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Philipper Teil 06

Philipper, Teil 6/11
11.09.2008Philipper 2,5-18
SERIE - Teil 6 / 11Philipper

Einheit durch Demut als Grundlage des Gemeindelebens

Wenn es eine Stelle im Philippabrief gibt, die bekannt ist, dann ist es die folgende. Paulus stellt uns hier das herausfordernde Vorbild für Demut vor: den Herrn Jesus.

Zunächst fordert er die Gemeinde auf und sagt: Wenn ihr zusammenstehen wollt, wenn ihr eine Einheit bilden wollt, dann müsst ihr wirklich wie ein Mann da stehen. Ihr sollt verbunden sein durch dieselbe Ausrichtung, dieselbe Liebe, durch Harmonie und Einheitlichkeit.

Jeder muss seinen Egoismus zurückstellen, denn dieser hat keinen Platz in der Gemeinde. Jeder soll lernen, den anderen höher zu achten als sich selbst.

Wenn wir an irgendeiner Stelle verstehen wollen, wie tief diese Haltung eigentlich geht, dann hilft uns der Herr Jesus mit seinem Leben dabei.

Das Vorbild Jesu für gelebte Demut

Kapitel 2, Vers 5: Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war. Du brauchst ein Vorbild für Demut, ein Vorbild dafür, was es bedeutet, für andere Menschen zu leben. Schau dir dazu den Herrn Jesus an.

In Vers 6 heißt es weiter: Er, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Jesus war in Gestalt Gottes. Oft sehen wir ihn fälschlicherweise nur als Menschen. Das liegt daran, dass wir uns durch den Kindergottesdienst und Weihnachten so intensiv mit dieser Seite seiner Realität beschäftigen. Wenn wir an Jesus denken, haben wir sofort ein Bild vor Augen: den Wanderprediger, der durch die Wüste zieht. Doch das ist nur ein Teil seiner Wirklichkeit. Wer ist Jesus wirklich?

Wir sehen eine Krippe mit einem kleinen Baby darin – das ist das Bild von Jesus an Weihnachten. Wenn Kinder mit einer Jesus-Puppe spielen, dann spielen sie mit einer Puppe, nicht mit Jesus selbst. Deshalb steht hier: „der in Gestalt Gottes war“. Jesus hat eine Präexistenz, vielleicht sogar die eigentliche Existenz.

Das Wort „Gestalt“ ist ein ungewöhnlicher Begriff. Es meint eine äußere Erscheinungsform, die dem Wesen und der Natur selbst entspricht. Das sagt auch das Lexikon. Was bedeutet es also, dass Jesus „in Gestalt Gottes war“? Wir würden sagen: Er war durch und durch, absolut hundertprozentig und ohne Abstriche Gott. Das ist Jesus.

Bitte sei vorsichtig, wenn du dir Jesus vorstellst. Bleibe nicht bei den staubigen Straßen und dem langhaarigen Wanderprediger stehen. Das ist weniger als die halbe Wahrheit, eigentlich gar nichts. Das ist nicht Jesus in seiner ganzen Realität.

Wenn wir Jesus wirklich begegnen, dann werden wir wie Johannes am Anfang der Offenbarung vor Schreck erst einmal umfallen, wie tot, und sagen: „Huh!“ Oder wir erleben ihn auf dem Berg der Verklärung, wo die Jünger mit ihm hinaufsteigen und denken, es wird wieder ein netter Ausflug. Doch plötzlich erscheint Jesus in seiner Herrlichkeit. Petrus weiß nicht, was er sagen soll, und schlägt vor, Hütten zu bauen.

Die Begegnung mit Jesus in seiner eigentlichen Herrlichkeit verschlägt uns die Sprache. Er war „in Gestalt Gottes“. Jesus war durch und durch Gott. Er teilte die Herrlichkeit Gottes in allem. Das sagt er auch selbst in Johannes 17,5: „die Herrlichkeit, die ich bei dir hatte.“

Die Selbsterniedrigung Jesu als Ausdruck göttlicher Liebe

Und dann heißt es hier: Der, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein. Was meint Paulus damit?

Der Begriff „Raub“ oder wörtlich „das Gepackte“ bezeichnet das, was sich ein Räuber so zusammenklaut. Paulus sagt hier, dass Christus nicht an seinen göttlichen Privilegien hängt wie ein Räuber an seinem Raub, sondern dass er diese bei der Menschwerdung aufgibt.

Er benutzt seine ganze Herrlichkeit nicht wie ein typischer orientalischer Despot, sondern es ist gerade andersherum. Die Gottgleichheit Jesu treibt ihn dazu, zu geben. Der präexistente Sohn Gottes sah seine Gleichheit mit Gott nicht als mögliche Entschuldigung dafür, das Werk der stellvertretenden Rettung nicht tun zu müssen, sondern gerade als einzigartige Berufung und Befähigung für diesen Dienst.

Ich möchte es noch ein bisschen knapper sagen: Der Gott, mit dem wir es zu tun haben, definiert sein Gottsein durch Geben. Gottsein im Sinne eines Gottes der Liebe kann überhaupt nur leben. Gottsein in unserem Verständnis bedeutet immer geben. Das müssen wir ganz tief verinnerlichen.

Wenn jemand die Chance gehabt hätte zu sagen: „Ich habe keine Lust und das Recht, es nicht zu tun“, und jede beliebige Ausrede hätte nehmen können, dann wäre das Jesus gewesen. Und genau das Gegenteil passiert: Jesus achtet es nicht für einen Raub, will diese Gottgleichheit nicht behalten.

Der Weg der Erniedrigung

Vers 7: Er machte sich selbst zu nichts. Er lässt sich ganz bewusst auf den demütigen Weg eines Dieners ein, der ihn schließlich ans Kreuz bringt.

Dieses Sich-selbst-zu-nichts-Machen hat zwei Gesichter. Erstens: Er nimmt Knechtsgestalt an. Das ist seine Funktion. Er wird Diener. Aus dem Herrn wird ein Diener. Aus dem Schöpfer aller Dinge, der Anbetung verdient, wird einer, der sich auf die Stufe der Menschen herablässt und für sie bezahlt. Er stellt sich wirklich den Menschen zur Verfügung, um ihre Schuld zu tilgen.

Und er nahm Knechtsgestalt an – das ist die eine Seite. Er offenbart „Gott in der Gestalt eines Knechtes“. Dann heißt es: „Und er nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist.“ Sprachlich müsste man die beiden Halbsätze nebeneinanderstellen: Einmal nimmt er Knechtsgestalt an, das ist seine Funktion, wie er sich zu nichts macht. Dann das Zweite: Er wird den Menschen gleich.

Man kann es einfach übersetzen: Er wird wie jeder andere Mensch in die Welt hineingeboren. Das Wort „gleich geworden“ könnte man richtig übersetzen mit „gleich geboren“. Die Leute erleben ihn der Gestalt nach wie einen Menschen ohne Heiligenschein. Du triffst auf diesen Jesus, und du erlebst ihn als einen ganz normalen Menschen. Aber vor dir steht der ewige Schöpfer des Universums.

Vielleicht gehörst du zu denen, ich weiß nicht, wie es euch geht, bei so manchen Geschichten. Eine davon werden wir mindestens noch in der Lukasreihe hören: Da kommt Jesus über den See, trifft auf die Gerasener, heilt die Besessenen. Das kostet ein paar Schweinen das Leben, zugegebenermaßen. Heilung ist teuer, ist eine Ganz-oder-gar-nicht-Sache. Du musst die Schweine schon aus deinem Leben raustreiben, wenn du die Heilung Gottes haben willst.

Und dann sagen die Leute: „Jesus, wir wollen dich nicht. Wir können auf so etwas wie dich verzichten. Du bist uns mit deiner Art, Dinge in Ordnung zu bringen, zu teuer, zu kompliziert. Du greifst zu sehr in unser Leben ein. So einen wie dich, danke, bleib mal da drüben über dem See, da wo die Juden wohnen. Wir bleiben hier bei unseren Schweinen, und die wollen wir auch behalten.“

Dann kommt dieser Moment, wo man denkt: Na, was passiert jetzt? Ein Blitz aus dem Himmel? All diese Leute verwandeln sich in ein kleines Häufchen Asche? Aus dem Himmel eine Stimme: „Recht so, mein guter Sohn?“ Nein. Der ewige allmächtige Gott, Schöpfer von Himmel und Erde, durch den und für den alles geschaffen ist, dreht sich um und geht.

Das ist das, was hier steht: Er nahm Knechtsgestalt an, er nimmt diese Funktion wahr, und er wird den Menschen gleich. Er wird wie ein Mensch geboren, der Gestalt nach wie ein Mensch. Erniedrigte er sich selbst.

Es reicht nämlich nicht, dass Jesus Mensch wird und dass man ihn als Mensch einfach ablehnt und sagt: „Ich will dich nicht.“ Das geht noch einen Schritt weiter. Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod – ja, bis zum Tod am Kreuz.

Die Bereitschaft zur Erniedrigung geht zum Äußersten. Der Tod am Kreuz – viele werden das von euch wissen – ist eine sadistische Foltermethode, die öffentlich ausgeführt wurde, sodass jeder zuschauen konnte. Gewöhnlich war das dem Gesindel vorbehalten, also einem normalen Römer. Mit einem normalen Römer durfte man das gar nicht machen.

Es gab für einen normalen Menschen des ersten Jahrhunderts keine erniedrigendere Erfahrung, als am Kreuz hingerichtet zu werden. Hinzu kommt 5. Mose 21,23. Ich lese euch das mal vor, ich fange schon bei Vers 22 an:

„Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, auf die das Todesurteil steht, und er wird getötet, und du hängst ihn an ein Holz, dann darf seine Leiche nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag begraben; denn ein Gehängter ist ein Fluch Gottes.“

Versteht ihr das? Die Römer sehen darin eine Obszönität. In den feinen römischen Kreisen hat man das Wort „Kreuz“ nicht in den Mund genommen. Das ist ja wie bei uns – wir mögen bestimmt auch keine Fäkalsprache. So etwas sagt man nicht, besonders nicht bei Kindern.

Und für den Juden, der ihn am Holz hängen sieht, denkt: „Du bist verflucht. Gott hat sich von dir abgewandt.“ Und genau das stimmt. Genau das lesen wir im Galaterbrief: Er ist ein Fluch geworden.

Er wurde gehorsam bis zum Tod – ja, zum Tod am Kreuz. Es gibt einfach nichts Niedrigeres. Er ist ganz unten. Weniger, unbedeutender, ausgestoßener konntest du nicht sein. Und Gott, der in Gestalt Gottes war, Gott selbst ist bereit, diesen Weg zu gehen.

Paulus sagt das, damit wir begreifen, was es heißt, Demut zu leben. Demut leben heißt nicht nur zu sagen: „Na, ich bin auch mal bereit, in der Schlange den anderen vorzulassen“ oder „Ich bin auch mal bereit, dir eine Tasse Kaffee mitzubringen.“ Oder: „Ich bin auch mal bereit, heute nicht gleich zu sagen, was ich will, ich sage es dir dann morgen.“

Echte, gelebte Demut tritt so weit zurück, dass mein Leben zu einem Ursprung für echte Errettung wird. Ich nehme meine eigenen Bedürfnisse so weit zurück, dass der andere so sehr im Mittelpunkt steht, dass ich ihn so gut sehen kann, dass ich ihm genau das geben kann, was er braucht, um gerettet zu werden.

Und wer so eine Haltung hat wie Jesus, wer so sehr Gott ist und verstanden hat, dass Gott geben bedeutet, über den heißt es dann in Vers 9: „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist.“

Weil Jesus sich vollständig erniedrigt hat, konnte der Vater ihn erhöhen. Ich habe da einen, der in vollständiger Abhängigkeit lebt, in vollständigem Gehorsam, der wirklich verstanden hat, was es heißt zu lieben, und der bereit ist, das auch zu leben.

Jesus wird zum Inbegriff dafür, dass das Geben seliger ist als das Nehmen. Und wenn sich jemand hinstellt und sagt: „Ich bin ein Nachfolger Jesu und jetzt will ich mal so meins durchdrücken, jetzt will ich mal auf meine Kosten kommen und jetzt möchte ich mal im Mittelpunkt stehen“, dann ist dieser Moment, in dem ich das denke, sage und tue, der Moment, in dem ich nicht mehr in der Nachfolge Jesu stehe.

Denn die Nachfolge ist mit einem Kreuz verbunden, mit Erniedrigung, mit Liebe und damit, dass Gott ihn hoch erhoben hat und ihm den Namen verliehen hat, der über jedem Namen ist.

Die Bedeutung des Namens Jesu als Herrschaftstitel

Der Name – überhaupt der Name in der Bibel – ist mehr als nur ein Unterscheidungsmerkmal. Es ist nicht einfach so, dass ich Jürgen heiße und du nicht Jürgen, damit wir uns unterscheiden. In der Bibel charakterisiert der Name den Träger. Wenn jemand einen Namen verliehen bekommt, ist das eine Auszeichnung.

Wenn aus Abram Abraham wird, der Vater vieler Völker, steckt darin eine Verheißung. Es ist mehr als nur ein simpler Namenswechsel, wie wenn heute jemand nicht mehr Jürgen heißt, sondern Friedrich oder anders. Das ist etwas ganz anderes.

Hier bekommt Jesus einen Namen, der über jeden Namen erhaben ist. Es ist nicht irgendein Name, sondern ein alles überragender Name. Die Frage ist, was damit gemeint ist. Der Name ist eigentlich ein Titel, und hinter diesem Titel steht eine Realität.

Diese Realität besagt, dass Jesus heute, weil er den Namen über alle Namen trägt, den obersten Herrschaftsanspruch im Kosmos hat. Er ist die Nummer eins im Universum. Das sieht man auch an der Pfingstpredigt. Was macht Petrus? Er steht vor der Menge, und die Leute sagen, ihr seid besoffen. Petrus antwortet, es ist noch viel zu früh am Tag, um besoffen zu sein.

Das ist eines der Argumente, die ich nie ganz verstanden habe, aber den Leuten hat es eingeleuchtet. Morgens um neun besoffen zu sein, das sei unmöglich. Die Leute hörten zu, und Petrus sagt: Was ihr hier erlebt, steht schon in der Bibel, im Buch Joel 3, und dann zitiert er daraus. Ein Teil davon lautet, dass jeder, der den Namen des Herrn anruft, errettet wird.

Am Ende der Predigt schließt Petrus mit den Worten, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat. Das heißt, der Mensch Jesus wird mit dem alttestamentlichen Herrn JHWH, diesem Eigennamen Gottes, identifiziert und bekommt diesen zugerechnet.

Seit Pfingsten gilt eine Gleichung: Wenn du den Namen des Herrn anrufen willst, so wie Joel es sagt, wen rufst du dann an? Was bedeutet es praktisch, den Namen des Herrn anzurufen?

Ich halte gerade eine Predigtreihe über Umkehr in Spandau, und in der nächsten Predigt wird genau dieses Thema behandelt: Wie kehre ich zu Gott um? Paulus schreibt: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden. Aber wie funktioniert das praktisch?

Praktisch läuft es so ab: Ich bete zu Jesus. Ich sage: Herr Jesus, hier stehe ich mit meiner Schuld. Ich habe gehört, dass du Schuld vergibst. Ich möchte meine Schuld loswerden und dich in mein Leben aufnehmen. Ich möchte nicht mehr alleine durchs Leben gehen, sondern einen guten Hirten haben, der mich leitet und mir zeigt, wie es richtig geht. Bitte komm in mein Leben, vergib mir meine Schuld und führe mich ans Ziel.

Das ist ein Gebet um Errettung, ein Gebet der Lebensübergabe. So heißt es, den Namen des Herrn anzurufen. Die Gleichung lautet: Hier ist Jesus von Nazareth, der Mensch Jesus, und hier ist der Herr JHWH, die Selbstoffenbarung Gottes. Diese beiden werden zusammengezogen und werden eins.

Das, was Paulus hier zitiert, in Vers 10, lautet: Damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge – das himmlische, das irdische und das unterirdische – und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters. Das stammt aus Jesaja 45 oder ist eine Anlehnung daran. Dort heißt es: Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge wird mir schwören und sagen.

Nur in dem Herrn – hier ist wieder dieses Tetragramm JHWH. In der Elberfelder Übersetzung heißt es: „Herr“ wird großgeschrieben, verbunden mit Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und alle, die gegen ihn entbrannt waren, werden beschämt werden.

Dieses JHWH oder in der griechischen Übertragung Kyrios („Herr“) ist der Eigenname Gottes. Es ist der Name, den der leidende und erhöhte Christus als Titel übernimmt. Wenn wir an den alttestamentlichen Gott denken, denken wir im Neuen Testament an Jesus.

Mit diesem Namen, mit diesem Titel erhält Jesus alles, was nötig ist, um diesem Namen Inhalt und Substanz zu geben. Er hat die allerhöchste Autorität über alles.

Du möchtest gerettet werden, du möchtest leben und nicht gegeneinander tauschen, du möchtest ewiges Leben haben. Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Versteht ihr das? Es darf uns ein wenig kalt den Rücken runterlaufen. Du siehst diesen einen gekreuzigten Mann aus Nazareth – und in ihm schauen wir Gott ins Angesicht. Leider können wir das nicht mehr so erleben, aber was würde ich dafür geben!

In ihm blicken wir Gott ins Angesicht und erleben an seinem Leben, worauf es wirklich ankommt. Worauf es ankommt, ist, dass einer bereit ist, Liebe zu leben, sich zu nichts zu machen und für andere einzustehen. Denn genau das ist es, was Gott sich wünscht.

Das geschieht dort, wo wir den Weg Jesu gehen – wo wir uns zurücknehmen und sagen: Mir ist es in der gemeindlichen Diskussion wirklich egal, was herauskommt. Mir ist nur wichtig, dass wir eins bleiben und gemeinsam für das Evangelium weiterziehen.

Nicht, weil ich meine Meinung durchsetzen will, sondern weil ich die Einheit suche. Das können die Alten sein, die sagen: Gut, dann singe ich mal ein englisches Lied mit. Und das können die Jungen sein, die sagen: Okay, dann bleiben wir halt bei der ersten Stunde, ist mir auch egal, wo ihr euch da treffen wollt.

Aber ich merke, wir zerstreiten uns über Dinge, die es einfach nicht wert sind – gerade in unseren Gemeinden. Und was dabei definitiv auf der Strecke bleibt, ist das Evangelium, das Zusammenstehen, das gemeinsame Kämpfen und Feststehen.

Mit einem Geist, einer Seele, einer Gesinnung und einer Ausrichtung können wir wirklich etwas erreichen. Das ist schade. Wirklich schade. Denn wir haben einen Herrn, der uns ganz anders vorgelebt hat, wie es geht.

Ich will nicht sagen, dass es in der Gemeinde keine Punkte gibt, über die man streiten darf. Natürlich gibt es das. Wenn jemand sagt, es gibt eine andere Rettung als bei Jesus, dann darf man streiten.

Es gibt also Punkte, über die man kämpfen darf. Irgendetwas macht unser Christsein ja aus. Aber nicht alles, worüber sich Christen streiten, ist ein Streit wert. Man sollte sich nicht über alles streiten.

Die Aufforderung zu einem einmütigen und konfliktfreien Miteinander

Jedes Knie wird sich einmal vor diesem Jesus beugen. Hier wird von der himmlischen, irdischen und unterirdischen Welt gesprochen. Das ist eine Dreiteilung – oben, Mitte, unten – wie es im antiken Denken üblich war. Jeder Teil der intelligenten Schöpfung wird unterworfen sein, egal wohin man denkt: Ob nach oben zu den Engeln, auf der Erde in der Mitte bei den Menschen oder nach unten, wo vielleicht Dämonen oder die Toten sind.

Wer genug Verstand für Anbetung hat, wird seine Knie vor diesem Herrn beugen. Jede Zunge wird bekennen – und das ist interessant formuliert. Es ist nicht unbedingt ein freiwilliges Bekenntnis. Die Formulierung deutet darauf hin, dass es einen bestimmten Moment geben wird, in dem das geschieht.

Die Idee dahinter ist, dass jeder, auch diejenigen, die im Leben nichts mit Gott zu tun haben wollten, an einen Punkt kommen, an dem sie bekennen müssen, dass Jesus Christus Herr ist. Dieses Bekenntnis geschieht zur Ehre Gottes, des Vaters. Die Tatsache, dass Jesus Herr ist, bringt dem Vater Ehre.

Gott, der Vater, hat den Sohn als Herrn eingesetzt und ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist. Das Interessante daran ist: Die Herrschaft des Sohnes bedroht in keiner Weise die Stellung des Vaters, sondern bewirkt genau das Gegenteil. Jesus Christus ist Herr zur Ehre Gottes, des Vaters.

Die Erhöhung des Sohnes hat ein Ziel: Gott soll alles in allem sein, wie es im 1. Korinther 15,28 heißt. Der Sohn sorgt dafür, dass der Vater verherrlicht wird. Das ist sein Zweck.

Auch für uns ist das wichtig, wenn wir uns fragen, wie wir unser Gebetsleben gestalten sollen und worum es dabei eigentlich geht. Dieses Vorbild dürfen wir nachahmen. Das ultimative Vorbild für Demut ist Jesus Christus.

Die Aufforderung zur aktiven Mitwirkung am Heil

Paulus schreibt im zweiten Kapitel, Vers zwölf: "Daher, wenn das für Jesus gilt – wenn Jesus dieser gehorsame Knecht geworden ist – dann, meine Geliebten, und jetzt folgt die Aufforderung: Wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern!"

Die Formulierung "Bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern!" klingt zunächst ungewöhnlich. Das Bild hinter dem Wort „bewirken“ stammt aus der Landwirtschaft und hat mit der Bearbeitung von Ackerland zu tun.

Ich weiß nicht, wie viele Bauern es in eurer Gemeinde gibt. Ich selbst tue mich mit diesen Landwirtschaftsbildern immer etwas schwer. Man tut oft so, als hätte man wirklich Ahnung davon, obwohl man in Wirklichkeit nur irgendwo in einem Bibellexikon etwas darüber gelesen hat.

Die Idee hinter „bewirken“ übersetze ich mal mit „kultivieren“. Im Deutschen klingt „bewirken“ eher nach „machen“ oder „schaffen“. Aber das Verb meint, dass da etwas ist, das du bearbeitest – wie ein Acker, den du pflegst, damit er Frucht bringt.

Ich kultiviere ihn, ich gehe mit meinem Pflug hindurch. Danach muss ich säen, das Saatgut wieder mit Erde bedecken und beten, dass Wasser kommt. Ich sorge dafür, dass etwas wächst.

Wenn ich nicht beim Ackerland bin, sondern bei meinem Wein, muss ich ihn beschneiden und unerwünschte Triebe entfernen. Ich kenne mich nur mit Tomaten ein bisschen aus. Ich hatte schon mal etwa zwanzig Pflanzen in meinem Leben. Da muss man Seitentriebe wegmachen. Wenn man das tut, werden die Tomaten richtig dick.

Ich, der ich keine Ahnung hatte, bin oft auf den Balkon gegangen und habe geschaut: „Na, wieder so ein kleiner Seitentrieb, wo nichts wächst – weg damit!“ Das ist die Idee hinter dem Aufruf: „Bewirkt euer Heil!“ Kultiviere deine Errettung und lebe sie im Alltag aus. Sorge dafür, dass dein Leben Frucht des Heiligen Geistes hervorbringt.

Paulus verwendet an anderer Stelle andere Bilder. Dort sagt er zum Beispiel, man solle dem nachjagen, danach streben, kämpfen oder einen Wettlauf laufen. Sorge dafür, dass, wenn Jesus dein Vorbild ist und du das Evangelium als Ziel hast, auch wirklich etwas daraus entsteht.

Knipst die kleinen Dinge ab, damit deine „Tomaten“ richtig fett werden. Das ist deine Aufgabe. Bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern!

Dieses „Furcht und Zittern“ ist natürlich nicht die Panik eines Ungläubigen, der Angst vor der Hölle hat. Darum geht es hier nicht. Vielmehr ist es ein alttestamentlicher Begriff, der dort auftaucht, wo Menschen mit den mächtigen Taten Gottes konfrontiert werden.

Menschen erleben Gott und erstarren vor ihm, weil sie merken: Hier geschieht etwas, das nicht alltäglich ist. Paulus verwendet den Begriff „Furcht und Zittern“ hier genau so, wie er im Alten Testament gebraucht wird – oder zumindest fast so.

Er schreibt weiter: „Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken.“ Die Gläubigen erleben Gott in sich. Du kannst Gott in dir erfahren. Das ist eine Folge davon, dass wir den Heiligen Geist haben.

Der Geist schreibt das Gesetz Gottes auf unsere Herzen. Du findest in dir ein Wollen, das Gott gefallen möchte. Dieses Wollen kommt nicht aus dir selbst, es ist nicht dein eigenes Verdienst. In dir wirkt ein neuer Impulsgeber, der dir solche Gedanken gibt: „Ich möchte Gott gefallen.“

Du bemühst dich, und du hast sogar Erfolg dabei. Gott ist derjenige, der nicht nur das Wollen, sondern auch das Wirken oder Erreichen ermöglicht.

Weil Gott in mir wirkt, weil der lebendige Gott durch den Heiligen Geist in mir am Wirken ist und Dinge in mir geschehen, die übernatürlich sind, darf ich das mit Furcht und Zittern tun – mit aller Ernsthaftigkeit und Ehrfurcht, wenn ich das so umschreiben darf.

Gott wohnt durch seinen Heiligen Geist in uns und bewirkt geistliches Wachstum. Trotzdem sind wir verantwortlich dafür, dass dieses Wachstum gelingt.

Das heißt: Gott wirkt in uns nicht gegen unseren Willen. Er schafft das Wollen, aber ich muss auf diese Impulse eingehen.

An anderer Stelle sagt Paulus: „Löscht den Heiligen Geist nicht aus.“ Es kann passieren, dass ich, wenn der Geist mich in eine bestimmte Richtung drängen will, mich warnen oder anspornen möchte, immer wieder sage: „Nein, das möchte ich nicht!“ Dann wird diese Stimme mit der Zeit leiser.

Dennoch darf ich darauf vertrauen, dass jede echte Veränderung, die ich erfahre, tatsächlich von Gott kommt. Er wirkt in uns.

Wir sind die Reben, er ist der Weinstock. Die Rebe, die am Weinstock hängt, möchte natürlich wachsen. Aber was muss sie dafür tun?

Sie muss die Verbindung zum Weinstock aufrechterhalten. Sie muss den Saft aufnehmen, der darüber fließt, ihn in sich wirken lassen. Sie muss sich der Sonne aussetzen und einfach darauf warten, dass Frucht entsteht.

Darum geht es.

Gemeindliche Einheit als Voraussetzung für geistliches Wachstum

Was bedeutet das nun für die Gemeinde? Wir sind noch nicht beim Persönlichen angekommen, sondern betrachten weiterhin die Gemeinde als Ganzes. Wie kann eine Gemeinde als Einheit Frucht bringen? Wie kann sie ihr Heil bewirken, also ihre Errettung kultivieren? Wie kann sie das Evangelium leben, und worauf kommt es dabei an?

Wir haben bereits gesehen, dass die Gesinnung stimmen muss. Jeder Einzelne muss für sich die Entscheidung treffen: Ich möchte Jesus ähnlicher werden. Nun geht es weiter mit Vers 14: Tut alles ohne Murren und Zweifel.

Zum einen möchte ich sagen, dass das Wort „Murren“ genau das bedeutet, was dort steht: ein mürrisch geäußerter Unwille, also Getuschel und Gemurmel. Wenn hinter deinem Rücken über dich geschwatzt wird, ist das das, was hier gemeint ist. In einer Gemeinde, in der Murren und Getuschel an der Tagesordnung sind, geht die Einheit einfach verloren.

Wenn ich weiß, dass hinter meinem Rücken jeder schlecht über mich redet, habe ich ein Problem, mich in so einer Gemeinde wohlzufühlen. Wirklich. Dann gehe ich auch nicht gern in den Gottesdienst und denke mir: Was haben sie heute schon wieder über mich gesagt? Das ist dann einfach unangenehm.

Auch das Wort „Zweifel“ finde ich etwas unglücklich übersetzt. Ich möchte euch sagen, dass man es auch anders übersetzen kann. Das Wort „Zweifel“ kann auch mit „Streit“ übersetzt werden. Das passt besser zum Zusammenhang. Paulus sagt also: Tut alles ohne Murren und Streit.

Wenn ihr zusammensteht, merkt ihr, dass in der Gemeinde schon mehr als nur kleine Streitigkeiten existieren. Die Einheit ist gefährdet. Paulus ignoriert das nicht, er weiß genau, dass solche Dinge in der Gemeinde passieren. Später werden wir von Euodia und Sintüche lesen. Ich kann mir das so vorstellen: Zwei Leitfiguren aus der Anfangszeit, jede mit ihrem eigenen Kaffeekränzchen. Das eine redet über die andere, die nicht da ist, und umgekehrt. Im Hintergrund läuft das langsam an.

Was mit ein bisschen Getuschel und Schlechtreden beginnt, entwickelt sich weiter. Es entstehen kleine Gruppen. Nach dem Gottesdienst trinken sie zusammen Kaffee – wir hatten jetzt keinen, aber ihr versteht das Bild. Die eine Gruppe sitzt hier, die andere dort. Selbst bei Einladungen zu Geburtstagen merkt man, dass immer die eigenen Leute eingeladen werden, während die anderen ausgeschlossen bleiben. So driftet die Gemeinde allmählich auseinander.

Dann fangen die Gruppen an, sich an der Grenzfläche heftig zu streiten. Das macht sogar Spaß, weil man viele Unterstützer hat, die die eigene Sicht teilen. Das ist der Alltag in bundesdeutschen Gemeinden. Wenn ihr nicht aufpasst, passiert das auch bei euch. Es fängt mit ein bisschen Getuschel an. Wir hören auf, dankbar füreinander zu sein, wir hören auf, füreinander zu beten, wir verlieren die Vision aus dem Blick. Wir wissen nicht mehr, wozu wir da sind. Wir vergessen, dass wir eine Einheit sein müssen. Und dann kommt das Murren und der Streit.

Paulus sagt: Lasst es sein! Tut alles ohne Murren und Zweifel. Achtet darauf, dass das nicht passiert!

Den Ältesten sei gesagt: Es ist ein lebenslanger Kampf, dem entgegenzuwirken. Damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmelslichter in der Welt.

Unsere Berufung ist nicht, dass wir uns nach innen streiten, sondern dass wir uns nach außen streiten. Das Wort „Himmelslichter“ kann einmal für Sterne stehen, logisch. Aber es kann auch Leuchtfeuer oder Navigationsbarke bedeuten. Dahinter steht das Bild der Seefahrt: Draußen ist Sturm und Dunkelheit, und jeder Mensch, der Gott nicht kennt, ist wie ein Schiff ohne Orientierung.

Wir sind diejenigen, die ein Leuchtfeuer geben. Wir sind kleine Leuchttürme, die sagen: Hier ist Hafen, hier ist Sicherheit, hier ist Gott, hier ist Rettung. Solange wir zusammenstehen, können wir das sein. Dann kann man uns erkennen, wir können strahlen, man kann sich an uns orientieren und Rettung finden.

Wenn wir anfangen zu murren und uns zu streiten, verlieren wir diese Funktion. Dann sind wir nicht mehr unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts. Dann sind wir selbst verdreht und verkehrt. Dass wir Kinder Gottes sind, kann keiner mehr sehen.

Tut alles ohne Murren und Zweifel! Seid tadellos und lauter, seid Himmelslicht! Seid jemand, an dem man sich orientieren kann, indem ihr das Wort des Lebens festhaltet. „Wort des Lebens“ ist hier ein anderer Begriff für das Evangelium.

Haltet das Evangelium fest! Passt auf, dass ihr keine Teile davon verliert, dass euch nicht passiert, dass ihr irgendetwas anderes treibt und plötzlich nichts mehr mit dem Evangelium zu tun habt.

Ermutigung zur Treue und Ausdauer im Glauben

Indem ihr das Wort des Lebens festhaltet, sagt Paulus einige Dinge, die uns zunächst vielleicht komisch vorkommen. Doch ich kann ihn verstehen. Für ihn ist es ein Grund zum Rühmen am Tag Christi.

Paulus möchte euch eine persönliche Ermutigung mitgeben. Diese Ermutigung kann man nur verstehen, wenn man weiß, dass die Philipper durch ihn zum Glauben gekommen sind. Er bittet die Philipper um etwas: Wenn der Tag Christi kommt, möchte er euch als etwas haben, worauf er sich rühmen kann. Er möchte sich über euch freuen können. Er wünscht sich, bei Christus zu sein und mit euch dort gemeinsam gut anzukommen.

Früher hätte ich das auch nicht verstanden. Doch wenn man eine Gruppe von Menschen hat, die durch einen geprägt wurden, vielleicht sogar durch einen zum Glauben gekommen sind, dann sind sie wie Kinder. Man wünscht sich, dass diese Kinder einen geraden Weg gehen, nicht vom Glauben abkommen und gut ankommen. Nicht nur im Himmel ankommen, sondern auf eine Weise, dass man als geistlicher Vater froh sein kann und sagen: Das sind meine.

So wie ich, wenn ich irgendwo eingeladen bin, eine Folie auflege und dann meine Familie zeige. Dann sage ich: Die süße Blondine, die habe ich abgekriegt. Ich bin einfach stolz. Da sind meine beiden Mädchen, das sind meine Kinder, und darauf bin ich stolz. So sagt Paulus: Am Tag Christi, wenn ich vor Jesus stehe, möchte ich euch sehen. Ich möchte nicht nur sagen: „Na ja, die gehören auch noch zu mir, stimmt.“ Sondern ich möchte sagen: „Hey, super, das sind meine, schau sie dir an.“

Vielleicht kennt ihr diese Fernsehbilder, wenn Olympioniken zurückkommen. Mit ihren Medaillen in der Hand kommen sie am Flughafen an. Da stehen Leute, die sonst keinen Sport machen, und denken: „Super, unsere Jungs!“ So möchte Paulus sagen: „Das sind meine Jungs.“ Er kann sie motivieren, weil sie Paulus wirklich lieb haben. Sie zeigen, dass sein Lauf nicht vergeblich war, dass seine Arbeit nicht umsonst war und dass er sein Leben in sie investiert hat.

Das könnte ich auch sagen. Man steht vorne, hält seine Predigt, investiert sich und versucht, euch zu sagen, worum es geht. Und wenn sich in fünf Jahren nichts bei euch ändert, wäre das vergeblich. Ich kann verstehen, dass Paulus so argumentiert. Er möchte kein Leben in Zeitverschwendung leben, sich mit Leuten auseinandersetzen, bei denen er später sagen müsste: „Wenn ich dir die Predigt gespart hätte, hätte ich auch nichts kaputt gemacht.“ Das ist ein Argument, das man umdrehen kann. Von eurer Seite aus versteht man das richtig. Stimmt, hat er ja nicht recht, wenn er sich so einsetzt, müsste ich mich ja vielleicht doch anstrengen.

Dann sagt Paulus etwas sehr Krasses: „Wenn ich aber auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt werde.“ Er kommt noch einmal darauf zurück. Falls es passieren sollte, dass er stirbt. Ein Trankopfer ist ein Beiopfer. Man hat ein großes Opfer, das meist verbrannt wird, und dazu kommt ein Becher Wein, der entweder darüber gegossen oder an den Rand des Altars gestellt wird. Es ist nur ein Beiopfer.

Paulus sagt: Ihr seid mir das Eigentliche. Das Opfer und der Dienst eures Glaubens, das, was ihr an Opfer und Dienst bringt, weil ihr gläubig seid und durch ihn gläubig geworden seid, das ist das Wesentliche. Sein Leben, wenn er jetzt sterben sollte, ist eigentlich nur ein Trankopfer.

Wenn er aber auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt wird, so freut er sich und freut sich mit euch allen. Ebenso sollt auch ihr euch freuen und mit ihm Freude haben.

„Hey, ihr Philipper, ihr seid mir einfach zu traurig. Wenn ich sterbe und ihr dürft weitermachen, dann seid ihr das Eigentliche. Ich bin einfach nur der, der abtritt. Ihr und euer Leben, euer Dienst, das, was ihr jetzt bewirkt, das ist es.“

An dieser Stelle sagt Paulus: Er freut sich, dass sein Lauf vollendet ist und dass diese Zeit vorbei ist. Er fordert die Philipper auf, sich mit ihm zu freuen. Es ist doch merkwürdig, dass er in einer Zelle sitzt und sich darüber freut, dass egal was Gott macht, es richtig sein wird, dass das Evangelium weiterläuft. Selbst wenn er stirbt, wird es gut werden.

Und ihr in Philippi seid traurig – das ist doch doof. Kümmert euch um die richtigen Dinge, kämpft gemeinsam für das Evangelium, lasst euch nicht unterkriegen. Gewinnt den Blick dafür, worauf es ankommt. Lebt, wie Jesus gelebt hat. Steht zusammen, ohne Murren und Streit. Und freut euch!

Freut euch darüber, dass wir einander haben und gemeinsam dahin leben! Darum geht es! Amen!

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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