Dass wir mit unserem Leben so streiten sollen, gerade als solche, die Jesus glauben, hängt eng mit unserem Predigtthema heute zusammen.
Im Rahmen unserer Reihe über das missionarische Ja sprechen wir heute über unvermeidliche Auseinandersetzungen. Ich habe nur einen Vers als Predigttext: 1. Korinther 16,9.
Dort heißt es: „Mir hat sich eine Tür zu reichem Wirken aufgetan“ oder, wie es vorher formuliert wurde: „Mir ist eine Tür aufgetan, die viel Frucht wirkt, aber auch viele Widersacher sind da.“
Er segne dein Wort an uns. Amen.
Wandel der gesellschaftlichen Haltung zum Glauben
Gemeinde, die Zeiten haben sich geändert. Jahrhundertelang gehörte es zum guten Ton anständiger Bürger in Westeuropa, Christ zu sein. Wer sich vom christlichen Glauben lossagte, fiel auf wie ein roter Hund.
Heute aber, wenn Sie bewusst und bekennend Ihren Glauben an Jesus leben, werden Sie spüren, wie Ihnen Wind ins Gesicht bläst. Manchmal wird es sogar ein Orkan sein.
Machen Sie nur einmal einen Test: Sprechen Sie draußen, wo Sie leben, freimütig und offen aus, dass Sie vor allem den lieben, der am Kreuz für Sie starb. Wenn Sie mitleidige Blicke bekommen, ist das noch das Höflichste, was Ihnen widerfährt.
Dann spüren Sie etwas von der Feindschaft. Bekennen Sie das doch draußen, sagen Sie das offen: „Ich weiß, dass das Wort Gottes wahr ist und nicht trügen kann.“ Dann werden sich andere von Ihnen abwenden – von denen, von denen Sie meinten, sie stünden Ihnen vielleicht noch sehr nah.
Sie werden sagen: „Bist du so rückständig?“, oder: „Hast du noch nichts von Wissenschaft gehört?“, oder: „Bist du dumm?“, oder: „Das kann gehen, wie es will.“ Sie werden mit den Achseln zucken und lächeln.
Wenn wir missionarisch sind und von Evangelisation reden, dann wollen wir auch wissen, dass es um viel mehr geht als nur ums Reden. In diese feindliche Umwelt, in die wir hineingestellt sind, wollen wir Menschen zu Jesus führen.
Das ist ein waghalsiges und kühnes Unternehmen. Das ist sicher vielen gar nicht bekannt.
Wir wollen nicht bloß standhalten gegen diese Mauer des Widerspruchs, des Unglaubens und der Gleichgültigkeit heute. Wir wollen hineingehen und sagen: Wir wollen viele zu Jesus führen und unter seine Herrschaft bringen.
Ob Sie da mitmachen, ob Sie dabei sind – dann gibt es unvermeidliche Auseinandersetzungen. Davon sprechen wir heute.
Die verschlossene Tür als Herausforderung
Meine erste Begründung, warum Auseinandersetzungen unvermeidlich sind, lautet: Die Tür ist verschlossen. Ich muss noch einmal dort ansetzen, wo ich begonnen habe.
Vielleicht denkt jemand, ich wolle Sie einlullen oder übertreibe ein wenig. Sie werden zu Recht fragen: Ist es wirklich so, dass man heute als Christ so viel Widerstand erfährt? Würde bei uns nicht dasselbe Ergebnis herauskommen wie kürzlich in der Schweiz bei der Volksabstimmung? Dort ging es darum, ob Kirche und Staat noch enger voneinander getrennt werden sollen.
Ich glaube, 71 Prozent der Menschen sprachen sich für die Beibehaltung der engen Verflechtung von Kirche und Staat aus. Ich denke, unser Volk möchte christlich sein. Doch wer die Schweizer Verhältnisse kennt, weiß genau, dass im praktischen Leben das Wort Gottes kaum eine Rolle spielt.
Wenn es darum geht, christliche Gedanken zu verbreiten, finden Sie viel Unterstützung und Anerkennung. Wenn Sie zum Beispiel einen Infostand auf der Königstraße aufbauen und über die evangelische Kirche in Württemberg informieren, freuen sich die Leute darüber. Sie können Prospekte verteilen, ohne auf Widerstand zu stoßen.
Wenn Sie Öffentlichkeitsarbeit machen, wird das gelingen. Wenn Sie sich als Kundenwerbung im Gemeindedienst verstehen, wenn Sie einen Brief austragen und sagen: „Ich komme von der Hofhacker Kirche“, dann geht es Ihnen wie mir. Wir werden überraschend freundlich aufgenommen und gelobt: „Das ist mal nett, dass Sie sich um uns kümmern.“
Aber wenn Sie Menschen sagen: „Es gibt kein anderes Heil als allein durch Jesus“, dann stoßen Sie im besten Fall auf Unverständnis. Wenn Sie sagen: „Sie müssen wissen, dass Jesus für Ihre Schuld am Kreuz gestorben ist“, sehen Sie, wo die Ablehnung beginnt.
Wenn Sie wirklich evangelisieren, beginnt der große Widerstand und die Ablehnung. Das erleben besonders diejenigen, die zum ersten Mal im evangelistischen Dienst mitarbeiten, bei Hausbesuchen oder Gesprächen. Sie spüren plötzlich eine starke Ablehnung.
Dann kommen sie zurück und sagen: „Ich kann das nicht, ich mache das nicht mehr. Ich habe gemerkt, wenn ich den Mund aufmache, werde ich ausgelacht. Da schlägt mir eine Welle der Ablehnung entgegen.“
Haben Sie geglaubt, Sie könnten das? Haben Sie gedacht, wenn Sie den Mund aufmachen, klappt das einfach so? Ich darf Ihnen sagen: Das kann niemand. Niemand kann das. Das lässt sich auf keiner Universität, keiner Bibelschule erlernen und in keinem Kurs trainieren.
Die Türen für das Evangelium von Jesus sind zu allen Zeiten verschlossen. Und denken Sie nicht, das liege nur an der Sprache oder an schwierigen Begriffen, die die Menschen nicht verstehen. Oder dass es einfach schwer auszudrücken sei.
Erinnern Sie sich an den einen Missionar vor allen anderen Missionaren: Jesus selbst. Wenn er sprach, sogar mit denen, die das Alte Testament in- und auswendig kannten, lag eine Decke vor ihren Augen. Sie konnten es nicht verstehen, die Tür war verschlossen.
Jesus sprach doch viel gütiger und liebenswürdiger, als wir es je könnten. Bei uns mag bei der Ablehnung noch menschliche Ungeschicklichkeit eine Rolle spielen. Das tut uns leid, dass wir die Menschen nicht richtig ansprechen.
Aber Jesus konnte es. Dennoch sehen wir: Die Tür zum Glauben ist verschlossen. Wie hat sich Jesus Mühe gegeben? Er hat eine ganze Nacht mit Nikodemus gesprochen und ihm sagen müssen: „Deine Augen sind blind, um wirklich zu sehen, was da geschieht.“
Er hatte Judas lange bei sich in der Nachfolge, ganz in seiner Nähe. Am Ende tauchte er das Brot noch einmal in die Schüssel und sagte zu Judas: „Judas, für dich.“ Und Judas ging hinaus und hasste Jesus.
Ich möchte Sie vor allen Illusionen im missionarischen, evangelistischen Dienst bewahren. Ich glaube, wir verschweigen das heute oft. Wir sagen: „Komm, mach mit, das bringt schöne Erlebnisse.“
Doch zuerst gibt es ein frustrierendes Erlebnis, weil die Tür verschlossen und verriegelt ist. Es gibt Barrikaden, gegen die Sie nicht ankommen. Es ist gar nicht möglich, einem Menschen einfach so das Evangelium zu sagen.
Weichen Sie bitte nicht auf Randthemen aus. Diskutieren Sie nicht über irgendwelche Zweifelsfragen an der Bibel, das sind nur Ablenkungsmanöver. Diskutieren Sie nicht über den einen oder anderen Christen, der irgendwo ein Ärgernis war.
Wissen Sie: Die Ablehnung liegt allein an Jesus. Jesus selbst hat seinen Jüngern gesagt: „Die Welt hasst mich, sie hasst mich.“ Der Name Jesu und sein Werk kann nicht ertragen werden.
Geistliche Hintergründe des Widerstands
Paulus hat es dieser Gemeinde in Ephesus noch einmal eindringlich ans Herz gelegt. Er wollte klar machen, dass Mission nicht einfach nur bedeutet, ein paar Prospekte zu drucken, wenn man Missionen durchführt, oder ein paar Dinge in Briefkästen zu stecken. Auch das Läuten der Glocken ist nicht schon Mission. Mission ist etwas völlig anderes.
Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut. Wenn wir kämpfen müssten wie gestern die Fußballvereine auf dem Spielfeld, die bis zur Erschöpfung kämpfen, wäre das noch zu einfach. Paulus sagt, es ist viel schwieriger. Wir müssen gegen die Fürsten und Gewalten dieser Welt kämpfen, gegen die Mächte, die zwischen Himmel und Erde sind. Es gibt unheimliche Finsternismächte, die gegen uns stehen und gegen uns kämpfen.
Im evangelistischen Dienst ist es wichtig zu wissen, dass wir nie gegen Menschen kämpfen. Wenn uns jemand ablehnend entgegentritt oder widerspricht, sollten wir daran denken, dass er es eigentlich gar nicht selbst ist. Hinter ihm steht die Großmacht der gottfeindlichen Lügenmächte. Ein Mensch ist gefangen und gebunden, und er kommt davon nicht los.
Haben Sie nicht selbst in Ihrem Leben oft genug erfahren, wie Sie mit Blindheit geschlagen waren? Oder wie Sie die Wege Gottes verlassen haben und dann irgendwo dahingelebt sind, nur nach Ihrem eigenen Gutdünken? Sie wissen doch, wie das war. Das war weder rational überlegt noch gewollt.
Jesus hat in den Gesprächen damals mit den frommen Menschen sogar gesagt: „Wisst ihr, dass ihr Sklaven der Sünde seid? Ihr seid hineingeknechtet in ein Hörigkeitsverhältnis, ihr könnt euch gar nicht frei entscheiden.“
Wenn wir einen evangelistischen Dienst tun und wenigstens das Evangelium bezeugen wollen, sind wir uns oft nicht bewusst, dass alle Türen verschlossen und verriegelt sind. Wir kommen gar nicht durch, egal wie freundlich unser Gesicht ist oder wie gute Einleitungen wir verwenden. Viele Menschen verfallen dem Trugschluss, dass es schon gelingen wird, wenn ein anderer Prediger oder Herr X oder Y kommt und das neulich geschafft hat. Doch das sagt noch nichts darüber aus, dass es tatsächlich gelingen wird.
Ich möchte Sie nur an dieser ersten Stelle fragen: Gehören Sie mit Ihrem Leben ganz Jesus Christus? Ist er Ihr Herr? Das ist das Entscheidende, wenn wir Evangelisation betreiben. Alles dreht sich darum, ob er unsere Gedanken, unsere Pläne und unser Tun bestimmt und ob wir ihm völlig vertrauen.
Hat er in Ihrem Leben die Großmacht besiegt, die uns fortwährend knechtet? Die Großmacht des Bösen, der Sünde, der Dunkelheit und der Finsternis? Das ist das Thema der Evangelisation, und damit setzt eigentlich alles ein.
In uns gibt es unheimliche Widerstände. Wo Menschen sperren und wo die Macht der Finsternis sperrt, da öffnet Jesus. Es gibt einen schönen Vers von Zinzendorf: „Sache ist einmal ausgemacht, wo die Menschen sperren, da öffnet Jesus, dass es kracht. Wohl uns des feinen Herrn.“
Die stille Öffnung der Tür durch Jesus
Und da machen wir jetzt weiter beim zweiten Punkt. Ganz still öffnet sich die Tür, ganz still. Die Tür ist verschlossen, niemand kann sie öffnen, niemand – kein Missionar. Keiner hat irgendwelche Geheimkniffe, nur der eine, der die Schlüssel hat: Jesus Christus. Er hat einen Spezialschlüssel.
Er macht es nicht so wie bei der Geißelbefreiung vor ein paar Tagen, wo diese Sondereinheit hinten so eine große Ladung Sprengstoff an der Tür hochgehen lässt und damit die Tür aufsprengt. Jesus macht das ganz, ganz leise, so dass man gar nichts davon hört. Auch wenn Zinzendorf sagt, er öffnet, dass es kracht. Er gibt eine offene Tür hier und da, eben und dann.
Warum tut Jesus das so spärlich? Ich denke immer, das ist meine Erklärung, die ich mir mit meinem leidenhaften Gemüt zusammenreime: Jesus muss immer dafür sorgen, dass wir uns nichts darauf einbilden. Jesus kann das nur tun, wo es zu seiner Ehre allein geschieht.
Da war zum Beispiel Paulus. Nach Philippi kam er in die erste Stadt in Europa und ging in die Synagoge. Dort schlug ihm eine Ablehnung unter seinen Flüchtlingsgenossen entgegen, als er das Alte Testament erklärte. Und da war Paulus gar nicht verunsichert.
Das ist ja das Schlimme in unserer Kirche, dass die Evangelisation zum Erliegen kommt, weil ein paar Widerstände da waren, oder man sagt, das geht heute nicht mehr so. Haben Sie auch schon gehört: Man kann heute Jugend nicht mehr mit der Bibel erreichen, Evangelisation geht heute nicht mehr. Wann ging das denn? Wenn es zur Zeit Jesu nicht ging.
Dann ging Paulus hinaus an den Fluss, und da saßen ein paar Frauen. Sie können jetzt mit heruntergezogenen Mundwinkeln sagen: „Eben nur Frauen.“ Die haben das Reich Gottes gehalten. Sie waren die ersten Zeugen der Auferstehung. Dort tat der Herr einer Frau das Herz auf, dass sie achtgab, was da geredet wurde. Der Herr tat das Herz auf, nicht Paulus.
Und ob Sie jetzt hören können oder nicht, ob das an Ihnen vorbeigeht – das ist ein Wirken Gottes, der allein den Spezialschlüssel hat, völlig verbarrikadierte Türen zu öffnen.
Wenn Sie wissen wollen, wie in der Apostelgeschichte überhaupt Gemeinde entstanden ist: Da steht immer da, „Der Herr tat hinzu“, „Der Herr war mit ihnen“. Anders gab es überhaupt noch nie Frucht, anders wurde noch nie ein Mensch vom Unglauben zum Glauben geführt.
Wir finden in der Offenbarung, in den Sendschreiben, dieses große Wort von der Gemeinde von Philadelphia: „Ich habe dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen.“
Ich will nur beten: Herr, gib uns hier in unserer Stadt eine offene Tür! Gib uns eine Tür zu den Menschen! Gib, dass jetzt Menschen hören können, besonders die jungen Menschen unserer Stadt. Tu du das Herz auf!
Als Paulus von der ersten Missionsreise zurückkehrte, war er ja schwer angeschlagen. Sie hatten ihn unterwegs einmal gesteinigt, und er hatte viel Widerspruch erfahren. Paulus kommt überwältigt zurück und sagt den Gemeindegliedern von Antiochien, die ihn ausgesendet hatten, dass auch den Heiden eine Tür zum Glauben aufgetan worden sei. Ein Wunder ist geschehen, ein Paar ist gläubig geworden.
Es ist uns doch nie verheißen, dass das Abendland christianisiert wird durch große Kirchenkörper und Kirchenorganisationen, sondern dass wir in dieser letztbetrübten Zeit ein Paar in den Frieden Jesu führen dürfen. Dazu hat er uns gesandt, und das ist der Auftrag.
Er bekennt sich auch heute noch zum schlichten Dienst seiner Boten, die nichts weiter können, als das nacherzählen, was sie erfahren haben.
Da hat Paulus die Gemeinde einmal aufgefordert im Kolosserbrief Kapitel 4, Vers 3: „Betet für mich, dass mir die Tür zum Glauben aufgetan werde, das Geheimnis Christi zu sagen.“ Für die anderen ist es ein unbekanntes und unbegreifliches Wort, das wir reden. Sie sagen, es ist ein Mythos oder ein Märchen oder etwas, das ich nicht begreifen kann. Betet doch, dass die Tür zum Glauben aufgetan werden könnte.
Die Gemeinde von Ephesus als Beispiel für Frucht und Widerstand
Nun will ich mit Ihnen wieder zurückgehen in die Gemeinde von Ephesus. Diese spielt nämlich gerade in dem Wort eine Rolle, das wir als Predigttext haben: „Mir ist eine Tür aufgetan, die viel Frucht bringt.“
Paulus hat diesen Brief, den ersten Korintherbrief, ziemlich sicher in Ephesus geschrieben. In jener Stadt, wo auch die Schriftlesung wieder hinpasst: „Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.“
Von Anfang an stand die Gemeinde in einem großen Abwehrkampf, einer Abwehrschlacht. Hier bin ich sicher, dass ich mit wichtigen Auslegern richtig liege, die sagen, dass wahrscheinlich noch nicht einmal die große Kundgebung für die Diana stattgefunden hatte.
Das war ein schrecklicher Astartekult. Es ist besser, wenn ich Ihnen erspare, um was es sich dort genau gehandelt hat. Es war eine abscheuliche Religion mit kleinen scheußlichen Figuren, die verkauft wurden.
In Ephesus gab es jedoch eine Gemeinde, und Menschen kamen zu Jesus. Das war eine Macht. Sie demonstrierten nicht und machten keine Revolution, sondern sie verkündeten das Evangelium von Jesus. Dadurch öffneten sich Herzen, Menschen wurden gläubig, und der ganze Zauber in der Stadt kam zum Erliegen.
Die Menschen nahmen ihre Zauberbücher und verbrannten sie, weil sie sich lossagen wollten. Das Evangelium wurde mächtig und stark.
Das haben wir doch so oft erlebt, in Zeiten der Erweckung und des Aufbruchs. So wie bisher das Böse und das Sündige einen Menschen nach dem anderen angesteckt hat – so wie heute die Gottlosigkeit lawinenartig voranschreitet –, so verbreitet sich plötzlich die Kunde von Jesus ebenso lawinenartig unter den Menschen.
Menschen bekehren sich, weil der Herr ganz still die Türen öffnet. Darum ist es so wichtig, dass wir missionarisch Bescheid wissen, wie das so geht: einfach weitersagen, was Jesus an uns getan hat.
Wir wollen unerschrocken sagen, was unser Herz in Jesus gefunden hat. „Ich geniere mich am Evangelium von Christus nicht; es ist eine Kraft Gottes, die Menschen selig macht und rettet.“ Dieses Evangelium holt auch heute noch Menschen zurück, führt sie zum Bekenntnis zu Jesus und zu einem neuen Leben.
Heute werden Menschen frei von Abhängigkeiten und Bindungen – nicht durch gelehrte Worte, nicht durch irgendwelche Kniffe, die man anwenden kann, sondern durch Jesus, der die Zugänge zu den Menschenherzen hat.
Die Realität von Widerstand und geistlichem Kampf
Dann ist die Hölle los. Ich sagte, die Tür ist verschlossen. Zweitens: ganz still öffnet sich die Tür. Drittens: Jetzt haben wir so auseinandergenommen, was Paulus in dem einen Vers sagt – dann ist die Hölle los.
Aber auch viele Widersacher sind da. Man möchte sich freuen: Jetzt ist endlich in Ephesus etwas geschehen, viele Menschen sind zum Glauben gekommen. Und Paulus sagt: Binde den Helm fester. Wenn Menschen zum Glauben kommen, dann zittert. Ist Ihnen das noch bewusst? Wenn große Zeiten sind, wenn Menschen sich ums Wort Gottes scharen, dann bindet den Helm fester. Dann stehen die Widersacher vor der Tür. Es geht gar nicht um Menschen.
Und ich habe jetzt keine Menschen im Auge. Übrigens, wir haben in unserer Gemeinde keine Auseinandersetzung, keinen Kampf. Darum darf ich Ihnen heute sagen, dass Widersacher zwangsläufig kommen, wo Türen aufgehen. Und sie werden nicht ruhen, bis sie mit ihrem ganzen Vermögen alles zerschlagen, was sie können. Paulus hat das dann bei seinem Abschied mit den Ältesten von Ephesus in Milet noch einmal angesprochen. Er sagt: „Ich habe mit Tränen euch vermahnt.“
Wisst ihr, wo das herkommt? Aus der Mitte von euch heraus. Ihr werdet euch zu streiten beginnen innerhalb der Gemeinde. Genau dort, wo Erweckungen sind, wird unter Christen und in der Gemeinde das Zerbrechen geschehen. Wir wollen uns darauf rüsten und wissen, was wir tun.
Wir haben uns ja vorgenommen, dass wir mehr auf der Königstraße evangelisieren und mehr Besuche machen wollen. Wissen Sie, was Sie da mittragen? Dass wir gleichzeitig in schwere Auseinandersetzungen hineingehen. Und die, die aus anderen Gruppen kommen und in anderen Diensten stehen, die sollen wissen, auf was sie sich eingelassen haben. Denken Sie nur mit Zittern an die große Frucht, die Gott wirkt.
Zur gleichen Zeit ist der Widersacher da – keine Menschen. Im ersten Petrusbrief heißt es: „Denn der Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“ Keiner von uns ist gefeit davor, dass er plötzlich gefällt wird in diesem Kampf.
Es ist schon oft geschehen, dass die treuesten Mitarbeiter und die besten Kämpfer mitten in Zeiten des großen Aufbruchs selbst durch persönliche Sünde und Unreinheit gefallen sind. Sie wurden unbrauchbar für den Dienst Gottes, in der Gemeinde entstand Zank um Nichtigkeiten, und vieles andere geschah.
Bei Jesus war es nicht anders. Als Jesus in Lukas 10 seine siebzig Boten ausgesandt hatte, kamen sie überwältigt zurück und sagten: „Jesus, das war groß! Wir kamen hinaus und predigten, Menschen kamen zum Glauben.“ Aber nicht nur das. Sie waren ja auch ausgesandt, nicht nur zu reden, nicht nur zu heilen, sondern auch den Dämonen zu gebieten.
Das heißt, süchtige Menschen freizumachen von Abhängigkeiten, den bösen Geistern zu gebieten, dass plötzlich eine zerbrochene Ehe wieder heil wird, dass dort, wo Unfrieden herrscht, Friede kommt, dass Menschen neu werden.
Dann sagt Jesus sofort im Anschluss: „Ja, ich sah den Teufel herunterfallen vom Himmel wie einen Blitz.“ Zur gleichen Zeit, als Gott Frucht wirkte, war großer Alarm in der Hölle. Und dann sagt Jesus zu ihnen: „Freut euch nicht, dass euch die Teufel untertan sind, freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“
Wir könnten keinen Evangelisationsdienst tun, wenn wir nicht wüssten: Er hält mich, und ich kann nicht untergehen. Ich bin bewahrt durch die Kraft Jesu. Es geht durch viel Schwäche hindurch, aber die Gemeinde Jesu kann nicht überwältigt werden – auch nicht von den Pforten der Hölle.
Ermutigung zum mutigen Zeugnis
Und darum wollen wir uns im missionarischen Jahr zum Evangelisationsdienst rüsten. Wir wollen verstehen, worum es geht: um das Zeugnis von Jesus und darum, Menschen in seine Nachfolge zu rufen.
Dabei lassen wir uns nicht einschüchtern von Widersachern, Gegenreden, Spott oder Gelächter. Stattdessen wollen wir umso kühner und mit allem Freimut das Wort verkünden. Wir sagen den Menschen: Ja, es geht um eine Entscheidung!
Frau Lämmle war es am letzten Sonntag wichtig, unseren Kindern noch einmal die Passionsgeschichte Jesu zu erzählen. Dies geschieht in vielen Diensten. Wie lange haben wir noch Zeit? Wir sollen tun, was zu tun ist, solange es Tag ist. Amen.