Die Gegenwart des auferstandenen Herrn
Meine Freunde, wenn wir erzählen würden, wie viele Leute hier sind, dann hätten wir uns am Schluss gesagt: Es ist einer mehr da, einer mehr da, den wir wahrscheinlich nicht gezählt hätten, weil wir ihn nicht sehen.
Und dieser ist wirklich unter uns: der auferstandene Herr Jesus Christus. Weil er da ist, können wir mit ihm reden, und das wollen wir jetzt tun.
Wir bleiben bei dir, Herr Jesus. Aller Trost und alle Freude ruhen in dir, Herr Jesus Christus! Darum bitte ich dich: Offenbare dich heute Abend.
Wir können nicht von Menschenstimmen satt werden, sondern wir müssen deine Hirtenstimme hören. Lass sie ertönen, Herr, rufe du! Amen!
Das unausweichliche Thema des Todes
Meine Freunde, heute Abend haben wir das Thema: Der Tod lässt sich nicht totschweigen.
Dazu lese ich ein Wort aus dem Hebräerbrief, Kapitel 9, Vers 27: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht Gottes.“ Der Tod lässt sich nicht totschweigen.
Ich habe heute einen tiefen Eindruck bekommen, wie schön Rügen ist. Das zeigt sich im Sonnenglanz, besonders an den Buchenwäldern. Da denkt man eigentlich, man müsse einen fröhlichen Vortrag halten über Lärchen und Blumen. Doch jetzt steht ein so ernstes Thema im Vordergrund: Der Tod lässt sich nicht totschweigen.
Ich habe mich innerlich fast dagegen gewehrt. Dabei habe ich gemerkt: Siehst du, du willst den Tod auch totschweigen. Du möchtest lieber über etwas anderes reden.
Wir sind versucht, selbst über den verstorbenen Karsten ganz zu schweigen. Doch der Tod lässt sich nicht totschweigen. Verstehen Sie mich? Bin ich laut genug?
Die unausweichliche Begegnung mit dem Tod
Als Student erhielt ich einmal einen tiefen Eindruck, als unser verehrter Professor Karl Heim eine seiner Vorlesungen so begann. Er sagte mit einer leisen, eindringlichen Stimme: „Wir haben alle einen stillen Begleiter neben uns, einen unsichtbaren Begleiter.
Dieser steht morgens mit uns auf, geht mit uns zu unserem Tagewerk und begleitet uns auch bei unseren Vergnügungen. Er ist immer unsichtbar neben uns. Eines Tages, wenn wir vielleicht gar nicht damit rechnen, legt er uns die Hand auf die Schulter und sagt: ‚Nun, komm mit!‘ Und das ist der Tod!
Der Tod ist eine unheilige Sache, die jeden Menschen betrifft. Keiner von uns weiß, wann es so weit ist, dass der Tod uns die Hand auf die Schulter legt und sagt: ‚Nun komm mit!‘
Man kann nicht einfach denken: ‚Ach, ich bin ja noch jung.‘ Es gibt keine Garantie, dass wir auch nur fünfzig Jahre alt werden. Jeden Moment kann er uns die Hand auf die Schulter legen und sagen: ‚Nun komm mit!‘
Wenn das so ist, sollte man ganz anders mit dem Tod rechnen und die Frage aufwerten. Wenn der Tod sagt: ‚Komm mit!‘, dann stellt sich die Frage: Wohin? Wohin denn? Wohin führt mich der Tod, wenn er mir die Hand auf die Schulter legt und sagt: ‚Nun komm!‘
Wo fühle ich mich nicht mehr? Oder anders ausgedrückt: Was kommt denn dann, wenn ich gestorben bin?
Verschiedene Vorstellungen vom Leben nach dem Tod
Es stört mich hier. Wenn ich daran denke, wie viele Antworten ich schon auf die Frage bekommen habe: Was kommt denn nach dem Tod?
Die allgemein verbreitetste Antwort lautet: gar nichts mehr. Du bist biologisch ausgelöscht, fertig. Das weiß ich ganz bestimmt.
Andere sagen, wir gehen dann ins All. Daran kann ich mir nicht viel vorstellen. Wieder andere behaupten, der Mensch verkörpert sich immer neu. Die Inder haben dazu interessante Lehren. Sie sagen, der Mensch erhält immer wieder neue Verkörperungen. Er ist gleichzeitig aufs Rad des Lebens geflochten und kommt in immer neuen Inkarnationen zurück.
Es gibt also sehr viele Antworten. Sehen Sie, wenn irgendwo eine Maikäferplage ist, kann ich mich geduldig darüber unterhalten und diskutieren. Aber über die Frage, was nach dem Tod kommt, kann ich nicht gemütlich diskutieren, denn das geht mir unter die Haut.
Ich bin jetzt bald siebzig und habe damit bestimmt die Hälfte meines Lebens überschritten. Da muss ich wissen, was kommt, ja?
Die Notwendigkeit, den Fachmann zu fragen
Und da kann ich mich Herrn Schulz, Herrn Mayer und Herrn Ayacob fragen, was sie meinen. Da muss ich wissen, was bei euch so getroffen wurde. Ich muss wissen, was los ist.
Meine Freunde, mir ist völlig klar: Ich muss den Fachmann fragen, der über die Dinge Bescheid weiß. Mir helfen ja keine Theorien. Ich muss einen Fachmann fragen. Gibt es einen Fachmann?
Sehen Sie, ich sage meinem Jungen immer: Wenn mein Auto kaputt ist, dann fahre ich nicht zum Bäckermeister und sage: „Reparieren Sie den Vergaser.“ Stattdessen gehe ich zum Fachmann, in die Garage. Und wenn ich Brötchen kaufen will, gehe ich nicht zum Autoschlosser, sondern zum Bäckermeister, nicht wahr?
Wenn meine Schuhe kaputt sind, gehe ich damit nicht zum Pastor. Das ist ein lieber Mann, der unten sitzt, aber meine Schuhreparatur wäre doch besser beim Fachmann, dem Schuhmacher aufgehoben. Das heißt, wir gehen überall zum Fachmann.
Sollte ich nicht in so einer wichtigen Frage, die zwanzig Jahre mit mir herumgeht, auch den Fachmann fragen? Da ist einer, der Bescheid weiß, der aus der anderen Welt kommt – aus der Welt Gottes in unsere dreidimensionale Welt hinein: Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Jesus Christus als der wahre Experte für Leben und Tod
Es gibt heute Sagen, Jesus sei ein Mensch wie wir. Da können Sie mir nur sagen, er meine einen anderen als mich. Ich meine Jesus, der aus der Welt Gottes in unsere dreidimensionale Welt kam, der selbst starb, der die Bitterkeit des Todes erlebte und den Gott von den Toten erweckte. Der muss Bescheid wissen, meinen Sie nicht?
Den Fachmann frage ich, Herrn Jesus: Ich habe den stillen Begleiter, den Tod, bei mir. Und der sagt eines Tages: „Komm mit, Herr Jesus, wohin?“ Da kommt das harte Wort. Ja, dem Menschen ist es gesetzt, einmal zu sterben, danach das Gericht Gottes. Es ist nicht mit dem Tod aus. Das können sich Menschen ausdenken.
Der Fachmann, der Bescheid weiß, der selbst durch den Tod zum Leben ging, der Herr Jesus Christus, sagt: Mit dem Tod fängt es an. Ja, dann wird ein unerhört großes Wort gesagt: „Geht durch die enge Pforte!“ Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit. Es könnte eigentlich nur Jesus sagen, der in die Verdammnis führt, und viele sind es, die darauf wandeln.
Der Weg ist schmal, die Pforte ist eng, sie führt zum Leben, und wenige sind es, die ihn finden. Da sagt der Fachmann: Nach dem Tod kommt sehr viel, und du kannst ewig verloren gehen.
Ich werde oft nach dem Vortrag gefragt, wohin ich komme. Können wir mal darüber diskutieren? Ich sage nein, ich lege es voll Leben und Tod im Auftrag meines Herrn dar. Man kann verloren gehen, und man kann zum Leben kommen.
Die ernste Warnung vor der Hölle
Das ist nicht meine Erfindung, das sagt er uns. Lassen Sie mich erst einmal dabei stehen bleiben: Ich muss Sie warnen vor der Hölle. Man kann wirklich verloren gehen.
Es ist eines der Worte Jesu, das mich jedes Mal wie ein Schrecken durchfährt, wenn ich es lese. Da sagt Jesus ein unerhörtes Wort: „Fürchtet euch nicht vor denen, die euren Leib töten können!“
Ich muss ehrlich sagen: Diese Menschen fürchte ich doch. Wenn jemand kommt und mir mit einem Knüppel über den Kopf schlagen will, dann bekomme ich Angst – Sie doch auch.
Und da sagt der Herr Jesus: Ach, das sind kleine Fische, das sind kleine Fische! Wenn ich den Tod schicke, dann brauchst du keine Angst zu haben.
Das ist toll: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten können, fürchtet euch aber“, fährt er fort, „vor dem Gott, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“
Dann ist es, als ob Jesus selbst erschrickt und sagt: Ja, vor dem fürchtet er sich.
Und da begegnen mir viele Menschen, die sagen: „Daran glaube ich nicht.“ Ich sage: Das macht gar nichts.
Das können wir ja abwarten. In hundert Jahren lebt keiner mehr von uns, oder? Dann sind wir alle auf der anderen Seite.
Dann können wir feststellen, ob die Bibel Recht hatte oder Sie.
Es macht nichts, ob Sie dann glauben oder nicht – damit ändern Sie die Dinge nicht. Das können wir abwarten. Wie gesagt, in hundert Jahren ist keiner von den jungen Männern mehr da, oder?
Dann wissen wir, ob die Bibel Recht hatte und der Sohn Gottes oder die Vernunft.
Der Streit um die Existenz der Hölle
Sehen Sie, ich muss Ihnen meine Geschichte erzählen. In Norwegen haben Sie ja besondere Beziehungen zu den skandinavischen Ländern. Dort lebte bis vor kurzem ein berühmter gelehrter Professor, Professor Hallesby in Oslo. Er hielt manchmal Morgenandachten im Rundfunk.
Eines Morgens ging er zum Rundfunk und sagte in seiner Andacht: „Es kann sein, dass man friedlich ins Bett geht und morgen früh in der Hölle aufwacht.“ Das löste einen gewaltigen Sturm aus. Ein großer, berühmter Journalist von der größten Zeitung schrieb, dass so etwas nicht sein könne. Wir lebten ja nicht mehr im Mittelalter, und wie könne man im Rundfunk so einen Quatsch verbreiten?
Auch kleinere Zeitungen griffen das Thema auf und kritisierten heftig. Schließlich bat der Rundfunk den Professor, die Sache noch einmal zu erklären. Ich kannte Hallesby ja, er war ein richtiger alter Wikinger. Er ging also zum Rundfunk und sagte: „Ich soll erklären, wie die Sache ist. Ich will es gern tun. Es kann sein, dass wir heute Abend ins Bett gehen und morgen früh in der Hölle aufwachen.“
Daraufhin gab es einen großen Aufruhr. Sogar die Weltzeitungen berichteten über den Streit um Himmel und Hölle in Norwegen. Die Zeitungen schrieben an sämtliche norwegische Bischöfe und fragten: Gibt es eine Hölle, ja oder nein? Einige machten einen kleinen Eiertanz und antworteten mit „Jein“. Der führende Bischof von Norwegen, Smemo, schrieb „Ja“.
Zu dieser Zeit wurde er von einer Studentenorganisation eingeladen, Vorträge in Oslo zu halten. Wie es in den nordischen Ländern üblich ist, gab es zunächst eine Pressebesprechung in einem Hotel. Dort waren vielleicht 15 Herren, Journalisten und andere Anwesende.
Man setzte sich im Kreis, und es stellte sich heraus, dass links von mir Professor Hallesby als Vertreter der evangelischen Presse saß. Rechts von mir saß der bekannte Journalist, der zuerst den Sturm entfesselt hatte. So befand ich mich genau zwischen diesen beiden Kontrahenten.
Die Pressebesprechung begann, und es wurden Fragen gestellt wie: Haben Sie Kinder? Sind Sie verheiratet? Und dann kam das Thema Hölle auf. Der Journalist fragte: „Gibt es eine Hölle?“ Ich antwortete: „Ja, ich bin überzeugt davon.“
Daraufhin sagte er: „Das ist doch eine mittelalterliche Vorstellung!“ Ich entgegnete: „Passen Sie mal auf. Erstens sagt das nur derjenige, der wirklich Bescheid weiß. Das ist mir so unheimlich. Sehen Sie, viele Journalisten wissen über diese Dinge nichts. Der Sohn Gottes aber weiß es!“
Zweitens sagte ich: „Meine Frau sagt mir das auch: Der lebendige Gott lebt. Und statt uns Sünder wegzuwerfen, bietet er uns seine Gnade und Liebe an. Er sendet seinen Sohn. Da streckt der lebendige Gott seine Hand nach uns aus. Er lässt seinen Sohn für uns ans Kreuz schlagen. Der Sohn Gottes stirbt für meine Sünden und trägt meine Schuld weg.“
„Und nun steht er auf, und in ihm ruft und durch ihn ruft mich Gott. Kann Gott noch mehr für mich tun?“ fragte ich. „Wer das wegstößt und nicht annehmen will, der darf das. Wer ohne Frieden mit Gott leben will, der darf das. Es gibt keinen Zwang im Reich Gottes. Wer den Geboten Gottes mit Füßen treten will, darf es. Gott schweigt dazu. Wer das ganze Neue Testament leugnen will, darf es. Gott schweigt dazu.“
„Aber er darf dann in alle Ewigkeit ohne Frieden mit Gott leben. Und das ist die Hölle! Das ist die Hölle!“
Die Hölle als Ort der ewigen Trennung von Gott
Dostojewski, der russische Schriftsteller, sagt, die Hölle sei der Ort, an dem Gott nicht mehr hinsieht. Das muss furchtbar sein: aufgeschrieben bei Gott zu sein, beten zu können, aber er hört nicht mehr. Die Türen sind verschlossen, man ist der verlorene Sohn, der ewig draußen ist, für den es keinen Weg nach Hause gibt – das ist die Hölle!
Nicht die Häufung von Strafen, die dir einen Braten versprechen, sondern ewig friedlos keinen Frieden mehr finden zu können mit diesem Gott, weil man seine Hand nicht ergreifen wollte. Und das dürfen diejenigen, die keinen Frieden mit Gott wollen, die seine Hand verschmähen, die nicht umkehren wollen und nicht einmal an Jesus, seinen Sohn, glauben. Sie müssen das ihr Leben lang in aller Ämlichkeit ertragen, und das ist die Hölle!
Wenn hier mal jemand bekannte Gottesliebende in die Hölle wirft, sage ich: Den Weg wählen wir uns selbst! Der Mensch marschiert schon ganz freiwillig dorthin. Man kann verloren gehen, und das stelle ich mir schrecklich vor im Gericht Gottes: Gott sagt, es gibt eine Menge Sünden, die dich verurteilen. Aber sie könnten dir vergeben werden durch das Blut Jesu Christi. Doch du hast meine Gnade nicht angenommen, denn ich kenne dich nicht.
Deshalb muss man warnen vor dem Verlorengehen. Der Tod lässt sich nicht totschweigen. Dahinter lauert die große Gefahr in Ewigkeit: das Verlassen-Sein.
Gottes Wunsch nach Rettung aller Menschen
In meiner Bibel steht ein wundervolles Wort: Gott will, dass allen Menschen geholfen werde, allen Menschen. Es ist keiner hier, dem nicht geholfen werden soll, und sie sollen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Die Erkenntnis der Wahrheit ist die Erkenntnis des Herrn Jesus Christus. Diese Hilfe wird allen Menschen zuteilwerden, damit sie nicht darauf verzichten. Damit wir nicht verloren gehen, hat Gott gleichsam den Himmel zerrissen.
Es ist die völlige Freiheit, die einzige Stelle, an der es keinen Zwang gibt. Zwischen Gott und der ganzen Welt, so habe ich es einmal ausgedrückt, besteht eine dünne Mauer. Diese hat Gott zerschlagen und seinen Sohn gesandt.
Persönliche Begegnung mit der Realität Gottes
Ich muss hier ganz persönlich sprechen, denn das war die große Stunde in meinem Leben. Zum ersten Mal, ich war etwa achtzehn Jahre alt, habe ich ohne Zutun eines Menschen begriffen, dass Gott lebt und dass man in die Hölle kommen kann.
Ich kann Ihnen nicht beschreiben, welchen unheimlichen Schrecken ich dabei empfand. Dieser Schrecken bestimmte mein Leben, und ich wünschte, ich könnte etwas davon weitergeben. Gott wurde für mich zum zentralen Thema. Gott ist auch wegen eines Großvaters für mich wichtig geworden. Gott ist so mächtig, dass er Völker zugrunde richten kann, dass er Schweigen über Menschen verhängen kann, die große Worte machen, und dass er ihnen nichts mehr zu sagen hat. Gott kann unheimlich sein, wirklich unheimlich.
Dieser Schrecken Gottes fiel auf mich, und mir wurde klar: Wenn ich jetzt sterbe, gehe ich verloren. Da stand die Frage vor mir: Was kann ich tun, damit ich selig werde, damit ich gerettet werde?
Damals bekam ich ein Neues Testament in die Hand. Ich kannte mich in dem Büchlein nicht aus, blätterte einfach nur darin und fand die Worte: „Jesus Christus ist gekommen, die Welt zu retten, die Sünder zu erretten.“ Das traf mich wie ein Blitz. Sünder – das war ich. Ich wollte unter allen Umständen errettet werden. Wenn Jesus Christus Sünder errettet – nicht irgendein Jesus, sondern Christus, der Sohn Gottes – dann musste ich ihn finden.
Ich begann, ihn zu suchen. Ich ging überall herum, doch viele wussten nicht Bescheid. Bis mir plötzlich klar wurde: Er ist ja da.
Glaube an Jesus trotz Zweifel
Ist er ein Idiot? Er ist ja hier. Mir sagte vorgestern ein junges Mädchen: „Ich habe mich entschlossen, nur zu glauben, was ich sehe.“
„Au“, sagte ich, „haben Sie Amerika schon gesehen?“
„Nein“, antwortete sie, „aber ich darf Ihnen glauben, dass Amerika da ist.“
„Ja, aber das haben andere gesehen. Ich sage, andere haben auch Jesus gesehen. Und genauso wie Sie in der Tat über Amerika lesen können, können Sie auch in der Tat über Jesus lesen – im Neuen Testament, nicht?“
„Das ist ein dummes Gerede. Haben Sie schon einmal die ähnlichen Wellen gesehen, wenn ein Radio spielt? Haben Sie das nicht gesehen?“
„Och, reden Sie doch nicht so dummes Zeug. Ich sehe nur, ich glaube nur, was ich sehe.“
„Ja, natürlich. Glauben Sie wirklich, dass Jesus hier ist? Sagen Sie, dass er eine Handbreit neben Ihnen steht?“
„Ja, da wird man ja verrückt.“
„Nein“, sage ich, „da wird man endlich vernünftig, wenn man das begriffen hat. Da hört die Brückheit auf, wenn Jesus in die Mitte meines Lebens kommt und ich begreife, dass Gott ihn geschickt hat, um mich zu erretten.“
Die heilende Kraft Jesu am Beispiel des Aussätzigen
Nun muss ich von Jesus reden, und das tue ich am allerliebsten, nicht wahr? Ja, ich tue es am allerliebsten.
Es gibt herrliche Geschichten von Jesus. Am liebsten mag ich die Geschichte, in der er einmal zu Tausenden spricht. Plötzlich gibt es eine Störung am Rand, und er kann nicht weitermachen. So ist das oft: Es gibt immer wieder Störungen von außen.
Jesus hört auf und fragt: „Was ist denn los?“ Da erfährt er, dass ein Aussätziger gekommen ist. Aussatz ist eine grauenvolle Krankheit, die bis zum Atemschlag reicht und die Menschen hinausstößt. Die Aussätzigen drängten in die Versammlung hinein.
Die Leute schrien nicht, sie hoben Steine auf und riefen: „Hau ab, Mensch!“ Doch sie wichen zurück. Der Aussätzige bekam Platz, und es war, als gäbe es plötzlich einen Gang mitten unter ihnen. Da kam der Aussätzige vor Jesus – ein schreckliches Bild.
Beim Aussatz fault die Haut, die Nase, die Lippen und die Ohren. Das Gesicht ist voller Eiter, grauenvoll. Der Mann wäscht sich nicht, er lebt in der Wüste – ein Bild des Elends. Und da steht er vor Jesus. Meine Freunde, wundervoll: das Elend vor Jesus.
Ich möchte sagen: So muss es kommen. Unser Elend muss vor Jesus kommen. Der Heiland will nicht unsere schönen Gedanken sehen, nicht, was für tüchtige Leute wir sind oder wie großartig wir uns fühlen. Er will unser Elend sehen.
Und das weiß ich als alter Pfarrer: Jeder trägt sein Elend im Herzen mit sich herum. Ach Gott, was für ein Elend! Das muss der Heiland sehen, unser Elend!
Da fällt dieser Aussätzige vor Jesus nieder. Nun könnte ich mir vorstellen, dass die Geschichte so weitergeht, dass Jesus zurücktritt, einen Schritt zurückgeht und christlich sagt: „Komm, komm, komm, mir nicht so nah, lieber Mann!“ – aber so geht es nicht weiter.
Stattdessen streckt Jesus die Hand aus, so heißt es in der Bibel, und rührt ihn an. Die Leute schreien vor Entsetzen: „Aussätzige anfassen? Das ist ja furchtbar!“ Aber Jesus berührt das größte Elend. Er ekelt sich vor nichts.
Ganz egal, was du glaubst oder was du bist: Jetzt gehst du vor Jesus, der gekommen ist, damit du nicht in die Hölle kommst. Du darfst ihm dein Elend zeigen, deine Sünde und Schuld, deinen Unglauben – all das darfst du vor ihm ausbreiten.
Er ekelt sich vor nichts. Er...
Das Kreuz als Zeichen der Erlösung
Ah, wenn ich den anderen wieder im Busch malen könnte! Es gab einmal einen Maler, der das tat. Nicht das wollte ich malen, sondern diese Hand des Heilandes auf dem kranken Haupt des Aussätzigen.
Aber all die Geschichten von Jesus, wie er geheilt hat, sind noch nichts im Vergleich zu denen, in denen er am Kreuz hängt.
Oh, wir gehen im Geist wieder hinaus nach Golgatha. Dort sehen wir Tausende Menschen, die brüllend und schreiend da stehen. Diese interessieren uns nicht mehr, denn brüllende Menschen werden allmählich langweilig.
Wir sehen Soldaten, zackig und streng. Solche gibt es auf der ganzen Welt. Ich habe auch ein bisschen Leid, nicht? Ich habe reichlich Leid, ewig Krieg und Kriegsgeschrei.
Da sind zwei Verbrecher, die rechts und links grauenvoll aufgehängt sind. Doch diese sehen wir jetzt auch nicht an.
Aber der Mann in der Mitte, der in der Mitte! Oh, Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, oh Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkrone – seht ihn an, den Sohn Gottes! Warum hängst du da?
Und dann gibt er uns die Antwort: Ich hänge hier, um das Lösegeld zu bezahlen, mit dem ich euch loskaufe, mein Volk. Ich hänge hier, um für deine Schuld zu bezahlen, die dich in die Verdammnis bringt. Ich nehme sie auf mich, ich gehe für dich in die Hölle, damit du Frieden hast.
Ich hänge hier als Opferlamm, das den Frieden zwischen dir und dem großen Gott herstellt.
Seht Jesus an! Er ist gekommen, damit wir nicht verloren werden, sondern dass Sünder selig werden.
Die Auferstehung als Sieg über den Tod
Oh, eine herrliche Geschichte: Wie man ihn ins Grab gelegt hat und am dritten Tag plötzlich alles hell wird. Sogar alte Christknechte fallen vor Erstaunen in Ohnmacht, und Jesus kommt triumphierend aus dem Grab.
Er lebt, dieser Heiland! Er ist da, er ist da! Man hat ihn tausendmal ins Grab stecken wollen, doch er ist nicht geblieben. Klug und gelehrt und dumm haben sie versucht, ihn ins Grab zu legen – aber er lebt!
Und er ist gekommen, um dich aus der Hölle zu erretten und dich zum Kind Gottes zu machen. Darum heißt es in der Bibel: Es gibt kein anderes Heil als in Jesus.
Wenn ich diesem Heiland gehöre, habe ich keine Angst mehr vor der Hölle, denn meine Sünden sind vergeben, er hat sie weggewaschen. Wenn ich diesem Heiland gehöre, brauche ich keine Angst mehr vor dem Tod zu haben.
Jesus lebt und hat dem Tod den Eingang ins Leben geöffnet. Nun brauche ich den Tod nicht mehr zu fürchten, denn ich kann eine Hand halten, die mich bis in Ewigkeit festhält.
Einladung zum Glauben an Jesus Christus
Ich möchte Sie zu Jesus rufen, damit Sie lernen, an ihn zu glauben. Sehen Sie, den Tod können Sie nicht wegreden. Auch Ihre Sünden können Sie nicht wegreden. Sie können sich auch nicht selbst vor dem Zorn Gottes retten. Wenn Sie sagen: „Ich bin gut, ich bin kein Sünder“, dann schreien Ihre Sünden dennoch zum Himmel. Sie können sich nicht selbst retten.
Es gibt nur einen Weg: Jesus. „Wer an mich glaubt, kommt nicht ins Gericht“, sagt er. Ich möchte Sie zu diesem Heiland rufen. Man muss zu diesem Schluss kommen – oder besser: Man sollte zu diesem Schluss kommen.
Sehen Sie, ich vergesse nicht, wie der Jüngling am Sterbebett meines Vaters stand. Mein Vater war erst dreiundfünfzig Jahre alt. Ich sagte zu ihm: „Papa, das muss doch ehrlich sein: Wenn man so etwas Großes im Leben geleistet hat, dann kann man doch im Frieden sterben.“
Und mein Vater antwortete: „Mein lieber Junge, wenn man am Rand der Ewigkeit steht, sieht man nicht mehr, was man geleistet hat. Dann denkt man nur daran, was man versäumt hat und was man falsch gemacht hat. Alle Sünden fallen einem ein. Deshalb bin ich froh, dass ich einen Heiland habe, der mich durch den Tod und das Gericht Gottes hindurchträgt, weil er nicht gestorben ist.“
Das hat mich tief berührt. Mir fiel das Lied von Paul Gerhardt ein:
„Kein Unheil mich erschreckt,
kein Urteil mich betrübt,
weil mich in Flügeln deckt
mein Jesus, der mich liebt.“
Den Tod kann man nicht wegreden. Wenn Sie selig werden wollen, brauchen Sie Jesus. Suchen Sie ihn heute, denn Sie wissen nicht, wann Sie sterben.
Die größte Erquickung im Leben und Sterben
Ich muss noch eine Geschichte von meinem Großvater erzählen. Wissen Sie, ich habe ein reiches Erbe. Als mein Großvater im Sterben lag, gab ihm seine Frau einen Löffel Wein und sagte: „Vater, da hast du eine Erquickung.“
Darauf richtete er sich auf und sagte: „Die größte Erquickung im Sterben ist die Vergebung der Sünden durch Jesu Blut.“ Das wurde mir erzählt; ich habe meinen Großvater nicht mehr gekannt.
Aber jetzt sage ich seinem Enkel: Die größte Erquickung im Leben ist ebenso die Vergebung der Sünden durch Jesu Blut. Denn ich brauche diesen Heiland nicht bloß im Sterben, sondern ich brauche ihn im Leben!
Darum rufe ich Sie heute zu ihm, dem Sohn Gottes, der auf Sie wartet, der auf Sie wartet. Sie können mit ihm reden: „Gib mir Leben!“
Es lag eine Frau im Sterben, man konnte den Tod nicht mehr wegreden. Da sagte sie ihren Kindern: „Warum weint ihr?“ und zitierte einen Liedvers.
Da heißt es: „In Jesus habe ich hier das beste Leben, das beste, und sterblich wird er mir ein besseres geben.“ Ein Paradox: das Beste – da gibt es kein Besseres, nicht wahr?
Ein wundervoller Vers: „In Jesus habe ich hier das beste Leben, und sterblich wird er mir ein besseres geben.“ Amen!