Freude und Herausforderung im Dienst für Jesus
Es ist immer wieder eine große Freude, in Ihrer Gemeinde zu sein. Sie haben ja das große Ziel, dass ganz Berlin von Jesus spricht. Und vorher wollen wir nicht ruhen.
Wenn wir in die Urchristengemeinde hineinschauen, wird uns plötzlich bewusst, dass ein riesiger Kampf um den Jesusnamen entbrannt ist. Die ganze Welt tobt, das spüren auch die verfolgten Christen.
Es ist gar nicht unser Ziel, nur zu beten, dass sie in Freiheit kommen. Vielmehr wollen wir, dass der Herr sie stark macht, dass ihre Verfolger überwunden werden und zum Glauben an Jesus kommen. So war es von Anfang an.
Nach der Kreuzigung Jesu geht es weiter, als die ersten Apostel den Lahmen an der Pforte des Tempels heilten. Dann fragen die Leute: In welcher Kraft habt ihr das getan? War das Magie, Aberglauben oder Okkultes?
Es handelt sich um den Jesusnamen. Der Jesusname ist die Lösung aller Weltnöte. Jesus kann Berge von Schuld versetzen und Menschen freimachen.
Komm, nenne den Namen Jesus! Die Empörung ist groß. Sie werden festgesetzt, bedroht und gewarnt: Ihr dürft den Namen nicht noch einmal nennen.
Über Gott darf man in unserer Welt reden, das wissen Sie. Niemand hat etwas gegen Gott, nicht einmal die Atheisten. Jeder glaubt ja irgendwo noch an Allah, Buddha oder ein höheres Wesen oder was auch immer das sein mag.
Aber wenn Sie den Namen Jesus nennen, wo Gott sich geoffenbart hat, ist die Hölle los. Und das in all den Ländern, in denen Verfolgung herrscht.
So hat Jesus angekündigt, dass wir um seines Namens willen verfolgt werden. Und zwar mit einer solchen brachialen Gewalt, dass Menschen hingerichtet werden.
Zeugnis und Verfolgung in der frühen Gemeinde
Stephanus war eigentlich ein Sozialarbeiter, der viel Gutes tat. Doch niemand hat so intensiv evangelisiert wie er. Um seines Zeugnisses für Jesus willen wurde er gesteinigt – ähnlich, wie wir es heute nur noch von islamistischen Terroristen kennen.
Saulus schnaubte vor Zorn und drohte mit Mord gegen die Gemeinde. Er war fest entschlossen: „Die müssen sterben.“ Nach unserem Abschnitt wird berichtet, wie einer der Jesusjünger, Jakobus, von Herodes mit dem Schwert hingerichtet wird.
Im Moment ist die Lage bei uns noch nicht so gefährlich. Trotzdem wollen wir Mut haben. Besonders interessant ist, was alles geschah, als die ersten Christen begannen, das Evangelium von Jesus auch zu den Nichtjuden, zu den Heiden, zu bringen.
Die Apostelgeschichte berichtet, dass die Christen, die wegen der Verfolgung durch Stephanus zerstreut wurden, bis nach Phönizien gingen – das liegt nördlich von Israel –, sowie nach Zypern, einer Insel, und nach Antiochia.
In der Bibel gibt es zwei Orte namens Antiochia. Einer liegt in Kleinasien, dem heutigen Gebiet der Türkei. Das andere Antiochia befindet sich nördlich der heutigen Grenze zum Libanon, am äußersten Zipfel der Türkei. Genau dort, in diesem Antiochia, geschah das, was wir heute lesen.
Die Christen verkündigten das Wort zunächst nur den Juden. Unter ihnen waren jedoch einige Männer aus Zypern und Kyrene. Diese kamen nach Antiochia und sprachen auch zu den Hellenisten, den Griechen. So predigten sie das Evangelium auch den Nichtjuden.
Die Ausbreitung des Evangeliums und die Rolle von Barnabas
Vom Herrn Jesus, von Jesus, dem Herrn der Welt, der Herr, kommt sechstausendmal im Alten Testament der Gottesname vor. Jesus, der Herr, der gottgesandte Retter, und die Hand des Herrn war mit ihnen. Eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn.
Es kam aber die Kunde davon zur Gemeinde von Jerusalem. Sie sandten Barnabas, damit er nach Antiochia ginge. Als dieser dort angekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er froh. Er ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben.
Denn Barnabas war ein bewährter Mann, voll Heiligem Geist und Glauben. Viel Volk wurde von den Herren gewonnen. Barnabas ist ja der typische Hirte, der Seelsorger. Solche fehlen in den Gemeinden sehr. Das sind nicht die Evangelisten – ich bin Evangelist, ich bin so ein Dränger – aber die Hirten, das sind die stillen Seelsorger. Sie sehen, wenn jemand ein Gespräch braucht. Sie gehen dem nach, haben Geduld und hören zu.
Barnabas war solch einer, ein Sohn des Trostes, so sagt man in der Bibel über seinen Namen. Barnabas aber zog aus nach Tarsis, um Saulus zu suchen. Saulus war vom Herrn gerufen und berufen. Er ist dann nach Arabien gegangen. Allein die Berufung von Jesus war da, aber erst Barnabas führte ihn in seine große Aufgabe als Weltmissionar ein.
Barnabas zog also aus nach Tarsis, der Geburtsstadt von Saulus, um ihn zu suchen. Als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Dort blieben sie ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.
Das war eine ganz schreckliche Not, die diese Christen damals erleben mussten – unbeschreiblich, ein Schock, eine Katastrophe. Über Nacht mussten sie alles verlassen. Stellen Sie sich vor, sie mussten ihr Haus, ihre Wohnung verlassen und fliehen Hals über Kopf, nur um ihr Leben zu retten – und das alles nur wegen Jesus.
Jetzt kommen sie in eine fremde Stadt. Wie geht das denn? Wo sollen sie sich hinwenden? Soziale Einrichtungen gab es ja noch gar nicht, wie wir sie heute in Hülle und Fülle haben. Wo sollen sie Essen bekommen? Wo finden sie einen Job? Wer kümmert sich um sie? Wie wird das überhaupt weitergehen? Wie ist ihre Zukunft? Wie machen sie das mit den Finanzen? Ganz viele Sorgen.
Doch es wird kein Wort davon gesagt, dass diese ersten Christen diese Probleme hatten. Einige sprachen nicht über ihre Nöte. In unserem Leben ist es eine große Not, dass unser Ich im Mittelpunkt steht und wir dauernd an uns denken – an das, was wir haben und was uns belastet.
Es ist schon ganz wunderbar, wenn sich in einer Gemeinde Menschen kümmern und sagen: „Ich will heute auch mal im Gottesdienst hören, was andere bewegt. Ich will auf jemanden zugehen.“ Aber diese Leute waren nur von einem erfüllt: von Jesus.
Und sie sprachen in dieser fremden Stadt Antiochia alle an: „Kennst du Jesus? Ich muss dir von Jesus erzählen.“ Beim Waschplatz, am Basar, auf dem Markt, unter Nachbarn – sie hatten nur dieses eine Thema.
Widerstand gegen den Namen Jesus
Ja, warum hatten sie das? Das ist ja ganz ungewöhnlich. Ich sagte ja schon am Anfang, dass in unserer Welt viele Leute toben.
Richtig, wenn wir von Jesus reden, kann man das unter Kollegen am Arbeitsplatz erleben. Besonders unter Muslimen ist das ganz schlimm. Viele träumen noch davon, mit Muslimen beten zu können – ganz schön mit Muslimen. Aber wenn es darum geht, von Jesus zu reden, dann ist die Hölle los. Am Namen Jesu toben die Leute. Wie es beim Stephanus heißt: Sie knirschen mit den Zähnen. Gegen Jesus bäumt sich alles auf.
Warum ist das so? Weil Jesus unseren Traum der Selbsterlösung zerstört. Jesus hat das schon bei den Pharisäern aufgedeckt: Du kannst dir den Himmel nicht mit allen guten Werken erkaufen. Du lügst dich hinein, als ob du durch dein Streben gut werden könntest. Die Sünde kannst du nicht überwinden. Die Sünde kann nur durch den Opfertod von Jesus gesühnt werden.
Ach, was habe ich heute von Menschen erlebt, die da getobt haben! "Fang doch nicht wieder mit Jesus an, das wäre ja billig, wenn ich mir die Schuld so vergeben lassen könnte." Es hat eine Tradition, seitdem es das Evangelium gibt, dass Menschen toben und das nicht wollen. Dieser Widerstand ist da.
Aber die Jünger sagen: So war es ja bei mir selbst, bis mich Jesus gefunden hat, bis Jesus mir die Augen geöffnet hat. Darum reden sie in Geduld und Liebe, sagen das weiter und erzählen es allen. Sie wenden sich an die Nichtjuden, denn das müssen alle Menschen in der Welt wissen.
Die Herausforderung der organisierten Mission
Wenn man darüber nachdenkt, stellt sich die Frage: Warum haben die Apostel das eigentlich nicht organisiert? Es ist bis heute eine Tragik, dass auch die berufenen Kirchenleitungen und die Verantwortlichen in vielen Gemeinden die Mission nie wirklich verstanden haben.
In der gesamten Geschichte der Mission, auch der freikirchlichen Mission, waren es immer nur Einzelne oder einige wenige, die die Mission wirklich begriffen haben. Ihr Herz brannte dafür. Sie fühlten eine Bringschuld: Sie mussten den Menschen von Jesus erzählen, auch wenn sie dafür Ablehnung erfuhren.
Selbst William Carey in der Baptistenkirche, der sogenannte Schuhflieger, der in seiner Schusterwerkstatt die Weltkarte hängen hatte und einer der größten Missionare in Asien wurde, stieß auf Widerstand. Als er auf einer baptistischen Kirchenkonferenz vorschlug, Weltmission zu betreiben, sagte der damalige Leiter der Kirche: „Sie sind ein unverbesserlicher Enthusiast.“ Carey wurde abgelehnt. Erst als sie einen Freundeskreis gründeten, konnte sich die Mission weiterentwickeln.
So verlief es immer wieder: Die Mission braucht Freundeskreise. Ich freue mich, dass auch in der Gemeinde solche Freundeskreise unterstützt werden. Ganz gleich, ob es die Carmen-Mission oder Christen helfen Christen sind – es geht immer nur über freie Freundeskreise.
Es gibt viel zu viele Bedenkenträger. Sie sagen: „So kann man es doch nicht machen, man muss es anders machen.“ Es ist gut, wenn sich diejenigen zusammenschließen, die sagen: „Wir wollen das Weitersagen von Jesus. Wir müssen das tun.“
Erwachen der Missionsbewegung und weltweite Herausforderungen
In der Geschichte der Kirche ist es über Jahrhunderte hinweg, auch während der Reformationszeit, so gewesen, dass fast alle die Mission nicht erkannt haben. Erst im erwachenden Pietismus in Halle unter August Hermann Francke begann man aufzuwachen und zu sagen: Es war der Schrei, der damals durch die Begegnung mit einem Sklaven am dänischen Hof ausgelöst wurde – Weltmission ist unentbehrlich. Warum schickt ihr nicht den Boden des Evangeliums zu uns und zu den Völkern?
Diese Erfahrung hat mein Leben vor etwa 40 Jahren sehr stark geprägt. In den Kirchen wurde damals überall natürlich über den Weltauftrag gesprochen. Doch es ging vor allem um Weltrevolution, Theologie der Revolution und die sozialen Aufgaben, die wir in der Welt haben – die Weltveränderung. Viele Christen aus der sogenannten Dritten Welt fragten damals: Warum verschweigt ihr uns das Evangelium? Traktoren bekommen wir auch von politischen Stiftungen, von den UNO-Werken und anderen Organisationen. Aber wer bringt uns das Evangelium? Wer hilft uns bei der Evangelisierung unserer Völker?
So schrieb 1973 die Mekane-Jesus-Kirche aus Äthiopien: Wisst ihr noch in Europa, dass ihr das Wichtigste versäumt – dass der Name Jesu in Afrika bekannt gemacht werden muss? Es waren schlichte Leute, natürlich keine Profis. Gott arbeitet immer mit Nichtprofis. Professionals sind oft nur teuer. Doch die Wirkung in der Geschichte des Reiches Gottes lag immer bei Menschen, deren Herz brannte, die von Jesus berufen waren und nur ein Thema hatten: Wir wollen den Namen Jesu bekannt machen.
Und hier steht: „Und der Herr war mit ihnen.“ Das ist das Geheimnis. Du kannst niemanden zu Jesus führen, du kannst auch niemanden bekehren – aber der Herr kann es. Der König Jesus will auch heute eine große Ernte einfahren. Er sucht Menschen, die mit ihm rechnen wie mit Zahlen. So hat es der spätere Missionar Nommensen gesagt, der unter den Batak, den Kopfjägern auf Sumatra, evangelisierte: „Mit Gott rechnen wir mit Zahlen.“
Ich will ihm treu sein, mit ihm reden und in seinem Namen hingehen. Und wenn der Herr mit uns ist, geschieht das große Wunder, dass sich Menschen bekehren. Das Wort „Bekehrung“ ist in der Christenheit umstritten. Doch es ist die Kernsache. Ohne Bekehrung ist man kein Christ. Was heißt das? Es bedeutet, mit der Sünde zu brechen, den falschen Weg zu verlassen, umzukehren und mit Jesus ein neues Leben zu beginnen.
Bekehrung kannst du nicht selbst herbeiführen. Das kann nur Jesus tun, wenn er dein Herz weckt und dir den Blick öffnet. Dann erkennst du plötzlich: Ich brauche diese Umkehr. Und das geschieht unter dem schlichten Dienst des Jesuszeugnisses, das wir geben.
Der Hunger nach Jesus in der Welt
Jetzt muss ich Ihnen doch noch sagen: In dieser Welt herrscht ein ganz großer Hunger nach Jesus. Noch nie haben sich so viele Menschen zu Jesus bekehrt wie in unseren Tagen. Allerdings nicht in den Wohlstandsländern Europas und Nordamerikas.
Aber in Nordkorea, in Kambodscha, in Laos, in Usbekistan, in Tadschikistan, in Kuba, im Iran, in Ceylon, Burma und in China geschieht etwas ganz Wunderbares. Der Sozialismus hat die Menschen dort noch nie befriedigen können. Wir orientieren uns ja immer daran, was die Menschen bewegt. Doch das ist ein Irrtum.
Was bewegt die Menschen wirklich? Gestern stand es wieder in der Zeitung: Mit 51, mit 50 oder mit 45 Jahren sind es Arbeitsplätze, Migration und die Frage, wie es mit der Zukunft weitergeht. Jeder Mensch hat aber eine viel tiefere Frage, die er sich kaum zu stellen wagt: Wo geht mein Leben hin? Was passiert, wenn ich sterbe?
Es gibt niemanden, der nicht unter seiner Schuld leidet. Doch niemand kann mit jemandem darüber sprechen, weil niemand da ist, der Barmherzigkeit zeigt. Darum, wenn Sie anfangen, mit Menschen zu sprechen und der Herr die Tür öffnet, merken Sie plötzlich, dass das der ganz große Hunger ist.
Ich erinnere mich noch gut an den Höhepunkt der Kulturrevolution, als Mao die letzten Kirchen in China zerstören ließ. Damals führte mich ein Chinese aus Hongkong zu den Untergrundgemeinden. In Deutschland wurde er dafür noch belächelt: Es gäbe keine Untergrundgemeinden in China, sagten die alten Missionsleiter der großen Missionswerke.
Doch dann saßen wir in zwei Zimmerwohnungen mit 220 Leuten auf dem Boden – ein Hunger nach Jesus. Der Sozialismus kann das Herz nicht stillen. Die Politik macht das Leben nicht erfüllter und gibt keine Hoffnung. Die Menschen hungern nach der großen Liebe Gottes, der sich erbarmt hat und in Jesus gekommen ist.
Jeder, der Jesus sucht, findet ihn. Er findet Frieden mit Gott, kann die Todesangst überwinden und erhält ewiges Leben. Dann geschieht das Wunderbare: Menschen kommen zum Glauben.
Ach, ich hätte Sie gern mal nach Kuba mitgenommen, wo bis zu 90 Prozent der Gemeinden heute nicht registriert sind. Das heißt, die Polizei darf jederzeit kommen, Versammlungshäuser abbrechen und Versammlungen auflösen. Dennoch sind die Gemeinden voller junger Leute, die sagen: Was sollen wir denn sonst haben? Wir brauchen Jesus.
Darum ist der Hunger nach Jesus in all diesen Ländern der Dritten Welt so groß. Interessant ist auch: Bis 1990 gab es in Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan keinen indigenen, keinen einheimischen Christen. Dann kam das Evangelium, und Muslime wurden Christen. Wenige Jahre später folgte die Verfolgung.
Die Regierung greift durch und unterbindet alles, wie wir es überall sehen – etwa in Eritrea. Die Verfolgung kommt. Für uns ist jedoch wichtig, was diese Zeugen erleben. Das müsst ihr auch wissen: Freude, sogar im Gefängnis.
Sie erleben die Nähe Jesu, wie er es ihnen versprochen hat: Niemand kann dich aus meiner Hand reißen. Sie kümmern sich nicht um den Entzug der Freiheit, denn das ist nicht ihre größte Not. Stattdessen bezeugen sie ihren Verfolgern die Liebe des Heilandes Jesus. Das ist großartig.
Darum wachsen heute überall dort, wo Verfolgung herrscht, Gemeinden – nirgends sonst. Trotz des furchtbaren Drucks und der enormen Opfer wachsen die Gemeinden.
In Nordnigeria zum Beispiel, wo seit 1985 jederzeit etwa 15 Christen umgebracht werden, wachsen die Gemeinden weiter. Sie beten sogar an den Gräbern ihrer Verfolgten, genau wie damals.
Das brennende Herz für Jesus
Sie bezeugen das Evangelium in Antiochia. Dort brennt auf einmal das Herz. Immer wieder stellt sich die Frage: Brennt unser Herz für Jesus? Was hast du von Jesus empfangen? Was willst du weitergeben?
Sprich ruhig über Gott. Du kannst problemlos darüber reden, weil der andere vielleicht an ein höheres Wesen oder an eine göttliche Macht denkt. Rede aber von Jesus. Wenn du den Namen Jesus nennst, weiß jeder, dass es um Schuld, Vergebung, die Überwindung des Todes und um Heil geht. Es geht um den Gottgesandten Retter.
Er trägt Ablehnung. Vergiss das nie.
Peter Schneider, der spätere Übersetzer von Billy Graham und ein Berliner, erzählte, wie er einmal in Amerika bei einem Vortrag im YMCA war. Damals war er kein Christ. Der eindrückliche Evangelisationsvortrag hat ihn tief getroffen. Sein Nebenmann fragte ihn: „Was fängst du damit an?“ Er wollte ein Gespräch beginnen.
Peter Schneider antwortete in typisch deutscher Art: „Kümmere dich um deinen eigenen Dreck und lass mich in Ruh.“ Der Nebenmann, ein mutiger Zeuge Jesu, wurde rot im Gesicht und rannte aus dem Saal.
Peter Schneider sagte später, dass dieser Moment der Anstoß war, Christ zu werden. Er wurde Übersetzer für Billy Graham. Sein Leben lang suchte er diesen Mann, um ihm zu sagen: „Du hast einen tollen Dienst an mir getan.“ Der Mann dachte sein Leben lang, er hätte einen großen Fehler gemacht.
Sie dürfen wissen: Wenn Sie einen Dienst für Jesus tun, ist er nie vergeblich. Auch wenn es nach außen so scheint, als hätten wir etwas falsch gemacht, ist eure Arbeit im Herrn nicht vergeblich.
Der lebendige, auferstandene Herr wacht darüber, dass unser Dienst nicht vergeblich ist. Sonst würden wir vielleicht stolz auf das sein, was wir getan haben.
Erster Korintherbrief 15,58.
Glaube, Gehorsam und Nachfolge
Das war so herrlich, wie Jesus dort wirkte. Es kam zu Bekehrungen und zum Gläubigwerden – das heißt, an Jesus Christus, meinen Herrn, zu glauben! Glauben bedeutet immer, ihm zu vertrauen und ihm nachzufolgen. Nur der Gehorsame glaubt, und der Glaubende gehorcht.
Das ist Glauben: Jesus nachzufolgen, seinen Weg zu gehen und in seine Spuren zu treten. Und das ist bis in unsere Tage hinein gesegnet.
Was haben Missionare oft gekämpft! Sie haben gesucht und gewartet, bis irgendwo eine Tür aufging. Sie konnten es nie ahnen – es ist immer eine Saat auf Hoffnung. Eines Tages werden sie in der Ewigkeit erstaunt sein, was aus ihrem Zeugnis geworden ist, auch bei ihren Enkeln, die heute noch alles von sich wegschieben.
Wir wollen Zeugen von Jesus sein. Wir wollen uns nicht lange mit irgendwelchen Formalitäten und Ordnungsfragen aufhalten. Wir wollen von Jesus reden und ein Zeugnis von ihm weitergeben. Ohne Jesus ist nichts. Er ist die einzige Hoffnung meines Lebens. Ich verlasse mich auf ihn, und er ist mein Trost und mein Heil.
Ach, wie herrlich ist es, wenn das an unserem Grab noch gesagt werden kann – sonst nichts: „Er war einer von denen, der mit Jesus war.“ Und das ist das Wunderbarste.
Die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zu dem Herrn.
Die Bedeutung von Barnabas und die Gnade Gottes
Aber jetzt geht es trotzdem weiter, und die Kunde vom Entstehen der neuen Gemeinde in Antiochia gelangte zu den Aposteln in Jerusalem. Sie wussten, wie wichtig es war, zu prüfen, ob das eine gesunde Entwicklung war. Es gab ja viele christliche Gruppen, und Jesus hatte uns vor Verführungen gewarnt. Die Apostel sagten, dass sie kontrollieren müssten, ob das, was dort geschieht, noch richtig ist.
Deshalb sandten sie den richtigen Mann, um dies zu überprüfen: Barnabas. Er war ein Seelsorger, ein Hirte, ein Mann, der zuhören konnte, mit großer Liebe und Verständnis. Als er nach Antiochia kam und mit diesen Christen zusammenkam, sah er die Gnade Gottes. Das ist das Wichtigste, um das es geht – nicht, was Menschen tun.
Die Organisationsform ist gar nicht so wichtig. Ich bin froh, dass im Neuen Testament keine genaue Empfehlung gegeben wird, wie man eine Gemeinde organisieren soll. Es steht zwar etwas über Ämter, zum Beispiel dass man Diakone, Evangelisten, Lehrer und Hirten haben soll. Aber wie die Gemeinde genau organisiert wird, ist nicht entscheidend.
Wichtig ist, ob die Gnade Gottes dort wirkt, ob Gott in der Gemeinde am Wirken ist – ein schenkender, gebender Gott, nicht das, was Menschen tun. Das trennt oft. Barnabas sah die Gnade Gottes und freute sich. Dann gab er der Gemeinde den entscheidenden Rat: Es ist nur eins wichtig, nur eins zählt – bleibt bei Jesus, mit ganzem Herzen.
In tiefer Liebe und Freude über Jesus sprach er kein Wort über die Schmerzen der Verfolgung, kein Wort über verlorenes Eigentum oder irdische Sorgen. Wo Jesus in der Mitte steht, werden die anderen Dinge plötzlich unwichtig.
Die Kraft des Glaubens und die Freude am Dienst
Ach, wie liebe ich das Lied: Bei dir, Jesus, will ich bleiben und stets in deinem Dienst stehen! Nichts soll mich von dir vertreiben. Ich will auf deinen Wegen gehen. Du bist meines Lebens Leben, du bist das, was mich erfüllt.
In jeder Stunde meines Lebens möchte ich dir allein dienen. Du sollst mein Herr sein, und du sollst mich mit deinen wunderbaren Gedanken erfüllen!
Vor vielen Jahren habe ich mein Andachtsbuch geschrieben, und ich liebe dieses Motto immer noch: Wer Jesus hat, hat das Leben. Wenn du mit Jesus gehst, hast du die Erfüllung. Dann bekommst du alles, was du brauchst. Viele Dinge, die in dieser Welt als unentbehrlich gelten, brauchst du gar nicht.
Dann bist du auch im schwersten Leiden, auch in den schwersten Führungen Gottes, geborgen. Es ist interessant, wie wir oft in schweren Lebensführungen Gott anklagen: Wie kann Gott das zulassen? Warum geschieht mir das?
Wer Jesus hat, weiß: Das muss alles zum Besten dienen. Gott führt das Herrliche daraus hervor, und ich kann mich ganz getrost ihm überlassen. Er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und wer Jesus hat, der hat das Leben. Das müssen wir anderen Menschen schlicht und einfach bezeugen und sagen: „Ich will dir nicht auf die Nerven gehen, ich möchte dir nur sagen, dass das mein Leben ist und mich bewegt.“
Ich wünsche dir, dass du das beim Lesen der Bibel erkennst.
Dieser Barnabas war ein bewährter Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens. Das dürfen wir mitfreuen in der Gemeinschaft.
Die Bedeutung des Christennamens und das Bekenntnis
Jetzt kommt es doch zum Schluss: Dortinant Jochia hat für diese Christen, die sich bekehrt hatten und gläubig wurden, ganz schnell einen Spitznamen gefunden. Die Berliner sind ja sowieso so clever darin, Spitznamen zu finden – für die Philharmonie, die Muschel und so weiter. Dort gibt es immer so tolle Namen, auch für den Fernsehturm und vieles andere.
Für diese Christen haben sie den Spitznamen „Spätisch“ vergeben. Vielleicht war das anfangs spöttisch gemeint. Es sind die Christusleute, die Christen, weil sie immer von Christus gesprochen haben. Ein toller Name! Ausgerechnet, dass man irdische, sterbliche Menschen mit all ihren Mängeln mit dem Namen des Heilands und Erlösers belegt – Jesus, der gottgesandte Retter. Er heißt Messias, was „der Gesalbte Gottes“ bedeutet.
Wie ist der Christname in der Geschichte entehrt worden? Was ist das in unserem Leben oft für eine Schande! Und wer will denn noch sagen: „Ich will das Vorleben den anderen“? Nein, ich will den anderen nur sagen – mit den Worten. Man muss das mit dem Mund tun. Man muss mit dem Mund Christus bekennen, denn ohne das Sagen mit dem Mund wird keiner gläubig.
Solange ich lebe, habe ich gestritten, wenn so viele Christen immer wieder in den Kreisen sagen: „Ich möchte wortlos für Jesus Zeugnis ablegen.“ Das kann man nicht. Es gibt Schüler, die sagen in der Klasse: „Ich will ein Vorbild sein.“ Na ja, pass mal auf! Die wissen doch, dass du auch ein Heuchler bist. Das durchschauen doch deine Nachbarn sofort. Dein Leben ist doch durchschaut.
In unserem Leben sind doch so viele Dinge sichtbar, wo wir ungeduldig, lieblos und unbarmherzig sind. Wir können doch in allem sagen: „Blick nicht auf mich, sondern ich habe den Erlöser gefunden, der mein Leben verwandeln kann, der alle Macht hat, Herzen zu bekehren.“
Soziale Aufgaben und geistliche Prioritäten
Die ganze Zeit meines Lebens hat mich bewegt, dass in der Mission immer die große Versuchung besteht, die Botschaft des Evangeliums ins Soziale zu verändern.
Nicht, dass das Soziale nicht wichtig sei, aber das Soziale müssen alle Menschen tun. Das ist eine Menschenaufgabe, ob Atheist oder Gläubiger oder welcher Religion auch immer jemand angehört. Gott sei Dank leisten auch unsere Regierungen sehr viel in der notwendigen Sozialarbeit. Sicher ist das noch viel zu wenig, man kann noch viel mehr tun. Aber sie können das Evangelium nicht verkünden, das wunderbare Evangelium, das Menschen erneuert und befreit.
In Antiochien ist etwas Wunderbares passiert, das in den nächsten Versen beschrieben wird: Es kam eine große Hungersnot. Während dieser Hungersnot unter Kaiser Claudius legte jeder in der Gemeinde zusammen und half. So funktioniert es! Erst wenn Jesus unser Leben verwandelt hat, folgen die Taten.
Ich sage immer, in der Arbeit in der Dritten Welt, in der ich über 40 Jahre tätig war – durch Hilfswerke, Entwicklungsdienst, christliche Fachkräfte oder Hilfe für Brüder – haben uns die Evangelisten immer wieder gesagt: Wenn ein Fass keinen Boden hat, kannst du hineinschütten, was du willst, es läuft unten alles wieder heraus. Du kannst in einen Trabant keine 300 Liter Benzin einfüllen, es läuft über. Aber wenn das Fass einen Boden hat, dann kannst du anfangen, dort zu arbeiten.
Darum ist in der ganzen Arbeit, die wir haben – der Sozialarbeit, die wir hier treiben oder in der weltweiten Arbeit in den Notgebieten der Welt – das so wichtig. Die einheimischen Christen wissen: Die Bekehrung zu Jesus, der Glaube an Jesus, und dann folgen die Werke. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Ohne mich könnt ihr nichts tun.
Das Wunderbare ist, dass unser Leben fruchtbar wird und gebraucht wird für den Dienst, den der Herr uns aufträgt und den wir in ihm haben sollen und tun sollen.
Der Ruf zur Nachfolge und Zeugnis
Es ist ganz wunderbar, dass wir gebraucht werden, dass wir gebraucht werden in diesem Dienst. Wen kann der Herr senden?
Ich bin gespannt, ob dir heute noch jemand über den Weg läuft. Wenn du sagst, du hast einen Moment Zeit, möchte ich dir kurz etwas erklären. Es geht mir immer nur um Jesus.
Ich bin nicht besser als du, ich bin auch nicht fromm, aber ich will dir von Jesus erzählen. Er ist das Licht und das Heil. Wenn du ihn nicht hast, bist du ehrenlos, ganz arm dran und hast keine Hoffnung. Dein ganzes Leben ist dann schrecklich und hoffnungslos.
Es ist erschütternd, wie wenige Christen es heute schaffen, anderen von Jesus zu erzählen. Und nur das ist wichtig: Wer lässt sich senden? Wer will mein Bote sein? Amen!
Aufruf zum Erwachen und Gebet
Wir singen das Lied, das einst in der neuen Missionsbewegung in Halle unter August Hermann Francke erstmals gedichtet wurde. Karl Heinrich von Bogatzky, ein Offizierssohn, war immer sehr kränklich, hat aber einen großen Dienst in Fürstenhöfen geleistet. Er hat das erste Missionslied verfasst, das genau „Wach auf, du Geist der ersten Zeugen“ heißt.
Dieses Lied erinnert an die erste Christenheit und wünscht sich, dass diese Zeit wieder beginnt. Dass einzelne von Jesus reden und eine wunderbare Missionsbewegung entsteht, die weltweit unzählige Völker zu Jesus geführt hat. Heute gibt es keine Nation auf der Welt, in der es keine christliche Gemeinde gibt. Vor ein paar Jahren war das noch undenkbar. Selbst in Ländern wie Saudi-Arabien, wo man gar nicht darüber sprechen darf, hat Gott im Untergrund und Verborgenen seine Leute.
Das schlimmste und zugleich wichtigste Missionsgebiet ist heute jedoch bei uns in Deutschland. Es sind die vielen, die sich noch Christen nennen, aber nichts mehr von der Kraft Christi kennen.
Wir wollen beten: Lieber Herr, wir danken dir, dass du dieses Wunder unter uns tust. Dass du uns erleuchtest, damit wir dich erkennen können, den einzigen Retter und Erlöser. Es gibt keine andere Lösung für die Schuldfrage unseres Lebens und keine andere Lösung für das ewige Leben als durch dich.
Du bist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Wir danken dir, dass du uns am Kreuz mit Gott versöhnt hast und die Schuld wegnimmst, wenn wir sie bekennen, bereuen und loslassen. So dürfen wir in einem neuen Leben wandeln.
Wir danken dir für alle, die uns das Evangelium gebracht haben, auch in früheren Generationen, in der Gemeinde und in Jugendgruppen. Aber benutze auch uns, wenn wir diese Last auf dem Herzen tragen – für das Leben der Menschen, die wir lieben und mit denen wir zusammenleben, besonders in der eigenen Familie. Lass uns sie zu dir führen.
Wir können nichts aus eigener Kraft tun, aber du willst es durch das schlichte Zeugnis bewirken, wenn wir dich vor den Menschen bekennen. Darum bitten wir, dass du auch diese Veranstaltung am kommenden Samstagabend segnest. Dass Menschen kommen, dich erkennen und alle Gruppen im Kreis dieser Gemeinde segnest.
Segne auch alle, die in den kommenden Tagen Gespräche führen. Wir bitten dich, wirke bleibende Frucht. Amen.
