestandspfarrer aus Brasilien, der gerade in Silmingen tätig war – nein, in Brunlanden –, der das in seinen Hauskreisen ganz toll macht. Er begleitet Menschen, die die ersten Schritte im Glauben gehen.
Wir haben das schon mehrfach versucht, aber es hat nie richtig geklappt. Es gibt eigentlich viele, die sagen: „Ich wäre froh, ich bin jetzt erst bewusst Christ geworden, und nach dem Gottesdienst hätte ich gern einen Kurs, in dem man erklärt, wie man betet, wie man die Bibel liest, wie man im Glauben wächst und wie die Früchte des Glaubens entstehen.“ So systematisch, dass man sagen kann: „Jetzt habe ich mal alle Themen durch.“ Gerade auch, was die Bibel über den Heiligen Geist lehrt, in Kursen.
Dabei sollte nicht diskutiert werden, denn die Gefahr bei Diskussionen ist, dass alles infrage gestellt wird. Man möchte doch einfach lernen, wissen und eine solide Grundlage für den Glauben haben – so wie im Religionsunterricht, aber biblisch fundiert. Die ersten Christen blieben in der Lehre der Apostel. Diese erzählten einfach von Jesus.
Es ist interessant, dass in der Apostelgeschichte in den Predigten die Auferstehung die Hauptrolle spielt, während für uns oft der Tod Jesu so wichtig ist. Aber das kann man alles unterschiedlich akzentuieren. Man muss einfach erzählen, wie Christus für einen selbst groß geworden ist als der Auferstandene. Für die Apostel war es das große Wunder, dass sie so erfüllt waren, und sie gaben diese Lehre weiter – auch die Lehre vom Alten Testament und von der Offenbarung Gottes.
Die Gemeinschaft war wichtig beim Brotbrechen und im Gebet. Die Gebetsgemeinschaft habe ich immer dankbar empfunden, auch wenn ab und zu manche im Gebet predigen. Dagegen kämpfen wir, und ich habe schon viele verletzt, weil ich das kritisiere. Aber man kann nicht alle Torheiten der Menschen abstellen. Es ist ein Unrecht, wenn jemand im Gebet predigt. Wir reden beim Gebet nicht für Menschen, aber es ist eine große Hilfe, wenn wir in ganz schlichten, stammelnden Worten füreinander eintreten.
Das nimmt den Druck von denen, die an diesem Abend niedergeschlagen und traurig sind. Wir brauchen Gruppen, in denen wir miteinander beten. Es fällt auch mir nicht leicht. Es ist eine Überwindung der Scham, wenn ich im Gottesdienst frei beten soll. Denn das ist das intimste Liebesverhältnis, das man mit Jesus hat – noch intimer als mit der Ehefrau. Wenn man das in der Öffentlichkeit tut, ist es schwierig. Aber es ist wichtig, dass man sagt: Man betet nicht aus einem Buch, sondern man wird mit hineingenommen.
Überwinden Sie Ihre Scham! Es ist gut, wenn Sie Scham haben, falls Sie noch Scham empfinden – sie gehört auch zum Gebet dazu. Aber es ist schön, wenn man in einer Gebetsgemeinschaft ganz schlicht, kurz und knapp betet, nicht viele Worte macht, sondern direkt und unmittelbar betet. So entsteht Gebetsgemeinschaft.
Wunder, Zeichen und gelebte Gemeinschaft
Die Wunder und Zeichen gehören natürlich dazu. Man kann dem Heiligen Geist nicht verbieten, keine Wunder mehr zu tun. Gott wirkt auch in unseren Gemeinden viele Wunder. Ich könnte viel darüber erzählen.
Wir erleben es täglich in unseren Werken. In diesem Saal haben wir zum Beispiel für unsere Renate gebetet, nachdem sie bei einem schweren Unfall verunglückt war. Die liebe Arlen Peter hatte damals das Gebet organisiert. Solche Dinge erleben wir immer wieder.
Ich möchte Ihnen auch Mut machen: Rechnen Sie mit der Wirklichkeit. Wir reden viel vom Leiden, aber wir wissen auch, dass der Herr Wunder und Zeichen tut. Für viele Menschen war das damals wichtig. Für viele unserer jungen Leute war es eine Glaubensentscheidung, als Peter Pfeil mit 22 Jahren starb. Auch das zeigt, dass der Herr handelt. Er tut Wunder und Zeichen, und wir dürfen ihn darum bitten.
Ich habe einige Erfahrungen in Büchlein beschrieben. Auf dem Killesberg gab es riesige schwarze Wolken. Ich sah, wie man am Rolfental, der Rosen, sagte: „Wir brechen die Veranstaltung ab, damit die Leute noch zum Bus fahren können.“ Aber die Wolken hielten. Als die Leute im Bus saßen, fing es erst an zu schütten.
Wir dürfen von Gott solche Dinge erwarten. Für mich war das unglaublich: Am Beginn der Veranstaltung im Tal der Rosen hingen dunkle Wolken. Wer hat das nicht schon erlebt? Gott hat uns auch oft nass werden lassen. Ich habe einmal geschrieben: Open Air ist selten wasserdicht. Man kann nicht leichtfertig mit Gott rechnen. Aber wir dürfen Wunder und Zeichen von ihm erwarten.
Es war ein großes Risiko auf dem Killesberg, wenn wir die Schlusskundgebung freimachen. Wir hatten ja kaum Raum für die vier jungen Leute, bis man sie überhaupt zusammenbekam. Technische Möglichkeiten gab es kaum, und wir wollten nicht viel Geld ausgeben. Dann waren da noch die Schaffrenig-Leute, die mit ihren Plakaten und ihrem Blödsinn stören wollten. Das war bei der Hochwahlkonferenz so verrückt.
Da haben wir gebetet: „Herr, tu doch ein Zeichen, dass dein Wort in die Herzen dringt. Wann hören diese jungen Leute wieder, dass Gott sie in den Dienst ruft?“ Es war wichtig, dass Zeichen und Wunder geschahen.
Natürlich haben wir in der Gemeinde auch Heilungen erlebt, sogar von unheilbaren Krankheiten und Krebs. Trotzdem beugen wir uns dem Willen Gottes und wissen, dass wir Wunder nicht erzwingen können.
Das habe ich in einer Geschichte beschrieben: Ein junger Schuhmacher im Bürgerhospital, Friedi Henslern, hat mich noch einmal gebeten, für ihn zu beten. Wir sagten ihm: „Wir wollen beten und Wunder und Zeichen vom Herrn erbitten, aber du weißt, dass der Herr sich nicht zwingen lässt. Sonst beten wir nicht mit dir.“ Wenige Tage später ist er gestorben. Das kleine Kind saß unten unterm Bett, eine junge Familie.
Ja, solche Dinge muss man aushalten. Ich kann Wunder nicht erzwingen und auch nicht machen. Der Herr hat uns große Wunder erleben lassen, sonst stünden wir nicht hier. Viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. Auch Sie dürfen solche Wunder erwarten und erbitten.
Und da kommt dann das Herrlichste, das Sie jetzt am meisten interessiert.
Gemeinschaft und Großzügigkeit in der Urgemeinde
Es gibt ja Leute, die behaupten, es sei Kommunismus dabei. Der Kommunismus hat jedoch noch nie etwas verteilt; er hat immer nur etwas geholt.
Hier haben sie etwas verteilt – das war etwas ganz anderes. Sie haben gegeben, und plötzlich war die materielle Sache nicht mehr das Wichtigste. Sie gaben gern, aus Freude und mit lauterem Herzen, nicht aus Zwang, sondern freiwillig.
Es war eine Gemeinschaft, in der in den Häusern hin und her gegeben wurde. Man sollte das Letzte nicht überbetonen, es steht ja am Ende. Ich habe das auch erlebt, auch in Ihrer Mitte, in wunderbaren Teilen. Es ist so großartig, wenn Leute einfach sagen: „Es geht zuletzt um mich.“
Diese Menschen haben sich hergegeben. Zum Beispiel beim Doppelgarten ist die oberste Spielfläche von jemandem umgegraben worden. Dieser Mensch war später gestorben, war schon Rentner, und er sagte: „Das will ich für die Gemeinde tun.“
Es ist so groß, was Leute schon hergegeben haben für die Gemeinde, in großer Liebe und Hingabe. Das ist ungeheuer. Und das gibt es auch in unserer Zeit. Darauf liegt ein Segen, und man wird beschenkt.
Man gibt nie ein Opfer, alles gehört zur Gemeinde. Und es steht noch hinten: „Der Herr aber fügte täglich hinzu zur Gemeinde, die gerettet wurde.“ Das ist ein Zeichen des Wachstums (Apostelgeschichte 2,47).
Eine Gemeinde kann auch ein Stück weit gesund sein und dennoch absterben. Das macht nichts aus. Die Frage nach den Zahlen ist dumm, wenn man meint, man könne alles daran festmachen.
Aber es ist auch etwas Schönes, wenn eine Gemeinde laufend neue Menschen dazuführt. Das ist ein Zeichen der Zellteilung, des Vermehrens und des Lebens.
Schlussgebet und Segenswunsch
So, jetzt singen wir noch. Herr, wir stehen Hand in Hand. Es ist wunderbar, dass du Gemeinde baust und uns so reich beschenkt hast – in der Gemeinschaft hier, an anderen Orten und auch in der Begegnung mit anderen Gemeindeformen sowie mit anders denkenden Christen.
Das Leben geschieht durch dich, den Auferstandenen, der durch deinen Geist in unserem Leben wirkt. Wir beten jetzt besonders für die Bedrängten unter uns und für die Kranken. Wir wollen auch deine Zeichen und Wunder erleben.
Wir bitten dich besonders für Frau Lutz und andere, die leiden und krank sind. Mögest du heute Abend bei ihnen einkehren, ihnen deinen Frieden schenken und sie segnen. Du kannst auch in aller Not wunderbar wirken und uns mit deiner Gegenwart beschenken.
Herr, wir wollen nicht Größe für uns selbst, sondern dass du in allem groß herauskommst. Segne uns und behüte uns. Amen.
