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Jesus zum Thema Jüngerschaft 3/5 (Nachfolge)

Jesus zum Thema Jüngerschaft (Nachfolge), Teil 3/5
01.12.2020Johannes 8,31-32
SERIE - Teil 3 / 5Jesus zum Thema Jüngerschaft (Nachfolge)

Einführung in das Thema Jüngerschaft

Was sagt Jesus zum Thema Jüngerschaft? Fünf Punkte, die du wissen solltest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.

Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute schauen wir uns an, wie Jesus einen wahrhaftigen Jünger definiert.

Ein Jünger ist jemand, der lernt und nachfolgt. Ein Jünger Jesu ist jemand, der von Jesus lernt und Jesus nachfolgt.

Für die ersten Jünger hatte Nachfolge zwei Seiten: eine ganz praktische und eine moralische.

Die praktische und moralische Dimension der Nachfolge

Die praktische Seite der Nachfolge

Die Jünger gingen wörtlich dorthin, wo Jesus hinging. Wenn Jesus also durch Samaria ging, gingen sie mit. Das ist die praktische Seite der Nachfolge. Diese können wir heute jedoch nicht einfach so nachahmen, weil Jesus in den Himmel aufgefahren ist und nun zur Rechten Gottes sitzt.

Es gibt aber noch eine andere Seite der Nachfolge, die moralische. Sie bedeutet: Ich tue, was Jesus sagt. Ich halte mich an seine Anweisungen und Gebote.

Warum ist das so wichtig? Weil Jesus in meinem Leben Herr sein will. Und warum ist es so wichtig, dass er Herr ist? Weil Jesus mit seiner Wahrheit alle Lügen aus meinem Leben vertreiben möchte.

Jesus herrscht über mein Leben, um mich zu befreien. Es geht nicht darum, mich zu knechten oder meinen Willen zu brechen. Jesus meint es einhundertprozentig gut mit mir. Seine Herrschaft ist immer zu meinem Guten.

Das ist vielleicht etwas, das ich zunächst gar nicht glauben kann. Aber es ist wahr.

Jüngerschaft als Befreiungsprozess

Jesus sieht in mir den Menschen, der ich sein könnte. Als mein Herr führt er mich so, dass ich charakterlich immer mehr Mensch werde – also ihm, dem wahren Menschen, ähnlich. Gleichzeitig darf ich im Blick auf meine Persönlichkeit immer mehr ich selbst werden.

Jüngerschaft ist eigentlich ein Befreiungsprozess. Mit meiner Bekehrung zum Herrn Jesus trete ich in diesen Prozess ein. Dabei gilt es, Folgendes zu verstehen:

 Johannes 8,31-32: Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger. Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“

Wahrhaft meine Jünger! Es ist leider eine traurige Tatsache, dass es Jünger und Jünger gibt – also echte und falsche. Es gibt mehr Menschen, die behaupten, Christen zu sein, als es tatsächlich Christen gibt.

Merkmale eines wahrhaftigen Jüngers

Frage: Woran erkennt man einen wahrhaftigen Jünger, also einen echten?

Antwort: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger.

Ganz einfach: Ich bin dann ein Jünger, so wie Jesus ihn sich wünscht, wenn ich mich mein ganzes Leben lang mit dem beschäftige, was er gesagt hat. Wer sagt: „Ich bin Jünger Jesu“, der meint damit so viel wie „Ich lerne von Jesus“.

Es ist wirklich so einfach: Wahrhaftige Jünger Jesu bleiben in seinem Wort, in dem, was er gesagt hat. Sie beschäftigen sich damit und tun das, was Jesus von ihnen will.

Auf diese Weise wird Jüngerschaft zu einem Befreiungsprozess. Es heißt, die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.

Die Befreiung von Sünde durch Wahrheit

Salomo beschreibt die Gläubigen als eine Sonne, die am Morgen aufgeht und bis zum Mittag immer heller scheint. Was Gott sich für seine Kinder wünscht, ist ein Leben, das immer mehr strahlt. Es soll immer heller werden, mit immer mehr Wahrheit, die uns von immer mehr Sünde befreit.

Sünde ist das, was den Menschen versklavt, ihn zerstört und ihm das wahre Menschsein raubt. Jeder, der Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde, sagt Jesus in Johannes 8,34.

Jüngerschaft ist der Befreiungsprozess von der Sünde. Ich bleibe im Wort, erkenne die Wahrheit und werde frei. Genauer gesagt: Ich beschäftige mich intensiv mit Jesus und seinen Worten. Dadurch verstehe ich, was Wahrheit ist und was Sünde bedeutet. Dann werde ich so leben, wie mein Herr Jesus es von mir erwartet. Ich werde die Wahrheit tun und die Sünde meiden.

Auf diese Weise werde ich immer mehr frei von der Sünde. In der Praxis geschieht diese Befreiung bei manchen Sünden sehr schnell. Bei anderen, besonders bei denen, die tief in meine Persönlichkeit eingedrungen sind und mir viel Sicherheit und Wert geben, kann es Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Erst dann erkenne ich die Wahrheit über sie und beginne, mich von ihnen zu befreien.

Geduld und Gnade im Prozess der Jüngerschaft

Dabei ist eine Sache wirklich wichtig: Jesus hat zwar davon gesprochen, dass man einen wahrhaftigen Jünger daran erkennt, dass er im Wort bleibt und von der Sünde frei wird.

Aber er hat nicht gesagt, dass wir in einem Jahr damit fertig sein müssen. Was Jesus von seinen Jüngern erwartet, ist kein Perfektionismus. Wir leben aus Gnade. Bitte vergesst das nie.

Jüngerschaft ist ein Prozess. In der Nachfolge dürfen wir Fehler machen. Wir dürfen nur nicht stehenbleiben. Wir dürfen nicht irgendwann aufhören, von Jesus zu lernen.

Wir müssen Jünger bleiben – ein Leben lang.

Die Haltung eines Jüngers: Fragen und Lernen

Wisst ihr, was die Jünger nach einer Predigt von Jesus anders gemacht haben als die meisten Zuhörer? Genau, sie haben Fragen gestellt.

Die Jünger Jesu waren nicht klüger als der Rest. Jesus erzählt das Sämannsgleichnis, und es sind die Jünger, die nachfragen, was es bedeutet. Sie wollen verstehen. Das macht einen Jünger aus: ein gesundes Maß an Neugierde und Wissensdurst, wenn es um die Dinge geht, die Jesus sagt.

Die Jünger sehen Jesus beten, und als er fertig ist, haben sie nur einen Wunsch: „Herr, lehre uns beten.“ Jesus bringt ihnen daraufhin das Vaterunser bei. Wieder zeigt sich Neugierde und Wissensdurst. Jünger sind nicht klüger oder geistlicher als der Rest. Sie fragen einfach nach, weil sie dazulernen wollen.

Zusammenfassung: Die Definition eines wahrhaftigen Jüngers

Wie definiert Jesus einen wahrhaftigen Jünger? Das war unsere Frage.

Er definiert ihn so, wie jeder Lehrer einen guten Schüler definieren würde. Ein wahrhaftiger Jünger interessiert sich für das, was der Meister sagt. Er will verstehen, er will anwenden und er will so leben, wie er es bei seinem Meister sieht.

Wenn wir dem nachfolgen, der von sich sagt, dass er das Licht der Welt ist, dann wollen wir selbst immer mehr von diesem Licht verstehen, das er ist, und mehr davon in unserem Leben scheinen lassen. Wir wollen nicht länger in der Dunkelheit der Sünde leben, weil wir als Jünger Jesu dazu berufen sind, frei zu sein.

Oder wie Jesus es ausdrückt: Johannes 8,36: „Wenn nun der Sohn euch freimachen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.“

Praktische Anregung zum Abschluss

Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir die Frage stellen, ob dein Umgang mit der Bibel zeigt, dass du eine wahrhaftige Jüngerin Jesu beziehungsweise ein wahrhaftiger Jünger Jesu bist.

Mit welchem Ziel, mit wie viel Interesse und warum überhaupt liest und studierst du die Bibel? Wenn du das nur oberflächlich oder gar nicht tust, wäre heute nicht ein guter Tag, um das ein für alle Mal zu ändern?

Das war es für heute. Falls du meinen YouTube-Kanal mit vielen weiteren Predigten noch nicht kennst, schau doch einmal vorbei.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

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