Einleitung
Der grösste Teil unserer Bevölkerung gehord zu irgendeiner christlichen Konfession. Die meisten wurden in eine Konfession hineingeboren. So gelten wir als christliche Nation und beanspruchen auch Christen zu sein. Die Zeiten wandeln sich natürlich auch, so dass es viele Menschen gibt, die keinen Wert mehr darauf legen, als Christen bezeichnet zu werden. Dennoch versteht sich der grössere Teil unserer Bevölkerung nach wie vor als Christen. Hier stellt sich nun die Frage: Wer ist eigentlich ein Christ? Welche Merkmale oder Kennzeichen machen deutlich, wer nun ein Christ ist oder nicht. Johannes zeigt im nächsten Abschnitt eines der Merkmale auf. Text lesen: 1. Johannes 2, 3-6
I. Das Erkennungszeichen (2,3)
Erkennen
Johannes will der Gemeinde einen Anhaltspunkt geben, wie sie beurteilen können, welches die echten Christen sind. Er sagt: Daran erkennen wir, das wir ihn erkannt haben... Zweimal verwendet Johannes das selbe Wort, welches in der damaligen Lehre, der Gnostik sehr gebräuchlich war. Das Erste "erkennen", beschreibt, dass wir etwas wahrnehmen. Das Zweite "erkennen", also das wir ihn erkannt haben, bezeichnet eine Begebenheit, die sich vor langer Zeit ereignete und deren Wirkung bis heute anhält. evtl. am Beispiel der Heirat. Dieses Wort in dieser grammatischen Struktur, wird also im Johannesbrief dafür verwendet, um das zu beschreiben, was wir Bekehrung nennen. Also ein klares Erkennen in der Vergangenheit, welches nun bis in die Gegenwart ihre Wirkung zeigt. Dieses Erkennen hat auch nichts mit einem reinen Wahrnehmen zu tun. Als ob ich sagen würde: Gestern habe ich Herbert gesehen und er hat mich sogar erkannt. Diese oberflächliche Art des Erkennens ist hier nicht gemeint. Es handelt sich um eine tiefe Indentifikation mit dem was Erkannt wird. Beispielsweise wird im AT dieses Wort benutzt, um die eheliche Vereinigung zu beschreiben. So lesen wir: Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des Herrn. Gen.4,1. So hat sich der, der Christus erkannte ganz mit ihm verbunden. Sein Leben hat einen neuen Bezugspunkt bekommen. Eben, wie bei einer Ehe. Es handelt sich um ein völliges Einswerden mit dem, was erkannt wurde. Ich stehe also dem Erkannten nicht gegenüber, sondern ich verbinde mich damit voll und ganz. Dieses Erkennen drückt Paulus folgendermassen aus. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. Gal.2,20.
Jesus will in dieser Weise erkannt werden, er sagt: Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Joh.17,3. Es geht darum, dass wir Jesus begegnen, dass wir uns mit ihm verbinden. Hast Du Jesus in dieser Weise erkannt? Dass Du von Jesus weisst, von ihm gehört hast und ihn deshalb kennst, das weiss ich. Aber hast Du Jesus so erkannt, dass Du mit ihm völlig übereinstimmst? Vielleicht fragst Du Dich, warum das so wichtig sein soll. Die Wichtigkeit liegt darin begründet, dass wir Menschen verloren sind. Diese Verlorenheit ist kein Gefühl, also ob ich mich verloren fühle, sondern es ist eine Tatsache. Es ist so sicher wie der Tod. Ja, der Tod ist sogar einer der durchschlagensten Beweise für unsere Verlorenheit. Wir leben so, daß wir vor Gott nicht bestehen können, unsere Sünde führt uns in den ewigen Tod in die Verdammnis. Aber - und das ist die frohe Botschaft - Jesus ist für unsere Sünden gestorben, es heisst: der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden. 1.Petr.2,24. Wer nun an Jesus glaubt, im völlig vertraut und ihm so begegnet (erkennt), wie dies im Johannesbrief verstanden wird, dann erachtet Gott unsere Sünde als erlassen. Somit hat Jesus uns gerettet. Und Gott errachtet nur den Tod Jesu als gültiges Opfer für unser Sünde. Nur Jesus konnte stellvertretend für uns sterben. Lass dich doch retten. Erkenne Jesus! Es braucht eine deutliche Hinwendung zu Jesus, das geschieht nämlich nicht automatisch, sondern indem Du Jesus in Dein Leben ganz bewusst aufnimmst. Willst Du das? Wir helfen dir.
Folge
Wer nun Jesus in dieser Weise erkannt hat - das ist die Schlussfolgerung des Johannes: ...der hält seine Gebote. Das ist also das Markenzeichen eines Christen, dass er die Gebote Gottes beachtet und hält. Die Aufgabe der Apostel bestand darin, dass sie Jünger machen und sie lehren sollten alles zu halten, was Jesus ihnen befohlen hatte. So steht es im bekannten Missionsbefehl, am Ende des Matthäusevangeliums: Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrt alles zu bewahren (zu halten), was ich euch geboten habe! Die Mission beschränkt sich also nicht allein auf die Verkündigung der Erlösung in Christus, sondern indem seine Gebote gelehrt werden. Eigentlich ist dies auch selbstverständlich. Jesus rief ja nicht zu einem einmaligen Bekenntnis auf, sondern er fordert stets die Nachfolge.
Einen Christen erkennt man also daran, dass er die Gebote Gottes hält. Ihm ist wichtig, was Gott denkt. Er hat Gott nicht nur studiert, sondern er Verbindet sich so eng mit Gott, dass er seinen Willen tut will. Das heisst aber nicht, dass ein Christ nun perfekt alles genau tut, was in der Bibel steht. Es heisst aber, dass ein Christ das tut, was er als Willen Gottes erkennt. Und dies erkennt er im Wort Gottes, in der Bibel. So sagt Paulus: Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, / daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. 2.Tim.3,16-17. Wer sich durch das Wort Gottes zurechtweisen und verändern lässt, der ist ein wahrer Christ. Auch wenn, er noch nicht alles richtig verstanden hat, denn Paulus sagt: Wie viele nun von uns vollkommen sind, die laßt uns so gesinnt sein. Und solltet ihr in einem Stück anders denken, so wird euch Gott auch das offenbaren. / Nur, was wir schon erreicht haben, darin laßt uns auch leben. Phil.3,15-16.
II. Die Entlarvung (2,4)
Wer nun sagt, dass er ihn erkannt hat, hält aber seine Gebote nicht, der ist ein Lügner und die Wahrheit ist nicht ihn ihm. Diese Leute behaupten nun, dass sie Jesus erkannt hätten, sie sprechen also von einer Art Bekehrung. Sie halten sich für Christen.
Sicherlich richtet sich diese Massstab vor allem gegen die Gnostiker, die ein völlig falsches Verständnis von Jesus und Glauben haben. Aber es ist die Weisheit Gottes, dass er Johannes hier nicht von der Gruppe der Gnostiker schreiben liess, so hätten sich damals die Gemeinden ruhig zurücklehnen können. Das geht ja die anderen an. Aber es geht uns alle an. Unser Christsein legitimiert sich nicht aus unserem Bekehrungserlebnis, sondern es zeichnet sich darin aus, dass wir Gottes Gebote halten. Unser Handeln kann unser Bekenntnis komplett durchstreichen, wie wir auch im Titusbrief lesen: Sie sagen, sie kennen Gott, aber mit den Werken verleugnen sie ihn; ein Greuel sind sie und gehorchen nicht und sind zu allem guten Werk untüchtig. Tit.1,16. Unterstreicht Dein Handeln Deine Bekenntnis, oder wird Dein Bekenntnis von Deinem Handeln durchgestrichen. Paulus zeigt auch Beispiele von sogenannten Christen auf, die mit ihrem Verhalten die Gebote Gottes mit Füssen treten: Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Brudr nennen läßt und ist ein Unzüchtiger oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr auch nicht essen. 1.Kor.5,11. Wir können sehr schöne Erfahrungen machen, wir können grosse geistliche Erlebnisse und Erkenntnisse vorweisen. Aber christliche und geistliches Leben findet nicht in unseren Köpfen, oder besonderen Erfahrung statt, sondern es findet im praktischen Leben Ausdruck.
III. Vollkommene Liebe (2,5)
Nun erklärt Johannes weiter, was den auszeichnet, der das Wort Gottes hält. In dem ist die Liebe Gottes vollkommen. Was heisst das nun. Praktizieren diese nun die vollkommene Liebe? Wer von uns könnte sich dann noch als Christ bezeichnen? Wir müssen sehen, was damit gemeint ist, dass die Liebe Gottes in uns vollkommen ist. Zwei Möglichkeiten bieten sich (Genitivkonstruktion): qualitativ: Liebe wie Gottes Liebe, er praktiziert also die Liebe Gottes vollkommen. objektiv: seine Liebe für Gott. In diesem ist die Liebe zu Gott vollkommen. subjektiv: Gottes Liebe für ihn, der sein Wort hält. Ich neige zur 2. Möglichkeit der Aussage. Wer also sein Wort hält, dessen Liebe zu Gott ist vollkommen. Damit erhält auch der Vers 3 eine wichtige Ergänzung, denn wenn es nur um das pure Halten der Gebote geht, dann haben wir eine harte und kalte Gesetzlichkeit. Dies ist aber genau das, was Gott nicht wünscht. Gott will von uns geliebt sein. So spricht der Herr durch Hosea: Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer. Hos.6,6. Das halten und beachten des Wortes Gottes kann nur dann richtig geschehen, wie es Gott gefällt, wenn wir aus Liebe handeln. So sagt der Herr Jesus: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Joh.14,15. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt, Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Joh.14,21. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Joh.14,23. Damit ist die Liebe zu Gott in uns vollkommen. Gott erwartet von uns nicht mehr und nicht weniger, als dass wir seine Gebote halten.
Die Liebe zu Gott ist also nicht ein sentimentales Gefühl, oder ereignet sich durch irgendwelche innere Wallungen. Die Liebe ist ein aktives und konkretes Handeln. Wenn sich jetzt jemand ernsthaft Sorge macht, ob er diese Liebe hat, weil er meint, mit seinem Leben nicht genügen zu können, aber keine konkrete Sünde vorliegt, Dann ist es mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht dein Problem, denn gerade diese Überlegungen zeugen von der Liebe zu Jesus. Ein Herz, das seinen Erlöser nicht betrüben möchte ist ein liebendes Herz. Schilderung von meinem Schlüsselerlebnis, als ich erkannte, wie ich Gott meine Liebe ausdrücken konnte. Jesus sagt sogar: Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Joh.15,10. Vergessen wir auch nicht, dass die Gebote keine Überforderung sind, denn Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 1.Joh.5,3. Oft verwechseln wir Gottes Gebote mit Menschengeboten und dann wird es wirklich sehr schwierig.
IV. Aktives Verharren (2,6)
Wer nun sagt, dass er in ihm bleibt, der kann sich nicht einfach zurücklehnen und sich ausruhen, sondern der ist schuldig, gleichwie jener (also Jesus) gelebt hat, zu leben. So fordert auch Jesus selbst seine Jünger auf: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Joh.13,15. Und diese Haltung gilt auch in Bezug auf schwierige Dinge, so schreibt Petrus: Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; / er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand. 1.Petr.2,21-22. Wir sollen aber Jesus besonders in seiner Grundeinstellung nachfolgen, dass er nämlich den Willen Gottes bedingungslos tat. Darin erweist Jesus selbst seine Liebe zum Vater, so sagt Jesus: Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich; / aber die Welt soll erkennen, daß ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat. Steht auf und laßt uns von hier weggehen. Joh.14,30-31.
Wir bleiben in Jesus, dann, wenn wir ihm folgen besonders in dem Punkt, dass wir die Gebote halten, wie er dies tat, auch dann, wenn es an unsere Ehre, an unser Ansehen und sogar an unser Leben geht. Darin zeigt sich, wer wirklich in Jesus ist und zu ihm gehört.
Schluss
Keine christliche Konfession, auch nicht die FEG - Zürich Helvetiaplatz, vermag uns die Gewissheit zu geben, dass wir wahre Christen sind. Die FEG ist kein Versicherungsunternehmen. Gott wird nicht darauf achten, ob Du in der FEG - Zürich Helvetiaplatz gewesen bist. Das zuverlässigste Merkmal ist, was auch Gott sehr wichtig ist, ob wir Gottes Gebote tun. Wer seine Gebote hält, wer willig ist, das was er erkannt hat zu tun, der weist sich als ein wahrer Jünger Jesu aus. In dem ist die Liebe zu Gott vollkommen. Der Herr Jesus sagt zu seiner eigenen Familie: Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun. Lk.8,21. Möge der Herr schenken, dass wir bis zu unserem Tod zu denen gehören, die seine Gebote von ganzem Herzen halten, egal was für Folgen daraus entstehen. Amen