Herzlich willkommen zum Wortreich-Podcast. Ich bin Jojo, und ich bin Markus. Gemeinsam sprechen, diskutieren und philosophieren wir über christliche Themen, die dich heute beschäftigen.
Viel Freude beim Zuhören der heutigen Folge!
Letzte Woche haben wir über Philipp gesprochen. Wir haben darüber geredet, was wir von ihm lernen können – wie er die Situation genutzt hat, wie er die Zeit ausgekostet hat und wirklich Jesus groß gemacht hat. Das geschah in den Medien, unter Freunden und einfach in seinem ganzen Leben in den letzten Monaten. Dabei haben wir uns angeschaut, was wir daraus lernen können.
Heute geht es um die Frage: Was für eine Hoffnung haben wir eigentlich? Worauf freuen wir uns, wonach sehnen wir uns? Zum einen wollen wir betrachten, was direkt nach dem Tod passiert. Dabei wollen wir vielleicht eine etwas andere Antwort finden, als die meisten Menschen auf den ersten Blick vermuten würden.
Zum anderen wollen wir uns anschauen, was die Ewigkeit ist und wie wir uns diese vorstellen können. Leider ist das, denke ich, ein Thema, über das wir zu wenig nachdenken.
Wenn wir jedoch die Freude auf das, was kommt, haben, dann können wir – so wie Philipp – unser Leben auch im Leiden mit Hoffnung leben.
Gut, dass du das noch einmal betonst: Es kann sehr hilfreich sein zu wissen, worauf ich mich freue. Denn das kann tatsächlich eine unglaubliche Motivation sein, die Zeit, über die wir gesprochen haben, voll und ganz auszukosten – die Zeit, die wir hier auf der Erde noch haben.
Ja, es ist wirklich spannend, darüber nachzudenken, was eigentlich der Tod ist und was in dem Moment passiert. Wir haben ja bereits in der vorherigen Folge gesagt, dass Sterben eigentlich ein Prozess ist, der bereits mit unserer Geburt beginnt. Unser Körper altert immer mehr, und er kann nicht ewig so funktionieren. Irgendwann kommt tatsächlich der Punkt, an dem unser Herz aufhört zu schlagen.
Meistens fängt es eben mit dem Herzen an. Wenn das Herz nicht mehr schlägt, bedeutet das, dass auch die Sauerstoffversorgung eingestellt ist, weil kein neues Blut mehr durch die Adern fließt. Das führt sehr schnell dazu, dass unser Gehirn keine Sauerstoffzufuhr mehr erhält und unser Bewusstsein einfach verschwindet. An diesem Punkt sterben wir.
Dieser biologische Tod wird letztlich mit dem Hirntod festgestellt. Du kannst zwar noch an einer Herz-Lungen-Maschine angeschlossen sein, aber erst wenn dein Gehirn tatsächlich nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird, giltst du als tot. Diesen Moment stellen Ärzte irgendwann fest.
Die Frage ist dann: Warum muss ich das wissen? Was passiert danach mit mir? Darüber haben wir auch schon gesprochen. Es gibt niemanden, der uns das genau sagen kann, weil niemand zurückgekehrt ist. Wobei man vielleicht Lazarus hätte fragen sollen, was tatsächlich mit ihm passiert ist.
Aber eines ist zumindest klar: Wir wissen, was mit unserem Körper passiert. Der bleibt ja erst einmal zurück, und mit dem Körper passiert nicht mehr viel. Er beginnt sich aufzulösen und zu zersetzen. Das, was wir tatsächlich hier in dem Leib hatten, in dem wir auf der Erde gelebt haben, bleibt zurück. Der Körper wird beerdigt und zersetzt sich recht schnell unter der Erde oder wird eingeäschert.
Auch wenn ein Christ eingeäschert oder verbrannt wird, ist seine Seele davon nicht betroffen.
Eigentlich ist die spannende Frage, was mit unserer Seele passiert, so wie die Bibel ja davon spricht. Was geschieht mit der Person, die du gewesen bist? Was passiert mit Jojo, was passiert mit Markus in dem Moment, in dem sich unser Körper verabschiedet hat und das Licht in deinem Gehirn ausgegangen ist?
Was würdest du sagen, was dann mit deiner Seele passiert?
Wir haben ja eine Reihe von Nahtodberichten. Als du gerade Lazarus erwähnt hast, denke ich, viele Zuhörer würden direkt an die eine oder andere Nahtodgeschichte denken. Es kursieren wirklich spannende Erzählungen. Ich frage mich dann immer genau, was tatsächlich die Bibel als Wahrheit darüber beschreibt.
Das ist eben die wichtige Frage.
Ich möchte trotzdem ganz kurz auf Nahtoderfahrungen eingehen, denn das ist spannend. Ich bin bei solchen Themen vorsichtig. Ich weiß, sie schenken Hoffnung. Viele lesen diese Bücher über Nahtoderfahrungen und sind voller Freude. Sie zeigen anderen Leuten: „Hey, guck mal, das stimmt doch auch alles.“
Manchmal frage ich mich aber: Warum ist das für manche Leute die Wahrheit? Warum reicht ihnen die Bibel nicht allein? Warum brauchen sie noch die Bestätigung durch solche Nahtoderfahrungen?
Ich möchte nicht leugnen, dass es solche Erfahrungen geben kann. Aber ein paar Gedankenanstöße: Es gibt zum Beispiel ein Buch von einem Kind, das eine Nahtoderfahrung hatte. Später stellte sich heraus, dass die Eltern die Geschichte erfunden hatten, um Geld zu machen. Und das hat auch funktioniert.
Viele solcher Geschichten sind ein bisschen seltsam, besonders wenn Nichtchristen solche Nahtoderfahrungen haben. Sie stellen sich dann das vor, was sie sich vorstellen können – alle im Himmel zu sein. Das stimmt aber nicht mit der Bibel überein. Laut Bibel bist du nicht automatisch im Himmel, wenn du nicht zu Christus gehörst.
Das sind einige Punkte, warum ich Nahtoderfahrungen zunächst sehr skeptisch betrachte. Ich will nicht sagen, dass es sie überhaupt nicht gibt oder dass Gott sie nicht irgendwie zulässt. Ich denke, Gott ist größer als das.
Dann gibt es Geschichten wie die von Samuel, der nicht von den Toten auferstand, aber im Totenreich von Saul befragt wurde. Das ist in 1. Samuel 28,3-25 beschrieben. Solche Dinge sprengen manchmal unsere Vorstellungen.
Ganz kurz zum Thema: Ich bin da vorsichtig. Deshalb ist es wichtig, dass wir wirklich in die Bibel schauen und lesen, was wir über Gott erfahren. Wir haben keinen Menschen, den wir befragen können, aber wir haben Gott. Er hat es uns in seinem Wort mitgeteilt.
Das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig: dass wir uns zuerst auf die Bibel konzentrieren.
Du hast gerade die Bibel aufgeschlagen. Hast du eine Bibelstelle für uns, ein paar Verse, die etwas darüber aussagen? Ich habe nicht eine bestimmte Stelle, die genau darauf eingeht, aber eine, die erklärt, warum das so wichtig ist.
Warum ist es so wichtig, dass wir wissen, was kommt? Oder besser gesagt, dass das, was kommt, ganz wunderbar ist? Wir haben den Hebräerbrief, und in Kapitel elf erzählt er uns zunächst viel über die Glaubenshelden. Von Abraham über Isaak, Jakob, Mose und so weiter werden viele aufgezählt.
Das Schöne ist, wie das dann abschließt. Das steht im Kapitel zwölf. Dort zeigt uns der Autor, wie Jesus all das Leiden ertragen konnte. Ich lese mal ab Vers eins vor, das macht Sinn:
„Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so lasst uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens. Und jetzt kommt’s: Der, um der vor ihm liegenden Freude willen, das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.“
Jesus konnte das Kreuz ertragen, er konnte das Leiden erdulden, egal was kam und egal wie schlimm es war. Er tat es um der Freude willen, die vor ihm lag, weil er darauf geschaut und diese Herrlichkeit schon gesehen hat. Das ist wirklich beeindruckend.
Ich glaube auch, dass Märtyrer Ähnliches berichten. Ich lese sehr gerne Missionsberichte. Es gibt einige, die nicht nur aus alter Zeit stammen, sondern auch aus jüngster Zeit. Menschen, die im Gefängnis waren, oft unter kommunistischen Regimen, zum Beispiel in Russland oder Rumänien.
Natürlich kennen wir auch jemanden wie Bonhoeffer, der unter den Nazis im KZ war. Aber auch in jüngster Zeit gibt es Berichte aus der Untergrundkirche in China. Es ist unglaublich, welche Kraft diese Menschen entwickeln und was sie erleiden müssen. Einige Geschichten sind wirklich heftig und sehr bewegend.
Ich habe von einem Missionar namens Wurmbrand gelesen, der in Rumänien war. Das kann ich wirklich nur empfehlen. Seine Berichte sind teilweise harte Kost, weil er beschreibt, wie Christen dort verfolgt wurden und litten. Wie sie Folter ertragen mussten und dennoch nicht müde wurden, auf Jesus hinzuweisen und ihn im Gefängnis zu loben – selbst unter den schlimmsten Schmerzen.
Viele berichten Ähnliches. Ich glaube, ihnen ging es genauso wie Jesus, so wie es im Hebräerbrief steht. Sie hatten eine Vision oder Perspektive und auch eine Gewissheit im Herzen, was kommen wird. Dass das, was kommen wird, so viel größer und schöner ist, dass es das Erleiden hier und jetzt nicht mehr schwer wiegen lässt.
Diese Gewissheit hat ihnen die Kraft gegeben, das Leiden im Hier und Jetzt auszuhalten. Das ist wirklich unglaublich.
Es ist schwierig, ein so tiefgehendes Thema von uns, die es hier in Deutschland gerade so gut haben, in dieser Zeit und an diesem Ort so zu beschreiben, dass es nicht banal klingt. Aber man kann es nicht anders sagen.
Ich glaube wirklich, Sie hatten eine Vision und ein Bild davon, wie schön es ist, bei Gott dem Vater zu sein. Sie hatten ein Gefühl dafür, welcher Reichtum darin liegt, Gott zu schauen, welcher Reichtum darin liegt, bei Jesus zu sein, ihn von Angesicht zu Angesicht zu sehen und mit ihm zu reden. So wie es heißt, dass der Arme Lazarus quasi auf dem Schoß Abrahams saß, so sitzen wir auf dem Schoß Gottes und sind zu Hause.
Es ist so schwer, in Worte zu fassen, wie das sein wird. Wo es uns hier so gut geht oder auch ja – aber ich glaube, diese Menschen hatten eine Vision davon, wie das ist. Und das ist einfach so viel unglaublich größer und schöner als alles, was wir uns hier vorstellen können.
Es ist einfach gar nicht mehr skalierbar, es ist nicht in den Dimensionen wie das Schönste, was uns hier passieren kann. Da würden wir vielleicht denken: Okay, auf einer Karibikinsel bei Sonnenuntergang, auf deiner Yacht, mit einer schönen Frau oder mit deiner Frau. Und du denkst, okay, das ist vielleicht der Traum, was du dir auf der Erde vorstellen kannst – perfekter Ort, perfekte Gemeinschaft, perfektes Ausgesorgtsein, perfekte Zeit.
Ja, all das verblasst. Es ist wie nichts, ja, es ist wie die billigste Pizza, die man sich machen kann, im Vergleich zu einem echten, selbstgekochten Fünf-Sterne-Drei-Gänge- oder Zehn-Gänge-Menü. So muss man sich das einfach vorstellen.
Es steht einfach auf einer völlig anderen Stufe, Jesus selbst zu sehen, bei Gott zu sein, im Vergleich zu dem, was hier auf der Erde an Schönem oder an Schwerem für uns das Leben bereithält.
Ja, wir sind oft blind für die geistlichen Dinge. Wir können sie gar nicht begreifen, wenn sie uns nicht von Gott gezeigt werden.
Ich finde es immer wieder spannend, wenn man zum Beispiel die Offenbarung liest. Johannes verwendet dort viele Bilder, um das Geistliche greifbar zu machen. Er nutzt die herrlichsten Schätze und Reichtümer, die es auf Erden gibt, um zu zeigen, wie wunderbar es ist, bei Gott zu sein.
Es braucht keine Sonne, denn Gott durchflutet alles. Es gibt einen Bach, einen Fluss, der hindurchfließt, und an den Ufern wachsen Bäume. Diese Bäume tragen jeden Monat Früchte, und ihre Früchte sind Früchte der Heilung.
Das beschreibt Offenbarung 21. Das ist wirklich beeindruckend. Dabei merkt man, wie schön und einfach dieses Ziel ist.
Eine Sache, die ich heute in meiner Bibellese gelesen habe, war die Geschichte von Lazarus. Wer die Geschichte nicht kennt, kann sie in Lukas 16,19 nachlesen. Lazarus war arm und hat sein ganzes Leben lang nichts Gutes bekommen. Er wurde auch von dem reichen Mann, vor dessen Haustür er gesessen hat, nicht versorgt. Dann stirbt er.
In dieser Geschichte hat mich etwas ganz Neues berührt, und zwar ein Vers: „Es geschah aber, dass der Arme starb, also Lazarus, und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde.“ Das hat mich sehr bewegt, als ich das gelesen habe. Er starb und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Dort wird er getröstet, dort werden seine Tränen weggewischt.
Abraham steht hier einfach für den Vater. Die Israeliten, die Juden, hatten Abraham als ihren Vater. Er ist in dem Sinne das Bild für Gott, unseren Vater. Ich glaube nicht, dass wir tatsächlich bei Abraham auf dem Schoß sitzen werden, sondern eher bei Gott, bei unserem Vater.
Das wirft für mich die Frage auf: Passiert das sofort? Würdest du sagen, dass wir direkt nach dem biologischen Tod unserer Seele in den Himmel kommen? Oder schlafen wir erst? Du hast ja auch diese Geschichte mit Saul, der bei der Totenbeschwörerin war und Samuel befragte. Dort wird gesagt, dass Samuel im Totenreich schläft und noch einmal befragt wird.
Was würdest du sagen: Vergeht erst einmal eine Zeit, bis Jesus wiederkommt? Schlafen wir und wachen dann alle auf? Oder sind wir tatsächlich sofort bei ihm und merken es auch? So nach dem Motto: „Wow, eben lag ich noch auf dem Bett und bin wahrscheinlich gestorben. Jetzt bin ich lebendig, jetzt bin ich hier.“
Was glaubst du, wie wird es sein?
Ich denke, für viele ist die Vorstellung, dass wir sterben, und Jesus spricht da interessanterweise nicht von Sterben, sondern von Schlafen. Wir sind die Entschlafenen. Viele stellen sich vor, dass wir dann in einer Art Warteposition sind. Wir bekommen das nicht mit, und eines Tages kommt Jesus wieder, dann werden wir auferweckt. Es folgt die Auferstehung der Toten. In dem Moment sind wir wieder da.
Von dem Moment, in dem du stirbst, bis zu diesem Ereignis können tausend Jahre auf Erden vergehen, aber für dich fühlt es sich an wie ein Moment.
Ja, genau, und diese Vorstellung teile ich nicht. Es ist spannend, wie ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Ich weiß nicht, ob ich das hier im Podcast gleich so klar rüberbringen kann, aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe und auch große Theologen zu dem Thema gelesen habe, desto mehr bin ich zu dem Konsens gekommen, dass wir sofort in der Gegenwart bei Jesus sind. Wir sterben und werden, wie Lazarus, sofort in den Schoß getragen.
Eine Schlüsselstelle dazu ist der erste Thessalonicherbrief 4,13-18. Die Thessalonicher hatten große Sorgen, was mit den Menschen passiert, die gestorben sind, obwohl Jesus noch nicht wiedergekommen ist. Paulus schreibt: „Ich will euch, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen.“
Er fährt fort: „Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen. Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen. Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft. So werden wir bei dem Herrn sein allezeit. Tröstet euch nun mit diesen Worten.“
Das Spannende an dieser Stelle ist, dass Jesus die Entschlafenen mit sich führt. Er kommt auf den Wolken des Himmels – ein Bild, das die Bibel häufig verwendet, auch in Matthäus. Die Verstorbenen haben noch nicht den neuen Körper, den Auferstehungsleib. Der neue Himmel und die neue Erde haben für sie noch nicht begonnen. Aber sie sind in der Gegenwart bei Gott. Jesus führt sie mit sich.
Die Menschen, die zu diesem Zeitpunkt auf der Erde leben, begegnen dem Herrn in der Luft. Man kann sich über die Entrückung streiten – manche sagen, es gibt sie, andere nicht. Aber hier findet die große Vereinigung statt: Die Entschlafenen und die Lebenden treffen aufeinander. Dann folgt die große Auferstehung, und sie werden allezeit beim Herrn sein – gemeinsam.
Es gibt noch viele weitere Stellen, die man sich dazu anschauen könnte, zum Beispiel im ersten Korintherbrief und im zweiten Thessalonicherbrief. Aber für mich ist das eine ganz besondere Tröstung: Ich stelle mir vor, dass ich genau in dem Moment, in dem ich sterbe, sofort in der Gegenwart meines Gottes bin.
Ich glaube, vielen ist auch wichtig, dass sie danach keine Schmerzen mehr fühlen und keine Tränen mehr weinen. Das ist die Hoffnung auf den Himmel – dass es dort so sein wird. Und ich denke, das ist es, was sich Menschen stark erhoffen und was die Bibel uns auch verspricht: Wenn wir in der Gegenwart Gottes sind, gibt es keinen Grund mehr, traurig zu sein.
Was mir noch einfiel, sind Bibelstellen aus der Offenbarung, wo zu Beginn beschrieben wird, wie im Thronsaal Gottes Lobpreis geschieht. Dort stehen nicht nur Engel und Älteste, sondern auch die Seelen der Gestorbenen, die um Jesu willen gestorben sind. Sie sind versammelt und preisen Tag für Tag Gott. Sie ehren ihn und singen „Heilig, heilig, heilig“.
Das zeigt, dass die Seelen der Verstorbenen bereits bei Gott in seiner Gegenwart sind.
Dann würdest du also auch sagen, dass die Menschen, die auf der Erde nicht an Gott geglaubt haben, bis zum Gerichtstag schlafen? Also ihre Seelen? Denn genau das hast du gerade vorgelesen: Sie sind nicht sofort im Schoß Abrahams, so wie es beim reichen Mann und Lazarus war. Dort gab es direkt nach dem Sterben eine Trennung zwischen beiden.
Ganz genau. Ich denke, an der Geschichte von Lazarus können wir genau das sehen: Der reiche Mann stirbt und wacht auf. Seine Augen sehen die Hölle, und er leidet Qualen. Das ist ein sehr unbeliebtes Thema, über das kaum noch gesprochen wird und schon gar nicht öffentlich gepredigt. Dennoch ist es ein ganz, ganz wichtiges Thema, weil Jesus viel darüber gelehrt hat. Es war ihm wichtig, dass die Leute das wirklich verstehen.
Und was macht der Lazarus? Ich finde, das zeigt es sehr deutlich: Der reiche Mann sieht, dass er sein Leben verbockt hat. Er sagt zu Abraham: „Vater Abraham, schenke doch, dass der Lazarus zu mir kommt und meine Zunge kühlt.“ Hier sehen wir schon Folgendes: Der Charakter des reichen Mannes hat sich gar nicht geändert. Er erwartet, dass Lazarus ihn bedient.
Genau, der Lazarus soll ihn weiterhin bedienen. Sein Charakter ist absolut gleich geblieben. Er hatte keine Einsicht, nicht einmal in der Hölle. Dann bittet er: „Schick doch lieber ihn zu meinen lebenden Freunden, damit sie noch sehen und sich wirklich bekehren.“ Mit unseren Worten ausgedrückt.
Das heißt, er ist in der Hölle aufgewacht, während seine Familie noch lebte. Ja, das ist richtig. Und klar, es ist ein Gleichnis, aber daraus können wir, glaube ich, schon viel lernen.
Aber wie passt das dann zusammen mit dem Gericht? Wie kann es sein, dass Gott richtet und dann noch einmal eine Scheidung zwischen den Schafen und den Ziegen vollzieht, wie Jesus es als Gleichnis in Matthäus 25 beschreibt? Und wie passt das mit dem zweiten Tod zusammen?
Ich habe mir das Gerichtsszenario so vorgestellt: Wenn jemand einen Mord begeht und der Gerichtsprozess noch nicht begonnen hat, darf diese Person dann frei herumlaufen? Nein, sie ist in Haft. Sie sitzt im Gefängnis. Dann wird sie vor Gericht gestellt und erhält ihre endgültige Verurteilung. Doch sie war bereits in Haft und bleibt auch dort.
Das ist ein sehr anschauliches Bild. Juristisch gesehen stimmt das tatsächlich. Ich habe sogar Juristen davon überzeugt. Es ist wirklich spannend, weil es so passt.
Bisher habe ich eher gedacht, dass wir in gewisser Weise schlafen. Für Gott ist das kein Problem, und auch für uns, die wir schlafen. Ich merke das beim Schlafen, weil ich immer wieder aufwache und mich frage, ob es noch Mitternacht ist oder schon Morgen. Aber wenn du einmal eine Operation unter Vollnarkose hattest – ich hatte das einmal – dann hast du vielleicht gefragt: „Wann geht es jetzt endlich los?“ Doch es ist schon alles vorbei, obwohl es erst ein paar Stunden her ist. Du merkst nichts, weil du komplett ausgeschaltet bist.
So ist es auch bei Gott: Leicht schlafen, aufwachen, und es können tausend Jahre vergangen sein, ohne dass es sich für dich so anfühlt. Ich halte das für möglich.
Du hast einige sehr gute Bibelstellen und Argumente gebracht, die tatsächlich bedeuten, dass wir sofort bei Gott sind. Es ist auf jeden Fall tröstlich zu wissen, dass da keine lange Zeit dazwischen liegt. Außerdem wissen wir, dass wir dann sehen, was wir geglaubt haben, und dass wir nichts verpassen von denen, die vielleicht noch hier leben und mitbekommen, wie Jesus zurückkommt.
Wir sind dann wach und präsent. Es ist auch klar, dass wir das als Geist erleben, also unsere Seele und unsere ganze Persönlichkeit. Aber wir erleben es nicht in körperlicher Gestalt.
Spannend ist tatsächlich, was danach kommt – was passiert nach dem Gericht? Dann wird klar: Wenn wir Jesus lieben, dürfen wir die Ewigkeit mit ihm verbringen. Wir dürfen in dieses Paradies eintreten, in diesen Himmel, den er uns beschrieben hat.
Das ist nicht nur in der Offenbarung so beschrieben, auch Jesus selbst hat seinen Jüngern gesagt: „Ich gehe jetzt schon voraus und bereite euch diese Wohnung vor, damit ihr dort seid, wo ich bin.“
Ich denke, dass wir das dann nicht nur im Geist erleben werden, sondern tatsächlich auch in einem neuen Körper. Das Ganze wird noch einmal realer, spürbarer und echter werden.
Das ist, glaube ich, ein großes und spannendes Thema: Wie wird das dann sein? Da fallen mir gerade viele Gedanken ein. Vielleicht machen wir dazu noch eine neue Folge.
Das war jetzt sehr wortreich. Wenn diese Folge gefallen hat, darf sie gerne mit Freunden geteilt werden. Mehr zu uns und weitere Inhalte findest du auf der Website, die in der Beschreibung verlinkt ist. Dort kannst du uns auch Themen und Fragen schicken, die wir vielleicht schon in der nächsten Folge aufgreifen werden. Einfach auf den Link in der Beschreibung klicken.