Warnung vor Hochmut gegenüber dem jüdischen Volk
Der Apostel Paulus sagt in Vers 18: „Rühme dich nicht gegen die Zweige.“
Wir sollten nicht stolz gegenüber den Juden sein. Es ist nicht angebracht, auf die Juden herabzublicken. Im Gegenteil, wenn wir einen Juden treffen, sollten wir dankbar sein, dass er Jude ist. Vielleicht wird er dann auch sagen: „Danke, dass du ein Jude bist.“
Warum? Weil euer Messias mein Erlöser geworden ist. Der Messias, der für euch war, ist mein Retter geworden. Erzählen wir den Juden davon. Sagen wir es ihnen und zeigen wir es ihnen anhand ihrer eigenen Bibel. Zum Beispiel in Psalm 110, Psalm 16, Psalm 22 und Jesaja 53.
Zeigen wir ihnen, welchen herrlichen Messias sie haben und wie dankbar wir für ihren Messias sind. Wir haben ein jüdisches Heil empfangen.
„Rühme dich nicht gegen die Zweige“ bedeutet also: Sei nicht stolz gegenüber den Juden. Wenn du dich aber gegen sie rühmst, dann sei dir bewusst, dass du nicht die Wurzel trägst, sondern die Wurzel dich trägt.
Der Segen Abrahams trägt dich. Du hast alles geschenkt bekommen, und es ist alles Gnade. Wir haben nichts verdient.
Die Bedeutung des Glaubens und die Gefahr des Unglaubens
Vers 21: Du wirst sagen: Ja, die Zweige wurden ausgebrochen, damit ich eingepfropft werde. Das ist richtig.
Durch den Unglauben wurden sie ausgebrochen. Du aber stehst durch den Glauben.
Die ungläubigen Juden wurden wegen ihres Unglaubens ausgebrochen. Du bist durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus eingepfropft worden.
Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich. Wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, wird er auch dich nicht verschonen, wenn du stolz auf dein Christsein bist.
Sei dir bewusst: Du stehst nur aus Gnade und allein durch den Glauben dort, wo du bist. Sei nicht hochmütig gegenüber den Juden.
Wenn Gott bei den natürlichen Zweigen so ernst vorgegangen ist und sie ausgebrochen hat, weil sie ungläubig gegenüber dem Messias waren, dann achte darauf, dass auch du nicht ungläubig gegenüber dem Messias bist.
Denn wenn du ungläubig wirst, wird er dich ebenfalls ausbrechen.
Gottes Freundlichkeit und Strenge im Umgang mit Israel
Vers 22: Sieh also die Freundlichkeit und die Strenge Gottes. Gegen die, die gefallen sind, übt er Strenge aus – das sind die Juden, die nicht an den Messias glaubten. Strenge gilt auch dir.
Freundlichkeit aber erfährst du, wenn du an der Freundlichkeit Gottes bleibst. Du musst an der Freundlichkeit Gottes, an der Gnade Gottes und an der Güte Gottes festhalten. Das wird sich auch in deinem Leben zeigen, wenn du an der Freundlichkeit bleibst. Andernfalls wirst auch du abgeschnitten werden.
Es ist hier klar, dass Gott zwei Arten zu sprechen hat. Einerseits spricht Gott in Strenge, andererseits in Güte und Freundlichkeit. Freundlich ist er in Christus, weil Christus unsere Schuld auf sich geladen hat. Deshalb kann Gott freundlich mit uns umgehen – wegen des Blutes Jesu Christi.
Aber Gott kann auch streng sein, und es ist gut, ihn zu fürchten. Wir lieben Gott, aber wir fürchten ihn auch. Das ist gesund, ein gesundes Verhältnis. Wir haben großen Respekt vor ihm und achten auf sein Wort.
Die Möglichkeit der Wiedereingliederung Israels
Vers 23: Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden, denn Gott vermag sie wieder einzupfropfen. Paulus sagt hier zu seinen Geschwistern, zu seinen Lesern im Römerbrief, dass das heutige ungläubige Israel nach dem Fleisch wieder eingepfropft werden wird.
Unter welcher Bedingung? Wenn sie gläubig werden, wenn sie nicht im Unglauben bleiben. Das ist die Bedingung. Sie müssen zum Glauben an Christus kommen. Wenn sie das nicht tun, dann kommen sie nie hinein, niemals.
Paulus spricht von den Juden seiner Generation. Er erwartete, dass Jesus in seiner Generation noch wiederkommen würde. Aber er wusste, wenn diese Juden sich nicht jetzt bekehren, wenn sie sich nicht früh genug bekehren, dann gehen sie ewig verloren – egal, wann der Herr Jesus kommt, ob er heute oder morgen kommt, sie gehen verloren.
Deshalb ringt er so um diese Juden. Er liebt sie, er liebt sein Volk. Und wir sollen sie auch lieben. Also: Jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden, denn Gott vermag sie wieder einzupfropfen.
Denn wenn du, der von Natur ein wildwachsender Ölbaumzweig warst, abgeschnitten und gegen die Natur in einen edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel mehr werden dann diese natürlichen Zweige wieder in den eigenen Ölbaum eingepfropft werden?
Das sind ja die natürlichen Zweige. Wird Gott sie nicht wieder aufnehmen? Oh, natürlich dürfen sie wiederkommen, und sie werden wieder eingepfropft werden. Unter welcher Bedingung? Er hat es gerade gesagt: Wenn sie nicht im Unglauben bleiben. Diese Bedingung bleibt bestehen.
Das Geheimnis der Verhärtung Israels und die Rolle der Heidenmission
Und der Apostel Paulus fährt fort. Dieses „denn“ ist hier wichtig. Es ist ein kleines Wörtchen, das man nicht überlesen sollte.
Er sagt: „Ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr euch nicht selbst klug dünkt: Verhärtung ist Israel zu einem Teil widerfahren, bis die Fülle derer, die von den Völkern sind, eingegangen sein wird.“
Auf diese Weise wird das ganze Israel gerettet werden.
Jetzt kommen wir zu dem springenden Punkt, worauf Paulus hinweist. Wir dürfen nicht vergessen: Es handelt sich um ein jüdisches Heil. Der Herr Jesus kam zu Israel. Ein Teil der Israeliten hat ihn verworfen.
Um diesen ungläubigen Teil, der den Herrn Jesus verworfen hat und das israelitische Heil nicht angenommen hat, geht es hier. Paulus sagt, sie können wieder hereinkommen, unter der Bedingung, dass sie Buße tun.
Das „denn“ zeigt, dass Paulus sich auf vorhergesagte Aussagen bezieht. Es legt nahe, dass es immer diesen verhärteten Teil geben wird. Aus diesem Teil heraus müssen aber noch Menschen gerettet werden.
Er will nicht, dass dieser Teil verloren geht. Das „denn“ legt also nahe, dass es immer diesen verhärteten Teil geben wird. Die Heiden sollen nicht meinen, sie hätten Israel ersetzt.
Es gibt heute solche, die das meinen: Die Heiden hätten Israel ersetzt – die sogenannte Ersatztheologie. Das ist nicht richtig. Die Heiden haben Israel nicht ersetzt. Die Heiden sind nur aus Gnade hereingekommen. Und wenn die Juden Buße tun, dürfen sie auch hereinkommen. Also nichts von „ersetzen“. Es dürfen immer welche kommen, aber es wird immer einen Teil geben, der nicht bekehrt ist.
Das war so zur Zeit Paulus, das war leider so. Er hat sich sehr bemüht, aber es gab immer einen Teil, der nicht bekehrt war. Und so ging es weiter, Generation für Generation. Es gab immer einen Teil, der nicht bekehrt war – und wie lange? Bis die Fülle der Völker eingegangen ist.
Was heißt das? Bis die Fülle der Völker hereingekommen ist. Das bedeutet: Das Evangelium geht ja hinaus zu allen Völkern, weil die Israeliten das Heil verworfen haben. Das Evangelium wird an alle Völker verkündet. Alle werden eingeladen. Und irgendwann ist ein Abschluss.
Irgendwann wird gesagt: „Jetzt ist fertig, das Haus ist voll.“ Das ist der Zeitpunkt, wenn der Herr Jesus wiederkommen wird.
Was hier in Vers 25 ausgesagt wird, ist, dass die Verhärtung des verhärteten Teils Israels so lange anhält, bis die Fülle derer aus den Heidenvölkern eingegangen ist. Eine große Fülle wird eingehen.
Vielleicht steht hier „Vollzahl“. „Vollzahl“ ist meines Erachtens ein unglücklicher Ausdruck, denn das allgemeine Wort im Griechischen ist „Fülle“, einfach „Fülle“. Es bedeutet eine große Fülle. Natürlich ist das letztlich auch eine Zahl, aber ich weiß nicht, ob Gott das so gezählt hat, dass es genau so viele sein müssen und sobald diese Zahl erreicht ist, ist es fertig.
Ich denke nicht, dass es darum geht. Es geht einfach darum, dass eine große, große Fülle von Heiden hereinkommt.
Und wozu kam das Evangelium zu den Heiden? Damit durch die Heidenmission immer wieder Israeliten gereizt werden. Jede Generation wird gereizt, und immer wieder kommen aus diesem verhärteten Teil Juden auch herein.
Und auf diese Weise wird das ganze Israel gerettet werden, steht in Vers 26.
Das verborgene Geheimnis der Rettung Israels
Das ist hier das besondere Geheimnis. Paulus sagt: „Ich sage euch ein Geheimnis.“ Ein Geheimnis ist etwas, das man nicht aus dem Alten Testament schließen kann. Es ist etwas Verborgenes, eine Wahrheit, die erst jetzt offenbart wurde. Diese Wahrheit wurde Paulus offenbart. Man kann sie nicht im Alten Testament lesen. Es ist die Wahrheit, dass ein Teil des Volkes beständig verstockt ist.
Diese teilweise Verstockung Israels, diese Verhärtung ist Israel zum Teil widerfahren – und zwar so lange, bis die Fülle derer, die von den Völkern sind, eingegangen sein wird. Auf diese Weise, und das gehört auch noch zum Geheimnis, wird das ganze Israel erreicht werden, das ganze Israel wird errettet werden.
Was haben wir gelernt? Ist das ganze Israel jeder Jude, der jemals gelebt hat? Natürlich nicht. Wir wissen, dass viele Juden verloren gehen. Ist das ganze Israel die Juden, die zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt leben? Auch das nicht. Paulus wusste, wie sie sich verhärten und erringen, um sie zur Eifersucht zu reizen.
Das ganze Israel ist die Summe derer, die jetzt durch die ganze Zeit hindurch, während die Heiden hereinkommen, immer wieder auch Juden aus dem teilweise verhärteten Teil hinzugekommen sind. Und bis das so weit ist, bis die Fülle derer, die von den Völkern eingegangen sein wird, bleibt die Verhärtung bestehen. Dann wird die Geschichte abgeschlossen sein.
Was Paulus jetzt ganz wichtig sagt: Auf diese Weise wird das ganze Israel gerettet werden. Ich habe Übersetzungen gelesen, in denen es heißt: „Und dann wird ganz Israel gerettet werden.“ Das ist nicht richtig. Das Wort hier heißt nicht „und dann“, sondern „und so“ – auf diese Weise wird das ganze Israel gerettet werden.
Das heißt, indem Paulus Israel zur Eifersucht reizt und etliche von den Juden immer wieder zum Glauben kommen, kommen jeweils Israeliten aus dem Tod zum Leben, zur Heilsfülle. Mit der Ankunft Jesu, wenn dann alle Heiden hereingegangen sind, wird dieser kontinuierliche Prozess abgeschlossen sein. Dann haben wir ein ganzes Israel, die Summe dieser Israeliten, die jetzt hinzugekommen sind zum Messias durch den Glauben, und die sind eingegangen.
Die teilweise Verhärtung Israels wird also anhalten, bis die Fülle derer von den Völkern eingegangen sein wird. Die Heiden sollen nicht stolz sein und denken, sie hätten Israel ersetzt. Nein, ihr habt Israel nicht ersetzt. Israel kommt hinzu durch die Eifersuchtreizung, durch die Israelmission. Aber die Israelmission ist eine Folge der Heidenmission.
Paulus hat eine Heidenmission, und die Heidenmission soll die Israeliten reizen, dass sie wiederkommen. Auf diese Weise wird es schließlich ein angefüllter Überrest sein – ein angefüllter Überrest.
Der Überrest Israels und die Endzeit
Und was hat Paulus in Kapitel 9, Vers 27 gesagt? Selbst wenn Israel so zahlreich wäre wie der Sand am Ufer des Meeres – selbst wenn es so viele Juden gäbe wie der Sand am Ufer des Meeres –, wer wird gerettet? Wer wird gerettet? Nur der Überrest.
Und wer ist der Überrest? Das sind diejenigen, die sich bekehren. Wann? In der Endzeit, Geschwister. Das sind die Israeliten, die sich in der Endzeit bekehren.
Wann ist die Endzeit? Die Endzeit ist die Zeit, in der sich der Messias auf den Thron gesetzt hat. Es heißt: Setze dich zu meiner Rechten, und dann herrsche inmitten deiner Feinde. In der Zeit, in der der Herr Jesus herrscht, inmitten seiner Feinde, geht der Ruf hinaus zu den Juden.
Und wenn die Juden ablehnen, geht der Ruf zu den Heiden und dann wieder zurück zu den Juden, weil sie eifersüchtig gemacht werden sollen. Auf diese Weise wird schließlich ein ganzes Israel erreicht.
Die Verhärtung, diese teilweise Verhärtung, wird bleiben, bis die Fülle der Völker eingegangen sein wird. Dann ist der Abschluss. Mit diesem Abschluss haben wir auch ein ganzes Israel.
Wenn Paulus hier sagt „auf diese Weise“, müssen wir zurückgehen und fragen: Auf welche Weise denn? Dann lesen wir noch einmal die Verse 13, 14 – nein, noch einmal die Verse 16, 17, 18, 19, 20 und 23: Gott kann sie wieder einpfropfen.
Wie werden sie eingepfropft? Wenn sie nicht im Unglauben bleiben. Jedes Mal, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden sie wieder eingepfropft. Auf diese Weise wird der Überrest Israels gefüllt.
Dann haben wir ein fertiges Überrest-Israel, und dieses fertige Überrest-Israel, sagt er, ist die Rettung von ganz Israel. Das ist das ganze Israel.
Übrigens gehören auch Abraham und David dazu, all die Treuen aus dem Alten Testament gehören ebenfalls dazu. Denn in Hebräer Kapitel 9, Vers 15 steht geschrieben – das möchte ich hier noch zitieren –, was die alttestamentlichen Juden betrifft, damit wir ihnen kein Unrecht antun.
Hebräer 9, Vers 15: Der Herr Jesus ist deswegen Mittler eines neuen Bundes, auf dass, nachdem ein Tod geschehen war, zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund diejenigen, die berufen sind, die Verheißung des ewigen Erbes empfangen möchten.
Hier geht es um die unter dem ersten Bund, die Treuen. Wie bekommen sie die Verheißung des Erbes, das Gott den Israeliten versprochen hat? Wie kommt Abraham zu seinem Erbteil? Wie kommt David zu seinem Erbteil? Wie kommen die Juden des Alten Testaments, die Treuen, zu dem ewigen Erbteil?
Es steht hier: Durch das Blut Jesu. Der Herr Jesus wurde Mittler eines neuen Bundes. Sie alle, diese alttestamentlichen Israeliten, kommen in den neuen Bund hinein.
Deshalb ist der Herr Jesus auch gestorben, damit diejenigen, die unter dem ersten Bund leben, Erlösung von ihren Übertretungen bekommen. David hatte auch eine Übertretung und mehrere Übertretungen.
Wie bekommt David die Erlösung? Durch das Blut Jesu Christi. Und das ist das Blut des neuen Bundes. Das heißt, David kommt ebenfalls in den neuen Bund hinein und ist genauso ein Mitglied der Heiligen wie jeder Christ, der hier sitzt.
Wir werden mit David noch Gemeinschaft haben, liebe Geschwister. Freuen Sie sich darauf, damit Sie die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.
Das war Hebräer 9, Vers 15.
Die Rolle der Heiden und die Vollendung Israels
Wir gehen zurück zu Kapitel 11, Vers 26. Die Heiden sollen also nicht stolz sein, denn Israel ist zwar zum Teil verhärtet, aber dennoch wird eines Tages eine Fülle, eine Summe von Rest-Israel erreicht.
Eines Tages ist die Summe von Rest-Israel erreicht, denn das ist das ganze Israel. Dieses bekommt dann sein Heil, das Erbe, das Gott ihnen verheißen hat – in Jesus Christus, durch den Erlöser Jesus Christus. Sie dürfen kommen, und wenn die Fülle der Bekehrten aus den Völkern vollständig eingegangen sein wird, dann hat auch das Eifersuchtreizen ein Ende.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Herr Jesus wiederkommen und die Geschichte abschließen. Dann wird es ein gerettetes ganzes Israel geben, und dieses wird den Herrn Jesus willkommen heißen.
Was sagt der Herr Jesus in Matthäus 23, Vers 39? Dort heißt es: „Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden; denn ich sage euch: Hinfort werdet ihr mich nicht sehen, bis ihr sagt: Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn.“
Dann wird dieser erlöste Teil ihm zurufen: „Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn.“ Dieser erlöste Überrest wird ihn willkommen heißen.
Zu jenem Zeitpunkt wird es also ein gerettetes Ganzisrael geben, und zwar als Fortführung des alten Israel. Dieses errettete Israel in dem Messias Jesus ist die Fortführung des alten Bundesvolkes Israel. Es besteht aus allen Juden, die sich zum Messias bekehrt haben – aus allen Generationen.
Paulus betont, dass auf diese Weise die Verheißung, die Gott dem Israel gegeben hat, erfüllt wird. Die Verheißung ist also nicht hinfällig geworden. So ist Israel zu seinem Erbteil und zu seinem Heil gekommen.
Dies alles geschieht in der Endzeit – es ist die endzeitliche Rettung Israels.
In dieser Situation gibt es also einen vorherrschenden Zustand: Ein Teil ist bekehrt, ein Teil bekehrt sich, weil er zum Eifersucht gereizt ist, und ein Teil bleibt verstockt. Auf diese Weise wird aber das ganze Israel gerettet werden und das endgültige Heil empfangen.
Die prophetische Perspektive auf das Kommen Christi
Und wie geht es weiter? Vers 26 oder ja, wie geschrieben ist, Vers 26 in der Mitte, wie geschrieben ist.
Jetzt zitiert der Apostel Paulus einen Vers. Eigentlich zitiert er frei und verbindet zwei Verse aus dem Alten Testament. Wie geschrieben ist, wird aus Zie und Kommen der Befreier zitiert, und er wird das ehrfurchtslose Wesen von Jakob abwenden. Und dieses ist ihnen der Bund von mir, wenn ich weggenommen habe ihre Sünden. Hier ist ein Zitat aus dem Alten Testament, das vom Kommen Christi spricht.
Wenn wir im Alten Testament prophetische Stellen haben, die vom Kommen Christi sprechen, müssen wir immer bedenken, dass wir die Ziffern nicht verstanden haben, sondern nur die Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern der Ziffern. Der Prophet blickt aus großer Ferne in die Zukunft.
Weil der Prophet aus großer Ferne in die Zukunft blickt, kann er die zwei Kommen Jesu nicht unterscheiden. Er sieht die zwei Kommen wie ein Kommen. Das haben wir auch in anderen Bibelstellen. Das ist die besondere prophetische Perspektive. Man spricht von einer Verkürzung, das ist eine perspektivische Verkürzung.
Wenn Sie in die Schweiz fahren und von Basel in die Berge hineinblicken, sehen Sie eine Bergkette und denken, das sei ein großer Bergblock. Wenn Sie dann dorthin fahren, merken Sie, dass es kein Bergblock ist, sondern verschiedene Berge. Zwischen ihnen liegt eine Tiefe von vielen Kilometern. Der eine Berg ist versetzt, der andere weiter vorne.
Das kann man von uns aus, wo wir in der Schweiz wohnen, sehr gut sehen. Wenn man in die Glarner Berge im Kanton Glarus schaut, sieht man einen großen Block. Fährt man dann dorthin, merkt man, dass der Block gar nicht existiert. Es sind viele Berge, die sich zusammensetzen. Von der Ferne sieht es aber aus wie ein Block.
Wenn der Prophet in die Zukunft schaut und den Messias sieht, dann sieht er das erste Kommen und das zweite Kommen wie einen Punkt, eine einzige punktuelle Sache. So müssen wir auch dieses Zitat hier verstehen.
Wenn der Apostel Paulus hier zitiert, dann zitiert er zwei Stellen aus dem Alten Testament, die vom Kommen Jesu sprechen. Nicht einfach vom zweiten Kommen oder von der Wiederkunft Christi, nein, vom Kommen Christi schlechthin. Der Prophet wusste gar nicht, dass es zwei Kommen sind.
Das, was hier steht, wird aus Zie und Kommen der Befreier zitiert und bezieht sich auf das Kommen Christi. Was haben wir gesagt? Ein jüdischer Messias kam nach Jerusalem, und Jerusalem steht für Zion oder Zion steht für Jerusalem. Ein jüdischer Messias kommt in seine Stadt, die Königsstadt, um sie zu erlösen.
Dieser Erlöser kam für Israel, für Zion, für die Tochter Zion, für die Juden, für die Stadt Jerusalem. Er kam. Dann kam er für Zion, so steht es im Alten Testament: Der Erlöser wird für Zion kommen. Aber Paulus sagt nicht für Zion, sondern Paulus sagt aus Zion. Wenn Sie die Stelle vergleichen und Jesaja 59,20 im Alten Testament lesen, dann steht dort: Er wird kommen für Zion, der Erlöser. Für Zion im Alten Testament.
Hier sagt aber der Apostel Paulus: aus Zion. Warum hat Paulus das gesagt? Weil derselbe Erlöser, der für Zion kam, nicht in Zion blieb, denn die Israeliten haben ihn verworfen. Er zog wieder weg von Zion.
Aber was geschah in Zion? Er hat seinen Aposteln dort gesagt: Bleibt in Jerusalem, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Und was soll dann geschehen? Dann soll die Botschaft des Heils verkündigt werden, von Jerusalem ausgehend nach Judäa, Samaria und bis an die Enden der Erde.
Von Zion ausgehend soll Gottes Weisung überall hingehen und die Israeliten rufen, herzurufen: Kommt! Genau das ist hier im Blickfeld, wenn er sagt, es wird der Erlöser kommen aus Zion. Und er wird das ehrfurchtslose Wesen von Jakob abwenden.
Wie wird er es denn abwenden? Was hat Petrus gesagt? Petrus hat in Kapitel 2 zu den Juden gepredigt und sie zur Umkehr aufgefordert. In Kapitel 3 hat er noch einmal zu den Juden gepredigt und gesagt, sie sollen sich bekehren.
Darf ich das noch vorlesen? Apostelgeschichte 3, Vers 19 heißt es: Tut also Buße und kehrt um, damit eure Sünden ausgetilgt werden und Zeiten der Erneuerung kommen vom Angesicht des Herrn. Er wird euch den im Voraus verkündeten senden, Jesus Christus.
Also sollen die Israeliten Buße tun, damit Zeiten der Erneuerung kommen vom Angesicht Gottes. Er wird den Herrn Jesus senden, den er euch im Voraus verkündete. Das spricht von der Wiederkunft Jesu.
Und er wird den euch im Voraus verkündeten senden, Jesus Christus, den allerdings der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung all dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her redete.
Denn es sagte Mose zu den Vätern: Einem Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern aufstehen lassen. Auf den sollt ihr hören. In allem, was er zu euch reden wird.
Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, wird ausgerottet aus dem Volk. Wer auf diesen Propheten Jesus Christus nicht hören wird, wird ausgetilgt werden vom Volk.
Aber auch alle Propheten von Samuel an auf, so viele von ihnen redeten, brachten ebenfalls im Voraus Kunde über diese Tage. Das sind die Endzeit, die Endzeit Israels.
Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sagte: Durch deinen Samen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.
Euch zuerst sandte Gott seinen Knecht Jesus. Juden zuerst, die Botschaft ist für die Juden. Was sollen sie tun? Euch zuerst sandte Gott seinen Knecht Jesus, nachdem er ihn auferweckt hatte. Er segnet euch, indem er jeden von eurer Bosheit abwendet.
Wie kommen die Israeliten zu ihrem Heil? Jesus wird ihnen geschickt, der auferstandene Jesus. Wie kommt denn der auferstandene Jesus zu den Juden jetzt? Sie sehen ihn nicht, sondern durch die Botschaft.
Von Zion ausgeht die Botschaft: Der Erlöser, Jesus, kam nach Zion. Er hat das Werk der Erlösung vollbracht in Zion. Dann ist er in Zion aufgefahren und hat sich auf den Thron Davids gesetzt.
Von dort aus regiert er jetzt und sendet seine Apostel aus. Indem er seine Apostel aussendet, wird der Auferstandene überall verkündigt. Den Juden wird der auferstandene Jesus geschickt, und sie sollen jetzt zu ihm kommen.
Von Zion aus wird er kommen. Sie sollen jetzt zu diesem Erlöser kommen und Abwendung von ihren Sünden erhalten. Das ist der Weg, wie Israel gerettet werden kann.
Sie müssen sich bekehren zu Christus, dem erhöhten Herrn, der am Königsthron sitzt. Auf diese Weise werden den Juden die Sünden abgewendet.
Und das ist es, was der Apostel Paulus sagt. Ich lese noch einmal: Es wird aus Zion kommen der Befreier, und er wird das ehrfurchtslose Wesen von Jakob, von Israel, abwenden. Und dieses ist mit ihnen der Bund von mir, wenn ich weggenommen habe ihre Sünden.
Das ist der Bund, der neue Bund, den Gott mit dem Hause Israel und dem Hause Juda geschlossen hat. Das ist kein Zeitpunkt, das ist eine Zeitspanne.
Das ist die Endzeit zwischen Pfingsten und der Wiederkunft Jesu Christi. Das ist die Endzeit, die Erlösungszeit Israels.
Die Endzeit ist die Zeit, in der das Volk Israel gerettet werden soll. Genau davon spricht der Apostel Paulus hier in Römer 9 bis 11.
Gottes Liebe zu Israel trotz Ablehnung
Vers 28: Ja, gemäß der guten Botschaft sind sie euch wegen euch Feinde geworden. Warum? Weil sie den Messias nicht annehmen wollen, sind sie zu Feinden geworden.
Gemäß der Erwählung sind sie jedoch Geliebte. Gott hat dieses Volk in Jakob erwählt, das irdische Volk hat er in Jakob erwählt. Er liebt dieses Volk. Gerade weil er dieses Volk liebt, bietet er ihnen das Heil an.
Durch Paulus und die Apostel streckt Gott seine Hand die ganze Zeit aus, um sie zu retten. Das ist gemeint. Wenn sie sich retten lassen, gehören sie zu diesem ganzen Israel, das am Ende dastehen wird und den Messias willkommen heißen wird. Gelobt sei der, der im Namen des Herrn kommt.
Die Unverlierbarkeit der Gnadengaben Gottes
Vers 29: Denn unentziehbar sind die Gnadengaben und das Rufen Gottes. So wie ihr einst im Unglauben Gott nicht gehorcht habt, erfahrt ihr jetzt Barmherzigkeit durch ihren Ungehorsam.
Auch diese waren einst im Unglauben ungehorsam, und zwar zugunsten eurer Barmherzigkeit, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren können.
Ihr habt Barmherzigkeit empfangen, ihr seid gerettet worden und habt die Gnade in Jesus erhalten. Warum? Damit die Juden zur Eifersucht gereizt werden und auch sie Barmherzigkeit erhalten.
Wie geschieht das? Indem sie sich zu demselben Messias bekehren.
Denn Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er allen Barmherzigkeit widerfahren lasse – sowohl den Heiden als auch den Juden.
Alle dürfen kommen. Die Arme sind immer noch ausgestreckt, bis die Zeit erfüllt ist, bis die Zeit der Heiden zu Ende geht. Dann ist es vorbei, dann gibt es keine Gelegenheit mehr.
Lobpreis für Gottes unergründliche Weisheit
So war es auch in Vers 33. Nun kann Paulus nur noch loben, nachdem er die Weisheit Gottes anhand der Heilsgeschichte dargestellt hat. Er zeigt, wie Gott mit Israel doch noch zum Ziel kommt.
Jetzt erklingt ein Loblied oder ein Lobspruch, und wir lesen in Vers 33: „O die Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Urteile und wie unaufspürbar seine Wege!“
Welche Weisheit steckt in dieser Heilsgeschichte Gottes mit Israel? Welche Weisheit zeigt sich darin, wie er dieses Volk doch noch gewinnen kann? Wer hat den Sinn des Herrn erkannt? Oder wer wurde sein Mitberater?
Kann irgendjemand sagen: „Ach Gott, ich zeige dir, wie es besser geht“? Oder: „Wer hat ihm zuvor etwas gegeben, sodass es ihm zu vergelten wäre?“ Gibt es jemanden, der sagen kann: „Gott, du schuldest mir etwas?“ Gott schuldet niemandem etwas.
Gott hat in seiner Weisheit und Souveränität den Heilsweg so beschlossen. Denn von ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge. Ihm gebührt die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Dankgebet für die Einheit in Christus und die Gnade Gottes
Die Darlegung des Apostels Paulus zeigt Gottes Wege mit Israel. Wir wollen uns Zeit zum Gebet nehmen und dazu aufstehen.
Danke, Herr, dass du uns eins gemacht hast, eins in dir. Du hast uns von den Heiden das Vorrecht gegeben, Mitteilhaber und Mitleib zu sein, Mitteilhaber derselben Verheißungen. Wir dürfen Mitleib und Miterben sein, verbunden mit einem jüdischen Heil.
Danke, Herr, für einen jüdischen König und ein jüdisches Heil. Und wir heidnischen Leute dürfen daran teilhaben – welch eine Gnade!
Wir danken dir, Herr, für dein jüdisches Volk. Danke, dass du deine Hände ausbreitest und für dein Werben in unserer Zeit. Du breitest deine Hände auch für die Heiden aus, und das empfinden wir als eine sehr, sehr große Gnade.
Auch heute bitten wir: Segne und hilf den Menschen, die dich noch nicht kennen. Lass sie in die ausgebreiteten Hände laufen, Hände, die bluten und geblutet haben, um uns zu erlösen.
Amen.
