Hallo und herzlich willkommen zum Machbar Podcast, dem Podcast für Alltagsmissionare. Mein Name ist Christian Caspari. Hier bekommst du Tipps, wie du deinen Nächsten einen Schritt näher zu Jesus führen kannst.
Was ist der erste Schritt in der Alltagsmission? Beziehungen aufbauen, Fragen stellen oder erzählen, wie man Jesus kennengelernt hat? Nein, der erste Schritt ist Gebet.
Walter Mauerhofer, ein Mann, der wirklich evangelistisch lebt und schon viele Menschen zum Herrn geführt hat, sagte mir immer: „Weißt du, wenn wir Menschen als Jünger heranbilden wollen, müssen wir für sie da sein, wir müssen sie suchen und gewinnen. Aber das Wichtigste ist, für sie zu beten.“
Doch warum ist Gebet so wichtig? Warum ist es für mich als Alltagsmissionar der allererste Schritt, noch bevor ich beginne, in Beziehungen zu investieren?
Weil der Herr selbst mein Auftraggeber ist. Er hat den Jüngern und auch durch sie uns gesagt: „Geht hin und macht zu Jüngern.“ Wenn ihr die Bibel bei euch habt, könnt ihr in Matthäus 9,37-38 nachlesen. Dort spricht Jesus zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist groß, aber die Arbeiter sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussendet.“
Achtung, das Gebet zu beten ist nicht ungefährlich. Es könnte sein, dass du wirklich auch in die Ernte gesendet wirst. Na, Spaß! Wir brauchen ja keine Angst davor zu haben, denn es ist ja so: Jesus gibt den Auftrag.
Jesus bereitet alles vor, was ich tun soll, und er befähigt mich zum Handeln. Durch seinen Geist gibt Jesus die Vollmacht, überhaupt wirkungsvoll zu sein.
Und dann frage ich dich: Was gibt es denn Wichtigeres, als mit meinem Auftraggeber über den Auftrag zu reden? Nichts, oder?
Gebet ist der Motor unserer Evangelisation, denn ohne Jesus können wir nichts tun. Irgendwie bleibt das alles ja wirkungslos, wie Jesus in Johannes 15,5 sagt.
Ich glaube, Ole Hallesby hat in seinem Buch „Vom Beten“ geschrieben: „Der Herr tut nichts ohne Gebet, aber alles durch Gebet.“
Indem ich bete, drücke ich auch meine Hilflosigkeit aus. Ich kann nichts, aber du, Herr, kannst alles.
Evangelisation ist eine Herzenssache. Sie beginnt im Herzen Gottes, geht durch mein Herz, das erneuert werden musste, und richtet sich an das Herz, das für Christus gewonnen werden soll. Deshalb brauchen wir eine enge Herzensnähe zu unserem Herrn.
Ich sage mir immer: Christian, wenn der Herr es für notwendig hielt, so viel Zeit im Gebet zu verbringen, dann brauche ich das umso mehr. Besonders wenn man die Evangelien liest, vor allem das Lukas-Evangelium, sieht man, wie viel Zeit der Herr wirklich im Gebet mit seinem Vater verbracht hat.
Im Markus-Evangelium, Kapitel 1, irgendwo in den Versen um die Dreißig, lesen wir, dass er schon früh morgens an einem einsamen Ort war, um zu beten. Manchmal hat er sogar die ganze Nacht durchgebetet.
Und durch das Gebet werden unsere Herzen ganz nah zu den Menschen geführt, die Gott liebt und für die er seinen Sohn in die Welt gesandt hat.
Im Gebet dürfen wir Klarheit darüber erhalten, was zu tun und was zu sagen ist. Gebet ist also Beziehungspflege, Reden mit Gott, Gemeinschaft mit dem Vater und das Gespräch mit meinem Auftraggeber.
Wofür kann man als Alltagsmissionar beten? Beginne mit dem Gebet: Herr, lege du mir eine Gebetslast aufs Herz. Ich möchte Alltagsmissionar sein. Schenke mir Liebe zu den Verlorenen, reinige mich von Schuld und gebrauche mich für deinen Dienst.
Gebet verändert auch. Und das zunächst vor allem mich selbst. Ja, ich kann nicht in die Gegenwart Gottes treten, ohne dabei verändert zu werden. Das ist irgendwie logisch und klar. Ich bleibe nicht derselbe, wenn ich regelmäßig in der Gegenwart Gottes bin.
Für wen kannst du beten?
Für Menschen, mit denen du direkten Kontakt hast, für Menschen, denen du oft begegnest – vielleicht aus deiner Familie, deiner Verwandtschaft, den Nachbarn, dem Bäcker oder dem Friseur.
Vielleicht hast du aber auch schon bestimmte Menschen im Blick. Bitte den Herrn der Ernte, dass er dir Gelegenheiten gibt und dich zu Menschen führt, die suchend und offen sind.
Manchmal sind es gerade die Leute, an denen wir uns stören – vielleicht ein nerviger Arbeitskollege oder die Nachbarin, die dich immer auf die Palme bringt. Bitte den Herrn, dass du diese Person mit Gottes Augen der Liebe sehen lernst.
Dass du ein echtes Anliegen für diese Person entwickeln kannst und sie nicht nur als Missionsobjekt betrachtest, sondern wirklich als Menschen, den Gott geschaffen hat, den er liebt und für den er gestorben ist.
Bete immer wieder für diese Person. Vielleicht sind es auch zwei oder drei Personen, aber ich glaube, mehr ist nicht gut, da es sonst unübersichtlich wird. Zwei, drei, vier Leute – vielleicht schreibst du sie dir auf, auf eine Liste, einen Notizblock oder auf dein Smartphone. Irgendetwas, das du immer dabei hast.
Etwas aufzuschreiben ist gut. Es muss kein langes Gebet sein, das du sprichst. Vielleicht drei Minuten für drei Personen, keine Ahnung. Aber fang an, bete und warte ab, wie Gott führt. Sei sensibel dafür, wie er dich leitet.
Allein wenn du täglich, vielleicht sogar mehrfach, für diese Menschen auf deiner Liste betest, wird sich dein Blick auf sie verändern. Versuche dann, mehr über die Person herauszufinden. Bete auch ganz konkret für die Situation, in der sie steht – vielleicht in der Familie, bei der Arbeit oder was ihre Gesundheit betrifft. Das weißt du ja am besten.
Bete dafür und versuche, die Situation genauer zu erfassen. Vielleicht kennst du auch ihre Sorgen und Probleme. Bete besonders für diese Anliegen.
Eine weitere Bitte kann sein: Bitte um Gelegenheiten, um offene Türen, um Weisheit und um die richtigen Worte. Das ist ja eine Herausforderung – hier mein Gegenüber in seiner Denkweise und seiner Lebenswelt zu verstehen und Möglichkeiten zu finden, wo man wirklich konkret mit dem Evangelium anknüpfen kann.
Vielleicht ist dein Gegenüber aber auch noch nicht bereit zuzuhören. Deshalb liegt es vielleicht auch an uns, erst einmal einfach nur zuzuhören und gute Fragen zu stellen. Für all das kannst du bitten.
Bitte auch um Schutz. Wenn du Menschen für Christus gewinnen willst – ja, wenn wir das wollen – dann befinden wir uns in einem Kampf, in einem geistlichen Kampf. Denn du weißt, es gibt einen, der ebenfalls ein großes Interesse an der Seele hat. Deshalb ist es gut, auch dafür zu bitten.
Dabei ist es auch hilfreich, den Austausch mit anderen Christen zu suchen. Natürlich nicht, um über persönliche Anliegen zu plaudern, sondern um eine Person gemeinsam vor Gott zu bringen. Gemeinsames Gebet verbindet als Alltagsmissionar unheimlich.
Und zu guter Letzt: Danke! Danke, dass Gott dich gebrauchen will und wird, dass er jeden Menschen liebt und Vergebung zur Verfügung stellt. Er zieht auch heute noch Menschen zu sich.
Bete in dieser Erwartungshaltung!
Ich möchte noch einmal die wesentlichen Punkte zusammenfassen. Erstens: Für den Alltagsmissionar ist das Gebet eine tiefgreifende Verbindung zum Auftraggeber. Es ist der Dialog vom Herzen Gottes zu den Herzen der Menschen.
Zweitens: Ich wünsche mir so sehr, dass Gott auch dir eine echte Last für die Menschen in deinem Umfeld schenkt. Bete darum, dass du lernst, sie mit seinen Augen der Liebe zu sehen. Weißt du, niemand hat ein größeres Interesse an deinem Nächsten als der Herr Jesus selbst. Er hat sein Leben für diese Person gegeben.
Drittens: Bete immer wieder für diese zwei, drei oder vier Personen, höchstens aus deinem direkten Umfeld, die Christus noch nicht kennengelernt haben. Bete in der Hoffnung, dass auch sie die Liebe und die Wahrheit erkennen, die du erfahren und erkannt hast.
Ein Ziel ist nur dann ein Ziel, wenn du bereit bist, auch etwas dafür zu tun. Ansonsten bleibt es für mich nur ein schöner Wunsch. In diesem Sinne ist Gebet Arbeit. Ja, Gebet ist wirklich Arbeit.
Du musst dir Zeit, Energie und alles, was es braucht, nehmen, wenn du ein lebendiges Gebetsleben führen willst. Doch Gebet ist niemals umsonst, das solltest du wissen. Die Zeit, die du für Gebet aufwendest, ist nie vergeudet. Es gibt eine Belohnung: zum einen durch die Gemeinschaft mit dem Herrn, zum anderen durch die Antworten, die Gott geben wird.
Wenn du betest, dann wird Gott handeln. Vielleicht hast du auch schon wertvolle und schöne Erfahrungen gemacht, die du als Alltagsmissionar im Gebet teilen möchtest. Ich würde gerne davon hören. Deshalb schreibe mir gerne an machbar@heukebach.org.
Wenn dir „machbar“ gefällt, freue ich mich natürlich auch über Kommentare, Bewertungen und weitere Empfehlungen. Das hilft ungemein dabei, den Podcast bekannter zu machen. Vielen Dank!
Und wenn du uns auf YouTube zuschaust, dann klicke am besten unten auf die Glocke. So verpasst du keine neue Folge mehr. Außerdem unterstützt du damit den Algorithmus, sodass die Inhalte noch besser verbreitet werden.
Bleibt also unbedingt dran, um gemeinsam zu entdecken, wie wir als Alltagsmissionare wirkungsvoller werden können – nah an den Menschen, nah an Gott.
Danke fürs Zuhören. Ich sage Tschüss und bis zum nächsten Mal.