
Nachdem ich nun einen kleinen Vorgeschmack gegeben habe, muss ich natürlich auch fragen: Wer weiß, um welchen König es eigentlich geht, ohne im Internet oder anderswo nachgeschaut zu haben? Weiß jemand, welcher König gemeint ist? Ein Tipp: Der Name hat drei Buchstaben. Wahrscheinlich weiß immer noch niemand.
Genau, heute geht es um den König Asa. Das haben sich wahrscheinlich einige gedacht. Wenn man das englische „Arthur“ so ausspricht wie im Deutschen, landet man irgendwo bei „Arthur“. Ja, es geht um König Arthur. Diesen König wollen wir uns heute anschauen.
Bevor ich darauf eingehe, möchte ich noch etwas sagen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber im Moment ist viel los in der Welt. Die Nachrichten sind voll von Berichten über den Krieg in der Ukraine. Zeitweise hat dieses Thema sogar das Corona-Thema verdrängt – wer hätte das gedacht? Aber ich kann euch sagen: Corona schlägt zurück. Es gewinnt wieder an Bedeutung. Momentan geht es in den Medien tatsächlich wieder mehr um Inzidenzzahlen und ähnliche Themen.
Es bleibt also abzuwarten, wer am Ende den meisten Einfluss gewinnt. Ich denke, wir als Deutsche – vor allem unsere junge Generation, aber auch die Elterngeneration – erleben seit langem oder vielleicht zum ersten Mal, dass Dinge, die weit weg passieren, auch Auswirkungen auf uns haben.
Ich meine damit nicht nur, dass plötzlich überall Ukraine-Flaggen aus Solidarität hängen, sondern wir merken es auch ganz praktisch: Die Spritpreise steigen stark, Öl wird knapp und so weiter. Das sind Dinge, an die ich nicht gewöhnt bin. Plötzlich passieren Ereignisse in der Welt, die auch bei uns spürbar sind.
Ich weiß nicht, wie es euch geht und ob ihr euch Sorgen macht. Die Deutschen reden zwar viel über das Thema, aber ich kann euch beruhigen: Die Deutschen brauchen noch sehr viel mehr Leidensdruck, bevor sie wirklich offen für das Evangelium werden. Ich glaube, es reicht bei weitem noch nicht aus, dass das Öl knapp wird oder die Preise steigen.
Dennoch merkt man, dass viele Menschen Angst haben und sich Sorgen machen. Die Gefahr eines sich ausweitenden Krieges steht im Raum, und viele haben Angst. Ich weiß nicht, wie ihr das in eurem Umfeld wahrnehmt, aber zumindest ist das meine Wahrnehmung.
Ich denke, wir als Christen dürfen uns von diesen Ängsten und Sorgen nicht vereinnahmen lassen. Wir müssen unseren Fokus auf etwas anderes richten. Es gibt viele Kämpfe in dieser Welt, aber für uns Christen sind andere Kämpfe wichtiger. Es sind geistliche Kämpfe, die wir zu kämpfen haben.
Wir dürfen unseren Blick nicht zu sehr auf die sichtbare Welt und deren Geschehen richten. Es ist wichtig und gut, dabei zu helfen, zu beten, zu spenden und so weiter – das ist super. Aber wir dürfen dabei nicht unseren Fokus auf das verlieren, was wirklich wichtig ist: die geistlichen Kämpfe, die wir führen müssen.
Wir möchten uns eine Geschichte von König Aser anschauen, in der es auch um Kämpfe geht. Anhand dieser Geschichte werden wir verstehen oder lernen können, worauf unser Fokus liegen muss, welche Kämpfe wir zu kämpfen haben und welchen Schwerpunkt wir dabei setzen sollten.
Wenn ihr eure Bibeln dabei habt, könnt ihr gerne schon einmal in 2. Chronik 14 aufschlagen. Dort findet sich die Geschichte von König Aser. Wir werden uns die Kapitel 14, 15 und 16 ansehen. Manche Passagen werde ich nur nacherzählen, an anderen Stellen werde ich direkt aus der Bibel lesen. Ich möchte uns in diese Geschichte hineinnehmen, damit wir lernen, wie wir als Christen eigentlich kämpfen.
Hier ist ja die junge Generation versammelt, und viele von euch haben vielleicht noch nicht viel Erfahrung im christlichen Leben. Manche sind vielleicht schon seit ein paar Jahren oder sogar seit zehn Jahren gläubig. Dennoch gibt es einige wichtige Lektionen, die man unbedingt lernen muss. Es ist mir ein Anliegen und Wunsch, dass wir heute ein bisschen mehr davon verstehen.
Es gibt nämlich eine ganz bestimmte Strategie, die wir anwenden müssen, wenn wir in geistliche Kämpfe geraten, damit wir siegen können – selbst gegen übermächtige Feinde. Wir werden sehen, dass es ein Geheimnis für ein christlich erfolgreiches Leben gibt. Darauf werde ich vor allem im zweiten Teil der Predigt eingehen.
Was ist eigentlich so richtig wichtig, damit wir als Christen bestehen können? Wie schaffen wir es, diesen langen Lauf, diesen Marathon, durchzuhalten, ohne als Gläubige zu scheitern?
Doch fangen wir von vorne an. Ich möchte mit dem ersten Punkt dieser Predigt beginnen: Aufbruch und Aufbau – Aufbruch und Aufbau.
Ihr habt schon in 2. Chronik 14 nachgeschlagen. Dort heißt es gleich zu Beginn in Vers 1 ein Gesamtresümee über Asa. Es steht: „Und Asa tat, was gut und recht war vor dem Herrn, seinem Gott.“
Das ist eine typische Notiz, die man findet, wenn man einen König insgesamt bewerten möchte. Asa gehört zu den wenigen guten Königen, die es in Juda gab. In Israel und Juda gab es viele Könige, doch die meisten waren leider nicht so gut. Asa war einer der wenigen, die ein so positives Zeugnis erhalten.
Er tat, was recht war in Gottes Augen. Dabei geht es nicht darum, dass jedes Detail perfekt war – das ist bei niemandem der Fall. Es geht vielmehr darum, wenn man auf das gesamte Leben schaut, ob man sagen kann: Hat er gut oder schlecht gelebt? Über Asa kann man sagen, dass er das tat, was dem Herrn gefallen hat.
Das Besondere an Asa ist, dass er in seinem Leben richtig aufgeräumt hat. Er hat die ganzen Götzen entfernt, die sein Vater Abija zugelassen hatte. Sein Vater war zuvor König, und in den Kapiteln davor kann man lesen, dass unter ihm der Götzendienst scheinbar geduldet wurde. Nun kommt sein Sohn Asa auf den Thron und fängt an, richtig aufzuräumen.
Über Abija heißt es in 1. Könige 15, ihr braucht nicht nachzuschlagen, dort steht: „Und er, Abija, wandelte in allen Sünden seines Vaters, die dieser vor ihm getan hatte, und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.“
Der König Abija war also ein gottloser König. Sein Sohn Asa hingegen war einer, der Gott von ganzem Herzen gesucht hat. Das wird später in den Versen immer wieder betont: Asa suchte den Herrn von ganzem Herzen.
Hier können wir schon eine wichtige erste Lektion für uns ableiten: Du und ich, wir müssen nicht in den Sünden unserer Väter wandeln.
Ich weiß nicht, aus welchen Familienhintergründen ihr kommt. Vielleicht stammt ihr aus guten christlichen Familien. Das ist super und top, darüber freue ich mich. Trotzdem heißt das nicht automatisch etwas, denn auch wenn man aus einer christlichen Familie kommt, kann es ganz anders laufen.
Vielleicht kommst du aus einer Familie, die sich christlich nennt oder vielleicht gar nicht christlich ist. Dort läuft es oft schief, es gibt viele Probleme und auch viele Sünden. Wenn das bei dir der Fall ist, möchte ich dir sagen: Du bist als junger Mensch dadurch nicht festgelegt.
Du musst nicht so leben, wie deine Eltern leben. Du musst auch nicht so leben wie deine Geschwister, Tanten oder Onkel. Du hast eine neue Chance. Du bist nicht darauf festgelegt, die Sünden deiner Väter und Eltern zu wiederholen.
Als Mensch – und das ist wirklich das Tolle bei Gott – hat jeder Einzelne die Chance, einen Neuanfang zu machen. Vielleicht kommst du aus einer Familie, in der ziemlich viel Sünde im Spiel ist und vieles kaputt ist. Lass dir sagen: Gott gibt dir als einzelnen Menschen die Chance, aus diesen Sündenstrukturen herauszubrechen und einen neuen Weg einzuschlagen.
Du kannst all die Sünden, die es vielleicht in deiner Familie gibt, in eine Sackgasse führen. Du kannst sagen: Das läuft vielleicht bei meinen Geschwistern weiter, aber bei mir ist Stopp. Ich werde einen neuen Weg mit dem Herrn gehen und diese alten Wege nicht fortsetzen.
Bei Gott hat jeder eine Chance auf einen Neuanfang.
Ich finde die Geschichte von Abraham sehr schön. Ich weiß nicht, ob ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht habt, aus welcher Familie Abraham eigentlich kam. Er stammte ja eigentlich aus keiner gläubigen Familie. Gott hat sich ihm offenbart, aber davor war alles heidnisch. Sie verehrten irgendwelche Götter oder Ähnliches.
Gott ruft Abraham heraus, und was sagt er ihm als Erstes, als er sich ihm offenbart? Er sagt: „Geh hinaus!“ Das kann man direkt am Anfang im ersten Buch Mose, Kapitel zwölf, nachlesen. Dort heißt es: „Der Herr aber redete zu Abraham und sprach: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich will dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein.“
Geh also raus aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus. Geh hinaus, und ich werde dich segnen. Ich werde mit dir eine ganz neue Geschichte schreiben. Abraham hat das einzig Richtige getan: Er ist losgegangen und hat alles hinter sich gelassen.
Interessant ist, dass Gott ihm nicht gesagt hat, wohin er gehen soll. Er hat nur gesagt: Verlasse dein Land und geh in ein Land, das ich dir zeigen werde. Aber wohin genau? Das ist typisch für Gott. Wenn Gott uns ruft, offenbart er uns nicht gleich den gesamten Plan für die nächsten zehn Jahre. Das Wichtige ist, dass er uns herausruft. Er will Vertrauen und Gehorsam sehen, dass wir erste Schritte machen. Dann zeigt er uns Schritt für Schritt die Richtung, in die er lenken möchte.
Wir sind immer wieder neu abhängig davon, zu fragen: Herr, wo geht es jetzt lang? Rechts, links oder geradeaus? Der Herr wird seine Kinder führen. Jeden, der es ernst meint mit Gott, wird er Schritt für Schritt leiten. Mit der Zeit werdet ihr sehen, dass sich ein roter Faden entwickelt, dass es eine Geschichte gibt, die Gott mit uns schreibt.
Es gibt ein Land, das er für uns verheißen hat, eine Zukunft, ein Leben, in das er uns hineinführen wird. Aber er zeigt nicht alles auf einmal, sondern führt uns Schritt für Schritt.
Und ich muss sagen, bei mir war es ganz ähnlich. Ich komme aus einer Familie, die sich christlich nennt, aber wo nicht unbedingt alles so christlich ist. Zum Beispiel beim Thema Scheidung. Ich habe gesehen, dass es mittlerweile in drei Generationen bei mir Scheidungen gibt.
Meine Oma und Opa waren geschieden. Auf der anderen Seite, väterlicherseits, habe ich meinen Opa nie kennengelernt. Ich weiß auch nicht genau, wie das dort lief. Da gab es, tja, auch komische Geschichten.
Dann in der Generation meiner Eltern – meine ganze Verwandtschaft – da ist so viel kaputt. Da liefen Geschichten, es gab Scheidungen und Trennungen, dann wieder Zusammenkommen und wieder Auseinandergehen. Ein echtes Chaos. Man sieht, wie das von Generation zu Generation weitergeht. Und jetzt auch auf meine Generation, meine Geschwister, mich und meine Cousinen übergeht.
Es ist echt traurig, aber in meiner Familie gibt es auch schon in meinem Alter jemanden, der schon in den Zwanzigern eine Scheidung hinter sich hat. Man sieht, wie sich bestimmte Sünden durchziehen. Das ist nur ein Beispiel. Es gibt andere Dinge, und das geht von Generation zu Generation so weiter. Es wird quasi weitervererbt.
Ich sehe auch, was bei meinen Cousins und Cousinen los ist, und denke so: Wer von denen – und zum Glück gibt es einige – folgt dem Herrn wirklich nach? Wo sind die Vorbilder gewesen, die ausbrechen konnten und sagen konnten: Ich werde anders leben?
Das Tolle ist, dass der Herr jedem Einzelnen eine Chance gibt. Man ist nicht festgelegt auf seinen familiären Hintergrund. Bei mir war das tatsächlich auch so. Ich habe mich ziemlich früh bekehrt, mit acht Jahren. Es war wunderbar, dass der Herr mich so früh gezogen hat. Das hat mich, glaube ich, vor vielem bewahrt, weil ich immer gemerkt habe: Es zieht mich irgendwie auf diesen geraden Weg, nicht rechts und nicht links abzubiegen.
Dann habe ich mich mit 15 taufen lassen. Als ich 19 war – ich habe es vorhin schon kurz erwähnt – ging es für mich ins Ausland. Das war mein Zivildienst. Gott hat mich rausgeführt, nicht nur aus meiner Familie, auch nicht nur aus der Vaterstadt, sondern aus meinem Land, sogar aus Deutschland heraus und nach Ungarn gebracht für ein Jahr.
Das war für mich wirklich wie Abraham: raus aus diesem alten Kontext hinein in ein neues Leben. Diese ganze Familie, der ganze Stress – ich könnte jetzt vieles erzählen, aber ich werde es nicht machen, weil ich auch meine Eltern ehren will und meine Familie ein bisschen schützen möchte. Aber aus dem ganzen Stress, der da war, wurde ich herausgeführt. Einfach mal in ein neues Land, eine neue Freiheit und mal andere Christen kennenlernen, raus aus diesen Problemen und dann ein Leben mit Gott und in der Mission.
Da habe ich viel Tolles gelernt. Das war wirklich so – das war die Tür in die Welt, aber im positiven Sinne, die Tür in dieses neue Land. Dann hat der Herr weitergeführt. Er hat mich danach auf eine Bibelschule gerufen, bei Bielefeld in der Nähe, Bibelschule Brake.
Von dort ging es dann weiter Richtung Berlin und jetzt nach Nürnberg. So hat der Herr mich Schritt für Schritt geführt. Ich kann sagen: Mit jedem Jahr wurde es eigentlich immer besser, vor allem, weil man auch eine rote Linie zu erkennen begann.
Das Schöne ist: Ich muss nicht in diesen ganzen Fehlern und Sünden leben, die bei meinen Vorfahren zu sehen sind, die in vielen Familien zu sehen sind, die bei vielen Menschen zu sehen sind. Ich muss in diesen Dingen nicht leben. Gott gibt jedem die Chance, auszubrechen.
Das Einzige, was er sehen will, ist ein ehrliches Herz, das auf ihn vertraut und gehorsam den Weg geht. Bei mir war es dann tatsächlich auch öfter so, dass ich, wenn ich an mein Leben dachte, immer wieder an Abraham dachte. Ich dachte: Es stimmt, irgendwie hat Gott mich auch so herausgerufen, wie Abraham, aus dem Vaterland und aus der Familie. Es musste rausgehen, damit ich in ein neues Leben komme.
Und dir gilt dasselbe. Ich weiß nicht, was für einen Hintergrund du hast. Vielleicht hast du eine richtig gute Familie – dann preist den Herrn dafür. Aber vielleicht hast du auch einen schwierigen Hintergrund. Vielleicht macht dir das zu schaffen. Vielleicht merkst du auch, dass man irgendwann tatsächlich von seinen Eltern geprägt ist und von dem ganzen Background. Man steht in der Gefahr, dieselben Fehler zu wiederholen.
Aber es gibt eine Chance. Das will ich dir als Ermutigung sagen: Mit Gott hat jeder die Möglichkeit, einen Neuanfang zu machen, neue Wege zu gehen. Man muss nicht so leben wie die anderen. Die haben auch ihre Chance, ich will die gar nicht verurteilen. Aber wichtig ist, dass du einen Entschluss fasst und sagst: Ich aber will dem Herrn folgen und dienen, egal wohin er führt.
Dann geh den Weg geradeaus und hundert Prozent mit Gott. Er wird dich auf wunderbare Wege führen. Es wird wirklich segensreich und richtig gut sein.
Das Einzige, was du dafür brauchst, ist Vertrauen und Gehorsam. Dann wird der Herr dich aus allem herausführen. Und dann wirst du auch einstimmen können mit David, der in Psalm 31 schreibt:
„Ich will frohlocken und mich freuen an deiner Gnade, denn du hast mein Elend angesehen, du hast auf die Nöte meiner Seele geachtet und hast mich nicht ausgeliefert in die Hand des Feindes, sondern hast meine Füße in weiten Raum gestellt.“
Asa hat das gemacht: Er brach mit den Sünden seiner Väter und begann einen Neuanfang. Er räumte alle Götzen und alles, was im Text beschrieben wird, gründlich aus. Danach tat er Folgendes: Er sah, dass das Land ziemlich offen vor ihm lag und eigentlich aufgebaut und stabilisiert werden musste.
Also begann er, Städte zu bauen. Er errichtete Mauern, Türme, Tore und setzte Riegel ein. So machte er das Land wehrfähig. Wehrfähigkeit ist ein wichtiges Thema, das auch in Deutschland aktuell wieder diskutiert wird. Wenn ein Land nicht wehrfähig ist, kann man schon im Alten Testament lesen, was passiert. Ebenso sieht man es in den Nachrichten: Ein nicht wehrfähiges Land ist gefährdet.
Genau das tat Asa hier. Er rekrutierte ein Heer von insgesamt 580 Soldaten, also knapp 600. Das war schon eine große Armee, vor allem für die damalige Zeit. Im innerbiblischen Vergleich war das eine schlagkräftige Truppe. Zum Vergleich: Deutschland hat heute 180.000 Soldaten und eine viel größere Bevölkerung als damals.
Natürlich gab es in der Bibel auch größere Heere. Manchmal werden keine genauen Zahlen genannt, sondern es heißt nur, es seien tausend mal tausend, unzählbare Mengen, wie Sand am Meer. Solche riesigen Armeen gingen wahrscheinlich schon in die Millionenhöhe.
Ich möchte hier keine Assoziation zu Russland hervorrufen, aber die haben auch etwas über eine Million Soldaten. Das ist dann eine Übermacht, die oft angreift. Asa hat hier jedoch aufgerüstet und das Land aufgebaut.
Das war nur möglich, weil Gott eine Phase des Friedens und der Ruhe schenkte. Asa räumte die Götzen aus, richtete sich auf Gott aus, und Gott gab Frieden. In dieser Zeit konnte das Land aufgebaut und aufgerüstet werden. Das ging nur, weil Gott diese Friedensphase schenkte.
In Vers 6 heißt es: „Denn wir haben den Herrn, unseren Gott, gesucht, wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben ringsumher. So bauten sie, und es gelang ihnen.“
Auch in unserem Glaubensleben gibt es solche Ruhephasen. Gott hält in diesen Zeiten bewusst Angriffe, Probleme und Anfechtungen fern, damit wir eine Zeit des Friedens und der Ruhe haben. Diese Zeit können wir nutzen, um geistlich aufgebaut zu werden.
Es ist sehr wichtig, diese Zeit auch wirklich zu nutzen. Man sollte nicht einfach durch den Alltag gehen und denken: „Das Leben ist gerade richtig einfach, es gibt keine großen Probleme, also chille ich den ganzen Tag.“ Wenn du eine ruhige Phase hast, in der keine großen Schwierigkeiten auf dich zukommen, dann nutze sie, um dich geistlich aufzubauen.
Werde wehrfähig, rüste dich auf. Das heißt: Nutze die Zeit, um viel in Gottes Wort zu lesen und viel im Gebet zu sein – allein, aber auch mit anderen Geschwistern. Geh in die Gemeinde, arbeite mit, entdecke deine Gaben, sei in einer festen Gemeinschaft und lerne von anderen.
So rüsten wir uns geistlich auf und machen uns stark. Denn böse Tage werden kommen. Im Leben eines jeden Gläubigen wird das so sein – da gebe ich meine Unterschrift drauf. Wenn ihr echte Gläubige seid, wird der Feind euch früher oder später angreifen. Probleme und Anfechtungen werden kommen.
Ihr kennt wahrscheinlich Epheser 6, das Kapitel über die Waffenrüstung Gottes. Dort ist vom bösen Tag die Rede, der kommt. Es wird solche bösen Tage in unserem Leben geben, an denen der Feind angreift. Dann zeigt sich, ob wir standhalten oder nicht.
In Epheser 6, Vers 13 heißt es: „Darum ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.“
Geistliche Probleme und böse Tage werden kommen. Gott lässt das absichtlich zu, weil er sehen will, ob wir uns bewähren. Er möchte nicht, dass wir geistig immer im Kindergartenstatus bleiben. Er will, dass wir uns weiterentwickeln und fest und stabil werden.
Das geht aber nur im Angesicht von Widerstand und Problemen. Probleme im Leben von Gläubigen sind Bewährungsproben. Und Bewährungsproben führen zu Glaubensfestigkeit und Reife.
Wenn ihr jetzt gerade so eine Phase habt, in der alles ganz schön ist und Freiheiten zurückkehren, in der man sich mit vielen Leuten treffen kann, dann nutzt diese Zeit sinnvoll. Nutzt sie nicht nur, um bei gutem Wetter draußen Fußball zu spielen oder zu chillen.
Kommt zusammen, redet über den Glauben, unternehmt geistliche Dinge, lest vor allem Gottes Wort und baut euch gegenseitig auf. Nutzt diese Zeit, denn wir wissen nicht, wie viel Zeit uns bleibt oder wann die nächsten Schwierigkeiten kommen – auch ganz individuell in unserem Leben.
Eines wissen wir aber sicher: So ein böser Tag wird bei jedem Gläubigen früher oder später kommen.
Ja, und bei König Aser war das genauso. Er hat in dieser Ruhephase aufgerüstet, doch ein böser Tag kam. Das führt uns jetzt zum zweiten Punkt, den ich mit "Angriff und Abwehr" überschrieben habe.
Ich hatte ja eben davon gesprochen, dass es in der Bibel manchmal unzählbar große Heere gibt, deren Größe nicht mehr genau angegeben wird. Genau so ein Heer tritt hier auf. Es heißt nämlich in Vers 8: „Aber Serach, der Kuschiter, zog aus gegen sie mit einem Heer von tausend mal tausend, also unzählbar viel, dazu dreihundert Streitwagen, und er kam bis Marescha.“
Aser hatte zwar eine schlagkräftige Truppe aufgebaut, 580 Mann, aber gegen das, was da jetzt angerollt kam, war das nichts. Das war die absolute Übermacht. Es war klar: Hier kommt ein richtiges Problem auf uns zu. Hier ist so ein böser Tag, an dem es gilt, sich zu bewähren, an dem es gilt, standzuhalten. Doch das wird nicht einfach.
Wenn du denkst, dass du gerade geistig stabil bist und gut unterwegs bist, dann möchte ich noch einmal sagen: Wisse, dass solche Tage, an denen eine Übermacht auf dich zukommt, auch bei dir kommen werden. Dann wird sich zeigen, ob du gut aufgerüstet bist oder nicht, ob du geistlich gerüstet bist. Denn Gott wird uns bewusst mit etwas konfrontieren, das größer ist als das, wofür wir vorbereitet sind.
Warum? Weil er uns über unsere Grenzen hinausführen will. Er will uns herausfordern, damit wir geistig wachsen. Und das geht nur, indem er uns an die Grenze führt und auch darüber hinaus. Im Grunde ist das ja das Phänomen jedes Lernprozesses. Wir kennen das alle: In der Schule werden Schüler ständig an ihre Grenzen geführt. Warum? Damit sie noch etwas dazulernen, und noch etwas, und noch etwas.
Das ist auch anstrengend, deswegen ist Schule anstrengend. Man wird immer wieder herausgefordert, muss sich anstrengen, den Kopf einschalten, mitdenken und mitlernen. Nur so erweitert man seine Fähigkeiten und sein Wissen. Das ist der typische Lernprozess: Man wird über seine Grenzen hinausgeführt.
Und genau so ist es auch im Glaubensleben. Gott führt uns absichtlich in Situationen, die uns überfordern, damit wir geistlich wachsen können. In solchen Bewährungsproben kann man versagen, man kann aber auch bestehen und in die nächste Klasse aufsteigen. Das ist immer der kritische Punkt: Man kann versagen, man kann sich aber auch bewähren und dadurch geistliche Reife gewinnen.
Die spannende Frage ist nun natürlich: Was muss man tun, um nicht zu versagen, sondern um sich zu bewähren, um standzuhalten? Jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt: Wie kämpft man geistlich richtig? Was muss ich tun, damit ich geistlich richtig kämpfe?
Diese Frage würde ich heute Abend, für dieses Thema, in aller Kürze so beantworten: Man muss auf die Knie gehen. Man muss beten, das ist natürlich damit gemeint. Geistliche Kämpfe werden auf den Knien ausgefochten.
Wenn du dich fragst: Wie kämpfe ich geistlich, was mache ich, wenn so eine Übermacht auf mich zukommt, wenn ein Problem da ist, das viel zu groß ist, dann kann ich dir sagen: Du musst auf die Knie gehen, zu Gott kommen und anfangen zu beten. Denn der eigentliche Kampf ist nicht das, was irgendwo da draußen passiert. Der eigentliche Kampf ist das, was du auf den Knien im Gebet vor Gott erringst.
Erst dann, wenn wir anfangen zu beten, werden wir geistlich siegreich sein, weil Gott sich dann in Bewegung setzt. Und genau das hat Aser hier gemacht. Er verhält sich goldrichtig. In Vers 10 heißt es: „Und Aser rief den Herrn, seinen Gott, an und sprach: Herr, bei dir ist kein Unterschied zu helfen, wo viel oder wo keine Kraft ist. Hilf uns, Herr, unser Gott, denn wir verlassen uns auf dich, und auf deinen Namen sind wir gegen diesen Haufen gezogen. Du, Herr, bist unser Gott. Vor dir behält der Sterbliche keine Kraft.“
Das ist so ein schönes Gebet, das Aser betet. Ihr könnt es euch gerne noch einmal in Ruhe anschauen. Aser demütigt sich erst einmal vor Gott und sagt: „Ich bin schwach. Was da jetzt auf mich zukommt, dem bin ich nicht gewachsen.“ Er demütigt sich und gibt ganz realistisch zu, dass er es nicht kann. Dann sagt er aber: „Wir vertrauen auf dich und auf deinen Namen, und auf deinen Namen hin sind wir gegen diesen riesigen Haufen ausgezogen. Ob wir viel oder wenig sind, du, Herr, kannst helfen, denn es hängt ja nicht von uns ab, sondern von deiner Stärke und deiner Macht.“
Das ist so ein schönes Gebet, das Asa hier betet. Es ist wichtig, ins Gebet zu gehen, denn es gibt einen natürlichen Reflex in uns. Wir beobachten diesen Reflex auch in der Bibel: Wenn Feinde angreifen, sehen wir normalerweise, dass Könige immer etwas unternehmen. Sie suchen sich Verbündete. Das ist militärstrategisch ja nicht dumm. Wenn du merkst, der Feind ist zu stark, dann suchst du Verbündete, also menschliche Hilfe.
Und das ist auch der Reflex, der in uns ist. Wenn Probleme in unserem Leben sind, was machen wir? Entweder versuchen wir, sie selbst zu lösen, oder wir rennen zu anderen Leuten und fragen um Hilfe. Der Punkt ist: Wir müssen lernen, wenn Probleme auf uns zukommen, dass wir als Erstes zu Gott gehen. Dass wir als Erstes auf die Knie gehen und zu Gott beten, bevor wir menschliche Hilfe suchen.
Denn bei vielen Problemen können uns Menschen überhaupt nicht helfen. Je länger du im Glauben bist, desto mehr Probleme wirst du auch haben. Das muss man leider so sagen: Es werden Kämpfe und Herausforderungen kommen, und viele davon können Menschen nicht wirklich lösen.
Deswegen betet auch der Psalmist in Psalm 60: „Schaffe uns Hilfe in der Drangsal, Menschenhilfe ist ja nichtig.“ Gott möchte uns beibringen, dass wir zuerst zu ihm kommen und bei ihm um Hilfe rufen, bevor wir zu Menschen gehen. Das ist etwas, was wir lernen müssen, denn in uns ist der innere Reflex, sofort eine Lösung zu überlegen oder zu Menschen zu laufen.
In Sacharja 4,6 heißt es: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist spricht der Herr.“ Gott möchte, dass wir lernen, dass er unser Helfer ist und dass wir zuerst zu ihm kommen. Es wird für uns zum Problem, wenn wir anfangen, zu Menschen zu laufen. Geistlich wird es problematisch, wenn wir anfangen, auf Menschen zu vertrauen.
Das zeigt uns auch die weitere Geschichte von Aser. In Kapitel 16 kommt interessanterweise genau dasselbe Problem noch einmal auf Aser zu. Da kommt diesmal ein anderer König aus dem Norden, der angreift oder eine Gefahr darstellt. Was macht Aser? Diesmal läuft er nicht zu Gott, sondern zu einem Menschen.
Er nimmt Schätze, die er eigentlich Gott geweiht hat, und läuft zu einem aramäischen König. Er macht ihn zu einem Verbündeten, gibt ihm diese Schätze, die für Gott gedacht waren, und sagt: „Greif doch diesen Feind an, dann zieht er von mir ab.“ Und wisst ihr was? Der Plan geht auf.
Die Aramäer greifen aus dem Hinterhalt an, Israel muss sich zurückziehen, und Juda im Süden ist frei. Der Plan funktioniert vordergründig. Wenn man sich Menschenhilfe holt, kann man die Situation lösen. Was Aser sich damit einkauft, ist jedoch ein geistiges Problem.
Er hat vielleicht die äußere Gefahr gebannt, aber in Wirklichkeit hat er ein geistliches Problem eingehandelt. Was hat er gemacht? Er hat den König mit den Schätzen bezahlt, die Gott gehörten. Er hat das, was Gott gehörte, den Menschen gegeben. Damit war klar, dass es geistlich bergab gehen wird.
Das sehen wir in der Geschichte: Ein Seher, ein Prophet, kommt ihm entgegen, ermahnt ihn und tadelt ihn für sein Handeln. Aser wird missmutig und wütend, wirft den Propheten ins Gefängnis und unterdrückt die Stimme Gottes in seinem Leben.
Dann heißt es direkt im nächsten Vers, dass er anfängt, andere Menschen aus dem Volk zu unterdrücken. Wir sehen, wie aus diesem König, der am Anfang vorbildlich gehandelt hat, ein kleiner Despot wird, der Menschen unterdrückt.
Das war seine geistliche Abwärtsspirale, weil er angefangen hat, auf Menschen zu setzen, und sich damit einen Fluch quasi zuzog. Ab jetzt ging es bergab mit ihm. Leider endete die Geschichte von Aser nicht gut. Er endete in einem geistlich schlechten Zustand.
Deshalb habe ich vorhin gesagt, er war eigentlich ein guter König, aber sein Ende war nicht gut, weil es geistlich bergab ging. Warum? Weil er den Fehler gemacht hat, zu Menschen zu laufen statt zu Gott.
Für Aser galt, was in Jeremia 17,6 steht: „So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom Herrn weicht. Er wird sein wie ein kahler Strauch in der Einöde, er wird nichts Gutes sehen, sondern muss in dürren, wüsten Strichen hausen, in einem salzigen Land, wo niemand wohnt.“
Bitte nicht falsch verstehen: Es ist nicht so, als dürften wir niemals menschliche Hilfe annehmen. Natürlich, wenn Gott Menschen gebraucht, die uns helfen, dann ist das gut und richtig. Die Frage ist nur: Wem schenken wir unser Vertrauen? Wer ist die erste Adresse, zu der wir gehen, wenn wir Hilfe brauchen?
Ist es Gott, auf den wir mit unserem ganzen Herzen vertrauen, oder laufen wir panisch zu Menschen, machen irgendwelche Verbündungspläne und versuchen, menschliche Lösungen zu schaffen? Die Frage ist: An wen wenden wir uns zuerst, und wem schenken wir unser Vertrauen?
Das ist unser größter Schatz: unser Glaube, unser Vertrauen. Wir können den Fehler machen, diesen Schatz von Gott wegzunehmen und ihn Menschen zu geben. Lasst uns das, was Gott gehört, nicht Menschen geben.
In Jeremia 17 heißt es weiter, und das ist genau der richtige Weg: „Gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Zuversicht der Herr geworden ist.“ Dort wird beschrieben, dass er sein wird wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, immer grün, saftig und voller Leben.
So wird es auch geistlich sein. Wenn wir anfangen, auf Menschen zu vertrauen, werden wir innerlich austrocknen und geistlich bergab gehen. Wenn wir aber unser Vertrauen auf den Herrn setzen, werden wir immer wieder gestärkt, lebendig und erfrischt sein, und es wird bergauf gehen.
Also, wenn Probleme aufkommen, laufen wir nicht als Erstes zu Menschen, sondern zu Gott. Wir gehen auf die Knie, wir beten. Das ist übrigens auch der Kampf: Im Neuen Testament wird gesagt, dass Beten Kämpfen bedeutet.
Wir können hier nicht alle Stellen durchgehen, aber es gibt mehrere, die sagen: Beten bedeutet Kampf. Dann vertrauen wir auf den Herrn und nicht auf Menschen. Wenn wir beten, bewegen wir den Arm Gottes.
Es gibt viele Geschichten im Alten und Neuen Testament, die das zeigen. Wenn wir beten, fängt Gott an, sich zu bewegen. Ein sehr eindrücklicher Psalm beschreibt, wie jemand in seiner Not zu Gott ruft, und dann wird in einer gewaltigen Szene geschildert, wie diese Stimme in den Tempel dringt.
Gott hört die Stimme, macht sich aus seinem Himmel auf, und dann kommen Wolkendunkel, Donner und Sturm. Man spürt richtig, wie Gott mit Feuerflammen loszieht, um die Feinde zu vernichten, die seine Gläubigen und Treuen niederhalten.
An diesen mächtigen Gott wollen wir uns wenden, der Himmel und Erde geschaffen hat, und nicht an kleine Menschen, deren Hilfe begrenzt ist und uns nicht wirklich weiterhelfen kann.
Wir wollen zu diesem mächtigen Gott kommen. Das ist die Adresse. Vor ihm beugen wir unsere Knie, ihm schenken wir unser Vertrauen und setzen darauf, dass er uns hilft.
Wir werden unser Vertrauen nicht Menschen schenken und diesen Schatz, den Gott verdient hat, ihnen geben.
Aser betet, und der Herr greift ein. In Vers 11 heißt es: Da schlug der Herr die Kuschita vor Aser und vor Judah, sodass die Kuschita flohen. Danach wird beschrieben, wie sie den Sieg erringen und die Feinde vernichtet werden. Genau das geschieht, weil Asa gebetet hat.
Das Tolle daran ist, dass man das wirklich so sagen kann: Wenn wir auf den Knien beten und kämpfen, wird Gott sich aufmachen und den eigentlichen Kampf für uns führen. Unser Kampf findet auf den Knien statt, und der Rest ist dann Gottes Sache. Danach können wir im Grunde nur noch zuschauen, wie der Herr die Lösung für unser Problem schafft.
Unser Kampf ist auf den Knien. Jemand hat einmal sehr schön gesagt: Wir Gläubigen sind eine Armee, die auf Knien vorwärts schreitet. Geistlich wird Land eingenommen, indem wir auf Knien vorwärtsgehen – Meter für Meter. Wir beten und kämpfen auf diese Weise.
Unser Kampf ist im Gebet auf den Knien. Wenn wir das tun, wird Gott kämpfen und uns große Beute verschaffen. Das lesen wir auch hier in den Versen 12 bis 14. Ich lese sie uns noch vor, weil es so schön ist:
„Und Asa samt dem Volk, das bei ihm war, jagte den Feinden nach bis nach Gerra. Von den Kuschitern fielen so viele, dass sie sich nicht erholen konnten, sondern sie wurden zerschmettert vor dem Herrn und vor seiner Heerschar. Sie trugen sehr viel Beute davon. Und sie schlugen alle Städte um Gerra her, denn der Schrecken des Herrn kam über sie, und sie plünderten alle Städte, denn es war viel Beute darin. Auch die Zeltlager der Hirten schlugen sie und führten viele Schafe und Kamele hinweg und kehrten wieder nach Jerusalem zurück.“
Hier wird ausführlich beschrieben, dass sie jede Menge Beute gemacht haben. Und so ist es auch: Wenn Gott sich aufmacht und kämpft, dann kommt am Ende riesige Beute für uns heraus. Der Sieg ist wirklich groß.
Damit möchte ich jetzt zum Schluss kommen: Wenn wir geistlich richtig kämpfen, nämlich auf unseren Knien, dann wird der Sieg groß sein, die Beute groß und die Freude groß.
Wenn wir auf den Knien kämpfen, kämpft Gott für uns. Dann wird der Sieg groß sein, die Beute groß und die Freude groß.
Wir sollten uns also davor hüten, den Menschen das zu geben, was Gott gehört – nämlich unser Vertrauen, unser erstes und letztes Vertrauen, auf das wir alles setzen. Das wollen wir nicht Menschen schenken, sondern Gott allein. Er ist unsere Hoffnung auf Rettung.
Gott möchte auch unser Helfer sein. Er möchte uns helfen, aber er möchte auch sehen, dass wir ihm vertrauen, dass wir zu ihm kommen und ihm unsere Probleme anvertrauen. Er möchte unser erster und unser letzter Vertrauter in allen Dingen sein. Darauf steht eine große Belohnung bei Gott, wenn wir ihm unser Vertrauen schenken.
Doch es gibt noch etwas, was Gott haben möchte, das fast noch wichtiger ist. Was das ist, erfahrt ihr dann gleich im zweiten Teil.
Ja, wir haben eben gesehen, wie wichtig es ist, Gott unser Vertrauen zu schenken. Das, was jetzt kommt, ist mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger. Es ist eng damit verknüpft, aber so bedeutend, dass ich sagen würde: Es ist vielleicht die wichtigste Lektion, die man als junger Christ und überhaupt als Christ lernen muss.
Ich hoffe, ihr habt noch ein bisschen Energie und Wachheit, um das aufzunehmen, was der Herr uns heute Abend durch sein Wort sagen will. Das, was jetzt kommt, ist vielleicht das Wichtigste, was man im christlichen Leben lernen kann oder lernen muss.
Als Asa diesen großen Sieg errungen hatte und nach Hause kam – er hatte auf die richtige Weise gekämpft, gebetet, und Gott schenkte ihm diesen großartigen Sieg – lesen wir in der zweiten Chronik, Kapitel 15, Verse 1 und 2:
„Und der Geist Gottes kam auf Asaja, den Sohn Odez, und er ging Asa entgegen und sprach zu ihm: Hört mir zu, Asa und ganz Juda und Benjamin! Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlasst, wird auch er euch verlassen.“
Asa wird hier direkt angesprochen und motiviert. Er hat Gott auf eine ganz besondere Weise erlebt. Nun kommt er nach Hause, und dieser Prophet begegnet ihm mit einer wunderbaren Botschaft: Wenn du von ganzem Herzen nach mir suchst, werde ich mit dir sein. Asa hat gerade gesehen, was Gott tun kann. Obwohl eine Übermacht gegen ihn stand, gab es einen, der noch viel mächtiger war und das Problem löste.
Asa ist jetzt richtig motiviert und angespornt. Er sagt: Ich räume jetzt richtig auf in meinem Leben. Diesem Gott nachzufolgen lohnt sich wirklich. Ich habe gerade gesehen, was er alles kann. Deshalb beseitigt er die Götzen, die es noch in seinem Land gibt.
Ich lese dazu Verse 8 und 9:
„Als Asa diese Worte und die Weissagung des Propheten Odets hörte, fasste er Mut. Er schaffte die Gräuel hinweg aus dem ganzen Land Juda und Benjamin und aus den Städten, die er auf dem Bergland von Ephraim erobert hatte. Er erneuerte den Altar des Herrn, der vor der Halle des Herrn stand. Dann versammelte er ganz Juda und Benjamin und die Fremdlinge bei ihnen aus Ephraim, Manasse und Simeon. Denn eine große Zahl von Leuten lief aus Israel zu ihm über, als sie sahen, dass der Herr, sein Gott, mit ihm war.“
Asa ist entschlossen, aufzuräumen. Er säubert das ganze Land von den Götzen. Dabei ist er radikal und scheut sich nicht, sogar in der eigenen Familie aufzuräumen.
Ich lese noch Vers 16:
„Auch setzte der König Asa seine Mutter Ma’acha ab, dass sie nicht mehr Gebieterin war, weil sie der Ashera ein Götzenbild gemacht hatte. Asa hieb das Götzenbild um, zermalmte es und verbrannte es im Tal Kidron.“
Diese Frau Ma’acha war wahrscheinlich seine Großmutter, wird aber manchmal auch als Mutter bezeichnet. Sie hatte die Göttin Ashera ins Haus gebracht. Asa scheut sich nicht, auch dort aufzuräumen. Das war vermutlich die Königinmutter oder vielleicht seine Oma – eine respektvolle Person. Doch Asa sagt: Nichts da, das ist ein Götze. Der wird umgehauen, zermalmt, verbrannt und weggeräumt.
Er ist so radikal und entschlossen, aufzuräumen. Das ist sehr vorbildlich, denn er riskiert sogar einen Bruch innerhalb der eigenen Familie. Diese Entschlossenheit, wenn es um Sünde und Götzen geht, ist dieselbe, die der Herr Jesus uns auch sagt und von uns verlangt.
In Matthäus 10 finden wir ziemlich harte Worte:
„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.“
Jesus ist gekommen, und es war klar, dass einige die Botschaft annehmen, ihm glauben und ihm nachfolgen werden – andere aber nicht. Diese Trennlinie wird mitten durch Familien gehen. Ein Sohn wird vom Vater getrennt, eine Tochter von der Mutter, eine Schwiegertochter von der Schwiegermutter.
Zugegeben, das Letzte ist nicht allzu schwierig, das funktioniert meistens auch so. Ich sehe schon, die Verheirateten lachen sofort – ihr wisst, wovon ich spreche. Das kriegt man auch als Nichtverheirateter mit.
Der Glaube trennt, und er bringt mitten durch die Familie eine Trennlinie. Einige von euch müssen das vielleicht schmerzlich erfahren. Vielleicht kennt ihr das: Sobald man sich für Jesus Christus entschieden hat und zum Glauben an ihn gekommen ist, gab es Stress in der Familie. Man merkt plötzlich, da ist ein Bruch, und man kann nicht mehr normal zusammenleben.
Ich habe schon viele Leute kennengelernt, und es kann wirklich schwer sein. Manche erleben sogar, dass es durch die Ehe geht – zwischen Ehemann und Ehefrau. Das ist besonders hart und bitter, weil man mit dem Menschen, der einem am wertvollsten ist, den Glauben nicht teilen kann und nicht gemeinsam mit Gott leben kann.
Doch es gibt eine kleine Ermutigung und einen Trost: Es gibt eine Verheißung, die für uns gilt, wenn wir bereit sind, dem Herrn nachzufolgen und auch diese Trennung in Kauf zu nehmen.
Der Herr Jesus sagte einmal, als die Jünger fragten, was sie dafür bekommen, dass sie alles für ihn aufgegeben hatten:
„Da begann Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus aber antwortete: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Willen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfängt – jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, unter Verfolgungen – und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.“
Wenn du diesen Schmerz erlebt hast, wenn du plötzlich von deiner Familie getrennt wurdest und die Verbundenheit und Harmonie, wie damals, nicht mehr da sind, dann gibt es für dich diese Verheißung.
Auch wenn Gott dich vielleicht herausgerufen hat aus deiner Familie, so wie Abraham herausgerufen wurde und sich von seiner Familie trennen musste, gibt es diesen Trost: Du wirst in diesem Leben Brüder, Schwestern, Mütter und auch Häuser durch den Glauben an Jesus Christus bekommen – und in der Ewigkeit das ewige Leben.
Das ist die Verheißung, die der Herr Jesus ganz persönlich denen mitgegeben hat, die so etwas erleben mussten.
Ja, das ist so schön, und es entspricht im Grunde genau meiner eigenen Erfahrung. Gott hat mich auch ein Stück weit herausgerufen, obwohl ich jetzt kein besonderer Abendrahmen bin oder eine große Nummer, sondern eher eine kleine. Dennoch hat er mich aus meiner Familie herausgerufen, und ich habe wirklich erlebt, wie der Herr mir immer eine Familie geschenkt hat – eine geistliche Familie.
Als ich damals in Ungarn war, waren die Menschen um mich herum sehr herzlich. Eine meiner allerersten Begegnungen war mit einer ungarischen Frau, die ungefähr im Alter meiner Mutter war. Als sie uns kennengelernt hatte, sagte sie sofort zu mir: „So, ich bin jetzt deine Mutter.“ Sie hat mir immer so leckere kleine Dinger aus Ungarn gebacken – ich weiß gar nicht mehr, wie die genau heißen. Ich habe ihr auch auf der Baustelle bei ihrem Haus geholfen. Sie war super lieb, und wir hatten eine schöne Zeit zusammen.
Das war gleich die erste Begegnung, die erste Ansage, als ich sie traf. Ich dachte: „Wow, toll!“ In dieser Zeit habe ich Brüder und Schwestern gewonnen. Später ging es weiter in der Bibelschule und jetzt in der Gemeinde. Ich habe einigen aus der Gemeinde gesagt, dass ich das von meiner leiblichen Familie so nicht behaupten würde. Sie sind auch nicht im Stream dabei, deshalb kann ich es hier sagen.
Es ist wirklich so, dass ich nicht allzu oft zu meiner Familie fahre. Sie wohnen in Rheinland-Pfalz, nicht gerade um die Ecke. Ich fahre ungefähr zweimal im Jahr nach Neuwied, wo meine Familie wohnt, vor allem zu Weihnachten. Doch jedes Mal, wenn ich nach Neuwied fahre, bin ich nicht so glücklich wie auf der Rückfahrt von Neuwied nach Nürnberg. Denn ich weiß: In Nürnberg ist meine geistliche Familie.
Ich merke, dass ich mit den Menschen, die nicht meine biologischen Verwandten sind, sondern meine geistliche Familie, eine engere Verbundenheit habe. Mit ihnen kann ich viel mehr in meinem Leben teilen als mit meiner – Entschuldigung für diesen etwas befremdlichen Ausdruck – leiblichen Familie. Und so ist es.
Diese Verbundenheit, die wir haben, ist eine Familie Gottes, die geschaffen wurde. Ihr kennt die Geschichte, als der Herr Jesus einmal in einem Haus saß, und viele Leute um ihn herum waren. Plötzlich kamen Leute herein und sagten: „Draußen sind deine Mutter und deine Brüder, sie wollen dich sprechen.“ Was antwortete Jesus? Er fragte: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“ Dann zeigte er auf die Leute um sich herum und sagte: „Das sind meine Brüder und meine Schwestern, das ist meine geistliche Familie.“
Ab diesem Zeitpunkt wurde Familie neu definiert. Ja, es gibt die leibliche Familie, und die hat auch im Neuen Testament noch einen hohen Stellenwert. Aber es hat sich etwas Neues eröffnet: eine geistliche Familie. Und genau genommen sind es diese Menschen, mit denen wir die Ewigkeit verbringen werden. Jeder, der zur geistlichen Familie gehört, wird mit uns in Ewigkeit zusammenleben.
Man spürt in diesem Leben schon eine Verbundenheit, die zumindest in meinem Leben nicht mit meiner leiblichen Familie zu spüren ist. Das ist der Segen, den der Herr verheißt: Man bekommt Brüder und Schwestern, man bekommt auch geistliche Eltern – das können geistliche Mütter und Väter sein, die einen eine Zeit lang begleiten und helfen. Man bekommt Häuser, in die man aufgenommen wird. Ich könnte viele Geschichten erzählen, aber das mache ich jetzt nicht.
Der Herr gibt einem eine neue Familie, und das ist wunderbar. Das ist dieser Trost, den der Herr uns mitgibt, wenn wir die Trennung und Spaltung von unserer leiblichen Familie erleben, weil sie vielleicht nicht gläubig sind oder nicht dem Herrn nachfolgen.
Es gibt noch einen schönen Trost, eine schöne Verheißung in Sacharja 8,23: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ Dasselbe geschieht in der Geschichte in 2. Chronik 15,9. Dort steht, dass eine große Zahl von Leuten aus Israel, also aus dem Nordreich, zum Südreich übergelaufen ist. Es heißt: „Eine große Zahl von Leuten lief aus Israel zu ihm über, als sie sahen, dass der Herr, sein Gott, mit ihm war.“
Wenn du mit Gott lebst und wenn Gott mit dir ist, wirst du eine geistliche Attraktivität bekommen. Menschen werden zu dir hingezogen. Sie merken: Der lebendige Gott ist mit dieser Person, da geht etwas in ihrem Leben vor sich, das will ich auch. Und das sind auch Gläubige, die zu dir ziehen werden.
Ohne dass du viel tun musst, werden sich Gläubige um dich scharen, und du wirst deine Familie haben. Sie werden zu dir kommen, und du wirst nicht allein sein. Das kann ich wirklich bezeugen. In den letzten zehn Jahren habe ich vielleicht andere Probleme gehabt, aber Einsamkeit war nie eines davon.
Ich meine, an der Bibelschule sowieso nicht, wenn man zu zweit oder zu dritt im Zimmer hockt und hundert andere Leute hat, mit denen man den ganzen Tag verbringen kann. Aber auch jetzt im ganz normalen Gemeindeleben kenne ich das Problem der Einsamkeit nicht.
Wir verbringen sehr gerne viel Zeit mit unseren Leuten in der Gemeinde, weil das die geistliche Familie ist. Ich sage immer: Mein idealer Sonntag sieht so aus, dass ich morgens ab neun Uhr in der Gemeinde bin, alles vorbereite, und abends zwischen 22 und 24 Uhr nach Hause komme, weil wir den ganzen Tag zusammen verbringen.
Vor Corona war das noch leichter als jetzt, aber hoffentlich wird es wieder leichter. Wir sind im Gottesdienst zusammen, verbringen den Nachmittag gemeinsam, gehen irgendwo essen oder machen Sport. Vielleicht lädt noch jemand zu sich ein, und wir verbringen den ganzen Tag zusammen.
Das geht vor allem in eurem jungen Alter, wenn noch nicht so viele Kinder oder gar keine Kinder da sind. Nutzt diese Zeit, denn das ist eure Chance, Gemeinschaft zu leben und geistliche Familie zu erleben. Das ist wunderbar, und ich will gar nicht tauschen.
Ich kann euch nur ermutigen: Lebt dieses Leben! Ihr werdet sehen, diese Verbundenheit zwischen geistlichen Verwandten – man sagt ja immer: „Blut ist dicker als Wasser“, aber Geist ist noch dicker. Das schweißt viel mehr zusammen.
Es gibt so ein inneres Band, das einen verbindet. Man hat dieselbe Gesinnung, und es ist wunderbar, mit solchen Menschen unterwegs zu sein. Es gibt die Verheißung, dass Menschen zu dir überlaufen werden, wenn sie merken, der lebendige Gott ist bei dieser Person.
Sie sehen die Nachfolge, die Ernsthaftigkeit, die Freude und das Erfülltsein vom Heiligen Geist, und das wollen sie auch. Das zieht sie an. Menschen, die geistlich unterwegs sind, sind einfach irgendwie attraktiv. Sie haben diese innere Anziehungskraft, die etwas ausstrahlt.
Man fühlt sich zu ihnen hingezogen und denkt: „Eigentlich will ich gerne Zeit mit denen verbringen.“ Und es ist schön, denn dann kommen diese Ströme des Segens zu dir.
Was war nun das Besondere an König Aser, das wir noch lernen können und das ihn für uns zum Vorbild macht? Jetzt kommen wir eigentlich zum Wesentlichen, zu dem, was ich heute Abend mitgeben möchte.
In 1. Könige 15,17 steht im zweiten Teil ein kurzer, aber sehr wichtiger Satz: „Das Herz Asers war ungeteilt sein Leben lang.“ Das bedeutet, dass Asers Herz ein Leben lang ungeteilt war. Was ist bei Aser passiert? Er hat den lebendigen Gott erlebt und erkannt, dass er diesem Gott vertrauen möchte. Er wollte ihm seinen Glauben schenken und ihm nachfolgen, denn dieser Gott kann ihm helfen.
Aser war so motiviert, dass er sein ganzes Herz Gott gab. Das lesen wir jetzt nicht vollständig, aber vorher heißt es, dass er alle Leute versammelte, die dann einen Bund mit Gott schlossen. Sie sagten: „Wir versprechen, wir wollen alle mit ganzem Herzen Gott suchen, denn Gott hat versprochen, wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, werde ich mich finden lassen. Ich werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein. Wir wollen dich mit ganzem Herzen und mit ganzer Kraft suchen und lieben.“
Dieser Entschluss war so fest, dass als Zeugnis über Asers Leben gesagt werden kann: Sein Herz war ungeteilt ein Leben lang. Und es gibt noch einen eindrücklicheren Vers: 2. Chronik 16,9. Denn es geht nicht nur um Aser, es geht auch um dich und uns heute.
2. Chronik 16,9 sagt: „Denn die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.“ Die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.
Wenn ihr fragt, was Gott am allermeisten sehen will, was er am meisten bei dir, bei uns und bei euch sehen möchte, dann ist es ein ungeteiltes Herz, das auf ihn gerichtet ist. Ein Herz, das zu hundert Prozent ihm gehört, wo sich keine anderen Dinge hineinmischen, die uns wieder von Gott wegziehen.
Gott will gar nicht, dass wir große Kunststücke vollführen oder geistliche Saltos schlagen. Wir können auch Versager sein, und ich werde gleich noch ein paar Geschichten dazu erzählen. Ja, wir können sogar in unserem Leben versagen. Aber was Gott sehen will, ist, dass unser Herz ganz ihm gehört.
Wenn wir das haben, dann ist das die Garantie dafür, dass Gott uns immer nachgeht. Selbst wenn wir versagen, stolpern oder hinfallen, wird Gott uns immer wieder nachgehen, uns rausholen und aufrichten.
Das Einzige, was Gott sehen will, ist, dass wir ein Herz haben, das allein für ihn schlägt. Dass wir diese Liebe haben, diesen festen Entschluss: „Der Herr ist mein Gott und sonst niemand anders.“ Ich schenke ihm mein Vertrauen, ich schenke ihm meinen Glauben und ich schenke ihm meine Liebe.
Wenn Gott das sieht – es heißt, seine Augen durchstreifen die ganze Erde und er sucht nach solchen Menschen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist – dann denke ich mir, wie schön wäre es, wenn Gottes Augen durch diesen Raum streifen und er viele Leute hier sieht: junge Menschen, die noch viel Lebenszeit vor sich haben, und er sieht: Da ist ein Herz, das ungeteilt auf mich gerichtet ist. Und da ist noch ein anderes Herz, das ungeteilt auf mich gerichtet ist. Dann geht sein Blick weiter und sieht: Da ist auch ein Herz, das ungeteilt auf mich gerichtet ist.
Wie wunderbar wäre das! Was würde das mit unseren Gemeinden machen, wenn wir solche Menschen hätten, deren Herz ungeteilt auf Gott gerichtet ist? Ich wünsche mir, dass das bei uns passiert.
Und wisst ihr was? Asa hat später auch versagt. Wir haben diese Geschichte, ich habe sie nur kurz erwähnt. Ihr könnt sie euch noch durchlesen. Später kam wieder eine Gefahr auf ihn zu, und er gab das Gold und die Schätze weg und so weiter. Man denkt dann: Asa, was ist los mit dir? Du hattest doch so ein Herz für Gott, du hast ihn doch erlebt und so ein Vertrauen in ihn gehabt.
Ja, es gibt diese Momente, in denen wir versagen, und ich werde gleich noch darauf eingehen. Aber es gibt jemanden, auf den Asa eigentlich hindeutet. Es gibt nämlich jemanden, der das in Perfektion gelebt hat. Es gibt einen König, der später noch kommen sollte und durch Asa nur wie ein Schatten angedeutet wurde.
Asa war unvollkommen, aber es sollte noch ein König kommen, der vollkommen ist, der ist vollkommen, dessen Herz ungeteilt und glühend heiß auf Gott, den Vater, gerichtet war. Dieser König trägt den Namen Jesus Christus.
Dieser König hat auf dieser Welt gelebt, und wir sehen, was für ein Leben er führte. Er hat sich völlig aufgeopfert. Für ihn war es egal, was mit ihm geschieht, er wollte nur das tun, was dem Vater gefällt. Er ging sogar so weit, dass er sagte: „Es ist meine tägliche Speise, den Willen des Vaters zu tun. Davon lebe ich, dass ich das tun kann, was Gott gefällt. Davon ernähre ich mich.“
Es heißt so oft, dass er nur Dinge tun konnte, die er beim Vater gesehen hat, und dass er nur Dinge sprechen konnte, die er vom Vater bekommen hat.
Das Bild, das ich dabei immer vor Augen habe, ist das von zwei Synchron-Tänzern. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt: zwei Menschen, die in völliger Harmonie zusammen tanzen. Sie machen genau dieselben Bewegungen. Wenn es perfekt läuft, siehst du, wie alles in einer großen Harmonie und Einheit völlig harmonisch und einheitlich abläuft. Jede Bewegung ist abgestimmt, alles ist gleich.
Und genau so hat der Herr Jesus gelebt, als er auf der Erde war. Er sieht den Vater, er sieht die Werke, die er tun soll, er hört die Worte, die er sprechen soll – in völliger Übereinstimmung mit Gott. In dieser völligen Harmonie bewegt er sich über diese Erde. Es ist seine Speise, das zu tun, was der Vater tun will.
Und in dem allerschlimmsten Moment gibt es einen Moment im Leben Jesu, der so schlimm war, dass Jesus sich eigentlich etwas wünschte, das vom Willen des Vaters abweicht. Das war in dem Moment, als er im Garten Gethsemane war und wusste, dass er in eine Todesstunde hineingeht, in der er die Trennung von Gott erleben würde – etwas, was er noch nie erlebt hatte.
Wir können uns nicht vorstellen, was es heißt, wenn jemand, der in so einer Harmonie und Nähe mit Gott gelebt hat, wo kein Schatten ist, nur Licht, für ein paar Stunden diese Trennung von Gott erlebt.
Als er das dachte und diese Stunden vor sich sah, betete er: „Vater, wenn es möglich ist, lass das an mir vorübergehen.“ Und das Krasse ist: Im nächsten Satz betet er sofort: „Aber nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille geschehe.“
Es ist die einzige Stelle im Neuen Testament, in der der Herr Jesus einmal sagt, dass er eigentlich wünscht, etwas anderes zu tun als der Vater vorgesehen hat, weil es so schrecklich ist, von Gott getrennt zu sein.
Aber schlussendlich beugt er sich darunter und sagt: „Dein Wille geschehe.“ Wir wissen, dass er in diese dunkle Stunde hineinging. Für ihn kam dieser böse Tag, und er wehrte sich nicht. Er ergab sich völlig, wurde in diese Finsternis gestoßen. Der ganze Zorn Gottes ging auf ihn nieder, und der Vater legte diese Dunkelheit auf ihn.
Das ist ein Bild für das Gericht, aber es ist auch so, als ob der Vater das verdecken würde, weil er selbst nicht mitansehen kann, wie sein Sohn dort leiden muss. Jesus ruft in dieser Dunkelheit: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Er ist durch diese Dunkelheit gegangen, aber wir sehen, mit was für einer Liebe und mit was für einem Herzen er immer das tat, was Gott, der Vater, wollte – in völliger Übereinstimmung. Das war das wahre Herz, das ungeteilt auf Gott gerichtet ist, unser großes Vorbild: Jesus Christus.
Das ist so gewaltig und kostbar, und ich wünsche mir, dass es bei uns auch so ist. Ich wünsche mir, dass wir mehr dazu kommen, in diesem Willen Gottes zu leben, in dieser Übereinstimmung mit Gott. Dass es uns im Grunde nur darum geht: Ich will das tun, was Gott mit meinem Leben vorhat. Mein Herz soll ungeteilt ihm gehören, keinem anderen Menschen, keiner anderen Sache. Ich will mich ganz ihm verschreiben.
Natürlich wirft das auch ein paar Fragen auf, und ich möchte jetzt noch kurz auf zwei Fragen eingehen, damit das nicht missverstanden wird.
Man kann sich natürlich fragen: Wenn mein Herz ungeteilt auf Gott gerichtet sein soll, wenn es ganz Gott gehören soll, in welchem Verhältnis soll dann mein Herz zu anderen Menschen stehen? Vor allem: In welchem Verhältnis soll mein Herz zu einem Partner, meiner Partnerin oder einem potenziellen Partner stehen? Wie passt ein ungeteiltes Herz für Gott mit einer Partnerschaft zusammen?
Ich sage das auch, weil wir hier viele junge Menschen haben, und das ist ein relevantes Thema für uns. Manche von euch sind verheiratet, vielleicht verlobt oder haben etwas in Aussicht und werden später noch heiraten. Einige von euch sind vielleicht auch hier, weil sie „auschecken“ wollen – das ist typisch für Jugendtage und Jugendkonferenzen und so weiter.
Das ist auch legitim, denn lieber sucht man hier in Gemeinden und bei solchen Gottesdiensten als draußen in der Welt. Das ist auf jeden Fall eine gute Adresse. Deshalb möchte ich auf diese Frage eingehen.
Das Interessante ist, dass Asa verheiratet war. Woher wissen wir das? Seine Frau wird hier ziemlich groß erwähnt. Er hatte einen Sohn, den er später zeugte, und dieser wurde sein Nachfolger. Das heißt, scheinbar kann man ein ungeteiltes Herz für Gott haben und trotzdem einen Ehepartner oder eine Ehepartnerin.
Das bedeutet, einen Mann oder eine Frau zu lieben, steht nicht in Konkurrenz zu einem ungeteilten Herzen für Gott. Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie passt das eigentlich zusammen? Wie sehr darf ich meinen Partner, meine Partnerin, meine Familie oder meine Freunde lieben? Darf dafür in meinem Herzen irgendwo Raum sein, oder wie soll ich mir das vorstellen?
Ich denke noch darüber nach, aber mir kam ein Bild, das vielleicht hilft, das besser zu verstehen. Man kann sich das Herz wie einen Business-Tower vorstellen. In Nürnberg haben wir auch so einen Business-Tower, den ihr euch vielleicht gut vorstellen könnt. Dort gibt es verschiedene Etagen. Normalerweise, ich weiß nicht, wie es in Nürnberg ist, ist die oberste Etage die Chefetage. Das ist die Etage, auf die man eigentlich nie oder nur ganz selten gerufen wird. Vielleicht ist es etwas ganz Besonderes. Auf jeden Fall hat diese oberste Etage den besten Ausblick und ist schon mal ein Statement: "Ich bin ganz oben, du bist ganz unten." So ein Bild kam mir.
Es gibt diese Chefetage, und darunter gibt es andere Etagen. Je nachdem, wie wichtig man ist, ist man höher gestuft oder muss unten im Keller den Hausmeister machen. Genau so kann man sich unser Herz vorstellen – wie einen Turm mit verschiedenen Etagen.
Das Entscheidende ist, dass es ganz oben eine Etage in unserem Herzen gibt, die die Chefetage ist. Dort gibt es einen Raum, der nur für Gott reserviert ist. Diese Etage beansprucht Gott ganz für sich. Das bedeutet, dass wir ein ungeteiltes Herz für Gott haben.
Dann gibt es noch die anderen Etagen, in denen es legitim ist, dass andere Personen, Gegenstände und Dinge ihren Platz finden. Typischerweise wird man in der zweiten Etage wahrscheinlich seine Ehepartnerin oder seinen Ehepartner, seine Kinder und seine Familie einsortieren. Darunter kommen vielleicht noch Dinge, für die man verantwortlich ist, wie Hobbys, das Haus, Familie und Verwandtschaft, um die man sich kümmern muss, und vielleicht noch andere Sachen. Das alles sortiert sich je nach Wichtigkeit und Priorität.
Das Entscheidende ist, dass oben in der Chefetage nichts anderes reinkommt. Das ist die große Gefahr. Es gibt Dinge und Personen in unserem Leben, die eigentlich dort oben reinwollen. Manchmal öffnen wir die Tür dafür, manchmal tragen wir selbst einen Gegenstand in die Chefetage, stellen ihn dort hinein und sagen: "Das ist mir jetzt so wichtig."
Das kann zum Beispiel unser Hobby sein, eine Freizeitbeschäftigung oder unser Auto. Ich kenne jemanden, der streichelt sein Auto, wenn er daran vorbeiläuft. Da frage ich mich, was mit dem los ist. Ihr kennt sicher auch solche Leute: Wenn sie sich ins Auto setzen, haben sie Angst und klopfen sich vorher noch die Schuhe ab, weil sie wissen, dass es Ärger gibt, wenn sie sich einfach so hineinsetzen.
Oder es kann eine bestimmte Freizeitbeschäftigung sein, bei der klar ist, dass sie nicht weggenommen werden darf. Dafür lässt man auch mal die Gemeinde ausfallen. Da wird dann keine Jugendstunde oder kein Bibelkreis besucht, wenn diese Sache läuft. Es kann auch der Sport sein, die Karriere, das Geld oder etwas anderes.
Das Problem ist, dass wir manchmal Dinge in die Chefetage tragen, die dort nicht hingehören. Diese Dinge können an sich legitim sein – nichts gegen ein Auto oder Sport –, aber sie dürfen nicht in die erste Etage, denn Gott ist ein eifersüchtiger Gott. Er will nicht, dass diese Dinge dort hineinkommen. Er will, dass unser Herz, also diese obere Etage, ganz ihm gehört.
Nun möchte ich noch etwas sagen, und ich sage es vorsichtig: Bitte reißt mir später nicht den Kopf ab. Es ist eine natürliche Tendenz, gegen die wir uns wehren müssen, dass gerade in Ehen und Partnerschaften oft versucht wird, in die oberste Etage einzudringen. Unsere Frauen oder Männer möchten dort eigentlich hinein.
Vielleicht kannst du mal darüber nachdenken, ob es nicht angebracht wäre – und ich will hier keinen Ehestreit auslösen –, deiner Frau zu sagen: "Es gibt einen Platz in meinem Herzen, da wirst du niemals reinkommen. Der ist reserviert, und das ist die Chefetage. Da kommst du nicht rein." Vielleicht hast du selbst das Problem, dass du die Tür dafür öffnest, obwohl eigentlich Gott dort wohnen soll.
Es ist wichtig, dass wir diesen Entschluss fassen. Und das ist gut so. Eigentlich wollen wir Ehemänner und Ehefrauen haben, deren Herzen ungeteilt auf Gott gerichtet sind. Wir wollen Ehemänner und Ehefrauen, deren Chefetage reserviert ist, wo man draußen vor der Tür steht und weiß: "Da komme ich jetzt nicht rein."
Denn dort sind die Menschen, die wirklich Gott lieben und mit ihm leben. Dort habe ich die größte Chance, dass diese Person mich auch lieben wird, mich so behandelt, wie Gott es möchte, und nicht egoistisch ist oder mich ständig verletzt. Wenn sie es tut, wird sie um Vergebung bitten, weil es Gott wichtig ist. Und weil Gott in der Chefetage ist, wird er ihnen das sagen.
Eigentlich wollen wir Ehepartner, die uns nicht in die erste Etage hereinlassen, denn sie ist reserviert für Gott. Dort sind nämlich die Menschen, mit denen wir zusammenleben wollen.
Ich kann nur empfehlen, richtet eure Herzen aus und lebt mit diesem Gedanken: Mein Herz ist ungeteilt auf Gott. Wenn ich mich entscheiden müsste, ist immer klar: Gott steht an erster Stelle. Andere Dinge sind auch wichtig, aber sie ordnen sich dann ein. Oben in meinem Herzen gehört die Chefetage meinem Herrn und meinem Gott.
Noch ein Gedanke zur Frage, auf die ich kurz eingehen möchte: Was, wenn ich versage? Ich will den Herrn, meinen Gott, von ganzem Herzen lieben. Was aber, wenn ich versage, wenn ich falle, wenn eine geistliche Anfechtung kommt und ich hinfalle?
Ihr kennt die Geschichte von Petrus. Sie ist sehr lehrreich. Bei Petrus gab es auch so einen bösen Tag – genau genommen eine böse Nacht. In einem schwachen Moment, weil er voll gegessen war, müde war, geschlafen hat und nicht gebetet hat, kam die Übermacht, die Versuchung. Petrus hat seinem Namen alle Ehre gemacht: Er ist gefallen wie ein Stein. Sein Name bedeutet "Stein" – und er ist gefallen wie ein Stein, weil er versagt hat.
Ihr kennt die Geschichte: Bei der Verhaftung Jesu wird Petrus gefragt, ob er nicht auch zu Jesus gehört. In diesem geistlich schwachen Moment, weil er nicht gebetet hat und unvorbereitet war, sagt er: "Ich kenne den nicht." Beim zweiten Mal wird er erneut gefragt: "Du redest doch auch mit demselben Dialekt wie der." Wieder sagt er: "Den kenne ich nicht." Beim dritten Mal verflucht er sich sogar und schwört, dass er Jesus nicht kennt.
Stellt euch vor, der Mensch, der euch am nächsten steht oder ein enger Freund, sagt in einem Moment des Stresses plötzlich, er kenne euch nicht, schwört, nichts mit euch zu tun zu haben. Beim dritten Mal sagt er noch: "Den habe ich nie gekannt." In diesem Moment schaut Jesus ihn an, der Hahn kräht, und Petrus bricht innerlich zusammen. Er weint und läuft hinaus in die schwarze Nacht.
Das ist der tiefste Punkt in Petrus' Leben – völliges Versagen, Totalversagen. Doch die Geschichte endet an diesem Abend nicht. Später kam es zu einer besonderen Begegnung zwischen Petrus und Jesus.
Jesus wurde gekreuzigt, stand nach drei Tagen wieder auf und begegnet den Jüngern. In dieser Begegnung fragt Jesus Petrus dreimal: "Hast du mich lieb?" Für jedes Mal, wo Petrus verleugnet hat, gibt Jesus ihm eine Chance, zu sagen, was in seinem Herzen Wirklichkeit war.
Denn Petrus hat in Wirklichkeit Jesus geliebt. Er war nur in einem schwachen Moment, unvorbereitet und überfordert gewesen. Jesus wusste das. Dreimal fragt er: "Hast du mich lieb?" Und dreimal antwortet Petrus: "Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe."
Petrus sagt: "Ich habe versagt, ich habe bitterlich geweint, es tut mir leid. Aber du weißt, dass ich dich eigentlich liebe. Ich war nur schwach und habe einen Fehler gemacht."
Was macht Jesus? Er sagt: "Weide meine Lämmer, weide meine Schafe." Er setzt Petrus sofort wieder in den Dienst ein.
Das Erstaunliche ist, dass Petrus wenige Wochen später die größte Erweckungspredigt hält, an Pfingsten, bei der 3000 Menschen zum Glauben kommen. Normalerweise würde man einem Totalversager sagen: "Setz dich erst mal in die letzte Reihe, mach den Hausmeisterjob, bewähr dich drei bis vier Jahre, und dann reden wir weiter."
Nicht so bei Jesus. Er stellt Petrus sofort wieder her, setzt ihn ein und benutzt ihn als Frontmann. Warum? Weil Petrus ihn in Wirklichkeit liebt. Sein Herz war ungeteilt auf Jesus gerichtet.
In derselben Nacht, in der Petrus versagte, gab es noch einen anderen Mann, der schrecklich versagte: Judas. Einer verleugnete Jesus, der andere verriet ihn. Der große Unterschied zwischen Petrus und Judas war, dass Petrus Jesus liebte, Judas aber das Geld.
Die Herzenshaltung entschied über ihr Schicksal. Petrus wurde wiederhergestellt und ging seinen Weg mit Jesus. Judas stürzte in Verzweiflung und brachte sich um.
Wir sehen: Ein ungeteiltes Herz ist die Voraussetzung, damit der Herr uns wieder zurückholt, selbst wenn wir versagen. Er geht uns nach.
Das zeigt auch die wunderbare Geschichte mit den Emmausjüngern. Jesus ist gestorben und auferstanden, aber die Jünger wissen das noch nicht. Auf dem Weg von Jerusalem weg begegnet ihnen ein Unbekannter, mit dem sie ins Gespräch kommen. Es ist Jesus, aber sie erkennen ihn nicht.
Jesus legt ihnen die Schriften aus und bringt ihre Herzen zum Brennen. Abends beim Abendmahl erkennen sie ihn, und Jesus verschwindet.
Die Emmausjünger stehen sofort auf und laufen zurück nach Jerusalem – dem Ort des Geschehens. Sie waren auf dem falschen Weg, weg von Jerusalem, quasi auf Abwege geraten.
Mich hat es tief berührt zu sehen, dass Jesus sich Zeit nimmt, diesen zwei einfachen Männern hinterherzugehen, nur um sie zurück nach Jerusalem zu bringen. Ist das nicht Gnade und Liebe?
Er bringt sie auf den richtigen Weg und leitet sie um. Dann sind sie in Jerusalem, und es kann losgehen.
Jesus geht seinen Leuten nach, wenn sie auf Abwege geraten. Das Entscheidende ist, dass wir Gott in Wirklichkeit lieben und ein ungeteiltes Herz haben.
Selbst wenn wir versagen und fallen wie Petrus, selbst wenn wir auf Abwege geraten, holt Gott uns zurück. Jesus geht uns nach und bringt uns wieder auf den richtigen Weg.
Das ist unsere Garantie, dass wir durch dieses Leben kommen. Unsere Garantie, dass wir als Christen am Ende nicht scheitern, sondern erfolgreich ankommen, wenn wir ein ungeteiltes Herz haben. Jesus wird uns zurückholen.
Ihr kennt auch die Geschichte, und das ist die letzte, die ich erzähle. Es ist die Geschichte von David, der eine schreckliche Sünde begangen hat. Ihr kennt die Geschichte mit Bathseba: David verführt eine Frau oder lässt sie zu sich bringen und begeht Ehebruch. Anschließend sorgt er sogar dafür, dass ihr Ehemann getötet wird. Unzucht, Ehebruch und Mord – das ist ein Tiefpunkt im Leben von David.
Was macht Gott in dieser Situation? Er holt David zurück. Gott schickt den Propheten Nathan, der David seine Schuld vor Augen führt. David erkennt seine Schuld an und muss einen Preis dafür bezahlen. Doch er tut Buße, wird zurückgeführt und wieder zurechtgebracht.
Warum hat Gott das bei David gemacht? Weil David ein Mann nach dem Herzen Gottes war. Falls ihr euch fragt, was es bedeutet, ein Mann oder eine Frau nach dem Herzen Gottes zu sein, müsst ihr euch nur fragen: Was ist Gott am allerwichtigsten? Was liegt ihm wirklich am Herzen? Ihr kennt die Antwort: „Liebe deinen Herrn und deinen Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft.“ Das ist das höchste Gebot.
Was will Gott sehen? Er will ein ungeteiltes Herz für sich. Selbst wenn wir einmal so tief fallen, dass wir jemanden umbringen oder die Ehe brechen, wird Gott uns zurückholen. Er wird uns überführen und wieder zu sich führen.
Das ist keine Aufforderung, solche Dinge auszuprobieren. Solche Sünden können schlimme Konsequenzen haben – das hat auch David erfahren. Aber ihm wurde vergeben, und er wurde wiederhergestellt. Wir sehen, dass Gott seinen Leuten nachgeht und sie wieder zurechtbringt.
Im Grunde sagt Gott einen Satz, den ich einmal in den Sprüchen gelesen habe. In dem Moment, als ich das las, war es nicht einfach ein Bibelvers, sondern ich hörte die Stimme Gottes, wie er zu mir sprach: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz!“ (Sprüche 23,26).
In diesem Moment wurde mir klar: Gott, der Vater, fordert genau das von uns – ein ungeteiltes Herz, das ganz auf ihn gerichtet ist.
Vielleicht kennt ihr dieses Kindergebet, das viele von euch aus christlicher Erziehung kennen. Es ist kurz, aber sehr wichtig:
„Ich bin klein, mein Herz mach rein,
soll niemand drin wohnen als Jesus allein.“
Damit ist das Wichtigste gesagt: In unserem Herzen soll niemand wohnen, außer unserem Herrn, der uns erlöst hat. Er soll die Chefetage in unserem Leben sein – unser Gott, unser Helfer in der Not, unser großer und starker Gott.
Das „Ich bin klein“ zeigt unsere Schwäche und Hilflosigkeit. So hat auch Asa gesagt: „Ich bin klein und schwach, ich kann nichts tun. Mein Herz mach rein.“ Vielleicht haben wir Dinge oder Personen in unser Herz gelassen, die dort nicht hingehören. Diese müssen wieder heraus.
„Soll niemand drin wohnen als Jesus allein.“ Herr Jesus, mein Herz gehört ganz dir.
Gib mir, mein Sohn, dein Herz.
Zum Schluss noch Daniel: Von ihm heißt es, dass er einen Entschluss in seinem Herzen fasste. Im nächsten Vers wird berichtet, dass Gott ihm Gnade und Barmherzigkeit schenkte, um diesen Entschluss auch umzusetzen.
Wenn du heute Abend den Entschluss fassen möchtest: „Mein Herz soll Gott gehören“, dann darfst du darauf vertrauen, dass Gott dir die Gnade gibt, dies auch zu leben. Er wird dein Herz annehmen, dich zurückholen, dich leiten und wieder auf den richtigen Weg bringen – selbst wenn du einmal abkommst.
Wichtig ist, dass du diesen Entschluss in deinem Herzen fasst: Mein Herz soll ungeteilt auf Gott gerichtet sein.
Vielleicht spricht Gott heute Abend auch zu dir und sagt: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz! Gib mir, meine Tochter, dein Herz!“ Dann nimm diesen Entschluss an: Ich will den Herrn, meinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Gib mir, mein Kind, dein Herz.
Soll niemand drin wohnen als Jesus allein.