Einführung und Klärung einer Frage zum gemeinsamen Gesang
Lieber Vater, wir danken dir, dass wir uns auch mit kritischen Dingen auseinandersetzen dürfen. Wir beten, dass du uns hilfst, gerade an diesem Abend. Schenke uns Weisheit und Konzentration und hilf uns, dein Wort zu verstehen. Amen.
Wir wollen uns nun setzen. Zunächst möchte ich noch eine Frage beantworten. Die Frage lautet: Wie ist das denn beim gemeinsamen Gesang? Darf man mitsingen?
Ja, natürlich darf man mitsingen. In 1. Korinther 14 geht es um Beiträge, bei denen einer zu allen spricht. Es geht hier nicht um Chorgesang, sondern um einzelne Personen, die zu anderen sprechen. Das ist also das Ausüben einer Leitungsfunktion.
Insofern ist das überhaupt kein Problem. Es geht nicht um gemeinsamen Gesang.
Die vielfältigen Aufgaben und Dienste der Frau
Eine ganz kurze Folie: Ich kann jetzt nicht ausführlich darauf eingehen, aber die Frau hat sehr, sehr viele Aufgabenfelder und Dienste. Wenn man einmal anfängt, darüber nachzudenken, wird schnell klar, dass das ins Uferlose geht.
Die Ehefrau ist zunächst einmal Ehefrau und Hilfe ihres Ehemannes, wenn sie verheiratet ist. Sie ist Hausfrau und Mutter, ebenfalls wenn sie verheiratet ist. Sie kann aber auch Kinder bemuttern, wenn sie nicht verheiratet ist. Jemand schrieb: „Die Hand, die die Wiege schaukelt, wird die Welt regieren.“ Es ist ungeahnt, welche wichtige Arbeit die Mutter an den Kindern tut, die sie für das Reich Gottes erzieht.
Das kleine Kind wird mit Bibelversen gefüllt, es wird mit Weisheit aus der Schrift unterwiesen. Das kleine Kind möchte alles Mögliche wissen. Jetzt kommt die Mutter, und das Kind redet und redet, fragt Löcher in den Bauch. Die Mutter ist hier und erklärt dem Kind, und das Kind möchte immer mehr lernen.
Eines Tages wird das Kind vielleicht Prediger sein. Wenn es ein Mädchen ist, wird es vielleicht die Ehefrau eines Predigers sein, die ihn mit kräftiger Hand unterstützt. Sie wird Beterin sein. Es gibt viele Stellen dazu: Arbeiterin am Evangelium, Mitarbeiterin am Evangelium, Evangelistin (Philipper 4,3), Syntyche und Jüdia, die mit Paulus für das Evangelium gekämpft haben.
Die ersten Zeuginnen der Auferstehung waren Frauen. Liebreiche Weisung ist auf ihrer Lippe (Sprüche 31,26). Sie ist Lehrerin – Lehrerin dort, wo Gott sie hingestellt hat. Sie braucht dazu keine Kanzel. Als Gastgeberin hat sie die Füße der Heiligen gewaschen. Das heißt, sie hat gedient.
Heute wäscht man ja nicht mehr die Füße, sondern putzt die Schuhe. Aber es ist auch ein Dienst. Es gab Frauen wie Dorcas, die mit ihren Kleidern vielen Menschen gedient hat. Ein vielfältiger Dienst, entsprechend den Gnadengaben.
Es gab Frauen, die den Herrn Jesus unterstützten. Sogar vornehme Frauen waren dabei, zum Beispiel eine Frau eines Verwandten des Herodes, die im Gefolge des Herrn Jesus war (Lukas 8,2-3).
Gute Werke, Pflege, Unterweisung von Kindern, Bewertung, Nachbarschaftshilfe, Witwenbesuche, Altenbetreuung, Haushaltshilfe, Literaturdienst, Schriftendienst, Briefe, E-Mails, Bücher, Versand, Randgruppenarbeit, Fahrdienst, instrumentale Unterstützung, Chorgesang – Sie können wahrscheinlich noch hundert weitere Dienste hinzufügen.
Die Dienste der Frau sind uferlos – und die des Mannes auch. Aber der Mann hat noch einen Zusatzdienst: die öffentliche Verkündigung. Das ist bei der Frau nicht der Fall.
Gesellschaftlicher Wandel und seine Ursachen
Ich muss jetzt weitermachen. Wie sieht es mit unserer Gesellschaft aus? Warum sind wir heute eigentlich anders als vor hundert Jahren? Was hat sich verändert, und warum ist alles so anders geworden? Warum war etwas vor sechzig Jahren Sünde, heute aber nicht mehr? Wer bestimmt eigentlich, was Sünde ist und was nicht?
Wir haben eine Geschichte hinter uns, besonders die jüngere Geschichte der letzten 50 Jahre hat die Welt so stark verändert wie nie zuvor. Es ist eine Geschichte der Zerstörung der christlich-abendländischen Kultur in Europa. Ein wichtiger Meilenstein war die Kulturrevolution 1968.
Diese Entwicklung begann schon sehr früh. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand ein Institut für Sozialforschung, das zunächst eine philosophische Einrichtung war und später als Frankfurter Schule bekannt wurde. Nach 1945, also nach dem Krieg, war es den Vertretern dieser Schule ein großes Anliegen, die Deutschen umzuerziehen. Es sollte ein neuer deutscher Mensch entstehen. Frankfurt wurde zum Zentrum dieser Bewegung.
In den Jahren von 1945 bis 1968 formte man Teile der deutschen Jugend. Es war eine ganz wichtige Zeit des Neuen. Die Menschen suchten sich selbst neu und wollten sich neu orientieren. Philosophen an Universitäten und in Lehrerausbildungsstätten leisteten dabei wichtige Arbeit.
Die Jugend war schließlich so weit. 1968 kam es zur Kulturrevolution, einer Studentenrevolution. Wichtiger noch war, dass das, was zwanzig Jahre lang gelehrt worden war, nun Früchte trug: der Protest gegen die herkömmliche Kultur, gegen das alte christliche Erbe. Das Hauptziel war, die christliche Kultur in Europa zu zerstören. Man wollte einen neuen Menschen, den neuen Europäer, ein neues Europa und eine neue Gesellschaft schaffen.
Wie kam man zur Macht? Nicht durch eine gewaltsame Revolution wie in Russland, nicht durch den Sturz einer bestehenden Regierung, sondern gewaltlos. Man ging durch alle Institutionen – der sogenannte beharrliche, langsame Marsch durch die Institutionen – und filtrierte die eigene Lehre hinein. So veränderte man Stück für Stück die Gesellschaft.
Diese Bewegung war mächtig und wirksam. Einige dieser „Schurken“ waren Max Horkheimer, Theodor Adorno, Jürgen Habermas, Herbert Marcuse, Erich Fromm, Ernst Bloch und Jean-Paul Sartre, um nur einige zu nennen. Durch ihre Literatur leisteten sie einen großen Beitrag. Viele von ihnen hatten Einfluss bis in die heutige Regierung. Einige deutsche Politiker, die sich ganz klar als Neomarxisten bezeichneten, waren noch vor kurzem an der Regierung beteiligt.
Ziele und Methoden des Neomarxismus
Was sind die Ziele?
Die Ziele des Neomarxismus waren die Zerstörung der abendländischen Kultur, also eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft. Wenn eine multikulturelle Gesellschaft entsteht, in der möglichst viele Fremde ins Land kommen, dann gibt es eine multikulturelle Gesellschaft nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.
Ein weiteres Ziel ist der Wandel der Werte. Die alten Werte sollen durch neue ersetzt werden, zum Beispiel durch Pluralismus. Das bedeutet, es gibt keine absolute Wahrheit mehr, alles ist richtig. Es ist verboten zu sagen: „Nur wir“ oder „Nur Christus“.
Ein falsches Verständnis von Toleranz wird ebenfalls propagiert. Früher bedeutete Toleranz, dass man den anderen nicht wegen seines Glaubens umbringt. Heute heißt Toleranz, dass man zu allem sagen muss: „Das ist auch richtig.“
Drittens steht die Selbstverwirklichung im Mittelpunkt. Man soll auf sich selbst hören und nach dem Gefühl leben. Heute sagt man oft: „Hör auf dein Herz“, was bedeutet, nach dem Gefühl zu handeln. In Filmen wird viel gepredigt, was Liebe sei. Dort wird Liebe als ein Gefühl dargestellt. Das ist eine der größten Irrlehren, die in den letzten Jahrzehnten verbreitet wurde und noch weiter verbreitet wird.
Liebe ist etwas ganz anderes. Der Herr Jesus hatte offenbar keine schönen Gefühle in Gethsemane, aber es war die große Liebe, die ihn nach Gethsemane und Golgatha trieb.
Ein weiteres Ziel ist die uneingeschränkte Befriedigung der Bedürfnisse. Hauptsache, man lebt nach Lust und Laune. Hast du Lust zu predigen? Dann predige. Hast du keine Lust, dann predige nicht. Wenn jemand gefragt wird, ob er Lust zum Predigen hat, und er sagt „Nein“, ist es trotzdem üblich, den Dienst zu übernehmen, wenn er gebraucht wird.
Die sofortige Befriedigung der Bedürfnisse spielt ebenfalls eine Rolle. Es geht nicht nur um uneingeschränkte Befriedigung, sondern auch um sofortige Befriedigung, hier und jetzt. Dabei hilft auch das Internet.
Ein weiterer Aspekt ist die Sexualisierung der Gesellschaft. Das Tabu der Sexualität soll zerstört werden, ebenso wie die Innenwelt des Menschen. Der Mensch wird durch und durch schmutzig in Gedanken, Worten und Werken.
Ziel ist auch die Zerstörung der Heiligkeit, der Ehe und der Familie. Familie gilt als überholt. Familie wird als christlich angesehen, doch man fordert andere Strukturen und Lebensformen.
Die Abschaffung aller autoritären Strukturen führt somit zur Zerstörung der Familie.
Einfluss auf Bildung und Gesellschaft
Der Weg zum Erreichen dieser Ziele führt interessanterweise vor allem über die Jugend. Insbesondere über die Ausbildungsstätten, die Universitäten, die Lehrerausbildungsstätten und pädagogischen Akademien. Dort müssen jetzt die richtigen Leute ausgebildet werden, die dann die Kinder in der Schule so unterweisen, wie es gewollt ist.
Geschwister, wir sind bereits an diesem Punkt. Die Ziele wurden schon erreicht: eine Spiel- und Spaßgesellschaft, Verrohung in der Musik, harte Musik, Gewöhnung an Unzucht durch Filme. Das ehemals traditionelle Zusammenleben wird als normal angesehen, Homosexualität gilt als normal, Empfängnisverhütungsmittel sind normal und werden überall verteilt.
Kinder werden früh in die Hände des Staates gegeben. Die Schule soll ein zweites Zuhause für die Kinder werden. Es gibt Gesamtschulen, und in der Schweiz gibt es den Pflichtkindergarten ab vier Jahren. Das Kind wird von den Eltern weggenommen und dort in die Richtung geprägt, in der man es haben will.
Es gibt eine frühe geschlechtliche Aufklärung und die Förderung des Auslebens der Begierden. Ein neues Rollenmodell wird etabliert, das geschlechtsspezifische Unterschiede verringert. Die Jungen sollen femininer werden, die Mädchen männlicher.
Wissen Sie, was mein Sohn in der Schule lernen musste? Stricken und Nähen. Und die Tochter spielte Fußball und betrieb Athletik. Die Mädchen sollen männlich werden, die Burschen weiblich. Männliche Frauenmode, wie Hosen und Sakko, ist als normale Mode längst akzeptiert. Das wurde bereits in den siebziger Jahren eingeführt, also vor mehr als vierzig Jahren. Alles ist schon durch.
Doch dies ist nur ein Zwischenstadium. Es soll noch weitergehen. Die Geschlechter sollen abgeschafft werden, und jeder soll sein Geschlecht selbst wählen können. Durch Kleidermode soll zu Unzucht angeregt werden. Das sind die Wege, die gegangen wurden.
Kleidung als Ausdruck von Scham und Heiligkeit
Ich möchte hier etwas ansprechen, weil ich es für wichtig halte. Ich weiß, es ist ein heikles Thema, und viele von uns wollen es nicht hören. Trotzdem mache ich es jetzt. Sie müssen ja nicht zuhören, aber ich spreche es trotzdem an.
Es ist ein sensibles Thema, aber darf ich das Beispiel der Kleidung einmal anführen? Was aus der Kleidung gemacht wurde und wie unser Denken heute schon anders ist. Dabei rede ich nicht von der Welt, sondern von den Christen. Die Christen haben längst weltliche Maßstäbe übernommen – schon seit langem.
Ein paar Dinge zuerst: Wir gehen zur Schrift, oder besser gesagt, ich möchte eigentlich nur bei der Schrift bleiben. Die Sache mit der Kleidung kommt von Gott, das weiß jeder. Dass wir uns überhaupt kleiden, stammt von Gott. In 1. Mose 3 haben Adam und Eva nach dem Sündenfall Feigenblätter zusammengenäht. Sie machten sich Schürzen – das Wort für Schürze bedeutet Hüftgürtel, also etwas breitere Gürtel.
Sie hatten ein Schamempfinden nach dem Sündenfall, und aufgrund dieses Schamempfindens wollten sie ihre Scham mit Feigenblättern bedecken. Diese Blätter waren aber keine ideale Kleidung, eigentlich waren sie gar keine richtige Kleidung. Denn Gott sagt zu Adam: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?“ Dabei hatte Adam schon etwas an – nämlich ein Feigenblatt oder mehrere Feigenblätter, einen Gürtel, eine Schürze.
Adam war also nicht wirklich nackt, und Gott sagt immer noch: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?“ Das bedeutet, Nacktheit vor dem Sündenfall war kein Problem. Adam konnte tief in Eva hineinschauen, er konnte wahrscheinlich in ihr Innerstes blicken, ohne dass das Auge an der Haut hängen blieb.
Nach dem Sündenfall wurde jedoch vieles beim Menschen zerstört. Gott gab dem Menschen nun ein Schamempfinden, um ihn zu schützen. Deshalb begann man, sich zu kleiden. Gott gab den Menschen eine Kleidung.
Zweitens: Kleidung dient zur Verhüllung der Scham. Wissen Sie, was Verhüllung bedeutet? Verhüllung ist nicht ein Taucheranzug. Verhüllung ist eine Hülle. Hinter einer Hülle kann man sogar Formen verstecken. Das ist der Sinn der Kleidung, die Gott Adam und Eva gegeben hat.
Er gab ihnen das Schambewusstsein. Das war das Bedürfnis, sich an gewissen Stellen zu schützen, als ob das Leben bedroht wäre. Kinder, die ein gesundes Schambewusstsein haben, werden dafür kämpfen, dass es nicht zerstört wird. Das ist eine Frage der Erziehung.
Heute wird das Schambewusstsein in der Gesellschaft bewusst gestört und zerstört. Leider merkt man das auch unter Christen zu wenig. Viele Christen sind sich dessen zu wenig bewusst.
Wir zeigen durch unsere Kleidung, dass wir nicht mehr unschuldig sind. Wir sind nicht mehr so wie vor dem Fall. Entkleiden wäre eine Verneinung der Realität unserer Schuld. Das wäre Rebellion.
Würden wir uns jetzt nach dem Sündenfall entkleiden, würden wir gegen Gott und gegen das Schamempfinden rebellieren, das er uns gegeben hat.
Biblische Beispiele und Bedeutung von Scham und Kleidung
Ein paar Bibelstellen dazu:
Jesaja 47, Vers 3: „Aufgedeckt werde deine Blöße, das ist eine furchtbare Schande für diese Frau.“
„Aufgedeckt werdet ihr eine Blöße, ja, gesehen werdet ihr eine Schande.“ Damals schämte man sich, wenn die Blöße aufgedeckt wurde. Es geht hier um die Schenkel der Frau. Das ist bildlich gesprochen.
Ich möchte jetzt die ganze Stelle lesen. Ich könnte sie im Buch Jesaja vortragen, aber ich will nicht zu viel Zeit darauf verwenden. Dort heißt es in Jesaja 47, Vers 2: „Nimm die Mühle, male Mehl, schlage deinen Schleier zurück, hebe die Schleppe, entblöße die Schenkel und warte durch Ströme; deine Blöße soll aufgedeckt, ja, deine Schande gesehen werden.“ Ihre Schenkel werden aufgedeckt, und das Aufdecken ihrer Schenkel ist für sie eine so furchtbare Schande. Das ist eine schreckliche Strafe für sie. „Deine Blöße soll aufgedeckt, ja, deine Schande soll gesehen werden. Ich werde Rache nehmen und Menschen nicht verschonen.“
Hier gibt es noch andere Stellen über Jerusalem, wie zum Beispiel in Klagelieder 1, Vers 8: „Jerusalem ist wie eine Unreine geworden. Alle, die sie ehrten, verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen haben.“ Wenn man bei jemandem die Blöße sieht, verachtet man ihn. Es ist verachtenswert, so von anderen gesehen zu werden.
Wegen der Scham ist Kleidung zur Verhüllung der Blöße da. Verhüllung bedeutet hier auch das Verbergen der Formen, nicht nur das Überziehen einer zweiten Haut. Drittens dient Kleidung zum Schutz – nicht nur vor Kälte, sondern auch vor anderen Menschen. Sie bewahrt die Würde der Geschlechtlichkeit und die Heiligkeit der Ehe.
Wenn jemand vergewaltigt wird, wird er entehrt. So heißt es bei Dina in 1. Mose 34: Sie wurde entehrt, ihre Ehre wurde genommen. Entehrung, Verführung und Gewalt treten dort zutage, wo die Kleidung nicht mehr so ist, wie sie sein sollte. Dort werden Menschen entehrt, und damit wird der erste Schritt zur Zerstörung der Heiligkeit der Ehe getan.
Wenn die Geschlechtlichkeit nicht mehr heilig ist, ist die Ehe nicht mehr heilig. Wenn die Ehe nicht mehr heilig ist, wird die Ehe nicht mehr gesund sein. Wenn die Ehe nicht mehr gesund ist, wird die Familie nicht gesund sein. Und wenn die Familie nicht gesund ist, wird die Gesellschaft zerstört.
Gott weiß genau, was er tut. Es beginnt mit der Kleidung und endet mit der zerstörten Gesellschaft.
Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters (1. Mose 9, Vers 22). Dann geht er zu Sem und Japhet und erzählt ihnen: Der Vater liegt nackt im Zelt. Sem und Japhet nehmen daraufhin das Obergewand, legen es beide auf ihre Schultern und gehen rückwärts, um die Blöße ihres Vaters zu bedecken. Dabei wenden sie ihr Gesicht ab, damit sie die Blöße ihres Vaters nicht sehen.
Gott ehrt sie dafür. Sie gehen rückwärts, damit sie ihren Vater nicht sehen, und legen die Decke über ihn. Es wäre für sie eine große Sünde gewesen, den Vater nackt zu sehen.
Wenn wir die Schrift lesen, bekommen wir wieder ein echtes Empfinden für Heiligkeit und für die Schande der Nacktheit. Die Gesellschaft hat sich verändert. Heute liegen die Leute nackt oder fast nackt am Strand, und wir denken gar nichts dabei.
In 3. Mose 18, Verse 6-9 heißt es: „Kein Mensch soll sich irgendeinem seiner Blutsverwandten nähern, um die Blöße aufzudecken. Ich bin Yahweh. Die Blöße deines Vaters und die Blöße deiner Mutter sollst du nicht aufdecken.“ Dann werden noch weitere Verwandte genannt.
Gerade dort, wo man auf engem Raum zusammenlebt, ist es umso wichtiger, dass man die Blöße des anderen nicht sieht – besonders in der Familie. Es gibt Eltern, die ihre Kinder lehren, die Eltern nackt zu sehen. Damit tragen sie zur Zerstörung der Gesellschaft bei, wenn man die langfristigen Folgen betrachtet.
Kleidung dient zum Schutz, zur Wahrung und zur Bewahrung der Würde der Geschlechtlichkeit und der Heiligkeit der Ehe.
Kleidung als göttliche Anordnung und ihre Bedeutung
Viertens: Es gibt Kleidung, die keine richtige Kleidung ist, die Gott als ungeziemend und ungenügend ansieht. In 1. Mose 3 hat Gott die Schürze, die Adam und Eva trugen, nicht als echte Kleidung betrachtet.
In Vers 21 heißt es, dass Gott ihnen Leibröcke aus Tierhäuten machte und sie damit bekleidete. Nun waren sie wirklich bekleidet. Diese Leibröcke waren wie ein Mantel, der von den Schultern bis zu den Zehen reichte. Erst dadurch waren sie angemessen bekleidet. Die vorherigen Schürzen galten nicht als richtige Kleidung. Daraus können wir lernen, was Kleidung ist und was nicht.
Heute gibt es viele Menschen, die Kleidung tragen, die eigentlich keine Kleidung ist.
Fünftens: Kleidung für bestimmte Anlässe und Tätigkeiten
Es gibt ganz bestimmte Anlässe, bei denen man festlich gekleidet sein muss. Zum Beispiel trug Aaron besondere heilige Kleider zu Herrlichkeit und Schmuck, wie in 2. Mose 28,2 beschrieben. Es gab spezielle Kleider für besondere Dienste.
Ebenso gab es Arbeitskleidung. In Johannes 21,7 wird erzählt, wie Petrus und seine Kollegen am Wasser am Boot arbeiten. Sie hatten ein Oberkleid und ein Unterkleid. Das Oberkleid legten sie ab und legten es ins Boot, während sie im Unterkleid arbeiteten. Da sie stark arbeiten und schwitzen mussten, war das praktisch. Wenn das Oberkleid abgelegt war, galt man als „unbekleidet“ – nicht ganz nackt, aber nur halb bekleidet.
Als Jesus am Ufer stand und sie ihn erkannten, zog Petrus sein Oberkleid wieder an, bevor er ins Wasser sprang, um zu Jesus zu schwimmen. Er wollte mit Oberkleid aus dem Wasser steigen, nicht nur im Unterkleid. Das zeigt, dass er wusste, was sich gehört.
Warum hatten sie ihre Kleider im Schiff? Weil sie, wenn sie ans Ufer kamen und Frauen da waren, die vielleicht wuschen oder ähnliches taten, bekleidet sein wollten. Sie wollten sich schon im Schiff anziehen, damit die Frauen sie nicht nur im Unterkleid sahen. Das war ganz klar.
Heute ist dieses Denken oft fremd geworden. Manche spielen Fußball mit entblößtem Oberkörper, während die Schwestern zuschauen. Das passt nicht zur Schrift, passt nicht. Aber wir denken kaum noch darüber nach, es ist uns nicht mehr bewusst.
Wir müssen zugeben, dass wir durch die Indoktrination und die Doktrin der Gesellschaft einen anderen Maßstab bekommen haben. Es wäre gut, wenn wir wieder anfangen, die Schrift zu lesen und sagen: Herr, du bist der Bestimmende in meinem Leben. Ich möchte mich nicht von Neomarxisten oder von Schwulen vorschreiben lassen, was ich anziehe.
Ich spreche hier vor allem zu Männern. Wenn es um Kleidung geht, sollten Männer vorangehen. Meistens wird über Kleidung zu Frauen gesprochen, aber eigentlich ist es ein Männerthema. Die Männer haben vorauszugehen und die Frauen positiv zu führen, auch in Sachen Kleidung.
Wir Männer wissen, wie Frauen sich kleiden sollten. Frauen wissen das nicht immer, sie wissen nicht immer, wie sie auf Männer wirken. Manche haben erkannt, wie man Männer durch Kleidung oder den Blick fangen kann.
Aber wir Männer können der Frau sehr gut sagen: „Ich denke, das passt nicht.“ Oder wenn sie einkaufen geht, sollten wir mitgehen und ihr helfen, die richtigen Kleider auszuwählen.
Es gibt sogar Fälle, in denen Frauen in der Männerabteilung einkaufen gehen, weil ihnen die dortigen Hosen besser stehen. Darüber kann man später noch nachdenken.
Kleidung für bestimmte Anlässe
In der Offenbarung lesen wir von festlicher Kleidung: Offenbarung 6,11 beschreibt, dass Märtyrern lange weiße Gewänder gegeben werden. Das war Festgewand.
Dann gab es das Gewand, das man hochsteckte, wenn man wanderte oder ging. Man nahm das Kleid, steckte es in den Gürtel, sodass die Beine frei waren und man besser marschieren konnte. Sonst würde man ständig auf das Kleid treten.
Die Aussagekraft von Kleidung und ihr Einfluss auf das Verhalten
Kleider machen Aussagen, Kleider sprechen. Es ist interessant, wie sehr der Mensch durch seine Kleidung wirkt. Wenn ich mit Sakko und Krawatte in die Tankstelle gehe und das Geld bezahle, werde ich anders behandelt, als wenn ich in Sportkleidung dort erscheine. Das merke ich. Und ich selbst fühle mich auch anders. Das wirkt auf mich zurück.
Kleider machen Aussagen. Durch das, was ich anhabe, sage ich, wer ich bin oder ob ich etwas von mir halte oder nicht. Oder ob ich mich vor allem als Körper verstehe oder mehr als Körper. Man kann sich so kleiden, dass klar wird: Dieser Mensch versteht sich erstens als Körper, das ist das Wichtigste, mein Körper.
Dann gibt es andere Leute, die sich so kleiden, dass man merkt: Nein, die Kleidung ist hier nicht das Wichtige. Da ist nicht die Kleidung im Kopf, da ist der Mensch – der eigentliche Mensch. Ob ich ordentlich in meinem Charakter bin oder lässig, das zeige ich durch meine Kleider.
Heute ist es ja Mode, dass besonders Mädchen im Oberschenkelbereich aufgerissene Jeanshosen tragen, damit man ein bisschen was vom Oberschenkel sieht. Das sieht eigentlich sehr schäbig und lässig aus. Und natürlich wirkt es auch erregend auf die Männer. Das ist natürlich der eigentliche Grund. Es zeigt auch, was ich von mir halte. Ich halte so viel von mir, dass ich ein Körper bin, den du gebrauchen kannst. Ich bin käuflich, ich gebe gern meinen Körper her oder ich zeige, ich bin lässig.
Ich habe mich einmal lange Zeit mit dem Thema Jeanshose beschäftigt. Ich wollte mal wissen, wie das mit der Jeanshose ist. Ich habe da einiges gelesen. Die Kultur der Jeanshose ist ja interessant, denn die Jeanshose hat die ganze Welt erobert. Begonnen hat es mit den Goldgräbern.
Dann ist eine Art Jeanshose, die Bluejeans, entstanden. Ich spreche von der Bluejeans, einer Art Hose, die eigentlich eine Arbeitshose war, die man dann als Festtagshose verwendete. So hat man das gemacht, was man im Sozialismus machen möchte: alles einebenen. Es ist alles gleich, wir ziehen uns immer gleich an, oder die Tage sind alle gleich, die Feste, ach, Versammlung ist nicht wichtig.
Wir waren früher immer mit Jeanshosen in der Versammlung, und ich war junggläubig. Wir haben uns endlich mal gefreut: Wir sind frei, wir sind Christen geworden, jetzt sind wir endlich frei von den Zwängen. Gut, dann waren wir in der Versammlung so wild gekleidet wie immer.
Wann waren wir an der Hochzeit? Samstagabend, Hochzeit. Na, wir waren natürlich schön gekleidet. Und am Sonntag kamen wir mit unserer Jeanshose wieder. Da hat der Prediger gesagt – ein Junge, auch gar nicht so viel älter als wir, hat gesagt: „Ist ja interessant, gestern war euch das wichtig, es war ein Fest, oder? Eine wichtige Zusammenkunft, ihr habt euch entsprechend gekleidet. Heute sind wir ja nur beim Herrn, oder? Es ist ja nur Versammlung. Ist euch das nicht wichtig? Ist das nicht etwas Wichtiges, was wir jetzt tun, dass wir hier regelmäßig Sonntagmorgen eine Versammlung haben, wo wir uns zum Herrn hin versammeln und beten? Und ihr schaut, wie ihr gekleidet seid?“
Oh, da haben wir uns geschämt. Das war gesund.
Die Kleidung zeigt, wohin ich will, dass die Aufmerksamkeit gelenkt wird, wenn man mich sieht. Wo sollen die Leute hinschauen? Ja, zwischen die Brust oder auf die Hüfte, unter die Gürtellinie – wohin will ich, dass die Aufmerksamkeit derer, die mich sehen, hingelenkt wird?
Wenn Sie ein Mann sind, sagen Sie den Frauen, wo sie hinschauen, wenn sie eine Frau sehen, von hinten oder von vorne. Die sagen Ihnen, was sie als Erstes sehen, in den ersten Sekunden oder Zehntelsekunden.
Durch Kleider sage ich, ob ich meinem Schöpfer Ehre gebe, in dessen Bild ich geschaffen worden bin. Er selber ist in Herrlichkeit gekleidet. Im Psalm 104, Vers 2 lesen wir etwas von der Kleidung unseres Schöpfers: „Du, mein Gott, Herr, mein Jachwe, mein Gott, du bist sehr groß. In Hoheit und Pracht hast du dich gekleidet, du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einem Zeltdach.“
Hier ist die Rede von Kleidung in Hoheit und Pracht, in Licht hüllt er sich ein. Kleidung war eine Hülle. Hier ist es das Licht, das den Schöpfer umgibt, ein Lichtglanz.
Geschlechtsspezifische Kleidung als göttliche Ordnung
Siebtens: Die spezifisch männliche und spezifisch weibliche Kleidung dient zur Unterscheidung der Geschlechter.
Heute ist es in der Gesellschaft längst akzeptiert, dass es keine spezifisch männliche und spezifisch weibliche Kleidung mehr gibt. Diese Ansicht ist seit Jahrzehnten allgemein verbreitet. Gott hatte es jedoch ursprünglich so vorgesehen, dass es eine solche Unterscheidung geben sollte, um die Geschlechter klar zu erkennen.
Gott wollte, dass man schon aus der Ferne erkennen kann, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist. Früher waren das einerseits die Farben, andererseits vor allem die Kopfbedeckung. Auch das Gewand des Mannes unterschied sich vom Gewand der Frau. Das Gewand der Frau war länger und weiter als das des Mannes. Jedenfalls war damals sehr klar, dass es Männer- und Frauenkleider gab.
In 5. Mose 22,5 heißt es: „Eine Frau soll keine Männersachen tragen, und ein Mann soll kein Frauenkleid anziehen. Denn jeder, der so etwas tut, ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.“
Ich denke, Christen sollten sich wieder Gedanken über dieses Thema machen. In manchen Kreisen wird überhaupt nie über solche Themen gesprochen. Das halte ich für einen Schaden – sowohl für die Gemeinde als auch für das Zeugnis.
Es ist wichtig zu verstehen, warum wir Christen Salz und Licht in der Welt sein sollen. Christen tragen viel dazu bei, wie sich die Gesellschaft weiterentwickelt. Ein paar Christen an einem Ort können durch ihre Andersartigkeit und ihre Bereitschaft, sich an die Schrift zu halten, einen mächtigen Einfluss ausüben. Das gilt auch durch die Liebe, die Art, wie sie sprechen, und wie sie sich kleiden.
Christen sollten in der Gesellschaft durch ihre Kleidung herausstechen. In unserer Gesellschaft kleidet man sich oft sehr furchtbar. Wussten Sie, dass die meisten Modeschöpfer in Amerika homosexuell sind? Sowohl für Männer- als auch für Frauenmode. Diese Menschen wollen bewusst eine bestimmte Kleidung in die Welt bringen, die die Leute anziehen sollen.
Heute lassen wir uns diktieren, was wir anziehen. Wir entscheiden nicht mehr selbst. Wir werden von Medien, Illustrierten, Filmen und Menschen, die wir mögen, beeinflusst. Dann übernehmen wir deren Art und Mode. Ein Sänger weiß genau, was er bewirkt. Er wird zum Idol, und die Menschen wollen sich so kleiden wie er.
Im Hebräischen heißt das Wort „Mannszeug“. Es umfasst die Tracht, die Kleidung, das Geschmeide, den Schmuck und die Ausrüstung. Eine Frau soll nicht das „Mannszeug“ anziehen, also nicht die Kleidung und den Schmuck der Männer tragen. Umgekehrt gilt das genauso.
Heute tragen Männer oft Ohrringe, Piercings und Ähnliches. Das ist nicht gut und widerspricht dem Geist der Schrift. Gleiches gilt für Tattoos und Tätowierungen. Unser Körper gehört dem Herrn, auch die Haut. Sie ist nicht einfach nur mein Eigentum, das ich nach Belieben gestalten kann.
Als Christen tun wir nicht, was wir wollen. Wir haben uns dem Herrn verschrieben. Deshalb sollten wir uns bemühen, so zu leben und zu wirken, dass wir eine keusche Art zeigen – mit Blick, Kopfbedeckung und Oberbekleidung. Ich möchte so gekleidet sein, dass Gott Freude daran hat und ich nicht die Bestrebungen dieser Gesellschaft unterstütze, sich selbst zu zerstören.
Letztlich steckt der Feind dahinter, der Teufel. Viele Christen meinen, das sei Geschmackssache. „Ihr macht das halt so, und wir machen es anders. Ihr seid gesetzlich, und wir sind frei.“ Aber es geht nicht um Gesetzlichkeit, sondern um die Liebe zum Herrn Jesus.
Wir wollen nicht im falschen Sinne gesetzlich sein, sondern den Herrn Jesus lieben. Deshalb schauen wir auf das, was das Wort Gottes sagt.
Haartracht, Hosen und die Bedeutung geschlechtsspezifischer Kleidung
Der Kopf bedeckt und unbedeckt beim Beten – es ist auch eine Frage der Kleidung. Darüber haben wir bereits gesprochen.
Haartracht
Die Bibel spricht von Frauenhaaren. Haben Sie das schon gelesen? Offenbarung 9, Vers 8 erwähnt, dass es Haare gibt, die als Frauenhaar bezeichnet werden. Wie erkennt man eigentlich Frauenhaar von Männerhaar? Was ist der Unterschied? In Offenbarung 9 heißt es, dass diese Gestalten dort Haare wie Frauenhaar hatten. Man wusste also, was Frauenhaar ist, und was Männerhaar ist.
Natürlich gibt es Frauen und Männer, denen die Haare ausgehen, sodass sie gar kein Haar mehr haben. Es gibt immer Ausnahmen. Aber es gibt auch Männer, bei denen die Haare nicht ausfallen, und Frauen, bei denen man darauf achten kann. Meine Frau hat manchmal gesagt, sie kauft sich bald eine Perücke, weil ihr das Haar ausgeht.
Hosen – ein heikles Thema
Hosen waren in der Bibel und in der christlichen Welt bis ins zwanzigste Jahrhundert nicht als weibliche Kleidung üblich, ob Sie es glauben wollen oder nicht. Es gab bei den Germanen in gewissen Kreisen zwar Frauenhosen, und manche Ägypterinnen aus höheren Gesellschaftsschichten kleideten sich unzüchtig, das gab es. Aber dort, wo das Judentum und das Christentum Einfluss hatten, wurde die Gesellschaft positiv verändert. Die Menschen kleideten sich geschlechtsspezifisch.
Heute denken wir anders, das ist mir ganz klar. Wir sind lange genug anders gelehrt worden. Aber wir sollten auch prüfen, ob es eine biblische Beweisführung dafür gibt. Hosen kamen erst durch die Reiterhorden aus dem Osten auf. Diese trugen Hosen. Auch der Hohepriester hatte Beinkleider unter seinem Oberkleid. Dennoch war die Hose nicht die weibliche Kleidung.
Lange Zeit war sie auch nicht die männliche Kleidung. Bei der weiblichen Kleidung ist das Thema kritischer als beim Mann, darauf komme ich gleich zurück.
Frauen und Hosen
Frauen begannen, Hosen im Zeichen der Emanzipation zu tragen. Die Emanzipationsbewegung ist eine Bewegung aus dem zwanzigsten Jahrhundert, die langsam in den Zwanzigerjahren begann. Durch den Krieg ebbte sie kurz ab, wurde danach aber wieder voll aufgenommen. Mit der Emanzipation kam auch die Bewegung der Frauenrechtlerinnen und des Feminismus.
Das ist ein Kampf gegen jegliche Unterordnung. Frau und Unterordnung gehören nicht zusammen, so wird heute gesagt. Frauen sollen keine Unterordnung mehr zeigen.
Hosen sind ein Symbol für Männlichkeit, nicht für Zartheit, Zierlichkeit und Weiblichkeit. Interessanterweise haben Hosen auch eine Rückwirkung auf das Benehmen. Eine Frau, die in einem keuschen Rock gekleidet ist, denkt anders von sich, als wenn sie eine enge Bluejeans trägt. Es ist einfach so – Tatsachen.
Die Hose ist nicht das Symbol für Zierlichkeit, Zartheit, Weiblichkeit oder Keuschheit, sondern für Männlichkeit geblieben. Das gilt auch heute, obwohl Frauenhosen längst gesellschaftlich akzeptiert sind.
Weiterhin lassen Hosen die Körperkonturen stärker zur Geltung kommen, anstatt sie zu verhüllen. Die Frau ist anders gebaut und hat ein anderes Skelett als der Mann. Für den Mann ist es aufreizend, wenn er eine Frau von der Seite, von hinten oder von vorne betrachtet, die solche Hosen trägt.
Die heutigen Hosen sind meist eng. Nicht jede Frau trägt sie so, es gibt auch Frauen, die anders gebaut sind, bei denen man kaum Körperkonturen sieht, weil sie sehr dünn sind. Das hängt von Frau zu Frau ab.
Dennoch gilt die Regel: Unsere Kleidung sollte den Körper verhüllen. Jedenfalls sollte das Gesäß verhüllt sein. Das ist bei den heutigen Hosen oft nicht der Fall.
Hosen betonen den Teil des Körpers, an dem die geschlechtliche Annäherung stattfindet, und sind als Frauenkleidung nicht geeignet.
Das klingt hart, und Sie fragen sich vielleicht, wo die biblische Begründung liegt. Diese findet sich in 1. Mose 3, im Thema Verhüllung. Das Wort Verhüllung meint eine Hülle, eine Kleidung, einen Mantel – eben eine Verhüllung.
Auch die Männer sind hier gerufen, ihre Kleidung so zu tragen, dass die geschlechtlichen Formen nicht zutage treten. Die Kleidung sollte fallend sein. Sie ist nicht dazu da, eng anzuliegen. Eng anliegende Kleidung ist ohnehin nicht gesund. Kleidung soll fallend und hüllend sein.
Kleider haben eine Rückwirkung auf das eigene Verhalten und Denken. Sie beeinflussen, wie man sich vor anderen fühlt: stark, cool, clever, professionell, wichtig, aufmerksamkeitsstark und Männerblick-fangend – oder zierlich, schön, ehrbar, rein und keusch, bescheiden, demütig, gottesfürchtig und schamhaft.
Das kann man durch Kleidung zeigen. Was ich hier tue, ist eine Anregung zum Nachdenken. Ich weiß, dass wir ganz anders denken und geprägt sind. Aber es ist wichtig, sich Gedanken zu machen.
Grundsätze für christliches Verhalten und Kleidung
Ich habe vor kurzem ein Gespräch mit einem Bruder geführt. Er sagte, wenn ich über dieses Thema sprechen würde, sollte ich bei den grundsätzlichen Dingen anfangen. Die Leute müssten zuerst wissen, was Mann und Frau sind. Dann sollte ich über Kopfbedeckung sprechen und anschließend über die Wirkung von Kleidung allgemein. Danach würde ich schauen, welche Prinzipien in der Schrift zu finden sind.
Nun, wir haben keine Zeit mehr, aber ich habe mir im Neuen Testament viele Bibelstellen herausgeschrieben. Diese kann ich Ihnen jetzt nicht zeigen, aber ich kann Ihnen mein Ergebnis vorstellen. Das stammt aus dem Neuen Testament.
Ich kam zu folgendem Ergebnis: Erstens, alles, was der Christ tut, tut er zur Ehre Gottes und im Namen Christi (1. Korinther 10,31 und Kolosser 3,17). Alles, was der Christ tut, tut er zur Ehre Gottes und im Namen Christi. Nun überlegen wir uns: Wenn wir uns am Morgen kleiden oder wenn wir ins Kleidergeschäft gehen, tun wir das zur Ehre Gottes und im Namen Christi? Wenn ja, dann muss ich mich an Gottes Wort halten und schauen, wie Gott eigentlich über Kleidung denkt.
Zweitens, das Wort „geziemend“ kommt sehr oft im Neuen Testament vor. Der Christ verhält sich so, wie es sich geziemt. Doch wer sagt mir, was sich geziemt? Nicht die Neomarxisten, nicht die Neue Linke und nicht die Schwulen. Die Schrift sagt uns, was sich geziemt. Also muss ich lernen, mich an die Schrift anzupassen, das heißt, ich muss viel die Schrift lesen.
Drittens, Begriffe wie „ehrbar“, „würdig“, „ordentlich“ und „sauber“ werden verwendet – sowohl für Kleidung als auch für das Benehmen allgemein. Der Mensch soll sich so verhalten, dass sein Verhalten ehrbar ist. Das bedeutet, dass man es ehrt, dass andere es ehren und sich freuen, wenn sie mich sehen oder beobachten. Ein Würdiger verhält sich würdig, nicht lässig oder cool.
Viertens, das Wort „heilig“ bedeutet abgesondert für Gott. Es hat nichts mit muslimischer Kleidung oder Kutten zu tun. Es steht für Würde und Heiligkeit vor Gott. Ich möchte meinem Gott angehören. Heilig heißt, zugeordnet zu Gott. Und als solch ein Mensch möchte ich erscheinen, wenn ich mich in dieser Welt bewege, in der Öffentlichkeit.
Fünftens, einfach, bescheiden und unauffällig. Wir müssen uns nicht so geben – auch was Kleidung betrifft –, dass alle auf uns schauen. Einfach, bescheiden und unauffällig. Natürlich, wenn sich alle unzüchtig kleiden und nur ich mich züchtig, werde ich auffallen. Aber dann werde ich positiv auffallen.
Es ist interessant, wie die Menschen denken. Da war eine junge Schwester, frisch bekehrt, die merkte, dass sie dem Herrn mit ihrer Kleidung gefallen möchte. Sie kleidete sich schön, sauber und ordentlich. Sie war 16 Jahre alt und arbeitete in einem Ferienjob. Dort war der Hausherr gerade oben ohne am Arbeiten. Als er sie sah, sagte er: „Oh, hoffentlich stört es Sie nicht, dass ich hier so arbeite.“ Warum sagte er das? Der Unterschied war so krass, dass sein Gewissen sich meldete. Das passte nicht zusammen: die keusch gekleidete Frau und er halb entblößt. Das war ihm unangenehm. Deshalb sagte er das. Er arbeitete dann weiter.
Warum sagte er das? Es fällt auf. Oder meine Frau geht spazieren, es war Muttertag, und ein Ehepaar kommt auf sie zu und sagt: „Oh, Sie sind aber hübsch gekleidet.“ Sie antwortet: „Nein, das ist nicht wegen Muttertag.“ Warum sagten die Leute das? „Sie sind aber hübsch gekleidet.“ Sie hatte einfach einen anständigen, normalen Rock an – ein bisschen länger, es war ein langer Rock. Aber das war für diese Leute so auffällig, und zwar positiv auffällig. Also darf man positiv auffallen.
Begriffe wie „schamhaft“, „keusch“, „sittsam“ und „züchtig“ kommen sehr oft im Neuen Testament vor. Eine bekannte Stelle ist 1. Timotheus 2. Sie kennen die Stelle, ich brauche sie hier nicht zu lesen. Keusch bedeutet rein. Manche Bibelübersetzungen übersetzen es einfach mit „rein“. Es ist dasselbe Wort. So soll man sein, damit die anderen merken, dass man ein reiner Mensch ist, nicht unrein, züchtig.
Siebtens, die Aufmerksamkeit soll auf das Richtige gelenkt werden: auf das Gesicht, also das, was nicht bekleidet ist. Dort schaut man hin. Das, was nicht bekleidet ist – die Hände, das Gesicht. Manche Frauen sind so gekleidet, dass man als Mann unwillkürlich zwischen die Brust schaut. Ich hatte einmal Schwierigkeiten, bei einer Frau den Blick zu halten und nicht auf die Brust zu schauen. Aber sie stand so da, dass man fast gezwungen war, hinzuschauen. Eine Frau kann hier viel tun, damit das nicht geschieht.
Unanstößig heißt, dass der andere nicht zu Fall kommt. Und geschlechtsspezifisch: Auch im Neuen Testament gibt es beispielsweise Vorschriften zur Kopfbedeckung oder Nicht-Kopfbedeckung. Das ist geschlechtsspezifisch. Hier wird ein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht. Das ist Gott offensichtlich wichtig.
Abschlussgedanken und Gebet
Zum Schluss, und damit schließe ich für heute, möchte ich noch auf einige Gefahren hinweisen. Es besteht die Gefahr, dass man sich zu sehr an Regeln orientiert, anstatt am Herrn Jesus. Wichtiger ist es, eine Sensibilität und Liebe für das zu entwickeln, was ihm gefällt. Was hat mein geliebter Herr? Woran hat er Freude? Was fördert die Heiligkeit und die Liebe?
Es geht nicht um Dressur, sondern um eine Liebesbeziehung, die wir pflegen wollen – und das von Herzen gern. Ich wünsche mir, dass der Herr Jesus Wohlgefallen an mir hat. Wir alle möchten, dass er Wohlgefallen an uns hat. Er starb für alle, damit die, die leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für ihn, der für sie starb und auferweckt wurde. Das hat nichts mit Gesetzlichkeit zu tun.
Zweitens möchte ich auf die Gefahr hinweisen, Menschen nach ihrer äußeren Erscheinung zu beurteilen. Manchmal urteilt man über andere, weil sie sich so oder so kleiden, und denkt dann, sie seien schlechte Christen. Das darf nicht sein. In unserer heutigen Welt herrscht auf diesem Gebiet viel Durcheinander. Wir dürfen nicht sofort einen anderen Christen verurteilen, nur weil er anders gekleidet ist. Davon müssen wir lernen – auch die Pharisäer haben das gemacht.
Drittens gibt es die Versuchung, Menschen gefallen zu wollen. Manche kleiden sich nur so, um anderen zu gefallen. Paulus sagt dazu: „Wenn ich menschengefällig wäre, wäre ich nicht Christi Sklave, aber ich bin Christi Sklave“ (Galater 1,10). Wir wollen Gott gefallen. Im Römerbrief heißt es: „Stellt nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten, all eure Glieder!“ (Römer 6).
So können wir als Mann und Frau in unserer Gesellschaft ein Licht und Salz sein. Es ist eben nicht alles gleichgültig. Wenn alles gleichgültig wäre – so wie es manche Sozialisten wollen –, dann würde alles gleichgültig werden. Das will Gott nicht.
Ich habe mich jetzt etwas länger mit diesem letzten Thema aufgehalten, weil es um unsere Gesellschaft geht und um die Rolle von Mann und Frau darin. Die Gesellschaft wird schrittweise zerstört, und wir Christen sollten diesem Trend nicht folgen. Ganz im Gegenteil. Für mich war das das stärkste Argument: Ich möchte meinem Gott gefallen und nicht einer Zerstörung der Gesellschaft Vorschub leisten.
Ich möchte mir nicht vorschreiben lassen, was ich anziehe. Deshalb habe ich überlegt, meine Garderobe ein wenig zu ändern. Ich spreche hier vom Mann. Überlegen Sie selbst, wo Sie Ihre Garderobe ein bisschen anpassen könnten.
Der Herr möge uns segnen beim Nachdenken. Und bitte werfen Sie keine Tomaten.
Zum Schluss beten wir noch:
Geliebter Vater, wir danken Dir, dass wir auch über heikle Themen sprechen dürfen. Wir bitten Dich, dass Du uns ein Feingefühl gibst – auch mir –, damit ich lerne, die Rolle auszufüllen, die ich als Mann in dieser Gesellschaft und in der Gemeinde des Herrn habe. Hilf mir, Herr, ein Vorbild für Frauen zu sein in meinem Verhalten. Hilf den Frauen, die Männer zu ermutigen, als Männer zu handeln.
Wir danken Dir, Herr, dass Du uns einen Platz gegeben hast und dass wir einander so gut ergänzen – Mann und Frau in der Gemeinde Jesu. Wir dürfen Brüder und Schwestern sein und sind alle gleich vor Dir. Jeder Christ und jede Christin darf voneinander lernen.
Wir beten, Herr, dass Du uns weiterhin hilfst, gesund zu denken – auch bei diesen strittigen Fragen. Amen.