Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 272: Mehr als Salomo.
Die Zukunft des Volkes und die Notwendigkeit der Buße
In der letzten Episode hatte ich gesagt, dass der Herr Jesus die Zukunft seines Volkes kennt. Er weiß darum, dass sie nicht in Scharen Buße tun werden. Außerdem sieht er eine okkulte Invasion voraus, die seine Zeitgenossen in einem Maß beherrschen wird, wie sie es sich überhaupt nicht vorstellen können.
Ich hatte auch gesagt, dass es unklug ist, keine Buße zu tun, wenn man die Fakten kennt. Im Leben bekommen wir nicht unendlich viele Argumente für Gott, sondern gerade genug, um eine Entscheidung treffen zu können. Und zwar die Entscheidung, ob wir glauben wollen oder nicht.
Wenn wir uns gegen den Glauben an Gott entscheiden, dann nützen uns mehr Argumente für Gott gar nichts. Sie nützen uns nichts, weil wir nicht glauben wollen. Warum das so ist, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Es kann Angst vor Veränderung sein, Furcht vor Menschen, Nachteile im Beruf oder einfach Passivität – also der Wunsch, die wichtigste Entscheidung meines Lebens aus Faulheit noch ein wenig aufzuschieben.
Es spielt keine Rolle, warum ich nicht glauben will. Es bleibt dabei: Es ist dumm, keine Buße zu tun und nicht an das Evangelium zu glauben, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen.
Die Verdammnis durch die Männer von Ninive und die Königin des Südens
Matthäus Kapitel 12, Vers 40: Männer von Ninive werden im Gericht mit diesem Geschlecht aufstehen und es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas. Und siehe, mehr als Jonas ist hier.
Wenn Jonas und seine Geschichte überzeugend waren, dann wird Jesus und seine Geschichte noch überzeugender sein. Hier sehen wir einen lustlosen Propheten, der von Gott auf ungewöhnliche Weise dazu bewegt wurde, die Einwohner von Ninive zur Buße aufzurufen. Dort dagegen steht ein leidenschaftlicher Prophet, der freiwillig sein Leben gibt, damit die Menschheit die Chance zur Buße erhält.
Versteht ihr, mehr als Jonas ist hier. Und nicht nur mehr als Jonas.
Matthäus Kapitel 12, Vers 42: Eine Königin des Südens wird im Gericht mit diesem Geschlecht auftreten und es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und siehe, mehr als Salomo ist hier.
Ich schätze es sehr, wie der Herr Jesus genau die Geschichten aus dem Alten Testament aufgreift, die man gerne für Märchen hält, um sie als historische Ereignisse zu bestätigen. Im Gericht werden nicht nur die Männer von Ninive die Zeitgenossen Jesu verdammen, sondern auch eine Königin des Südens.
Sie war gekommen, um Salomo, den König von Israel, kennenzulernen. Sie wollte ihn treffen, weil man ihr von seinen Taten und seiner Weisheit erzählt hatte. Sie wollte mit eigenen Augen sehen, ob das, was man über Salomo erzählte, wahr ist. Sie kam und war begeistert.
Ihr Fazit lautet so, Erste Könige Kapitel 10, Verse 6 und 7: „Das Wort ist Wahrheit gewesen, dass ich in meinem Land über deine Taten und über deine Weisheit gehört habe. Ich habe den Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Doch siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden; du hast an Weisheit und Gütern die Kunde übertroffen, die ich gehört habe.“
Hier kommt eine mächtige Frau von weit her, um Salomo kennenzulernen. Sie will seine Weisheit hören, ihre Fragen loswerden, von ihm lernen. Und sie feiert Salomo, ja, sie feiert den Gott Israels.
Erste Könige Kapitel 10, Verse 8 und 9: „Glücklich sind deine Männer, glücklich sind diese deine Knechte, die ständig vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf den Thron Israels zu setzen.“
Vom kleineren zum größeren: Jesus übertrifft Salomo
Und nun die Übertragung: Vom Kleineren zum Größeren.
Wenn Salomo begeistert, wie viel mehr muss man sich dann von Jesus begeistern lassen? Mehr als Salomo ist hier. Ich hoffe, wir verstehen, was der Herr Jesus meint. Als Gläubige sollten wir auch nach Jahren des Bibellesens immer noch beeindruckt sein von der Klugheit des Herrn Jesus.
Zunächst einmal ist er einfach nur klug. Er geht absolut souverän mit teuflischen Versuchungen um, mit den Anfeindungen der Pharisäer und Sadduzäer, aber auch mit den Fragen und Sorgen einfacher Menschen. Seine Antworten sind immer wieder überraschend und einfach brillant.
Ich weiß nicht, wie oft mich der Herr Jesus mit seinen Antworten zum Nachdenken herausgefordert hat. Oft dachte ich am Ende: „Wow, in dieser Antwort steckt noch so viel mehr.“ Wir müssen nur noch einmal kurz auf den Abschnitt zurückschauen, der hinter uns liegt.
Darf ich noch einmal zusammenfassen, wie Jesus argumentiert hat? So haben wir ein Beispiel seiner Weisheit vor Augen.
Man wirft ihm vor, in der Kraft des Beelzebul, also des Obersten der Dämonen, andere Dämonen auszutreiben. Es geht darum, seinen Dienst zu verteufeln und ihn als Handlanger des Bösen zu diskreditieren.
Wie argumentiert der Herr Jesus?
Punkt eins: Eure Argumentation ist nicht logisch. Warum sollte der Teufel gegen sich selbst kämpfen? Dann würde er nur sich selbst schaden. Das ergibt keinen Sinn.
Punkt zwei: Eure Argumentation ist parteiisch. Wenn eure eigenen Schüler einen Exorzismus durchführen, kommt ihr nicht auf den Gedanken, ihnen einen Pakt mit dem Teufel zu unterstellen.
Punkt drei: Eure Argumentation offenbart euer Herz. Schlimmer noch als euer Mangel an Logik oder eure Vorurteile ist euer böses Herz, das euch dazu verführt, gegen den Heiligen Geist zu lästern.
Das ist die Argumentation des Herrn Jesus. Wahnsinn, oder? Auf so eine Antwort muss man erst einmal kommen.
Die Einzigartigkeit Jesu und die Bedeutung seiner Weisheit
Wenn ich das Neue Testament lese, muss ich dafür nicht gläubig sein. Auch muss ich nicht alles verstehen, um zu erkennen, dass dieser Jesus aus Nazareth etwas Besonderes ist – wirklich besonders.
Aber Jürgen, kann man das nicht auch von Konfuzius und anderen Philosophen sagen? Ist die Klugheit Jesu wirklich ein guter Grund, sich zu ihm zu bekehren? Diese Frage verstehe ich gut. Ich verstehe sie, weil ich Weisheit liebe und mich an klugen Sprüchen wirklich freue.
Doch es gibt einen Unterschied. Ich meine nicht nur, dass wir von anderen klugen Menschen wie Konfuzius kaum etwas über ihr Leben wissen. Wir wissen nicht einmal, ob sie all das gesagt haben, was ihnen zugeschrieben wird. Das ist ein zusätzliches Problem.
Der entscheidende Unterschied ist, dass Jesus uns Dinge lehrt, die nicht einfach unser Leben besser machen, sondern die unser Leben ewig machen. Jesus ist aus der Ewigkeit in die Zeit gekommen. Deshalb hat er eine himmlische Perspektive auf unsere Existenz. Seine Weisheit reicht nicht nur bis zum Tod, sondern darüber hinaus.
Das ist der markante Unterschied zwischen den Sprüchen Salomos und den Aussprüchen Jesu. Salomo kann uns Weisheit für dieses Leben lehren und uns vielleicht noch ein wenig Hoffnung auf das nächste Leben geben. Jesus zeigt uns jedoch, wie dieses Leben nicht nur im irdischen Sinn glücklich werden kann, sondern wie es zu einem Sprungbrett für das wahre Leben wird. Das wahre Leben ist das Leben, das Gott uns schenken will – unser eigentliches Leben, für das wir gemacht sind.
Jesus zeigt auch, wie dieses andere Leben schon heute in uns durch Gottes Geist Gestalt annehmen kann. Das ist Weisheit in Vollendung oder, mit den Worten Jesu, „Mehr als Salomo ist hier“.
Einladung zur Reflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, wie Jesus mit seinen Worten und seinem Leben andere sogenannte kluge Leute in den Schatten stellt.
Das war's für heute. Ich freue mich über dein Gebet. Du kannst dir drei aktuelle Gebetsanliegen in der App anschauen.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.