Einführung und Ziel des Abends
Dieser Abend soll zum Kennenlernen dienen. Es ist schon lange her, dass ich hier war. Inzwischen habe ich einige bekannte Gesichter entdeckt, doch viele sind mir fremd. Ich denke, ich bin auch vielen fremd. Es ist sehr gut, wenn der Evangelist sich vorher einmal zeigt, damit man sich ein wenig beschnuppern und kennenlernen kann.
Hoffentlich entsteht dabei ein Vertrauensverhältnis. Für mich ist es wichtig, die Gemeinde zu kennen, in der ich evangelisieren möchte, und ebenso, dass ihr mich kennt. Ich hoffe, dieser Abend hilft uns dabei.
Dieser Abend soll auch zur Motivation dienen. Ich bin verheiratet und wir haben vier Kinder, die alle verheiratet sind. Ich bin bereits zehnmal Opa geworden und hoffe, dass das noch ein paar Mal passiert.
In einigen Tagen werden wir ein großes Fest feiern. Dann werden alle kommen: die Kinder, die Enkelkinder, die Eltern meiner Frau sowie meine Geschwister mit ihren Ehepartnern. Wir werden ein großes Fest feiern. Einige können sich vielleicht schon denken, was da passiert. Man wird ja älter, und es gibt Feste, die eine besondere Bedeutung haben. Wie schnell sind doch die Jahre vergangen!
Gut, aber darum geht es jetzt nicht. Heute Abend sind wir hier zusammen, um uns auf die Evangelisation einzustimmen, die vor uns liegt. Ich möchte am Anfang gern drei Fragen stellen: Erstens, was glauben wir? Zweitens, was planen wir? Drittens, was erwarten wir?
Glaube: Die Realität der Sünde und der Weg zur Rettung
Die biblische Sicht auf die Welt und den Menschen
Was glauben wir? Ich denke, wir sind uns alle einig: Wir glauben an die Bibel. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Welt am Anfang, als Gott sie geschaffen hatte, gut war, sehr gut sogar. Auch der Mensch war sehr gut.
Doch dann kam die größte Katastrophe, die diese Welt je gesehen hat: der Sündenfall. Seitdem gibt es zwischen Gott und dem Menschen einen tiefen Graben und eine dicke Wand. Auf der einen Seite steht der heilige Gott, auf der anderen Seite der sündige Mensch.
Mit jeder neuen Sünde wird dieser Graben tiefer und die Wand dicker. Der Mensch entfernt sich immer weiter von Gott. Er befindet sich in einer Entwicklung, die von Gott wegführt. Die Bibel spricht von einem breiten Weg, der zum Verderben führt. Jesus sagt, viele sind es, die diesen Weg gehen.
Im Gegensatz dazu spricht Jesus von einem schmalen Weg, der zum Leben führt. Er sagt, wenige sind es, die diesen Weg finden.
Ich sage jetzt etwas sehr Gewagtes, aber ich denke, man darf das so sagen: Mindestens 95 Prozent der Deutschen fahren in die Hölle, sind also ewig verloren. Und ich glaube, ihr stimmt dem auch zu.
Jesus sagt: Der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind es, die darauf wandeln. Der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden (Matthäus 7,13-14).
Die traurige Wirklichkeit und die Dringlichkeit der Evangelisation
Auf alle Fälle geht die Mehrzahl der Menschen ewig verloren, sagt Jesus hier. Wenn wir uns so umsehen, merken wir, dass es nicht nur 51 Prozent sind, sondern die allermeisten Menschen auf dem breiten Weg sind. Und sie wollen diesen Weg auch nicht verlassen, wenn man sich das vorstellt.
Viele von diesen Verlorenen sind unsere Verwandten, unsere Nachbarn, Arbeitskollegen oder Schulkollegen. Sie leben in der Sünde und sterben in der Sünde. Sie werden am jüngsten Tag im Gericht durchfallen und in die ewige Verdammnis gehen. Sie werden ewig verloren sein.
So furchtbar das auch ist – wir glauben, dass es so ist. Es ist erschütternd, aber es ist so.
Planung der Evangelisation: Ziel und Beteiligung der Gemeinde
Was planen wir? Wir planen eine Evangelisation. Und das ist mir jetzt ganz, ganz wichtig.
Wir lieben Geschwister, und wir planen eine Evangelisation. Dabei handelt es sich nicht um eine Lehrwoche. Eine Lehrwoche ist auch eine sehr gute Sache, und manchmal muss man so etwas machen – sei es eine Vertiefungswoche, eine Glaubenswoche oder eine Rüstwoche, wie man das alles nennen kann. Diese sind nützlich und gut. Aber wir planen eine Evangelisation, und das ist etwas anderes.
Eine Evangelisation richtet sich an Unbekehrte, wird aber von Bekehrten durchgeführt. Es gibt da ganz komische Gläubige, die bei einer Evangelisation entweder zu Hause bleiben oder nur zweimal während einer ganzen Woche kommen. Sie sagen dann: „Das ist ja nicht für uns, das ist ja für die Unbekehrten, wir sind ja schon bekehrt.“
Doch eine Evangelisation ohne Gemeinde gibt es überhaupt nicht. Evangelisation ist Sache der Gemeinde. Man lädt sich in der Regel dazu einen Gastredner ein, einen Evangelisten, aber Evangelisation ist Aufgabe der Gemeinde. Jedes einzelne Gemeindeglied ist hier gefordert.
Wir sollen zusammenstehen. Wir wollen alle dabei sein und andere gewinnen – für Jesus Christus gewinnen. Dabei denken wir an unsere Angehörigen, unsere Freunde, unsere Verwandten, unsere Nachbarn, Schulkollegen und so weiter. Wir wollen gemeinsam evangelisieren.
Erwartungen an die Evangelisation: Mehr als nur Information
Die dritte Frage lautete: Was erwarten wir?
Was erwarten wir? Wir erwarten, dass Menschen zum Zuhören kommen. Aber wenn das alles wäre, bräuchten wir nicht zu evangelisieren. Es geht nicht nur um Information.
Wäre es nur die Information, wären wir grausame Menschen. Denn Menschen, die gut informiert sind und sich trotzdem nicht bekehren, stehen am Gerichtstag schlechter da als diejenigen, die nicht informiert waren. Wem viel gegeben wird, von dem wird Gott viel fordern.
Wir wollen zwar informieren, aber wir wollen informieren zum Heil. Wir möchten, dass die Menschen die Botschaft hören und sich bekehren. Dabei wünschen wir uns, dass Menschen aus allen Schichten, aus allen Altersgruppen und aus verschiedenen Berufen zu Jesus kommen.
Wir hoffen, dass sich einige Ehepaare bekehren. Ebenso möchten wir, dass Frauen, die schon lange darauf warten, in der Evangelisation erleben, dass sich endlich die Männer bekehren.
Es gibt Eltern, die weinen über ihre heranwachsenden Söhne und Töchter. Diese sind inzwischen sechzehn, siebzehn oder älter, aber sie gehen nicht mehr zu Jesus. Wir möchten erleben, dass diese Jugendlichen zu Jesus kommen und sich gründlich bekehren.
Wir wünschen uns auch, dass einige ältere Menschen, die vielleicht noch in diesem Jahr sterben, sich kurz vor ihrem Tod bekehren und dann als errettete in die Ewigkeit eingehen.
Wir erwarten, dass sich Menschen bekehren. Und wir erwarten, dass diejenigen, die sich bekehrt haben – falls sie noch länger leben, denn manche sterben ja gleich nach der Bekehrung, ein paar Tage oder Wochen später, aber das ist seltener – anschließend in die Gemeinde kommen, sich der Gemeinde anschließen und Mitglieder werden.
Wir hoffen, dass sie treue Mitarbeiter und treue Nachfolger Jesu werden.
Drei Schritte zu einer erfolgreichen Evangelisation
Das waren nur einige Gedanken zum Einstieg. Nun komme ich zum eigentlichen Thema.
Mein Thema für heute Abend lautet: Drei Schritte zu einer erfolgreichen Evangelisation.
Wenn ich mit einer Grundvoraussetzung beginne, dann deshalb, weil ich glaube, dass dies der wichtigste Schritt ist. Eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche oder gesegnete Evangelisation ist das geordnete Leben der Gemeindeglieder.
Das ist der erste Schritt. Wenn dieser nicht erfüllt ist, können wir uns alle weiteren Schritte sparen.
Das geordnete Leben der Gemeindeglieder ist somit eine unverzichtbare Voraussetzung für eine gesegnete Evangelisation.
Die Bedeutung eines geordneten Lebens für den Erfolg
Was wird manchmal für Geld ausgegeben, was wird manchmal gebetet, was wird manchmal gearbeitet, was wird vorbereitet, geplant, organisiert und getan? Die besten Redner werden von irgendwo eingeflogen, die Chöre üben und singen, und alles Mögliche wird eingeübt und gemacht.
Und manchmal kommt dabei nicht viel heraus. Dann fragen wir uns: Woran liegt das nur? Manchmal liegt es einfach daran, dass wir als Gemeinde nicht in der richtigen Stellung vor Gott waren – das geordnete Leben der Gemeindeglieder.
Ich habe hier einen Zettel, den will ich euch einmal vorlesen. Ich las ihn vor einiger Zeit in einem christlichen Blatt, habe ihn ausgeschnitten und aufbewahrt. Die Geschichte ist wahrscheinlich schon etwas älter. Darin steht:
„Ein Stationswärter sah in einer dunklen Nacht ein Auto auf einen unbewachten Bahnübergang zufahren.“
Wir haben einige Jahre in der Schweiz gewohnt, das liegt auch schon etwas länger zurück. Dort bin ich sehr oft über einen Bahnübergang gefahren, der noch keine Schranke und auch noch kein Blinklicht hatte. Da saß jemand in dem Wärterhäuschen. Wenn sich ein Zug angemeldet hatte, ging er auf die Straße, machte mit der Kelle seine Handbewegungen und stoppte den Verkehr. Heute wird es dort wahrscheinlich anders sein. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie es damals an diesem Bahnübergang war.
Der Stationswärter sah also ein Auto auf den unbewachten Bahnübergang zufahren, und es war Nacht. Schnell eilte er hinaus auf die Straße, um mit seiner Lampe Zeichen zu geben. Der Autofahrer fuhr trotzdem weiter und wurde von dem daherkommenden Zug auf dem Bahnübergang getötet.
Der Stationswärter wurde vor Gericht gebracht. Dort wurde er gefragt: „Haben Sie mit Ihrer Lampe dem Autofahrer Zeichen gegeben oder nicht?“ Mit zitternden Lippen gab der Stationswärter Antwort und sagte: „Ja, ich habe Zeichen gegeben.“ Er wurde freigesprochen.
Einer seiner besten Freunde fragte ihn viele Jahre später, Georg: „Warum hast du eigentlich so gezittert, als du damals deine Beweise vorbrachtest?“ Georg antwortete: „Ich habe Zeichen gegeben, aber Gott möge mir vergeben, ich hatte kein Licht in meiner Lampe.“
Ihr Leben entscheidend ist das Licht, nicht die Lampe. Ob das eine alte, verrostete Lampe ist oder eine vergoldete, das ist egal. Richtung gibt das Licht, und wenn das Licht ausgeht, dann könnte die Lampe tatsächlich aus Gold sein und mit Edelsteinen besetzt sein – sie würde nichts, aber auch gar nichts nützen.
Was nützt ein Leuchtturm dem Seereisenden, wenn das Licht ausgeht? Richtung gibt das Licht, nicht der gewaltige Bau. Wenn das Licht ausgeht, ist der Leuchtturm genauso gefährlich wie der Felsen, auf dem er steht.
Finney hat einmal gesagt: „Viele Christen sind ein Stein des Anstoßes.“ In Abwandlung eines Bibelwortes sagt er es so: „Viele Christen sind ein Stein des Anstoßes, über den Unbekehre in die Hölle stolpern.“
Das muss ich jetzt natürlich in erster Linie auf mich beziehen und mich fragen – und das muss ich immer und immer wieder tun, wenn ich evangelisiere.
Persönliche Erfahrung und die Bedeutung von Versöhnung
Es ist mir in meiner gesamten Geschichte, in der ich nun schon 36 Jahre im evangelistischen Dienst tätig bin, nur einmal passiert – und das war schlimm –, dass ich unversöhnt von zuhause weggefahren bin. Wir hatten immer eine wunderbare Ehe, und es war für mich unvorstellbar, dass mir so etwas überhaupt passieren konnte.
An dem Morgen gab es einen Streit, und die Stimmung war sehr schlecht. Meine Frau war nicht da. Ich weiß nicht, ob sie zum Kaufmann gegangen war oder wo sie sich sonst aufhielt. Ich musste unbedingt losfahren, denn ich sollte am Abend mit einer Evangelisation in der Schweiz beginnen. Es lagen noch 800 Kilometer vor mir. Ich war unter Druck, das Auto war startbereit, aber ich konnte meine Frau einfach nicht finden.
Schließlich stieg ich ins Auto und fuhr los. Das war die schrecklichste Autofahrt meines ganzen Lebens. Bis nach Frankfurt schaffte ich es. Dort ging ich in eine Telefonzelle und war sehr erleichtert, als sie sich am anderen Ende meldete. Wir beide weinten – sie am Telefon, und ich in der Telefonzelle an der Autobahn in Frankfurt.
Am Telefon versöhnten wir uns. Danach fuhr ich weiter. Ich glaube, ich war dann der glücklichste Mensch auf der Autobahn. Die anschließende Evangelisation in einem Zelt in der Schweiz wurde wunderbar. Doch die 400 Kilometer von unserem Zuhause in Wienhausen bis nach Frankfurt waren grauenhaft.
Die Konsequenzen eines ungeordneten Lebens
Wie kann man es nur wagen, ans Pult zu treten? Wie kann man es sich erlauben, einen Einladungszettel mit schmutzigen Händen und schmutzigen Lippen weiterzugeben? Das ist nicht nur vergeblich, das ist eine furchtbare Heuchelei und eine Zumutung. Wie kann man so etwas tun? Und wenn man es tut, dann ist das Ganze nicht nur vergeblich, sondern man blockiert damit sogar das gesamte Gemeindeleben und die ganze Arbeit, in der sich vielleicht viele treu eingesetzt haben und womöglich vergeblich auf den Segen Gottes warten.
Ihr Lieben, ich habe so oft erlebt, dass eine Arbeit durch einen einzigen Menschen blockiert wurde. Ich glaube, dass eine Evangelisation blockiert werden kann, nur weil ein Ältester mit einem anderen Ältesten nicht in Frieden lebt. Oder weil zwischen Gemeindegliedern Streit herrscht, obwohl man schon einige Male mit ihnen gesprochen hat und sie es nicht in Ordnung gebracht haben. Gott aber ist sein Name zu heilig, als dass er sich mit unserer Sünde verbindet und unsere Arbeit segnet.
Denkt nur einmal an die Geschichte von Achan. Mir ist vor einiger Zeit zum ersten Mal aufgefallen, dass 36 Menschen sterben mussten wegen der Sünde des Achan. Seine ganze Familie wurde ausgelöscht, weil ein einziger Mann ganz bewusst Gottes Gebot übertreten hatte und sündigte. Als man nachforschte, woran es liegen konnte, hat Achan die Sache weiter vertuscht. Wenn er wenigstens gleich aufgestanden wäre und es bekannt hätte, wäre Gott sicher bereit gewesen, ihm zu vergeben. Aber er hat es bis aufs Letzte hinausgezögert, bis er dann von Gott selbst gestellt wurde.
Dann war er gerichtsreif, und ein furchtbares Gericht kam nicht nur über ihn, sondern auch über viele andere. Die Auswirkungen trafen viele. In 2. Timotheus 2,19 heißt es: „Es lasse ab vom Unrecht, wer den Namen des Herrn bekennt.“ Jesaja 52,11 sagt: „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt.“ Das gilt, ich sage es noch einmal, in erster Linie für den Evangelisten.
Auch der Evangelist kann ein Hindernis sein, er kann sogar das größte Hindernis sein. Evangelisten sind auch nur Menschen. Ein Evangelist kann schmutzige Gedanken haben, am Geld hängen, stolz sein. Er kann – genauso wie andere – bewusst in Sünde leben. Und Gott kann eine Arbeit nicht segnen, wenn der Mann auf der Kanzel nicht im Reinen mit Gott ist.
Die Schuld kann beim Chorleiter liegen oder bei einigen Sängern, bei einigen Mitarbeitern oder bei den Verantwortlichen in der Gemeinde. Natürlich passiert immer etwas, weil Gott so gut ist und die Verlorenen so lieb hat. Trotzdem geschieht immer wieder einiges, weil einige wenige ganz treu beten, fasten und weinen. Dadurch kommt dann auch etwas in Bewegung.
Aber der große Durchbruch, den Gott eigentlich geben möchte, passiert womöglich nicht, weil wir nicht bereit waren, unser Leben im Licht Gottes zu überprüfen und zu ordnen, wo es nötig ist, und unser Leben neu dem Herrn zu weihen.
Praktische Hilfsmittel zur Selbstprüfung
Ich habe gerade, als ich noch im Studierzimmer saß, gesehen, dass ich diese Blätter, die ich vorhin vergeblich gesucht hatte, doch unten in meiner Mappe habe. Es handelt sich um einen Glaubensspiegel zu Gottes Wort. Das sind ein, zwei, drei, vier, fünf Blätter.
Ich würde sie gern den Gemeindeleitern, Predigern und Pastoren geben. Vielleicht kann man einige Kopien davon machen, denn sie lassen sich gut kopieren. Diese Kopien könnten dann in der nächsten Bibelstunde weitergegeben werden.
Das ist eine ganz, ganz wertvolle Sache. Es geht um mein Verhältnis zu Gott, mit einer ganzen Reihe von Bibelstellen. Man kann dann ganz ehrlich eine persönliche Antwort hineinschreiben. Diese Antworten gibt man ja nicht ab.
Es geht um mein Verhältnis zur Bibel, zum Gebet, zur Gemeinde, zur Mission, zum Seelsorger, zum Nächsten, zum Geld, zur Arbeit, zum anderen Geschlecht, zur freien Zeit und so weiter.
Ich lasse das einfach mal hier liegen. Vielleicht könnt ihr es in der nächsten Bibelstunde oder dort, wo es am besten passt, gebrauchen.
Ich bin jetzt mit einem so ernsten Wort eingestiegen, weil ich glaube, dass es so ernst ist. Wir können uns all das andere fast sparen, wenn wir an dieser Stelle nicht ganz ehrlich werden, uns im Lichte Gottes prüfen und wenn Gott uns irgendetwas zeigt, es nicht in Ordnung bringen.
Ich möchte euch, liebe Geschwister, bitten: Tut es doch! Vielleicht arbeitet jeder das einmal ganz persönlich für sich durch. Und wenn Gott dann den Finger auf irgendeine Wundestelle legt, bitte, bringt es in Ordnung. Bitte, bitte!
Die Rolle des Evangelisten und die Verantwortung der Gemeinde
Wenn man evangelisiert, lädt man in der Regel einen Gastredner ein. Das ist nicht immer so, manchmal hat man ihn in den eigenen Reihen. Oft kommt der Evangelist aber von außen. Man kennt ihn nicht so genau, aber zumindest ein wenig. Vielleicht hat man schon von ihm gehört, einige haben ihn vielleicht selbst schon erlebt oder gehört, und möglicherweise wurde er empfohlen.
Auf jeden Fall möchte man jemanden haben, von dem man gehört hat oder sogar weiß, dass Gott ihn an verschiedenen Orten schon gebraucht und gesegnet hat. Man wünscht sich jemanden, der eine große Hilfe sein kann.
Doch es kann sein, dass ein Evangelist bei der letzten Evangelisation noch sehr gesegnet war, und bei der aktuellen Evangelisation Gott ihn überhaupt nicht gebrauchen kann. Was kann in ein paar Tagen oder Wochen alles geschehen?
Ihr Lieben, ich weiß um meine enorme Verantwortung. Wie oft saß ich im Auto auf dem Weg zu einer Evangelisation, besonders wenn es Grusevangelisationen sind. Im letzten Jahr hatte ich eine Evangelisation in Bielefeld. Dort hatten wir zuletzt weit über 400 Zuhörer, in Lemgo zuletzt über 600 Zuhörer.
Wenn ich mir das vorstelle: Hier sind jetzt sechstausend Leute in dem Zelt, und ich stehe hier vorne, irgendwie im Mittelpunkt dieser ganzen Arbeit. Wenn Gott diese Arbeit nur deshalb nicht segnen könnte, weil ich nicht mit ihm im Reinen bin – was für eine ungeheure Verantwortung!
Ihr Lieben, auch wenn es vielleicht nicht im selben Maß gilt, so trifft es doch in gewissem Maße auf jedes einzelne Gemeindeglied zu. Du bist ja nicht irgendjemand, sondern hast dich bekehrt, bist wiedergeboren, hast dich der Gemeinde angeschlossen.
Du bist ein Glied der Gemeinde, ein lebendiger Stein im Tempel Gottes, ein Teil dieser Gemeinde und ein Werkzeug in ihr. Gott will nicht nur durch eine Person oder ein paar wenige segnen, sondern durch diese Gemeinde.
Darum tragen wir alle eine ungeheure Verantwortung.
Beispiel Moody: Gebet und Arbeit als Schlüssel
Wir wissen, dass Moody oft als der größte Evangelist aller Zeiten bezeichnet wird. Ob man das so sagen kann, weiß ich nicht. Aber viele waren dieser Meinung, und es wurde auch so geschrieben: Er sei der größte Gottesmann aller Zeiten nach dem Apostel Paulus. Gott hat ihn auf ganz außergewöhnliche Weise gebraucht.
Als Moody noch ein junger Mann war, noch nicht der bekannte Evangelist, brannte sein Herz für Chicago. Er engagierte sich in der Kinderarbeit dort. Zu dieser Zeit hatte er den Wunsch, einen bestimmten berühmten Evangelisten nach Chicago zu holen, damit dieser dort evangelisieren konnte. Doch der Terminkalender dieses Mannes war immer überfüllt. Moody bat immer wieder: „Wann kommst du? Wann kommst du?“ Schließlich gelang es ihnen, diesen Evangelisten wenigstens für einen Abend zu gewinnen. Das war ein Anfang, um für das nächste Jahr weiter planen zu können.
Der langersehnte Abend kam, und der berühmte Evangelist hielt seine Rede in Chicago. Moody saß mit einigen jungen Brüdern, die damals in der Kinderarbeit standen, unten im Publikum. Während der Mann vorne predigte, flüsterte Moody seinem Freund ins Ohr: „Merkst du etwas? Der hat die Salbung verloren. Da stimmt etwas nicht. Den wollen wir nicht.“ Danach setzten sie sich zusammen und waren sich einig: Sie würden keine weitere Einladung aussprechen, sondern seinen Weg erst einmal weiter beobachten.
Bald hörte man nichts mehr von diesem Evangelisten. Gott hatte ihn selbst auf ein Abstellgleis geschoben. Schon zu der Zeit, als er in Chicago predigte, lebte dieser Mann in heimlicher Sünde, und Gott konnte ihn nicht mehr bestätigen.
Wie furchtbar muss das Leben sein, wenn eine Arbeit blockiert wird, weil ein Verantwortlicher in Sünde lebt! Liebe Brüder und Schwestern, bitte prüft euch selbst: Ist alles in Ordnung? Ist in der Ehe alles in Ordnung? Ich bin fest überzeugt, dass manch einer nur deshalb nicht zu einer Evangelisation kommt, weil er einen bekehrten Nachbarn hat.
Dieser Nachbar wird schon seit Jahren beobachtet. Man hat manches Mal zugehört, wenn die beiden sich gestritten haben oder etwas vom Ehe- und Familienleben nebenan mitbekommen. Und dieser Beobachter hat längst in seinem Herzen beschlossen: „So wie die sind und so wie die leben, möchte ich nie sein.“ Wenn du dann eines Tages mit deinem Einladungstettel kommst, bekommst du ganz bestimmt eine Absage. Denn dieser Mensch hat längst beschlossen, so wie du bist, möchte er nie werden.
Es könnte so sein. Und ich glaube auch – hier muss ich vorsichtig sein, denn das gilt nicht in jedem Fall –, dass manch ein junges Mädchen oder junger Mann der Gemeinde den Rücken gekehrt hat und kaum wieder hineinzubekommen ist, weil er so viel Negatives gesehen hat, vielleicht sogar in der eigenen Familie.
Ein junges Mädchen, etwa zwanzig Jahre alt, erzählte mir einmal: „Wenn Sie meinen Vater kennen würden!“ Der Mann war Ältester in der Gemeinde. „Um sechs Uhr morgens macht er seine stille Zeit.“ Frag dich: Ist das schlecht? Nein, es ist doch eine gute Sache, wenn er stille Zeit hält. Aber er tut das so laut, dass alle anderen im Haus wach werden. Einige würden gern bis halb sieben schlafen, aber der Vater macht seine stille Zeit so laut, dass alle es hören. Der fromme Vater ist schon wieder bei seiner Pflichterfüllung.
Um sieben läuft er mit dem Besen hinter der Mutter her. „Sie müssten ihn mal erleben, wenn er seine Wutanfälle bekommt.“ Ich habe noch mehrmals nachgefragt, dachte, das Mädchen übertreibt. Doch ich habe ihr schließlich geglaubt, dass es so oder so ähnlich wohl tatsächlich sein muss. Und dieser Mann ist Ältester in der Gemeinde.
Das muss kein Ältester sein, es kann auch irgendein Bruder oder eine Schwester sein, die zu Hause ein so schlechtes Vorbild waren, dass die Kinder längst abgeschaltet haben. Die Kinder sagen: „So wie Vater und Mutter leben, möchte ich nie leben.“ Ein junges Mädchen sagt: „So eine Ehe, wie meine Mutter sie führt, möchte ich nie haben.“ Und ein junger Mann oder ein Junge, der erst fünfzehn Jahre alt ist, hat sich längst entschlossen: „So wie Vater lebt, möchte ich nie leben.“
Wir sind nicht perfekt. Unser Glaubensleben wird immer wieder Mängel zeigen. Aber wie schön ist es, wenn Eltern, die einen Fehler machen, diesen Fehler sofort zugeben. Wenn Eltern sich in Gegenwart der Kinder gestritten haben, ist das schade. Aber wenn sie es getan haben, sollten sie sich unbedingt auch vor den Kindern wieder versöhnen und um Verzeihung bitten.
Wenn Eltern sogar an ihren Kindern schuldig werden – und das kann auch passieren –, dann sollte der Vater sich nicht zu schade sein, auch zum Kind zu gehen und sich zu entschuldigen. Das Kind wird mit Hochachtung auf den Vater oder die Mutter blicken. Das Kind weiß: Papa macht auch mal Fehler, und Mama macht auch mal Fehler. Aber wenn sie etwas falsch machen und es merken, dann tut es ihnen leid. Sie entschuldigen sich und bringen die Sache sofort wieder in Ordnung.
Mama und Papa, die es ehrlich meinen mit ihrem Glauben – wenn alle Christen so wären wie sie, sähe es anders aus in dieser Welt.
Weitere Lebensbereiche zur Selbstprüfung
Ihr Lieben, wie ist unser Verhältnis zum Geld? Wie ist unser Verhältnis zur Freizeit? Wie stehen wir zu dem, was hier angesprochen wird?
Bitte arbeitet das einmal gründlich durch, damit Gott uns alle in mächtiger Weise gebrauchen kann.
Wenn dann alles in Ordnung ist – das möchte ich jetzt ganz betont sagen – wollen wir freudig ans Werk gehen und Großes vom Herrn erwarten. Wir wollen wirklich Großes vom Herrn erwarten, weil wir so einen großen Gott haben.
Zweiter Schritt: Die Kraft des Gebets
Ich komme jetzt zum zweiten Schritt, einem ganz wichtigen Schritt oder besser gesagt einer ganz wichtigen Voraussetzung für eine erfolgreiche Evangelisation: unser Gebet.
Eine Gemeinde ohne Gebetsversammlung ist, so hat mal jemand gesagt, ein geistliches Leichenhaus. Das stimmt. Aber er hat noch etwas Weiteres gesagt, was mir damals sehr zu denken gab. Ich habe mir den Satz aufgeschrieben, weil er mir so viel bedeutete: Ein Gemeindeglied, das nicht an irgendeiner Form von Gebetsgemeinschaft teilnimmt, ist ein Totengräber seiner Gemeinde. Gott sucht Beter.
Ich glaube, dass Gott es gern hat, wenn wir ganz konkret und erwartungsvoll beten. Als ich vorhin den Vorschlag machte, man könnte vielleicht Gebetskarten drucken, wurde mir gleich eine gereicht: Die sind schon da. Das hat mich gefreut. Wahrscheinlich habt ihr die Gebetskarten schon alle. Ich hoffe, diese Gebetskarte liegt nicht irgendwo herum, denn dann hätte man sie ja nicht drucken müssen.
Die Gebetskarte gehört in die Bibel. Und die Bibel ist ja etwas, das wir jeden Tag in die Hand nehmen. Sonst wäre dein Glaubensleben wirklich sehr zweifelhaft. Es ist ja normal, dass ein Christ jeden Tag seine Bibel aufschlägt und liest, damit Gott mit ihm reden kann. Die Gebetskarte liegt an der Stelle, an der man gerade in der stillen Zeit ist. Die Gebetskarte ist fertig bedruckt, aber es ist noch Platz, und die ganze Rückseite ist frei.
Ich würde an deiner Stelle, falls ihr es nicht schon getan habt – einige haben es sicher schon getan – jetzt einmal beten: Herr Jesus, zeig mir, für wen ich ganz besonders beten soll. Zeig mir ein paar Menschen, für die ich ganz besonders beten soll. Vielleicht legt Gott dir drei Menschen aufs Herz, vielleicht auch fünf. Menschen, die dir am nächsten stehen und die noch nicht gerettet sind, einige Menschen, die du ganz besonders liebst und die noch nicht gerettet sind.
Die Namen schreibst du dann auf die Karte. Vielleicht unten, da kann man ja vier Namen hinschreiben, oder du fängst gleich auf der Rückseite an und schreibst einige Namen dort hin. Jeden Morgen, wenn du deine stille Zeit machst, nimmst du diesen Zettel zur Hand, bevor du die stille Zeit beendest, und sagst: Herr, jetzt komme ich noch mit diesen Anliegen zu dir. Du hast mir diese Menschen aufs Herz gelegt, und ich bringe sie dir jetzt wieder.
Dann betest du für diese Menschen. Oh Gott, bring doch diese Eva in die Evangelisation! Ich möchte bald mit ihr ins Gespräch kommen, sie schon mal vorweg darauf vorbereiten, ihr das schon einmal sagen, ihr den Termin nennen, vielleicht sogar einen Abend mit ihr ausmachen, an dem ich sie abhole. Herr Jesus, gib mir Mut, gib mir Weisheit, gib mir Liebe. Zeig mir, wie ich vorgehen soll. Hilf doch, dass diese Eva mitkommt in die Evangelisation und womöglich dich findet.
Oh Peter, bitte, bring doch den Peter in die Evangelisation! Stell dir einmal vor: Alle Gläubigen – auch die, die heute Abend nicht hier sind – hören es hoffentlich hinterher von der Kassette. Stell dir vor, alle Gläubigen dieser mitarbeitenden Gemeinden würden das machen. Wir würden jeden Morgen ganz gezielt für drei, vier, fünf Leute beten. Einige haben vielleicht noch mehr Namen darauf. Aber die Liste muss nicht ellenlang werden, sonst wird das Gebet am Ende sehr oberflächlich.
Betet für einige ganz bestimmte Leute, die Gott euch aufs Herz gelegt hat.
Persönliche Erfahrungen mit Gebet und Hoffnung
Einige wissen vielleicht, dass meine Frau Margrit 1993 an Krebs gestorben ist. Die Leidenszeit dauerte viereinhalb Jahre. Gott war in dieser Zeit sehr, sehr gnädig. Sie hatte kaum Schmerzen und war bis zum letzten Tag fröhlich. Bis einen Sonntag vor ihrem Tod hat sie noch im Chor gesungen. Einen Tag vor ihrem Tod stand sie morgens noch allein unter der Dusche. Sie bereitete bis kurz vor ihrem Tod das Essen in der Küche zu, obwohl sie so schwach war, dass ihre Beine sie kaum noch trugen. Sie blieb fröhlich bis zum letzten Augenblick.
Ihr Tod war eine Siegesgeschichte. Wir waren am Sterbebett, die Kinder waren dabei und sangen Lieder. Es war eine große Erfahrung. Danach war ich eine Zeit lang allein. Die Kinder begannen zu beten, dass ich wieder eine Frau finde, die gut zu mir passt. Es dauert eine Weile, bis man darüber hinwegkommt und den Blick wieder nach vorne richtet. Die erste Zeit war unheimlich hart. Irgendwann fing auch ich an zu beten. Gott hat es sehr, sehr gut gemacht.
Jetzt bin ich wieder verheiratet mit Johanna. Als ich sie kennenlernte, erzählte sie mir sehr klar von ihrer Familie. Sie hatte sich bereits mit zwanzig Jahren bekehrt. Später bekehrte sich auch ihr Bruder. Dieser hat heute eine gläubige Frau. Ihr jüngerer Bruder ist noch nicht bekehrt, und ihre Eltern sind es ebenfalls nicht. Sie sagte mir, dass ihre Eltern so ablehnend sind, dass sie mit ihnen überhaupt nicht über den Glauben reden kann. Sie hatte fast alle Hoffnung verloren und betete kaum noch dafür.
Es kann passieren, dass man an einen Punkt kommt, an dem man den Eindruck hat, dass es sowieso nichts nützt. Die Menschen wollen einfach nicht, nehmen kein Traktat an und reagieren nicht. Man kann machen, was man will, da rührt sich nichts. Sie hatte schon fast abgeschlossen. Dann kam ich in ihr Leben und gab ihr Mut. Ich sagte: „Du hast zwanzig Jahre gebetet, und der Sieg ist noch nicht da. Aber jetzt sind wir zu zweit. Jetzt beten wir gemeinsam.“
Wir nahmen uns fest vor, jeden Morgen zusammen für ihre Eltern zu beten. Das haben wir jeden Morgen gemacht. Wenn ich zu Hause bin, läuft es so ab: Ich bin Frühaufsteher, meine Frau schläft etwas länger. Ich schleiche mich so leise wie möglich raus, damit sie nichts merkt. Dann mache ich mich frisch, gehe in mein Büro, mache stille Zeit, lese einige Kapitel und bete. Danach wecke ich meine Frau.
Während sie im Badezimmer ist, mache ich Müsli. Das ist fast das Einzige, was ich in der Küche kann. Ich weiß oft nicht, wo etwas steht, aber das Geschirr, das man für Müsli braucht, finde ich. Und keiner auf der Welt kann so gut Müsli machen wie ich – das wird immer wieder bestätigt. Wenn die Kinder kommen, fragen sie schon: „Gibt es wieder Opa-Müsli?“ Das ist meine Aufgabe.
Wenn meine Frau fertig ist, frühstücken wir zusammen. Nach dem Frühstück bleiben wir noch eine halbe Stunde im Esszimmer und beten. Die Zeit ist nicht immer exakt dieselbe, aber wir sind zusammen. Ich schaue auf die Uhr: Wenn der Zeiger an einer bestimmten Stelle steht, beten wir bis zum nächsten Punkt – immer eine halbe Stunde. So machen wir das.
Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich jeden Tag für Dani bete, unseren Sohn, dann für Iris, seine Frau, für Manuel und für Timmy. Ich bete jeden Tag für Christa, ihren Mann, für Georges, Nadine, Patrick, Viola, Nicola und für die anderen Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder. Danach beten wir für die Eltern, Geschwister, Verwandten und die Unbekehrten. Wir beten für die Gemeinde, die Ältesten, Mitarbeiter, Missionare und das Missionswerk, in dem ich arbeite.
Wir nennen alle Namen. In einer halben Stunde kann man sehr viel sagen. Wir wechseln uns ab: Ich bete eine Minute, sie eine Minute, ich zwei Minuten, sie eine Minute, ich drei Minuten, sie zwei Minuten – so geht das hin und her. Zwischendurch schauen wir auf die Uhr. Sehr oft verpassen wir das Ende und beten fünf Minuten länger. Dann sagen wir Amen.
Danach gehe ich wieder ins Büro an meine Arbeit. Meine Frau macht die Küche fertig und macht die Betten. Dann kommt sie zurück und macht ihre stille Zeit. So ist unser Tagesablauf zu Hause eingeteilt.
Die Kraft des gemeinsamen Gebets und die Einladung zur Evangelisation
Ihr Lieben, wir haben über einen langen Zeitraum jeden Tag für die Eltern gebetet. Jeden Tag, wirklich jeden Tag, dass Gott sie überwinden möge. Ich habe jedoch nie direkt mit den Eltern über Jesus gesprochen. Ich hatte Angst, etwas kaputtzumachen, weil ich von Johanna wusste, wie ablehnend sie war.
Natürlich war sie bei der Hochzeit, und dort haben sie eine gute Predigt gehört, aber ansonsten gab es keinen Kontakt. Wir haben ihnen auch nichts gegeben, weil ich befürchtete, etwas falsch zu machen. Mein Wunsch war es, einfach ein gutes, freundschaftliches Verhältnis zu ihnen zu bewahren. Aber wir haben gebetet.
Dann haben wir sie eingeladen, uns zu besuchen – genau in der Zeit, in der ich bei uns evangelisierte. Sie kamen den weiten Weg, hunderte von Kilometern. Johanna konnte sie schließlich überreden, am Abend doch mit ins Zelt zu kommen. Sie sagte, Wilhelm habe extra das Thema umgestellt, ein anderes gewählt, von dem er dachte, dass es ihnen gefallen würde. Sie bat sie, ihnen den Gefallen zu tun und ihnen die Freude zu machen.
So kamen sie ins Zelt. An diesem Abend predigte ich über die Ehe und die Gottesführung in der Ehe. Die beiden hingen mir an den Lippen. Nach der Versammlung sagten sie von sich aus, sie würden am nächsten Abend wiederkommen.
Am folgenden Abend predigte ich über Bekehrung – so klar, wie man es nur sagen kann. Auch da hörten sie aufmerksam zu. Danach kam der Vater zuerst ins Seelsorgezelt. Die Mutter hielt sich etwas entfernt, wollte erst noch eine Nacht darüber schlafen.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, kam die Mutter zu Wilhelm und fragte, ob er Zeit für sie habe. An diesem Morgen bekehrte sie sich. Danach blieben sie noch eine Woche bei uns. Wir zeigten ihnen, wie man stille Zeit hält. Allerdings beteten wir nicht eine halbe Stunde, sondern nur fünf Minuten. Jeden Morgen lasen wir gemeinsam etwas aus der Bibel, und dann beteten wir zu viert.
Bei der Seelsorge und der Bekehrung hatten sie zum ersten Mal laut gebetet. Sie konnten also nicht sagen, dass sie es nicht könnten, denn sie hatten es ja bereits gemacht. Eine ganze Woche übten wir das gemeinsam.
Dann fuhren sie zurück. Danach rief ich oft an und fragte, ob sie wieder stille Zeit gemacht hätten und zusammen gebetet hätten. Die Antwort war immer ja. Jetzt sind sie gerade wieder bei uns. Gestern Abend sind sie angekommen. Weil ein großes Fest ansteht, sind sie jetzt auch hier. Sie haben zum ersten Mal übernachtet.
Heute Morgen fragte ich, ob wir es wieder so machen wollen wie damals. Ich las etwas aus der Bibel, und wir beteten reihum. Mein Herz jubelte. Menschen, die zwanzig Jahre lang wie aus Stein schienen, haben sich verändert.
Dann beteten wir noch fast ein ganzes Jahr weiter. Schließlich öffneten sich ihre Herzen. Jetzt beten wir schon eine ganze Weile für den Bruder, aber er ist hart wie Granit. Ich denke jedoch, eines Tages wird auch sein Herz sich öffnen. Sicher wissen wir es nicht, denn wir können keinen Menschen zwingen.
Ihr Lieben, Gott ist ein Gott der Wunder. Lasst uns im Blick auf diese Evangelisation etwas erwarten. Ich hoffe, ihr habt in eurem Kalender, der vielleicht in der Küche hängt oder wo auch immer, längst einen dicken Strich gezogen: Diese Woche ist für die Evangelisation reserviert.
Wenn jemand in dieser Woche in Urlaub fährt, sollte man ihn aus der Gemeinde ausschließen. Stellt euch nur einmal vor, euer Prediger würde sagen: "Ich habe Hades früher hinter mir, also könnt ihr auch alleine evangelisieren. Bruder Pals ist ja da, ich fahre in den Tessin." Was würdet ihr sagen? Wolltet ihr den Prediger noch länger behalten?
Was würdet ihr sagen, wenn eure Ältesten während der Evangelisation in Urlaub fahren? Welcher Unterschied ist das denn? Warum muss der Prediger hier sein, und du kannst verschwinden? Wir gehören doch zur selben Gemeinde, wir sind lebendige Steine, Glieder der Gemeinde. Wir sind beauftragt, Menschen für Jesus zu gewinnen.
Das kannst du dir nicht leisten – nicht einmal, zu Hause zu bleiben. Ihr Lieben, wenn ihr kleine Kinder habt, habt ihr genug Zeit, einen Plan zu machen. Sorgt dafür, dass ihr während der Evangelisation einen Babysitter habt.
Sagt doch: "Ist die Evangelisation, der unbekehrte Nachbar oder wer auch immer Gott mir aufs Herz legt, nicht so viel wert, dass ich bereit bin, zehn Mark für einen Babysitter auszugeben?" Vielleicht ist die Nachbarstochter bereit, die sowieso nicht mitkommen will, jeden Abend bei euch im Wohnzimmer die Schularbeiten zu machen. So ist jemand im Haus, und ihr müsst euch keine Sorgen machen, dass die Kinder unbeaufsichtigt sind.
Vielleicht sagt dieses Mädchen nach vier Abenden: "Ich verstehe nicht, warum sie da jeden Abend hinrennen. Ist das so interessant?" Dann entsteht ein Gespräch, und vielleicht ist sie am nächsten Abend bereit, doch einmal mitzukommen.
Ihr Lieben, lasst euch etwas einfallen. Seid Mitarbeiter in dieser Zeit und gebt euer Bestes.
Dritter Schritt: Mitarbeit und Einsatz in der Gemeinde
Ich bin jetzt schon, ohne dass ich es gemerkt habe oder so geplant hatte, bei meinem dritten Punkt angekommen. Ich wollte über das geordnete Leben sprechen – das habe ich gemacht. Ich wollte über unser Gebet sprechen – darüber habe ich auch manches gesagt. Aber jetzt bin ich eigentlich schon beim dritten Punkt, bei der Mitarbeit.
Das sind nach meiner Meinung die drei Säulen, die drei wichtigsten Schritte, die drei Voraussetzungen für eine gesegnete Evangelisation. Gott sucht Beter, Gott sucht Arbeiter.
Zu dem dritten Punkt möchte ich noch ein paar Dinge sagen, die vielleicht Mut machen können. Moody habe ich vorhin erwähnt. Von Moody sagt man, er war ein Mann des Gebets. Moody war ein Mann des Gebets. Bei seiner Beerdigung hat einer der Mitarbeiter gesagt: Moody war ein Mann des Gebets und ein Mann der Arbeit. Ein Mann des Gebets und ein Mann der Arbeit.
Dann hat er noch etwas gesagt, worüber ich viel nachgedacht habe. Er kannte ihn gut und sagte: Wenn Moody betete, dann hatte man den Eindruck, dass alles Arbeiten nichts nützt, wenn nur alle so beten würden wie Moody. Wenn Moody betet, wenn Moody betet.
Und dann kam der zweite Punkt. Er sagte: Wenn Moody an die Arbeit ging, dann hatte man den Eindruck, dass alles Beten nichts nützt, wenn nur alle so arbeiten würden wie Moody – ein fleißiger Mann! Gottes Kinder müssten eigentlich alle fleißig sein. Gott will das. Gott will, dass wir beten und arbeiten.
Wenn ich nicht Prediger wäre, sondern irgendeinen anderen Beruf hätte und arbeitslos würde, dann würde ich zum Pastor gehen und sagen: „Du, ich bin jetzt arbeitslos. Wenn du irgendwo Hilfe brauchst, hier bin ich, hier bin ich. Wenn ich morgens aufstehe, habe ich mein Geld schon verdient – nicht ganz so viel wie vorher, aber ich habe frei, bin arbeitslos. Wo kann ich helfen?“
Ihr Lieben, ich habe manches Mal erlebt, dass in Gemeinden die Arbeitslosen die unpünktlichsten sind – einige, nicht alle. Einige Arbeitslose müssen am längsten überlegen, bis sie bereit sind, irgendeine Aufgabe zu übernehmen.
Ihr Lieben, wir sollten fleißig sein, fleißige Leute. Und wenn wir dann mal Rentner geworden sind und noch rüstig sind, dann sollten wir sehr gut überlegen, was wir mit den Gaben, die Gott uns geschenkt hat, jetzt tun können. Dass wir uns jetzt mehr Zeit nehmen fürs Gebet, dass wir uns jetzt mehr Zeit nehmen für die Bibel, dass wir uns jetzt mehr Zeit nehmen für die Gemeinde und Vorbilder sind für die anderen, die vielleicht nicht so viel Zeit haben wie wir.
Einmal kam ein Mann von der Zeitung zu Moody und fragte ihn: „Wie leben Sie?“ Moody antwortete: „Ja, wieso? Wie soll ich leben? Wie ein normaler Amerikaner? Ich schlafe nachts, am Tage tue ich mein Bestes.“ Der Mann fragte weiter: „Wie verbringen Sie den Tag?“ Da sagte Moody: „Das ist ganz einfach. Am Morgen bete ich zwei Stunden, dass Gott Seelen rettet, und den Rest des Tages helfe ich Gott, dass er mein Gebet erhören kann.“
Das war alles. Das war das Geheimnis seines gesegneten Lebens: Am Morgen bete ich zwei Stunden, dass Gott Seelen rettet, und am Rest des Tages helfe ich Gott, dass er mein Gebet erhören kann.
Ich glaube, das ist das ganze Geheimnis gesegneter Reich-Gottes-Arbeit: beten und einladen, beten und einladen, beten und mitarbeiten, beten und sich da einsetzen, wo man seine Gaben hat und wo man seine Möglichkeiten hat.
Beispiele aus der Praxis: Urlaub und Gemeindeeinsatz
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Zeltevangelisation, bei der sich ein Ältester aus der Gemeinde Urlaub genommen hatte. Die Evangelisation dauerte zwei Wochen, und er nahm sich eine Woche Urlaub. Er wusste von früheren Zeltevangelisationen, dass gerade in der ersten Woche viele Arbeiten anfallen. Oft klappt etwas nicht, und es sind noch keine Gräben gezogen, damit das Wasser abfließen kann – und so weiter. Er hatte das mit seiner Frau abgesprochen: „Wir haben fünf Wochen Urlaub, und eine Woche opfern wir in diesem Jahr für die Zeltevangelisation.“
Ihr Lieben, es gibt Diakone, Zeltdiakone, die bei einem Einsatz mitmachen. Wir erwarten von ihnen, dass sie für ein Taschengeld womöglich sogar den ganzen Sommer im Zelt verbringen. Das erwarten wir. Aber wir selbst sind nicht bereit, mal eine Woche zu opfern. Dafür bekommen wir sogar unser volles Gehalt weitergezahlt, und manche erhalten sogar noch Urlaubsgeld, werden doppelt bezahlt, ohne dass sie in der Firma etwas tun müssen. Sie könnten von ihren fünf Wochen Urlaub eine Woche opfern und sagen: „Diese Woche verbringe ich mal im Zelt.“ Das fand ich großartig.
Vor einigen Jahren hatte ich eine Evangelisation in Herborn. Dort fiel mir etwas auf: Jeden Morgen, jeden Vormittag, in der Gebetsstunde waren zwei Männer in den besten Jahren dabei. Zuerst dachte ich, sie seien sicher selbstständig, könnten sich das einfach so einplanen, und kämen deshalb um zehn Uhr in die Gebetsstunde. Sonst waren dort fast nur Frauen, aber unter den Predigern waren diese beiden Männer dabei. Nach ein paar Tagen erfuhr ich, dass sie sich tatsächlich Urlaub genommen hatten. Sie hatten sich vorgenommen, während dieser Evangelisation alle Gemeindeglieder aufzusuchen, schwierigen Fällen nachzugehen, einzuladen und dies und jenes zu machen. Sie wollten mal richtig Zeit für die Seelsorge haben. Abends wurde es immer spät, deshalb hatten sie sich Urlaub genommen – für diese Evangelisation.
Ich hatte 1993 eine Evangelisation in Hamburg. Im Frühjahr war ich dort und gab einige Ratschläge, was man alles machen kann. An einer Stelle griffen sie gleich ein und setzten es um. Als ich später kam, erfuhr ich, was sie geplant hatten: eine Gemeindeeinsatzwoche während der Evangelisation.
Diese Gemeindeeinsatzwoche sah so aus: Eine ganze Reihe Gemeindeglieder hatten sich für diese Woche Urlaub genommen. Sie trafen sich jeden Morgen im Gemeindehaus. Der Prediger hatte damit überhaupt keine Arbeit und musste nichts tun. Es waren einige Gemeindeglieder beteiligt, einer hatte die Leitung, einer war für die Küche zuständig und so weiter. Sie kamen morgens zusammen, frühstückten gemeinsam, sangen Lieder und hatten es schön. Danach machten sie eine Bibelarbeit zusammen und anschließend eine Gebetsgemeinschaft.
Um zehn Uhr zog die ganze Gruppe mit Gitarre und Einladungssätteln in die Fußgängerzone. Dort wurde gesungen und eingeladen. Einige waren mit den Zetteln unterwegs und luden Menschen zur Evangelisation ein.
Während der Evangelisation hatte ich einige Leute in der Seelsorge, die sich bekehrten. Sie waren auf der Straße eingeladen worden und wurden am Abend von den Gemeindegliedern mitgebracht. Das hat mich riesig gefreut.
Aufruf zur aktiven Mitarbeit und geistlichen Leidenschaft
Ihr Lieben, ihr müsst es jetzt nicht genauso machen wie in Hamburg oder bei jener Zelt-Evangelisation, die ich eben erwähnte. Aber überlegt doch einmal: Wo kann ich jetzt mit einem Opfer, das mich sogar etwas kostet, beweisen, dass mir etwas daran liegt? Diese Woche ist die wichtigste Woche des ganzen Jahres. Wenn das für jemanden nicht so ist, dann hat er nicht verstanden, worum es geht.
Ich gönne dir einen schönen Urlaub im Sommer oder im Winter, ich weiß nicht, wann oder wo du ihn machst. Aber diese Evangelisationswoche ist wichtiger, und daran sollten wir jeden Tag denken. Darum liegt unsere Gebetskarte in der Bibel. Darum bringen wir dem Herrn immer wieder diese Namen. Tag und Nacht muss uns die Arbeit beschäftigen, sodass wir es zuletzt kaum mehr abwarten können, bis es anfängt.
Während der Evangelisation werden wir hoffentlich – das ist mein großer Wunsch – einen richtig spritzigen Chor haben, mit Jungen und Älteren, ungefähr so vielen Männern wie Frauen. Er wird jeden Abend hier oben sitzen. Hier oben kann man ja gut dreißig Leute unterbringen. Alles, was jetzt hier draufsteht, wird entfernt, dann stehen hier Stühle, und die Sänger sitzen hier oben und strahlen in die Versammlung hinein.
Sie singen frische, freudige Lieder. Von zehn vor acht bis um acht Uhr stehen hier außerdem noch fünfzehn oder zwanzig junge Leute und singen einen frischen Chorus nach dem anderen. Sie singen die Leute hinein. Die Fremden, die reinkommen, staunen nur: Gibt es denn so etwas? Junge Leute, die da vorne mit Gitarren stehen, strahlen und von Jesus singen? Die können nicht nur Wände beschmieren oder sonst was, sondern sie können friedlich, fröhlich und strahlend Lieder von Jesus singen.
Und der Chor, ihr Lieben, es geht nicht um ein Kunstwerk, sondern darum, dass unsere Herzen für Jesus brennen. Dass man es den Leuten ansieht: Ah, die glauben das, was sie singen. Die glauben das, was sie singen. Während ich predige, sitzen die Sänger da und beten still im Herzen. Dabei muss man nicht einmal die Lippen bewegen. Man hört zu, manchmal nur halb, weil man mit dem Herzen bei irgendeinem Zuhörer da unten sitzt: „Oh Gott, überwinde ihn heute, überwinde ihn heute, rette ihn heute!“
Wenn sich am ersten Abend keiner bekehrt – das ist ja manchmal so – dann fängt es ganz klein an. Aber ich freue mich jedes Mal, wenn ich schon am späten Abend oder am nächsten Morgen irgendwo Gläubige treffe und jemand mich fragt: „Bruder Beis, wie war es denn gestern Abend? Hat sich jemand bekehrt? Wie viele haben sich bekehrt? War etwa der oder der dabei?“ Und so weiter. Dann merke ich, die Leute sind dabei, sie interessieren sich dafür.
Die Predigt ist zu Ende, der Chor hat das letzte Lied gesungen. Ich bete noch einmal kurz und dann sage ich: „Auf Wiedersehen, wir wollen jetzt hier abschließen.“ Ich gehe dann durch zu den Seelsorgen und komme später wieder. Hier sind vielleicht dreihundert Leute im Haus. Wenn doch von diesen dreihundert nur jeder zehnte still betet – stell dir das einmal vor!
Wenn nur jeder zehnte still im Herzen betet, dann sind das dreißig Gebete, die gleichzeitig zum Himmel aufsteigen: „Oh Gott, gib einen Durchbruch! Herr Jesus, überwinde einige heute Abend!“
Hey, ihr seid unbekehrt! Lass es euch schwerfallen, jetzt so wegzugehen! Einer geht betend zur Toilette, der andere betet in der Küche, ein paar sind vielleicht im Studierzimmer und beten dort: „Oh Gott, gib uns einen Durchbruch!“
Ihr Lieben, das wünsche ich mir. Wisst ihr, was ich glaube? Ich glaube, dass man in einer einzigen Evangelisation die Zahl der Gläubigen verdoppeln kann. Es fällt mir überhaupt nicht schwer, das zu glauben.
Stell dir einmal vor, wenn nur jeder von uns jeden Tag beten würde: „Herr Jesus, schenk es doch, dass wenigstens ein Mensch durch mich zu dir kommt, schenk mir das doch.“ Und jetzt hast du vielleicht fünf Leute auf deiner Gebetsliste. „Herr Jesus, schenk es doch, dass diese Leute mitkommen. Und dass wenigstens einer, wenigstens einer von dieser Liste zu dir kommt, schenke es doch.“
Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass Gott da nicht eingreifen würde, wenn wir mit dieser Leidenschaft an diese geistliche Front gingen und mit diesem Wunsch vor Gott stünden. Vielleicht hat nicht jeder diesen Erfolg, wenn ich das mal so sagen darf. Dafür bekehren sich von der Gebetsliste des Anderen vielleicht zwei. Dann freuen wir uns darüber, dass Gott den Anderen so gesegnet hat. Und er freut sich darüber, dass wir so treu gekämpft haben, obwohl der Durchbruch noch nicht da ist.
Wir gönnen uns und wünschen uns gegenseitig den größtmöglichen Segen.
Herausforderung zur Mitarbeit: Tritt in den Hintern und Retterliebe
Ernst Vater hat einmal gesagt, damals in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen: Viele Christen brauchen heute keinen besonderen Ruf zum Dienst mehr, sondern einen Tritt in den Hintern. Sie wissen genau, was sie tun sollten, aber sie sind zu bequem. Ja, den Satz darf man ruhig zweimal hören: Viele Christen brauchen heute keinen besonderen Ruf zum Dienst mehr, sondern einen Tritt in den Hintern. Sie wissen genau, was sie tun müssen, aber sie sind zu bequem.
Bei einer Konferenz in Zürich hörte ich einmal einen Missionsstrategen reden, einen Mann, den Gott in so außergewöhnlicher Weise gebraucht hat. Den Satz habe ich mir damals aufgeschrieben, er hat mich ganz gewaltig getroffen. Er sagt: Gott sucht keine Schwärmer, Gott sucht keine Phantasten, die alles wissen, die alles im Kopf haben, sondern Menschen, die sich mit einer glühenden Retterliebe verwenden für seine heiligen Interessen.
Wir glauben alle, dass die unbekehrten Menschen verloren sind. Was ist das schrecklich! Ihr Lieben, es gibt bekehrte Leute, die können ein ganzes Jahr hinter sich bringen, ohne einen einzigen Traktat zu verteilen – beinahe unbegreiflich. Es gibt bekehrte Leute, die leben in einem Block, und in dem Block leben noch sieben Familien. Sie können ein ganzes Jahr hinter sich bringen, ohne dass sie ein einziges Mal für die Mitbewohner des Blocks gebetet haben.
Ohne dass sie auch nur einem einzigen von ihnen mal eine Kassette ausgeliehen oder ein gutes Buch – Jesus, unser Schicksal oder etwas Ähnliches – mal in die Hand gedrückt hätten. Tja, das sind die Ungläubigen, und wir sind die Gläubigen. Unser Liebmann unter einem Dach, manchmal unbegreiflich.
Und einige dieser Unbekehrten, ich sagte es vorhin schon, sind sogar unsere Verwandten. Wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir kaum noch für sie beten.
Menschen, die Gott gebraucht, fasse ich das einmal zusammen, sind Menschen, die ihr Leben geordnet haben, Menschen, die für Verlorene beten, Menschen, die in Hingabe mitarbeiten. Wenn wir das tun, dann wird Gott uns gebrauchen.
Umgang mit Misserfolg und Nacharbeit
Noch ein paar Gedanken zum Abschluss
Wenn wir keine Bekehrungen erleben, sollte man einmal ganz nüchtern darüber nachdenken. Es gibt Evangelisationen, bei denen man nach einer Woche fragt: Haben sich auch Leute für Jesus entschieden? Die Antwort lautet dann oft: „Ja, ich weiß gar nicht genau, du musst mal den Robert fragen.“
„Du Robert, haben sich auch welche bekehrt?“
„Ja, wir hatten ein paar Gespräche in der T-Ecke oder so.“
„Hat sich auch jemand bekehrt?“
„Ja, ich weiß nicht so genau, muss mal den fragen.“
Ich würde verzweifeln, kann ich euch sagen. Ich würde wirklich verzweifeln, wenn sich keiner bekehrt oder nur sehr wenige im Vergleich zu den vielen Gläubigen, die es hier gibt. Dann muss das doch einen Grund haben.
Ich würde immer zuerst beim Evangelisten nachfragen und erst einmal fragen: Wie war denn das dort? Hat er überhaupt evangelisiert? Das ist ja schon mal eine wichtige Frage. Man kann nämlich einen guten Redner haben, der wirklich gut ist und sehr gute Vorträge hält – zum Beispiel über Israel oder andere Themen. Aber das war keine Evangelisation. Vielleicht hat sich deshalb niemand bekehrt, weil es keine echte Evangelisation war. Es war Information über verschiedene Themen, und das war alles gut, was er gesagt hat, aber es war keine Evangelisation.
Oder der Redner hat wirklich evangelisiert, aber vielleicht lebte er selbst in Sünde. Es kann auch andere Gründe geben. Vielleicht war der Evangelist in Ordnung, aber die Verantwortlichen der Gemeinde lebten in Sünde.
Wir dürfen es uns nicht zu leicht machen und immer nur bei den anderen suchen. Vielleicht lag es gar nicht an den Leitenden. Vielleicht lag es an einigen Gemeindegliedern, vielleicht sogar an dir. Gott konnte die ganze Arbeit nicht so gebrauchen, wie er es eigentlich wollte, weil du, obwohl Gott immer wieder den Finger auf wunde Stellen gelegt hat, einfach nicht bereit warst, diese Dinge in Ordnung zu bringen.
Wenn Leute im Chor singen, die im Ehebruch leben, wenn Leute im Chor singen, die im Geschäftsleben unsauber sind, das Finanzamt betrügen, eine verlogene Werbung machen oder ihre Angestellten sehr unchristlich behandeln – wie soll Gott dann das Werk solcher Leute segnen?
Vielleicht lag es auch einfach daran, dass die Gläubigen keine Retterliebe hatten. Ich glaube, das ist sogar oft der Hauptgrund: keine Retterliebe. Wir sind so schnell dabei, die anderen zu verurteilen, wie schlimm die Welt heute ist, die Jugend von heute und was da wieder passiert ist. „Hast du gehört? Autos wurden geknackt und dies und das.“ Die Leute kennen Jesus nicht. Was hatten sie für eine Kinderstube? Wie sind sie aufgewachsen? Haben wir wirklich Retterliebe? Diese Frage müssen wir uns stellen.
Wie war unser Gebetsleben? Wie war unsere Mitarbeit? Vielleicht – das will ich auch noch sagen – haben sich bei einer Evangelisation Leute bekehrt, die ganze Arbeit lief recht gut, und der nächste Sonntag kam. Aber von den Neubekehrten war kaum einer da. Dann fragt man sich: Moment mal, ich habe gehört, da hätten sich 45 Leute bekehrt, aber wo sind die denn?
Jetzt in Fulda haben sich 102 Leute bekehrt. Als ich vor einiger Zeit in Würzburg war, weiß ich nicht genau, wie viele es waren. Jedenfalls kamen dann die Bibelgrundkurse für die Neubekehrten, und ich kam aus dem Staunen nicht heraus, als ich sah, wie viele sich zum Bibelgrundkurs anmeldeten und wie neue Menschen hineinkamen. Manchmal ist es so, manchmal ganz anders.
Nehmen wir einmal an, am Sonntag nach der Evangelisation wären kaum neue da. Vielleicht lag es an der Nacharbeit. Wenn die eigentliche Evangelisation zu Ende ist – am Sonntag, das Datum habe ich gerade nicht im Kopf – dann geht es erst richtig los. Dann geht es erst richtig los, wenn ein Gemeindeglied zum Pastor kommt und sagt: „Bruder, dürfte ich nicht eine Liste haben? Dürfte ich nicht eine Liste mit den Namen der Neubekehrten haben? Ich werde die nirgends liegen lassen und auch nicht missbrauchen. Ich möchte einfach so gern mit Namensnennung für diese Neubekehrten beten. Und wenn es nur die Vornamen sind!“
Dann kann ich beten: „Herr Jesus, jetzt bringe ich dir diesen Waldemar. Oh bitte, bitte, bitte gib Gnade, dass der Waldemar dranbleibt, dass er ein Jünger wird, dass er den Weg in die Gemeinde findet. Herr, und jetzt bringe ich dir diese Annemarie, vielleicht steht noch ‚neunzehn Jahre‘ dahinter, und jetzt bringe ich dir diese Elspet, zweiunddreißig Jahre. Ich bringe sie dir.“
Oh, wenn ich so etwas erlebe: Gemeindeglieder wollen Nacharbeit machen, Gemeindeglieder wollen für die Neubekehrten beten, und wenn Gemeindeglieder helfen wollen und Besuche machen: „Könnte ich nicht irgendjemanden von den Neubekehrten betreuen?“ Darauf wartet doch jeder Pastor nur, dass Gemeindeglieder mithelfen wollen.
Dann werden die Adressen der Neubekehrten im Vertrauen an bestimmte Gemeindeglieder weitergegeben. Wenn du dann deine Karte hast, im Vertrauen mit der Adresse eines Neubekehrten, und du wirst damit betraut, diesen Neubekehrten zu betreuen, dann rufst du ihn an. Vielleicht hat man das schon eingefädelt.
Dann sagst du dem Neubekehrten: „Als Sie in der Seelsorge waren, hat doch Herr Pahls Ihnen eine Bibel versprochen, eine Bibel mit einer Widmung. Die würde ich gern vorbeibringen.“ Oder: „Herr Pahls hat Ihnen eine Kassette versprochen, und die ist jetzt fertig.“
Wir machen das immer so, wenn ich evangelisiere – das habe ich heute in der Sitzung vergessen zu sagen, steht aber in dem Blatt drin. Ich mache das gern so, dass ich jedem, der zu mir in die Seelsorge kommt, verspreche, dass er eine ganz wichtige Predigt als Geschenk bekommt, als Erinnerung an diese Evangelisation. Und das ist dann die Predigt von der letzten Versammlung. Diese wird hier ja wohl am Sonntagmorgen sein, die Abschlussversammlung.
Jeder Neubekehrte sollte die Predigt von dieser Abschlussversammlung bekommen. Aber er bekommt sie nicht gleich mit, sondern man bringt sie ihm montags, dienstags oder donnerstags vorbei.
Dann kann man anrufen und sagen: „Frau Annemarie, Herr Pahls hat Ihnen doch eine Kassette oder eine Bibel versprochen, und ich bin jetzt beauftragt, das vorbeizubringen. Wann passt es Ihnen am besten? Würde es heute gegen Abend gehen, oder passt es Ihnen besser morgen?“
Dann macht man einen Termin aus, möglichst einen Termin, an dem die Person auch etwas Zeit hat. Bloß nicht an der Haustür die Bibel abgeben! Das ist ja die Gelegenheit, um jetzt ins Haus der Annemarie zu kommen.
Ich habe das vorher ein bisschen eingeteilt, und jetzt komme ich mit meinem Geschenk dahin. „Sie wohnen ja schön hier.“ Und dann bin ich drin, und wir setzen uns zusammen hin. Ich zeige ihr die Bibel mit der Widmung drin, mit der Unterschrift des Predigers und so weiter, mit dem Datum ihrer Bekehrung. Oben steht sogar ihr Name: Zur Erinnerung an den Tag ihrer Entscheidung für Jesus, zum gesegneten Gebrauch in ihrer Gemeinde so und so.
Ich habe Ihnen auch noch den Gemeindebrief mitgebracht, da stehen all die Termine drin und so weiter. „Wie geht es denn inzwischen?“ und so weiter. Das Gespräch dauert vielleicht eine halbe Stunde, und vielleicht können wir noch zusammen beten.
Die Annemarie wird nicht sagen: „Ich kann nicht laut beten.“ Sie kann laut beten, sie hat ja bei mir laut gebetet, als sie sich bekehrte. Und das weißt du ja, dass sie das da schon geübt hat.
Dann kann ich mit der Annemarie noch beten und sie zur nächsten Versammlung einladen. Ich kann sagen: „Ich hole Sie gern ab.“
„Nein, nein, ich habe ja selbst ein Auto.“
„Oh, das ist ja schön. Wissen Sie, wo Sie am besten parken und so weiter? Ich erwarte Sie am Parkplatz oder am Eingang.“
Und dann sitzen wir zusammen. Oh, was ist da alles zu machen? Ihr Lieben, bitte, lasst euch da etwas vom Herrn zeigen. Dann steigt ein!
Zusammenarbeit von Gemeinden: Herausforderungen und Erfahrungen
Noch ist es ja früh. Ich muss um halb zehn los, damit ich meinen Zug erwische. Also habe ich noch eine Menge Zeit, aber ich höre gleich auf.
Lasst mich euch aber noch etwas sagen, ihr Lieben: Es gibt einen ganz schlimmen Irrtum unter Christen. Wenn sie denken, dass eine Zusammenarbeit mit mehreren Gemeinden von vornherein einen größeren Segen oder Erfolg bringt, dann liegen sie falsch.
Denkt einmal gut nach. Ich erzähle euch ein paar Erlebnisse. Wenn du meinst, wenn fünf Gemeinden zusammen evangelisieren, sind fünfmal so viele Leute in der Gebetsstunde, dann hast du dich ganz, ganz toll geirrt. Wahrscheinlich sind sogar weniger da. Das ist ständig meine Erfahrung – eigenartig, eigenartig.
Wenn eine Gemeinde allein evangelisiert und wir sagen: Am Samstagmittag machen wir eine Fastengebetstunde. Wir verzichten mal auf eine Mahlzeit, treffen uns von zwölf bis eins im Gemeindehaus und beten. Danach gehen wir nicht nach Hause, um tüchtig zu essen. Nein, wir verzichten einfach mal auf eine Mahlzeit, wir brauchen am Morgen nicht einkaufen, keine Kartoffeln schälen. Wir haben Zeit zum Einladen. Um zwölf gehen wir ins Gemeindehaus, beten eine Stunde und machen anschließend vielleicht noch ein paar Besuche oder was auch immer. Wir verzichten einfach mal aus Liebe zu Jesus auf eine Mahlzeit und beten für Verlorene.
Wenn ich das in einer Gemeinde mache, ist fast die ganze Gemeinde im Gemeindehaus. Mache ich es in einer Zusammenarbeit von Gemeinden, kannst du einladen, und es kommen vielleicht 15 Leute. Eigenartig.
Wir machen abends eine Gebetsversammlung in einer Gemeinde, und ein gewisser Teil der Gemeinde kommt und betet mit. Irgendwie, als ob sie denken: Die anderen Gemeinden schauen, was wir hier machen. Jetzt müssen wir uns aber ranhalten. Arbeiten fünf Gemeinden zusammen, verlässt sich jeder auf den anderen.
Einmal habe ich irgendwo etwas gemacht, das ich sonst nicht tue. Da haben sie mir gesagt: Dieses Mal arbeitet die Gemeinde auch mit. Letztes Mal wollten sie nicht, aber diesmal haben sie doch ja gesagt, und diesmal macht die Gemeinde auch mit.
Ich fragte, wie groß die Gemeinde eigentlich ist. Antwort: Gut vierzig Leute sind es wohl. Am ersten Abend war der Gemeindeleiter dieser neuen Gemeinde da, und wir begrüßten uns ein bisschen. Dann habe ich etwas gemacht, das man fast nicht machen darf: Wir saßen ein bisschen an der Seite, und ich bat ihn, doch einmal zu zählen, wie viele von seinen Leuten am ersten Abend da sind.
Hinterher kamen wir wieder ins Gespräch, und er sagte mir, es waren schon sieben da. Von seiner Gemeinde, die über vierzig Mitglieder hat, waren am ersten Abend gerade einmal sieben da.
Hätte ich in der Gemeinde evangelisiert, wären alle fünfundvierzig oder zumindest zweiundvierzig da gewesen. Aber das ist ja nicht ihre Evangelisation, es ist eine Allianz-Evangelisation. Na, da werden schon genug Leute sein.
Ihr Lieben, stellt euch mal vor: Heute Abend wären alle Gläubigen gekommen, alle Gläubigen dieser drei Gemeinden, die zusammen evangelisieren wollen. Bestellt doch denen, die heute Abend nicht hier sind, mal einen schönen Gruß von mir und sagt ihnen, ich bin ganz, ganz bitter enttäuscht, dass sie nicht hier sind.
Ich reise extra 500 Kilometer, um mit euch diesen Abend zu verbringen. Und hier sind Leute in der Stadt, die zu einer dieser Gemeinden gehören und schon seit Wochen oder Monaten wissen, dass wir heute Abend diesen Abend haben.
Einige können nicht, weil sie im Krankenhaus sind oder Nachtschicht haben, aber einige könnten hier sein. Was bedeutet ihnen die Evangelisation? Sorgt doch dafür, dass sie die Kassette bekommen. Vielleicht können sie sie dann zu Hause hören und das Gehörte auch in ihrer Mitarbeit umsetzen.
Wir wollen zusammen evangelisieren, wir wollen alles herausholen. Mir ist egal, was jetzt einige von mir denken. Ihr Lieben, Evangelisation ist für mich keine Spielerei, sondern Krieg. Evangelisation ist für mich Schwerstarbeit. In einer Evangelisation geht es aufs Ganze.
Wenn jemand das nicht so sieht, dann ist es sogar besser, er bleibe zu Hause, weil er die ganze Arbeit womöglich mehr blockiert als fördert. Aber ich wünsche mir, dass wir uns alle richtig hineinbegeben in diese geistliche Front und sagen: Herr, ich bin dabei, mit mir kannst du rechnen, hier bin ich.
Ich möchte alles herausholen und erleben, dass sich durch mein Gebet und meine Mitarbeit doch einer bewegen lässt und sich womöglich bekehrt. Vielleicht kann ich ihn sogar hinterher weiter betreuen.
Stell dir vor, eines Tages wird jemand als Mitglied aufgenommen und gibt sein Zeugnis. Bei irgendeiner Gelegenheit erzählt er seine Geschichte, und deine Gedanken gehen zurück: Wie viele Jahre habe ich um diesen jungen Mann gerungen, wie oft habe ich seinen Namen vor den Herrn gebracht. Und jetzt steht er da vorne und gibt sein Zeugnis. Das hat sich gelohnt.
Betet für eure Eltern, wenn sie nicht bekehrt sind. Betet für eure Kinder. Wir möchten diesmal erleben, dass sie zu Jesus kommen. Und der Herr kann Großes tun.
Schlussgebet und Bitte um Segen
Ich möchte nun für meinen Teil betend abschließen.
Lieber Herr Jesus, wir danken dir von Herzen für diesen Abend. Wir danken dir, dass du uns alle hier zusammengebracht hast. Wir sind in deiner Gegenwart. Du siehst in unsere Herzen, auch in mein Herz.
Herr Jesus, wenn ich darüber nachdenke, was ich heute Abend gesagt habe, fühle ich mich nicht wohl. Ich möchte nicht anderen predigen und selbst verwerflich werden. Herr Jesus, ich bitte dich: Vergib mir alle Untreue, vergib mir jeden Mangel an Liebe und Hingabe. Ich möchte mich ganz neu dir weihen.
Ich bitte dich, Herr Jesus, hilf mir, dass ich dir bei der Evangelisation keine Mühe mache und deinen Geist nicht betrübe. Ich möchte dein Werkzeug sein. Ich weihe mich dir, Herr Jesus. Ich möchte dein Werkzeug sein.
Ich bitte dich für die Pastoren, für die Ältesten, für alle Leiter und alle Mitarbeiter. Ich bitte dich für jedes Gemeindeglied, für die Jugendlichen und für die Mitarbeiter bis hin zur Kinderarbeit. Oh Herr Jesus, komm uns allen gewaltig zu Hilfe!
Herr Jesus, du kannst auch einmal etwas tun, etwas, das wir so noch nie erlebt haben. Du könntest uns in einer Woche einen Durchbruch schenken, wie wir ihn noch nie erfahren haben. Herr Jesus, wir bitten dich, verherrliche deinen Namen und öffne den Himmel über uns.
Gib uns einen großen Segen, tu gewaltige Dinge. Nimm dir starke Menschen zum Raube, rette Ehepaare, Männer und Frauen. Bitte, rette einige ganze Familien – Eltern und ihre Kinder.
Herr, rette die Ehemänner, für die schon lange gebetet und gerungen wird, vielleicht mit Tränen. Lass uns das Wunder erleben. Mach dieses Haus zu einer Stätte der Rettung in großem Maß, Herr, und das alles zu deiner Ehre.
Wir möchten, dass Freude im Himmel bei den Engeln ist. Wir möchten, dass dein Name verherrlicht wird durch jeden Menschen, der dann ein Anbeter und Diener Gottes wird.
Herr, wir rechnen mit dir und vertrauen uns dir jetzt an – auch für die Nacht und den weiteren Verlauf dieser Woche. Herr, wir sind in deinen Händen. Du sollst über uns verfügen, uns segnen und zum Segen für viele machen. Das ist unser ganz großer Wunsch.
Amen.