
Nur wer zuhört, hat etwas zu sagen. Heute haben wir unendlich viele Möglichkeiten, etwas zu hören. Ihr könnt Sprachnachrichten anhören, Podcasts hören, Talkshows verfolgen, Filme schauen, kurze Clips ansehen – und die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Wenn ihr Internetzugang habt, könnt ihr das den ganzen Tag machen. 24 Stunden am Tag könnten euch Texte und Informationen erreichen. Die Frage ist: Was hört ihr? Was lest ihr? Was seht ihr? Ihr müsst es nicht, denn ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch bewusst entscheiden.
Ich möchte uns heute an etwas sehr Wichtiges erinnern, das Jesus selbst in Matthäus 7, Verse 24 bis 27 gesagt hat. Ich mag diese Geschichte sehr, weil ich als Bauingenieur einfach Baugeschichten liebe. Und jetzt ahnt ihr wahrscheinlich schon, worum es geht.
Ich lese euch vor, was in Matthäus 7, Verse 24 bis 27 steht:
Darum: Wer diese meine Rede hört und sie tut, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel, die Wasser kamen und die Winde wehten und an das Haus stießen, fiel es nicht ein, denn es war auf Fels gegründet.
Wer aber diese meine Rede hört und sie nicht tut, gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel, die Wasser kamen und die Winde wehten und an das Haus stießen, da fiel es ein. Und sein Fall war groß.
Die meisten von uns kennen diese Aussage von Jesus schon sehr lange – vielleicht aus der Kinderstunde, der Jungschar, dem Kindergottesdienst oder dem Jugendkreis. Sie ist euch vertraut, und ihr denkt euch: „Boah, was soll das? Das weiß ich doch schon lange, ist doch ganz einfach: Jesus ist das Fundament, und dann ist alles in Ordnung.“
Aber habt ihr wirklich genau zugehört, was ich euch vorgelesen habe? Ich möchte euch das einfach noch einmal fragen: Wie geht es euch heute Morgen, zu Beginn dieses neuen Jahres?
Wie fühlt ihr euch, wenn ihr die Nachrichten hört? Wenn ihr an die vielen Kriege, Krisen und den Terror auf der ganzen Welt denkt – wo soll das alles enden? Vielleicht hört ihr vor allem pessimistische und schlimme Nachrichten. Oder es geht euch ganz praktisch: Ihr habt bald eine Prüfung, und das Herz rast, ihr habt vielleicht ein bisschen Angst.
Vielleicht beschäftigt euch auch, dass euer Haus wackelt, weil ihr eine wertvolle Person verloren habt, die gestorben ist, oder weil eine Beziehung einfach zu Ende gegangen ist. Vielleicht geht es um den Verlust des Arbeitsplatzes, oder ihr habt Zweifel, Ängste oder Sorgen.
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Vielleicht ist bei euch auch alles sonnig und schön. Euer Lebenshäuschen glänzt im Sonnenschein: Ausbildung, Studium, Beruf, Beziehung – alles läuft super.
Dann möchte ich dir und euch Folgendes sagen: Die Stürme und der Platzregen des Lebens können jeden treffen. Wohl dem, der vorbereitet ist.
Es gibt viele Menschen auf dieser Welt, die nicht wissen, was Halt gibt, wo der Anker sein kann, was trägt und Schutz bietet.
In den Versen, die ich euch vorgelesen habe, spricht Jesus jedoch nur von Menschen, die seine Worte hören – also von Menschen wie dir und mir, von uns, die wir heute hier zusammen sind.
Der einzige Unterschied zwischen den beiden Typen von Menschen, der klugen Person und der törichten Person, ist Hören und Tun beziehungsweise Hören und Nichttun. Mit anderen Worten: Jesu Worten gehorchen, das heißt, praktizieren, was er sagt, oder sie ignorieren.
Versteht ihr die Dramatik in diesen wenigen Worten? Jesus redet in diesem Text nicht von Menschen, die ihn überhaupt nicht kennen oder noch nie von ihm gehört haben. Er spricht von Menschen, die schon sein Wort hören, so wie du und ich – wir hören.
Nun stellt sich die Frage: Kommt es zum Gehorsam? Kommt es zum Tun? Genau das ist der Unterschied in unserem Text heute Morgen. Das ist es, was das Haus stabil macht und was es zum Einsturz bringt, wenn es wackelt.
Und ich frage dich heute Morgen: Wem gleichst du?
Wenn du der klugen Person gleichst, dann hast du eine gute Nachricht für viele Menschen in unserer Welt heute – auch hier bei uns in Deutschland. Es muss nicht weit weg sein. Es kann die Tür zum Nachbarhaus sein oder in deiner Ortschaft. Wenn du Jesu Worte gehört hast und nach ihnen handelst, dann kannst du Menschen, die haltlos, hilflos und verloren sind, wirklich glücklich machen. Du kannst ihnen die frohe Botschaft bringen, dass sie mit ihrer Schuld nicht mehr alleine sind, dass sie von Vergebung hören und ewige Hoffnung haben – ja, ewiges Leben haben. Dann hast du wirklich etwas zu sagen.
Und dann möchte ich dir sagen: Tu es einfach! Just do it!
Und wenn du jetzt eher – sorry, wenn ich das so sagen muss – zu den Törichten gehörst, zu den nicht so ganz Schlauen, weil du nur hörst, aber nicht handelst, hörst, aber nicht gehorchst, dann möchte ich dich bitten: Heute ist die Chance, anzufangen, das zu ändern. Sei Jesus zum ersten Mal oder ganz neu gehorsam. Rede mit ihm heute, bete mit ihm. Oder lass jemanden für dich und mit dir beten!
Auch hier möchte ich sagen: Schieb es nicht hinaus! Just do it!
Ich würde mich freuen, wenn heute alle hier im Raum aus der Perspektive von Jesus zu den klugen Menschen gehören und diese Hoffnung mutig weitergeben.
Und noch ein weiterer Gedanke: Wenn wir Jesu frohe Botschaft weitergeben wollen, ist es wichtig, dass wir die Menschen, zu denen wir gehen, nicht nur sehen, sondern ihnen auch zuhören.
Warum? Weil wir verstehen möchten, wo sie stehen, welche Fragen sie haben, womit sie sich beschäftigen und was sie wirklich bewegt.
Ein geniales Beispiel dafür finden wir in der Bibel, in der Apostelgeschichte bei Philippus. Als er den äthiopischen Finanzminister unterwegs trifft, lesen wir in Apostelgeschichte 8,30: „Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest?“
Der Finanzminister antwortete: „Wie kann ich, wenn mich niemand anleitet?“ Daraufhin bat er Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
Habt ihr es bemerkt? Philippus hörte zu, womit sich der Fremde beschäftigte. Er stellte ihm eine Frage, und der Finanzminister bat ihn, ihm Gottes Wort zu erklären.
Auch hier gilt: Nur wer zuhört, hat etwas zu sagen.
Das wünsche ich uns allen an diesem Morgen: Zuerst auf Jesu Worte hören und gehorchen, aber dann auch auf Menschen hören, bevor wir auf sie eingehen und bevor wir sie zutexten.
Gerne möchte ich zum Schluss noch mit uns beten.
Herr Jesus, du kennst uns und siehst uns an diesem Morgen. Du weißt, ob und wie oft wir deine Worte hören. Du weißt auch, wie wir mit deinen Worten umgehen – ob wir gehorchen oder uns manchmal nicht einmal angesprochen fühlen.
Ich bitte dich herzlich: Rede laut und deutlich an diesem Tag und hilf uns allen, dir gehorsam zu sein. Amen.