Einführung in das Thema Frust und Mission
Ja, das Thema hat mich immer sehr interessiert, nämlich der große Frust, der in unserem Leben oft vorhanden ist. Ich habe gedacht, dass zu dieser Versammlung unter diesem Thema Menschen kommen, die in ihrem Leben einmal etwas Großes geplant haben, aber dann auf die Nase gefallen sind. Sie haben erlebt: „Ich schaffe das alles nicht.“
Ganz toll, Daniela, Benny, ihr habt das schon richtig eingeführt und erklärt, worum es eigentlich geht. Wir wollen Riesenbezwinger sein. In unserer Welt ist die schwierigste Aufgabe, die man haben kann, Menschen zu Jesus zu führen. Das ist ja das Thema dieser Konferenz.
Wir haben schon vor der ersten Jugendkonferenz für Weltmission 1974 und 1975 begonnen, führende Christen aus der Dritten Welt einzuladen. Diese haben uns gesagt: „Mensch, was macht ihr denn hier in Deutschland? Ihr sprecht nur noch von wirtschaftlicher Hilfe, von materiellen Dingen, die ihr der Dritten Welt gebt. Das ist wichtig, ihr exportiert Mercedes und Volkswagen, aber wir hungern nach Jesus. Ihr wisst gar nicht, wie wir leiden – im Geisterglauben, in der Finsternis. Ihr braucht uns, und wir brauchen euch. Ihr müsst uns von Jesus erzählen und uns helfen bei der Evangelisierung unserer Völker!“
Daraufhin haben wir in großen Kirchen in Süddeutschland, aber auch in Norddeutschland solche Vorträge gehalten. Das war sehr eindrücklich. Dort waren Chinesen, Japaner und ein Mann aus Nigeria, ein führender Manager aus der Ölbranche. Er sagte, dass das Allerwichtigste sei, dass Menschen Jesus kennenlernen. Unsere Welt geht kaputt, weil die Menschen mit ihrem Leben nicht mehr fertigwerden. Sie sind in dieser Welt verloren.
Der Auftrag der Jugendkonferenz und die Herausforderung der Evangelisation
Ist das der Auftrag, den wir auf der Jugendkonferenz für Weltmission weitergegeben haben? Das wird auch der Mittelpunkt dieser Jugendkonferenz sein.
Soziale Aufgaben sind wichtig, aber das übernehmen viele. Die UNO, Rotary, das Rote Kreuz und verschiedene Vereine kümmern sich darum. Alle Menschen haben einen sozialen Auftrag.
Uns hat Jesus jedoch einen besonderen Auftrag gegeben: die befreiende Botschaft von Jesus weiterzusagen. Viele zerbrechen an dieser Aufgabe.
Ich bin vorhin am Stand des SMD-Schülerbibelkreises vorbeigegangen, weil ich weiß, wie das bei meinen Kindern und Enkeln war. Wenn der Schülerbibelkreis eingeladen hat und das am Schwarzen Brett ausgehängt wurde, gab es sofort Spott und Hohn.
Kennst du das? Wenn du von Jesus redest, ist der Widerstand enorm.
Die Kundschafter und die Angst vor den Riesen
Ich lese aus 4. Mose 13 und 14 von den Kundschaftern, die Josua und Kaleb waren. Sie wurden von Mose ausgesandt, um das gelobte Land zu erkunden.
In 4. Mose 13,25 steht: „Und nach vierzig Tagen, als sie das Land erkundet hatten, kehrten diese Kundschafter um, gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch und brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Kunde.“
Sie standen und ließen ihnen die Früchte des Landes sehen. Die Früchte waren so reichlich, dass sie ganz beladen waren. Das sind beeindruckende Bilder, wie sie die ganzen Früchte des Landes tragen. Sie erzählten und sprachen: „Wir sind in das Land gekommen, in das ihr uns gesandt habt. Es fließt wirklich Milch und Honig darin.“
Sie betrachteten die Weiden von der Wüste aus und sahen den wilden Honig in den Bäumen. „Dies sind seine Früchte.“ Doch sie berichteten auch: „Aber das Volk, das darin wohnt, ist stark, und die Städte sind befestigt und sehr groß. Wir sahen dort auch Anak-Söhne.“
Es wohnten die Amalekiter im Südland, die Hethiter und Jemuschiter und Amoriter wohnten auf dem Gebirge, die Kanaaniter aber wohnten am Meer und am Jordan.
Kaleb beschwichtigte das Volk, das gegen Mose murrte, und sprach: „Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen.“
Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sagten: „Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen dieses Volk, denn sie sind uns zu stark.“
Sie brachten über das Land, das sie erkundet hatten, ein böses Gerücht unter den Israeliten. Sie sprachen: „Das Land, durch das wir gegangen sind, um es zu erkunden, frisst seine Bewohner. Und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen darin auch Riesen, Anak-Söhne aus dem Geschlecht der Riesen. Es waren Superkämpfer, Superathleten. Und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen.“
Da fuhr die ganze Gemeinde auf und schrie, und das Volk weinte die ganze Nacht.
Alle Israeliten murrten gegen Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: „Ach, dass wir im Ägyptenland gestorben wären oder noch in dieser Wüste sterben!“
Das ist ein frommer Wunsch, aber schrecklich, weil man so einen Glaubensschiffbruch erleidet.
Sie fragten: „Warum führt uns der Herr in dieses Land, damit wir durch das Schwert fallen und unsere Frauen und unsere Kinder ein Raub werden? Ist es nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten?“
Einer sprach zum anderen: „Lasst uns einen Hauptmann über uns setzen und wieder nach Ägypten ziehen.“
Mose und Aaron fielen auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Israeliten.
Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: „Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. Fallt nur nicht ab vom Herrn und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns, fürchtet euch nicht!“
Aber das ganze Volk sprach: „Man soll sie steinigen.“
Da erschien die Herrlichkeit des Herrn über der Stiftshütte allen Israeliten.
Die Schwierigkeit, Menschen zu Jesus zu führen
Das schlimmste Versagen der Christen in zweitausend Jahren ist, dass sie es nicht geschafft haben, allen Menschen von Jesus zu erzählen. Viele haben geglaubt, sie müssten das selbst tun und Menschen zu Jüngern Jesu bekehren. Doch das kannst du nicht. Du kannst noch so gut reden, du kannst das Herz von keinem Menschen bekehren – nicht einmal das deines Freundes oder dein eigenes.
Wenn du einmal darüber nachdenkst, wie fest unser Ich verschlossen ist, wie trotzig es ist, dann wird klar, wie schwer es ist, dass ein Mensch ein Jünger von Jesus wird. Benny, du hast großartig vom Königreich Jesu erzählt, von der Herrschaft Jesu in deinem Leben, von der Zeit, in der er über dein Ich bestimmt. Aber wo gibt es das wirklich? Selbst in unserem eigenen Leben ist das ein riesiger Kampf. Da wirken ganz andere Mächte, dunkle Mächte, schmutzige Mächte, die immer wieder in unserem Ich herrschen und regieren. Leidenschaften prägen uns.
Jesus hat seinen Jüngern den größten Auftrag gegeben: Sie sollten in alle Welt gehen, von ihm, dem Herrn, reden und die Menschen einladen, Jesus in ihr Herz aufzunehmen. Das hat mich als jungen Menschen tief erschüttert. Als 1974 Billy Graham auf einer großen Konferenz in Lausanne vor sechs Vertretern bibeltreuer Menschen aus der ganzen Welt sagte: 2,8 Milliarden Menschen haben noch nie von Jesus gehört. Das ist ein Verbrechen!
Wir reden über alles: Zeitungen schreiben über alles, Rundfunk und Fernsehen berichten über alles – aber über Jesus wird nicht gesprochen. Es ist eine große Not, dass in vielen Gemeinden der Christenheit die Mission gar nicht mehr erwähnt wird. Dort wird über die Probleme der Welt gesprochen, es wird gesagt, was alles getan wird, aber dass Jesus alle Macht von Gott hat, dass er diese Welt verwandeln kann, dass er die Welt verändert, dass er sein Königreich aufrichtet und dass er uns diesen Befehl gegeben hat: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“ – ja, gibt es das wirklich? Herrscht Jesus? Ja!
Erschütternde Erfahrungen und Ermutigung durch Jesus
Wenn man erlebt, dass plötzlich in den dunkelsten und finstersten Stätten der Welt Jesus beginnt, sein Reich zu bauen, dann ist das sehr erschütternd. Besonders in Asien wussten damals kaum Menschen von Jesus.
Was ist dann passiert? In China herrschte zu dieser Zeit Mao Zedong, der schlimmste Christenhasser. Er ließ alle Kirchen in China schließen, und es gab keine Missionare mehr. Auf dem Höhepunkt der Mao-Herrschaft war die „rote Bibel“ von Mao weit verbreitet. Selbst bei uns hatten Studenten sie noch in der Hand und jubelten: Das sei die Botschaft des Sozialismus.
Doch trotz dieser Situation bekehrten sich Menschen in China zu Jesus. Es wird erzählt, wie sie mit der roten Bibel durchs Land zogen und Christen aufspürten. Wenn sie einen Prediger fanden, traten sie ihn zu Tode. Einer berichtet: „Ich war ein Führer dieser Gruppen, ich hatte zehntausend junge Studenten, wir wollten die Revolution. Und da betete ein alter Prediger, auf dem wir herumtrampelten, im Sterben: ‚Herr, öffne ihnen die Augen!‘ Und ich wurde gläubig – auf dem Höhepunkt der Verfolgung.“
Wenn ich zurückdenke an diese Zeit, da war auch die Herrschaft der Sowjetunion. Wir haben uns damals sehr um die Christen in der Sowjetunion bemüht. Es war schlimm, als Christoph den radikalen Kampf gegen die Christen eröffnete. Er sagte: „In einigen Jahren werde ich den letzten Christen im Fernsehen zeigen.“ Und dann geschah es, wie es geschrieben steht: Das Volk weinte die ganze Nacht.
Diese einfachen Gemeinden waren ohnehin entrechtet in der Sowjetunion. Es waren kleine Gemeinden, oft alte Frauen mit Kopftüchern. Doch Jesus machte aus ihnen etwas Neues. Heute, trotz des sowjetischen Imperialismus, entstehen in Zentralasien – in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan – neue Gemeinden. Das ist der wichtigste Auftrag für uns.
Hier müsst ihr euch informieren und Menschen von Jesus erzählen. Doch in diesem Geschäft erlebt man viel Frust. Wir wollen immer ganz schnell Erfolg sehen. Wir erwarten: „Wenn ich komme, dann geht es plötzlich los.“ Doch oft spürt man schon im eigenen Umfeld Widerstand.
Ich erinnere mich noch, wie ich nach Hause kam, nachdem ich mich für Jesus entschieden und die Bibel gelesen hatte. Da sagte plötzlich ein Bruder: „Willst du so fromm werden?“ Dieser Mann wurde später Dekan. Der Spott war stark, sogar unter Christen. Ich antwortete: „Nein, ich möchte mein Leben mit Jesus erleben.“
Diese Geschichte erinnert mich an die Kundschafter, die mutig mit Gott unterwegs waren. Sie wollten die Knechtschaft der Ägypter loswerden und Gott allein dienen. Dann vollbrachte Gott ein Wunder: Sie standen am Roten Meer, und es gab keinen Durchkommen. Rechts und links ragten Felsen, und durch das Wasser konnte man nicht.
Sie schrien: „Wir gehen unter!“ Wir meinen oft, wir seien am Ende. In vielen Momenten meines Lebens dachte ich: Jetzt ist es aus. Wenn Widerstände kommen, wenn man versagt – auch wegen der eigenen Sündhaftigkeit – denkt man: „Ich habe doch so gegen die Macht des Teufels in meinem Leben gekämpft, es muss doch möglich sein!“
So standen sie am Wasser und schrien zu Mose: Die Ägypter kommen mit ihren Streitwagen, mit Messern an den Rädern. „Wir gehen unter!“ Doch Mose sagte: „Seid still! Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein.“ Das ist die wunderbarste Erfahrung meines Lebens.
Es ist ein Risiko. Ich habe Ulrich Weinhold gesagt, ich will auf diese Jumbiko nicht mehr sprechen, ihr habt es lang genug. Gestern Mittag, als mein Telefon und Internet wegen einer Glasfaserstörung nicht funktionierten, hat er mich endlich erreicht. Und jetzt habe ich doch mein Versprechen gebrochen und bin zur Jugendkonferenz gekommen.
Wenn man alte Menschen vor jungen Leuten hinstellt, ist das eine Zumutung. Doch eines darf ich sagen: Ich habe Erfahrung, und diese Erfahrung möchte ich weitergeben. Ich habe oft geglaubt, ich könnte etwas tun, wenn der Herr bei mir ist.
Wie oft hat mich der Herr beschämt mit dem, was er in den Krisen meines Lebens und in Stunden des Verzagtseins tut! Wenn wir zum Straßeneinsatz auf die Königstraße gingen, habe ich immer gebetet, dass es regnet. Dann konnten wir mit dem Klavier rausgehen und so.
Er erkennt es, wenn man keinen Mut hat. Und dann sind wir zurückgekommen und haben erlebt: Der Herr ist da. Es war wunderbar, wie er uns trotz Spott und Betrunkenen, die herumliefen, half. Unsere jungen Leute mit Jugendkuchen und Klavier – das war ein Zeugnis für Jesus. So haben wir erlebt, dass Jesus wirkt, auch in vielen Schwierigkeiten und Ausweglosigkeiten.
Ich verstehe gut, dass die Israeliten damals sagten: „Ich habe keinen Mut mehr, diese Tortur mitzumachen.“ Es ging immer weiter, sie hatten nichts mehr zu essen, es war eine echte Wüstenwanderung. Doch dann erschien Gott ihnen mit seiner ganzen Herrlichkeit in dieser flimmernden Wüste, wo die Hitze lag.
Sie erlebten die Barmherzigkeit Gottes. Am Sinai sagte Gott erneut: „Ihr sollt ein heiliges Volk sein, ein Volk von Königen und Priestern, das ich mir ausgesucht habe.“ Das ist die größte Bestimmung deines Lebens: dass Gott aus deinem Leben etwas machen will.
Viele meinen immer, sie entscheiden, was sie für Gott tun. Doch das ist nicht viel, was wir vor Gott tun können. Das Große ist, was Gott durch dich wirkt, was Jesus durch dein Leben, durch deinen Mund und deine schlichte Hingabe bewirkt. Das kannst du kaum verstehen. Da stehst du beschämt da.
Darum waren die Israeliten so verzagt und sagten: „Nein, wir wollen gar nicht mehr. Wir gehen zurück.“ Sie weinten eine ganze Nacht. Die Männer sagten: „Es hat keinen Wert mehr, das ist ein Flop. Die Führung Gottes ist ein Flop, wir steigen aus.“
Weißt du, dass es vielen heute so geht, die nicht mehr von Mission reden? Sie haben jung angefangen, doch dann alles abgelegt. Vergiss das nie, wie ein alter Pfarrer mir sagte: „Ich habe als junger Mensch auf den Knien gebetet, doch dann habe ich alles abgelegt.“ Armer Mensch, du hast deine Berufung verloren.
Dann meint man, mit ein paar heiligen Gewändern und Formeln könnte man das Reich Gottes bauen. Doch das kann nur Jesus, der Riesenbezwinger.
Erfolge und Herausforderungen der Mission in der heutigen Zeit
In den letzten 50 Jahren, beziehungsweise in den 40 Jahren, in denen wir diese Konferenzen veranstalten, sind viele Einflüsse spürbar geworden – angefangen bei der Billy-Graham-Konferenz in Lausanne. Es ist unglaublich, was in dieser Zeit geschehen ist.
In China gibt es heute 130 Millionen bekennende Jesusanhänger, obwohl Missionare dort kaum arbeiten konnten. Das hat der Herr selbst bewirkt. Wenn man einmal nach China kommt und sieht, mit welcher Leidenschaft und welchem Eifer die Menschen dort dienen, ist das beeindruckend.
Vor zwei Jahren titelte der Spiegel: „Die chinesische Regierung führt einen Feldzug gegen Jesus Christus.“ Genau so ist es. Die Regierung hat verstanden, dass Jesus Christus trotz aller menschlichen Verfolgungen bis heute wirkt. In China gibt es keine Religionsfreiheit, doch der Glaube an Jesus hat sich durchgesetzt.
Wenn ich mit diesen Menschen spreche, erzählen sie oft, dass alles zusammengebrochen sei. Viele haben an den Sozialismus geglaubt, doch dann kam das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, und sie waren verzweifelt. War das der Sozialismus? Sie suchten weiter, lasen die indischen Veden, den Koran und suchten überall. Schließlich fanden sie Jesus.
Sie laufen weinend umher, denn Jesus ist für sie so groß. Er ist das Licht und das Heil, und sie wollen ihn haben. Ähnliches erleben wir heute im Iran, wo unter Muslimen in großer Zahl Menschen Jesus finden.
Wir haben kein Vertrauen mehr in die Ideologien und Religionen, die die Welt verändern wollen. Aber Jesus kennt mein Herz und macht mein Leben neu. Das ist so groß, was er getan hat. Deshalb ist es heute so wichtig, dass wir uns wieder auf das am wenigsten evangelisierte Gebiet konzentrieren: Europa. Europa ist das am wenigsten evangelisierte Gebiet.
Früher haben wir immer nur von Übersee gesprochen, aber inzwischen sage ich auch, dass die Not in Deutschland so groß ist. Wissen deine Kameraden, wer Jesus ist? Wissen die Menschen in deinem Ort davon?
Neulich hat mich ein Mann angerufen. Er erzählte, dass eine große Handelsgesellschaft ein Fest für ihre Mitarbeiter veranstaltet und dafür eine große Halle aufgestellt hat. Er fragte, ob ich nicht evangelisieren wolle. Er sagte: „Komm sofort!“ Doch dann, im Ort, kam die Gemeinschaft auf die Idee, ein Fußballturnier zu veranstalten. „Da kommen wenigstens die Leute“, sagten sie.
Ich bin überzeugt, es geht nicht darum, wie viele Menschen wir versammeln. Aber wir haben die Pflicht, Menschen von Jesus zu erzählen – in den Kirchengemeinden und in den freikirchlichen Gemeinschaften. Das ist das aktuellste Thema, wichtiger als alle politischen Fragen unserer Zeit: Nicht Migration, nicht Feinstaub, sondern das größte Problem, dass Menschen von Gott entfremdet sind, den Weg zu Gott nicht mehr finden und hoffnungslos sterben – ohne Zukunft und Hoffnung.
Wir sind mitschuldig, wenn wir nicht von Jesus sprechen. Oft bin ich in diesem Dienst verzweifelt und habe gedacht, wir schaffen das nicht. Ich dachte, alles habe keinen Wert. Auch bei den Mitarbeitern sehe ich das. Bei christlichen Fachkräften dauert es selten länger als vier Wochen, dann brechen viele ein und sagen: „Schluss, ich höre jetzt auf.“
Wir meinen zunächst, wir seien clever, hätten gute Prüfungen bestanden und könnten das gut machen. Zu Hause im Jugendkreis lief alles gut. Aber dann kommt eine Umgebung, die einen ablehnt, in der Feindschaft herrscht. Und dann wollen viele aufhören. Sie sagen: „Wir haben keinen Mut mehr, wir schaffen das nicht.“
Der Anruf kommt dann: „Schick mir das Ticket für die Rückkehr, ich kann nicht mehr.“ Nur zwei haben es verstanden. In den Zeugnissen wurde großartig erzählt, warum ich schon hätte aufhören können. Aber diese zwei haben verstanden. Der Herr hat gesagt: „Wir haben gesagt, dass du das schaffst. Hast du wirklich geglaubt, du schaffst das? Wir haben dich nur ausgesandt, weil der Herr durch dich wirken will. Fall nicht ab vom Herrn, das ist wichtig.“
Der Herr ist entscheidend. Wo bist du gesandt? Du bist gesandt, weil Jesus dich gesandt hat.
Die Macht Jesu und der Auftrag zur Verkündigung
So schön sagt der auferstandene Jesus im Evangelium: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Aber wie ist das dann mit den Verfolgern, die die Gemeinde bedrängen? Den lässt der Herr noch einen gewissen Raum. Das tut gut. Es wird klar werden.
Und was ist mit dem Teufel? Auch der Teufel hat nur begrenzte Macht, weil Jesus stärker ist. Und der Tod? Jesus hat den Tod überwunden. Du musst das einfach wissen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden, darum geht hin!
Diese zwei Männer stehen mitten in einem Volk, das den Mut verloren hat und aufgeben will. Sie sagen: „Es hat doch gar keinen Wert, die Hindernisse sind so groß, wir werden das nie schaffen.“ Es ist ganz wunderbar, was der Herr immer wieder durch Glauben dem Menschen schenkt. Das ist ganz merkwürdig. So wird es auch im großen Kapitel vom Glauben in Hebräer 11 beschrieben, in dieser großen Kette dessen, was Menschen durch den Glauben gewagt haben.
Weißt du, alle Menschen glauben irgendetwas, aber du musst an Jesus glauben, ihm vertrauen und mit seiner Macht rechnen. Was Jesus aus deinem Leben machen will – selbst aus einem Leben, vor dem du manchmal selbst zurückschreckst und sagst: „Was bin ich doch für ein verlorener und schmutziger Kerl!“ Jesus sagt: „Siehe, ich mache alles neu. Lass mich in dein Leben hinein. Ich will dein König und dein Herr sein. Ich will dich regieren und bestimmen.“
Und dann sagen die beiden Männer genau das, worauf es ankommt: Wenn der Herr uns gnädig ist. Es kommt nicht auf fromme Worte an und nicht auf fromme Lieder, sondern darauf, ob du die Gnade Gottes hast. Was heißt das? Dass der lebendige Gott sich zu dir zuneigt. Und was ist das Allergrößte, das unseren Glauben erst so wertvoll macht? Er sieht mich gnädig und barmherzig an. Du bist geliebt.
Das hat Jesus in den Menschen mit ganz schrecklicher Vergangenheit demonstriert: Du bist geliebt – durch die Gnade Gottes, die Zuwendung. Viele Menschen wollen heute gar keine Gnade. Sie sagen: „Das mache ich selbst. Ich kann ohne Gott leben. Ich bin ein guter Mensch, ich brauche das alles nicht.“ Schrecklich!
Ich kann ohne die Gnade Gottes nicht leben. Die Gnade Gottes hat mein Leben geprägt. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, in dieser Welt gibt es Erschütterungen und Ungleichheit, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.
Das Wichtigste – und das ist mir zuerst einmal wichtig: Hast du das in deinem Leben begriffen und angenommen, dass Gott dir seine Gnade schenkt? Ich weiß noch, wie ich das festgemacht habe – da war alles plötzlich hell. Es geht ja nicht um mich, Gott kennt meine Schwäche, aber er will die Kraft meines Lebens sein, die Kraft, die mir oft fehlt. Er will in mir wirken und er ist mir gnädig. Seine Gnade ist wunderbar.
Die Gnade des Herrn währt ewig, sie hört gar nicht auf. Auf sie kannst du leben, auf sie kannst du sterben. Und wenn mich mein Versagen und meine Enttäuschung drücken, ach Herr, du weißt es doch, aber ich lebe doch von deiner Gnade.
Darum sendet er uns in diese Welt. Und deshalb haben damals Josua und Kaleb das dem Volk zugerufen: Wenn uns Gott gnädig ist, wenn Gott uns ungnädig ist, sind wir verloren. Aber wenn Gott uns gnädig ist, das will ich ergreifen, damit ich leben kann, und das will ich entdecken.
Das Volk war ärgerlich, hat sich erregt und wollte Josua und Kaleb steinigen. Das ist ein Widerspruch gegen das Evangelium. Das habt ihr gemerkt: Der Widerspruch gegen das Evangelium in der Welt ist riesengroß.
Wir reden jetzt nicht nur über die schwere Christenverfolgung, die Christen in 65 Ländern dieser Erde trifft, sondern das spürt man schon hier auch in unserer freiheitlichen Gesellschaft. Der Hass gegen Jesus ist so groß, wenn Menschen sagen: „Ich will es selbst machen. Ich kann ganz gut, ich lebe selbst verantwortlich und mein Leben recht.“ Für sie ist das verborgen.
Jesus hat schon einmal gesagt, dass Gott es den Weisen und Klugen verborgen hat. Sie erkennen es gar nicht. Mit aller Klugheit der Wissenschaft sind Menschen blind für die Gnade von Jesus. Schon zu Jesu Zeiten brauchten selbst die Frommen die Gnade von Jesus nicht, sondern glaubten, es mit ihrem Pflichteifer und ihrer Hingabe zu schaffen.
Aber dann sagt Jesus: „Es ist den Unmündigen geoffenbart.“ In der ganzen Welt können das nur Leute verstehen, die selbst vor der Unmündigkeit ihres Lebens stehen. „Ich schaffe das nicht mit meinem Leben. Weder kann ich lieb sein, noch gut, noch rein. Aber Jesus, dich brauche ich. Du bist gekommen als Heiland und Erlöser meines Lebens, und ich danke dir, dass du mir deine Gnade gibst und dass diese Gnade in mir wirkt.“
Weißt du, dass es in dir nie eine Sicherheit gibt, auch in den großen Stunden des Verzagens? Ich habe vorhin gesagt, dass alle unsere Leute nach kürzester Zeit in eine Glaubenskrise einbrechen, die ihresgleichen sucht.
Ich bin heute enttäuscht, wie viele evangelikale junge Leute in einer Glaubenskrise sind. Gestern haben sie noch die tollsten Lieder gesungen, manchmal ein bisschen überheblich: „Ich liege im Staub vor dir, ich kröne dich mit tausend Kronen“ und so weiter. Und am nächsten Tag werfen sie alles weg, weil sie in ihrem Leben irgendwo Schwierigkeiten haben.
Willst du das mit einem Glauben, hast du auch Schwierigkeiten. Es ist gut, wenn wir immer wieder merken: Ich bin gescheitert, ich schaffe das nicht. Ich bin oft in meinem Dienst eingebrochen.
Wir hatten einmal eine Jugendkonferenz für Weltmission, eine Jumiko. In der Mensa Stuttgart waren über 2000 junge Leute. Ich habe in meiner Torheit gesagt: „Wir machen für Erwachsene, wenn wir schon die Redner da im Hospitalhof eine Veranstaltung.“ Das war auch schon bekannt, mit Tausenden von Einladungen. Weißt du, wie viele gekommen sind? Zwölf Leute im großen Saal des Hospitalhofs. Jetzt sterben wollen, Niederlagen.
Und dann kam ausgerechnet noch einer, der ein Gegner der Mission war, ein kirchlicher Beauftragter. Ich bin bloß noch davon gelaufen. Trotzdem fängt Jesus gnädig wieder an.
Nicht unsere Planungen sind entscheidend, nicht deine Treue, nicht deine Hingabe, sondern ob du Jesus in deinem Leben Raum gibst. Nur solche Leute kann Gott gebrauchen.
Ich fand es so schön, dass Benny und Damaris in ihrem Zeugnis das schon so schön gesagt haben: Er hat es in meinem Leben gemacht, er hat gewirkt. Und darum fällt nur nicht ab vom Herrn, bleibt bei ihm.
Gott hat es Josua noch viel deutlicher gesagt, als Mose tot war: Es ist immer schön, wenn die nächste Generation kommt, aber bleibt in der treuen Nachfolge dessen, was die vorigen Generationen euch verkündigt haben.
Das will ich euch noch einmal aufs Herz legen: Fallt nur nicht vom Herrn ab! Ja, es gibt die Gefahr, dass Christen von Jesus abfallen – eine große Gefahr.
Ich treffe immer wieder Leute, die sagen: „Bei uns wird in der Gemeinde gar nicht mehr über Jesus gesprochen. Wir reden nur noch über unsere Flüchtlingsprogramme und was wir in der Dritten Welt tun, über Einsatz und so weiter.“ Aber es hat keinen Wert, wenn nicht Jesus in dir wirkt.
Ist euch das noch bewusst, dass ihr versagt und was das für eine Ohnmacht ist? Die wichtigste Erkenntnis deines Lebens: Ohne Jesus kann ich nichts.
Wisst ihr, dass Jesus das sogar seinen Jüngern eingetrichtert hat? „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Ja, ihr könnt Reden halten, Gottesdienste feiern und Lobpreis machen. Aber ohne mich geht gar nichts.
Ihr könnt das äußerlich machen, aber wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Warum hat er das seinen Jüngern gesagt? Weil selbst bei den Jüngern eine Gefahr besteht.
Ja, eine ganz große Gefahr besteht bei gläubigen Christen und bei gläubigen Evangelikalen. Wir wollen viel machen mit unseren Programmen, stationär und so weiter. Aber was willst du jetzt?
Das ist ein ganz großer Moment, wenn du sagst: Herr, ich will dich haben, und du musst in meinem Leben wirken. Du musst durch meinen Mund reden. Wenn du bei dem Herrn bleibst, dann kannst du das.
Du kannst in Josua 1 noch einmal nachlesen: Als Josua in sein Amt eingesetzt wurde, sagt Gott: „Lass das Buch des Gesetzes nicht von dir weichen.“ Jesus ist nur dann nah bei dir, wenn du in der täglichen Bibellese bleibst. Pflege dein Verhältnis zur Bibel. Gott redet durch die Bibel.
Das Herrliche ist, dass wir die Bibel haben. Es wird mir immer wunderbarer. Es gibt so viele Leute, die die Bibel kritisieren und sagen, das gilt nicht, das muss man anders verstehen.
Durch die Jahrhunderte wurde die Bibel verbrannt, zerfleddert und vieles mehr. Aber die Bibel ist gleich geblieben. Wir haben sie noch so, wie sie in den ersten Jahrhunderten war, in allen Nationen und Sprachen der Welt, bei Janern und Eskimos, überall.
Für Sinti und Roma ist es die gleiche Bibel. Da redet Gott. Und Jesus sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Die Schrift kann nicht gebrochen werden.
Du hast die Nähe von Jesus ganz wunderbar, wenn du im Gespräch bleibst mit seinem Wort. Wenn er durch dich reden kann, lass das nicht von dir weichen. Lass das da sein!
Der größte Schatz unseres Lebens ist, dass wir die Bibel haben. Und das sage ich ganz bewusst, weil du es schon aus dem Religionsunterricht weißt, wie viele Verächter es von der Bibel gibt und wie viele Menschen sich anmaßen, die Bibel nach ihrem Gusto umzudeuten. Mit welchem Recht eigentlich? Wo Gott gesagt hat: „Dies sagt der Herr.“
Das hat er so bekräftigt, dass es ein lebendiges Wort ist. Das Geheimnis des Bibelwortes ist, dass es ein Samenkorn ist. Denk mal: Das Samenkorn wirkt, da geht Frucht auf.
Das verändert dein Leben, schafft dich neu und kommt nicht leer zurück. Das Bibelwort ist das Allergrößte, weil Jesus durch den Heiligen Geist im Bibelwort wirkt.
Der Heilige Geist kommt – das ist ganz wichtig – nur durch das Bibelwort in deinem Leben. Diese Kraft, die dich verändert, die dich erneuert, die wirkt, die fängt zuerst bei dir an, und die darfst du weitergeben.
Dieses Gotteswort darfst du sagen. Du bist nicht auf deine klugen Gedanken angewiesen, sondern du darfst das Zeugnis weitergeben, dass es so ist.
Jesus hat das zweimal auf den einfachen Satz gebracht: „Selig sind, die das Gotteswort hören und bewahren.“ Was sind selige Leute? Das ist noch viel mehr als glücklich. Das sind Leute, die rundum von einer Freude erfüllt sind, die das Wort Gottes lieben und haben.
Darum ist das so wichtig. Wir erleben das ja in unserer Zeit. Und das ist für mich das ganz Große, was wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben: Wie selbst in den großen Religionen des Islam und Buddhismus Menschen Jesus erkennen.
Auf Sri Lanka erzählen Evangelisten, dass Leute sagen: „Ich war buddhistischer Mönch und bin mit der gelben Kutte herumgelaufen. Aber das war so groß, wie ich Jesus gefunden habe, als ich zum ersten Mal von ihm gehört habe und wie er mein Leben befreit hat.“
Das Allergrößte ist, dass Jesus allein die Schuld deines Lebens tragen kann. In keiner Religion gibt es das, dass eine Vergangenheit gelöscht wird, dass das Ganze Dunkle und Böse weg ist.
Die Inter tauchen in den Gang und meinen, sie werden rein. Die Muslime sagen: „Ich habe doch gar keine Schuld, wenn etwas weh tut, kläre ich das mit Allah am Jüngsten Gericht.“ Und wir Christen wissen: Nein, es ist so viel. Jesus macht mich rein.
Das ist herrlich: Er kommt, um mich zu erlösen, um mich frei zu machen. Und das ist die schlimmste Not meines Lebens: die Sünde, die gottfeindliche Macht, die mein Leben zerstört. Und Jesus macht mich frei!
Die Bedeutung des Blutes Jesu und die Ermutigung zum Dienst
Wie werde ich frei? Schon im Alten Bund bei den Israeliten steht das im Zweiten und Dritten Buch Mose geschrieben. Damals nahmen sie das Blut vom Opfer, und dieses Blut war die Grundlage des Bundes. Wie viel mehr gilt das für uns? Das Blut von Jesus, das am Kreuz für uns vergossen wurde, macht uns rein von aller Sünde. Die Gnade von Jesus trägt uns in unserem Dienst.
Darum geben wir nicht auf und werden nicht mutlos, wenn wir das wissen. So wie wir unsere Sünden bekennen, ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns von aller Untugend reinigt. Wer aber sagt, er habe keine Sünde, der verführt sich selbst, und die Wahrheit ist nicht in ihm.
Wie herrlich ist das Blut von Jesus, das uns rein macht von aller Sünde! Diese Botschaft macht uns stark. Sie gibt uns die Kraft, Menschen diese herrliche Botschaft in der Welt zu bringen – dass es Erlösung und Versöhnung gibt. Das ist so groß, dass er uns treu macht.
Später sagt Gott zu Josua: „Sei getrost und unverzagt.“ Ich habe mich immer gewundert, was Menschen geleistet haben. Wir hatten eine Mitarbeiterin, Margarete Roth, die mitten im Bürgerkrieg in Angola war. Wenn dann die Hubschrauber anflogen, um Ausländer abzuholen, sagte Margarete: „Das kann ich den Afrikanern doch nicht antun. Wir sind doch in Jesus verbunden.“
Sie waren mitten im Sturm von Huambo. Die ganze Nacht wurde geschossen, Raketen schlugen ein, Artillerie feuerte. Sie lagen am Boden, waren in der Versammlung und sagten: „Ich bleibe.“ Dann war sie zwölf Monate verschollen. Man wusste nichts mehr. Das Auswärtige Amt sagte: „Sie sind verrückt, Sie dürfen doch nicht einen deutschen Bundesbürger dort lassen.“ Das ist furchtbar, wenn ein Minister später vor den Bundestag treten muss und sagen muss: „Ja, ein Deutscher ist dort gefangen.“
Es ist merkwürdig, warum das mehr Aufsehen erregt als der Tod eines Afrikaners. Aber Margarete sagte: „Jesus hat mir den Mut gegeben.“ Sie erzählte, wie einmal eine Gewehrkugel in ihre Wohnung einschlug, und sie war gerade in der Küche draußen. Sie erlebte die Bewahrung von Jesus ganz nah an ihrem Kopf. Sie konnte den Menschen dort Liebe weitergeben, und das war ihr großes Zeugnis.
Nach zwölf Monaten bekamen wir von der UNO eine Nachricht. Ich machte mich auf den Weg. Mit einem Versorgungsflugzeug aus Südafrika durfte ich landen, obwohl ich eigentlich nicht landen durfte. Es gab keine Sitzplätze in der Maschine, ich saß auf Reissäcken. Dort wurde ich gleich von den Guerillas festgenommen. Sie fragten: „Was tun Sie hier? Was wollen Sie hier?“ Ich sagte: „Ich will Geräte suchen und habe neue Wäsche für Sie mitgebracht.“ Sie fragten sich, ob ich überhaupt wieder herauskommen würde, aber der Herr steht doch über dir.
Es ist so wunderbar. Ich durfte am Sonntag in der kleinen Gemeinde predigen, dass der Herr der König der Welt ist. Wer zu seinem Königreich gehört, ist wunderbar geborgen. Dann war da ein Pilot. Wir hatten von den Wycliffs eine alte Cessna für einen Dollar gekauft. Martin Riebeling, der heute irgendwo in Deutschland Linienflieger ist, sagte: „Ich habe den Ruf, in den Südsudan zu fliegen.“
Es gab Gebiete, in die kein UNO-Flugzeug mehr flog. Martin flog dort ein ganzes Jahr. In Bonn sagten sie wieder: „Sind Sie verrückt? Sie verletzen doch die Staatsgrenze, fliegen 300 Kilometer ins Inland, über Militärflughäfen, wo Düsenjets stehen. Sie könnten in den Sudan eindringen, einen fremden Luftraum, ohne Erlaubnis.“ Martin sagte: „Jesus sendet mich.“
Ich bin einmal mitgeflogen. Da waren Regen und Nebelwolken, und er hatte kein Radar. Ich sah auf seiner Karte, wie er suchte, wo er wieder nach Logitschoki herunterkommen konnte. Dort ist der Flughafen, auf einem Acker im Südsudan. Er war ganz verzweifelt, denn man sah nicht weit. Der Wind schüttelte uns herum. Immer wieder funkte er. Dann sagte er plötzlich: „Ich habe Verbindung.“ UNO-Leute hatten ihn auf dem Radar und sagten: „Wir bringen dich sicher runter.“
Erst 100 Meter über dem Boden sahen wir wieder, wo wir waren und wo wir landeten. Wenn man mit Jesus viel wagen kann, dann sei getrost und unverzagt. Er will mit dir sein.
Es gibt Leute, die behaupten, der Glaube sei ein Sprung ins Ungewisse. Das ist Unsinn. Das Dümmste, was man tun kann, ist, nicht an Jesus und sein Wort zu glauben. Ich erinnere mich gern an Bergsteiger. Früher war das Risiko groß, sie hatten Hanfseile, die leicht rissen. Heute gibt es große Neilsseile, wir kennen unsere Routen und wissen, wo wir auftreten.
Der Glaube ist wie bei Bergsteigern: Wenn du Jesus hast und an sein Wort glaubst, kannst du kühne Dinge tun. Der Herr wird dich leiten, was du für ihn und sein Reich tun darfst. So kannst du sein Reich ausbreiten – in der Jugendarbeit, in der Evangelisation hier in unserem Land. Du darfst ein Zeuge von ihm sein.
Der Herr wird dich gebrauchen, und dein Leben wird wertvoll sein. Er sagt: „Ich will dich nicht verlassen.“ Weißt du, dass Jesus dir sagen will, dass du Großes vollbringen kannst? Du darfst Menschen zu Jesus führen, zum Glauben an ihn. Nicht weil du es kannst, sondern weil er es durch dich tun will.
Das ist das Herrliche bei Jumiko: Wir erfahren seinen Ruf und seine Sendung. Der Herr segne euch. Amen.
