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Jesus zum Thema Jüngerschaft 5/5 (Nachfolge)

Jesus zum Thema Jüngerschaft (Nachfolge), Teil 5/5
04.12.2020
SERIE - Teil 5 / 5Jesus zum Thema Jüngerschaft (Nachfolge)

Was sagt Jesus zum Thema Jüngerschaft? Fünf Punkte, die du wissen solltest.

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.

Mein Name ist Jürgen Fischer. Heute beschäftigen wir uns mit dem Erkennungszeichen von Jüngern Jesu.

Die zentrale Beziehung zu Jesus als Grundlage der Jüngerschaft

Im Zentrum allen Christseins steht unsere Beziehung zum Herrn Jesus. Er ist der Rabbi, von dem wir lernen, er ist der Hirte, dem wir folgen, und er ist der Herr, dem wir unsere Liebe durch Gehorsam zeigen.

Als Jünger hören wir auf die Stimme Jesu und bleiben in seinem Wort. Es ist geradezu ein Kennzeichen von Irrlehrern, dass sie dies nicht tun. Paulus beschreibt die Irrlehrer in Ephesus im 1. Timotheusbrief, Kapitel 6, die Verse 3 und 4: „Wenn jemand anders lehrt und sich nicht zuwendet den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus und der Lehre, die gemäß der Gottseligkeit ist, so ist er aufgeblasen und weiß nichts, sondern ist krank an Streitfragen und Wortgeplänkel.“

Die Worte des Herrn Jesus sind gesunde Worte. Sie sind heilsam für unser Leben, erfrischend, lebendig und einfach gut. Deshalb müssen wir uns immer wieder ihnen zuwenden.

Mein ganz dringender Tipp: Höre dir keine Predigten von Bibellehrern an, die behaupten, dass das, was Jesus gesagt hat, für uns heute nicht mehr gilt. Dabei spielt es für mich keine Rolle, wie sie argumentieren. Der Liberale wird sagen, dass wir heute aufgeklärt sind, der extreme Dispensationalist behauptet, dass Jesu Worte nur für Juden gelten, der Mystiker besteht darauf, dass wir Gott heute in uns hören. Und es gibt noch viele andere Ansichten.

Mein Tipp: Höre auf das, was Jesus sagt, bitte.

Die Entscheidung für Jesus und die Warnung vor falschen Lehrern

Und wenn er uns auffordert, von ihm zu lernen, ihm zu folgen und in ihm zu bleiben, indem wir seine Worte in uns aufnehmen und so seine Jünger werden, dann sollten wir dies in aller Einfalt tun.

Ich bin überzeugt, dass wir auf Jesus hören und dadurch leben werden, oder wir hören auf Menschen und gehen verloren. Wir müssen uns wirklich entscheiden: Wem wollen wir folgen?

Es ist nicht nur Jesus, der uns in seine Nachfolge ruft. Paulus warnt nicht umsonst, wenn er schreibt – und das richtet sich an die Gemeinde in Ephesus. In Apostelgeschichte 20,30 heißt es: „Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufsteigen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger hinter sich herzuziehen.“

Es sind Jünger, die verführt werden sollen. Sie sollen dazu verleitet werden, nicht mehr Jesus, sondern einem Menschen nachzufolgen.

Die Liebe als Erkennungszeichen der Jüngerschaft

Kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema: dem Erkennungszeichen von Jüngern Jesu. Natürlich weiß jeder, wovon ich spreche – von der Liebe.

 Johannes 13,34-35: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

So einfach ist das. Jesus gibt uns ein neues Gebot. Wir sollen uns als seine Jünger untereinander mit der Qualität von Liebe begegnen, die er uns entgegengebracht hat. Das bedeutet eine Liebe, die bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen – im Fall von Jesus bis zum Kreuz.

Neu ist dieses Gebot, weil die Qualität der Liebe neu ist. Wenn Menschen einander lieben, dann tun sie das häufig unausgesprochen auf der Basis „eine Hand wäscht die andere“. Ich tue dir Gutes, und du wirst dich dafür irgendwann mal revanchieren.

Auch das Alte Testament geht in diese Richtung. Die Zusammenfassung aller Gebote liest sich so:

 Matthäus 7,12: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch; denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Also: So wie ich will, dass man mit mir umgeht, so soll ich auch mit anderen umgehen. Oder mit 3. Mose 19,18: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Liebe ist also nichts Neues. Neu ist, dass Jesus die Qualität von Liebe neu definiert. Aus „Ich liebe den Nächsten so wie mich selbst“ wird etwas Neues: „Ich liebe ihn mehr als mich selbst.“ Jesus hat uns mehr geliebt als sich selbst.

Die Haltung der Selbsthingabe als Vorbild der Jüngerschaft

Paulus kann mit der Haltung Jesu argumentieren, wenn er die Philipper auffordert, dass einer den anderen höher achten soll als sich selbst. Kurz danach heißt es in Philipper 2,5: Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war.

Diese Gesinnung oder Haltung ist eine Einstellung, die bereit ist, alles zu geben und sich ganz zu verschenken. Für den Herrn Jesus bedeutet das konkret: Er gibt die Gottgleichheit auf, wird Mensch und stirbt für uns stellvertretend am Kreuz einen grausamen Tod.

Genau das sollen wir tun. Um noch einmal Paulus zu bemühen, heißt es in Epheser 5,1-2: Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder und wandelt in Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und sich selbst für uns hingegeben hat, als Opfergabe und Schlachtopfer.

Gott ist dadurch ein duftender Wohlgeruch. Also wandelt in Liebe, wie auch Christus – das ist unser Erkennungszeichen.

Die praktische Bedeutung der Liebe im Leben der Jünger

Nochmal Johannes 13: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt – eine solche Liebe, wie ich sie zu euch habe. Jünger Jesu werden daran erkannt, dass sie so lieben wie Jesus.

Ihre Liebe ist bedingungslos, hingebungsvoll und wirkt fast unwirklich. Sie passt nicht zu dieser Welt, weil sie ihre Kraft und Inspiration durch den Geist Gottes direkt aus dem Herzen Jesu bezieht. Es ist seine Liebe zu den Menschen, die durch uns fließt und in ihrer klarsten Form meine Mitgeschwister erreicht.

 Johannes 13,35: Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Die Art, wie wir mit anderen Christen umgehen, offenbart, wer wir sind. Entweder ist da Liebe – hingebungsvolle, interessierte, sich aufopfernde Liebe – dann dürfen wir zu Recht sagen, wir sind Jünger Jesu. Oder diese Liebe fehlt, und dann sollten wir uns auch nicht Jünger Jesu nennen.

Jürgen, wenn du wüsstest, was ich alles schon in der Gemeinde mit Christen erlebt habe, dann würdest du vielleicht etwas vorsichtiger formulieren.

Du kannst beruhigt sein. Ich weiß, wie Christen sind, ich weiß, wie sie enttäuschen können, und ich selbst habe schon oft andere Christen verletzt. Ich kenne diesen Impuls gut, sich zurückziehen zu wollen, sich nicht mehr kümmern zu wollen und sich nicht wieder auf eine Beziehung einlassen zu wollen – einfach, um nicht noch einmal verletzt zu werden.

Aber weißt du was? Die Liebe, mit der Jesus uns liebt, erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und erduldet alles. Als Jünger Jesu dürfen wir von ihm lernen, genau so zu lieben.

Du könntest dir die Skripte der Woche herunterladen und überlegen, welche zwei Bibelverse du zum Thema Jüngerschaft auswendig lernen möchtest.

Das war's für heute. Der Podcast ist übrigens jetzt in der App integriert, vielleicht wirfst du mal einen Blick darauf.

Daher segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

Jürgens aktuellste Gebets-Infos gibt's hier zum Lesen und Abonnieren.