
Gut, dann haben wir jetzt, was weiß ich, dreiviertel Stunde gemeinsam, um uns das phantastische Comeback von Jesus Christus anzuschauen.
Wie ich es gerne gestalten möchte, ist im Vortragsstil, da es mit der Menge sonst nicht anders möglich ist. Vielleicht können wir zum Schluss, wenn noch etwas Zeit bleibt, die eine oder andere Frage stellen. So habe ich es vor, dass wir das ein wenig gestalten.
Ich möchte am Anfang noch gemeinsam beten, und dann steigen wir gleich in unser heutiges Thema ein.
Lieber himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir uns versammeln dürfen, um dein Wort zu hören.
Danke, Herr, dass dein Wort uns ausrüstet, in dieser Welt zu leben, so wie sie wirklich ist. Wir wissen, dass diese Welt nicht das Einzige ist. Wir haben die Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft – auf dein Comeback, auf dein zweites Wiederkommen.
Wir wissen, Herr, so verlässlich wie du zum ersten Mal gekommen bist, wirst du auch zum zweiten Mal wiederkommen – als Herr und als Richter dieser Welt.
Herr, wir danken dir, dass wir dein Wort haben, das uns lehrt, die Dinge zu verstehen, die wir als Menschen nicht wissen können. Du hast uns in diese Wahrheiten eingeführt, damit wir hier und heute Hoffnung haben.
So bete ich um deinen Segen, um Reden und Hören in gleicher Weise. Sei du selbst unser Lehrer durch den Heiligen Geist. Amen.
Man mag sich fragen: Wenn wir als Christen doch Salz und Licht auf dieser Welt sein sollen, warum sollten wir uns überhaupt mit dem Himmel beschäftigen?
Tatsächlich zeigt die Geschichte, dass Christen, die sich intensiv mit dem Himmel beschäftigt haben, auf dieser Erde die brauchbarsten Menschen waren. Sie ließen sich durch die Dinge dieser Welt nicht vollständig aus dem Gleichgewicht bringen.
In dieser Welt läuft vieles schief, auch in deinem Leben läuft vieles schief – und wenn noch nicht, dann wird es noch kommen. Ja, leider ist das so, weil diese Welt nicht vollkommen ist. Die Bibel sagt genau das.
Übrigens, ich habe oft Leute, die zu mir kommen und sagen: „Hans Peter, ich kann nicht an Gott glauben bei all dem Bösen, das in der Welt geschieht. Es läuft so viel schief.“ Und ich antworte: Genau deshalb glaube ich an Gott. Die Bibel beschreibt keine Welt, die friedlich wäre, in der alles schön ist. Im Gegenteil, die Bibel beschreibt genau so eine Welt, wie ich sie vorfinde.
Im Römer 8 lesen wir: Diese ganze Schöpfung sehnt sich, schreit, sehnt sich nach Erlösung, weil sie gefallen ist. Und genau das erlebe ich. Darum glaube ich an den Gott der Bibel, weil das, was die Bibel sagt, und das, was ich erlebe, zusammenpasst.
Es gibt einen Spruch, der heißt: Manche Christen sind so mit dem Himmel beschäftigt, dass sie für die Erde unbrauchbar sind. Andere Christen sind so mit der Erde beschäftigt, dass sie für himmlische Dinge unbrauchbar sind. Generell beschäftigen sich viele zu viel mit der Erde und zu wenig mit dem Himmel.
Darum finde ich, dass dieses Thema an diesem Wochenende ein sehr wichtiges ist.
Ich möchte mit einem Wort aus Apostelgeschichte 1, Verse 8 bis 11 beginnen.
Bevor ich es lese: Jesus ist auferstanden. In seinem Auferstehungsleib ist er mehrdimensional. Er besitzt Dimensionen, die uns noch nicht zugänglich sind. Über vierzig Tage erscheint er seinen Jüngern immer wieder. In dieser Zeit kommt er zu ihnen, lehrt sie erneut und geht dann wieder.
In diesen vierzig Tagen lesen wir Folgendes. Es ist der auferstandene Jesus, der spricht.
Apostelgeschichte 1,6-11: Sie nun, das sind die Jünger, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?“ Jetzt bist du auferstanden, wirst du jetzt Israel wiederherstellen?
Er sprach zu ihnen: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und in Samaria und bis an das Ende der Erde.“
Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
Als sie gespannt zum Himmel schauten, wie er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen: „Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel.“
Dann gingen sie nach Jerusalem und so weiter.
Hier wird den Jüngern gesagt: Als Jesus, der Christus, in den Himmel fuhr – so wie ihr ihn habt gehen sehen in den Himmel – so wird er wiederkommen.
Was geschah zur Himmelfahrt?
Erstens: Als Jesus in den Himmel fuhr, setzte er sich zur Rechten Gottes – an seinen rechtmäßigen Platz.
Zweitens: Zehn Tage nach der Himmelfahrt, also an diesem Wochenende, nahm die Gegenwart Jesu auf dieser Welt eine neue Form an. Seht ihr, drei Jahre lang hat Jesus im irdischen Leib – so wie du und ich – ganz normal gelebt, gegessen, geschlafen, aufs Klo gegangen, alles wie du und ich. Im Alter von 33 bis 36 Jahren – wir wissen es nicht genau – wurde er gekreuzigt, und sein Leib wurde begraben. Drei Tage später ist er im neuen, im verwandelten Leib auferstanden, so wie die Bibel es gesagt hat. Das Alte Testament sagt, er sei der Erste, der auferstanden ist.
Nach seiner Auferstehung ging er für vierzig Tage – also mehr als einen Monat – mit seinen Jüngern umher und erzählte ihnen von der neuen Welt und davon, dass er wiederkommen wird. Bei der christlichen Himmelfahrt sagt Jesus: „Bis zu meiner zweiten Wiederkunft wird mich niemand mehr sehen in diesem Leib, den ich jetzt habe, sondern erst wenn ich wiederkomme.“
Das heißt aber nicht, dass Jesus sich verabschiedet und gesagt hat: „Okay, ich bin jetzt weg für ein paar Jahrtausende und dann komme ich mal wieder.“ Im Gegenteil. Jesus hat den Jüngern gesagt: „Ich muss weggehen, es ist nur zu eurem Besten.“
Ich lese euch vor aus Johannes 16, Vers 7: „Doch ich sage euch die Wahrheit, es ist nützlich für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand, der Paraklet, der Heilige Geist, nicht zu euch kommen. Wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.“
Mit anderen Worten: Jesus sagt, wenn ich in diesem Leib bei euch bleibe, kann ich immer nur entweder in Galiläa oder in Eidlingen oder in New York sein. Ich kann immer nur an einer Stelle sein. Aber wenn ich weggehe, dann kommt der Beistand, der Heilige Geist. Dann kann ich überall gleichzeitig sein. Dann bin ich in China, dann bin ich in Amerika, in Österreich, in Deutschland, in Israel – überall. Aber ich komme in einer anderen Form.
Jesus sagt also: Ich komme zu Pfingsten, das war zehn Tage nach seiner Himmelfahrt, aber im Heiligen Geist. Und der Heilige Geist ist mein anderes Ich. Das bin ich, aber im Heiligen Geist. Wo der Heilige Geist wirkt, da wirke ich. Ich komme zu euch, wenn der Heilige Geist zu euch kommt.
Ich lese noch aus Johannes 14 vor, damit ihr die Worte Jesu hört. Johannes 14, Vers 16: „Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“
Jesus sagt weiter: „Ich werde euch nicht verlassen. Ich komme zu euch.“
An jenem Tag, Vers 20, „werdet ihr erkennen, dass ich, Jesus, in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“
Das heißt, Jesus ist niemals wirklich weggegangen. Er hat gesagt: Ja, im jetzigen Leib gehe ich weg, aber zehn Tage später kommt der Heilige Geist, und das ist mein anderes Ich. Er wird in euch wohnen, aber unsichtbar. Ich bin bei euch.
Übrigens ist das auch etwas, das ich über die Jahre lernen musste. Es gab Zeiten, da habe ich gesagt: Herr Jesus, wenn ich dich jemals von Angesicht zu Angesicht sehen würde, dann wäre jetzt die beste Zeit. Ich brauche deinen Rat, aber ich habe ihn mit meinen Augen noch nie gesehen.
Ich gehe fast jeden Tag mit Jesus spazieren, aber ich habe ihn noch nie gesehen. Ich rede mit ihm, doch ich habe ihn noch nie akustisch antworten hören. Es ist wichtig zu verstehen: Versuche niemals, Gott mit deinem menschlichen Auge zu sehen, denn das ist das falsche Instrument.
Das ist so, als würdest du mit deinem Fieberthermometer versuchen, die Luftfeuchtigkeit zu messen. Das ist das falsche Instrument für diese Messung. Die Bibel sagt ganz klar: Niemand hat Gott je gesehen. Darum versuche nicht, ihn zu sehen, denn du wirst ihn nicht sehen. Das steht in der Bibel.
Sehen können wir ihn nur durch die Augen des Heiligen Geistes. Aber das ist ja nicht das Thema. Das Thema heute ist: Die Bibel lehrt, dass Jesus wiederkommen wird – sichtbar in seinem Auferstehungsleib. Das wird ein Ereignis sein.
So wie Jesus vor zweitausend Jahren sichtbar und greifbar unter uns Menschen war, so wird Jesus wiederkommen – sichtbar und greifbar.
Ich möchte verschiedene Aspekte des zweiten Kommens Jesu behandeln.
Der erste Aspekt ist: Wenn Jesus wiederkommt, dann kommt er als Richter der Welt. Wenn wir im Neuen Testament die Stellen lesen, an denen Jesus zum zweiten Mal wiederkommt, hat das fast immer mit Gericht zu tun.
Ich lese einige Verse aus Matthäus 24, Verse 29 und 30:
„Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, der Mond wird seinen Schein nicht geben, die Sterne werden vom Himmel fallen, die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen, und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes. Sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende des Himmels bis zum anderen Ende.“
Im Matthäus 25, Vers 31 lesen wir:
„Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen. Vor ihm werden alle Nationen versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.“
Eine weitere Stelle in Offenbarung Kapitel 19 beschreibt das wunderbar:
Offenbarung 19, Verse 11-16:
„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß heißt treu und wahrhaftig. Er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, auf seinem Haupt sind viele Diademe. Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt außer ihm selbst. Er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt ‚das Wort Gottes‘. Er trägt auf seinem Gewand und an seiner Hüfte einen Namen geschrieben: ‚König der Könige und Herr der Herren‘.“
Generell ist das Thema Gott als Richter für viele Menschen unangenehm. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich darüber nachdenke – er kommt auf einem Pferd, richtet und scheidet die, die links stehen, von denen, die rechts sind – dann macht mir das Angst.
Ich stelle mir Gott viel mehr als den liebenden, barmherzigen und gnädigen Gott vor, wie er sich in Jesus offenbart hat. Deshalb haben viele Christen auch eine gewisse Angst vor dem Gericht. Darüber wird oft nicht viel gepredigt, weil es uns unangenehm ist. Ich kenne Christen, die das Buch der Offenbarung noch nie gelesen haben. Wenn ich frage, warum nicht, lautet die Antwort oft: „Das traue ich mir nicht zu.“ Es ist ihnen zu brutal und unangenehm.
Ich glaube jedoch, dass diese Angst vor dem Gericht weniger mit Gott und seinem Charakter zu tun hat. Vielmehr haben wir ein ziemlich einseitiges Verständnis von Gericht. Die Tatsache, dass Jesus kommt und die Welt gerecht richten wird, sollte uns eigentlich ermutigen.
Im Alten Testament liest man oft vom Gericht, und das wird meistens als etwas Ermutigendes dargestellt. Die Gläubigen sagen dort: „Gott, wann kommst du endlich und machst ein Ende mit der Ungerechtigkeit? Wann wird alle Ungerechtigkeit endlich aufgedeckt und beseitigt?“ Das bedeutet, das Gericht im Alten Testament war nicht etwas Unangenehmes, sondern ein Ruf an Gott: „Bitte schaffe du Gerechtigkeit!“
Viele Menschen erleben Unrecht und Ungerechtigkeit am eigenen Leib, ohne je die Gelegenheit zu haben, ihre Unschuld zu beweisen. Auch heute werden Millionen Menschen von Tyrannen unterdrückt. Sie haben keine Möglichkeit, der Ungerechtigkeit zu entfliehen, sie leben damit und sterben damit. In manchen Ländern sind die Mächtigen am Werk, die sich an der Armut des Volkes berauschen. Das Volk hat keine Chance, etwas dagegen zu tun. Einflussreiche Tyrannen können ihre Gemeinheiten verdecken und werden sogar gefeiert – auf Kosten der Armen, die nicht einmal genug Brot haben, um ihre Kinder zu ernähren.
Die Menschen schreien zu Gott: „Wann kommst du endlich und machst alles gerecht?“ Hier liegt die gute Botschaft: Sehr oft wird Ungerechtigkeit gleich bestraft. Man sagt ja: „Lügen haben kurze Beine.“ Wenn man lügt, kommt die Lüge oft nach einiger Zeit ans Licht, und man bezahlt dafür. Das ist in Ordnung.
Aber es gibt viele Fälle, in denen gelogen wird und es nie ans Tageslicht kommt. Doch am letzten Tag wird alles ans Licht kommen. Gott wird alle Ungerechtigkeit aufdecken. Ungerechtigkeit bleibt bei Gott nicht unwidersprochen. Das ist die gute Botschaft vom Gericht.
Jeder Mensch wird vor Gott und vor den anderen Menschen offenbart werden. Es wird sichtbar, was gerecht und was ungerecht war. Es ist also nicht egal, wie wir leben. Das letzte Gericht wird alles ans Licht bringen.
In der deutschen Sprache, die oft spielerisch genutzt wird, sagt man: Am letzten Tag wird Gott alles „zum Recht rücken“. Er wird alles zu Recht rücken. Das Recht wird offenbar werden.
Im Hebräerbrief, Kapitel 9, Vers 27, heißt es: "Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht."
Das kleine Kind dort ist wirklich brav. Wahrscheinlich wird es schon früh mit dem Wort Gottes gefüttert, und das ist sehr gut.
Viele von euch kennen wahrscheinlich den Vers aus Hebräer 9. Dort lesen wir, dass es dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben. Übrigens, wenn du Christ bist, gibt es keine Reinkarnation. Du stirbst nur einmal. Nach dem Tod folgt das Gericht.
Weiter heißt es im Hebräerbrief, dass Christus einmal geopfert wurde. Er wird zum zweiten Mal erscheinen, aber diesmal ohne Bezug zur Sünde. Er wird denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.
Einmal sterben wir, und dann kommt das Gericht. Das ist hundertprozentig sicher. Wenn du an die Bibel glaubst, glaubst du auch daran.
Aber hier ist Vorsicht geboten: Dass das Gericht stattfindet, wissen wir sicher. Das ist klar biblisch belegt. Aber wisst ihr, wie das Gericht ausgeht? Das wissen wir nicht. Das ist Gottes Sache.
Deshalb warnt uns Jesus in Lukas 6: "Seid barmherzig, so wie euer Vater im Himmel barmherzig ist. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Verurteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet."
Wir müssen keinen Menschen verurteilen oder richten. Das macht alles Gott. Wir wissen, dass es ein Gericht geben wird, wenn Jesus wiederkommt. Aber wie dieses Gericht ausgeht, weiß keiner von uns.
Eines weiß ich ganz sicher: Ich weiß, wie es bei mir ausgeht. Und ich weiß, wie es bei dir ausgeht, wenn du zu Jesus gehörst. Dann kommst du nicht ins Gericht.
Wie es bei denen aussieht, die Jesus nicht kennen, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Gott richten wird und alles zum Recht rücken wird.
Das ist der eine Punkt.
Das zweite Thema ist: Wann kommt Jesus wieder? Wann ist das große Comeback? Kommt er dieses Jahr wieder, 2013? Es gab ja den Film dazu. Habt ihr ihn gesehen? Er hätte ja schon kommen sollen, zumindest nach dem Kalender der Meiers. Das kam ja zu einem Ende. Es gab einen großen Hollywood-Film, der das anschaulich dargestellt hat. Der Inhalt war meiner Meinung nach nicht sehr, ich sage es mal gerade, intelligent, aber der Film war auf jeden Fall gut gemacht.
Wann kommt Jesus also wirklich wieder? Wann ist das Ende dieses Zeitalters, das Ende dieser Welt? Im Matthäus Kapitel 24 gibt es eine klare Antwort darauf. Ich werde euch gleich in ungefähr zehn Minuten darauf eingehen.
Im Matthäus 24, Vers 3 heißt es: „Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?“ Wann kommt also das Ende der Welt?
Man muss dann einfach Matthäus 24 weiterlesen. Es ist super spannend, die Bibel zu lesen. Sehr faszinierend ist auch Apostelgeschichte 1. Dort fragen die Jünger nach der Auferstehung noch einmal dasselbe.
In Apostelgeschichte 1, Vers 6 steht: „Als sie nun zusammengekommen waren, die Jünger und der Auferstandene, fragten sie ihn und sagten: Herr, stellst du jetzt in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?“ Jesus antwortete ihnen: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner Vollmacht festgesetzt hat.“
Die Jünger hatten drei Missverständnisse über das zweite Kommen Jesu. Für die Theologen unter euch: Calvin hat witzigerweise gesagt, die Frage der Jünger, ob Jesus jetzt kommt, um das Reich Israels aufzubauen, beinhaltet so viele Irrtümer wie Worte. Jedes Wort war ein Irrtum.
Sie irrten sich nämlich in Bezug auf den geografischen Ort, sie irrten sich in Bezug auf die Zeit und sie irrten sich in Bezug auf die Art, wie Jesus wiederkommt. Jesus hat das dann erklärt.
Erstens irrten sie sich bezüglich des geografischen Ortes, an dem Jesus wiederkommen wird. Die Apostel, allesamt Juden, dachten, dass Jesus bei seiner Wiederkunft in Israel auf dem Thron Davids in Jerusalem sitzen und Israel unter seiner Herrschaft gesegnet sein würde. Sie dachten nur an Israel.
Jesus korrigierte diese Vorstellung und sagte in Apostelgeschichte 1,8: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in ganz Judäa, in Samaria und bis an das Ende der Welt.“ Es geht also nicht um ein kleines nationales Reich, sondern um die ganze Welt, nicht nur Israel.
Man sieht hier den Fehler der Juden im Alten Testament: Statt den Menschen weltweit von Gott zu erzählen, betrachteten sie Gott als ihr nationales Eigentum und sagten, er sei nur ihr Gott für Israel. Doch Gott war schon immer ein Gott für alle. Bereits in 1. Mose 12,3 sagt Gott zu Abraham: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ Niemand ist von Gott ausgenommen.
Dass Gott eine besondere Geschichte mit Israel hat, steht außer Frage. Aber der Segen gilt für alle Menschen. Das war der erste Irrtum: Es geht nicht nur um Israel, sondern weltweit.
Der zweite Irrtum betrifft die Frage, wann es geschieht. Passiert es jetzt, in dem Monat nach Jesu Auferstehung? Die Apostel wollten die genaue Zeit wissen. Es stimmt, dass Gott ein Datum für seine Wiederkunft festgelegt hat. Aber Jesus sagt zu ihnen – und das sollte man besonders beachten – in Apostelgeschichte 1,7: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat.“
Wir lesen sogar in Markus 13,32: „Von jenem Tag weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.“ Nur der Vater weiß, wann Jesus wiederkommt, und sonst niemand.
Obwohl Jesus klar gesagt hat, dass niemand die Zeit kennt und es nicht unsere Sache ist, gibt es im Buchhandel Dutzende Bücher von sogenannten Endzeitexperten, die genau vorhersagen, wann Jesus wiederkommt.
Einige Beispiele: Eine verbreitete Theorie besagt, dass Jesus wiederkommt, wenn die Nation Israel wiederhergestellt ist. Wann wurde Israel wiederhergestellt? Am 14. Mai 1948. Als Israel vor mehr als 50 Jahren wieder als Land bestand – heute sind es über 70 Jahre – gab es viele Diskussionen, die sagten: „Das ist jetzt die Generation, die es erleben wird.“ Denn in Matthäus 24 steht: „Diese Generation wird nicht vergehen, bis all dies geschehen ist.“
Das bedeutet, es muss eine Generation sein. Aber was ist eine Generation? Manche sagen 30 Jahre. Das hieße, Jesus müsste zwischen 1948 und 1978 wiederkommen. Viele Christen glaubten, dass Jesus 1978 wiederkommt. Als er nicht kam, sagte man: „Eine Generation dauert wahrscheinlich 40 Jahre.“ Dann war es 1988. Es gab sogar ein Buch mit dem Titel „88 Gründe, warum Jesus 1988 wiederkommt“. Nicht nur die Zeugen Jehovas, auch andere Gruppen glaubten das.
Als Jesus 1988 immer noch nicht kam, sagte man: „Eine Generation kann auch 50 Jahre dauern, also ein halbes Jahrhundert.“ Dann war es 1998. Wieder kam er nicht. Die Vorstellung von der Generation wurde immer weiter gedehnt. So kam man zu verschiedenen Zahlen.
Eine andere Theorie, die noch stärker vertreten wird, besagt, dass Jesus wiederkommt, wenn das wiederhergestellte römische Reich offenbar wird. Wer die Bibel ein wenig studiert, zum Beispiel im Rahmen einer Bibelschule, kann das gut nachvollziehen. Es ist faszinierend.
Wenn man zum Beispiel das Buch Daniel studiert, sieht man, dass Daniel eine Vision von einer Statue hatte. Der Kopf der Statue war aus Gold, das steht für Babylon. Die Brust war aus Silber, das symbolisiert Persien. Der Bauch war aus Bronze, das steht für Griechenland. Dabei handelt es sich immer um Weltreiche. Die Schenkel waren aus Eisen, das war Rom zur Zeit Jesu. Die Statue hatte außerdem Füße, teils aus Eisen, teils aus Ton.
Theologen sagen, dass diese Füße das wiederhergestellte römische Reich darstellen, eine neue Weltherrschaft. Dieses Reich wird im Buch Daniel und auch in der Offenbarung als ein Reich mit zehn Hörnern beschrieben. Die zehn Hörner stehen für zehn Könige.
Nun müsst ihr euch vorstellen: Am 25. März 1957 unterzeichneten in Rom sechs europäische Länder – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande – den ersten Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Damals hieß sie EWG, heute ist es die EU. Dieser Vertrag wurde der Vertrag von Rom genannt. Christen sagten daraufhin: Das ist es! Das ist das neue römische Reich. Wartet nur, bis die EU zehn Könige, also zehn Länder, hat – dann kommt Jesus wieder.
Anfangs waren es erst sechs Länder. 1973 traten Dänemark, Irland und England bei, jetzt waren es neun. Das wurde knapp. 1981 kam Griechenland hinzu, dann waren es zehn. Aber dann sagten sie, es komme noch ein achter König, also ein elfter, so steht es im Buch Daniel. 1986 traten Spanien und Portugal bei, das waren jetzt zwölf Länder. Das war ein Problem, denn zwölf wird in der Prophezeiung nicht erwähnt. 1995 traten Österreich, Finnland und Schweden bei. 2004 kamen die Tschechische Republik, Zypern, Estland und weitere Länder hinzu. Heute hat dieses „Tier“ bereits 27 Hörner.
Es gibt immer noch Bücher, die sich mit dieser Theorie beschäftigen. Aber jetzt versteht man, woher dieses Denken kommt. Viele sagen, die EU sei das wiederhergestellte römische Reich. So entsteht dieses Denken und so entstehen die Bücher.
Interessant ist, dass obwohl Jesus gesagt hat, es sei nicht eure Sache, den Zeitpunkt zu wissen, viele dennoch schreiben, er komme genau im Jahr 1988 wieder. Christen kaufen solche Bücher. Das ist Unsinn. Man kann sich das Geld sparen.
Im 1. Thessalonicher 5,2 schreibt Paulus: „Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.“
Eins stelle ich bei Dieben fest: Sie rufen dich am Vortag nicht an und sagen: „Du, morgen komme ich als Einbrecher in dein Haus.“ Das kommt nicht vor. Diebe kommen immer unerwartet. Paulus sagt, so wird auch der Tag des Herrn sein.
Die Schlussfolgerung daraus ist, dass es extrem wichtig ist, die Wiederkunft von Jesus zu erwarten. Über den Zeitpunkt seiner Wiederkunft zu spekulieren, ist nicht nur unwichtig, sondern Jesus selbst sagt: „Lass es sein, es ist nicht eure Aufgabe, den Zeitpunkt zu kennen, es ist nicht entscheidend.“
Es kann sein, dass Jesus in zehntausend Jahren wiederkommt, es kann aber auch sein, dass er schon in diesem Jahr wiederkommt. Das wäre wunderschön.
Das Dritte noch
Wir haben besprochen, dass der geografische Ort falsch war. Auch der Zeitpunkt der Frage war nicht der richtige. Das Dritte ist die Art des Reiches Gottes.
Die Jünger dachten, Jesus komme und setze sich in Jerusalem auf den Thron, um Israel als geografisches Reich zu regieren. Das sei das Reich Gottes. Jesus aber sagt, dass sein Reich nicht aus Land bestehe, sondern aus Menschen.
Das Reich Jesu hat einen geistlichen Charakter. Im Johannes 18,36 lese ich euch das vor: Jesus sagt zu Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde. Jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.“
Da spricht Pilatus zu ihm: „Also bist du doch ein König?“ Und Jesus antwortet: „Du sagst es, dass ich ein König bin, und ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“
Das heißt, das Reich Gottes ist kein Reich im Sinne von Geographie, sondern im Sinne von Menschen. Es hat einen geistlichen Charakter.
Lest euch eine Bibelstelle heute noch genau durch: Lukas 17. Es ist wieder faszinierend. In Lukas 17,20 fragen die Jünger Jesus, wann er als König kommen werde. Dort lesen wir: „Und als er von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist das Reich Gottes oder dort ist das Reich Gottes, denn siehe, das Reich Gottes ist in euch oder das Reich Gottes ist mitten unter uns.“
Was ist das Reich Gottes? Gott ist ein König. Ein König braucht ein Reich, um zu regieren, und das Reich unseres Königs ist mein Leben.
Darum sagt die Bibel im Neuen Testament siebenmal: Euer Leib, dein Körper ist der Tempel Gottes. Da wohnt Gott darin, das ist sein Reich. Und das hat genau zu Pfingsten begonnen.
Ich habe euch gesagt, dass ich oft mit Gott spazieren gehe. Eines, das ich dabei ab und zu mache, ist, wenn ich so mit Gott rede, ihn zu fragen: „Herr, wie geht es dir eigentlich?“
Ich habe eine Frage an dich: Hast du im Gebet Gott schon einmal gefragt, wie es ihm geht? Interessiert dich, wie es ihm geht? Warum fragst du ihn nicht?
Wenn Gebet ein Zwiegespräch mit Gott ist, dann sollte man ja auch den anderen mal fragen, wie es ihm so geht. Ich glaube, wenn wir Gott fragen würden: „Gott, wie geht es dir so?“, würde er vielleicht sagen: „Weißt du, es geht mir eigentlich gut. Ich, Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der Heilige Geist – wir haben eine gute Gemeinschaft.“
Aber wir haben einen Leib auf der Erde, in dem wir wohnen, und mit diesem Leib haben wir manchmal ein bisschen Probleme. Gott würde dir sagen: „Weißt du, danke für deine Nachfrage, wie es mir geht, aber ich habe auf der Erde einen Leib, der heißt Gemeinde oder Kirche. Ich habe Millionen von Händen auf der Erde, aber die Hände, die ich gemacht habe, um zu helfen, zerstören so viel.“
„Ich habe einen Leib auf Erden, ich habe viele Füße, Millionen von Füßen, aber sie gehen nicht immer dahin, wo ich gerne hingehen möchte. Ich habe auf der Erde einen Leib mit vielen Mündern. Viele sollen Wahrheit und Liebe reden, aber sie reden oft zu viel unnützes Zeug. Ich habe auf der Erde Ohren, die hören sollen, aber sie hören oft zu wenig.“
Also würde Gott sagen: „Danke der Nachfrage, wie es mir geht, es ist lieb von dir. Uns geht es gut, aber ich habe ein bisschen Probleme mit meinem Leib auf Erden.“
Im ersten Korintherbrief, Kapitel 3, lesen wir im Kapitel 6, Vers 19 eine der sieben Stellen, an denen es heißt, dass wir der Tempel des Heiligen Geistes sind. Paulus sagt dort: „Oder wisst ihr nicht?“ – eine Frage, die darauf abzielt, ob wir uns dessen bewusst sind.
Er fragt: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“ Ihr seid um einen Preis erkauft worden. Deshalb sollt ihr Gott mit eurem Leib verherrlichen.
Dieser Leib, dieses Stück Fleisch hier, gehört nicht mehr euch. Gott hat ihn erkauft, er gehört ihm. Darum ist es so wichtig, ihn zu fragen: „Herr, das gehört dir. Was möchtest du heute mit meinem Leib tun? Wohin willst du heute, dass ich gehe? Wem möchtest du, dass ich heute zuhöre? Mit wem möchtest du, dass ich heute spreche?“
Ich möchte dich ermutigen, wenn du das noch nicht tust, es ganz konkret zu machen. Sage am Morgen: „Herr Jesus, das ist nicht mein Leib, der gehört dir. Du hast ihn mit deinem Blut erkauft. Herr, wohin möchtest du heute mit meinem Leib gehen?“
Manchmal beten wir am Morgen: „Lieber Herr, danke für diesen Tag, segne mich und sei bei mir.“ Das ist gut gemeint und völlig in Ordnung. Aber wisst ihr, was wir damit vielleicht sagen? Wir sagen: „Herr Jesus, ich möchte gern, dass du bei mir bist, weil ich dich vielleicht brauche.“ Denn wir haben unseren Tag geplant, wir gehen dorthin, wo wir glauben, hingehen zu sollen. Aber wir bitten Jesus, mitzukommen, weil es gut ist, wenn er bei uns ist.
Wer ist hier der Herr? Oft sind wir der Herr, und Jesus ist unser Diener, der uns helfen soll, wenn wir Hilfe brauchen. Eigentlich ist es aber umgekehrt. Jesus sagt: „Ich bin der Herr, und dein Leib gehört mir.“
Er sagt: „Und du sollst dort sein, wo ich bin.“ Deshalb ist es so wesentlich zu fragen: „Herr Jesus, wo willst du mich heute haben? Am Arbeitsplatz, in der Familie, im Sportverein oder wo auch immer?“
Jetzt noch ein letztes Mal. In der Offenbarung, dem letzten Buch der ganzen Bibel – zumindest meiner Bibel – steht am Ende der letzte Vers, Offenbarung 22, Vers 20, die letzten zwei Verse:
Der, der diese Dinge bezeugt, spricht: „Ja, ich komme bald.“ Amen, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch.
Jesus sagt also: „Ja, ich komme bald.“ Und dieses Wort „bald“ im Griechischen ist das Wort „dachos“ oder „dachis“. Soweit ich weiß, gibt es im Griechischen drei verschiedene Wörter für Zeit. Das Wort „Kronos“ bezeichnet unsere gewöhnliche Zeit, die lineare Zeit.
Dann gibt es das Wort „Kairos“. Das ist ein ganz spezieller Zeitpunkt, zum Beispiel der Moment, in dem du ein Mädchen siehst und dich verliebst. Das ist ein Kairos, ein besonderer Augenblick, in dem etwas Wichtiges geschieht.
Und schließlich gibt es noch ein drittes Wort, das Wort „dachos“. Im ersten Kapitel, im ersten Vers der Offenbarung lesen wir: „Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen soll“ – also „dachos“, was schnell, geschwind geschehen soll.
Wenn hier das Wort „dachos“ steht und Jesus sagt: „Ich komme bald“, dann meint er nicht „Ich komme dachos“ in fünf, zehn oder hundert Jahren. Sondern wenn Jesus sagt „Ich komme bald“, dann sagt er „Ich komme dachos“, ich komme mit großer Geschwindigkeit.
Übrigens stammt von dem Wort „dachos“ auch das Wort „Tachometer“ ab – das ist die Anzeige für die Geschwindigkeit deines Autos oder Motorrads. Es bedeutet also große Geschwindigkeit, Schnelligkeit, das ist die Sache.
Nun, wenn du mich fragst, Hans-Peter, hast du eine Ahnung, wann du glaubst, dass Jesus wiederkommt? Wenn ich einen Grund habe zu glauben, dass Jesus in unserer Generation wiederkommt, dann ist es dieses eine Wort: Ich komme bald, ich komme mit hoher Geschwindigkeit.
Denn wenn du mich fragen würdest, Hans-Peter, gib mir ein Wort, das unsere heutige Zeit beschreibt und das es in der ganzen Weltgeschichte so noch nie gegeben hat, dann würde ich dir ein Wort geben: hohe Geschwindigkeit.
Die Geschwindigkeit, mit der du und ich heute leben, hat es so noch nie in der ganzen Weltgeschichte gegeben. Es hat immer Kriege gegeben, es hat immer Hungersnöte gegeben, und Erdbeben sind nichts Neues.
Manche sagen, es werden mehr, aber ich bin nicht ganz überzeugt. Ich glaube, das hat damit zu tun, dass wir heute viel mehr hören, wenn es ein Erdbeben in Hinterindien gibt. Das hätten wir vor hundert Jahren nicht gehört.
Und zweitens hat es damit zu tun, dass es viel mehr Menschen auf unserem Planeten gibt als je zuvor.
Übrigens, ist dir bewusst, dass es vor 100 Jahren nie mehr als 1,5 Milliarden Menschen auf der Erde gab? Nie mehr auf einem Haufen.
Als ich geboren wurde, vor 50 Jahren, weißt du, wie viele Menschen es damals auf der Erde gab? Drei Milliarden.
Heute, nur 50 Jahre später, haben wir über sieben Milliarden Menschen. Jeden Tag wächst die Weltbevölkerung um 216 Menschen. Wir werden jeden Tag mehr. Das ist ein Fakt.
Und das ist einzigartig, Freunde, das hat es noch nie gegeben.
Das Einzigartige an unserer Zeit ist, dass alles so wahnsinnig schnell ist – ob Computer, Auto, Transportmittel – das hat es nie gegeben.
Vor kurzem ist meine Nachbarin gestorben, sie war neunzig Jahre alt. Bei uns geht man dann zum Nachbarn, das nennt man Totenwache, und man redet über den Verstorbenen.
Da hat mir der Bürgermeister erzählt, die Schlapferin heißt sie oder hieß sie, sie ist erst vor ein paar Jahren gestorben.
Er hat sie mal gefragt: „Du wohnst in der Ramsau, das ist oben so ein Dorf, und fünf Kilometer weiter unten ist Schladming. Bist du wohl nie aus der Ramsau rausgekommen in deinem ganzen Leben?“
Neunzig Jahre hat sie gesagt: „Doch, ich war zweimal in Schladming.“
Diese Frau, die vor zehn Jahren gestorben ist, war in neunzig Jahren zweimal in Schladming – fünf Kilometer entfernt.
Meine Kinder, die sind noch um die zwanzig Jahre alt, ich kann euch gar nicht sagen, wo die überall waren.
Wir waren in Neuseeland, in Australien, in den USA, in Afrika, in allen möglichen Ländern.
Freunde, das ist nicht normal. Das hat es noch nie gegeben.
Und was mich fasziniert: In Matthäus 24, als die Jünger den Herrn Jesus fragen: „Wann kommst du?“ Da gibt Jesus ihnen einen kleinen Einblick.
Ich lese es euch vor, Matthäus 24, Verse 4-8:
„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, dass euch niemand verführe! Viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgerüchten; seht zu und erschreckt nicht! Das muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Es wird sich eine Nation gegen die andere erheben, ein Königreich gegen Königreich; es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein. Aber alles dies ist der Anfang der Wehen.“
Ich habe dreimal erlebt, wie ein Kind geboren wird – nämlich bei meinen eigenen Kindern. Ich war alle dreimal dabei, als sie geboren wurden.
Und wisst ihr, wie das geschieht? Meine Frau sagt zuhause: „Ich glaube, ich habe etwas gespürt, wie nennt man das? Eine Wehe, oder?“
Ja, genau, auf Englisch „Wehe“.
Dann sage ich: „Ja, passt, es wird wieder vergehen.“
Sechs Stunden später: „Ah, es ist wieder da.“
Dann sage ich: „Okay, pack mal die Sachen.“
Zwei Stunden später: „Oh, es ist schon wieder da.“
Dann sage ich: „Ja, jetzt steigen wir ins Auto.“
Dann fahren wir ins Krankenhaus, und dann wird es immer schneller.
Und schließlich liegt sie am Tisch, die Wehen kommen immer schneller, und zack, das Kind ist da.
So geht das.
Dreimal zugeschaut und dreimal habe ich Gott gedankt, dass ich keine Frau bin – und ich habe es immer genossen.
Aber wisst ihr, was ich hier sagen will? Jesus hat gesagt: Wenn ich wiederkomme, kannst du es vergleichen mit den Wehen einer Frau.
Da gibt es Kriege, aber das ist noch nicht das Ende, Hunger, Hungersnöte, Erdbeben – all das.
Aber es wird immer schneller, immer intensiver, und dann komme ich.
Und wenn es ein Zeichen unserer Zeit gibt, dann ist es Schnelligkeit.
Und wenn Jesus sagt: „Ich komme bald“, dann sagt er: „Ich komme dachos, ich komme mit großer Geschwindigkeit.“
Und dann noch ein Letztes: Was hat das mit uns heute zu tun?
Das hat damit zu tun, dass wir wissen dürfen, dass Jesus kommt und alles richtig machen wird. Er kommt, und ich werde ihn so sehen, wie er wirklich ist. Er wird Frieden bringen – Schalom!
Bis er kommt, darf ich in die Welt hinausgehen. Geht hinaus in alle Welt und bezeugt, dass ich der Herr bin. Das darf ich tun, bis er kommt. Mehr brauche ich nicht zu wissen.
Darum, solange wir hier sind, Freunde: Wir haben eine Zeit, die fantastisch ist. Wir haben alle Freiheit, über Jesus zu reden. Keiner hindert dich daran. Du wirst hier nicht erschossen, nicht einmal eingesperrt, wenn du über Jesus redest. Ein paar lachen über dich, ein paar verspotten dich – na und, das ist völlig egal.
Betet für die Christen in Nordkorea, denn sie leiden. Wenn dort jemand auch nur den Mund aufmacht und über Jesus redet oder die Bibel liest, droht die Todesstrafe! Nordkorea war vor ein paar Jahrzehnten die Hochburg des Christentums. Das hat sich geändert.
Und wisst ihr was, Freunde? In Deutschland und Österreich könnte wieder eine Zeit kommen, in der wir das nicht mehr können. Das, was wir hier momentan tun, ist ein gewaltiges Vorrecht. Keiner hindert uns in Eidlingen, mit zehntausend Leuten da zu sein und über Jesus zu reden. Nutzt die Zeit, solange ihr sie habt, Freunde! Es kann sein, dass es nicht mehr lange so bleibt.
Geht hin in alle Welt, gebt Zeugnis, dass ich der Herr bin, gewinnt Menschen, soweit ihr das könnt. Ihr braucht niemanden zu bekehren, ihr müsst nur mich bezeugen. „Bekehrt euch, denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen“, sagt Jesus. Aber ihr sollt bezeugen.
Und wir haben diese Freiheit, das zu tun, im Wissen, dass er wiederkommt und alles richtig machen wird. Darum sollten wir hier leben, mit beiden Beinen in dieser Welt, mit Freude mit dem Herrn Jesus leben und die Hoffnung nie vergessen: Hier ist nicht alles gut, aber er wird alles gut machen.
Gibt es noch irgendeine Frage, wie lange man jetzt überhaupt redet? Viel zu lange. Gibt es nur eine Frage, die dir jetzt unterm Nagel brennt? Traut sich jemand? Ja, bitte!
Jesus weiß es schon. Als Mensch wusste er es nicht. Jetzt weiß er es, denn Jesus ist Gott. Darum: Offenbarung Kapitel 1 – Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab. Die Offenbarung wurde an Jesus gegeben. Das war die letzte Offenbarung, die er als Mensch bekam.
Noch eine Frage? Traut euch ruhig. Wenn es eine Bitte ist, ja.
Was dir praktisch hilft, ist, dass du älter wirst. Es ist leider so – nein, nicht leider. Ich muss euch ehrlich sagen: Als ich 20, 30 war, war ich genauso mit Freude Christ, aber ich habe ans Zweite Kommen nicht gedacht. Du bist so mitten im Leben und so beschäftigt, da braucht sich niemand ein schlechtes Gewissen machen.
Das Alte hilft nur alleine, denn wie ich heute in der Früh gesagt habe: Immer mehr Menschen, die ich lieb habe, sterben um mich herum. Und man fragt sich, wo sind die? Und ich weiß, jetzt bin ich über 50, bald 60, ja dann 70, ja dann ist es eh bald vorbei. Also das ist nicht mehr lange, zehn Jahre sind überhaupt nichts.
Darum denke ich immer mehr daran, entweder an mein Sterben – dann werde ich bei Christus sein – oder an sein Wiederkommen, was noch spannender wäre. Aber ich glaube auch, dass Zeiten, in denen wir kämpfen, leiden und verzweifelt sind, die Zeiten sind, in denen wir uns am meisten nach dem zweiten Kommen Jesu sehnen. Und das ist auch völlig okay so.
Also macht euch kein schlechtes Gewissen, wenn ihr jetzt nicht jeden Tag an das Zweite Kommen denkt. Es sind die Zeiten, in denen es dir schlecht geht, in denen du sagst: Herr Jesus, ich bin so froh zu wissen, dass diese Welt nicht alles ist. Freunde, diese Welt ist nicht alles. Gott sei Dank, es wäre mir viel zu wenig.
Aber es gibt Zeiten, da bist du so erfüllt mit diesem Leben, und das ist völlig okay. Genieße es! Wenn du nicht viel daran denkst, auch das ist okay. Gott ist dir nicht böse deshalb.
Noch eine Bitte: Kannst du ein bisschen lauter sprechen?
Ja, das ist eine sehr gute Frage. Ich wiederhole die Frage: Er hat gesagt – Sie haben gesagt, dass Jesus wiederkommt, wenn es am schlimmsten ist. Sollten wir dann nicht dazu beitragen, dass es schlimmer wird, damit er früher wiederkommt?
Diese Logik ist auch im Römerbrief vorhanden, übrigens. Paulus sagt nämlich: „Wo die Sünde überhandnimmt, da ist die Gnade noch größer.“ Dann haben wir gesagt: „Ja, dann dürfen wir eben ein bisschen mehr sündigen, dann ist die Gnade noch größer.“ Das ist genau dasselbe Argument.
Nein, das können wir nicht tun. Aus dem Grund nicht, weil Jesus uns lehrt zu lieben. Jesus lehrt uns zu heilen. Jesus lehrt uns: Wo jemand Schmerzen hat, dem sollst du helfen. Jesus lehrt: Wo jemand leidet, dem sollst du beistehen.
„Ich war krank, ihr habt mich nicht besucht“, sagt er im Negativen. Und im Positiven sagt er: „Ich war krank und ihr habt mich besucht. Ich war einsam, ihr habt mich angerufen. Ich war was immer und ihr habt mir geholfen.“ Das ist christliche Ethik, und dieser Ethik müssen wir folgen, bis Jesus wiederkommt.
Wenn es schlimmer wird – und das habe nicht ich gesagt, aber in Matthäus 24 stimmt es schon – wird es sehr schlimm sein. Das stimmt ja. Also die Logik geht aber nicht auf.
Eine letzte Frage noch: Ich habe gesagt, man soll morgens Jesus fragen: „Was hast du mit mir vor?“ Soll ich jetzt auf dem Sofa sitzen und warten, bis er etwas sagt? Das kann vielleicht zweimal im Jahr hilfreich sein, aber öfter nicht. Es ist gut, manchmal ein bisschen sitzen zu bleiben, das schadet nicht.
Übrigens, wisst ihr was? Ich muss ganz ehrlich sagen, wozu ich die tiefste Disziplin brauche: Um nichts zu tun. Tätig zu sein, für das Reich Gottes zu arbeiten, dazu brauche ich keine Disziplin – das ist eher meine Faulheit. Meine Faulheit besteht darin, dass ich immer beschäftigt bin. Die größte Disziplin brauche ich, um still zu sein und nichts zu tun. Darum ist es gar nicht so blöd, einfach mal auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Aber so ist es nicht gemeint.
Ich erzähle euch, wie ich das mache: Ich stehe morgens auf und sage zu Jesus: „Du siehst, mein Plan für heute ist relativ voll – oder auch nicht so voll, das kommt darauf an. Ja, das habe ich geplant.“ Ich vertraue darauf, dass dieser Plan von dir kommt. Und wenn du natürlich auf meinem Plan um elf Uhr schreibst: „Ich räume die Bank aus“, dann brauche ich Gott nicht mehr zu fragen. Oder wenn ich heute Abend fremdgehen würde, das stünde auch nicht auf dem Plan, wenn ich Gott dabei haben will.
Aber ich sage: „Herr Jesus, hier ist mein Plan, ich vertraue darauf, dass er von dir ist. Wenn das wirklich von dir kommt, dann ermutige mich und schenke mir Gelingen in dem, was ich tue.“ Oft bete ich darum: „Gott, schenke mir Gelingen in dem, was ich vorbereite, in meiner Arbeit, in meinen Gesprächen.“ Aber wenn ich auf dem Weg dorthin von einer Person unterbrochen werde und ich habe das Gefühl, das ist von dir, dann will ich mich auch unterbrechen lassen. Ich möchte nicht getrieben sein von meinem Tagesplan, aber ich bete trotzdem darum, dass du mir Gelingen schenkst in meinem Tagesplan.
So mache ich das ganz praktisch. Dabei muss man auch sehen, dass wir verschieden gestrickt sind. Ich bin sehr zielorientiert. Das heißt, wenn ich Ziele habe, gehe ich in der Regel gerade darauf zu und erreiche sie auch sehr oft oder meistens. Aber das hat einen hohen Preis: Manchmal sehe ich die Menschen nicht, die mich bräuchten.
Dann gibt es andere Menschen, die sind sehr personenorientiert, beziehungsorientiert. Sie sehen die Menschen, die Hilfe brauchen, kommen aber nicht immer an ihr Ziel. Beides braucht man. Und gerade das ist ja der Leib Jesu, die Gemeinde, in der wir die verschiedenen Gaben haben. Der eine ist so gestrickt, der andere so.
So mache ich es ganz praktisch.
Okay, meine Lieben, danke für Ihr Zuhören. Ihr wart echt super, ihr müsst stehen.
Ich glaube, der Regen ist etwas besser geworden, stimmt das? Gott sei Dank, super!
Genießt es noch, es ist großartig, dass ihr da seid!