Abschied und Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit
Schön, dass wir noch eine letzte Stunde miteinander verbringen können. Ich möchte mich noch einmal herzlich für die Zeit bei euch bedanken.
Heute Abend werde ich weiter nach Daun fahren. Dort verbringe ich drei Abende. Am Donnerstag bringen mich die Geschwister sehr früh nach Köln. Dann steige ich ins Flugzeug und bin schon am Donnerstagmorgen gegen acht oder viertel nach acht zu Hause. Das ist heute mit dem Flugzeug sehr praktisch.
Ich werde eure Grüße mitnehmen und auch von meiner Heimatgemeinde berichten. Wir sind eine kleine Gruppe in Hohenthängen, das liegt bereits in Deutschland. Nur etwa einen halben bis einen Kilometer vor der Grenze zur Schweiz halten wir unsere Versammlungen ab.
Dort werde ich von der schönen Gemeinschaft mit euch erzählen. Vielen Dank!
Einführung in das Thema: Hilfe in Problemen
Wir wollen uns heute Nachmittag noch ein Kapitel anschauen. Es ist der zweite Korintherbrief, Kapitel eins.
Das Thema dreht sich um Probleme und die Frage, wo man Hilfe findet. Die Hilfe ist immer bei Gott zu finden. In Psalm 36 heißt es: „Bei dir ist die Quelle des Lebens.“ An anderer Stelle steht: „Alle meine Quellen sind in dir.“
Dorthin dürfen wir wirklich gehen und bei Gott die Antwort auf unsere Probleme suchen. Es ist immer so: Gott hilft uns. Er hilft uns immer. Aber wie diese Hilfe aussieht, das entscheidet er.
Es gibt nämlich zwei Arten von Hilfe: Abhilfe und Durchhilfe. Zum Beispiel, wenn ich einen Chef in der Firma habe, der mir große Mühe macht, und ich bete, dass Gott den Chef wegnehme, damit ich kein Problem mehr mit ihm habe. Das wäre die Abhilfe – wenn Gott den Chef beseitigt.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass der Herr mir durchhilft. Das bedeutet, dass er mich stärkt und fähig macht, mit diesem Chef zu leben. Das wäre dann die Durchhilfe.
Die Hilfe ist immer da, geholfen wird mir immer, wenn ich bete und mich auf den Herrn verlasse. Ob es eine Abhilfe oder eine Durchhilfe ist, entscheidet er. Meistens ist es eine Durchhilfe. Meistens verschwindet nicht das, was mich stört. Stattdessen lerne ich vom Herrn, mit dem Problem umzugehen. So lerne ich am meisten für meinen Charakter.
Aber es ist immer genügend Gnade vorhanden. Es gibt kein Problem, für das nicht genügend Gnade da ist.
Gnade und Kraft in Schwachheit
Das lesen wir immer wieder in der Bibel. Paulus hat einmal gebetet, weil er ein Problem hatte – offenbar ein körperliches Leiden, das er als „Dorn im Fleisch“ bezeichnete.
Er hat dreimal zum Herrn gefleht, dass dieses Leiden weggenommen werde. Paulus konnte nicht aus Glauben beten, da er keine Verheißung dafür hatte. Dennoch hat er einfach gebetet und dreimal darum gebeten, dass der Herr das Leiden wegnehme.
Daraufhin hat der Herr ihm geoffenbart: „Meine Gnade reicht aus für dich, meine Gnade reicht aus für dich, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“
Die Hilfe, die Paulus erfahren hat, bestand darin, dass der Herr ihm zeigte: „Ich habe genug Gnade, das heißt genug Kraft für dich und deine Situation.“
Außerdem verherrlicht sich Gott gerade in der Schwachheit. In der Schwachheit zeigt sich die Kraft Gottes zur Vollendung. Gerade dort offenbart sich Gottes Kraft.
Gottes Hilfe zur rechten Zeit und für die Bedürftigen
Wann hilft Gott? Nun, er hilft zu seiner Zeit. Im Psalm 1 steht, dass man zu seiner Zeit Frucht bringt. Es gibt auch andere Stellen, zum Beispiel im 1. Korinther 1, die das bestätigen.
Gott hilft genau dann, wenn wir es nötig haben. Genau in dem Moment, in dem wir Hilfe brauchen, wird der Herr eingreifen.
Wem hilft Gott? Er hilft denen, die zu ihm kommen – mit leeren Händen. Er hilft den Armen und denen, die Gott lieben. Allen, die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Guten.
Trost und Leiden Christi im zweiten Korintherbrief
Diesen Text lesen wir zuerst im 2. Korintherbrief, Kapitel 1. Ich möchte zunächst nur diesen einen Vers herausnehmen und später die anderen Verse lesen.
Es handelt sich um 2. Korinther 1,5: „Dementsprechend, wie die Leiden Christi reichlich auf uns überströmen, so strömt auch unser Trost durch Christus reichlich auf uns über.“ Ich denke, in Ihrer Übersetzung wird es ähnlich formuliert sein.
Ich möchte die Aufmerksamkeit besonders auf das Wort „Leiden Christi“ richten. Probleme können ja viele Gesichter haben. Leiden oder Probleme können sehr unterschiedlich sein. Es gibt viele Arten von Leiden: körperliche Leiden, seelische Leiden und vieles mehr. Diese Leiden können sehr vielfältige Gestalt annehmen.
Zum Beispiel kann es ein Leiden sein, wenn man mit jemandem zusammenarbeiten muss, der Schwierigkeiten bereitet. Es kann auch ein Leiden sein, wenn man in einer Umgebung arbeitet, aus der man am liebsten fliehen möchte.
Hier ist ein wichtiger Punkt, der Schlüssel für den Umgang mit Problemen im 2. Korintherbrief Kapitel 1: Ich erkenne, dass die Leiden und Probleme, die ich habe, Leiden Christi sind. Paulus sagt hier, dass die Leiden Christi reichlich auf uns kommen oder reichlich auf uns strömen.
Die Bedeutung der Leiden Christi für Gläubige
Jetzt denken sich vielleicht manche: Das verstehe ich nicht. Der Herr Jesus Christus hat doch am Kreuz gelitten. Wieso sagt Paulus, dass die Leiden Christi auf uns kommen? Er ist doch unterwegs als Missionar irgendwo in Ephesus oder wo er zu dieser Zeit war. Wie kann er denn sagen, die Leiden Christi strömen reichlich auf uns?
Der Herr Jesus Christus geht es doch gut. Er ist erhöht zur Rechten des Thrones Gottes, König über alle Völker, der herrscht. Der Sitz zur Rechten Gottes – dort hat er schon fertig gekämpft und gelitten. Was meint Paulus also, wenn er sagt, dass der Herr Jesus Christus jetzt noch irgendwelche Leiden hätte? Wieso sagt Paulus, die Leiden Christi strömen reichlich auf uns?
Vielleicht erlebte Paulus zu dieser Zeit Verfolgung. Genau welche Leiden er erlebte, wissen wir gar nicht. Aber er sagt: Die Leiden Christi strömen reichlich auf uns. Was meint der Apostel damit?
An anderer Stelle, im Kolosserbrief und auch im Epheserbrief, lesen wir, dass der Apostel Paulus sich in den Leiden für die Gemeinde freut. Er erstattet, was noch mangelt an den Leiden Christi. Was meint der Apostel damit?
Manchmal gibt es so schwierige Stellen in der Bibel, und man überlegt und denkt nach. Aber hier ist auch eine große Hilfe, wenn wir ein bisschen verstehen, was der Apostel Paulus meint.
Nehmen wir das Beispiel: Der Apostel wurde verfolgt. Wenn er Verfolgung erduldet und leiden muss, dann sagt er, das sind die Leiden Christi. Wieso? Weil Jesus Christus sich so mit seinem Volk identifiziert, dass er mitleidet, wenn sie leiden.
Das ist so, wie wenn der Vater mitleidet, wenn der Sohn leidet. Wir hatten einmal Meerschweinchen in unserer Familie, und die Kinder haben sie sehr geliebt. Dann hat irgendein Junge das Tor aufgemacht, und die Meerschweinchen waren weg. Unsere Tochter hat herzzerbrechend geweint. Als ich sie so sah, musste ich mitweinen, weil die Meerschweinchen weg waren. Mir haben die Meerschweinchen nicht so sehr gefehlt, sondern der Schmerz meiner Tochter hat mich selbst schmerzlich getroffen.
In diesem Sinne: Die Leiden Christi – der Herr Jesus leidet mit, weil seine Glieder leiden. Der Herr ist das Haupt, die Gemeinde sind die Glieder dieses Leibes Christi, und er leidet mit.
Das ist eine große Hilfe, ein Schlüssel für viele Probleme. Es gibt Geschwister, die leiden unter Problemen, wo sie vielleicht nicht selbst schuld sind. Dann ist es ein großer Trost zu wissen: Der Herr, das sind seine Leiden, das sind die Leiden des Herrn Jesus. Mein Problem ist sein Problem. Herr, ich gebe dir mein Problem, und ich weiß, es ist jetzt dein Problem. Das ist ein großer Trost.
Also leidet der Apostel Paulus unter der Führung des Herrn Jesus. Und ich? Ich bin unterwegs, vielleicht werde ich nicht verfolgt um Christi willen. Aber die Leiden Christi können verschiedene Gesichter haben. Sie können ganz anderer Art sein. Dennoch darf ich wissen: Wenn ich leide, leidet der Herr Jesus Christus mit mir mit.
Schuld und Mit-Leiden Christi
Vielleicht denken einige: Ja, das ist schon so, aber wenn ich selbst schuld bin an meinen Leiden, gibt es ja auch Leiden, für die ich selbst verantwortlich bin.
Nehmen wir ein Beispiel: Petrus hat dem Herrn gesagt: „Herr, wenn sie dich alle verlassen, ich werde dich nicht verlassen.“ Und dann hat Petrus den Herrn verleugnet. Der Herr hatte es ihm vorausgesagt: „Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben.“ Und tatsächlich hat Petrus den Herrn verleugnet.
Wer war schuld? Der Herr Jesus? Ganz sicher nicht. Petrus war schuld, und jetzt kam er in ein Problem. Da heißt es, er weinte bitterlich.
Und was macht Herr Jesus in dieser Zeit? Als der Hahn krähte, schaute Herr Jesus Petrus an. Das war nämlich so: Petrus war unten im Hof, und der Herr Jesus war oben im Richthaus. Durch die offenen Fenster konnte man irgendwie hindurchsehen, und ihre Blicke trafen sich.
Der Herr Jesus schaute Petrus an, es heißt im Lukas-Evangelium Kapitel 22, etwa Vers 51 oder 53, dass er ihn anschaute. Als der Hahn krähte, war der Herr ganz bei Petrus. Eigentlich hatte der Herr in diesem Moment andere Sorgen, oder? Aber er dachte an Petrus und war ganz bei ihm.
Heute ist es auch so: Vielleicht gibt es Dinge, für die ich selbst schuldig bin, wo ich mir selbst die Schuld gebe, und dann erleide ich die Konsequenzen. Selbst dann weiß ich, dass der Herr Jesus Christus mit mir leidet. Ich leide die Konsequenzen, ja, aber der Herr leidet mit mir.
Der Herr nimmt auch das Problem, das ich habe, als sein eigenes Problem auf. Ich bin nicht verlassen, gar nicht. Ich leide unter seiner Führung.
Zweitens: Also das Erste ist, ich soll wissen, dass meine Probleme und Leiden Christi Leiden sind. Sie gehören ihm, und er leidet mit.
Bedeutung der Probleme für die Seelsorge
Zweitens: Unsere Probleme sind von großer Bedeutung für uns und für unsere Seelsorge.
In 1. Korinther 1,3 heißt es: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in aller Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst getröstet werden von Gott.“
Hier spricht der Apostel von Trost und von Bedrängnis. Bedrängnis bedeutet Leiden. Wir sagen oft Stress, oder? Allerdings ist Stress nicht genau dasselbe. Wenn wir einen Mediziner fragen, wird er uns sagen, dass Stress etwas anderes ist. Stress ist eine Blockade, die im Gehirn entsteht. Im Gehirn geschieht etwas, das blockiert wird. Stress ist immer ungesund, ein ungesunder Druck. Paulus spricht jedoch von Bedrängnis im allgemeinen Sinn.
Wenn wir Bedrängnis haben, sagt Paulus, dann haben wir einen wunderbaren Gott, der uns in unserer Bedrängnis tröstet. Aber wozu haben wir die Bedrängnis? Er sagt, wir haben die Bedrängnis, damit wir den Trost Gottes erleben und erfahren. Und wir erleben den Trost Gottes, damit wir diejenigen trösten können, die in Bedrängnis sind.
Das heißt: Wenn ich etwas durchgemacht habe an Leiden, Bedrängnis und Problemen und dann den Trost des Herrn erlebt und erfahren habe, dann kann ich in meiner Seelsorge an anderen Geschwistern, die ebenfalls in Bedrängnis sind, ganz anders umgehen. Ich kann ihnen ganz anders helfen. Ich kann ihnen sagen: „Du, ich war auch in dieser Schwierigkeit oder in einer ähnlichen Schwierigkeit. Ich zeige dir, wie der Herr mich getröstet hat.“
Das heißt, jetzt kann der Herr mich als Seelsorger für den Bruder und für die Schwester verwenden. In der Bibel gibt es ja keine Seelsorger im heutigen Sinn. Das Wort „Seelsorger“ wird heute oft so verstanden, aber in der Bibel ist jeder Christ ein Seelsorger für den anderen. Ich darf also jedem Christen eine Hilfe sein, egal wie alt ich im Glauben bin. Ich darf eine Hilfe für den Bruder und für die Schwester sein.
Das ist oft ein vernachlässigtes Gebiet. Manche Christen denken: „Ja, wir haben ja Älteste oder Gemeindeleiter, die sollen sich kümmern.“ Nein, jeder Christ soll sich kümmern. Soll ich meines Bruders Hüter sein? So heißt es. Was ist die Antwort? Ja! Abel war der jüngere Bruder. Soll ich auf den jüngeren Bruder aufpassen? Ja, natürlich. Sogar auf den älteren, wenn er Hilfe braucht, darf auch der Jüngere auf den Älteren aufpassen.
Soll ich Hirte sein für meinen Bruder? Ja, ich soll es sein.
Das Zweite, was wir hier sehen, ist: Unsere Probleme sind von großer Bedeutung für uns, weil der Herr uns etwas lehrt und uns auch in ihnen tröstet. So kann ich dann für andere eine große Hilfe in der Seelsorge sein. Nur Getröstete können mit dem Trost trösten, mit dem wir selbst von Gott getröstet wurden.
Verheißung des Trostes trotz Leiden
Vers 5-7
Weil dementsprechend, wie die Leiden Christi reichlich auf uns überströmen, so auch unser Trost durch Christus reichlich auf uns überströmt, werden und werden wir bedrängt dann für euren Trost und eure Rettung, die gewirkt werden im geduldigen Ertragen eben der Leiden, die auch wir leiden.
Werden wir getröstet, denn für euren Trost und eure Rettung und unsere Hoffnung ist fest für euch wissen wir doch, dass gleich wie ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes.
Der dritte Punkt hier ist ganz einfach: Wir dürfen immer mit Trost rechnen. Immer, das heißt, egal in welcher Situation ich stehe, ich darf immer mit Trost rechnen. Und wenn es noch so trostlos aussieht – man sagt ja oft, das ist eine trostlose Situation oder eine hoffnungslose Situation – ich darf immer mit Trost rechnen durch Gottes Wort, durch Gedanken von Gott.
Es kann sein, wenn wir die Bibel kennen, dass der Herr uns oft auch einfach ein Wort in den Sinn gibt, ein Gotteswort. Das kann man oft erleben. Wenn wir in der Bibel zu Hause sind, kann der Herr uns ein Wort innerlich lebendig machen, innerlich in Erinnerung rufen, und wir werden getröstet.
Oder wir lesen etwas und werden getröstet. Oder wir haben einen Bruder oder eine Schwester, der oder die uns etwas vorliest, und wir werden getröstet.
Es kann auch sein, dass der Herr uns einfach an seine Gegenwart erinnert. Das gibt es auch.
Ich habe ein Buch gelesen von einem Bruder, der in China gelitten hat. Er heißt Samuel Lam. Samuel Lam war ein chinesischer Missionar und Gemeindeleiter. Er hat in jungen Jahren schon sehr gedient, sehr eifrig dem Herrn gedient. Er wurde dann verhaftet und kam in verschiedene Arbeitslager. Es war sehr, sehr schwer, was er durchzustehen hatte.
Insgesamt war er mehr als zwanzig Jahre im Arbeitslager. Seine Frau hat viel für ihn gebetet und immer gehofft, dass er herauskommt. Er hat sich schon sehr gefreut, als er herauskommen durfte. Als er herauskam und seine Frau sehen wollte, war sie jedoch bereits gestorben. Sehr schwer für diesen Mann.
Aber was mich so beeindruckt hat, ist diese Lebensbeschreibung, die ich sehr empfehlen kann: Samuel Lamb. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie der Titel heißt, jedenfalls ist es im CLV Verlag erschienen.
Samuel Lamb schreibt oder spricht, es sind Zitate, als er dort in dem schweren Arbeitslager war. Er war ein schmächtiger Mann, ganz klein, musste sehr schwere Lasten tragen und furchtbare Dinge tun. Als er da fast am Zerbrechen war, sagt er: "Aber die Gegenwart war da." Er spricht immer von der Gegenwart.
Wenn man das liest, denkt man: Was meint er mit der Gegenwart? Er meint die Gegenwart Gottes. Der Herr hat ihm die Gegenwart Gottes so bewusst gemacht – in den schwersten Umständen die Gegenwart Gottes.
Und der Herr ist auch für uns da. Die Gegenwart Gottes ist da. So kann der Herr uns trösten, indem er uns einfach seine Gegenwart bewusst macht. Auch durch andere Gläubige.
Also: Der Trost – wir dürfen immer mit Trost rechnen.
Bedrängnis als Mittel zur Stärkung des Gottvertrauens
Viertens, Verse 8 bis 10
Denn wir wollen nicht, dass ihr in Unkenntnis seid, Brüder, über unsere Bedrängnis, die uns in Asien widerfuhr. Wir wurden über das Maß hinaus über unsere Kraft beschwert, so dass wir am Leben verzweifelten.
Jedoch hatten wir selbst das Todesurteil in uns, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott, der die Toten erweckt. Er hat uns auch von einem so großen Tod befreit und befreit, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch weiterhin befreien wird.
Der vierte Punkt hier ist: Probleme fördern das Gottvertrauen. Paulus berichtet von einer Situation in Asien, also in Kleinasien, wo die Bedrängnis so groß wurde, dass er dachte, jetzt werden wir sterben. Alle Hoffnung auf Rettung war dahin.
Er sagt, wir wurden über das Maß hinaus, über unsere Kraft beschwert. Kann man sich das vorstellen? Über unsere Kraft hinaus beschwert. Manche denken vielleicht, Gott legt uns keine Lasten auf, die schwerer sind, als wir sie tragen können. Paulus aber erlebte genau das: eine Last, die schwerer war, als er tragen konnte. Er sagt: „über das Maß hinaus, über unser Vermögen“. Die Last war also viel schwerer, als er tragen konnte. Er war am Zerbrechen unter dieser Last, so dass wir am Leben verzweifelten. Das muss eine sehr, sehr große Last gewesen sein.
Vielleicht fragt sich der eine oder andere: Aber wieso? Im 1. Korinther 10,13 steht doch, dass der Herr uns nicht über unser Vermögen versuchen lässt. Dort heißt es: „Keine Versuchung hat euch erfasst als nur eine menschliche, aber Gott ist treu, der euch nicht über euer Vermögen hinaus versuchen lassen wird, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie ertragen könnt.“
Hier ist ein Unterschied. Paulus spricht hier von Versuchung, dort von einer Last, einer Beschwernis. Es ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied. Die Versuchung wird nie so sein, dass du sündigen musst, nie. Du kannst nie sagen: Die Versuchung war so groß, ich konnte nicht mehr widerstehen. Das ist falsch.
Wir haben schon gesagt: Gott selbst versucht niemanden. Der Anreiz zur Versuchung kommt aus dem Fleisch, aus der Lust. Hier steht, dass die Korinther in eine Versuchung gekommen sind. Er sagt: „Keine Versuchung hat euch erfasst als nur eine menschliche.“ Und Gott ist treu, er wird nicht zulassen, dass eine Versuchung euch so zur Sünde reizt, dass ihr unbedingt sündigen müsst. Das ist gemein, das lässt Gott nicht zu.
Der Satan oder die Lust oder irgendetwas will uns reizen, ja. Aber du kannst nie sagen: Das war übermenschlich, die Versuchung war so groß, ich konnte nicht mehr widerstehen. Falsch! Du hättest widerstehen können. Denn der Herr Jesus und seine Kraft sind da, und Gott schickt den Ausgang. Er schickt auf irgendeine Weise seine Hilfe, und er tut es auch.
Das heißt: Wir müssen nicht meinen, es gibt Versuchungen zur Sünde, bei denen man einfach sündigen muss. Nein, das ist nicht der Fall.
Aber Paulus sagt, es gibt Beschwernisse, die größer sind, als wir ertragen können, und dann sterben wir. Das ist gemeint. Es gibt Lasten, die so groß werden, dass sie dich erdrücken. Das hat Paulus erlebt. Die Last war so groß, dass er dachte: Jetzt sterbe ich.
Auch beim Lebensbericht von Bruder Lamb war es so. Er dachte manchmal: Jetzt breche ich zusammen. Doch der Herr hat durch ein Wunder sein Leben bewahrt. Einmal kam ein Waggon mit großer Geschwindigkeit auf ihn zu, und er wusste: Jetzt bin ich tot. Diese Waggons hatten schwere Lasten. Er musste sie irgendwie aneinanderhängen, ich weiß nicht mehr genau wie. Jedenfalls kam er und wusste: Jetzt werde ich zerquetscht. Doch auf irgendeine Weise, die er nicht verstand, blieb der Waggon stehen und zerquetschte ihn nicht.
Hier sehen wir Paulus, der eine sehr große Bedrängnis erlebte, eine Beschwerde, so dass er am Leben verzweifelte.
Wozu musste er das erleben? Es steht da: „Damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott.“ Vers 9: „Jedoch hatten wir selbst das Todesurteil in uns selbst gehabt“, also beschlossen, „damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott, der die Toten erweckt.“
Paulus hat aufgegeben. Gott hat ihn in diese Situation geführt. Wie wird es jetzt weitergehen? Er weiß es nicht. Aber das Ganze geschah, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott.
Manchmal lässt Gott ganz schwere Dinge zu, damit wir lernen, nur noch auf ihn zu vertrauen und nicht mehr auf Menschliches.
Probleme fördern also das Vertrauen zu Gott. Das sollten wir uns sagen lassen. Wenn Gott so ist, dann werde ich ihm weiterhin vertrauen. Probleme fördern unser Vertrauen zu Gott. Bleibt dran!
Die Bedeutung von Gebetsunterstützung
Fünftens, Vers elf: Paulus spricht davon, dass ihr uns mit Flehen unterstützt, zusammen mit uns. Dadurch wird von vielen Personen unseres Weges gedankt für die Gnadengabe, die uns durch viele zuteil geworden ist.
Hier betont Paulus das Flehen. Der fünfte Punkt lautet: Wenn wir Probleme haben, brauchen wir Menschen, die für uns flehen. Paulus sagt, ihr habt für uns gefleht, ihr habt gebetet, und dadurch steigt viel Dank zu Gott auf.
Wenn wir unter Problemen und Schwierigkeiten leiden, sollten wir uns Menschen suchen, die für uns beten. Ruf jemanden an, erzähle es einer Person oder teile es öffentlich in der Versammlung mit. Sage zum Beispiel: Ich habe diese und jene Probleme. Je nachdem, um welche Probleme es sich handelt, kannst du es persönlich oder öffentlich machen. Wichtig ist, dass du Menschen hast, die hinter dir stehen und für dich beten.
Gebetsunterstützung durch andere, selbst beten und auch andere Menschen haben, die für uns beten – das ist eine große Hilfe. Ich habe das selbst oft erlebt: Menschen haben für mich gebetet, und ich weiß, dass der Herr geholfen und Gnade geschenkt hat, weil diese Leute für mich gebetet haben.
Die Fürbitte ist also eine sehr große Hilfe. Wir sollen darauf achten, dass wir Menschen haben, die für uns beten. Das war der fünfte Punkt.
Das Ziel aller Probleme: Lobpreis Gottes
Und dann der sechste Punkt: Alle Gebete sollen in Gottes Lob münden. Hier wieder dieser Vers, in dem es heißt, dass ihr mithelft, uns unterstützt mit Flehen für uns. Mit welchem Ziel? Damit von vielen Personen unseretwegen Dank zu Gott aufsteige.
Gott hat das alles zugelassen, und viele haben gebetet. So ist alles geschehen, damit Gott jetzt viel Lob und viel Dank für die Gnadengabe empfängt, die uns zuteil geworden ist.
Die Gnadengabe, die uns zuteil geworden ist, ist die Rettung. Paulus durfte weiterleben. Die Gnadengabe bestand darin, dass Paulus trotz dieser schrecklichen Bedrängnis nicht gestorben ist. Wir wissen nicht genau, welche Bedrängnis das war, aber er war ganz knapp am Tod. Nun hat der Herr ihm die Gnadengabe geschenkt, weiterhin zu leben und auch weiterhin dienen zu dürfen.
Viele Leute danken dem Herrn für die Gesundung und Genesung des Paulus. Das ist der sechste Punkt: Alle unsere Probleme sollen letztlich dahin führen, dass Gott viel Lob erhält.
Mancher denkt sich: Warum muss ich das noch erleben? Warum gerade diese Schwierigkeit? Paulus sagt dazu: Weißt du, warum das so ist? Damit Gott gelobt wird. Viele Menschen beten, und dann erlebst du das Wunder. Gott greift ein oder hilft dir durch und stärkt dich in dieser Situation. So steigt viel Lobpreis zu Gott auf.
Alles mündet in das Lob Gottes.
Gnade als Grundlage allen Segens
Ja, und der siebte Punkt betrifft die Gnadengabe.
Das heißt es ja auch in diesem Vers: Damit Gott für die Gnadengabe gedankt werde, für die Gnade. Alles ist Gnade. Paulus betrachtete sein Leben als Gnade. Alles ist Gnade. Dass ich jetzt weiterleben darf, ist Gnade.
An anderer Stelle sagt er, dass die Möglichkeit, für den Herrn zu arbeiten, Gnade ist. Alles ist Gnade. Ich habe mehr gearbeitet als ihr alle, aber nicht ich, sondern die Gnade, die mit mir war. Alles Arbeiten für den Herrn war Gnade. Alles ist Gnade. Alle Erleichterungen in den Problemen sind ebenfalls Gnade. Wir hatten gar kein Anrecht darauf, dass unser Leben problemlos verläuft. Alles ist Gnade.
Und die nächsten Probleme werden sicher kommen, aber auch das ist Gnade. Alles dient dazu, dass Gott verherrlicht wird. Wir haben keinen Anspruch darauf, oder können nicht sagen: „Gott, ich will jetzt aber, dass das Problem weg ist, und ich will das einfach, und du machst das jetzt bitte weg.“ Das können wir nicht machen, das dürfen wir nicht machen. Es ist alles Gnade.
Wisst ihr, was wir verdient haben? Ja, habe ich schon diese Woche gesagt: Wir haben nur eines verdient, die Hölle. Wir haben nichts anderes verdient. Alles ist Gnade.
Zusammenfassung der sieben Punkte
Das sind jetzt also sieben Punkte. Ich wiederhole sie:
Erstens: Alle Probleme und Leiden gehören dem Herrn Jesus, und er leidet mit uns. Das sollen wir wissen.
Zweitens: Unsere Probleme sind von großer Bedeutung für uns, weil der Herr uns in der Seelsorge für andere gebrauchen möchte. Nachdem ich diese Schwierigkeiten durchlebt habe, kann ich anderen eine Hilfe sein. Sie sind wichtig für unsere Seelsorge und für die Menschen, denen wir helfen dürfen.
Drittens: Wir dürfen immer mit Trost rechnen. In jeder Situation dürfen wir mit Trost rechnen.
Viertens: Probleme fördern das Gottvertrauen, wie bei Paulus. Er kam in eine schreckliche Bedrängnis, damit er sich nur auf Gott verlassen konnte. Die Schwierigkeiten fördern also unser Vertrauen auf Gott.
Fünftens: Wenn wir Probleme haben, brauchen wir Gebetsunterstützung durch andere.
Sechstens: Alle unsere Probleme sollen dahin münden, dass Gott gelobt wird. Sie werden auch dahin führen, dass Gott gelobt wird und Dank empfängt durch die Hilfe, die er uns gibt.
Siebtens: Alles ist Gnade, auch alle Erleichterung, die wir erleben, ist Gnade – Gnade Gottes.
Das hier zu diesem Kapitel im 2. Korintherbrief.
Fragen und Gedanken zum Dank und Trost
Sind noch Fragen oder Gedanken offen? Muss man etwas gesehen haben, um danken zu können, oder kann der Dank auch schon vorher, also vor dem Ereignis, ausgesprochen werden?
An der Stelle, die wir hier betrachtet haben, ist es natürlich so, dass der Dank nachträglich kommt. Manchmal darf man aber auch schon vorher danken. Man sagt dann zum Beispiel: Herr, ich weiß nicht, welche Lösung du schenken wirst, aber ich weiß, dass du eine Lösung schenken wirst. Dafür danke ich dir schon jetzt.
Es gibt Kinder, die so einfach danken und so einfach beten – das habe ich schon oft erlebt. Da haben Kinder gesagt: Herr, danke, dass es so und so werden wird. Und ich dachte mir: Woher weiß er das? Warum dankte er schon jetzt? Es war ein ganz kindliches Vertrauen: Gott wird uns ja helfen, oder?
Ein Beispiel: Kinder haben sich verirrt und wussten nicht mehr, wie sie nach Hause kommen sollten. Dann haben sie gesagt: Danke, Herr Jesus, dass du uns nach Hause führst. Sie haben ihm also schon vorher gedankt. Das ist ein Ausdruck von Vertrauen zu Gott, wenn man ihm schon dankt.
Heißt das, dass jemand, der selbst gelitten hat, auch trösten kann? Wenn ich Ähnliches erlebt habe, kann ich mitfühlen und letztlich trösten? Jedenfalls, wenn ich getröstet wurde, dann kann ich auch trösten. Wenn ich eine schwere Zeit durchgemacht habe und den Trost Gottes erfahren habe, kann ich anderen ebenfalls Trost spenden.
Dabei muss es nicht unbedingt eine vollständige Lösung gewesen sein. Es kann auch nur eine Durchhilfe gewesen sein. Die Schwierigkeit kann weiterhin bestehen, aber der Herr hat mich mitten in der Situation getröstet und mir geholfen. Deshalb kann ich auch anderen helfen.
So ist es, was Paulus hier sagt: Damit wir die trösten können, die in Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden (vgl. 2. Korinther 1,4). In diesem Sinn, ja.
Es sind sehr schöne Verse, und es ist gut, wenn man ganz einfach darüber nachdenkt.
Gottes Gegenwart in Leidenszeiten
Einmal hat jemand gesagt, es gibt Leute, die oft fragen: "Wo ist denn dein Gott gewesen? Wo war Gott damals? Wo war Gott, als die Juden in den Öfen von Auschwitz verbrannt wurden? Wo war Gott?"
Dein Bruder hat darauf geantwortet: "Weißt du, wo er war? Genau dort, in Auschwitz."
Menschen konnten zu ihm rufen und haben es auch getan. Gott hat sie nicht von ihrem Leiden erlöst oder sie herausgeholt, damit sie weiterleben konnten. Stattdessen hat er sie zu sich genommen. Das gibt es auch.
Oder wo war Gott, als Mose in der einsamen Wüste die Schafe hütete? Dort, bei Mose in der Wüste, im brennenden Busch.
Wo war Gott, als Daniel und seine Freunde im Feuerofen litten? Ja, im Feuerofen war er.
Doch wisst ihr, das Leiden von Daniel und seinen Freunden vor dem Feuerofen war schwerer als das Leiden im Feuerofen selbst. Im Feuerofen war der Herr Jesus und hat sie befreit. Aber das Leiden davor war schwerer.
Diese Freunde – wir wissen nicht, ob sie verheiratet waren, aber oft waren junge Leute damals schon verheiratet. Vielleicht hatten sie sogar schon Kinder. Und dann hieß es: "Wir müssen in die Ebene Duma gehen und das Götzenbild anbeten."
Die Kinder sitzen beim Frühstück und hören, was der Vater zur Mutter sagt. Da fragen sie ihn: "Papa, was macht ihr jetzt? Geht ihr dorthin, um die Götzen anzubeten?"
Der Vater antwortet: "Nein, wir beten sie nicht an. Wir gehen hin, aber wir beten sie nicht an."
Die Kinder fragen weiter: "Aber was geschieht dann mit euch?"
Der Vater sagt: "Dann kommen wir in den Feuerofen."
Diese Entscheidung den Kindern zu sagen und sich selbst vor Augen zu führen: Mit dieser Entscheidung wähle ich den Feuertod. Das war ein schweres Leiden.
Aber dann gingen sie, und der Herr war da – mitten im Ofen.
Der Herr ist bei uns, und er will diese Entscheidung. Der Herr verlangt und möchte diese Entscheidung haben. Er sagt: "Koste es, was es wolle, wir bleiben bei dir, wir machen nicht mit."
Dann erlebt man die Hilfe. Die Hilfe kam aber erst, als sie in den Feuerofen geworfen wurden. Die Hilfe war vorher nicht da. Da gab es nur die Entscheidung. Gott wollte sehen: Sind sie bereit?
Nun waren sie bereit, und dann kam auch die Hilfe.
Der Zweck von Problemen: Gott soll verherrlicht werden
Wozu haben wir diese Probleme? Noch ein letzter Punkt: Wozu haben wir denn diese Probleme überhaupt? Mein Bruder hat mir gesagt, dass es dazu dient, damit wir lernen, dass Gott Gott bleiben will. Damit wir lernen, dass Gott Gott ist und nicht wir Gott sind.
Wir würden ja ganz gerne sagen: Herr, ich möchte, dass mein Leben so und so abläuft – also keine Schwierigkeiten, alles glatt. Dann möchte ich dir natürlich dienen, auch viel Frucht sehen und so weiter. Aber Gott sagt: Nein, ich mache es anders. Gott sagt uns: Ich bin Gott, und du dienst mir.
Warum haben wir Probleme? Damit wir lernen, dass Gott Gott ist. Damit dieser Gott verherrlicht wird. Dazu habe ich noch einen Vers, den ich lesen wollte: 2. Korinther 4,7. Dort steht: „Aber wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Übertrefflichkeit der Kraft von Gott und nicht von uns sei.“
Paulus sagt hier in Vers 8: „Wir sind in Beengung, aber nicht erdrückt; ratlos, aber nicht verzweifelt; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht umkommend.“
Allezeit tragen wir das Sterben des Herrn Jesus im Leib umher, damit auch das Leben Jesu in unserem Leib geoffenbart werde.
Er hat viel durchgemacht, und er sagt: Wir haben diesen Schatz – den Schatz, das ist Jesus Christus, der Schatz ist das Licht, das Gott in uns eingezündet hat. Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen. Unsere Gefäße sind Tongefäße, die sehr schnell zerbrechen – ein Körper, der schwach ist.
Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, mit welchem Ziel? Damit klar wird, die Kraft ist von Gott und nicht von uns.
Warum bin ich nicht so stark? hat deine Schwester gesagt. Warum kann ich dem Herrn nicht so dienen wie du? Warum bin ich krank? Wozu? Wozu? Damit sichtbar wird, wie Gott aus diesem schwachen Menschen wirkt, wie Gott aus diesem schwachen Menschen Großes tut.
Da ist einer, der hat keine Beine und keine Hände. Es gibt auch eine Lebensbeschreibung: Er ist gläubig geworden, hat keine Füße, keine Hände, keine Beine und keine Arme, nur einen kleinen Rest, der aussieht wie ein Zeh, den er hat.
Der wollte sich umbringen, er wollte sich als Kind umbringen. Dann kam er zum Glauben. Und dann hat er erkannt: Der Herr will mich gebrauchen. Jetzt evangelisiert er in aller Welt – ohne Arme, ohne Beine.
Der Herr gebraucht ihn mächtig, und es wird klar, dass die Kraft von Gott ist und nicht von dem Menschen.
Also, warum haben wir Schwierigkeiten? Damit wir lernen, dass Gott Gott ist, damit dieser Gott verherrlicht wird.
Drittens: Damit wir uns bewähren. Wir haben schon im Jakobusbrief gelesen, dass wir ausharren und uns bewähren sollen und dass wir lernen, dem Herrn zu vertrauen.
Viertens: Damit wir anderen eine Hilfe werden.
Also, Gott hat einen Grund, warum er uns diese Probleme gibt. Er hat wirklich ein Ziel mit diesen Schwierigkeiten. Man könnte noch hinzufügen: Damit wir Christus ähnlich werden.
Mit diesem Gedanken möchte ich jetzt hier schließen.
Die Rolle des Gebets und der Arbeit bei der Problemlösung
Wie Gott hier die Lösung schenkt, ist es ratsam, sich die Lösung vorzustellen. Man steckt in einem Problem und fragt sich: Wie wird Gott hier die Lösung geben? Oder wie könnte die Lösung aussehen? Grundsätzlich dürfen wir immer darüber nachdenken, wie die Lösung sein könnte.
Es gibt ja ganz verschiedene Probleme, Schwierigkeiten und Umstände. Es ist sicher gut, wenn wir uns Gedanken machen, wie wir das lösen können. Grundsätzlich: Wie können wir das lösen? Wir dürfen mit Gott an die Arbeit gehen.
Übrigens möchte ich hier noch etwas erzählen. Ich habe ein Buch gelesen von einem schwarzen Wissenschaftler aus dem vorvorigen Jahrhundert, geboren 1860. Der Mann heißt George W. Carver, er war ein Biologe. Weil er schwarz war, hatte er keine Möglichkeit für eine Ausbildung. Das Buch heißt „Der Mann, der überlebte“, vielleicht kennt das der eine oder andere.
Der Mann hatte keine formale Ausbildung, hat sich aber diese quasi „gestohlen“. Er hat irgendwo geschaut, wo er in die Schule gehen durfte, und es irgendwie geschafft, sich hineinzuschleichen und dort etwas mitzunehmen. Als er dann dreißig Jahre alt war, hatte er seine Schulbildung hinter sich.
Der Mann war höchst begabt. Er hat die Natur untersucht und immer die Natur studiert. Damals lebten die Schwarzen in den Südstaaten Amerikas von Baumwollplantagen. Es gab einen Schädling, der all diese Baumwollpflanzen zerstörte. Der Lebensunterhalt für diese Menschen war dadurch gefährdet. Man wusste nicht, was man tun sollte.
Dann kam man darauf – und er auch –, dass man alles verbrennen sollte, wo dieser Schädling war. Danach pflanzte man Erdnüsse, die sehr gut gedeihen. So haben sie Erdnüsse gepflanzt. Aber dann stellte sich die Frage: Was machen wir mit den Erdnüssen? Was tut man mit Erdnüssen? Kinder haben sie gegessen, aber man konnte von Erdnüssen allein nicht leben.
Was also tun mit den Erdnüssen? Er nahm eine Erdnuss und fragte: Herr, wozu hast du die Erdnuss erschaffen? Er hatte ein Problem. Es gab viele Erdnüsse, aber man wusste nicht, was man damit anfangen sollte.
Dann sagte er: Gemeinsam gingen wir ins Labor, gemeinsam, der Herr und ich. Wir arbeiteten, und er, der Mann, war hochbegabt und untersuchte die Erdnuss genau. Wisst ihr, was das Ergebnis war? Der Herr schenkte ihm das Licht, wozu er die Erdnuss geschaffen hat.
Er entdeckte, dass man aus der Erdnuss 300 Produkte herstellen kann. 300 Produkte! Ich habe es kaum geglaubt, bis ich es gelesen habe. 40 oder 50 Produkte habe ich mir dann aufgeschrieben, aber ich habe sie jetzt nicht hier, sonst hätte ich sie vorgelesen.
Man kann alle möglichen Arten von Schmiermitteln, Schuhfett, Süßigkeiten, sogar Austernersatz und Fleischersatz herstellen. Außerdem verschiedene Öle, Kosmetikprodukte, Linoleum. Aus der Schale stellte er Marmor her, aus der Haut Papier und ganz verschiedene Arten von Farben. Dreihundert Produkte!
Das war eine neue Industrie in Amerika, die dadurch entstand. Es ging sogar bis in die Regierung hinein. Er konnte seine Entdeckungen bei der Regierung vorstellen. Man erhöhte die Einfuhrzölle für Erdnüsse aus China, um die eigene Erdnussproduktion zu schützen.
So wurden diese Menschen gerettet – vor dem Verderben, vor dem Hungertod oder zumindest vor der Armut. Was mir besonders gefallen hat, war dieser Gedanke: Herr, wozu hast du die Erdnuss erschaffen? Und dann ging er mit Gott an die Arbeit.
Der Herr schickt ein Problem – in diesem Fall ein großes Problem –, damit Menschen mit Gott etwas entdecken, also eine Lösung finden, aber mit Gott. Der Herr möchte, dass wir die Schöpfung betrachten.
Kalber hat gesagt: Es ist viel zu groß, wenn wir beten: Herr, wozu hast du die Welt erschaffen? Das ist viel zu groß. Fangen wir mit kleinen Dingen an. Dann betete er: Herr, wozu hast du die Kartoffel erschaffen? Und er erfand über hundert Produkte, die man aus der Kartoffel herstellen kann.
Gott hat uns ganz viel gegeben, aber wir müssen mit ihm an die Arbeit gehen. Wenn wir Probleme haben, müssen wir mit Gott an das Problem herangehen – welcher Art das Problem auch ist. Beten, arbeiten und an der Lösung arbeiten.
Der Herr führt uns. In diesem Fall führte er so, dass er diesem Mann Licht schenkte, damit er erkennt, was in der Schöpfung alles steckt. Ich denke, wenn wir erkennen, was Gott alles noch erschaffen hat, würden wir staunen.
Es ist ja noch ganz wenig erforscht, was alles in den Produkten steckt, die Gott wachsen lässt. Das ist sehr, sehr ermutigend für uns. Probleme sind dazu da, um uns etwas zu lehren, um Gott groß zu machen und uns zu helfen, mit ihm dranzugehen.
Abschluss und Gebetsgemeinschaft
Gibt es noch Gedanken oder Fragen?
Ich denke, wir schließen hier ab.
Wir können nun mit einer Gebetsgemeinschaft beginnen und gemeinsam zum Gebet aufstehen.