Ich habe allen Anlass, Ihnen fröhliche Ostern zu wünschen. Daher heißt es: Er ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und Leben sowie ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.
Wir wollen gemeinsam die fröhlichen Osterlieder singen. Beginnen wir mit dem Lied Nummer neunundsiebzig und singen alle sechs Verse. Lieb.
Eröffnung und Gebet zum Osterfest
Wir wollen beten: Herr Jesus, du Sieger über den Tod, wir freuen uns, dass du heute, auch jetzt in dieser Stunde, unter uns bist als der lebendige Herr. Du glaubst an jeden von uns. Du hast jedem von uns eine ganz persönliche, klare und direkte Botschaft heute.
Wir sind ja oft auch wie die ersten Jünger – fast ein ungläubiges Volk. Wir wollen gar nicht wahrhaben, was dein Ostersieg bedeutet und wie das für uns ein ganz neues Leben beinhaltet.
Dann nimm doch bei uns alle Glaubenshindernisse, alle Zweifel hinweg und überführe uns durch dein Wort, damit wir hier schon in dieser Welt des Todes dein neues, ewiges Reich bauen.
Wir möchten dich besonders bitten für alle, die in schwerer Trauer sind, auch unter uns. Tröste du sie, sprichst du zu ihnen dein froh machendes Wort.
Alles, was uns jetzt bewegt, wollen wir auch dir in der Stille sagen. Danke, Herr, dass du bei uns bist alle Tage bis an der Welt Ende.
Armin
Musikalische Begleitung und biblische Lesung
Wir freuen uns, dass wir heute Frau Petra Kolakowski unter uns haben. Sie wird nun zuerst das Choral-Singen zur Begleitung der Orgel übernehmen: "Jesus, unser Trost und Leben" von Johann Sebastian Bach.
Oh, nein, äh, ja, ähm...
Ich lese aus 1. Korinther 15,35-49, dem großen Auferstehungskapitel.
"Es könnte jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen? Und mit was für einem Leib werden sie kommen? Du Narr! Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht zuvor stirbt. Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen oder einem anderen Gewächs. Gott gibt aber einem jeden Leib, wie er will, und zwar jedem Samen seinen eigenen Leib."
Auch die Lebewesen haben nicht alle den gleichen Leib, sondern einen anderen. Die Menschen haben einen anderen, das Vieh einen anderen, die Vögel einen anderen, die Fische einen anderen.
Es gibt himmlische Körper und irdische Körper. Aber die himmlischen haben eine andere Herrlichkeit als die irdischen. Einen anderen Glanz hat die Sonne, einen anderen der Mond, einen anderen die Sterne. Denn ein Gestirn unterscheidet sich vom anderen durch seinen Glanz.
Mit all dem will Paulus jetzt unsere neue Leiblichkeit beschreiben, die wir einmal nach der Auferstehung tragen werden: völlige Identität mit meinem irdischen, verfallenen Leib und doch in einer ganz neuen Qualität.
So ist es auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Unehre und wird auferstehen in Herrlichkeit.
Dieses Wort war mir oft ein Trost, wenn ich miterleben musste, wie alte Menschen zerbrochen sind, der Geist schwach wurde und der Körper hinfällig wurde. Wenn gesät wird in Unehre und in Schwachheit, und dann sagt der Herr: "Und er wird auferstehen in Kraft."
Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib? Natürlich gibt es den, den haben wir ja. So gibt es auch einen geistlichen Leib, wie geschrieben steht:
Der erste Mensch, Adam, wurde zu einem lebendigen Wesen, und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. Aber nicht der geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche.
Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch, der zweite Mensch ist vom Himmel. Wieder irdisch ist so, sind auch die irdischen, und wieder himmlisch ist so, sind auch die himmlischen.
Und wie wir das Bild des irdischen Menschen getragen haben, so werden wir auch das Bild des himmlischen tragen.
Musikalische Darbietung und Evangelium
Frau Kulakowski singt uns von Georg Friedrich Händel die Arie aus dem Messias: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“.
Oh, was, oh je, mhm, äh, äh, oh! Auf, auf, mein Herz, mit Freuden! Sechs und achtzig – wir singen von diesem Lied die Verse eins bis drei.
Wir möchten nach dem Matthäusevangelium lesen. Heute wollen wir auch die Auferstehung nach dem Matthäusevangelium betrachten. Kapitel 28, Verse 1 bis 10.
Morgen wollen wir noch einen kleinen Blick auf die Bewachung des Grabes werfen. Die Verse, die am Ende von Kapitel 27 stehen.
Matthäus 28,1-10: Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben; denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat heran, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt war wie ein Blitz, und sein Gewand weiß wie Schnee.
Die Wächter aber erschraken vor Furcht über ihn und wurden, als wären sie tot.
Aber der Engel redete die Frauen an und sagte: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.
Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat. Geht schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist.
Und siehe, er wird vor euch hergehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.“
Und sie gingen schnell weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.
Und siehe da, begegnete ihnen Jesus und sagte: „Seid gegrüßt!“
Und sie traten zu ihm, umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder.
Das sagte Jesus zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen; dort werden sie mich sehen.“
Herr, mach auch uns deine Auferstehung ganz gewiss.
Armin
Osterfreude und die Bedeutung der Auferstehung
Liebe Schwestern und Brüder, das ist heute ein herrlicher Ostermorgen. Ich freue mich mit Ihnen an diesem wunderschönen Frühlingstag. Nach diesem harten Winter wird es Ihnen sicher allen genauso gehen: Wir genießen das jetzt umso mehr.
Ich meine, wir sollten an diesem Osterfest auch auf andere Menschen zugehen und ihnen sagen: Wir verstehen gut, wie ihr euch an der Blüte freut. Uns geht es genauso, und das erquickt unseren müden Geist. Wenn wir das Herrliche sehen, das Erwachen der Natur, dann tut uns das gut.
Aber es genügt uns nicht. Wir wollen Ihnen noch mehr zeigen von dem, was uns an diesem großen Tag aufrichtet und ermutigt. In unseren Tagen können wir ja gar nicht mehr unbefangen die Natur ansehen. Da ist ja eine völlig neue Entwicklung eingetreten.
Überall wird davon gesprochen, dass die Natur um uns herum stirbt. Manche malen schon das Schreckgespenst an die Wand: Bald werden die Wälder kahl sein, und die ganze Schönheit um uns herum wird abgestorben sein. Dann reden sie davon, wie schrecklich diese Welt zerstört werden kann.
Wer ein Herz für die Natur hat, muss sich mit solchen Gedanken auseinandersetzen. Und das ist der Augenblick, wo Christen anfangen müssen mit der Botschaft, die sie haben. Der Trost allein aus der Natur genügt heute nicht mehr.
Wir schauen doch viel tiefer und fragen: Was ist denn dann? Das hat man vielleicht vor hundert Jahren noch machen können – sich an einer Blüte zu erbauen und sich Stärkung zu holen. Aber wir heute, am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, sehen doch, dass die Natur gar nicht diese Kraft der Evolution hat, die man früher geglaubt hat.
Man dachte, sie breche durch alle Zerstörungskräfte hindurch immer neue Bahnen und stehe wie ein Phönix aus der Asche wieder auf – in neuer Schönheit, neuer Größe, sogar gereinigt und in neuer Perfektion. So war doch ein Naturglaube. Wo ist heute dieser Naturglaube? Er ist zerstört.
Wir wissen auch um das Sterben der Natur. Wenn Sie in der Offenbarung der Bibel lesen, dann finden Sie immer wieder Hinweise, die wir in unseren Tagen genau beachten müssen: Plötzlich werden die Gewässer bitter, und die Menschen, die davon trinken, sterben. Das Wasser im Meer wird zu Blut, zu einem Todestrunk.
Wir wissen um die zerstörenden Kräfte unserer Welt. Und ich will nicht mehr von der Natur reden. Die von Ihnen, die mit dem Tod ganz nah in Berührung kamen, als ein lieber Mensch gestorben ist, die wissen doch, was das ist.
Da kommt ja nicht der Phönix aus der Asche schon. Da bleibt ja nur die alte Wunde, die nicht heilt, und die große Lücke, an die man fortwährend erinnert wird. Und die Liebe kehrt nicht wieder. Die Erinnerung bleibt nur schmerzhaft.
Darum tröstet uns das nicht, wenn ich an die Blumen denke, die wir oft auch in großer Liebe auf die Gräber legen. Das ist ja ein Zeichen der Wertschätzung für die, die wir verloren haben, wenn wir sie niederlegen.
Aber sie verwelken so schnell, diese Blumen. Sie haben keinen Bestand. Darum sollten wir heute am Ostertag den Mund aufmachen und den Menschen sagen: Unsere ganze Freude, unser ganzer Trost kommt davon, dass Jesus aus dem Grab herausgekommen ist.
Er, der tot war, hat den Tod leibhaftig an sich selbst überwunden. Er hat uns eine Bresche geschlagen, wie durch eine Mauer hindurch, wo wir jetzt alle ihm nachgehen können.
Wir bleiben nicht mehr eingeschlossen im Gefängnis des Todes, sondern gehen auf einem freien Weg, den wir von Jesus Christus bekommen haben.
Unsere fröhlichen und mächtigen Osterlieder, die wir heute, morgen und all die Tage singen wollen, reden ja davon – von der großen Freude am auferstandenen Jesus.
Erschütterung des Denkens durch die Auferstehung
Ich möchte Ihnen in diesem Textabschnitt ein wenig erklären, was das bedeutet. Es gäbe so viel zu sagen. Heute Nachmittag halte ich eine Ansprache im Evangeliumsrundfunk über diesen Abschnitt. Was ich heute Mittag sage, kommt heute Morgen gar nicht vor. In so einem Textabschnitt steckt so viel, dass man es gar nicht vollständig ausschöpfen kann.
Zuerst möchte ich Ihnen zeigen: Unser Denken wird erschüttert. Unser Denken – das ist gut, wenn Sie denken können. Ich hoffe, dass Sie alle recht gescheite und weise Denker sind. Viele von Ihnen haben die Gabe, sich mit der Naturwissenschaft zu beschäftigen, andere können philosophieren, wieder andere ergründen tiefe und verborgene Geheimnisse dieser Welt. Wenn Sie all dieses Wissen des Menschen zusammennehmen – dieses Denken über die Geheimnisse der Welt und das Verstehen dessen, was sich vor unseren Augen auftut – am Ostermorgen wird unser Denken erschüttert. Es wird sogar auseinandergebrochen.
Ich will es Ihnen an den schlichten Frauen zeigen, die zum Grab gehen. Bei allen Menschen wiederholt sich dasselbe: diese Erschütterung des Denkens. Ob es ein Kind ist oder ein hochgelehrter Professor – es passiert immer dasselbe, wenn ein Mensch zum Glauben kommt. Die Frauen gehen zum Grab. Sie waren wirklich tapfere Frauen, wenn man bedenkt, was sie mit ihrem großen Denken fertigbrachten. Kaum war der Karfreitag vergangen, konnten sie nachts nicht schlafen, weil Jesus ihre Hoffnung tot war. Ein solcher Schmerz musste ausgehalten werden, eine solche Trauer – das können nur Frauen.
Und doch sind sie am Tag nach dem Sabbat, also am Ostersonntag, wieder auf den Beinen. Schon am frühen Morgen – ich als Mann hätte das ein wenig vor mir hergeschoben, mich dreimal daran erinnern lassen und wäre dann vielleicht mit Hangen und Bangen losgelaufen. Die Frauen waren Persönlichkeiten, die auch das Unangenehme rasch bewältigen wollten. Sie wollten zum Grab gehen und die restlichen Besorgungen erledigen, die noch zu tun waren. Es war alles so überstürzt gewesen bei der Bestattung Jesu.
Nun laufen sie hinaus zum Grab – und was passiert da? Da wird ihr Denken plötzlich aus den Angeln gehoben. Sie haben viel mit ihrem Denken bewältigen können, sogar noch das schreckliche Passionsleiden Jesu, diese Filterungen und Qualen. Aber was jetzt geschah, kommt dann immer wieder mit den Worten „fürchtet euch nicht“. Es muss Frauen durch die Knochen gefahren sein.
Und das mag sein, dass es für uns heute genauso wirkt, als Menschen, die so realistisch in unserer Zeit leben und mit beiden Füßen auf der Erde stehen. Was haben diese Frauen erlebt? Sie haben erlebt, dass die unsichtbare Welt Gottes sichtbar mitten unter uns ist. Sie haben offenbar noch ein Stück davon mitbekommen, wie der Blitz herunterfuhr – oder wie ein Blitz, der Engel vom Himmel –, dieses Erdbeben, das diese Welt erschüttert, und das leuchtende Gewand des Engels, das sie gar nicht beschreiben können.
Ich möchte Sie ganz herzlich bitten, jetzt nicht zu denken, das sei nur irgendeine märchenhafte Beschreibung eines Geschehens, das man ein wenig vergessen oder verschuldet hat. Nein, das gilt für uns heute, am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, genauso. Wenn Sie einmal lesen, wie es Johannes erging, der die Offenbarung von Gott gezeigt bekam, diesen Blick durch die Geschichte, da beschreibt er am Anfang seiner Apokalypse, wie er Jesus Christus in seiner neuen, verklärten Herrlichkeit mit dem geistlichen Leib schauen darf.
Er beschreibt es so, dass man immer wieder merkt: Alle Vergleiche dieser Welt reichen nicht dazu. Er ist wie erschlagen von der Größe dieses mächtigen Herrn, der zur Rechten des drohenden Gottes sitzt.
Ich wollte heute, dass es bei Ihnen ein solches Rütteln gibt. Ich kann das mit meinen Worten ganz bestimmt nicht tun. Ich kann nur ganz schlecht sagen, wie das ist. Sie leben heute mit den Gedanken, die Sie haben. Sie beschäftigen sich schon mit dem, was in der kommenden Woche vor Ihnen liegt. Aber ich wollte, dass Sie heute mal einen Blick hineinwerfen könnten in die unsichtbare Welt, die Welt, wo Gott auf seinem Thron sitzt und diese ganze Welt in seiner Hand hält.
Wo Jesus zur Rechten steht und wo die vielen Tausend Engel ihm das Lob singen. Das ist doch keine mythologische Welt, das ist die reale Welt, auf die wir zugehen – nur sehen wir sie nicht, weil unsere Augen so befleckt sind von der Gottlosigkeit und von der Sünde.
Wie die Frau am Ostermorgen dort auf dem Friedhof, wo so viel Trauer liegt, etwas spüren von dieser neuen, herrlichen, ewigen Welt, da geraten sie in Furcht. Es gibt überhaupt keinen Menschen, der darüber nicht erschrecken muss. Warum? Weil wir so sehr mit allen Phasen unseres Wesens an dieser irdischen, vergänglichen Welt hängen. Wir haben es uns so bequem gemacht, darum fällt uns auch das Heimgehen in die Ewigkeit so schwer.
Und wenn wir auch in dieser – die Bibel sagt – manchmal auch in der Klarheit Gottes stehen, in dieser ganzen Helligkeit, wo man durchleuchtet ist wie von Röntgenstrahlen und wo das Letzte aufgedeckt wird, was wir vor Gott verbergen wollen, erschrecken wir, wenn wir so unvollkommene Leute sind.
Aber da war auch die Freude, die Osterfreude, bei diesen Frauen angebrochen: Jesus hat nicht nur den Tod überwunden, sondern er hat gleichzeitig auch für uns eine Tür aufgestoßen in diese neue, unsichtbare Welt hinein. Seitdem leben wir ja in unmittelbarer Tuchfühlung – zumindest so viel, wie wir leben.
Wir leben, als seien wir durch Seidenpapier von dieser Welt Gottes getrennt. Wenn Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“, dann wissen Sie das. Wenn Sie in der Straßenbahn sitzen, dann ist Jesus da mit seinen vielen tausend Engeln und hält die schützende Hand über Sie.
Und wenn Sie schwer atmend in Ihrer letzten Todesstunde liegen, dann ist er da, dem alle Macht gehört im Himmel und auf Erden.
Ich wollte das gern glauben und spüren für diese unsichtbare Welt. Das wird zuerst ein Schrecken sein, aber nachher ist es die große Freude.
Unser Denken wird erschüttert. Unser Denken, das immer nur so an dem bleiben kann, was man sehen und betasten kann. Wenn zu Ihnen jetzt noch einer sagt: „Ich glaube nur, was ich sehen und betasten kann“, dann würde ich sagen: „Dann sind Sie aber ein armer Mann“ – oder eine arme Frau.
Meine Freude ist, dass ich weiß, was hinter diesen Dingen steht. „Jedoch alle vergehen.“ Ich richte meinen Blick immer fest darauf, dass mich Jesus und dann diese Herrschaft des Himmels und der Erde von allen Seiten umgibt. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Ich kann hinlaufen, wo ich will, du gehst immer mit. Das kann mir nichts geschehen, weil ich doch durch dich geborgen bin.
Fröhlicher Osterglaube dieser Frauen und ein neues Denken, dass Jesus in der Mitte steht – auch von der Natur. Das will ich noch einmal sagen, damit kein Missverständnis entsteht.
Wir freuen uns natürlich an der Blüte mit. Aber da wollen wir den Menschen heute wieder helfen, die wieder das Zurückgewinnen wollen, die Schönheit und Natur zu entdecken. Das muss uns ja freuen.
Aber wir wollen ihnen sagen: Alle die Schönheit Himmels und auf Erden ist verfasst in dir allein. Sie kommt aus der Schöpferhand Jesu.
Wir wollen wieder diese Welt, die vom Menschen weggerissen wurde von der Hand Gottes, zurückführen unter die Herrschaft Gottes. Das ist so schön, wenn wir anfangen können, in dieser Welt ein Stück, wo wir Verantwortung tragen, wieder unter die Befehlsgewalt des auferstandenen Jesus zu bringen.
So sehe ich immer wieder meine Aufgabe in meiner Familie. Wir Väter sind doch nicht die Despoten, die die Familie zusammenprügeln, sondern wir sind doch die verantwortlichen Sachwalter Gottes, die hier ein Stück der neuen Schöpfungswirklichkeit darstellen dürfen.
Und wenn Sie in Ihrem Acker umgraben und Pflanzen einsetzen, dann tun Sie das doch in der Freude, dass dies alles der Herrschaft und Erhalt untersteht und dass wir das verwalten dürfen.
Aber das hat auch seinen Grund in der Auferstehung Jesu: Dass ich mich freue in einer Welt des Todes und des Sterbens. Auch wenn wir wissen, dass diese ganze Welt noch durch das Feuer des Jüngsten Tages hindurchgeht, auch wenn wir etwas ahnen vom Wetterleuchten der künftigen Weltzerstörungen.
Wir sagen doch den Menschen: „Erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“
Die unsichtbare Welt ist doch kein Wolkenkuckucksheim, dass wir irgendwo ferner träumen. Sie ist heute da. Heute darfst du diesen auferstandenen Jesus in dein Leben einlassen. Er will dein Leben von innen heraus gestalten und will die Mitte unseres Denkens und Lebens sein.
Habe ich am Anfang davon gesprochen, ob einer Gelehrter, Professor oder Naturwissenschaftler ist oder ein Schüler – ganz gleich. Die Mitte des Denkens der Christen ist auch in ihrer naturwissenschaftlichen Forschung, auch wenn sie Musik musizieren oder Bücher lesen, soll doch dieser auferstandene Jesus sein, der meinem Leben erst Inhalt, Mitte und Ziel gibt.
Also: Unser Denken wird erschüttert. Unser Denken, das von der unsichtbaren Welt Gottes nichts weiß.
Das leere Grab als Zeichen der Auferstehung
Zweitens möchte ich Ihnen zeigen: Das Grab ist leer. Der Engel fordert die Frauen auf: „Kommt her, schaut, wo er gelegen hat.“ Dann führt er sie hinein in dieses Grab. Dort stehen sie und sehen noch den Platz, wo die Leiche gelegen hat. Die Tücher sind sauber zusammengefaltet – etwas Merkwürdiges, so ein Grab anzusehen, das leer ist.
Vor vielen Jahren gab es in Köln ein Gefängnis, den Klingelpütz. Die Leute sagten immer, es sei das fidele Gefängnis. Wenn jemand einen Gefangenen gegen die Mauern gedrückt hat, dann sind die Mauern gebrochen und die Häftlinge sind abgehauen. Das sorgte für viel Aufsehen in der Lokalpresse: Ein Gefängnis, das seine Leute nicht halten kann.
Aber das ist mir immer so mit dem Grab. Wenn wir die Leute hineinlegen, sieht es mir immer – ich gebe das freimütig zu – unheimlich aus. So ein Grab! Oder wollten Sie sich heute schon mal in Ihren Sarg hineinlegen? Ich lege keinen Wert darauf, das ist mir doch unheimlich und fremd.
Aber wir sollten uns immer bewusst sein: Es ist wie so ein fideles Gefängnis. Das kann uns ja nicht mehr halten. Jesus ist auferstanden und hat uns die Türen aufgebrochen. Für uns ist das Grab nur eine kurze Durchgangsstelle hinein in die neue Welt Gottes. Das Grab kann mich nicht mehr halten.
Zweifel und Beweise der Auferstehung
Jetzt muss ich doch noch ein Wort sagen, weil so viele gescheite Theologen ihre Bedenken zur Auferstehung Jesu anmelden. Niemand hat Bedenken zu sagen, dass Jesus lebt, aber manche runzeln die Stirn und sagen: "Naja, ob Jesus wirklich mit seinem Leichnam auferstanden ist, so dass sein Körper weg war?" Das seien doch recht große Bedenken.
Die einzigen Bedenken, die man dagegen vorbringen kann, sind, dass ihr Denken anders ist. Mehr können sie nicht anführen. Manche wollten vielleicht die Evangelisten schelten und sagen: "Warum habt ihr nicht Beweisstücke hergebracht, die für jeden Naturwissenschaftler schlagend sind? Eine mikroskopische Untersuchung, irgendwas Interessantes." Die ersten Christen haben überhaupt nie an Spurensicherung gedacht, obwohl sie doch auch sehr skeptische Leute waren. Wäre es nicht gut gewesen? Warum eigentlich nicht?
Die ersten Christen haben so übermächtig jeden Tag die Wunder des Auferstandenen erfahren und erlebt, dass sie überhaupt nicht daran interessiert waren, Spuren zu sichern. Das merkt man genau in den Evangelienberichten, die wir als Zeugnis der Wahrheit haben, dreißig Jahre nach dem Tod Jesu. Was sind dreißig oder vierzig Jahre nach Kriegsende? Dreißig Jahre nach dem Tod Jesu werden schon die ersten Christen in Rom von Nero angezündet, als lebende Fackeln. Die kleinen Christengemeinden werden schon als die Unruhestifter des Römischen Reiches betrachtet.
So mächtig hat der auferstandene Jesus gewirkt, selbst im Heidentum Menschen zum Glauben geführt. Das ist der stärkste Auferstehungsbeweis: dass Jesus wirklich leibhaftig auferstanden ist. Man muss ja keine bloße Spaten nehmen und noch das alte Grab von Jesus ausgraben, wenn wir noch im Grabe lägen. Nein, er war so auferstanden, dass das die erste Christengemeinde erschüttert hat. Das konnten sie gar nicht fassen, als eines Tages ein Mann in der Gemeinde sich hinten hinsetzt und sich vorstellt: Saulus, Phantasus.
Dann rennen alle durch den Sakristeiausgang aus der Kirche raus. Und jetzt wird es gefährlich: Der Verfolger erzählt ihnen, dass Jesus ihm begegnet sei. Das gibt es doch nicht! Was ist passiert? Und der Mann ist wirklich umgedreht. Die glaubten ihm jahrelang, monatelang kaum, dass er wirklich ein bekehrter Mensch ist. Durch den Auferstandenen ist er umgedreht und hat Erfahrungen mit ihm gemacht. Das Grab ist wirklich leer.
Aber wir wollen uns nicht aufhalten im Rückblick, dort stehen zu bleiben in diesem offenen Grab, das den Leichnam nicht mehr halten kann. Sondern wir wollen Erfahrungen machen. Und da ist ja dann die ganze Apostelgeschichte übervoll damit, zu erzählen, wie das war für die Christengemeinde.
Es war schwer, als sie dann später diesen Paulus hergeben mussten, der in Cäsarea in römischer Haft war. Aber dann haben sie die Berichte vernommen, wie Paulus da drin selbst vor Königen und Pflegern mutig die Auferstehung von den Toten bezeugt hat. Da müssen Sie noch mal lesen, wie die hohen Herren auf ihrem Stuhl herumrutschen, wo sie sitzen, und sagen: "Zieh dich zurück! Wir wollen nicht mehr hören!" Und dann lassen sie den Gefangenen wieder abführen.
Sie haben erst gemerkt: Diese Welt kann überwunden werden durch das große Reden von dem auferstandenen Jesus. Und das haben sie bei jeder Gelegenheit wahrgenommen und verkündet, wo sie nur hinkamen. Ein großes Wort. Und sie dürfen eine ähnliche Erfahrung machen, wo sie das weiter erzählen und verkündigen.
Auftrag zur Verkündigung der Auferstehung
Das Dritte, noch einen Auftrag: Es wird schnell weitergegeben. Zweimal wird der Auftrag gegeben. Der erste Auftrag von den Engeln lautet: „Das schnell weitergeben!“ Und es heißt später, sie gingen eilends vom Grab weg. Es pressiert.
Wir hatten ja unsere Jugendkonferenz für Weltmission an einem kalten Februarsonntag. Jetzt kann man gerne glauben, wie kalt es noch war. Und da waren wir im Freien zusammen. Ulrich Pazani hat die Schlussansprache gehalten. Dabei hat er dieses eindrückliche Bild geprägt von der Blaulicht-Action Gottes: Es pressiert, das Evangelium von Jesus weiterzusagen.
Warum denn? In dieser Welt leben so viele Menschen, die mutlos werden, obwohl sie doch ein Gespür bekommen – wie heute die Leute, die verliebt sind in die Natur – und schier verzweifeln in diesem großen Sterben. Nicht bloß ihres Lebens, sondern auch der Natur. Es ist so eine Hoffnungslosigkeit in der Welt, so eine Enttäuschung. Die Leute wissen ja nichts von der Auferstehungskraft Jesu. Sie wissen doch gar nicht, wie alle Tode überwunden werden können.
Sagt das: Macht Krankenbesuche, sucht die Alten auf. Wie ich gerade hier in den Gottesdienst schreien kam, war ich so erquickt und erfreut. Ich weiß nicht, vierzehn Tage ist es her, da bin ich zu unserem Vater und unserer Mutter gerufen worden und habe gedacht, jetzt liegt er auch im Sterben, weil es mit dem Herzen arg schwer war. Heute sitzt er wieder da hinten in unserem Gottesdienst.
Wir haben doch einen herrlichen Herrn, der hineinredet auch in die Tiefen der Krankheit. Und wo wir über die Kranken beten dürfen und ihnen die Hände auflegen. Daher gibt uns viele Wunder und Zeichen, auch solche Wunder und die anderen, die Führer durch Tiefen hindurch.
Ich lese Ihnen voraus einen Missionsbericht, den wir aus Asien bekommen haben. Mitten in der Gebetsgemeinschaft, die wir zum Abschluss unseres gemeinsamen Bibelstudiums abhielten, fing einer aus unserer Kerngemeinde an, Jesus mit einer fremdartigen Stimme zu verspotten. Nach der ersten Gebetsversammlung der Gemeinde – das ist dort eine Gemeinde unter Stammesleuten, die großen Segen und Sieg über die falschen Geister, über die Dämonen gebracht hatte – musste ein Mitarbeiter ins Krankenhaus eingeliefert werden und war drei Monate außer Gefecht.
Zu Beginn des evangelistischen Einsatzes mit einem Bibelschulteam begeht ein gerade getauftes Mädchen Selbstmord. Ein verantwortlicher Leiter kann sich wegen Arthrose nicht mehr bewegen. Er muss im Dunkeln drei Kilometer weit nach Hause getragen werden, weil unser Auto im Schlamm festsitzt. Zum dritten Mal müssen evangelistische Einsätze im Freien abgesagt werden, weil es stark geregnet hat.
Wo ist denn der Auferstandene da? Und dann wird am Ende erzählt, wie sie sich dennoch versammeln und ihre Lieder singen. Wie sie doch hinausgehen und erleben, dass alle dunklen Mächte entmachtet sind im Sieg Jesu. Und Menschen kommen zum Glauben.
Geht teilen, ihr werdet finden. Für euch ist die Tür offen. Und ich brauche mich nicht mehr schrecken lassen. Geht, Christen, sind Leute, die in dieser Welt ohne Angst und ohne Furcht stehen können. Wie tief Kreuz, Trübsal oder Pein: Mein Heiland greift allmächtig drein, zieht mich heraus mit seiner Hand, wer mich will halten.
Wir stehen und nehmen sie all die herrlichen Osterlieder, wo das drinsteht: Die Hölle und ihre Rachen, die grünen, mir keinen Haag der Sünden kann nicht spotten, bleibt allzeit ohne Frage. Ich kann dem Teufel ins Gesicht lachen, weil der Auferstandene mein Leben erfüllt und mich stark macht.
Armin
Bekenntnis und Gebet zum Abschluss
Wir singen vom Lied sechsundachtzig, diverse vier bis sechs Musik.
Was bist du auferstanden, Jesus Christus!
Es ist uns peinlich vor dir, Herr, dass wir so oft Angst haben vor dieser Welt mit all dem, was sie uns an Schrecken bereiten kann.
Sind es doch nur leere Hülsen. Sie ist eine vergängliche Welt, eine Welt, die auch vor deinem Gericht keinen Bestand hat.
Da richte unser Auge des Glaubens immer fester auf deine neue Welt, die jedoch schon angebrochen ist, die uns heute offensteht und uns von allen Seiten umgibt.
Ja, du selbst als der auferstandene Herr willst um uns sein und willst uns durch verschlossene Türen hindurchführen. Nun ist eine Macht erfahren, lassen, Herr.
Wir wollen uns neu von dir senden lassen, auch zu den vielen verzweifelten, mutlosen und traurigen Menschen, die um uns sehr leben.
Dann bekräftige unser schwaches Zeugnis. Du musst das selbst tun als der Auferstandene. Wir können es nicht. Du musst Menschen überwinden und zum Glauben führen.
Wir wollen, dass dies heute geschieht. Wir wollen dich besonders auch bitten für all die in deiner Gemeinde, die leiden müssen.
Wir wissen auch nicht, welche Leiden über die Gemeinde im Sudan kommen werden nach der neuen Entwicklung. Doch wissen wir, die Missionare dort und die Christen auch in diesem ganzen Umsturz, auch die vielen Helfer in der großen Not, sind in deiner schützenden Hand.
Du kannst deine Macht auch dort demonstrieren, wo es so aussieht, als wenn alle Teufel los wären.
Und wir bitten dich jetzt, dass Aldi das erfahren, die heute morgen in großer Bedrängnis leben.
Mache es auch uns bewusst, dass wir fröhlich Bundesre loblieder singen können, dir zu Ehren, und dass wir die Friedhöfe umfunktionieren zu Städten, wo dein Osterjubel klingt.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Und sende nun Jesus in eine Welt, in der er sich mächtig an ihnen erweisen will als Herr.
Herzliche uns und behüte uns, Herr.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.