Eine kleine Lehrpredigt für Sie basiert auf einem Wort aus Epheser 1,13-14, das von der Versiegelung durch den Heiligen Geist spricht.
In Jesus seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit. In Jesus seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, mit dem Heiligen Geist versiegelt worden. Dieser Geist ist die Verheißung, das Unterpfand unseres Erbes zur Erlösung, damit wir sein Eigentum werden zum Lob seiner Herrlichkeit.
Herr, dieses Siegel soll kein Zeichen sein, das etwas verschließt oder verhüllt. Vielmehr bitten wir dich, dass du uns erklärst, was es bedeutet. Amen.
Einführung in das Thema Versiegelung durch den Heiligen Geist
Als wir heute Morgen beim Frühstück über dieses Kapitel sprachen – die Versiegelung durch den Heiligen Geist – sagte ich zu meiner Frau: „Hast du nicht noch ein Bild? Ich brauche das, die Kinder sind heute da, und ich habe keines.“
So sind wir erst darauf gekommen, dass das Wort „versiegeln“ heute eine ganz andere Bedeutung hat. Manchmal ist man regelrecht von Blindheit geschlagen. Das Versiegeln spielt ja eine große Rolle beim Möbelkauf oder beim Verlegen von Parkett in einem Zimmer. Dort wird versiegelt.
Unser ganzes Wort wird dabei so falsch angewendet, dass man das heute zuerst einmal abwehren muss. Darum geht es nicht: Es handelt sich nicht darum, dass man gleichsam eine Schutzschicht über etwas legt und dann nicht mehr davon berührt werden kann.
Das wäre wunderbar, wenn man in unserem Glaubensleben so eine Lackschicht darüber spritzen könnte. Dann wäre man darunter geborgen und behütet.
Es wird immer wieder gewisse Gruppen geben – christliche Gruppen –, die solche Lackschichten anbieten und sagen: „Wenn du den nimmst, dann kann dein Glaube nie mehr angetastet werden.“
Wir wissen jedoch, dass das alles gar nicht stimmt, weil unser Glaube, solange wir in dieser Welt leben, ein angefochtener, angeschlagener und umkämpfter Glaube ist.
Das Bild des Siegels und seine Bedeutung
Um was handelt es sich dann beim Versiegeln wahrer Kinder? Wir sind im Stuttgarter Westen aufgewachsen, und hinter unserem Haus war die frühere Farbenfabrik Siegle, die zur Annelin gehörte, einem großen deutschen IG-Farbenkonzern. Dort war eine Bombe hineingefahren, und wir sind als Kinder gern darin herumgeklettert. Das war wunderbar, denn man fand große Pulverdosen. Man konnte das Violett und das Gelb herausfliegen lassen und kam dann wunderbar bemalt und besudelt nach Hause.
Eines Tages sind wir mit einer besonderen Errungenschaft zurückgekommen: einem Stempel. Wir wussten gar nicht, was das war. Dann hat sich unser Vater Zeit genommen und uns erklärt, worum es sich handelt. Es ist ein Siegel, das ich heute noch besitze, mit einem echten deutschen Reichsadler darauf.
Unser Vater nahm dann diesen roten Siegellack und drückte den Siegelstempel hinein. Wenn der Lack, der Siegellack, erkaltet war, konnte man wunderbar die Umrisse sehen. Sogar die kleinen Verästelungen dieses Adlers waren ganz deutlich sichtbar.
Dieses Bild brauchen wir heute. Was der Heilige Geist macht, ist, dass er in ein weiches Material – und das sind wir Menschen, weiches Material – etwas einprägt, sodass man hinterher die feinen Umrisse des Urhebers, des Stempels, sieht, der dieses Bild eingeprägt hat.
Der Sinn des Versiegelns durch den Heiligen Geist
Ich möchte drei Dinge sagen, warum dieser Geistgott uns nun wie mit einem Siegel einprägt. Ich unterteile das in drei Teile: zuerst den Sinn dieses Versiegelns, also dieses Einprägens in das weiche Material.
Der Sinn: Es ist ganz wichtig, warum überhaupt dieses Siegel in unser Leben eingeprägt wird. Es wird hier gesagt, wir haben das Wort der Wahrheit. Dieses Wort haben wir gehört – wir Christen hören zuerst das Wort der Wahrheit im Evangelium. Dann kommen wir zum Glauben an Jesus.
Was macht nun der Heilige Geist? Er macht uns den Glauben nicht so, dass wir gar nicht mehr daran zweifeln können. Vielmehr macht der Heilige Geist unseren Glauben fest, indem er uns Jesus groß macht.
Das Erste, was ich sagen will: Der Geist Gottes will uns in unserem Glauben bestätigen. Ich suche in meinem Leben immer nach einer Bestätigung. Wenn wir als Menschen zum ersten Mal das Evangelium hören, dann wird uns Jesus groß. Wir erkennen, was er uns im Evangelium geben will. Und dann wollen wir auch eine Gewissheit haben, die uns versichert, dass wir im Glauben bestätigt sind. Wir wollen einen Beweis haben.
Viele sagen mir immer wieder: „Ich bin in meinem Glaubensleben gar nicht sicher, ich habe keinen Frieden.“ Sie suchen nach einem solchen Frieden, nach einem Zeichen. „Wenn ich es nur fühlen könnte, dass Jesus mein Herr ist. Wenn mir das nur gewiss wäre.“ Immer wieder kommen viele Fragen von gläubigen Menschen, die sagen: „In meinem Leben ist das gar nicht so. Ich bin so angefochten und muss unter den Ereignissen, die ich durchmachen muss, immer wieder spüren, dass mein Glaube nicht fest wird. Wo bekomme ich denn nun eine Bestätigung?“
Nun entsteht ein Missverständnis, als ob der Heilige Geist uns gleichsam ein solches Zeichen geben könnte. Es könnte ja sein, dass wir denken: Diese Versiegelung mit dem Heiligen Geist kommt wirklich auf uns zu und gibt uns dann ein äußeres Zeichen der Bestätigung. Wir wünschen uns, dass wir etwa in Gräbern stehen und gar nicht mehr angefochten sind, sondern gewiss, zuversichtlich und fröhlich.
Ich muss Ihnen sagen: Das ist nicht richtig. Der Heilige Geist gibt uns dieses Siegel nicht, und das ist auch nicht der Sinn. Der Sinn des Heiligen Geistes und dieses Siegels, das er uns einprägt, ist nicht, uns Gefühle zu geben. Was der Heilige Geist tun will, ist, uns immer nur dorthin zu weisen, wo wir allein Frieden, Gewissheit und Ruhe finden. Und das ist im Glauben einzig und allein Jesus.
Die Versiegelung ist nicht der Grund meines Glaubens, sondern Jesus, der für mich starb. Der Sinn des Heiligen Geistes ist, dass er uns Jesus groß macht und uns in diesen Augenblicken immer wieder das bestätigt.
Mir hat ein junger Mann von auswärts in diesen Tagen einen Brief geschrieben. Er ist weit von hier weg und hat davon gesprochen, wie sein Glaube immer wieder wackelt und unsicher ist. Ich habe ihm gerade vor diesen Pfingsttagen einen Antwortbrief schreiben dürfen. Darin habe ich ihm mitgeteilt: Es ist merkwürdig – solange wir leben, stehen wir im Kampf um den Glauben, um Gewissheit und um Geborgenheit.
Wir können aus einem Gottesdienst herausgehen, fröhlich und befreit. Doch es braucht gar nicht lange, dann sind die alten Fragen wieder da. Es gibt also keine Versicherung, keinen Beweis und kein Zeichen, auf das man ruhen kann. Aber der Geist Gottes wirkt immer wieder in Zeiten der Müdigkeit, indem er uns plötzlich stark macht. So können wir diesen Jesus mit dem Frieden begreifen, den er uns schenkt. Und dann bekomme ich immer wieder Ruhe mitten im Leben.
Das ist der Sinn dieses Siegels: Es führt uns zu Jesus. Er macht uns das Wort Gottes groß und macht uns das Bibellesen interessant.
Jetzt achten Sie bitte wieder darauf, dass Sie nichts Neues suchen. Immer wieder taucht unter lebendigen Christen die Frage auf, ob nicht etwas Neues dazukommen müsste nach der Bekehrung, nach dem Anfang mit Jesus. Ob man nicht noch irgendwo etwas mitgeteilt bekommt, das einen im Leben sicher und fest macht. Nein, das gibt es nicht.
Der Heilige Geist gefällt es vielmehr, unseren Glauben zu bestätigen. Aber den Glauben, den er bestätigt, ist immer nur der Glaube an Jesus. Und mir wird das von Mal zu Mal immer wunderbarer und größer: Ich bin in ihm geborgen, ich bin in ihm behütet, ich bin in ihm bewahrt.
Solange wir leben, werden wir müde und matt im Glauben. Es ist das Wunder des Heiligen Geistes, dass er die Mattigkeit und Müdigkeit aufrichtet und stärkt. Aber nicht die Versiegelung ist das Thema, sondern der Heilige Geist hat immer eine dienende Funktion.
Ich glaube nicht an den Heiligen Geist, als ob er mir Frieden geben könnte. Es ist vielmehr das Werk des Heiligen Geistes, dass er uns von Müdigkeit, Schwäche und Sündhaftigkeit befreit und uns dorthin führt, wo wir Frieden finden.
Wir sind versiegelt durch den Heiligen Geist. Wir haben dieses Pfand, das uns im Glauben bestätigt. Suchen Sie im Glauben nicht mehr nach etwas, das ruhig und friedvoll macht, als allein diesen Heiligen Geist, der Sie dorthin führt, wo Sie am Kreuz Jesu stehen und am Kreuz Jesu Frieden finden.
Der Zweck des Siegels des Heiligen Geistes
Der zweite Punkt, den ich Ihnen mitteilen möchte, ist der Zweck dieses Siegels. Wozu brauchen wir eigentlich das Siegel des Heiligen Geistes?
Wir sprechen hier von der Versiegelung, vom Buch mit sieben Siegeln. Dabei denkt man oft an etwas Geheimnisvolles, das über dem Wort Gottes oder über den Geheimnissen der Welt liegt. Doch genau das ist hier nicht gemeint. Es geht nicht darum, dass uns etwas verschlossen wird, sondern etwas ganz anderes als eine Verhüllung.
Das Wort Gottes braucht kein Siegel – das ist wahr und gültig. Gott hat kein Siegel unter sein Wort gesetzt. Man kann es verstehen, und es ist gewiss, dass es sich erfüllen wird. Kein Buchstabe und kein Häkchen wird von diesem Wort aufgelöst, bis zum Letzten wird es sich erfüllen.
Aber warum gibt uns dann der Heilige Geist dieses Siegel? Im Neuen Testament lesen wir, dass Jesus dieses Siegel empfängt, zuerst bei seiner Taufe, als der Heilige Geist auf ihn kommt. Dabei versichert Gott Jesus: „Du bist mein geliebter Sohn.“
Was ist der Zweck dieses Siegels? Es macht den Betroffenen fest und gewiss: Du gehörst ihm. Das ist also die Aufgabe dieses Siegels, das uns der Heilige Geist gibt. Er macht uns Menschen gewiss, dass wir des Vaters Eigentum sind.
Dasselbe finden wir in Johannes 6, wo Jesus sagt, dass das Siegel des Vaters auf ihm ruht. Das ist eine Bestätigung, die der Vater ihm gegeben hat. Und das ist für unser Leben ganz wesentlich.
Wenn wir dieses Siegel nicht haben, sind wir arme Leute. Wenn aber das Siegel des Heiligen Geistes auf uns liegt, erhalten wir die Bestätigung und Ermutigung: Du bist Eigentum des Vaters. Du gehörst ihm, auf dir ruht sein Geist. Das ist eine große Sache.
Wir erinnern uns auch an die Weissagung in Jesaja 42: „Siehe, das ist mein Knecht, ich habe ihm meinen Geist gegeben.“ Er hat den Heiligen Geist bekommen – warum? Weil er Gottes Dienst tun wird. Er wird hinausgehen und das Recht in Treue hinaustragen.
Diese Verheißung wurde zuerst auf Jesus gesprochen. Aus ihr verstehen wir auch, was der Heilige Geist in uns tut. Er will uns fest und gewiss machen, dass wir Eigentum Jesu sind. Und er will uns gebrauchen, als sein Eigentum zu wirken und zu dienen.
Das ist der Zweck dieses Siegels: Es ist das Eigentumsrecht unseres Gottes, das uns gegeben wird. Wenn ein Mensch den Heiligen Geist in seinem Leben empfängt, erlebt man das nicht durch äußere Zeichen.
Es gibt kein sichtbares Zeichen, an dem man den Heiligen Geist erkennt, außer daran, dass ein Mensch gewiss wird: Ich gehöre Gott. Ich darf ihm allein dienen, und ich bin sein Kind.
Viele hier sitzen vielleicht ohne das Siegel des Heiligen Geistes. Beten Sie darum: „Ich will meinen Geist in euch geben.“ Damit haben wir auch heute unseren Gottesdienst begonnen.
Das Wichtige ist, dass Sie aus dem Wort Gottes heraus verstehen können: Ja, ich gehöre ihm. Sein Geist gibt meinem Geist Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind. Das will er mir durch seinen Geist sagen.
Das war der zweite Punkt: Der Zweck des Heiligen Geistes ist, dass er uns darin festmacht. Dieses Siegel wird Menschen gegeben und in ihnen eingeprägt. Das ist die Wirkung des Geistes Gottes.
Es ist bitter, wenn wir das Werk des Heiligen Geistes nicht mehr kennen. Ich sagte Ihnen, dass ich Ihnen eine Lehrpredigt halten möchte, wenn wir nicht mehr wissen, was der Geist Gottes uns geben will.
Das Ziel des Siegels des Heiligen Geistes
Und nur noch das Dritte, das Ziel dieses Siegels. Ich danke Ihnen, dass Sie Geduld mit mir hatten, und wir können das doch fortsetzen.
Das Ziel des Siegels des Heiligen Geistes in unserem Leben möchte ich noch einmal in drei Dinge unterscheiden. Paulus sagt hier: Ihr seid versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, als ihr gläubig wurdet. Der Heilige Geist kommt nach dem Glauben. Zuerst kommt der Glaube, und dann kommt das Versiegeln. Zuerst kommt das Vertrauen zu Jesus, das auch schon vom Heiligen Geist gewirkt ist, aber erst danach folgt die Bestätigung.
Werden Sie nicht müde, wenn es oft im Leben lange dauert, bis man die Versiegelung wahrnimmt, dass einem der Geist Gottes das zuspricht: „Doch ich bin sein Eigen, ich gehöre ihm!“ Nur das ist das Ziel dieses Siegels. Was will es denn? Es will Erkenntnis Jesu verschaffen.
Das ist jetzt wichtig: Man soll immer mehr von Jesus entdecken und begreifen. Das Fortschreiten im Glauben ist daran zu erkennen, dass uns Jesus immer größer wird. Man wird gar nicht viel tiefer in die Weisheit Gottes eindringen, als dass einem seine Gabe, die uns Jesus hier gibt, immer wunderbarer und immer größer wird.
Im Epheserbrief wird das fortgesetzt mit der Aussage, dass unsere Augen verhüllt sind und dass wir ihn gar nicht sehen können. Dann kommt das Wort, das Paulus ein wenig später bringt: Er erleuchte die Augen eures Herzens, er mache eure Augen so weit auf, dass ihr erkennen mögt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid und welchen Reichtum an Herrlichkeit er den Heiligen beschieden hat (Epheser 1,18).
Das war die Bitte des Paulus, dass uns der Heilige Geist die Augen auftut, damit wir erkennen können, wozu wir von ihm gerufen sind und welchen großen heiligen Wert er unserem Leben gibt. Das eröffnet uns die Augen – das ist das Ziel des Heiligen Geistes.
Das Nächste, was er uns gibt, und das ist seine Wirkung, wenn er uns dieses Siegel gibt: Er wirkt neues Leben. Wir haben das auch schon in diesem Eingangswort vernommen, dass es das wichtigste Anliegen unseres Gottes ist, dass er durch den Heiligen Geist neue Kraft in uns gibt.
Wir sind ja manchmal solche Typen, die schon mit unserer Körperkraft, wie wir merken, manchmal nicht über unerschöpfliche Kräfte verfügen. Aber das ist im geistlichen Leben noch viel schlimmer. Wir haben ja oft geleugnet, dass wir vor Gott in den Aufgaben, die er uns zugemessen hat, nicht bloß Schwächlinge sind, sondern große Versager. Als ob wir das so könnten: Gutes tun, Liebe üben, Gerechtigkeit wirken, Freundlichkeit zeigen, heilig dem Herrn dienen – wie soll ich das mit meinen Gaben können?
Im Neuen Testament wird immer wieder gesagt: Der Heilige Geist will in uns Wohnung nehmen und uns so verwandeln, dass es geht wie bei einer Pflanze, die mit ihren Wurzeln im Ackerboden sitzt und von dort die Kräfte heranzieht. Dann entsteht organisch eine Frucht, die am Stamm wächst, dort, wo der Stamm im Boden verwurzelt ist und sein Wasser und seine Kraft aus dem Boden beziehen kann. So wächst die Frucht.
Paulus beschreibt das als die Frucht des Heiligen Geistes, die dann Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Sanftmut und Keuschheit heißt. Das alles wächst aus dem Heiligen Geist.
Es hat gar keinen Wert, wenn man im Christenleben versucht, sich mit rigoroser Strenge diese Werke abzuringen und sich zu kasteien. Es geht nur aus einer Umwandlung, wenn ich eben aus dem Heiligen Geist, aus diesen Kräften lebe, aus denen schon Jesus gelebt hat, und mich von diesem Geist erfüllen lasse. Er will in uns wirken und neues Leben schenken – neue Taten, neue Werke.
Und noch ein Drittes: Er schafft Gemeinschaft. Dieser Heilige Geist, der uns versiegelt, ist gleichzeitig der, der uns mit Christenmenschen zusammenbindet. Wenn wir andere Christen treffen, dann zieht uns immer wieder an, dass wir in ihnen etwas sehen – nicht das Gesicht oder die menschliche Eigenart, die jemand von Natur hat, auch die interessiert uns nicht –, sondern wenn wir in einem Menschen die Spuren sehen, die von der Wirkung Gottes in diesem Menschen herrühren. Dort hat auch der Heilige Geist sein Werk getan.
Das ist die Gemeinschaft, die wir suchen. Dass wir miteinander mal Kaffee trinken, ist etwas Schönes, ein Frühlingsabend ist etwas Schönes. Aber die Gemeinschaft geht viel tiefer: Dass ich einen entdecke, der auch von diesem Geist Gottes getrieben ist. Das ist es, was uns unter Christen verwandt macht.
Wenn wir von der Einigkeit der Kirchen heute reden – lassen wir doch mal die Organisationen weg, die interessieren uns jetzt nicht. Uns geht es nicht um die Einheit der kirchlichen Organisationen, sondern um die Einheit der Christen. Und ich suche das, wenn ich in einen Gottesdienst komme. Heute, wenn wir zusammen sind, dann suchen wir diese Einheit im Geist Gottes, dass wir voneinander wissen: Dort ist auch ein Mensch, der sich von diesem Geist Gottes treiben lassen will.
Das schließt uns zusammen. Aber nicht nur schließt das uns unter Menschen zusammen, unter uns sterblichen Menschen, sondern gleichzeitig verbindet uns dieser Geist Gottes mit dem lebendigen Gott. Er verbindet uns mit dem großen heiligen Gott, so dass wir zu ihm sagen können: Aba, lieber Vater, und wie Kinder zu ihm treten dürfen.
Das ist eine Wirkung dieses Heiligen Geistes. Und alles, was uns da beschrieben wird, sind keine natürlichen Dinge, die man ergreifen könnte wie alle anderen Dinge. Gott muss uns seinen Geist geben.
Es wird hier gesagt, dass dies ein Unterpfand unserer Erlösung sei. Wir stehen noch nicht in der Ewigkeit, wir stehen mitten in der Welt und warten auf unsere Erlösung. Wir haben noch einen harten Kampf zu führen mit der Sünde in unserem Leben.
Es ist nicht leicht, Christ zu sein. Wir stehen in Versuchungen und Anfechtungen, und wir werden müde und matt. Aber wir haben einen Unterpfand, wir haben ein Stück in der Hand, an das wir uns halten können. Das ist die Zusage des Geistes Gottes.
Dieser Geist Gottes will uns versiegeln. Denken Sie an diesen Stempel, der in ein weiches Material eingedrückt wird. Wir sind dieses weiche Material für den Geist Gottes, der uns heute einprägen will und uns ganz deutlich sagt: „Du bist ein Eigentum, und du bekommst Frieden und Ruhe nur in deinem Glauben an Jesus.“
Dort, wo dir dein Heiland immer größer wird, was er für dich tut. Wenn du diesen Geist immer mehr in dich aufnimmst und dich öffnest wie ein leeres Gefäß, dann kann er dir die Augen öffnen. Immer mehr wird er an so einem wunderbaren Frühlingstag noch größer werden: der Herr, der vor dir steht, Jesus, dein Heiland.
Immer mehr wirst du erkennen, wie er neues Leben wirkt, neues Leben, und wie er Gemeinschaft schafft, wie Christen zusammenwachsen und wie du dich in dieser Welt schon geborgen fühlen darfst unter der Hand Gottes.
Es geht nicht darum, dass wir die Versiegelung glauben, sondern die Versiegelung will, dass wir Jesus glauben. Und das ist das Werk des Heiligen Geistes, dass uns Jesus immer größer wird.
Wir müssen vom Heiligen Geist reden. Er ist ganz wichtig für unser Glaubensleben. Wenn wir vom Heiligen Geist reden, wird uns nur Jesus immer größer. Und dort allein finden wir Ruhe, Frieden, Geborgenheit, Leben – heute volles Leben und ewiges Leben. Amen.
Schlussgebet und Segen
Herr Jesus Christus, du wirst uns immer größer, auch durch dein Wort. Wir danken dir, dass du uns deinen Heiligen Geist sendest und dass dein Heiliger Geist uns darin immer fester machen will, in dem, was du für uns getan hast.
Vergib uns, wo wir deinen Heiligen Geist betrübt haben, wo wir ihn auch durch Schuld und Sünde aus unserem Leben gedrängt haben. Wir wollen uns ganz von dir reinigen lassen, damit du deinen Heiligen Geist über uns ausgießen kannst. Wir brauchen so dringend diese Bestätigung und diese Bekräftigung.
Ja, wir bitten dich: Mach du uns auch im Glauben an dich immer fester. Präge uns dieses Siegel ein, damit wir als wankende und schwankende Menschen immer gewisser werden. Wir dürfen dir gehören um deiner Güte und deiner Barmherzigkeit willen.
Lass uns auch immer mehr entdecken von deinen Gaben, von der Erkenntnis, die du gibst, von der Gemeinschaft, die wir haben, und vom neuen Leben, das du gibst, da, wo dein Heiliger Geist wirkt.
Herr, und nun geh du mit uns hinaus in diese kommende Woche, die vor uns liegt, damit wir in der Kraft deines Geistes wirken können und Menschen sind, die du beherrschen und führen kannst.
Wir bitten dich auch um deine Gemeinde weltweit. Lass du deinen Heiligen Geist wieder so wirken, dass neues Zeugnis entsteht, mutmachend dein Wort verkündigt wird und Menschen zum Glauben kommen.
Du weißt auch, wo heute Christen angefochten und bedrängt leben, in Angst sind oder müde sind. Dein Geist kann aufrichten, stärken und gewiss machen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Und nun sendet uns der Herr in dieser Woche unter seinem Segen: Geht hin unter seinem Segen.
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
