Einführung: Verbindung zwischen Gebot und Versuchungsgeschichte
Wir haben heute das dritte Gebot auf dem Programm, das wir uns genauer anschauen wollen. Dabei dachte ich, es könnte interessant sein, euch eine Parallele zur Versuchungsgeschichte zu zeigen, die wir schon einmal gemeinsam betrachtet haben.
Erinnert euch: Wir sind gerade dabei, das Lukasevangelium durchzugehen. Dort waren wir schon bei Lukas 4, und genau dort möchte ich auch starten.
Ich lese die ersten vier Verse, um wieder in die Versuchungsgeschichte hineinzukommen:
Lukasevangelium Kapitel 4, Verse 1-4:
Jesus aber, voll heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und vom Teufel versucht. Er aß in jenen Tagen nichts, und als sie zu Ende waren, hungerte ihn. Da sprach der Teufel zu ihm: „Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde.“ Jesus antwortete ihm: „Es steht geschrieben: Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort Gottes.“
Wenn wir uns diese Versuchung genauer anschauen, was wir jetzt kurz tun wollen, dann stellen wir fest, dass Versuchung immer ein direkter Angriff auf meine Beziehung zu Gott ist.
Wir hatten das damals schon betrachtet, und ich hatte versucht, euch zu zeigen, dass die Frage, die hinter dieser Versuchung steckt, die Frage nach der höchsten Autorität in meinem Leben ist. Wer oder was ist die höchste Autorität in meinem Leben?
Ist es mein Grundbedürfnis? Bin ich es selbst? Oder ist es Gott?
Der Herr Jesus entscheidet sich dafür, zu sagen: Es ist Gott. „Es steht geschrieben: Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort Gottes.“
Das heißt, die Frage „Wer oder was bestimmt über mein Leben?“ beantwortet Jesus mit: Gott tut das.
Und das bezieht sich direkt auf das erste Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“
Die zweite Versuchung: Dienst und Anbetung
Die zweite Versuchung, die Verse fünf bis acht, beschreibt, wie der Teufel Jesus auf einen hohen Berg führte und ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises zeigte.
Der Teufel sprach zu ihm: „Ich will dir alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben, denn sie ist mir übergeben, und wem immer ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbetest, soll das alles dein sein.“
Jesus antwortete ihm: „Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“
Diese Versuchung fragt danach, wem ich diene und wen ich in meinem Leben anbete. Sie passt sehr gut zum zweiten Gebot, das wir bereits kennengelernt haben: „Du sollst dir kein Götterbild machen, du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen.“
Wen bete ich an? Wem diene ich? Damit geht eine weitere Frage einher: Wenn ich sage, ich diene dem Gott der Bibel, dann möchte ich fragen: Bist du sicher, dass du tatsächlich Gott dienst, oder dienst du vielleicht nur deiner Vorstellung von Gott?
Woher weißt du, dass das, was du über Gott denkst, der Realität entspricht? Wir hatten uns gemeinsam angeschaut, dass Götzen eigentlich nichts weiter sind als billige Imitate und niemals wirklich mit der Realität zu tun haben.
So gibt es auch moderne Götzen, moderne falsche Vorstellungen von Gott, die mit dem Gott der Bibel, mit dem Gott, der wirklich ist, nichts zu tun haben.
Die dritte Versuchung: Umgang mit Gott und Versuchung vermeiden
Die letzte Versuchung, die in den Versen neun bis dreizehn beschrieben wird, dreht sich um die Frage, wie man mit Gott umgeht. Der Text berichtet, dass der Teufel Jesus nach Jerusalem führte, ihn auf die Zinne des Tempels stellte und zu ihm sprach: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann wirf dich von hier hinab! Denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln über dir befehlen, dass sie dich bewahren, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stößt.‘“
Jesus antwortete ihm darauf: „Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“ Nachdem der Teufel jede Versuchung vollendet hatte, wich er für eine Zeit von ihm.
Die zentrale Frage lautet: Wie gehe ich mit Gott um? Im Mittelpunkt steht die Idee, dass man den richtigen Gott haben kann, ihn anbetet und ihm dient, aber dennoch in der Gefahr steht, im Umgang mit ihm eine völlig falsche Haltung zu zeigen. Das, was Jesus in dieser Versuchung erlebt, ist, dass der Teufel versucht, ihn dazu zu bringen, Gott für seine eigenen Zwecke zu benutzen.
Der Teufel sagt: „Was hältst du eigentlich davon, Gott vor deinen Karren zu spannen? Du möchtest doch, wenn ich das richtig verstehe, ein bisschen Popularität. Wäre es nicht eine Idee, von der Zinne zu springen und den Leuten zu zeigen, wer du bist? Es gibt sogar einen Bibelvers, den du dafür verwenden kannst.“
Jesus lehnt das ab und sagt: „Nein, das mache ich nicht.“ Er will nicht so sein wie das Volk Israel in der Wüste, von dem in Psalm 78 berichtet wird. Dieser Psalm erzählt die Geschichte Israels nach, und in Vers 41 heißt es: „Immer wieder versuchten sie Gott und kränkten den Heiligen Israels.“ Die Israeliten zogen durch die Wüste, waren aber nie wirklich zufrieden.
Wer Gott versucht, zeigt damit im Grunde zwei Dinge: seinen Ungehorsam und seinen Egoismus. Im gleichen Psalm, Vers 56, steht: „Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn; seine Mahnungen beachteten sie nicht.“ Und in Vers 18 heißt es: „Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihre Gelüste.“
Es ist wichtig, das zu verstehen: Versuchung beginnt dort, wo man glaubt, Gott manipulieren zu können. Ich habe dabei oft das Bild eines Kaffeeautomaten vor Augen. Früher, als ich in der öffentlichen Verwaltung arbeitete, gab es dort Kaffeeautomaten. Man steckte eine Münze ein, drückte einen Knopf, und dann kam ein Becher Kaffee heraus. Heute sind die Automaten etwas moderner, aber das Prinzip ist dasselbe.
Wir versuchen manchmal, Gott wie einen solchen Automaten zu behandeln: Ich stecke einen Bibelvers ein, das ist mein Zauberspruch, und dann soll Gott genau so handeln, wie ich es will. Doch das funktioniert nicht. Wir können Gott nicht manipulieren.
Die Bibel ist Gottes Wort, das dazu da ist, mein Leben zu prägen. Nicht ich präge Gott, sondern Gott prägt mich. Ich benutze Gott nicht für meine Wünsche. Wenn ich zum Beispiel Sehnsucht nach Wachteln habe, kann ich nicht einfach so lange schreien und meckern, bis Gott mir sagt: „Okay, dann bekommst du die Vögel halt.“ So funktioniert das nicht.
Nicht ich benutze Gott, sondern Gott benutzt mich.
Das dritte Gebot: Ehrfurcht vor dem Namen Gottes
Und da sind wir mitten im dritten Gebot, Zweite Mose 20,7: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zum Nichtigem aussprechen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zum Nichtigem ausspricht.
Das ist unser Vers für heute. Noch einmal: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zum Nichtigem aussprechen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zum Nichtigem ausspricht.
Ihr merkt, wenn ihr das lest, dass hier derselbe Punkt wie in der dritten Versuchung angesprochen wird. Ich benutze Gott oder seinen Namen nicht für Nichtiges, das heißt nicht für meine eigenen Absichten. Ich manipuliere nicht die Geschichte, indem ich Gott manipuliere.
Ich möchte hier zwei Dinge erklären. Zum einen: Was hat es mit dem Namen auf sich? Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zum Nichtigem aussprechen.
Zum anderen müssen wir uns die Frage stellen: Was heißt denn Nichtiges? Wie weit geht das eigentlich?
Bedeutung des Namens in der biblischen Kultur
Fangen wir mit dem Namen an. Im alten Vorderen Orient wurden Namen nicht willkürlich vergeben. Heute gibt es Phasen, in denen man den Eindruck hat, jeder Junge eines bestimmten Jahrgangs in der Schule heißt Kevin oder so ähnlich. Es gibt also Modenamen. Aus meiner Generation gibt es relativ viele Jürgens, das ist ganz interessant. Wenn man heute schaut, wie viele Jürgens noch unter vierzig oder unter fünfunddreißig Jahre alt sind, dann sind das wahrscheinlich nur eine Handvoll in Deutschland – also sehr, sehr wenige.
Im alten Vorderen Orient war das anders. Man hat einen Namen sehr bewusst vergeben und damit wenigstens einen Wunsch oder eine Hoffnung zum Ausdruck gebracht. Man hoffte, dass das, was im Namen steckt, sich auch vielleicht in der Person, die den Namen trägt, verwirklicht.
In Bezug auf Gott und auch auf Menschen drückt der Name in der Bibel also mehr aus, als wir das heute umgangssprachlich kennen. Das führt auch dazu, dass Gott an bestimmten Stellen in der Bibel Menschen einen neuen Namen gibt, quasi damit der Name wieder zur Person passt.
Da wird aus Abram, der keine Kinder hat, Abraham, Vater einer großen Menge. Gott sagt ja: Du wirst Vater einer großen Menge werden, und das soll man auch hören. Oder da wird aus Jakob – wir würden sagen Beutelschneider oder Ratte, irgendwie so ein Dieb – ein nicht sehr netter Name. Aber was soll man machen, so heißt er eben. Er heißt nun Israel, Kämpfer Gottes. Das klingt doch schon ganz anders, da weiß man ungefähr, wo es hingeht.
Aus Simon, der eher unbekannt ist, wird Petrus. Warum? Petrus heißt Fels, auf dem Gott etwas aufbauen möchte, nämlich seine Gemeinde. Der Name hat also in der Bibel viel stärker als heutzutage etwas mit der Persönlichkeit zu tun. Name und Person bilden in der Bibel eine Einheit.
Deswegen, wenn wir im Vaterunser beten: „Geheiligt werde dein Name!“, dann ist damit nicht nur der Name, sondern eigentlich die Person gemeint. Wenn ich bete: „Geheiligt werde dein Name!“, dann sehe ich die Person, die sich hinter dem Namen verbirgt, und sage: Die Person möchte ich in meinen Gedanken, in meinen Worten, in meinen Handlungen heiligen. Ich möchte dafür sorgen, dass hier etwas Besonderes heraussteht, sodass jeder mitbekommt: Boah, das ist wirklich in seinem Leben irgendwie Nummer eins. Darum dreht sich sein Leben, das ist ihm besonders wichtig.
Gerade bei Gott lässt sich aus seinem Namen viel über seine Person ableiten. Wenn im Alten Testament Gott dem Mose auf Nachfrage „Wie heißt du denn?“ seinen Namen sagt, dann greift er nicht einfach in die große Schublade der Gottestitel – wie „Der Allmächtige“, „Der Ewige“ oder „Der Herr der Engel“ – oder überhaupt nur „der Herr“. Sondern er sagt: „Ich heiße…“ und nennt einen ganz spezifischen Namen.
Dieser Name wird im Hebräischen mit den vier Buchstaben J H W H abgekürzt oder beschrieben: JHWH, oft ausgesprochen als Jachwe. „Ich bin der, ich bin“ lässt sich nicht ganz sauber übersetzen, aber es hat etwas sehr Persönliches.
Wir haben uns, denke ich, daran gewöhnt. Wer die Elberfelder Bibel liest, weiß immer: Wenn „Herr“ in Großbuchstaben steht, dann steht im Hebräischen dieser Eigenname JHWH.
Aber überlegt mal, was hier passiert. Das ist doch eine Sensation: Gott begegnet einem Menschen und sagt ihm, wie er heißt. Und Name ist der Inbegriff für Vertrautheit.
Name als Ausdruck von Beziehung und Vertrautheit
Ich bin jemand, der auch an anderen Orten Vorträge hält, nicht nur bei euch. Deshalb war ich letzten Samstag in Nürnberg, also ein bisschen weiter südlich. Dort hatte ich eine Gruppe von etwa 25 Leuten vor mir.
Das Erste, was ich mache oder machen lasse, ist, mir eine Namensliste geben zu lassen. Warum? Wenn ich als Referent in so einer Gruppe bin, was schafft dann Vertrautheit? Am schnellsten geht das, wenn ich die Leute mit ihrem Namen anspreche. Dann meldet sich jemand, und ich sage: „Thomas, du bist dran.“ Danach kommt Silke: „Jetzt bist du dran.“
Das dauert nur ein paar Minuten, und plötzlich entsteht in der Gruppe eine ganz enge Vertrautheit – einfach, weil man die Namen kennt.
Vor ein paar Wochen habe ich von Henrike eine E-Mail bekommen. Damals wusste ich noch nicht, wer sie ist. Ich habe nur gesehen: „Aha.“ Jetzt verbinde ich damit einen Namen und eine Person. Vorher war das etwas sehr Abstraktes. Da gibt es jemanden, das habt ihr auch schon erlebt, aber man kannte einander nicht näher. Plötzlich kommt da ein Name dazu, und mit dem Namen kommt irgendwie eine ganze Persönlichkeit.
Immer wenn ich jetzt herkomme, weiß ich: Das ist Henrike. So ist das einfach. Ich kenne auch nicht alle Namen von euch. Deshalb macht es für mich einen großen Unterschied, wenn ich hier vorne stehe und so hineinschaue und weiß: Das ist Henrike. Jemand anders kenne ich nicht, der könnte ja nicht sagen: „Du bist du.“ Das weiß ich nicht.
Das heißt, zu einigen habe ich einfach deshalb eine engere Beziehung, weil ich den Namen kenne. Der Name drückt Vertrautheit aus. Wenn jemand sagt: „Ich kenne die Frau“, und ich frage: „Wie heißt sie denn?“, und du sagst: „Weiß ich auch nicht“, dann kennst du sie eigentlich auch nicht.
Andersherum gibt es Leute, die sagen: „Ich kenne Jürgen Fischer.“ Dann fragt man: „Was weißt du denn von mir?“ „Na ja, ich weiß, wie du heißt, wo du wohnst und dass du zwei Kinder hast.“ Ich sage: „Na, eigentlich weißt du noch nicht viel.“ Aber weil wir den Namen kennen, meinen wir doch ein bisschen mehr zu wissen, obwohl wir eigentlich nichts in der Hand haben.
Das heißt, der Name in der Bibel drückt Vertrautheit aus. Jemandem seinen Namen zu nennen bedeutet: „Ich will einfach eine Beziehung zu dir haben.“
Weil Gott Mose seinen Namen offenbart, überrascht es nicht, dass im 2. Mose 33,11 ein Satz steht: „Und der Herr redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet.“ Dort merkt man, dass Gott seinen Namen offenbart. Dieser Schritt der Vertrautheit führt hinein in eine Beziehung der Vertrautheit. Irgendwie scheint das nur die logische Folge davon zu sein.
Mir ist wichtig, dass ihr versteht: Der Name steht für die Person.
Der Name als Quelle der Rettung und Sicherheit
Apostelgeschichte 4,12 heißt es: „Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir errettet werden müssen.“
Was ist damit gemeint? Der Name steht hier für die Person. Natürlich ist nicht der Name „Jesus“ losgelöst von der Person und von dem, was die Person getan hat, Rettung. Aber der Name Jesus – und das übersetzt heißt ja „Gott rettet“ – steht zusammen mit der Person, die diesen Namen trägt. Diese Person ist der, in der allein Rettung zu finden ist.
Der Name steht also für die Person. Dasselbe sehen wir in Sprüche 18,10, einem meiner Lieblingsverse im Alten Testament zu dieser Frage nach dem Namen. Dort heißt es: „Ein fester Turm ist der Name des Herrn, zu ihm läuft der Gerechte und ist in Sicherheit.“
Ein fester Turm ist der Name des Herrn – natürlich nicht der Name als bloßes Wort, sondern der Gottesname ist kein Mantra, das ich immer wieder spreche. Gemeint ist die Person, die sich hinter dem Namen verbirgt und ihr Wesen durch den Namen zum Ausdruck bringt. Diese Person ist ein starker Turm.
Wenn ich wissen darf, dass Gott der Allmächtige oder Gott der Herr, Gott der Schöpfer ist, und dass dieser Name Realitäten beschreibt, keine bloßen Worte, dann kann ich sagen: Ja, ein fester Turm ist der Name des Herrn, also die Person, die dahinter steckt, und das Wesen, das sich in diesem Namen verbirgt oder in diesem Namen manifestiert.
Ein letzter Vers, um zu zeigen, dass Person und Name zusammengehören, ist Römer 10,13, auch einer der ganz wesentlichen Verse im Neuen Testament. Dort geht es um die Frage: Wie wird ein Mensch gerettet? Die Antwort lautet: „Denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.“
Jeder, der den Namen des Herrn anruft – was ist damit gemeint? Jeder, der seine Hände faltet und Jesus anruft. Der Name steht für die Person.
Das dritte Gebot im Alltag und seine Bedeutung
Und jetzt haben wir dieses Gebot hier: 2. Mose 20,7: Du sollst den Namen Gottes nicht zu nichtigem oder falschem Zweck aussprechen.
Genauer heißt es: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zu nichtigem aussprechen.
Als junger Christ habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Ich habe eine Zeit lang in Österreich gewohnt. Dort fragte ich mich, ob man, wenn jemand „Grüß Gott“ sagt, auch „Grüß Gott“ zurücksagen darf. Fällt das schon unter das dritte Gebot, den Namen des Herrn nicht zu nichtigem Zweck auszusprechen?
Dann, als ich über den Begriff „Name“ nachdachte – ihr merkt ja, dass damit eigentlich die Person gemeint ist – stellte ich fest: Nein, darum geht es in 2. Mose 20 eigentlich gar nicht. Es geht nicht um einen traditionell christlichen Gruß, den man einfach freundlich erwidert.
Es geht um etwas ganz anderes. Es geht darum, dass derjenige, der den Namen Gottes ausspricht, Gott in sein Handeln mit hineinnimmt.
Im Alten Testament kommen die Propheten, und sie sagen: „So spricht der Herr.“ Merkt ihr das? Der Prophet behauptet, indem er sich auf Gott bezieht und Gottes Namen in das, was er sagt, mit hineinnimmt, nicht weniger als: „Achtung, aufgepasst! Klar, ich rede noch, aber eigentlich redet jetzt die unangefochtene Autorität des Universums. Alle aufgepasst!“
Das heißt, die Propheten nehmen den Namen Gottes als Beleg für die Autorität, mit der sie auftreten. Der Name steht für die Person, und die Rede des Propheten wird dadurch zur Rede Gottes.
Natürlich gilt das auch – ich will das jetzt nicht durchstreichen, aber ich werde nicht so viel darauf eingehen – dass man nicht im Namen Gottes fluchen sollte. Das ist logisch und fällt hier auch irgendwie mit hinein.
Und wenn jemand ständig sagt: „Mein Gott, mein Gott, mein Gott...“, dann wird man ihm irgendwann sagen: „Du würdest ja auch nicht sagen: ‚Mein Jürgen, mein Jürgen, mein Jürgen...‘“ Das würde man auch nicht tun. Insofern lasse es doch bei Gott auch gut sein.
Das fällt ein Stück weit hier mit hinein, ist aber nicht der Hauptpunkt.
Der Hauptpunkt hat damit zu tun, dass ich mir die Frage stelle: Was ist dieses „Nichtige“?
Das „Nichtige“ ist in der Tat – ihr habt vielleicht eine Fußnote dazu in 2. Mose 20,7 – bei mir steht dort „Nichtiges oder Falsches oder Lügenhaftes“.
Das „Nichtige“ ist nicht nur das, was trivial und wertlos ist, also dieses Dahingeplapper.
Das „Nichtige“ meint vielmehr, dass wir Dinge sagen, die über das Gehaltlose hinaus falsch und böse sind.
Nichtigkeit und Lügenwort in der Bibel
Das Wort, das hier mit „Nichtigkeit“ übersetzt wird, findet sich an anderer Stelle in der Bibel wieder. Ich lese euch mal einen Vers vor, den ich sehr mag. Es ist Sprüche 30, Vers 7. Vielleicht kennt ihr diesen Vers, er ist relativ bekannt. Dort heißt es:
„Zweierlei erbitte ich von dir, verweigere es mir nicht, bevor ich sterbe.“ Und dann kommt der erste Wunsch: „Gehaltloses und Lügenwort halte von mir fern.“
Im Moment erleben wir eine Flut negativer Berichterstattung über Evangelikale. Das ist erschreckend. Heute habe ich gerade wieder eine Rezension über ein Buch gelesen, in dem beschrieben wird, wie wir sein sollen. Genau das ist der Punkt: „Gehaltloses und Lügenwort“ – lass das irgendwie weit weg von meinem Leben sein. Ich möchte an dieser Stelle wirklich nichts damit zu tun haben.
Das ist derselbe Begriff wie „Gehaltloses“, der auch mit „Nichtigkeit“ übersetzt wird. Dieser Begriff taucht an anderer Stelle auf und wird je nach Zusammenhang mit „falsches Gerücht“, „falsches Zeugnis“ oder „falscher Eidschwur“ übersetzt. Immer geht es um Nichtigkeit, aber in einer sehr negativen Bedeutung, nämlich Unrichtigkeit.
Ein falsches Gerücht ist eine Lüge. Ein falsches Zeugnis bedeutet, dass ich etwas sage, was nicht stimmt. Ein falscher Eidschwur ist, wenn ich im Namen des Herrn etwas bezeuge, das einfach nicht wahr ist.
Der Begriff wird verwendet, wenn von heuchlerischen Opfern die Rede ist. Menschen stellen sich hin und sagen: „Ich bringe doch alle Opfer.“ Heute würden wir sagen: „Ich gehe doch in den Gottesdienst, ich zahle Kirchensteuer oder gebe meinen Zehnten oder was auch immer ihr gebt.“ Das soll doch alles in Ordnung sein. Gott aber schaut ins Herz und sagt: „Es ist überhaupt nichts in Ordnung.“ Du kannst es auch sein lassen, das stimmt nicht.
Das wäre Nichtigkeit – wenn man den Namen des Herrn nichtig verwendet. Jetzt merkt man, dass jemand zum Gottesdienst geht und sich super fromm gibt, obwohl es nicht stimmt. Er sagt „Amen“, aber in Wirklichkeit übertritt er in diesem Moment das dritte Gebot.
Er tut nur so. Er benutzt das Fromme in seinem Leben nur als Show. Es ist nichtig, es ist nicht wirklich wahr, was er da sagt.
Es wird auch über falsche Weissagungen und nichtige Träume gesprochen. Wenn Leute auftreten und das dritte Gebot übertreten, indem sie Gott für ihre unsauberen Machenschaften missbrauchen, ist das ebenfalls Nichtigkeit.
Warnung vor falschen Propheten: Hesekiel 13
Lasst uns gemeinsam Hesekiel 13 lesen. Es handelt sich um eine Situation aus der Geschichte Israels, in der genau das passiert, was dort beschrieben wird. Hesekiel 13 trägt die Überschrift "Die Strafreden gegen falsche Propheten und Prophetinnen". Ich möchte die Verse 1 bis 9 lesen, also Hesekiel 13,1-9.
Dort wird deutlich, worauf das dritte Gebot abzielt. Es geht darum, dass Menschen im Namen Gottes sprechen, aber dabei lügen. Ihnen geht es dabei nicht wirklich um Gott.
Es heißt in Hesekiel 13,1: „Und das Wort des Herrn geschah zu mir: Menschensohn, weissage über die Propheten Israels, die weissagen, und sage zu denen, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen: Hört das Wort des Herrn!“
So spricht der Herr, Herr: „Wehe den törichten Propheten, die in ihrem eigenen Geist nachgehen und dem folgen, was sie nicht gesehen haben! Wie Füchse in den Trümmerstätten sind deine Propheten geworden, Israel. In die Risse seid ihr nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert um das Haus Israel, um standzuhalten im Kampf am Tag des Herrn.“
Sie schauen und sehen Nichtiges und verkünden Lügenwahrsagung. Sie sagen: „Ausspruch des Herrn“, obwohl der Herr sie nicht gesandt hat. Dabei erwarten sie, dass ihr Wort eintrifft. Habt ihr da nicht ein nichtiges Gesicht geschaut? Habt ihr nicht Lügenwahrsagung gesprochen, als ihr sagtet: „Ausspruch des Herrn“, wo ich doch nicht geredet habe?
Darum spricht der Herr, Herr: Weil ihr Nichtiges redet und Lügen schaut, siehe, ich will meine Hand gegen die Propheten ausstrecken, die Nichtiges schauen und Lügenwahrsagung sprechen. Im Kreis meines Volkes sollen sie nicht sein, und im Verzeichnis des Hauses Israel werden sie nicht aufgeschrieben sein. In das Land Israel werden sie nicht kommen, und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, Herr bin.“
Besonders in Vers 7 heißt es: „Habt ihr da nicht ein nichtiges Gesicht geschaut und habt ihr nicht Lügenwahrsagen gesprochen, als ihr sagtet: ‚Ausspruch des Herrn‘?“ Es gibt Menschen, die stellen sich hin und sagen: „Ausspruch des Herrn.“ Doch Gott sagt: „Na, ist ja komisch, davon weiß ich gar nichts. Das soll ich gesagt haben? Das passt gar nicht zur Situation.“
Diese falschen Propheten predigen Frieden, obwohl es Krieg gibt. Warum predigen sie so? Wenn man genau hinschaut, stellt man fest, dass sie lügen, weil es ihnen ums Geld geht.
An dieser Stelle befinden wir uns mitten im Herzen des dritten Gebots: Den Namen des Herrn zum Nichtigen auszusprechen. Menschen geben sich als Sprachrohr Gottes aus und verkünden ihre Thesen im Namen Gottes, also in seinem Auftrag. Doch es ist alles Show und entbehrt der Wahrheit. Es wird Nichtiges prophezeit – und das im Namen Gottes.
Das dritte Gebot richtet sich gegen jeden, der sich hinstellt und sagt: „Ich mache hier etwas im Namen Gottes.“ Im Alten Testament sind das falsche Propheten, im Neuen Testament sind es falsche Propheten, falsche Lehrer und falsche Apostel – kurz gesagt, jeder, der im Namen Gottes Lügen verkauft.
Man könnte sagen, dass das dem entspricht, was in der dritten Versuchung Jesu passiert: Der Teufel stellt sich hin und sagt: „Sag mal, steht nicht geschrieben…?“ Er zitiert die Bibel, um Jesus aufs Glatteis zu führen. Er benutzt das Wort Gottes letztlich gegen Gott.
Deshalb ist es keine Garantie, dass jemand, der die Bibel zitiert, auch vertrauenswürdig ist. Das sagt nichts über seine Motive aus.
Der Herr Jesus warnt uns im Matthäusevangelium sehr deutlich davor. In Matthäus 24,24-25 heißt es:
„Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorher gesagt.“
Warnung vor falschen Lehrern im Neuen Testament
Das Thema des dritten Gebots – „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zum Nichtigem aussprechen“ – begegnet uns im Neuen Testament besonders eindrücklich, wenn es um Irrlehre, falsche Propheten und falsche Apostel geht.
Im zweiten Petrusbrief möchte ich das mit euch einmal im Schnelldurchgang anschauen, insbesondere in Kapitel 2, ab Vers 1. Dort gibt uns der Apostel eine Beschreibung von falschen Lehrern. Interessanterweise deckt sich diese Beschreibung ziemlich mit dem, was im Alten Testament über falsche Propheten gesagt wird.
Werfen wir einen kurzen Blick auf 2. Petrus 2,1: „Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die verderbenbringende Parteiungen heimlich einführen, indem sie den Gebieter, der sie erkauft hat, verleugnen und sich selbst schnelles Verderben zuziehen.“
Petrus macht hier deutlich, dass falsche Lehrer in der Christenheit ein dauerhaftes Problem sein werden. Sie verleugnen oder lösen sich von ihrem Gebieter, von ihrem Gott. Das geschieht meist nicht offen auf der Kanzel, sondern im Verborgenen, praktisch durch ihr Leben.
In Vers 2 heißt es weiter: „Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen.“ Ihr Lebensstil steht in krassem Widerspruch zu Gottes Wort.
Vers 3 ergänzt: „Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten kaufen.“ Das erinnert stark an das Verhalten der falschen Propheten im Alten Testament: Es geht ums Geld. Wenn ich zum Beispiel irgendwann nicht mehr mit meinem alten Bus komme, wäre das ein Indiz, dass es mir gut geht. Falsche Lehrer verkaufen Lügen aus Habgier.
Weiter heißt es, dass das Gericht über sie nicht zögert, ihr Verderben schlummert nicht.
Ich mache jetzt einen Sprung zu Vers 10, wo es um das Thema Gericht und den Lebensstil falscher Propheten geht: „Besonders aber die, welche in der Lust der Befleckung dem Fleisch nachwandeln und die Herrschaft verachten.“ Das sind Menschen, die große Probleme mit Autoritäten haben. Ihr Lebensstil ist oft ausschweifend, mit Problemen im Umgang mit Essen, Alkohol und Frauen.
Es geht weiter: „Verwegene Eigenmächte erzittern nicht, Herrlichkeiten zu lästern.“ Diese Menschen achten nicht einmal himmlische geistliche Autoritäten, wie Engel, die Stärke und Macht besitzen. Sie bringen lästernde Urteile gegen sie vor dem Herrn und sind wie unvernünftige Tiere, die von Natur aus zum Eingefangen und Verderben geschaffen sind. Sie lästern das, was sie nicht kennen.
Diese Menschen sind geprägt davon, andere schlecht zu reden und werden in ihrem Verderben umkommen, wobei sie um den Lohn der Ungerechtigkeit gebracht werden. Sie genießen die Schwelgerei bei Tage als Vergnügen und schwelgen in ihren eigenen Betrügereien. Sie halten zusammen mit anderen Festessen und haben eine große Begierde nach einer Ehebrecherin.
Das Traurige ist, dass diese Punkte bei klassischen Irrlehrern fast immer zutreffen, wenn man ihre Geschichte verfolgt – das kann man bei jeder gängigen Sekte zeigen, die schon länger besteht. Oft knicken sie an dem Punkt ab, an dem es ums Geld geht, dann folgt ein ausschweifender Lebensstil, und kurz darauf spielt das Thema Sexualität und Frauen eine Rolle.
Sie lassen von der Sünde nicht ab, indem sie unbefestigte Seelen anlocken. Ihr Herz ist in Habgier geübt, sie sind Kinder des Fluches, weil sie vom geraden Weg abgeirrt sind und dem Weg Bileams nachgefolgt sind. Bileam ist im Alten Testament jemand, der um des Profits willen bereit war, alles zu tun. Er wollte sogar ein Volk verfluchen, was ihm nicht gelang, und suchte dann andere Wege.
In Vers 17 heißt es: „Sie sind Brunnen ohne Wasser“ – eine große Enttäuschung –, „und Nebel vom Sturmwind getrieben, und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbewahrt. Denn sie führen stolze, nichtige Reden.“ Hier geht es wieder um Menschen, die viel reden, stolz auftreten und beredsam sind. Sie locken mit fleischlichen Begierden durch Ausschweifungen diejenigen an, die kaum von Irrlehren entflohen sind.
Sie versprechen Freiheit, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind. Und warum sind sie Sklaven des Verderbens? Weil wir in 2. Mose 20,7 gelesen haben: „Denn jeder, der den Namen des Herrn zum Nichtigem ausspricht, den wird Gott nicht ungestraft lassen.“
Man kann sich nicht einfach hinstellen, eine geistliche Show abziehen und sagen: „So spricht der Herr“, um dann persönliche Irrlehren zu verkaufen. Gott und sein Wort dürfen nicht benutzt werden, um reich zu werden oder ein falsches Evangelium zu predigen, mit dem Menschen verführt werden, ohne dass der Verkünder glaubt, dass Gott ihn dafür richten wird.
Und das wird Gott tun. Selbst wenn man sagt: „Wie gut, dass ich nie vorne predigen werde“, mag das sein. Aber man muss prüfen. Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass jeder, der seine Bibel aufschlägt und einen Bibelvers schneller findet, auch Ahnung hat von dem, was er sagt.
Die Bibel sagt in 1. Thessalonicher 5,20-21: „Weissagungen verachtet nicht! Prüft aber alles, das Gute haltet fest!“ Es wäre falsch zu sagen, wenn die Lehre kompliziert ist, will ich am besten gar nichts mehr hören. Nein, man soll hören, aber auch prüfen!
Wie kann man prüfen? Zunächst hilft einem die Bibel. In Apostelgeschichte 17,11 wird über die Christen in Beröa gesagt: „Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte.“
Das ist der Grund, warum wir kein Vakuum zwischen den Ohren haben. Wir brauchen nicht nur den Gehörgang, sondern dürfen prüfen. Ihr müsst prüfen, weil Gottes Wort euch warnt. Jesus redet nicht umsonst von Wachsamkeit. Er sagt, passt auf, lauft nicht leichtgläubig durch die Welt.
Ein bisschen möchte ich auch auf Jakobus 3,1 eingehen: „Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder!“ Man sollte nicht zu schnell auf die Kanzel springen, denn das, was man verkündet, wenn man sagt „So spricht der Herr“, könnte falsch sein.
Es gibt immer wieder Prophezeiungen und Weissagungen in der Christenheit. Im Moment habe ich zum Beispiel eine von David Wilkerson vorliegen, die mir gerade wieder aufgefallen ist. Ich will solche Dinge nicht einfach vom Tisch wischen und sagen, so etwas gibt es nicht.
Aber wenn ganz spezielle Dinge angekündigt werden, etwa dass in den nächsten zwölf Monaten etwas Bestimmtes passieren wird, lege ich das meiner Sekretärin zur Wiedervorlage in zwölf Monaten. Ohne Scherz. Wenn ich dann nachschaue, ist bisher kaum etwas eingetroffen.
Dann schreibe ich zurück – nicht böse, sondern einfach, um zu fragen: „Was machen wir jetzt?“ Es gibt viele Prophezeiungen, die nicht eintreffen. Was tun wir damit? Wegschmeißen? Für mich setze ich dann bei solchen Leuten ein Fragezeichen. Ich frage mich, ob sie das vielleicht nicht hätten sagen sollen.
Wenn viele Fragezeichen hinter einer Person stehen, frage ich mich, warum sie das tut. Ich kenne diese Leute nicht persönlich und kann von Berlin aus nicht einfach einen Propheten in Amerika als falschen Propheten bezeichnen. Das wäre zu weit gegriffen, außer sie sind völlig abgedreht.
Aber ich wähle eine gewisse pragmatische Entspanntheit: „Schauen wir mal!“ Im Moment gibt es einfach zu viele solcher Meldungen aus der Szene. Wenn jemand sagt, bereitet euch auf schlechte Zeiten vor, dann sage ich, ja, wir haben gerade etwa drei Billionen Dollar verbrannt, wenn ich dem Deutschlandradio glauben darf. Das wird wahrscheinlich schwieriger werden in den nächsten Jahren. Aber dafür muss man kein Prophet sein.
Was möchte ich abschließend zum dritten Gebot sagen? Ich lese es noch einmal vor: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zum Nichtigem aussprechen.“
Das bedeutet, wir sollen vorsichtig sein im Umgang mit Gott. Hinter dem Namen steckt die Person des Herrn, deines Gottes. Du sollst seinen Namen nicht zum Nichtigem aussprechen. Du sollst ihn nicht mit etwas verbinden, das eigentlich dein eigenes Ding ist.
Du sollst Gott nicht vorschieben, um eine gute Figur zu machen. Du sollst ihn nicht benutzen, damit in deinem Leben etwas aufgeht, das du immer schon wolltest. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zum Nichtigem aussprechen.
Natürlich sollst du auch nicht fluchen oder falsch schwören. Und du sollst den Namen Gottes nicht für Gehaltloses und Triviales verwenden. Die Begründung lautet: „Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zum Nichtigem ausspricht.“ Gott lässt das nicht durchgehen.
Mein Wunsch für euch ist, dass ihr, so wie ich es auch tue, bei diesem Gebot mit Ehrfurcht und einem Stück Eifer und Hingabe an das Wort Gottes herangeht. Wenn ihr mit der Bibel umgeht, dann sagt ihr: „Okay, es ist eine ernste Sache, so zu sagen: ‚So spricht der Herr.‘“
Wir werden alle das irgendwann tun. Wenn jemand fragt: „Was gibst du mir für einen Rat?“ antworten wir schnell mit einem Bibelvers. Wir leiten unsere Autorität aus der Bibel ab, und das werden wir nicht vermeiden können.
Aber mein Wunsch ist, dass wir das immer mit dem nötigen Maß an Ehrfurcht tun. Wenn wir Dinge im Namen Gottes sagen, müssen sie Hand und Fuß haben. Wir sollten uns Mühe geben und nicht aus Versehen unsere Irrtümer durch Gott schönreden.
Ich wünsche euch, dass ihr Gott nicht vor den Karren eures Lebens spannt, ihn nicht versucht oder kränkt. Sondern dass es immer umgekehrt ist: Gott darf uns zu seinen Konditionen vor seinen Karren spannen.
Zum Schluss wünsche ich euch, dass ihr Menschen werdet, die prüfen, was sie hören, und keine Angst haben. Wir haben einen Gott, der uns liebt, der alles gemacht hat. Es ist alles gut. Wir können mit dem Herzen zurücktreten und sagen: „Am Kreuz ist alles vollbracht, wir sind am Ziel.“
Jetzt dürfen wir entspannt das, was auf uns zukommt, immer wieder mit der Bibel in der Hand prüfen und schauen, was es wert ist. Das dürfen wir tun, weil unser Herr gesagt hat: „Passt auf, da kommen Leute, die werden es darauf anlegen, euch wegzuziehen. Die werden es darauf anlegen, euch das Geld wegzunehmen und euch mit ihren falschen Evangelien und Irrlehren zu fangen.“
Passt einfach auf, dass das nicht passiert. Amen.
