Johannes 12 beginnt mit dem Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag. Außerdem wird die Salbung in Bethanien beschrieben, die ebenfalls in Kapitel 12 steht.
Nun sind wir bei Johannes 12, Verse 20 bis 26. In diesem Abschnitt finden sich viele Worte aus dem Johannesevangelium, die typisch sind, wie zum Beispiel die Formulierungen „Amen, Amen“ oder „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch“.
Begegnung mit den Griechen und die Ankündigung der Verherrlichung Jesu
Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um auf dem Fest anzubeten. Diese traten zu Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: „Herr, wir möchten Jesus gerne sehen.“
Philippus ging daraufhin zu Andreas und sagte es ihm. Andreas und Philippus berichteten es weiter an Jesus.
Jesus antwortete ihnen und sprach: „Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird.“ Verherrlicht bedeutet, mit dem Lichtglanz Gottes umgeben zu sein. Das kennen sie von der Erscheinung der Engel auf dem Hirtenfeld oder von Jesaja im Tempel, der die Herrlichkeit Gottes sah. Nur der Engel Gottes sieht die Herrlichkeit Gottes. Jetzt soll Jesus mit der Herrlichkeit Gottes umgeben werden.
Jesus sagte weiter: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein. Wenn es aber erstirbt, bringt es viele Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird es verlieren, und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird es erhalten zum ewigen Leben.“
An diesen Worten der Bibel müssen sie immer ein wenig innehalten. Was meint das? Sie sollen ihr Leben hassen? Nein, sie sollen sich an ihrem Leben freuen. Aber was meint Jesus mit dem „Hassen“ des Lebens? Es geht um die Ichsucht, das eigene Wollen.
Jesus sagt weiter: „Wer mir dienen will, der folge mir nach, und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“
Für die Begleiter Jesu war es schon schwer zu verstehen, dass Jesus so schlechte Werbung für sich machte. Er schien ein schlechter Geschäftsmann zu sein. Sie dachten, er müsste seine Sache besser verkaufen.
Die Bedeutung von Wundern und die Reaktion der Menschen
Es gab einen großen Auflauf, als Jesus Lazarus von den Toten auferweckte. Das elektrisierte alle, und sie sagten: So etwas brauchen wir. Man soll wissen, dass die ganze Welt aufgeregt ist, wenn sie von Wundern hört.
Darum werden eines Tages auch alle Menschen dem Antichristen nachlaufen. Wunder sind ein Zeichen, um Menschen zu verführen. Obwohl Gott in unserem Leben in seiner Güte viele Wunder schenkt, hat Jesus in den entscheidenden Stunden auf Wunder verzichtet.
Man hat oft aus der Leidensgeschichte gehört, wie die Spötter, die um das Kreuz standen, lästerten und sagten: „Steig herunter vom Kreuz, dann glauben wir dir. Mach jetzt mal ein tolles Wunder, das alle sprachlos macht, dann sind wir überzeugt.“ Das redet man sich im Unglauben ein. Man denkt, wenn Jesus uns ein großes Wunder gäbe, eine riesige Himmelserscheinung oder Ähnliches, dann würden wir vielleicht glauben.
Doch Jesus kennt uns viel besser. Er hat uns nur ein Zeichen gegeben, das er das Zeichen des Jona nennt, der drei Tage im Fischbauch war. Das Sterben Jesu ist das Zeichen, an dem man allein gläubig wird.
Wenn man über das Sterben Jesu nachdenkt, kann man zu einem gewissen und fröhlichen Glauben kommen.
Die Unruhe in Jerusalem und die Sehnsucht der Griechen
Und jetzt waren plötzlich viele Menschen Jesus nachgelaufen. Das versetzte sogar die Führung in Jerusalem in große Unruhe. Sie sagten, alle Welt läuft ihm nach – das steht in den Versen vorher.
Sie planten, Jesus umzubringen, und sagten: Dann am besten gleich auch den Lazarus, dann haben wir Frieden.
Mitten in dieser aufregenden Situation kommen Griechen zu Jesus. Was sind das für Griechen? Es sind Festpilger. Also gehörten sie wohl irgendwie zur jüdischen Gemeinde. Wahrscheinlich stammten sie aus dem großen griechischen Kulturkreis und wollten am Gottesdienst Israels teilnehmen.
Im Neuen Testament lesen wir immer wieder von solchen Griechen. Teilweise waren es Juden, die die Bibel in Griechisch lasen, teilweise griechische Bürger, die zum Judentum übertreten wollten. So wie der Mann aus Äthiopien, der auf der Straße bei Gaza zum Glauben kam und als Festpilger nach Jerusalem zog. Diese Menschen hatten eine große Sehnsucht.
Es ist wunderbar, wenn Menschen in ihrem Leben nach der Wahrheit suchen. Ich bin auf ein Gymnasium gegangen, in dem das höchste Kulturziel das Griechentum, der Hellenismus war – ein humanistisches Gymnasium. Ich weiß, was die Philosophie von Sokrates und Platon ist, die Kunst der Griechen, die Wissenschaft und wer Aristoteles und Diogenes waren. Das waren alles wunderbare Persönlichkeiten.
Aber damals sagten die Griechen: Das löst nicht die Traurigkeit meines Lebens. Was ist denn die Traurigkeit meines Lebens? Jetzt können Sie es am besten beantworten: Wo liegen die Traurigkeiten, die uns die Philosophen nicht lösen können? Die schweren Rätsel des Lebens – Krankheit und Sterben, Einsamkeit, Schuld und Versäumnis.
Die Grenzen des Griechentums und die Suche nach Sinn
Die Griechen waren unerreicht, wenn es darum ging, menschliche Gaben zu entfalten – im Wissen, im Können, in allem. Das war ein Höhepunkt. Ich kann sagen, meine Lehrer hatten Recht an unserer Schule: Bis heute ist das nicht mehr erreicht worden. Das Griechentum war in vielem vorbildlich für uns heute.
In der Renaissance hat man das Schöne vom Griechentum einfach als Baukunst für unsere Zeit kopiert. Doch diese Griechen haben tiefer gefragt und sich gesagt: Irgendwo muss doch in meinem Leben ein Sinn sein. Deshalb sind sie auf die Schriften des Alten Bundes gestoßen. Sie haben von Abraham und Mose gelesen und waren davon gepackt.
Nun sind sie nach Jerusalem gewandert und standen vor diesem Riesentempel. Sie haben mitgefeiert mit den vielen Zehntausenden und die herrlichen Lieder gesungen. Sie haben die Opfer gesehen, doch sie blieben unbefriedigt.
Jetzt kommen sie zu Jesus – das war doch die Chance. Ich denke, bei den Jüngern hat das Herz so geschlagen. Es ist merkwürdig, warum sie nicht gleich zu Jesus kamen, warum sie sich zuerst untereinander unterhielten. Wahrscheinlich dachten sie: Zack, jetzt geht es los! Jetzt hat Israel das Evangelium Jesu von sich gestoßen, jetzt beginnt die Weltmission. Jetzt wird Jesus über diese Kriege seine Macht entfalten.
Als Jesus dann auch noch sagt: „Die Stunde ist jetzt da, wo die Herrlichkeit Jesu aufleuchtet“, stellen Sie sich das einmal vor: Jesus, der ewige Sohn Gottes, der alle Macht im Himmel und auf Erden hat, der einzig Reine, der Große, der zur rechten Hand des Vaters sitzt – er wird seine Herrlichkeit jetzt sichtbar machen für alle Zweifler und Spötter. Das muss doch groß sein.
Doch dann sagt Jesus nur: „Meine Herrlichkeit werde ich darin zeigen, dass ihr alle seht, dass ich ein Weizenkorn bin, das in die Erde fällt und stirbt.“ Jesus hat darauf verzichtet – und er tut das bis in unsere Tage hinein –, uns irgendwelche äußeren Stützen für den Glauben zu geben.
Das Zeichen des sterbenden Weizenkorns und die Nachfolge Jesu
Wir wollten immer gern das Reißerische herausbringen oder eine tolle Schau bieten. Manchmal wollten wir auch Leute haben, die uns mit ihrer imponierenden Größe beeindrucken und uns helfen, zum Glauben zu finden. Doch Jesus hat all das keinen Wert.
Prüf du mal: Er lebt das arme Leben. Jetzt muss ich Sie einfach bitten, mit mir hinauszugehen. Wir werden es am Karfreitag noch einmal tun, wenn Jesus da hängt am Kreuz. Wie ist das, wenn ihm die Nägel in die Hände getrieben werden? Wie war sein Körper gequält vom großen Durst nach Wasser, von den Spuren der Folter, den Wunden?
Jeder von uns stirbt würdevoller und ehrenvoller als Jesus. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste. Jesus hat uns ein Zeichen gegeben, dass er starb wie keiner sonst, so schlimm, dass man das Angesicht vor ihm verbarg. Die Schande und der Spott – können Sie Schande ertragen?
Wir haben ja neulich schon gesagt: Das Schlimmste, was ein Mensch in dieser Welt ertragen muss, ist Schande, wenn andere über ihn spotten und lästern. Und wie hat man Jesus gehöhnt? Man hat sogar seine göttliche Kraft und Wundermacht verspottet. Wie hat man am Kreuz sogar noch seine Taten, die er getan hat, verhöhnt und verlacht?
Jesus sagt, das wird das Zeichen sein. Was Jesus auf sich nahm, ist unser Fleisch und Blut, das wir an Weihnachten besingen, wenn Jesus in der Krippe liegt und unser Fleisch und Blut annimmt. Jesus geht den Weg eines ganz armen Menschen und zeigt uns, was das Menschenleben ist.
Wir haben immer noch so große Träume. Das hatte auch das Griechentum, was der Mensch sei. Das Allergrößte ist ein Menschsein. Hofacker hatte Recht, wahrscheinlich hat er es erst richtig kapiert. Er wurde in seinem Studium durch seine heftige Krankheit und die Todesnähe dahin geführt, wie er gesagt hat: „Albert, zu diesem Albert, nach Mensch, wir sind doch sündige Menschen und vor Gott verlorene Leute.“
Jesus hat uns vorgelebt, was es bedeutet, bloß ein Mensch zu sein mit den wenigen Jahren seines Lebens, die man zubringt, mit aller Beschäftigung, Diensten, Aufgaben und Pflichten. Doch Jesus hat das auf sich genommen, weil er sagt: Durch mein Leiden und Sterben geschieht etwas ganz, ganz Großes.
Dieses verachtete, sterbende Weizenkorn, über das die Frommen der Zeit ihren Kopf schütteln, spotten und lästern, bringt unwahrscheinlich viel Frucht.
Persönliche Erfahrungen mit dem Weg des Absterbens im Glauben
Liebe Freunde, es sitzt mir im Blut: Ach, ich will so gern auch groß sein, ich will wirken und leuchten. In meinem Leben habe ich entdeckt, dass die großen Stunden darin jene waren, in denen Jesus mir meine Träume zerschlagen hat. Plötzlich konnte ich nichts mehr, ich versagte.
Ich erzähle immer gern die Geschichte, wie ich in meiner ersten Gemeinde ganz stolz anfing. Ich wollte immer gern Jugendpfarrer werden, aber Gott hat diesen Traum nie erfüllt. Jetzt haben wir hier in der Hofer Gemeinde viele junge Leute, und ich freue mich sehr darüber. Das ist herrlich.
Mit allem Stolz bin ich damals in der Jugendarbeit im Schwarzwald rangegangen. Doch dann kam der Abend, an dem niemand kam. Das Programm war toll, mein Einsatz war groß, und ich habe gelernt zu sterben. Ich habe gemerkt, dass unser Herr uns Dinge aus der Hand schlägt. Was schlägt er Ihnen aus der Hand?
Später haben wir an derselben Stelle Bezirksbibelstunden mit zweihundert Leuten gehalten. Doch was Gott geschenkt hat, war seine Frucht, nicht meine. Ich habe entdeckt: Es geht nicht darum, was ich tue oder mache. In unserem Leben geht es darum, ob ich an Christus bleibe, ob er in mir wirken kann und ob seine Kraft mich treibt.
Lesen Sie mal im Neuen Testament, wie einst die Apostel durch die griechische Welt zogen. Sie schämten sich nicht, überall nur das eine Thema zu predigen: Jesus Christus, den Gekreuzigten. Sie wussten und schrieben in ihren Briefen, dass die Welt darüber lachte.
„Was seid ihr denn für Leute? Ihr predigt uns eine verrückte Geschichte von jemandem, der gestorben ist. Das soll euer großer Triumph sein? Das ist doch Blödsinn, eine Torheit!“ So reagierten viele. Den Juden war es ein Ärgernis: „Was sollen wir mit einem gestorbenen Jesus anfangen?“
Wir haben in unserem Leben erfahren, dass dieser sterbende Christus uns zur Erlösung, zur Heiligung und zur Weisheit geworden ist. Wenn wir uns rühmen wollen, dann rühmen wir uns dieses Jesus, der gestorben ist, den sie ins Grab gelegt haben, der uns aber eine Versöhnung geschaffen hat. Durch Jesus kommen die großen Kräfte des neuen Lebens in unseren sterblichen Leib.
Die Kraft des gekreuzigten Christus in Schwachheit und Nachfolge
Mir fällt auf, wie die Zeugen im Neuen Testament niemals ihre körperliche Schwäche verheimlicht haben. Sie haben nicht einmal verschwiegen, dass sie noch viel Böses an sich trugen und ihr Herz manchmal sehr dunkle und unheimliche Gedanken hatte.
Doch sie sagten: Wir gehören diesem Jesus, der für uns gestorben ist. Seine Kraft wirkt jetzt in uns. Diese Kraft treibt uns an, und wir wollen immer wieder neu seine Auferstehungskraft an unserem sterblichen Leib erfahren.
Darum hat Jesus damals diesen Griechen gesagt und seinen Jüngern eingeschärft: Das Größte, was er an Jesus rühmen könnte, ist sein Leiden und Sterben.
Ich habe oft den Eindruck, dass wir Christen immer ein bisschen groß auftrumpfen. Manche nehmen das Wort zu wörtlich, das sie aus dem Hausbibelkreis kennen. Sie tun so, als wären sie besser als andere.
Manchmal habe ich den Eindruck, Christen sind oft in ihren Taten schlechter als Nichtchristen. Nehmt doch den Mund nicht so voll, wenn es darum geht, ob wir treuer sind, ob wir besser sind oder ob die Gemeinde einen besonderen Glanz ausstrahlt. Ich hatte nie den Eindruck, dass wir dieser gottlosen Welt einen Glanz verleihen.
Was wir verkünden, ist, dass Christus unser Weizenkorn ist. Wir sind wie ein Weizenkorn, das sterben muss. Was sind wir in unserer irdischen Existenz? Was können wir schon tun? Er macht uns Mut zum Absterben.
Was passiert mit einem Weizenkorn, wenn es in die Erde fällt? Es wächst nach unten und bildet Wurzeln. Und dann sprießt es plötzlich heraus.
Ach, wenn doch das auch bei uns geschehen würde! Dann könnten wir sagen: Das hat uns Jesus gezeigt. Es ist gar nicht schlimm, wenn wir äußerlich absterben müssen.
Gott hat durch die Jahrhunderte immer wieder deutlich gemacht, dass seine Gemeinde nicht dort gelebt hat, wo die großen Bischofspaläste standen, wo die Kirchenpolitik auf Konzilien gemacht wurde, wo das Geld der Kirchen war und der Christen.
Wo aber war sie? Dort, wo schwache Menschen Jesus über alles liebten. Und dann sehen wir sie plötzlich, diese treuen Diener, die ihr Leben nicht liebten – das meint Jesus mit „hassen“. Doch sie haben ihr Leben geliebt, aber nichts mehr für sich selbst.
Diese egoistische Sehnsucht war weg. Sie sagten: Herr, nichts mehr ich, alles nur noch du.
Ich möchte auch mein Leben dir geben, mit dem, was ich noch bin. Ich möchte mein Leben dir darbringen. Ich will dir dienen – ob sie Kranke gepflegt haben, ob sie hinausgezogen sind, um den Menschen das herrliche Evangelium weiterzusagen, oder ob sie in ihrem Umfeld Zeugen Jesu waren.
In allem, was ich tue, will ich dir, Jesus, dienen.
Dann geschieht auf einmal das Große: Aus diesem Leben wird Frucht. Frucht, die nur Jesus wirken kann – der auferstandene Herr, der ewige Gottessohn.
Die Bedeutung des Kreuzes und Beispiele gelebter Nachfolge
Arme Christenheit, wenn das Kreuz Jesu nicht mehr im Mittelpunkt steht. Es ist ein großes Leben, wenn man es entdeckt.
Vor Jahren habe ich hier in Stuttgart Charles Coulson getroffen. Er war einer der großen Berater im Weißen Haus in Washington. Später wurde er in eine dunkle Politiker-Korruptionsaffäre hineingezogen und saß dann im Gefängnis. Er sagte, das war für ihn die Wende. Wir waren wie im Rausch der Macht und des Ansehens bei den Menschen.
Neulich war jemand beim Prayer Breakfast in Washington und berichtete, dass draußen ganz schlicht Charles Coulson saß. Er wollte nichts mehr aus seinem Leben machen. Wissen Sie, was sein Beruf geworden ist? Er ist Seelsorger in den Gefängnissen der Welt geworden. Er sagt: „Ich möchte auch Jesus dienen.“ Und er fügt hinzu: „Mein Leben ist so reich geworden, seit Jesus mir aus der Hand geschlagen hat, was ich mir selbst aufgebaut hatte – mein Selbstruh, mein Leben.“
Oder denken wir an diese Frau, eine Hausgehilfin in England. Sie war nicht besonders intelligent und konnte keinen richtigen Schulabschluss schaffen. Trotzdem hatte sie sich in den Kopf gesetzt, nach China zu gehen und Missionarin zu werden. Über sie wurde ein Film gedreht: „Eine unbegabte Frau – der Herberge zur sechsten Glückseligkeit“. Das war damals typisch. Es herrschte Krieg, und sie ging mitten durch die Kriegszone hindurch. Es ist eigentlich erschütternd, wie diese Frau das gemacht hat.
In China war sie ganz auf sich gestellt. Sie gründete schließlich eine Herberge für Wanderer. Sie konnte aufgrund ihrer Intelligenz kaum Chinesisch lernen. Doch dort, wo die durchziehenden Wanderer mit ihren Mauleseln einkehrten, gab sie die Liebe Jesu weiter. Am Ende wurde diese unbegabte Frau zur Mutter unzähliger Kinder in China.
Sogar durch ihren Film und das Buch, das ein Bestseller wurde, wurde sie vielen Menschen zum Vorbild. Aber eigentlich war sie nicht das Vorbild. Es ist das Weizenkorn, das stirbt und in die Erde fällt und viel Frucht bringt. Dieses Wunder vollbringt Christus.
Die Kraft der Schwachheit und das Leben im Dienst Jesu
Das Wunder, das sich beim Sterben Jesu ereignet hat, ist groß: Sie legten ihn ins Grab, und er ist auferstanden.
Nun wollen wir unser Leben betrachten, das doch nur einem vermodernden Samenkorn gleicht. Trotzdem möchten wir immer Großes daraus gewinnen. Deshalb ist es so wichtig, dass uns die Menschen ehren, loben und uns mit dem richtigen Respekt begegnen.
Jesus, der von der Herrlichkeit des Vaters kam und unser Fleisch und Blut angenommen hat, kann die Schande ertragen. So ist alles nicht schlimm.
Du brauchst nur eines zu gewinnen: dass meine Kraft sich in deiner Schwachheit vollendet.
Das Größte im Leben ist nicht, dass wir uns mit unseren Gedanken verwirklichen. Es ist auch nicht wichtig, wie wir zum Sieg kommen. Entscheidend ist, ob wir diesem gekreuzigten Jesus dienen.
So wie wir sind, wenn er nur aus unserem Leben etwas macht zu seinem Lob. Amen.
