
Letztes Mal bei der Doppeldecker-Crew. Ich werde euch später eine Weile allein lassen müssen, denn heute steht die Gerichtsverhandlung an.
Du brauchst wahrscheinlich einen Grundstücksplan, der vom Amt genehmigt ist. Den kann man ganz leicht selbst anfertigen.
So etwas geht? Für mich klingt das ehrlich gesagt nach ziemlich viel Ärger.
Wollen wir nicht erst einmal die Wand reparieren? Habt ihr Lust, eine Geschichte zu hören, während wir bauen?
Hallo ihr, ich bin auf dem Weg zum Vulkan. Wollt ihr mitkommen? Und wer bist du jetzt? Fenja!
Erst stehen wir mitten in Island, dann spricht euer Haustier, und jetzt rennen wir einem wildfremden Mädchen hinterher, um auf einen Vulkan zu klettern? Ernsthaft? So sieht es aus. Können wir nicht einfach weitergehen? Bitte!
Ja, okay. Psst, Sammy! Fenja hat doch irgendwas super Wichtiges vor, oder? Kommt sie dir nicht auch so vor? Ich will da hoch und Lava sehen.
Was ist denn plötzlich los? Der Vulkan bricht aus.
Sammy, pass auf deinen Hals auf! Alle, geht ein paar Schritte zurück und bleibt, wo ihr seid, Sammy! Meine Pfoten werden ganz warm. Du hast es geschafft!
Wie geht es dir, Fenja? Bist du nicht erleichtert?
Doch, klar. Aber ich muss so bald wie möglich zurück zum Vulkan. Das macht mir Angst.
War das das, was du uns über Gottes Treue sagen wolltest, Onkel Mike?
Auch, aber noch nicht alles.
Alles gut, Mike, du bist ja kreidebleich. Bitte nimm es mir nicht übel, aber könntet ihr mich einen Moment allein lassen?
Lasst uns versuchen, ihm zu helfen.
Ja, super Idee.
Wer war das denn nun draußen an der Tür, Onkel Mike?
Ehrlich gesagt bin ich mir da gar nicht so sicher. Irgendetwas an dem Mann kam mir sehr bekannt vor, aber er wollte mir nicht sagen, wer er ist.
Und was wollte er?
Auch das habe ich nicht genau verstanden. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache, aber genau sagen kann ich es nicht.
Ich möchte jetzt nicht weiter darüber reden.
Bestimmt bist du vor dem Gerichtstermin so aufgeregt. Das Angebot mit den Beweisen steht übrigens noch. Mike hat doch schon gesagt, dass Fälschen nicht in Frage kommt.
Ich überlege eher, ob wir noch echte Beweise irgendwo herbekommen können. Hast du keinen Grundriss für dein Grundstück, Mike? Es gab mal einen, als ich das Haus gekauft habe. Aber den habe ich bis jetzt in meinen Akten nicht wiedergefunden.
Ich will erst einmal abwarten, was bei der Verhandlung herauskommt. Vielleicht sollten wir mal ins Stadtarchiv gehen. Dort gibt es doch vielleicht historische Dokumente oder Fotos.
Ja, und man wartet ewig, bis man einen Termin bekommt. Die Webseite funktioniert oft nicht. Mein Vater hat es mal versucht und musste sechs Monate warten. Das ist alles so ungerecht. Herr Reinhard fälscht seine Beweise, und du stehst dann da und wirst bestraft. Das geht doch nicht!
Warten wir erst einmal ab, ob es überhaupt so weit kommt.
Willst du denn gar nichts tun?
Oh doch, und wie. Aber nichts Unehrliches, dabei bleibt es.
Aber ...
Bitte, Marie, du weißt, dass das falsch wäre.
Schon. Lasst uns das Thema erst einmal beenden. Ich bin alle Schritte gegangen, die bis jetzt möglich waren. Wir werden früh genug erfahren, wie es weitergeht.
Seht euch mal um, wir sind schon ziemlich weit gekommen. Das Loch ist bestimmt schon um ein Drittel kleiner geworden durch die ganzen neuen Latten und Balken.
Lasst uns noch etwas weiterarbeiten, bis ich nachher weg muss. Ja, super gern. Erzählst du uns dann auch, wie es mit dem Vulkan weitergeht? Jetzt gleich? Ich weiß nicht, ob die Zeit dafür noch reicht. Bitte, Onkel Mike. Na gut, versuchen wir es.
Stellt euch vor, ihr steht wieder mit Fenja auf dem Hügel. In der Ferne seht ihr den Vulkan, aus dem langsam die Lava rinnt. Die Ebene ist inzwischen von vielen lavaüberströmten Furchen durchzogen. Das Holz einiger Bäume knackt und zischt bei der Hitze, und man hört es immer noch tief aus dem Erdinneren.
Das will ja gar nicht mehr aufhören.
Wie lange sind wir schon hier oben? Schon länger, als wir Nüsse hatten. Meine Armbanduhr hat vorhin einen Schlag abbekommen und funktioniert gerade nicht richtig.
Normalerweise könnte man die Zeit am Sonnenstand ablesen. Das ist aber schwierig, wenn die Sonne nie untergeht. Von wegen, es ist doch mega dunkel hier. Aber meine Uhr geht auch nicht.
Das liegt an der vielen Vulkanasche, die im Laufe der Stunden in die höheren Schichten der Atmosphäre aufsteigt. Deshalb wird es erst einmal dunkel, obwohl eigentlich die Sonne scheint. Und es wird kälter. Wobei es nahe beim Vulkan ging.
Hey Fenja, alles in Ordnung?
Was? Ja, schon. Aber meine Gedanken sind gerade sehr bei Aki. Er war schon immer frech, aber so weit ist er noch nie gegangen.
Bist du sauer auf ihn?
Schon ein bisschen. Eigentlich sogar sehr.
Ich habe eine kleine Schwester, die bringt mich manchmal auch echt zur Weißglut. Ich kann das gut verstehen.
Hast du sie auch schon mal verloren?
Nein. Nein, halt! Solche düsteren Gedanken dürfen nicht die Oberhand gewinnen.
Jetzt muss ich erst mal Aki finden und nach Hause bringen. Gott gibt mich schließlich auch nicht auf, wenn ich Mist gebaut habe.
Du redest ständig von Gott. Aber wenn er wirklich da wäre, könnte er dann nicht dafür sorgen, dass die ganze Lava verschwindet und dein Bruder uns von alleine findet? Oder hätte er nicht verhindern können, dass er überhaupt wegläuft?
Ich bin überzeugt, dass er das könnte. Aber weißt du, ich kenne Gott schon, seit ich klein bin. Dass er da ist und mir hilft, sieht oft ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt habe.
Trotzdem hat er mich noch nie im Stich gelassen, nicht ein einziges Mal. Deshalb vertraue ich darauf, dass er uns hilft, Aki zu finden – egal, ob das nun leicht oder schwer wird.
Eine Schwierigkeit haben wir schon. Welche denn? Wir haben keine Karte von der Gegend, oder? Sich hier zurechtzufinden war schon ohne die vielen mit Lava gefüllten Bodenrisse nicht leicht, weil man den Weg kaum sieht.
Aber jetzt laufen wir vielleicht in eine völlig falsche Richtung, ohne es zu merken.
Doch Fenja kennt sich hier doch super aus, oder, Fenja? Das schon, aber Philipp hat nicht unrecht. Es ist wirklich verwirrend und weitläufig mit all den Umwegen an den Lavaströmen vorbei. Außerdem ist es gefährlich dort, wo wir sie überqueren müssen.
Bei mir zu Hause im Dorf gäbe es eine Menge Ausrüstung, um das besser hinzubekommen. Und auch Leute, die mithelfen können.
Dann lass uns erst mal dorthin gehen, würde ich sagen.
Ja, aber es sind etwa zehn Kilometer von hier entfernt, vielleicht sogar elf oder zwölf. Dort hinzugehen und wieder zurück würde einen ganzen Tag dauern. Und mein Handy funktioniert nicht mehr, um jemanden anzurufen. Deshalb war ich auch so lange allein auf der Suche.
Wenn Aki verletzt ist, braucht er viel schneller Hilfe.
Oh Mann, Zwickmühle, das ist ja total unsuper. Was machen wir jetzt?
Ich fürchte, wir müssen mit den Mitteln auskommen, die wir haben. Hoffentlich hört der Vulkan bald endlich auf, noch weiter auszubrechen.
Das tut er. Nach etwa einer halben Stunde wird das Rumpeln aus dem Erdboden endlich leiser. Aus der Ferne können Sie sehen, wie immer weniger Lava vom Berggipfel fließt und schließlich gar keine mehr.
Doch selbst diese kurze Zeit kommt Ihnen wie eine Ewigkeit vor. Es fällt Ihnen schwer, sich darauf zu konzentrieren, einen guten Plan vorzubereiten. Aber Fenja ist fest entschlossen, Aki wohlbehalten wiederzufinden.
Okay, alles verstanden? Wie war noch mal der Mittelteil?
Kein Problem, ich erkläre es noch einmal. Wir teilen uns nicht auf, weil wir uns nicht zuverlässig anrufen können. Obwohl es dort mehr Leute gibt, die helfen können, gehen wir vorerst nicht in Fenjas Dorf, weil wir keine Zeit verlieren dürfen.
Wir gehen in Richtung Vulkan, und jeder hat eine Aufgabe. Fenja achtet auf die Spur von Aki, und ich helfe ihr dabei. Marie kümmert sich um unsere Vorräte, schaut, ob wir unterwegs noch etwas Essbares finden, und sucht nach Wasserstellen.
Ich zeichne eine Karte von den Lavaströmen, damit wir im Fall einer Sackgasse leichter zurückfinden. Hoffentlich ändert sich das nicht.
Okay, und ich gucke auf den Berg, richtig? Genau, du musst den Berg streng im Auge behalten und genau hinhören, ob sich noch einmal ein Ausbruch anbahnt. Sammy kann dir dabei auch helfen, aber er muss sich vor allem auf Aki konzentrieren.
Alles klar? Ja, alles klar. Klar wie Klausbrühe.
Mann, Leute, vielen Dank für eure Hilfe. Dann los!
Der Plan ist gut, aber die Umsetzung gestaltet sich schwieriger als gedacht. Hier geht es nicht weiter.
Boah, schon wieder! Vorsicht! Alles okay?
Gerade so. Die Lava hier fängt plötzlich an zu blubbern. Ich hätte beinahe etwas abbekommen. Blödes Feuerwasser, immer.
Feuerwasser? Na, das Zeug fließt wie Wasser, aber aus Feuer. Interessante Idee eigentlich. Aber wusstest du, dass Lava aus flüssigem Gestein besteht?
Hä, das geht doch gar nicht.
Doch, siehst du ja. Wenn es heiß genug ist, werden sogar Steine flüssig. Und tief unten in der Erde ist es heiß genug.
Dann will ich da lieber nicht hin.
Wir laufen schon wieder über zwei Stunden hier herum. Können wir mal eine Pause machen?
Am liebsten nicht.
Aber du siehst völlig erschöpft aus, Fenja. Sogar mehr als wir alle.
Wirklich? Kommt mir gar nicht so vor.
Wenn ihr es schafft, würde ich wirklich gerne weitergehen.
Bist du sicher?
Ich denke, ich würde es schaffen.
Ich auch. Jonas?
Wenn es sein muss.
Danke euch.
Also eins muss man dir lassen, Fenja: Du stehst echt treu zu deinem Bruder. Da kann er sich wirklich freuen, dass er dich hat.
Danke, Phil. Ja, mir ist das wichtig. Ich kann mich immer auf Gott verlassen. Deshalb möchte ich, dass Aki sich auch immer auf mich verlassen kann.
Ich denke immer noch: Wenn Gott so zuverlässig wäre, müssten wir doch jetzt nicht hier rumrennen und Aki suchen. Dann hätte er doch gleich auf ihn aufpassen können.
Hast du zufällig schon mal von Daniels Freunden im Feuerofen gehört?
Nee, irgendwas klingelt da bei mir. Das steht in der Bibel, oder?
Ja, genau. Daniel und seine Freunde wurden von ihrem König schlimm bestraft, weil sie ihn nicht anbeten wollten, sondern Gott. Der König hat die Freunde in einen brennenden Ofen geworfen.
Wie Hänsel und Gretel?
Nicht ganz. Na ja, auf jeden Fall haben sie sich trotzdem auf Gott verlassen, und er hat sie aus dem brennenden Ofen gerettet.
Weißt du, was sie davor noch gesagt hatten?
Selbst wenn er das nicht gemacht hätte, hätten sie Gott trotzdem vertraut, weil sie wissen, dass er auch in der größten Not immer gut zu ihnen ist.
Na dann, Feuerofen passt ja zu der ganzen Lava hier.
Aber das muss doch irgendwie symbolisch gemeint sein, oder? Man kann doch nicht einfach mitten im Feuer stehen und dann heil wieder rauskommen.
Bei Gott ist alles möglich.
Woher weißt du denn solche Sachen über Gott?
Hm. Nachdenklich und etwas stiller ist die Gruppe weiter unterwegs. Plötzlich wird Sammy ganz nervös. Was ist mit dir, Sammy? Oh nein, bricht der Vokal wieder aus? Ich muss weg hier. Willst du meine Tasche? Nein. Hey, warte! Zu spät! Sammy ist panisch davon gerannt.
Er schlägt wilde Haken um die kleineren Lavaströme und Steine herum. Oh oh, ich glaube, ich sehe den Grund. Wo denn? Da hinten. Der ist ja super niedlich. Ein Polarfuchs. Der kennt bestimmt keine Streifenhörnchen. Aber er ernährt sich normalerweise von ähnlich großen Nagetieren.
Oh nein, was machen wir denn jetzt? Wir müssen Sammy retten, aber auch Aki. Ganz toll, das Vieh macht nur Ärger. Das Vieh ist unser Freund.
Lasst uns aufteilen: Jonas bleibt bei mir und beobachtet weiter den Vulkan. Marie und Philipp gehen Sammy nach. Aber, aber die Karte! Los, verliert keine Zeit. Und wie finden wir euch wieder? Fieberhaft überlegt Fenja und schaut sich um.
Ausgerechnet Jonas hat eine waghalsige Idee: Brotkrümelweg! Hä, na, wir legen alle zwanzig Meter oder so eine Sache von uns auf den Boden, ab hier. Ihr sammelt dann die Sachen auf und findet uns so wieder. Ach so, du meinst einen Brotkrümelpfad, wie bei Hänsel und Gretel in dem Märchen. Hab ich doch gesagt. Das kann klappen, macht das bitte so.
Wir finden dann Sammy so schnell wie möglich und kommen dann wieder zu euch.
Lange müssen Marie und Philipp nicht suchen. Nicht weit entfernt sehen sie etwas sehr Beunruhigendes: vier Füchse. Sie starren alle auf dieselbe Stelle. Vielleicht hat sich Sammy dort versteckt.
„Los hin! Oh Mann! Los, verschwindet! Mir egal, ob ihr super niedlich seid. Weg von Sammy, weg, weg! Hoffentlich haben die keine Tollwut. Weg mit euch, Sammy gibt sich zum Mittag!“
Erschrocken starren die Füchse Marie und Philipp an, die hier so herumbrüllen. Drei von ihnen nehmen Reißaus. Der vierte will sich nicht um seine wohlverdiente Beute bringen lassen. Er fletscht die Zähne und geht knurrend auf die beiden zu.
„Irgendwelche Ideen?“
„Also, Hunden soll man nie in die Augen schauen, glaube ich, sonst werden die sauer.“
„Okay. Kein Problem. Und nicht wegrennen, weil das ein Beutetier auch machen würde. Wir sind doch viel zu groß.“
„Na ja. Lass uns ganz groß machen und noch mal laut brüllen.“
„Okay.“
Atemlos richten sich Marie und Philipp hoch auf. Sie heben die Hände über den Kopf und lassen den Fuchs nicht aus den Augen.
„Eins, zwei, drei. Wow! Jetzt schnell weg von hier, bevor sich einer von denen anders überlegt und wiederkommt!“
„Sammy, Sammy, geht’s dir gut? Warum sagst du denn nichts?“
Besorgt beugt sich Marie über eine Lücke zwischen mehreren Steinen. Dort hatten die Füchse hingeschaut, also muss Sammy hier sein. Als sie genau hinschaut, traut sie ihren Augen nicht.
Und wie läuft es in der Zwischenzeit bei Fenja und Jonas? Ich hoffe bloß, dass keine Lava dort aus dem Boden quillt, wo wir etwas hingelegt haben. Und dass die zwei bald hier aufkreuzen. Wir haben nichts mehr.
„Doch, wir können noch unsere Jacken ausziehen. Durch den Vulkanausbruch wird es mehrere Tage halbwegs warm bleiben. Wir können sie außerdem wie ein Pfeil geformt zurechtlegen, dann ist mehr Abstand möglich.“
„Nun meins.“
„Du bist aber nicht Sammy!“
Das sei eine Ratte. Zitternd schaut das kleine Tier die beiden aus großen Kulleraugen an. Es schaut sich kurz nervös um. Als es sicher ist, dass die Füchse, die es eben noch bedroht haben, wirklich weg sind, nimmt es blitzartig Reißaus.
„Dann war das wohl ein falscher Alarm. Aber Sammy ist doch genau in diese Richtung gerannt, wir haben es doch beide gesehen. Wir müssen ihn finden. Sammy!“
Freudig kommt Sammy auf sie zugerannt und springt in Maries Arme.
„Wo warst du denn?“
„Da drüben zwischen den Steinen, da kamen die Eishunde nicht rein.“
„Du meinst wohl Polarfüchse.“
„Sag ich doch. Die waren dann aber irgendwann weg, und ich hab euch schreien hören.“
„Wie gut, dass du wieder da bist. Dann lass uns jetzt schnell zurück zu den anderen. Jonas und Fenja sind sicher ein ganzes Stück weit gekommen.“
Schnell erreichen Marie, Philipp und Sammy wieder die Stelle, an der sie sich vorhin von Jonas und Fenja getrennt haben. Eine Wasserflasche liegt hier auf dem Boden als Startpunkt für den Brotkrumenpfad.
„Und da vorne geht’s weiter! Sammy, hilfst du uns, alle Sachen zu finden und aufzusammeln?“
„Na klar!“
Eine Packung Trockenobst, eine Regendecke, ein Kompass, ein Buch über Polarfüchse – nach und nach sammeln die drei alles ein und kommen dicht auf die Spur von Jonas und Fenja.
„Äh, die hebe ich aber nicht auf. Sieh mal, die sind sowieso ein wenig angesengt. Jonas wird seine Wechselsocken bestimmt nicht vermissen.“
„Hey, schaut mal, dort am Feuerwasserberg, da sind sie!“
„Wo denn?“
„Ah ja, da vorne, jetzt sehe ich sie auch. Mensch, sind die schnell gelaufen.“
„Aber das können wir auch. Nichts wie hin!“
Hast du das auch gehört? Warten! Sei mal kurz still! Fenja, wir haben Sammy gefunden. Das sind doch Phil und Marie. Es hat geklappt.
Etwas mühevoll, aber doch zügig, haben Marie und Philipp zu den anderen am steilen Bergpfad aufgeschlossen.
Wie schön, dass ihr zurück seid. Habt ihr schon etwas gefunden?
Leider noch nicht. Aber wir hatten gehofft, von weiter oben eine bessere Sicht zu haben. Wir müssen uns bloß beeilen, weil es immer sein kann, dass der Vulkan noch einmal ausbricht.
Wir sollten in diese Richtung weitergehen.
Wie kommst du darauf, Sammy?
Wir wollten eigentlich da lang weiter, schneller nach oben. Da riecht es ein bisschen, als wäre da jemand.
Sammy hat eine feine Nase, darauf konnten wir uns schon oft verlassen.
Na ja, ich habe, als ihr weg wart, im Stillen zu Gott gebetet, dass er uns hilft, die richtige Richtung einzuschlagen.
Wir könnten es versuchen. Dann nehmen wir der Supernase nach.
Aber wir wollten doch da hoch.
Und ihr hört lieber auf Gott und das Eichhörnchen, Herr Streifenhörnchen!
Sieht ganz so aus. Vielleicht muss ich mir das doch noch einmal überlegen mit den neuen Freunden.
Murrend kommt Jonas aber schließlich mit. Er will nicht schon wieder ganz allein an diesem gefährlichen Berg sein.
Der Pfad wird sehr schmal, und sie müssen gut aufpassen, nicht auszurutschen. Es geht nämlich recht steil den Berghang hinunter. Vorsicht! Alles okay, nichts passiert.
Aber die Biegung da vorne macht mir Sorgen. Da müssen wir sehr langsam herumgehen. Genau so machen sie es auch.
Zum Glück kommt danach eine breitere Fläche, auf der die Freunde wieder nebeneinander stehen können. Jonas läuft versehentlich gegen Fenja.
„Hey, was ist denn? Ja, wieso bist du stehen geblieben?“
„Schaut mal, da vorne ist das Aki!“
„Klopp, klopp, ich bin’s! Was machst du denn?“
„Ach so, wir sind schon wieder in der Scheune.“
Hallo, Frau Beck! Was? Was ist los? Ist das nicht Mikes Frau? Quatsch, das ist Gudrun! Sie macht für Onkel Mike den Haushalt und kümmert sich um meine Cousine Amy. Amy sitzt nämlich im Rollstuhl. Haushälterin – da habe ich ihr gar nicht so falsch geraten.
Vorsicht, junger Mann! Mike, wir müssen jetzt dringend los. Hast du die Zeit vergessen? Nein, ich wollte nur die Geschichte noch zu einem guten Punkt bringen. Meine Akten habe ich zusammengepackt, den Ausweis habe ich dabei und sonst auch alles. Es kann losgehen.
Sehr gut, lass uns das schnell hinter uns bringen. Nichts lieber als das. Wir werden etwa zwei Stunden weg sein. Wollt ihr so lange hierbleiben und weitermachen, oder sollen wir euch unterwegs zu Hause absetzen?
Also, ich würde gern noch an der Scheune weiterbauen. Das macht mehr Spaß, als ich gedacht hätte. Mhm, geht mir auch so. Und ich will unbedingt hören, wie die Geschichte ausgeht.
Jonas? Ich hab Zeit. Dann machen wir es so. Hier ist mein Haustürschlüssel, Marie. Dann könnt ihr euch drin noch Getränke holen. Bis später dann.
Mach's gut, Onkel Mike, viel Glück vor Gericht. Bis später. Dann ist es jetzt wohl Zeit, sich ganz auf Gottes Treue zu verlassen. Allerdings!
Also dann, zurück an die Arbeit! Nächstes Mal bei der Doppeldecker-Crew! Onkel Mike wird sich bestimmt riesig freuen, dass wir so weit gekommen sind.
Ich bin erschüttert, wirklich erschüttert! Jetzt hat er es endgültig zu weit getrieben. Er besitzt einen beglaubigten Grundriss seines Grundstücks – so viel wusste ich ja. Doch eines wusste ich nicht.
Und was machen wir jetzt, Onkel Mike? Erst einmal ruhig bleiben. Es kann immer noch Gutes daraus entstehen, und darauf sollten wir hinarbeiten. Deshalb versucht bitte, nicht zu verzweifeln.
Stellt euch für diese Geschichte ein letztes Mal vor, dass ihr gerade am Vulkan entlangklettert. Fenja hat eben Aki gesehen und ist auf ihn zugerannt. Ist er verletzt? Ich fürchte, sein Arm ist unter diesem Geröll eingeklemmt, seht ihr? Bestimmt ist das vom Berg herabgefallen.
Nur kurz den Vulkan anschauen, dann schnell wieder zurück, bevor Fenja etwas merkt. Der Feuerberg spuckt gleich wieder. Gibt es nicht noch mehr Hügel in der Nähe, auf der anderen Seite des Vulkans? Keine Sohren, außerdem müssten sie schon ein Stück weit vom Berg wechseln, damit wir dort sicher wären.
Ich fürchte, uns bleibt keine andere Wahl. Da oben, da sind sie, oder? Ja, ich glaube auch. Zugegeben, vor glühender Lava musste ich auch noch nie Schutz suchen. Aber ich denke, dass Gott mir genauso treu zur Seite steht wie den Geschwistern Aki und Fenja in der Geschichte.
Dann will ich auch versuchen, nicht zu verzweifeln.
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