Zum Inhalt

Der Berg der Verklärung – Teil 3

Jesu Leben und Lehre, Teil 390/653
21.02.2024Matthäus 17,1-5
SERIE - Teil 390 / 653Jesu Leben und Lehre

Einführung in die Verklärung Jesu und die Begegnung auf dem Berg

Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 389: Der Berg der Verklärung, Teil 3.

 Matthäus 17,1-4: Nach sechs Tagen nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führte sie abseits auf einen hohen Berg. Dort wurde er vor ihnen verwandelt. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.

Siehe, Mose und Elija erschienen ihnen und unterhielten sich mit ihm. Petrus begann und sprach zu Jesus: „Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen – eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“

Die Bedeutung der himmlischen Ermutigung für Jesus und uns

Jesus steht kurz davor, den Weg nach Jerusalem einzuschlagen und damit den Weg in Richtung Leiden und Sterben. Doch bevor es so weit ist, begegnet er noch Mose und Elija. Sie unterhalten sich mit ihm und ermutigen ihn.

Was wir hier für uns ganz praktisch lernen können, ist, dass manchmal die Menschen, die uns am nächsten sind, nicht unbedingt diejenigen sind, die uns am meisten unterstützen. Nähe ist leider kein Garant für Verständnis.

Trotzdem dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott weiß, wie er uns ermutigen kann. Woher weiß ich das? Weil unser Vater im Himmel als ein Gott der Ermunterung bezeichnet wird.

 Römer 15,5: „Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein, untereinander, Christus Jesus gemäß.“

Der Gott, mit dem wir es zu tun haben, ist ein Gott der Ermunterung. Das Wort „Ermunterung“ (griechisch Parakalesis) bedeutet sowohl Trost als auch Ermahnung und Ermutigung – je nachdem, was wir gerade brauchen.

So fürsorglich, wie der Vater auf die Bedürfnisse seines Sohnes eingeht, so wird er sich auch um unsere Bedürfnisse kümmern. Er sorgt dafür, dass wir genau den Trost, die guten Impulse und den Zuspruch bekommen, den wir brauchen.

Darauf dürfen wir ganz zuversichtlich sein.

Die zentrale Rolle des Gebets in der Ermutigung und im geistlichen Leben

Ich muss dabei nur noch einmal auf eines hinweisen: Der Sohn erfährt die himmlische Ermutigung im Gebet. Lasst uns bitte nicht vergessen, dass Gott das Wort in Gestalt eines Menschen ein Beter war.

Ich kann das nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Gerade Trost und Ermutigung finden sich im anhaltenden Gebet. Sie finden sich dort, wo ich Aufregung, Wut, Angst oder Verzweiflung bei Gott abgebe und sie mit Dank und Anbetung meinem Vater im Himmel als ein geistliches Opfer bringe.

Mit einer gewissen Traurigkeit muss ich festhalten, dass viele Christen, die an Gottes Gnade Mangel leiden, in denen dann Bitterkeit auf Gott oder auf die Gemeinde aufkeimt. Viele dieser enttäuschten Christen haben es nie gelernt, ein tiefes, anhaltendes und intelligentes Gebetsleben zu entwickeln. Ein oberflächliches, nur sporadisches und wenig durchdachtes Gebetsleben ist keine angemessene Grundlage für ein gelingendes geistliches Leben – vor allem nicht in unseren herausfordernden Zeiten.

Gutes Gebet braucht wirklich Hingabe, Planung und Tiefgang. Wir dürfen nicht denken, dass Jesus Gebet nötig hatte, bei uns aber alles anders ist.

Für alle, die jetzt denken, sie hätten gar keine Zeit fürs Gebet, nur ein kurzer Gedanke: Wenn du die Diagnose bekommst, dass deine Nieren kaputt sind und du regelmäßig zur Dialyse musst, dann wirst du das einplanen, egal wie voll dein Terminkalender ist. Du wirst es tun, weil du sonst stirbst.

Und jetzt kommt es: Dialyse ist wichtig, Gebet ist wichtiger. Mehr als alles andere brauchen wir den täglichen Austausch mit Gott. Er will uns im Gebet an sich binden, unser Leben auf sein Reich ausrichten, uns mit allem versorgen, was wir brauchen, uns Vergebung und Trost zusprechen, aber auch Weisheit schenken und die Angst nehmen – wenn man so will das komplette Vaterunser-Programm.

Es sind die Worte, die wir sprechen, wenn wir beten, die unseren inneren Menschen in eine Beziehung zu Gott bringen. Diese Beziehung wächst in dem Maß, wie sich unser Gebetsleben entfaltet.

Und noch etwas: Wir beten nicht, um Gott zu gefallen. Wir beten, weil wir die Beziehung mit Gott im Gebet genießen und restlos davon überzeugt sind, dass Gebet der Kanal ist, durch den wirklich jeder Segen in unser Leben fließt.

Deshalb kann Jakobus auch formulieren: Ihr habt nicht? – weil ihr nicht bittet.

Die Reaktion der Jünger auf die Verklärung und die Stimme Gottes

Aber kommen wir zurück zu den Jüngern. Sie erleben, wie zwei ihrer religiösen Helden im Gespräch mit Jesus sind. Petrus hat die naheliegende Idee: Drei Jünger, drei Männer – bauen wir drei Hütten.

Im Matthäus 17,5 heißt es: „Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: ‚Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn hört!‘“

Jetzt spricht also Gott der Vater selbst. Fast möchte man meinen, er hat genug von dem Unsinn der Jünger, die drei Hütten bauen wollen. Das ist nun wirklich nicht, worum es geht.

Aber Vorsicht! Bevor wir weitergehen, sei der Hinweis erlaubt, dass Menschen sehr oft genau so auf Gottes Offenbarungen reagieren. Statt einfach nur darüber nachzudenken, will man Gott festhalten – sei es in einem Gebäude oder in einem Ritual. Man stelle sich nur vor, die Jünger hätten wirklich Hütten gebaut. Dann würde man heute noch Wallfahrten zum Berg der drei Hütten anbieten.

Deshalb schreitet der Vater hier wohl auch ein. Wenn Gott sich uns offenbart, dann darf es uns nicht darum gehen, den Moment zu konservieren. Es geht auch nicht darum, dass wir einen frommen Wortbeitrag geben. Es geht vielmehr darum, dass wir nachdenken. Offenbarung will erfasst, durchdacht und reflektiert werden.

Auch das ist ein wichtiger Punkt für unser Leben. Wenn du eine neue geistliche Einsicht hast, dann lass dir genug Zeit, um sie zu durchdenken. Oft ist Aktionismus nämlich nicht Ausdruck geistlicher Reife, sondern einfach nur Aktionismus.

Deshalb der Tipp: Wenn Gott dir eine geistliche Einsicht schenkt, dann freue dich, halte den Mund und denke darüber nach. Denke so lange darüber nach, bis du wirklich verstanden hast. Und das gilt vor allem dann, wenn wir emotional aufgewühlt sind.

Die geistliche Bedeutung der Verklärung für die Jünger

Es ist gerade die Furcht, die es den Jüngern schwer macht, vernünftig mit der ganzen Situation umzugehen. Hier stehen die Jünger also vor Mose, Elija und Jesus.

Und was ist die geistliche Lektion, die sie verstehen sollen? Dass Mose, Elija und Jesus alle auf einer Stufe stehen? Dass alle eine Hütte wert sind? Wohl kaum.

Was sie verstehen müssen, ist Folgendes: Wenn Mose und Elija aus dem Totenreich kommen, um mit ihrem Rabbi zu sprechen, um mit ihrem Rabbi dessen Tod zu besprechen, dann tun sie das, weil es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen diesen Helden des Alten Testaments und dem Messias, dem Sohn Gottes, diesem Jesus aus Nazaret.

Mose und Elija dienen Jesus. Und weil dieser Zusammenhang den Jüngern nicht wirklich klar wird, kommt jetzt eine Stimme aus dem Himmel: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn hört!“

Was Mose und Elija beziehungsweise das Gesetz und die Propheten uns auch zu sagen haben, so wichtig es auch sein mag – es gibt einen, der uns noch mehr zu sagen hat, nämlich den geliebten Sohn Gottes.

Praktische Anregung zum Gebetsleben und Abschluss

Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, wie du dein Gebetsleben verbessern kannst. Meiner Erfahrung nach ist da meistens noch Luft nach oben.

Das war's für heute. Mir hilft es, wenn ich mir zu Beginn jeder Woche aufschreibe, wie Gott mich in der vergangenen Woche gesegnet hat. Probier das doch mal aus.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

Jürgens aktuellste Gebets-Infos gibt's hier zum Lesen und Abonnieren.