Einführung in das Thema Angst
Ja, heute Abend beginnen wir gleich mit einem sehr interessanten und wichtigen Thema, das jedoch nicht ganz einfach ist. Es geht um die Angst, eine Krankheit unserer Zeit.
Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ich heute Abend nur zu Betroffenen spreche. Niemand hier wird sagen können: „Angst? Ich weiß überhaupt nicht, was das ist. Für mich ist das ein Fremdwort.“ Jeder kennt Angst, sie gehört zu unserem menschlichen Leben.
Gleich zu Beginn möchte ich einige Sätze aus dem Neuen Testament vorlesen, und zwar aus dem ersten Johannesbrief. Es gibt ja das Johannesevangelium, drei Johannesbriefe und die Offenbarung des Johannes. Alle wurden von derselben Person geschrieben – dem Augenzeugen des Lebens, Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi. Er war einer der Menschen, die Jesus Christus am besten gekannt haben.
Er schreibt in 1. Johannes 4,16-19 ganz wesentliche Sätze zum Thema Angst:
„Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Hierin ist die Liebe bei uns vollendet worden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts; denn wie er ist, sind auch wir in dieser Welt. Furcht oder Angst ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht hat Angst vor der Strafe. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“
In etwa zwanzig Minuten werde ich auf das, was wir jetzt hier eingangs gelesen haben, zurückkommen.
Die frühe Erfahrung und Allgegenwart der Angst
Ich habe eben gesagt, wir haben zwei Kinder. Sie sind ganz verschieden, und das liegt nicht nur daran, dass eines ein Junge und das andere ein Mädchen ist. Sie unterscheiden sich auch in ihrem gesamten Wesen, ihrem Charakter und ihrer Mentalität.
Doch eines war bei beiden gleich: Das erste abstrakte Wort, das sie gesprochen haben, war „Angst“. Das ist bei vielen Kindern so. Das erste abstrakte Wort, das sie sprechen können, heißt Angst. Aber noch lange bevor sie es aussprechen können, haben sie schon empfunden, was Angst ist.
Teenager sollten ihren Namen buchstabieren. Dabei sollten sie die Buchstaben nicht wie üblich mit Ida, Nordpol, Siegfried usw. durchbuchstabieren, sondern Begriffe wählen, die für sie typisch sind. Dreimal dürfen wir raten, welches Wort sie bei dem Buchstaben A am häufigsten verwendet haben: Angst.
Eine Umfrage unter Studenten sollte herausfinden, was das größte Problem bei ihnen ist. Man hatte erwartet, dass Geldknappheit oder Prüfungsstress die häufigsten Antworten wären. Doch man war erstaunt, als man die Fragebögen auswertete. Die Antwort, die am häufigsten gegeben wurde, war Einsamkeit und Angst bei Studenten.
Ich halte relativ oft solche Vorträge, wie jetzt hier in diesen Tagen. Meistens wählen die Veranstalter die Themen selbst aus. Ich gebe eine Liste mit Themen, und sie entscheiden dann. Hier war es auch so.
Wissen Sie, was auffällig ist? Seit dem 11. September 2001 ist das Thema Angst fast immer dabei, wenn in Gemeinden Themen ausgewählt werden. Das ist doch kein Zufall.
Längst bevor ein Kind sprechen lernt, empfindet es Angst. Und auch das Letzte, was viele Menschen vor dem Sterben empfinden, ist Angst. Durch ein Menschenleben zieht sich der unsichtbare rote Faden der Angst.
Vielleicht ist das der Hauptgrund, warum Psychopharmaka geradezu tonnenweise über die Ladentische der Apotheken wandern.
Verschiedene Arten der Angst
Zunächst möchten wir uns ein wenig darüber informieren, welche verschiedenen Arten von Angst es gibt. Angst ist nämlich nicht gleich Angst. Es gibt unterschiedliche Arten, die man grundsätzlich in zwei Hauptgruppen einteilen kann: gegenständliche, objektive Ängste und nicht gegenständliche, subjektive Ängste. Letztere sind innere Gefühle, die jeder Mensch anders erlebt.
Beginnen wir mit den gegenständlichen, objektiven Ängsten. Ein Beispiel dafür ist in unserem Land die Atomangst. Wir leben tatsächlich im Atomzeitalter. In Europa sind bereits fast 200 Atomreaktoren in Betrieb, und Dutzende weitere befinden sich derzeit im Bau. Deutschland ist aufgrund seiner Lage in der Mitte Europas geradezu umzingelt von Atommeilern, vor allem in Frankreich und Tschechien.
In dieser Statistik betrachten wir nur den Bereich der sogenannten friedlichen Nutzung der Atomenergie. Eines ist dabei klar: Unsere Welt ist zu einem atomaren Pulverfass geworden. Der aufgeklärte Bürger kennt spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 diese erschreckenden Bilanzzahlen. Die Atomangst in unserer Gesellschaft wächst, denn unausgesprochen steht die Frage im Raum: Wann kommt die nächste Reaktorkatastrophe? Könnte sie auch in Süddeutschland passieren? Und dann stellt sich weiter die Frage: Was wird dann geschehen? Wird es so schlimm wie in Tschernobyl oder noch schlimmer?
Ein weiteres Beispiel ist die Aids-Angst. Diese geheimnisvolle Krankheit wurde erstmals 1979 in den Großstädten der USA beobachtet – das ist gerade einmal 23 Jahre her. Damals wusste noch niemand, was Aids ist. Anfangs sprach man nur von der „schwulen Pest“ oder „Lustseuche“, was abfällig gemeint war. Mehr als zwanzig Jahre später spricht die UNO von 40 Millionen Infizierten. Jede Stunde, während wir hier dem Vortrag lauschen, infizieren sich etwa 600 Menschen mit dieser schlimmen Krankheit.
Richard Straube, der ehemalige Leiter des Help Centers in Buchenau, schreibt in seinem Büchlein „Aids – eine Herausforderung für Christen“: Die Seuche breitet sich aus und ist längst nicht mehr auf bestimmte Risikogruppen wie Homosexuelle oder Bluter beschränkt. Aids bedroht uns alle. Und genau deshalb wächst auch die Aids-Angst. Aids droht zu einem Schrecken zu werden.
Mit den alarmierenden Zahlen gehen noch alarmierendere Ängste einher. „Noch nie scheint es eine so unheimliche, furchtbar schnell um sich greifende Krankheit gegeben zu haben, vor der Menschen so viel Angst hatten, weil sie mit einem so schrecklichen Ende verbunden ist. Gegen sie gibt es bis heute kein wirkliches Heilmittel“, schreibt Pfarrer Gerhard Naujokat vom Weißen Kreuz in Kassel.
Dankmar Fischer, der früher als Evangelist bei der Heilsarmee auf der Reeperbahn in Hamburg arbeitete, buchstabierte Aids auf sehr makabere Weise: Aids, A-I-D-S, ab in den Sarg. Das ist leider oft die Folge.
Noch größere Ängste umgeben den herkömmlichen Bereich der Krebserkrankungen. Nach den neuesten statistischen Angaben befinden sich derzeit etwa drei Millionen Bundesbürger in Behandlung oder Nachbehandlung von Krebs. Pro Jahr kommen Hunderttausende Neuerkrankungen hinzu. Wir alle wissen: Jeder von uns könnte der Nächste sein, wenn wir es nicht schon sind.
Ich könnte diese Liste beliebig lang fortsetzen, doch das würde vielleicht bei denen, die ohne Angst hierher gekommen sind, Angst hervorrufen. Das möchte ich nicht. Ich will nur einige Beispiele geben. Wir alle wissen, dass diese Ängste in dieser Welt existieren, vielleicht sogar im Herzen des einen oder anderen von uns.
Ich habe noch gar nicht von Selbstmordattentaten, Bioterror, mit Nitrophen vergifteten Nahrungsmitteln und vielem mehr gesprochen.
Schuldangst als besondere Form der Angst
Zu den mehr gegenständlich geprägten Ängsten gehört auch die Schuldangst, die ich noch erwähnen möchte. Die Bibel sagt im Römerbrief 2,9: „Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses tun.“ Haben wir das gehört? Angst über die Seelen all der Menschen, die Böses tun.
Schuld gegenüber Gott in Form von Übertretung seiner Gebote löst in jedem Fall Angst aus, denn unser Gewissen reagiert. Wir alle haben schon von verbotenen Früchten gegessen, der eine mehr, der andere weniger. Lassen Sie mich dafür ein Beispiel geben.
Jetzt trifft es eine Berufsgruppe. Ich kann nicht ausschließen, dass vielleicht jemand hier unter uns ist, der dazugehört. Ich meine niemanden von uns. Ein Bankangestellter kommt zu einem Seelsorger und bringt jedes Mal eine ungeheure Unruhe mit. Nach einiger Zeit sagt der Seelsorger, geleitet durch den Heiligen Geist und vielleicht auch durch seine Menschenkenntnis, dem Mann ins Gesicht: „Geben Sie es endlich zu, Sie haben in die Kasse gegriffen.“ Da bricht er zusammen und gesteht.
Obwohl das schon Jahre zurücklag und er alles wieder zurückgezahlt hatte, war die Angst im Nacken, man könnte seine Unterschlagung noch in den Büchern entdecken und es könnte alles auffliegen. Das war Schuldangst.
Und ihr Lieben, das Gleiche gilt, wenn Kinder ihre Eltern belogen haben, das Gleiche gilt, wenn junge Leute heimlich voreheliche Beziehungen gelebt haben, das Gleiche gilt für verheiratete Leute, die heimlich einen Seitensprung machen. Das gilt für verborgene Abtreibungen, wo niemand scheinbar weiß, für gestohlenes Material aus der Firma, für Steuerhinterziehung im Geschäft oder privat und so weiter.
Das erzeugt Schuldangst. Das muss sich niemand einreden, das gibt es wirklich.
Da ist nämlich immer die Frage: „Wenn das rauskommt!“ Vor einigen Jahren erlaubten sich einige Jugendliche in Frankreich einen bösen Scherz. Sie schrieben an vier bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in ihrer Stadt einen Brief, in dem nur ein Satz stand: „Es ist alles herausgekommen.“
Drei von den vieren nahmen sich das Leben, einer verschwand auf Nimmerwiedersehen. „Es ist alles herausgekommen.“
Auf einem Gebiet können Übertretungen der Gebote Gottes besonders schwere Ängste auslösen. Viele Menschen gehen mit ihren Ängsten zu sogenannten Lebensberatern, wie sich diese Scharlatane hochtrabend nennen. Ich meine Wahrsager und Wahrsagerinnen.
Sie kommen dann mit viel größeren Ängsten von ihnen zurück, vor allem dann, wenn sie eine Wahrsagung mit negativem Inhalt erhalten haben. So wie eine Nachbarin in meinem Heimatort, die zum Wahrsager oder vielmehr zu einer Wahrsagerin ging und dort als junge Frau gesagt bekam, dass sie einmal keines natürlichen Todes sterben werde.
Lange Zeit, jahrzehntelang, hat sie das irgendwie verdrängt, und es schien keine besondere Auswirkung auf ihr Leben zu haben. Aber dann starb eines Tages ihr Mann. Sie war alleine zuhause, im Haus, und fiel in schwere Depressionen. Sie wurde immer unzugänglicher und so weiter, bis sie erst vor fünfzehn Monaten erhängt in ihrem Haus gefunden wurde – eine Nachbarin meines Elternhauses.
Das ist kein Kavaliersdelikt. Das ist keine Spielerei. Das müssen wir wissen. Das sind ganz reale Dinge.
Weitere Formen der Angst im Alltag
Wir sehen, dass es sehr viele Ängste gibt: Angst vor der Einsamkeit, Angst vor dem Alter, Angst, nicht mehr geliebt zu werden, und Angst, nicht mehr so schön und attraktiv zu sein. Besonders betroffen sind davon Schauspielerinnen und Sängerinnen.
Viele Zeitgenossen leiden auch an Angst vor Menschen. Kinder haben manchmal Angst vor dem Doktor. Erwachsene fürchten sich manchmal vor bestimmten grünen Uniformen. Schwiegertöchter haben manchmal Angst vor ihren Schwiegermüttern. Geschäftsleute fürchten die Konkurrenz.
Manche Menschen haben solche Angst vor Vorträgen wie diesen, die an diesen Abenden stattfinden, dass man sie nicht mit zehn Pferden in eine solche Veranstaltung bringen könnte. Das ist doch seltsam, oder? Angst!
Eine besondere Form der Menschenfurcht ist die Angst davor, was andere sagen, denken oder meinen könnten. Diese Angst tritt besonders dann auf, wenn es darum geht, sich ganz auf Jesus Christus zuzuwenden und diesen Schritt auch vor anderen Menschen zu bekennen.
Urängste und ihre Bedeutung
Bevor wir zum zweiten Punkt kommen, möchte ich noch drei Ängste nennen, die keinen so gegenständlichen, greifbaren Charakter haben. Manche Psychologen sagen, dass diese Ängste auf die Urangst des Menschen zurückgehen. Ich weiß nicht, ob sie Recht haben, ich glaube den Psychologen nicht alles. Aber lassen wir es dahingestellt sein.
Da ist zum Beispiel die allgemeine Lebensangst. Menschen bekommen plötzlich Angst vor dem Leben. Sie wollen morgens nicht mehr aufstehen, haben Angst vor jeder Entscheidung, die zu treffen ist, und wünschen sich am liebsten den Tod. Ihr seelisches Immunsystem ist zusammengebrochen. Das, ihr Lieben, ist eine Art Aids von innen. Das ist genauso schlimm.
Als wir in Karlsruhe in der Großstadt wohnten, sagte mir eine Frau: „Herr Block, wenn Sie mich doch morgens um neun Uhr anrufen könnten. Dann könnte ich aufstehen, dann könnte ich aus dem Bett. Ich kann nicht aus dem Bett. Wenn das Telefon klingeln würde, dann könnte ich mich aufraffen.“
Es gilt, dass diese Lebensängste, diese allgemeinen Lebensängste, nach der Statistik zu urteilen, zunehmen.
Da ist die Zukunftsangst. Was kommt auf mich zu? Muss ich noch schwere Krankheiten und Operationen überstehen? Müssen meine Kinder noch mal in den Krieg? Werde ich meinen Lebenspartner früh verlieren? Kann ich meinen Arbeitsplatz behalten? Gelingt es, die Umweltverschmutzung und das Ozonloch in den Griff zu bekommen? Kann ich, werde ich, muss ich?
Die Zukunftsangst wächst, und sie wird sich noch weiter steigern, denn Jesus Christus hat es vorausgesagt in seiner bekannten Zukunftsrede auf dem Ölberg. In Jerusalem hat er gesagt: „Die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten auf die Dinge, die kommen sollen, über die ganze Erde.“
Man kann es auf eine einfache Formel bringen: Je mehr die Gottesfurcht in unserem Land sinkt, die Ehrfurcht vor Gott, desto mehr steigt die Lebens- und Zukunftsangst der Menschen.
Der eiserne Kanzler Bismarck hat vor hundert Jahren einmal gesagt: „Das deutsche Volk fürchtet nichts außer seinem Gott.“ Heute müssten wir sagen: Das deutsche Volk fürchtet alles außer seinem Gott.
Und da ist schließlich bei unzähligen Menschen die Todesfurcht. Doktor Raymond Moody und Doktor Elisabeth Kübler-Ross, die sogenannten Sterbeforscher, versuchen zwar mit ihren Büchern, den Leuten die Todesfurcht, die Angst vor dem Sterben, zu nehmen. Aber das sind sehr zwielichtige Untersuchungen und Ergebnisse, die sie da veröffentlichen.
Denn sie sprechen alle zusammen immer nur nach dem Sterben von einem Licht, in das man geht, von Wärme, von Harmonie, alles wunderbar, alles schön – und kein Wort zu hören von Verantwortung vor Gott, von Gericht, von Himmel oder Hölle. Kein Wort zu hören.
Es sind Verführungen. Es sind letztlich Leute, vor denen wir warnen müssen, weil sie Menschen betrügen um ihr Seelenheil.
Die Wurzel aller Angst in der Trennung von Gott
Durch die Menschheitsgeschichte zieht sich unsichtbar der rote Faden der Angst. Alles begann, als unsere Ureltern im Paradies die gute Vaterhand Gottes losgelassen hatten. Seitdem regiert die Angst in dieser Welt.
Als Gott der Herr damals durch den Garten Eden, das Paradies, rief: „Adam, wo bist du?“, antwortete dieser: „Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich.“ Hier stand die Wiege der Angst und damit die Wurzel aller menschlichen Ängste.
Die Sünde als Trennung von Gott konnte nicht ohne Folgen bleiben. Der Mensch hatte gesündigt. Er hatte von dem Baum gegessen, von dem Gott gesagt hatte, er solle nicht davon essen. Doch er hatte es trotzdem getan, rebellierte und war ungehorsam gegen Gott. Er wollte sein eigener Herr sein, ja sogar sein eigener Gott.
So geriet er in Trennung von Gott, verlor den Vater und damit die Geborgenheit in der Liebe Gottes. Seitdem ist der Mensch von allen möglichen Ängsten geplagt.
Hier liegt die Hauptursache: Ungeborgenheit, fehlende Geborgenheit in Gott. Der französische Philosoph Jean-Paul Sartre hat es richtig erkannt. Er rief aus: „Wir haben keinen, bei dem wir uns aufgehoben wissen.“ Wir sind nicht mehr geborgen.
Nietzsche sagte gar: „Wir sind wie Zigeuner am Rande des Universums, wir sind Ungeziefer in der Erdrinde.“ Solche schrecklichen Ausdrücke verdeutlichen, dass wir den Vater verloren haben und nicht mehr geborgen sind in Gottes Liebe. Das ist die Wurzel aller menschlichen Angst.
Auswirkungen der Angst auf Körper und Seele
Ich möchte heute Abend noch ein zweites Thema ansprechen, und zwar kurz die Auswirkungen der Angst.
So vielschichtig wie die verschiedenen Arten der Angst sind, so vielfältig sind auch ihre Auswirkungen. Diese werden von Mensch zu Mensch unterschiedlich erlebt. Die häufigsten Auswirkungen und Begleiterscheinungen der Angst sind jedoch sicherlich Depressionen, Niedergedrücktheit, Schwermut, vegetative und organische Störungen, Schlafstörungen, Nervosität bis hin zu akuten Herzproblemen.
Wer dauerhaft in Angst lebt, wird eines Tages krank werden. Ein bekannter Mediziner hat die Auswirkungen der Angst aus seiner ärztlichen Sicht folgendermaßen beschrieben: Jede Angst endet auf dem Weg über unsere Nervenbahnen in einem winzigen Organ der Nebenniere. Deren Drüsen schütten im gleichen Augenblick den Stoff Adrenalin ins Blut aus. Dieses Adrenalin bewirkt allerlei Veränderungen: Das Herz schlägt schneller, Schweiß bricht aus, die Blutgefäße verengen sich, und es treten noch weitere Reaktionen auf.
Auf die Dauer kommt es dadurch zu organischen und psychischen Schäden. Wir sehen: Angst ist eine Verderbensmacht. Wo sie eindringt, wird alles zerstört. Angst greift die Organe an, beeinträchtigt den Geist, setzt die Seele in den Kerker und lässt die Persönlichkeit zerfallen.
Der Filmemacher Rainer Werner Fassbinder – von dessen Filmen ich nicht allzu viel halte, da ich sie auch nicht alle kenne – hat einen seiner Streifen im gebrochenen Ausländerdeutsch „Angst, Essen, Seele auf“ genannt. Und das stimmt: Angst, Essen, Seele auf.
Persönliche Erfahrungen mit Angst und deren Bewältigung
Ihr Lieben, ich spreche heute Abend hier nicht vom grünen Tisch.
Meine Frau und ich haben vor 15 Jahren selbst erfahren, welche ungeheuren negativen Wirkungen in der Angst liegen. Wir waren jung verheiratet, es war unsere erste Ehe. Wir wohnten in der Großstadt Karlsruhe. Meine Frau, ein Mädchen vom Land aus den Bergen Kärntens, war in die Großstadt gekommen. Mitten in der Stadt, umgeben von Hochhäusern, lebten wir in einem Flachbau in einem dunklen Hinterhof.
Ich war an etwa dreißig Abenden im Monat unterwegs zu Vordrehen, und meine Frau war abends meistens allein zu Hause. Dann erhielten wir plötzlich anonyme Anrufe. Wer das schon einmal erlebt hat, weiß, was das bedeutet – das ist Psychoterror.
Meine Frau war allein und schwanger mit unserem ersten Kind. Immer nach Einbruch der Dunkelheit kamen diese Anrufe. Ein Anrufer sagte böse Dinge ins Telefon und machte schreckliche Geräusche. Es war furchtbar. Selbst wenn ich bei ihr war und abends das Telefon klingelte, erschraken wir bis ins Innerste. Es ging uns durch und durch. Und dann kamen die Anrufe auch nachts.
Meine Freunde rieten uns, eine Fangschaltung einrichten zu lassen und zur Polizei zu gehen. Sie sagten, jemand wolle uns kaputtmachen, wir müssten etwas unternehmen. Ich war wirklich drauf und dran, das zu tun. Doch dann las ich in meiner Bibel in der Bergpredigt: „Segnet die, die euch fluchen.“
Da wurde mir klar: Da will uns jemand fluchen, jemand will uns wirklich Böses zufügen. Aber unser Herr hat gesagt: „Segnet die, die euch fluchen.“ Also beschloss ich, wenn der Anrufer das nächste Mal anruft, werde ich ihn am Telefon segnen.
Es dauerte nicht lange. Nachts um halb drei klingelte das Telefon. Ich sprang auf und rief in den Hörer: Bevor er etwas sagen konnte, sagte ich: „Jesus Christus segne dich, lieber Anrufer. Jesus Christus segne dich.“ Am anderen Ende merkte ich, wie er plötzlich stutzte. Dann brach es nochmal aus ihm heraus: Er fluchte fürchterlich und sagte schreckliche Dinge gegen das Christentum. Danach legte er auf.
Ich blieb dabei und sagte immer wieder „Jesus Christus segne dich“, während er redete, bis er auflegte. Dann war der Spuk vorbei.
Wir wissen, wer das war. Dieser junge Mann ist heute nicht mehr am Leben. Er ist auf schreckliche Weise umgekommen. Das haben wir ihm nicht gewünscht. Trotzdem mussten wir die Auswirkungen tragen.
Meine Frau verlor das erste Kind am Ende der Schwangerschaft. Es hat lange gedauert, bis wir wieder ohne Angst in der Dunkelheit leben konnten.
Auch ich – und ich schäme mich nicht, das als Mann zu sagen – war bei der Armee, als Soldat, ich hatte einiges hinter mir. Aber solche Dinge treffen Männer und Frauen gleichermaßen, wenn sie als Psychoterror bezeichnet werden müssen.
Darum möchte ich noch einmal betonen: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Angst etwas Furchtbares ist. Und ich wünsche mir, dass angsterfüllte Seelen Hilfe bekommen.
Die Überwindung der Angst durch die Liebe Gottes
Und dazu möchte ich jetzt zum dritten Teil dieses Vortrags heute Abend kommen. Ich möchte sprechen über die Überwindung von Angst, drittens die Überwindung der Angst.
Wir haben gesehen, dass jeder Mensch Ängste hat. Ich weiß nicht, was es bei dir ist. Vielleicht hast du eine ängstliche Natur geerbt. Das gibt es, und die Zwillingsforschung hat zweifelsfrei wissenschaftlich erwiesen, dass man eine ängstliche Natur erben kann. Meistens wird sie aber anerzogen. Wenn man eine Mutter oder einen Vater hat, die ständig sagen „So und da nicht hin“ und „Aufpassen“ und überall Gefahren sehen, dann wird einem die Angst anerzogen. Das Ergebnis ist dasselbe: Man wird sehr ängstlich.
Oder man ist durch schwere Erlebnisse gegangen: Krankheit, Verlust, Verlust eines lieben Angehörigen, vielleicht des Lebenspartners. Man ist dann im seelischen Bereich nicht mehr voll belastbar. Was es auch immer war, nun ist Angst in deinem Leben.
Ich meine nicht die Angst, die man hat, wenn man ganz alleine durch einen Wald laufen muss. Dann pfeift man einfach ein bisschen, und das kann man irgendwie hinter sich bringen. Ich meine jetzt wirklich Angst, die da ist und die im Nacken sitzt und die zu schaffen macht.
Du fragst dich: Wie müsste der sein, bei dem ich wirklich aufgehoben sein könnte? Es müsste doch ein Liebender sein, dessen Liebe groß ist, dessen Liebe unendlich ist, der mich liebt trotz meines Versagens, trotz meiner Fehler. Es müsste ein Liebender sein, der liebt, weil er Liebe ist, der nicht nur dann liebt, wenn ich liebenswert bin.
Und es müsste aber auch ein Mächtiger sein, ein Starker, einer, dessen Macht unendlich groß ist, größer und stärker als die grausame Macht des Todes sogar, die uns alle bedroht. Es müsste ein Starker sein, ein Mächtiger. Und es müsste einer sein, der immer und überall da ist, dessen Nähe auch in einem Operationssaal oder in einem offenen Grab erfahrbar ist oder in anderen furchtbaren Situationen unseres Lebens.
Dann, wenn es so jemanden gäbe, dann könnte ich vertrauen und glauben.
Darf ich dir sagen: Es gibt diesen einen, und er heißt natürlich Jesus Christus. Er ist ein unendlich Liebender. Er liebte uns bis zum Tod am Kreuz, wo er stellvertretend für unsere Sünde starb. Die Bibel sagt: Niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben lässt für seine Freunde. Größere Liebe gibt es nicht. Und das hat er getan.
Er starb am Kreuz stellvertretend. Er war ohne Sünde, er starb für deine und meine Schuld. Und er ist auch ein Mächtiger. Das Zeichen seiner Macht ist seine Auferstehung von den Toten. Er hat wirklich den Tod besiegt. Der Tod konnte ihn nicht festhalten. Er war tot, aber er ist lebendig. Er ist auferweckt worden am dritten Tag. Er ist der Herr.
Alle Knie werden sich einmal vor ihm beugen, auch die Knie eines Stalin und eines Idi Amin, eines Mao Zedong und eines Saddam Hussein. Alle Knie werden sich vor ihm beugen. Er ist der Herr, er ist der Starke und Mächtige schlechthin.
Und durch seinen Geist, durch den Heiligen Geist, ist er immer und überall da. Er kann jetzt hier sein, in dem Raum, in dem wir alle sind. Er ist uns näher als die Luft, die wir atmen, weil wir hier zusammengekommen sind, zu ihm hin letztlich. Wir haben uns um ihn versammelt. Er ist unsere unsichtbare Mitte jetzt hier in dieser Veranstaltung.
Er kann genauso in Rio de Janeiro sein oder in Sibirien. Er ist durch seinen Geist immer und überall da. Und er bewohnt jedes Herz, das sich für ihn öffnet, das sich abwendet von einem Leben in Selbstbestimmung, Selbstherrschaft, Autonomie und das sich hinwendet zu ihm, zu dem Einzigen, der unser Leben erfüllt machen kann.
So möchte ich dich wirklich ermutigen, dich diesem Herrn anzuvertrauen, der dich wirklich liebt. Die Bibel sagt: Die Liebe vertreibt die Angst. So haben wir es vorhin gelesen, so hat es Johannes geschrieben in seinem Brief. Die Liebe vertreibt die Angst.
Und schau, genau hier ist der Schlüssel zu dem Thema Angst: Die Liebe vertreibt die Angst. Wer sich noch ängstet, der ruht noch nicht völlig in der Liebe. Aber wahre Liebe vertreibt die Angst.
Wenn Angst in dein Leben gekommen ist, dann gibt es nur einen Weg zur Überwindung: Die Liebe Gottes in Jesus Christus zu erkennen, die er zu dir hat. Dann wirst du geborgen sein in der Liebe des Vaters.
Ich muss wieder ein Beispiel sagen, das kann man so theoretisch nicht verstehen: Da ist eine schüchterne Frau in Reutlingen. Wenn eine Maus im Zimmer ist, steigt sie auf den höchsten Stuhl oder sogar auf den Schrank, wenn es sein muss, und quietscht lauter als die Maus.
Aber eines Tages kommt sie vom Einkauf nach Hause und sieht schon von weitem, das Haus brennt, und ihre kleine Tochter ist noch drin. Kein Feuerwehrmann kann sie aufhalten. Sie nimmt sich ein Tuch vom Mund, rennt in das einsturzgefährdete Haus und kommt nach kurzer Zeit mit dem Mädchen auf dem Arm wieder raus.
Wie war so etwas möglich? Die Liebe war größer als die Angst. Die Liebe hatte die Angst vertrieben. Hier war es die Liebe zu jemandem.
Aber genau so ist es: Die Liebe von jemandem, die Liebe, die Gott zu uns hat, die kann Angst vertreiben. Liebe ist stärker als Angst.
Und so gilt es, wie Johannes hier schreibt, die Liebe, die Gott zu dir hat, zu erkennen. Schau, Jesus Christus ist um deinetwillen in das Feuer gelaufen, in das lodernde Feuer des Zornes und Gerichts Gottes.
Er ist dort am Kreuz von Golgatha gestorben, unter dem Zorn Gottes, unter dem Nein Gottes über unsere Sünde, über unser Eigenleben, über unsere Rebellion, dass wir nicht wollten, dass Gott Herr ist in unserem Leben.
Dafür ist er gestorben, dafür lief er in das Feuer des Zornes und Gerichts Gottes. Und nun schreibt Johannes: Wir haben in diesem Geschehen die Liebe Gottes erkannt und geglaubt. Erkannt und geglaubt.
Wo die Liebe Gottes erkannt und geglaubt wird, da entsteht Überwindung der Angst. Da findet man zurück in die Geborgenheit bei Gott, in der Liebe Gottes.
Beispiel einer Lebensveränderung durch die Erkenntnis der Liebe Gottes
Ich muss an jenen jungen Moslem in Berlin denken, der zu einer solchen Veranstaltung kam – zu einem offenen Abend, den eine junge Gemeinde dort durchführte. Er hörte die Lieder, die dort gesungen wurden, und er hörte das Evangelium. An diesem Abend hörte dieser junge Moslem zum ersten Mal: „Gott liebt nicht nur die Guten, Gott liebt auch die Bösen, die Schlechten, die Sünder.“ Das war neu für ihn, und es sprach ihn an.
Am Ende sprach er mit dem Referenten, bekam ein Neues Testament geschenkt und versprach, darin zu lesen. In den nächsten Tagen las er die ersten acht Kapitel des Johannesevangeliums. Dann ging er auf seine Knie und betete ein originelles Gebet. Er sagte: „Allah, verzeih mir, dass ich Mohammed von jetzt an nur noch verehren kann, aber Christus wieder lieben muss, denn er hat mich zuerst geliebt.“
Merken wir uns das: Dieser junge Mann hatte das Evangelium verstanden. Er hatte erkannt und geglaubt an die Liebe, die Gott zu uns hat, in Jesus Christus.
Vielleicht bist du kein Moslem, doch das gilt genauso für jemanden, der evangelisch getauft und konfirmiert wurde, katholisch getauft und gefirmt wurde oder konfessionslos aufgewachsen ist und keine persönliche Beziehung zu Gott hatte. Vielleicht hast du nicht in dieser Geborgenheit gelebt. Du musstest, wie Sartre sagte, „Wir haben keinen, bei dem wir uns aufgehoben wissen, alleine in dieser Welt.“
Wie ist es bei dir? Ohne Jesus Christus bist du, mit oder ohne Angst, auf dem Weg des Verderbens.
Erinnerst du dich, dass wir vorhin vom Sündenfall sprachen? Der von Gott getrennte Mensch versteckte sich in seiner Angst vor dem heiligen Schöpfer. Dort sahen wir die Wurzel aller Angst in dieser Welt.
Der Mensch ist seitdem geistlich tot in seinen Sünden und Übertretungen. Er ist von Gott getrennt. Sünde bedeutet Trennung.
Weißt du, Gott hat dich geschaffen, damit du in harmonischer Gemeinschaft mit ihm leben solltest. Doch nun bist du durch die Sünde deines Unglaubens und Ungehorsams von Gott getrennt. Dir fehlt die Geborgenheit in Gott, deinem Schöpfer.
Du kennst ihn nicht als Freund und liebenden Vater, wie das Singteam vorhin gesungen hat, sondern du musst ihn zu Recht als Feind und strengen Richter fürchten. Darin liegt letztlich der Ursprung all deiner Angst.
Du bist ungeborgen, du hast den Vater verloren. Deine Angst hat mit deiner nicht vergebenen Schuld zu tun. Im tiefsten Inneren hast du Angst vor Gottes Gericht.
Das kann kein Psychotherapeut wegtherapieren. Du gehst dahin, zahlst 300 Euro im Monat für die Sitzungen, und am Ende hast du deine Angst nicht verloren, weil er deine Schuld nicht wegtherapieren kann.
Vielleicht hast du nicht in die Kasse gegriffen wie jener Bankbeamte. Vielleicht hast du aber Gott nicht geehrt, du hast Gott nicht über alle Dinge geliebt, du hast seinen heiligen Namen missbraucht. Ach Gott, wie es kalt! Ach Gott, wie es heiß! Und immer solche Sätze gesagt.
Manche Leute können keinen Satz sagen, ohne dabei den Namen Gottes im Munde zu führen und damit zu missbrauchen.
Du hast deinen Eltern vielleicht nicht gehorcht. Du hast vielleicht Menschen gehasst. Du warst vielleicht unrein in Gedanken und Taten. Du hast vielleicht gelogen. Du hast vielleicht andere Schuld auf dich geladen.
Du bist ein Sünder, und du musst Angst haben vor Gottes Gericht. Gott wird dich einmal zur Rechenschaft ziehen, denn er ist heilig. Er muss die Sünder richten.
Aber nun höre: Gott ist auch Liebe. „Gott ist Liebe“, schreibt Johannes. Und Gott will doch gar nicht den Tod des Sünders. Gott hat keine Freude daran, wenn Menschen verloren gehen, ewig getrennt sind von ihm, von der Quelle des Lebens.
Das will Gott nicht, sondern er will, dass der Sünder umkehrt von seinem Weg und lebt.
Darum hat Gott Jesus Christus in die Welt gesandt. Dieser Jesus Christus vertraute und gehorchte seinem Vater vollkommen. Jesus Christus kannte keine unverschuldete Angst, keine selbstverschuldete Angst.
Doch als seine Passion begann, ging er nach Gethsemane. Dort fing er an zu zittern und zu zagen. Weißt du warum? Weil er wusste, dass ihn sein Weg an das schreckliche Kreuz führen würde.
Und als er dann am nächsten Tag dort zwischen Himmel und Erde angenagelt hing, rief er in seiner Angst aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Da ist er um unseres Willens in die Ängste, in die Furcht, in die Qual des Gerichts hineingegangen.
Weißt du warum? Damit du und ich nicht mehr verlassen und getrennt von Gott sein müssen. Damit wir zurückfinden können in die Geborgenheit der Liebe Gottes.
Jesus hat alles für uns getan. Er hat den Weg gebahnt, den Preis bezahlt, den Himmel geöffnet und den Vater versöhnt. Nun wartet er auf unsere Antwort.
Abschluss und Einladung zum Gebet
Ich möchte heute Abend zum Schluss kommen und schließen mit jener bewegenden Geschichte, die vor dreißig Jahren durch die ganze Weltpresse ging. Der eine oder andere wird sich vielleicht daran erinnern.
Es wurde berichtet, dass japanische Fischer einen japanischen Soldaten, einen Unteroffizier, einen Sergeant, mit ihrem Fischerboot aufgegriffen hatten. Dieser Mann hatte sich 28 Jahre lang auf einer dem Festland vorgelagerten Insel versteckt gehalten, weil er dachte, Japan sei immer noch im Krieg mit Amerika.
28 Jahre lang lebte dieser Mann im Kriegszustand, obwohl längst Frieden herrschte. 28 Jahre lang in Angst, dass ihn die Amerikaner doch noch auf seiner Insel finden, gefangen nehmen oder töten würden. 28 Jahre in Angst, obwohl der Krieg schon lange vorbei war.
So geht es, fürchte ich, vielen in unserem Land. Wenn du zu ihm kommst, wird er dich annehmen und dich versöhnen. Denn die Versöhnung ist schon lange geschehen – seit 1950 Jahren. Du musst nicht mehr in Angst vor Gott und seinem Gericht leben, auch nicht in Ungewissheit darüber, wo du das Leben nach dem Tod verbringen wirst.
Du kannst diese Geborgenheit finden. Du kannst die wunderbare Liebe entdecken, die Gott in Jesus Christus zu dir hat. Wenn du diese Liebe erkennst, glaubst und sie für dich annimmst, wenn du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter in dein Leben aufnimmst, dann nimmt Gott deine Schuld.
Dann nimmt er auch die Grundangst deines Lebens weg. Die Grundangst – nämlich die Angst vor dem strafenden Gott, vor einem knechtenden Teufel und vor dem ewigen Verlorensein – wird dein Leben nicht mehr quälen.
Ich kann dir nicht versprechen, dass du dann keine Angst mehr vor Mäusen, vor dem Zahnarzt oder vor dem ein oder anderen hast, vor dem man erschrecken kann in dieser Welt. Das kann ich dir nicht versprechen. Auch vor Gewitter, Donner und Blitz haben viele Menschen Angst. Ich kann dir nicht versprechen, dass diese Ängste in deinem Leben nie wieder auftauchen.
Aber die Grundangst deines Lebens – die möchte ich dir einfach nehmen. Ich möchte dich ermuntern: Wage es, dein Leben Jesus Christus anzuvertrauen.
Du wirst die gleiche Erfahrung machen wie jener Moslem in Berlin, wie ich sie auch machen durfte, und vielleicht viele, die in diesem Raum sind. Vielleicht wirst du verspottet, vielleicht musst du sogar mit Christus leiden. Aber er geht mit dir.
Er ist ein unendlich liebender, mächtiger Herr, der immer und überall da ist. Er will der Herr deines Lebens sein.
Wollen wir zusammen aufstehen zum Gebet?
Herr Jesus Christus, dafür wollen wir dir von ganzem Herzen danken, dass du Realität bist, dass du Wirklichkeit bist. Du bist keine Einbildung, keine Seifenblase. Du bist nicht nur eine religiöse fixe Idee für Leute, die mit dem Leben nicht zurechtkommen. Du bist Wirklichkeit!
Ich danke dir, dass dein Wort, die Bibel, Wahrheit ist und uns bezeugt, dass du der bist, der alles für uns getan hat. Du bist der unendlich Liebende, der Starke und Mächtige, der Sünde, Tod, Teufel, Hölle und Welt überwunden hat und uns mit Gott versöhnen kann.
Du kannst uns diese Geborgenheit, diese Grundgeborgenheit schenken. O Herr, ich möchte dir danken, dass ich zurückfinden durfte in die Liebe Gottes. Ich danke dir für jeden, der hier in diesem Raum das auch erleben durfte.
Ich möchte aber auch bitten, Herr, für die, die hierher gekommen sind und sich danach ausstrecken, die nach Frieden mit Gott, nach Geborgenheit und nach Befreiung von Angst suchen.
Herr, du hast uns deinen Weg gezeigt durch dein Wort. Hilf, dass Menschen dir vertrauen, deinem Wort vertrauen, gehorchen und Christus in ihr Leben hineinnehmen.
Ich bitte dich darum von ganzem Herzen, Amen.