Einleitung: Die Bedeutung der Auferstehung für das Leben
Ja, wir haben davon gehört, wir haben darüber gesungen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden. Aber welche Rolle spielt es für dich, dass Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist? Ist diese Lehre wirklich so wichtig? Und vor allem: Ist sie relevant für dein tägliches Leben? Anders gefragt: Würdest du anders leben, wenn Jesus tatsächlich nicht von den Toten auferstanden wäre?
Gut zwanzig Jahre nach Jesu Tod gab es bereits erste Zweifler, Kritiker der Auferstehung, die behaupteten, Jesus sei nicht wirklich auferstanden. Das hatte drastische Auswirkungen darauf, wie sie lebten. Diese falschen Lehrer waren in der Gemeinde in Korinth aufgetreten. Deshalb schreibt der Apostel Paulus ihnen in seinem ersten Brief an die Korinther ein langes Kapitel – das längste im ganzen Brief –, um deutlich zu betonen, dass der Herr wahrhaftig auferstanden ist. Diese Wahrheit hat wirklich Bedeutung und sollte Einfluss darauf haben, wie wir unser tägliches Leben gestalten.
Mein Gebet und meine Hoffnung ist, dass uns die heutige Betrachtung in diesem Gottesdienst hilft zu erkennen, dass die Lehre von der Auferstehung auch ganz praktische Konsequenzen für unser Leben haben sollte. Wir setzen heute in gewisser Weise eine Predigtserie fort und schließen sie sogar ab.
Das ist nicht die Predigtserie durch den ersten Korintherbrief, die wir im Moment an den sonstigen Sonntagen haben. Dort wären wir heute nämlich noch viel weiter vorne im Korintherbrief. Nein, an Ostern habe ich seit 2009 heimlich eine Predigtserie geplant und immer mal wieder an Ostern, wenn wir gerade keine andere Predigtserie hatten, einen Ostertext aus 1. Korinther 15 gepredigt. 2009 zum ersten Mal, heute zum letzten Mal.
Wir kommen zu den letzten Versen aus 1. Korinther 15, unserem heutigen Predigttext, den Versen 50 bis 58. Ihr findet ihn in den ausliegenden Gottesdienstblättern oder in den ausliegenden Bibeln auf Seite 203.
Lasst mich vorneweg sagen, dass dieser Predigttext für mich eine ganz besondere Bedeutung hat. Diese Predigt wird vielleicht ein bisschen emotionaler sein, als ihr das sonst von mir gewohnt seid. Ich wollte diesen Text letztes Jahr zu Ostern predigen, doch einige Tage vor Ostern erhielt ich die Nachricht, dass mein Bruder tödlich verunglückt war. Die, die damals hier waren, wissen das: Ich habe damals nicht gepredigt, Sammy Stolz hat aus Offenbarung 7 gepredigt. Einige Tage später habe ich dann Verse aus diesem Text bei der Beerdigung meines Bruders gepredigt.
Ich kann euch sagen: Damals waren mir und, ich glaube, auch vielen anderen diese Verse ein großer Trost und eine große Ermutigung. Und das ist mein Gebet für uns heute, dass uns diese Verse ermutigen, trösten und uns auf unseren Herrn ausrichten, sodass wir ganz für ihn leben.
Ich lese 1. Korinther 15, Verse 50-58:
Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und die Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, wir danken dir für dein heiliges, irrtumsloses, mutmachendes und richtunggebendes Wort. Herr, wir bitten dich, dass du durch dein Wort heute so in unsere Herzen sprichst, dass wir eine Osterfreude verspüren, die über alles hinausgeht, was diese Welt zu bieten hat. Und dass diese Osterfreude nicht nur unsere Herzen erfüllt, sondern wirklich unser Leben verändert. Dass wir mit Freude für dich leben, bis wir sterben und dann auferstehen. Gepriesen seist du dafür. Amen.
Wir wollen diesen Text in vier Abschnitten betrachten. Für diejenigen, die sagen, es gibt hier immer nur drei Punkte: Heute ist der Beweis, dass es nicht so sein muss – vier Punkte.
Vers 50 beschreibt eine nur vermeintliche Tragödie. Die Verse 51 bis 53 zeigen uns ein offenbartes Geheimnis. In den Versen 54 bis 57 lesen wir von einem schon lange angekündigten Sieg. Und das Ganze mündet schließlich in Vers 58 in einem lohnenswerten Auftrag.
Unser Text beginnt in Vers 50 mit dem Blick auf eine wirklich nur vermeintliche Tragödie. Wir lesen: Sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch würde das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
Ja, das klingt erst einmal nach einer wirklich schlechten Nachricht. So wie wir sind – mit Fleisch und Blut – können wir nicht in die Gegenwart des heiligen Gottes kommen. Wir können das Reich Gottes, wenn es in Fülle kommt, nicht ererben oder nicht darin leben.
Ich weiß nicht, ob uns bewusst ist, dass das nicht immer so war. Gott hatte uns dafür gemacht, dass wir für alle Ewigkeit in seiner Gegenwart leben sollten. Seine Schöpfung war darauf angelegt, dass Menschen nicht sterben sollten, sondern leben sollten. Menschen waren geschaffen in seinem Bild. Sie sollten ihn abbilden, unter seiner guten Herrschaft leben und weiterleben.
Aber der Herr hatte sie gewarnt. Er hatte sie gewarnt, dass wenn sie von ihm abweichen, wenn sie aufhören, ihm zu vertrauen, wenn sie nicht mehr bereit sind, ihn gegenüber aller Schöpfung widerzuspiegeln, sie sterben müssten.
Dann geschah das Unvorstellbare: Die ersten Menschen, die im Garten Eden alles hatten, was das Herz begehrt, ließen sich verführen. Sie ließen sich einreden, dass es etwas geben könnte, das noch besser ist als das, was sie schon hatten. So wandten sie sich ab und rebellierten gegen ihren vollkommen guten, großzügigen und liebevollen Schöpfer und Herrn.
Das führte dazu, dass der Tod in diese Welt kam. Menschen, die einst nicht verweslich und nicht sterblich waren, sind seitdem sterblich und verweslich; sie vergehen.
Und tatsächlich ist es nicht nur so, dass unsere Vorfahren dieses verheerende Unglück begangen haben, als sie sich gegen Gott stellten, ihn ignorierten und ihre eigenen Wege gingen. Wir alle tun es ihnen gleich. Wir haben am Anfang dieses Gottesdienstes unsere Sünden bekannt. Wenn wir uns nur ein klein bisschen selbst kennen, dann wissen wir: Keiner von uns denkt, redet und lebt immer so, wie es gut und richtig wäre, wie es Gott gefallen würde. Wir leben nicht immer zu seiner Ehre, wir spiegeln ihn nicht immer gegenüber den Menschen wider, mit denen wir zu tun haben.
So haben wir alle dieses große Problem: Wir können nicht mehr in die Gegenwart Gottes kommen, wir können sein Reich nicht erben, so wie wir sind. Wir leben in einer gefallenen Welt, in der wir leiden und zum Leid beitragen, bis das Leid ultimativ endet mit dem Tod – und doch weitergeht, hinüber in ein ewiges Leiden.
Das ist die große Tragödie, die wir Menschen selbst verursacht haben.
Aber unser Schöpfer und Gott ist ein Gott voller Liebe und Barmherzigkeit. Deshalb hat er uns nicht in dieser selbstverschuldeten Tragödie belassen. Nein, er hat einen Weg bereitet, damit wir trotz allem wieder mit ihm ins Reine kommen können. Der Tod muss nicht das letzte Wort haben, und wir dürfen für alle Ewigkeit in seinem Reich leben.
Wie das geschehen wird, hat Gott uns in der Bibel offenbart.
Damit kommen wir zum zweiten Punkt: Schon in dieser Predigt, in den Versen 51 bis 54, lesen wir von einem uns nun offenbarten Geheimnis. Lest doch mal diese Verse:
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und die Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn jemand zu mir sagt: „Ich verrate dir ein Geheimnis“, dann bin ich ganz Ohr. Dann will ich wissen, was es ist. Wenn dann derjenige, der das Geheimnis offenbart, davon spricht, dass etwas Großartiges geschehen wird, und dabei immer von „wir“ spricht, dann will ich wissen: Gehöre ich dazu? Bin ich Teil von diesem „wir“?
Paulus schreibt hier von „wir“. Aber wer ist eigentlich „wir“? Sind wir Teil davon?
Ganz am Anfang seines Briefes an die Korinther hatte Paulus deutlich gemacht, wer das „Wir“ ist, an die sich seine Worte richten. Wir haben das in 1. Korinther 1,2 gelesen, tatsächlich erst zu Beginn dieses Jahres in einer Predigt bedacht. Dort sagt Paulus, er schreibt an die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen, samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort.
Und dann haben wir vorhin gehört aus 1. Korinther 15: Wer gehört zu diesem „Wir“? Das sind alle, die die Evangeliumsbotschaft hören – die Botschaft, dass Christus gestorben ist für unsere Sünden, nach der Schrift, so wie das Alte Testament schon verheißt. Dass er begraben wurde, wirklich tot war und am dritten Tag auferstanden ist, so wie es die Schrift verheißt.
Wer das glaubt und, wie Paulus in Vers 2 beschreibt, an diesem Glauben festhält, der gehört zum „Wir“.
Und so möchte ich dich fragen: Gehörst du auch zu diesem „Wir“? Gilt dieses Geheimnis, von dem ich gerade gelesen habe und das ich gleich noch weiter erklären werde, auch für dich?
Weißt du, die alles entscheidende Frage ist: Verstehst du, ob du einen Retter brauchst? Verstehst du, dass du einen Retter brauchst? Und vertraust du darauf, dass Gott in Jesus Christus zu uns Menschen gekommen ist, um so zu leben, wie wir hätten leben sollen – als perfektes Abbild des himmlischen Vaters? Und dann, nachdem er das Leben gelebt hat, das wir hätten leben sollen, den Tod zu sterben, den wir verdient gehabt hätten?
Glaubst du, dass Karfreitag nicht einfach ein Trauertag ist, sondern dass der Sieg schon an Karfreitag beginnt? Weil Jesus Christus am Kreuz unsere Schuld auf sich genommen hat, so dass jeder, der sie ihm anvertraut, im Glauben zu ihm kommt und seine Schuld loswerden kann?
Manchmal sage ich: Karfreitag ist traurig, und Ostern ist froh. Karfreitag – da beginnt schon die Freude, nicht für Jesus, der leiden musste, sondern für uns, weil wir sehen, dass er dort für uns hängt und unsere Schuld auf sich nimmt. An Ostern beweist er, dass das, was er getan hat, nicht nur ein tragisches Unglück war, sondern tatsächlich der ewige Plan Gottes.
Denn so wie verheißt, stirbt er nicht nur für Sünder, sondern steht auch von den Toten auf, siegreich über Tod und Sünde.
Glaubst du das? Erkennst du, dass Jesus Christus der Retter ist, den du wirklich brauchst? Und folgst du ihm dann auch nach als dem Herrn deines Lebens? Dass das, was hier beschrieben wurde – mit den Worten „die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen“, die zu ihm rufen: „Herr, sei du mein Herr, hilf mir auf meinem Weg durch dieses Leben und bring du mich in die Herrlichkeit, in das Reich Gottes“?
Wenn du heute hier bist und das für dich noch nicht so ganz klar ist, vielleicht noch nicht so zentral für dein Leben, dann möchte ich dich herzlich einladen: Komm mit denen, die dich heute hierher eingeladen haben, ins Gespräch. Komm gerne auch mit mir ins Gespräch, sprich mich nachher an der Tür an oder komm Woche für Woche und lass uns dir mehr erklären darüber, warum Karfreitag und Ostern so wichtig und wunderbar sind.
Wenn du das glaubst, wenn du Jesus Christus als deinen persönlichen Retter und Herrn annimmst, wenn du ihm zurufst: „Herr, nimm mir meine Schuld, vergib mir und lass mich dir nachfolgen“, dann darfst du wissen: Das Geheimnis, von dem hier die Rede ist, gilt auch dir.
Das Geheimnis wird hier konkret beschrieben: Eines Tages wird eine letzte Posaune erscheinen. Mit dieser Posaune kündigt sich an, dass der Herr Jesus Christus, der an Ostern auferstanden ist und der dann vierzig Tage später in den Himmel aufgefahren ist, wiederkommen wird. Die letzte Posaune läutet das Endgericht ein und bringt eine Zeit, in der alles neu gemacht wird.
Und alle, die Jesus Christus dann als ihren Retter und Herrn kennen, werden, wie es hier heißt, verwandelt werden. Das Sterbliche, das Verwesliche wird verwandelt in etwas Unsterbliches, Unverwesliches.
So können wir dann im Gericht Gottes bestehen, umkleidet mit der Gerechtigkeit Christi, die uns zugerechnet wird, und werden verwandelt zu neuen Menschen für ein ewiges Leben in einer nicht mehr gefallenen, sondern herrlichen, ewigen Welt – im Reich Gottes.
Das ist die gute Nachricht, egal was du gerade vielleicht durch Leiden und Erleben musst: Es wird ein Ende haben. Und wenn du Jesus Christus vertraust, darfst du wissen, danach wird alles gut sein.
Das ist keine Vertröstung ins Jenseits, das ist eine sichere Hoffnung.
Für manche klingt der Gedanke vielleicht nicht sonderlich attraktiv, denn viele Menschen leben mit aller Hingabe für das Hier und Jetzt. Sie sind sehr bedacht auf Äußerlichkeiten und auf ihre äußere Hülle, so als wäre das ihre Identität.
Tatsächlich geht das in beide Richtungen: Es gibt manche, die ihre Identität in ihrem besonders guten Aussehen finden und alles dafür tun, diese Identität noch weiter aufzupolieren. Andere leiden darunter, dass sie nicht so sind, nicht so aussehen, wie sie gerne wären.
Das ist das Denken dieser Welt. Das wird von allen Seiten befördert. Ganze Industrien machen Millionen und Abermillionen damit, dass sie Menschen einreden, sie müssten ihr Äußeres irgendwie aufpolieren. Dass du ins Fitnessstudio gehen musst, um die richtige Muskulatur zu haben. Dass du ganz viel Kosmetika brauchst, um besonders hübsch auszusehen. Vielleicht auch ein paar Schönheitsoperationen.
Nun, du kannst alles machen. Ich habe nichts gegen Sport, das möchte ich deutlich betonen. Mit Kosmetika habe ich es nicht so, aber du kannst dich gerne auch schminken. Nur schmink dir ab, dass das irgendwie bleibende Bedeutung hätte.
Dieses Verwesliche wird vergehen, samt aller Kosmetika oder sonst was. Die Muskeln werden nicht mehr sein.
Wer du wirklich bist, ist also nicht das Äußere, das die Menschen anschauen. Was du wirklich bist, liegt tiefer: in einem Herzen, das Gott liebt.
Nicht eines Tages werden wir diese äußere Hülle verlassen. Dieses Sterbliche, dieses Verwesliche werden wir ablegen. Was dann bleibt, das ist das, was wirklich zählt.
Liebe Christin, ich hoffe, dass du das weißt: Mit einem Herzen, das Jesus liebt, bist du in den Augen Gottes und in den Augen der Ewigkeit wunderschön, egal wie die Welt dich sieht.
Diese Welt mit ihrer Oberflächlichkeit wird vergehen, aber das, was uns wirklich ausmacht, das bleibt für alle Ewigkeit.
Wenn die letzte Posaune erschallt, wird das Verwesliche, das Sterbliche, unser Fleisch und Blut verwandelt in einen neuen, unverweslichen, unsterblichen, herrlichen Leib.
Wir wissen nicht, wann die letzte Posaune erscheinen wird, wann Jesus wiederkommt, wann dieser Tag sein wird. Aber wir tun gut daran, auf diesen Tag vorbereitet zu sein.
Wir dürfen wissen: Wenn wir an diesem Tag im Glauben sterben, wenn wir vor diesem Tag im Glauben sterben, dann gilt die Zusage, die Jesus dem Dieb am Kreuz am Karfreitag gemacht hat, der neben ihm gekreuzigt wurde.
Er kennt die Worte: Der eine Dieb am Kreuz neben Jesus, der im letzten Moment erkennt, wer Jesus ist, und ihn bittet, doch ein gutes Wort für ihn einzulegen, sich ihm zuwendet im Glauben.
Und was sagt Jesus zu ihm? „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
Wenn wir im Glauben sterben, sind wir sofort in der Gegenwart Gottes.
Eines Tages erscheint die letzte Posaune, und dann werden wir umkleidet werden mit Auferstehungsleibern.
Aber wir werden in der Gegenwart des Herrn sein – immer da.
Erst werden unsere Seelen in seiner Gegenwart sein und dann umkleidet in der Herrlichkeit Gottes.
Unsere sterblichen Überreste werden begraben, aber eines Tages wird die Seele, das, was ich mit dem Herzen meine, das Jesus liebt, weiterbestehen, umkleidet werden.
Dann werden wir leben in einer herrlichen Welt, in der Gegenwart unseres Herrn – immer da.
Nur manche werden an diesem Tag noch lebendig sein.
Paulus sagt: An dem Tag, wenn der Herr wiederkommt, ob du gestorben bist oder ob du noch lebst, wir alle werden verwandelt werden.
Das, was wir heute sind – äußerlich – werden wir nicht mehr sein. Das, was wir heute in uns tragen an Glauben, an Liebe für den Herrn, das bleibt bestehen.
Ab Vers 54 schaut Paulus noch ein bisschen mehr auf diese großartige Realität. Er schaut auf den Tag der letzten Posaune.
Wir lesen hier, dass das, was dann geschehen wird, nicht erst hier von Paulus angekündigt wird, sondern tatsächlich eine Verheißung ist, die sich durch die ganze Schrift zieht.
Deshalb konnte Paulus früher in diesem Kapitel schon schreiben, dass Jesus Christus auferstanden ist am dritten Tag nach der Schrift.
Hier erklärt er dann weiter, was das bedeutet. Er sagt:
Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und die Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen vom Sieg.
Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Lass mich dich fragen: Wie denkst du über den Tod? Ist er ein großes Schreckgespenst, dem du so lange wie möglich aus dem Weg gehen willst?
Das wäre aus der Sicht von Menschen, die nicht an die Auferstehung glauben, genau richtig.
Wenn wir das Geheimnis, von dem Paulus hier schreibt, nicht kennen würden, dann müssten wir uns an dieses Leben klammern, denn es gäbe nichts Besseres. Und die Hoffnung auf Rettung und ewiges Leben wäre nicht real.
Eine Ewigkeit in der Herrlichkeit Gottes wäre Fiktion ohne Auferstehung. Dann wäre der Tod die ultimative Niederlage, und es gäbe nichts Gutes mehr zu erwarten.
Aber wenn wir durch den Glauben zum auferstandenen und lebendigen Herrn Jesus Christus gehören, dann müssen wir den Tod nicht fürchten. Ganz im Gegenteil!
Für uns Christen hat der Tod seinen Schrecken verloren.
Der Prozess des Sterbens ist für viele von uns sicher noch etwas Beängstigendes. Das kann ich verstehen, das ist real. Der Tod ist nicht natürlich.
Wir haben darüber nachgedacht: Der Mensch wurde für ewiges Leben geschaffen. Der Tod ist die Konsequenz des Sündenfalls.
Der Tod hat für uns noch einen gewissen Schrecken im Hinblick auf das Sterben an sich.
Aber der Tod ist dann eben keine Niederlage, wenn wir wissen, dass nach dem Sterben die Herrlichkeit kommt.
Dann wird klar, dass tatsächlich der Tod nicht der ultimative Sieg ist.
Denn so kommen wir von diesem Sterblichen, von diesem Verweslichen hin zur Unverweslichkeit und Unsterblichkeit.
Nicht mit dem Tod lassen wir diese gefallene Welt mit all ihrem Leid und ihren Problemen hinter uns.
Wir lassen auch uns selbst mit all unseren Unzulänglichkeiten zurück.
Wir kommen in die Herrlichkeit des Herrn und werden verwandelt zu herrlichen Menschen, von allen Nöten, Leiden, Schwächen und Sünden befreit.
Lieber Christ, lass dir vom Tod nicht einreden, dass du ihn fürchten müsstest.
Der Tod hat keine Macht mehr über uns.
Das ist das, was schon die Schriften des Alten Testaments angekündigt haben.
Paulus zitiert hier Worte aus den Propheten Jesaja und Hosea und fasst zusammen, dass beide schon angekündigt haben, dass der Tod seine Macht verlieren wird.
Und wir wissen, dass es so ist.
Deshalb sind wir heute hier, oder?
Der Herr ist auferstanden, der Tod ist besiegt, es gibt Leben nach dem Tod.
Und der Herr hat uns gesagt: Nicht nur für ihn, sondern für alle, die an ihn glauben, gibt es ein ewiges Leben in seiner Herrlichkeit.
Der Tod hat keine Macht.
Für uns Christen hat der Tod seinen Schrecken verloren.
Wir haben den Sieg.
Diesen Sieg hat Jesus Christus für uns errungen.
Nun, Klaas, wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann ist der Tod für die, die für eine Weile hier auf Erden zurückbleiben, ein Verlust.
Das heißt: Wir können bei der Beerdigung einerseits feiern.
Wenn ein Christ stirbt, können wir feiern, dass er sein Ziel erreicht hat.
Wir können uns freuen für den, der gehen durfte.
Aber wir bleiben zurück, und Trauer ist real.
Doch wir dürfen wissen, dass, wenn der Verstorbene und wir im Glauben sind, es nur eine Trennung auf Zeit ist.
Eines Tages werden wir wieder zusammen sein.
Und noch viel besser: Wir werden in der Gegenwart des Herrn sein – immer da.
In einem Lied, das bei Beerdigungen gesungen wird, heißt es: „Das wird Herrlichkeit sein!“
Ich hoffe, das weißt du.
Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?
In Jesus Christus haben wir den Sieg.
Das ist die frohe Osterbotschaft, das ist die Osterhoffnung, die wir nicht nur im Rückblick auf das leere Kreuz haben dürfen, sondern auch im Vorausblick auf das, was uns alle eines Tages erwartet.
Und, ihr Lieben, Vergangenheit und Zukunft sollten prägen, wie wir in der Gegenwart leben.
Das ist das, was wir im letzten Vers dieses langen Kapitels sehen.
Es ist kein Zufall, dass Paulus uns dahin führt.
Ja, er verteidigt die Realität der Auferstehung, aber vor allem will er betonen, dass das Konsequenzen dafür haben sollte, wie wir leben.
So ruft er die Christen in Vers 58 auf:
Darum, weil all das, was ich gerade gesagt habe, all das, was er in 57 Versen geschrieben hat, wahr ist, darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn.
Weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Darum, weil wir die gefallene Welt samt dem Tod überwinden werden, sollten wir auch schon in dieser Welt mit dieser Perspektive leben.
Diese Gewissheit soll uns Festigkeit und Zuversicht geben, sodass wir nun in das investieren, was ewig bleibt.
Darum geht es hier.
Wir sollen immer mehr in dem Werk des Herrn wachsen, uns dem Werk des Herrn widmen.
Das heißt, dass wir uns nicht mehr primär in die Dinge investieren, die vergehen werden, sondern in die Dinge, die bleiben.
Um es konkret zu machen: Menschen ohne Ewigkeitsperspektive, deren Horizont begrenzt ist, investieren alles, was sie haben, in Karriere, Wohlstand und irdisches Vergnügen.
Paulus selbst hat das in diesem Kapitel beschrieben. In Vers 32, glaube ich, sagt er: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“
Du investierst alles, was du hast, in das Hier und Jetzt, denn es gibt ja sonst nichts, so denkt die Welt, die Jesus nicht kennt.
Aber wir wissen, dass dieses Leben hier auf Erden nur der relativ kurze Vorspann ist zu einer ewigen Herrlichkeit.
Dann macht es Sinn, in diesem Leben zu investieren – in das, was bleibt, was dieses irdische Leben überdauert.
Also, was genau überdauert diese Welt?
Nun, das Werk des Herrn.
Deshalb sagt Paulus:
Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Das Werk des Herrn ist nicht vergeblich, weil es ewig bestehen bleibt.
Es sind die geistlichen Dinge, die nicht sterben oder verwesen.
Sie sind die Werke, die aus einem Herzen kommen, das Jesus liebt.
Mein Bruder war ein Mensch, der in den Augen dieser Welt nichts vorzuweisen hatte.
Er war ein übergewichtiger Hartz-IV-Empfänger mit psychischen Problemen.
Aber er liebte Jesus und diente ihm da, wo er gebraucht wurde, da, wo er mit dem, was er zur Verfügung hatte, helfen und dienen konnte.
Bei seiner Beerdigung vor knapp einem Jahr hörten wir Zeugnis nach Zeugnis von Menschen ganz vom Rande der Gesellschaft, die öffentlich verkündeten, viele Dinge, die ich nie gehört hatte.
Wie mein Bruder ihnen zur Seite gestanden hatte, sie ermutigt hatte, ihnen ganz praktisch geholfen hatte und ihnen dabei den Herrn Jesus Christus bezeugt hatte.
Seine Arbeit war in den Augen der Welt unbedeutend, nichts.
Und doch weiß ich, weil unser Text uns das sagt, dass seine Arbeit nicht vergeblich war in dem Herrn.
Ihr Lieben, das Wissen um die Auferstehung der Toten und das ewige Leben sollte unser Leben prägen.
Lasst uns investieren in die Dinge, die ewigen Wert haben.
Lasst uns unseren Herrn bezeugen in Worten und Werken.
Als seine Nachfolger, als die, die wissen, dass das, was wirklich zählt, ewig ist, sollen wir anderen Menschen davon erzählen und sie darauf hinweisen.
Seht ihr, wie entscheidend das ist für die ewige Rettung und auch für das Leben hier auf Erden?
So können wir Menschen helfen, frei zu werden von einem Leben, in dem sie irgendwie Erfüllung suchen in den Dingen dieser Welt und sie doch nicht finden, weil diese Welt nicht dafür gemacht ist.
Es ist eine gefallene Welt.
Die wirkliche Erfüllung, nach der alle Menschen in dieser Welt suchen, ist nicht da zu finden, wo sie sie suchen.
Und wir wissen, wo.
Uns ist ein Geheimnis offenbart worden.
Wollen wir schweigen oder es bezeugen?
Ich sage euch aber ein Geheimnis: Eines Tages wird das Sterbliche und Verwesliche die Unsterblichkeit und Unverweslichkeit anziehen, und wir werden kommen in die Herrlichkeit des Herrn, in das Reich Gottes.
Ihr Lieben, lasst uns mutig Zeugnis geben und einander anspornen auf diesem Weg, der immer wieder auch ein schwerer Weg ist.
Lasst uns Unmündige lehren, lasst uns die Mattgewordenen ermutigen, lasst uns Sünder ermahnen, lasst uns derer erbarmen, die schwach und ausgegrenzt sind.
Lasst uns trösten, die traurig sind, und lasst uns in all dem ganz bewusst als Botschafter und Werkzeuge unseres gütigen, barmherzigen, liebevollen, über alles weisen und gerechten Herrn sein, bis dann eines Tages die letzte Posaune erschallt.
Diese letzte Posaune wird sein wie der Schlusspfiff nach dem großen Finale.
Für viele wird das ein Moment des Erschreckens sein, weil sie feststellen werden, dass sie auf die falschen Dinge gesetzt haben.
Aber für alle, die den Herrn Jesus Christus kennen und ihm nachfolgen als dem Retter und Herrn ihres Lebens, wird die letzte Posaune die Siegesfanfare sein.
Dann ist der Tod endgültig besiegt – und mit ihm alle Not, aller Schmerz, alles Leid, alle Trauer.
Alles, was dann bleibt, ist vollkommene Herrlichkeit.
Dann wird unsere Freude vollkommen, grenzenlos und ewig sein.
Glaubst du das? Glaubst du das?
Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn.
Weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Ich bete mit uns:
Großer Gott, wir loben und preisen dich, dass du ein Gott voller Liebe und Barmherzigkeit bist.
Dort, wo wir uns von dir abgewandt haben, dort, wo wir dich ignoriert haben – den Herrn, den König, den Schöpfer, den rechtmäßigen Eigentümer aller Dinge –, hast du dich nicht von uns abgewandt.
Du hast deinen eingeborenen Sohn zu uns in die Welt geschickt, in diese gefallene Welt hinein, um zu suchen und zu finden, was verloren war – um uns zu finden.
Du, Herr Jesus, bist gekommen, um uns zu zeigen, wie ein gutes Leben wirklich aussieht.
Danke, dass du nicht nur für uns stellvertretend dieses gute Leben gelebt hast, sondern dann auch am Kreuz unsere Schuld auf dich genommen hast.
Danke, dass der Tod dich nicht halten konnte.
Danke, dass du lebst und dass auch wir diese Hoffnung haben dürfen – auf Leben nach dem Tod.
So loben und preisen wir dich und jubilieren und rufen aus:
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Amen.
Der Predigttext: 1. Korinther 15, 50-58
Ich lese uns 1. Korinther 15, Verse 50-58.
Das sage ich aber, liebe Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben, auch wird das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit erben.
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden – und zwar plötzlich. In einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden unverweslich auferstehen. Wir aber werden verwandelt werden.
Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und das Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und das Sterbliche Unsterblichkeit, dann wird erfüllt, was geschrieben steht: „Der Tod ist verschlungen vom Sieg.“
Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, und die Kraft der Sünde ist das Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu im Werk des Herrn. Denn ihr wisst, dass eure Arbeit im Herrn nicht vergeblich ist.
Gebet zur Einstimmung
Ich bete mit uns: Himmlischer Vater, wir danken dir für dein heiliges, irrtumsloses, mutmachendes und richtunggebendes Wort.
Herr, wir bitten dich, dass du heute durch dein Wort so in unsere Herzen sprichst, dass wir eine Osterfreude verspüren, die über alles hinausgeht, was diese Welt zu bieten hat. Möge diese Osterfreude nicht nur unsere Herzen erfüllen, sondern auch unser Leben wirklich verändern.
Lass uns mit Freude für dich leben, bis wir sterben und dann auferstehen. Gepriesen seist du dafür. Amen.
Gliederung des Textes in vier Abschnitte
Wir wollen diesen Text in vier Abschnitten betrachten. Für diejenigen, die sagen, es gibt hier immer nur drei Punkte: Predigen heute ist das der Beweis, dass es nicht so sein muss.
Im ersten Abschnitt, Vers 50, sehen wir eine nur vermeintliche Tragödie beschrieben. Die Verse 51 bis 53 offenbaren uns ein Geheimnis. In den Versen 54 bis 57 lesen wir von einem schon lange angekündigten Sieg.
Das Ganze mündet schließlich in Vers 58 in einem lohnenswerten Auftrag.
Die vermeintliche Tragödie: Die Grenzen von Fleisch und Blut (Vers 50)
Unser Text beginnt in Vers 50 mit dem Blick auf eine vermeintliche Tragödie. Wir lesen hier: Sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch würde das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
Ja, das klingt zunächst nach einer wirklich schlechten Nachricht. So wie wir sind, mit Fleisch und Blut, können wir nicht in die Gegenwart des heiligen Gottes kommen. Wir können das Reich Gottes, wenn es in Fülle kommt, nicht ererben oder darin leben.
Ich weiß nicht, ob uns bewusst ist, dass das nicht immer so war. Gott hatte uns dafür gemacht, dass wir für alle Ewigkeit in seiner Gegenwart leben sollten. Seine Schöpfung war darauf angelegt, dass Menschen nicht sterben, sondern leben sollten. Menschen waren geschaffen in seinem Bilde, sie sollten ihn abbilden. Sie sollten unter seiner guten Herrschaft leben und weiterleben.
Aber der Herr hatte sie gewarnt. Er hatte sie gewarnt, dass, wenn sie von ihm abweichen, wenn sie aufhören, ihm zu vertrauen, wenn sie nicht mehr bereit sind, ihn gegenüber der ganzen Schöpfung widerzuspiegeln, sie dann sterben müssten.
Und dann geschah das Unvorstellbare: Die ersten Menschen, die im Garten Eden alles hatten, was das Herz begehrt, ließen sich verführen. Sie ließen sich einreden, dass es etwas geben könnte, das noch besser ist als das, was sie schon hatten. So wandten sie sich ab und rebellierten gegen ihren vollkommen guten, großzügigen und liebevollen Schöpfer und Herrn.
Das führte dazu, dass der Tod in diese Welt kam. Menschen, die einst nicht verweslich und nicht sterblich waren, sind seitdem sterblich und verweslich, sie vergehen.
Und tatsächlich ist es nicht nur so, dass unsere Vorfahren dieses verheerende Unglück getan haben, als sie sich gegen Gott stellten, ihn ignorierten und ihre eigenen Wege gingen. Wir alle tun es ihnen gleich. Wir haben am Anfang dieses Gottesdienstes unsere Sünden bekannt. Und ich glaube, wenn wir uns nur ein klein bisschen selbst kennen, dann wissen wir: Keiner von uns denkt, redet und lebt immer so, wie es gut und richtig wäre, wie es Gott gefallen würde.
Wir leben nicht immer zu seiner Ehre. Wir spiegeln ihn nicht immer wieder gegenüber den Menschen ab, mit denen wir zu tun haben.
So haben wir alle dieses große Problem: Wir können nicht mehr in die Gegenwart Gottes kommen. Wir können sein Reich nicht ererben, so wie wir sind. Wir leben in einer gefallenen Welt, in der wir leiden und zum Leid beitragen. Bis das Leid letztlich endet mit dem Tod – und er doch weitergeht, hinüber in ein ewiges Leiden.
Das ist die große Tragödie, die wir Menschen selbst verursacht haben.
Aber unser Schöpfer und Gott ist ein Gott voller Liebe und Barmherzigkeit. Deshalb hat er uns nicht in dieser selbstverschuldeten Tragödie belassen. Nein, er hat einen Weg bereitet, damit wir trotz allem wieder mit ihm ins Reine kommen können. Der Tod muss nicht das letzte Wort haben, und wir dürfen für alle Ewigkeit in seinem Reich leben.
Das offenbarte Geheimnis: Die Verwandlung bei der letzten Posaune (Verse 51-53)
Wie das geschehen wird, hat Gott uns in der Bibel offenbart. Damit kommen wir zum zweiten Punkt. Schon in dieser Predigt, in den Versen 51 bis 54, lesen wir von einem uns nun offenbarten Geheimnis. Lesen wir diese Verse:
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, und zwar plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden unverweslich auferstehen, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und das Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen.“
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn jemand zu mir sagt: „Ich verrate dir ein Geheimnis“, dann bin ich ganz Ohr. Ich will wissen: Was ist es denn? Wenn dann derjenige, der das Geheimnis offenbart, davon spricht, dass etwas Großartiges geschehen wird, und dabei immer von „wir“ spricht, dann will ich wissen: Gehöre ich dazu? Bin ich Teil von diesem „wir“?
Paulus schreibt hier von „wir“. Aber wer ist eigentlich dieses „wir“? Sind wir Teil davon? Ganz am Anfang seines Briefes an die Korinther hatte Paulus deutlich gemacht, wer dieses „wir“ ist, wer diejenigen sind, an die sich seine Worte richten. Das haben wir im 1. Korinther 1,2 gelesen. Tatsächlich haben wir das erst am Anfang dieses Jahres in einer Predigt bedacht. Paulus schreibt dort, dass er an die Geheiligten in Christus Jesus schreibt, die berufenen Heiligen, samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus an jedem Ort anrufen.
Dann haben wir vorhin aus 1. Korinther 15 gehört: Wer gehört zu diesem „wir“? Das sind nämlich alle, die die Evangeliumsbotschaft hören. Diese Botschaft lautet, dass Christus gestorben ist für unsere Sünden, nach der Schrift, so wie das Alte Testament es schon verheißt. Dass er begraben wurde, dass er wirklich tot war und dass er am dritten Tag auferstanden ist, so wie es die Schrift verheißt.
Wer das glaubt und, wie Paulus in Vers 2 beschreibt, an diesem Glauben festhält, der gehört zum „wir“. So möchte ich dich fragen: Gehörst du auch zu diesem „wir“? Gilt dieses Geheimnis, von dem ich gerade gelesen habe und das ich gleich noch weiter erklären werde, auch für dich?
Weißt du, die alles entscheidende Frage ist: Verstehst du, ob du einen Retter brauchst? Verstehst du, dass du einen Retter brauchst? Und vertraust du darauf, dass Gott in Jesus Christus zu uns Menschen gekommen ist, um so zu leben, wie wir hätten leben sollen? Als perfektes Abbild des himmlischen Vaters?
Und dann, nachdem er das Leben gelebt hat, das wir hätten leben sollen, ist er den Tod gestorben, den wir verdient gehabt hätten. Glaubst du, dass Karfreitag nicht einfach ein Trauertag ist, sondern dass der Sieg schon an Karfreitag beginnt? Weil Jesus Christus am Kreuz unsere Schuld auf sich genommen hat, so dass jeder, der sie ihm anvertraut, der im Glauben zu ihm kommt, seine Schuld loswerden kann?
Manchmal sage ich: Karfreitag ist traurig, und Ostern ist froh. Karfreitag – da beginnt schon die Freude. Nicht für Jesus, der musste leiden, aber für uns. Denn wir sehen: Er hängt dort für uns. Er nimmt unsere Schuld auf sich. Und an Ostern beweist er, dass das, was er getan hat, nicht einfach nur ein tragisches Unglück war, sondern tatsächlich der ewige Plan Gottes.
Denn so, wie verheißen, stirbt er nicht nur für Sünder, sondern steht auch von den Toten auf – siegreich über den Tod und über die Sünde. Glaubst du das? Erkennst du, dass Jesus Christus der Retter ist, den du wirklich brauchst? Und folgst du ihm dann auch nach als dem Herrn deines Lebens?
Das, was hier beschrieben wurde mit den Worten „die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen“, sind die Menschen, die zu ihm rufen: „Herr, sei du mein Herr, hilf mir auf meinem Weg durch dieses Leben und bring du mich in die Herrlichkeit, in das Reich Gottes.“
Wenn du heute hier bist und das für dich noch nicht so ganz klar ist, vielleicht noch nicht so zentral für dein Leben, dann möchte ich dich herzlich einladen: Komm mit denen, die dich heute vielleicht hierher eingeladen haben, darüber ins Gespräch. Komm gerne auch mit mir ins Gespräch, stehe nachher dort an der Tür oder komm Woche für Woche und lass dir mehr erklären darüber, warum Karfreitag und Ostern so wichtig und so wunderbar sind.
Wenn du das dann glaubst, wenn du Jesus Christus als deinen persönlichen Retter und Herrn annimmst, wenn du ihm zurufst: „Herr, nimm mir meine Schuld, vergib mir und lass mich dir nachfolgen“, dann darfst du wissen: Das Geheimnis, von dem hier die Rede ist, gilt auch dir.
Das Geheimnis wird hier konkret beschrieben: Eines Tages wird eine letzte Posaune erscheinen. Mit dieser Posaune kündigt sich an, dass der Herr Jesus Christus, der an Ostern auferstanden ist und der dann vierzig Tage später in den Himmel aufgefahren ist, wiederkommen wird.
Die letzte Posaune läutet das Endgericht ein und bringt eine Zeit, in der alles neu gemacht wird. Alle, die Jesus Christus dann als ihren Retter und Herrn kennen, werden, wie es hier heißt, verwandelt werden.
Das Sterbliche, das Verwesliche, wird verwandelt in etwas Unsterbliches, Unverwesliches. So können wir dann im Gericht Gottes bestehen, umkleidet mit der Gerechtigkeit Christi, die uns zugerechnet wird. Wir werden verwandelt zu neuen Menschen für ein ewiges Leben in einer nicht mehr gefallenen, sondern herrlichen, ewigen Welt im Reich Gottes.
Das ist die gute Nachricht, egal was du gerade vielleicht durch Leiden durchleben musst. Es wird ein Ende haben. Wenn du Jesus Christus vertraust, darfst du wissen: Danach wird alles gut. Das ist keine Vertröstung ins Jenseits, das ist eine sichere Hoffnung.
Die Bedeutung der Verwandlung für das Leben und die Identität
Für manche klingt der Gedanke vielleicht nicht sonderlich attraktiv, denn viele Menschen leben mit aller Hingabe für das Hier und Jetzt. Sie sind sehr bedacht auf Äußerlichkeiten und auf ihre äußere Hülle, als wäre das ihre Identität.
Tatsächlich geht das in beide Richtungen. Es gibt manche, die ihre Identität in ihrem besonders guten Aussehen finden und alles dafür tun, diese Identität noch weiter aufzupolieren. Andere leiden darunter, dass sie nicht so sind, nicht so aussehen oder nicht das sind, was sie gerne wären.
Das ist das Denken dieser Welt. Es wird von allen Seiten befördert. Ganze Industrien machen Millionen und Abermillionen damit, dass sie Menschen einreden, ihr Äußeres irgendwie aufpolieren zu müssen. Du sollst ins Fitnessstudio gehen, um die richtige Muskulatur zu haben, ganz viel Kosmetika brauchen, um besonders hübsch auszusehen, vielleicht auch ein paar Schönheitsoperationen.
Nun kannst du alles machen. Ich habe nichts gegen Sport, das möchte ich deutlich betonen. Mit Kosmetika habe ich es nicht so, aber du kannst dich gerne auch schminken. Nur schmink dir ab, dass das irgendwie bleibende Bedeutung hätte. Dieses Verwesliche wird vergehen, samt aller Kosmetika oder sonst was. Die Muskeln werden nicht mehr sein.
Wer du wirklich bist, ist also nicht das Äußere, das die Menschen anschauen. Was du wirklich bist, liegt tiefer – in einem Herzen, das Gott liebt. Eines Tages werden wir diese äußere Hülle verlassen. Dieses Sterbliche, dieses Verwesliche werden wir ablegen. Was dann bleibt, das ist das, was wirklich zählt.
Liebe Christin, ich hoffe, dass du das weißt: Mit einem Herzen, das Jesus liebt, bist du in den Augen Gottes und in den Augen der Ewigkeit wunderschön, egal wie die Welt dich sieht. Diese Welt mit ihrer Oberflächlichkeit wird vergehen, aber das, was uns wirklich ausmacht, das bleibt für alle Ewigkeit.
Wenn die letzte Posaune erschallt, wird das Verwestliche, das Sterbliche, unser Fleisch und Blut verwandelt in einen neuen, unverwestlichen, unsterblichen, herrlichen Leib. Wir wissen nicht, wann die letzte Posaune erscheinen wird, wann Jesus wiederkommt oder wann dieser Tag sein wird. Aber wir tun gut daran, auf diesen Tag vorbereitet zu sein.
Wir dürfen wissen: Wenn wir an diesem Tag im Glauben sterben, wenn wir vor diesem Tag im Glauben sterben, dann gilt die Zusage, die Jesus dem Dieb am Kreuz am Karfreitag, der neben ihm gekreuzigt wurde, gemacht hat, auch uns.
Er kennt die Worte des einen Diebes am Kreuz neben Jesus, der im letzten Moment erkennt, wer Jesus ist, und ihn bittet, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Er wendet sich ihm im Glauben zu. Und was sagt Jesus zu ihm? „Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
Wenn wir im Glauben sterben, sind wir sofort in der Gegenwart Gottes. Eines Tages erscheint die letzte Posaune, und dann werden wir umkleidet werden mit Auferstehungsleibern.
Aber wir werden in der Gegenwart des Herrn sein, immer da. Erst werden unsere Seelen in seiner Gegenwart sein, und dann umkleidet in der Herrlichkeit Gottes. Unsere sterblichen Überreste werden begraben, aber eines Tages wird die Seele, das, was ich meine mit dem Herzen, das Jesus liebt, das weiterbesteht, umkleidet werden.
Dann werden wir leben in einer herrlichen Welt, in der Gegenwart unseres Herrn, immer da. Nur manche werden an diesem Tag noch lebendig sein.
Paulus sagt: An dem Tag, wenn der Herr wiederkommt, ob du gestorben bist oder ob du noch lebst, wir alle werden verwandelt werden. Das, was wir heute sind, äußerlich, werden wir nicht mehr sein. Das, was wir heute in uns tragen – an Glauben, an Liebe für den Herrn – das bleibt bestehen.
Der Sieg über den Tod: Erfüllung der Schrift und neue Perspektive (Verse 54-57)
Ab Vers 54 schaut Paulus mit uns noch ein bisschen mehr auf diese großartige Realität. Er blickt auf den Tag der letzten Posaune. Wir lesen hier, dass das, was dann geschehen wird, nicht erst von Paulus angekündigt wird, sondern tatsächlich eine Verheißung ist, die sich durch die ganze Schrift zieht.
Deswegen konnte Paulus schon früher in diesem Kapitel schreiben, dass Jesus Christus auferstanden ist am dritten Tag nach der Schrift. Hier erklärt er weiter, was das bedeutet. Er sagt: Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen wird und das Sterbliche Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: „Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Wie denkst du über den Tod? Ist er ein großes Schreckgespenst, dem du so lange wie möglich aus dem Weg gehen willst? Das wäre aus der Sicht von Menschen, die nicht an die Auferstehung glauben, genau richtig.
Wenn wir das Geheimnis, von dem Paulus hier schreibt, nicht kennen würden, müssten wir uns an dieses Leben klammern, denn es gäbe nichts Besseres. Die Hoffnung auf das ewige Leben wäre nicht real. Eine Ewigkeit in der Herrlichkeit Gottes wäre Fiktion ohne Auferstehung. Dann wäre der Tod die ultimative Niederlage, und es wäre nichts Gutes mehr zu erwarten.
Aber wenn wir durch den Glauben zum auferstandenen und lebendigen Herrn Jesus Christus gehören, müssen wir den Tod nicht fürchten. Ganz im Gegenteil! Für uns Christen hat der Tod seinen Schrecken verloren.
Der Prozess des Sterbens ist für viele von uns sicher noch etwas Beängstigendes. Das kann ich verstehen – das ist real. Der Tod ist nicht natürlich. Wir haben darüber nachgedacht: Der Mensch wurde für ewiges Leben geschaffen. Der Tod ist die Konsequenz des Sündenfalls.
Der Tod hat für uns noch einen gewissen Schrecken im Hinblick auf das Sterben an sich. Aber der Tod ist keine Niederlage, wenn wir wissen, dass nach dem Sterben die Herrlichkeit kommt. Dann wird klar, dass tatsächlich der Tod nicht der ultimative Sieg ist.
Denn so kommen wir von diesem Sterblichen, von diesem Verweslichen hin zur Unverweslichkeit und Unsterblichkeit. Nicht mit dem Tod lassen wir diese gefallene Welt mit all ihrem Leid und all ihren Problemen hinter uns. Wir lassen auch uns selbst mit all unseren Unzulänglichkeiten zurück.
Wir kommen in die Herrlichkeit des Herrn und werden verwandelt zu herrlichen Menschen, befreit von allen Nöten, Leiden, Schwächen und Sünden.
Lieber Christ, lass dir vom Tod nicht einreden, dass du ihn fürchten müsstest. Der Tod hat keine Macht mehr über uns. Das ist es, was schon die Schriften des Alten Testaments angekündigt haben.
Paulus zitiert hier Worte aus den Propheten Jesaja und Hosea und führt zusammen, wo er deutlich macht, dass beide schon angekündigt haben, dass der Tod seine Macht verlieren wird. Und wir wissen, dass es so ist.
Deswegen sind wir heute hier, oder? Der Herr ist auferstanden, der Tod ist besiegt, es gibt Leben nach dem Tod. Der Herr hat uns gesagt: Nicht nur für ihn, sondern für alle, die an ihn glauben, gibt es ein ewiges Leben in seiner Herrlichkeit.
Der Tod hat keine Macht. Für uns Christen hat der Tod seinen Schrecken verloren. Wir haben den Sieg. Diesen Sieg hat Jesus Christus für uns errungen.
Umgang mit Trauer und Hoffnung auf Wiedersehen
Nun, Klaas, wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist der Tod für diejenigen, die eine Weile hier auf Erden zurückbleiben, ein Verlust.
Das heißt, wir können bei der Beerdigung einerseits feiern. Wenn ein Christ stirbt, können wir feiern, dass er sein Ziel erreicht hat. Wir können uns freuen für den, der gehen durfte.
Aber wir bleiben zurück, und Trauer ist real. Dennoch dürfen wir wissen, dass, wenn der Verstorbene und auch wir im Glauben sind, es nur eine Trennung auf Zeit ist. Eines Tages werden wir wieder zusammen sein.
Und noch viel besser: Wir werden in der Gegenwart des Herrn sein, immer da.
In einem Lied, das bei Beerdigungen gesungen wird, heißt es: „Das wird Herrlichkeit sein!“ Ich hoffe, das weißt du.
Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? In Jesus Christus haben wir den Sieg.
Das ist die frohe Osterbotschaft, das ist die Osterhoffnung, die wir nicht nur im Rückblick auf das leere Kreuz haben dürfen, sondern auch im Ausblick, im Vorausblick auf das, was uns alle eines Tages erwartet.
Die Konsequenzen der Auferstehung für das tägliche Leben (Vers 58)
Und, ihr Lieben, Vergangenheit und Zukunft sollten prägen, wie wir in der Gegenwart leben. Das sehen wir im letzten Vers dieses langen Kapitels. Es ist kein Zufall, dass Paulus uns dorthin führt. Ja, er verteidigt die Realität der Auferstehung, aber vor allem möchte er betonen, dass dies Konsequenzen dafür haben sollte, wie wir leben.
So ruft er die Christen in Vers 58 auf: „Darum, weil all das, was ich gerade gesagt habe, all das, was er in 57 Versen geschrieben hat, wahr ist, darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest, unerschütterlich und nehmt immerzu zu in dem Werk des Herrn. Denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“
Weil wir wissen, dass wir die gefallene Welt samt dem Tod überwinden werden, sollten wir auch schon in dieser Welt mit dieser Perspektive leben. Diese Gewissheit soll uns Festigkeit und Zuversicht geben, sodass wir nun in das investieren, was ewig bleibt.
Darum geht es hier: Wir sollen immer mehr in dem Werk des Herrn wachsen und uns dem Werk des Herrn widmen. Das heißt, dass wir uns nicht mehr primär in die Dinge investieren, die vergehen werden, sondern in die Dinge, die bleiben.
Um es konkret zu machen: Menschen ohne Ewigkeitsperspektive, deren Horizont begrenzt ist, investieren alles, was sie haben, in die Karriere, in den Wohlstand oder in irdisches Vergnügen. Paulus selbst hat das in dem Kapitel beschrieben. In Vers 32, glaube ich, sagt er: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Sie investieren alles, was sie haben, in das Hier und Jetzt, denn es gibt ja sonst nichts – so denkt die Welt, die Jesus nicht kennt.
Aber wir wissen, dass dieses Leben hier auf Erden nur der relativ kurze Vorspann zu einer ewigen Herrlichkeit ist. Und dann macht es Sinn, in diesem Leben in das zu investieren, was bleibt, was dieses irdische Leben überdauert.
Also, was genau überdauert diese Welt? Nun, das Werk des Herrn. Deswegen sagt er: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immerzu zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“
Das Werk des Herrn ist nicht vergeblich, weil es ewig bestehen bleibt. Es sind die geistlichen Dinge, die nicht sterben oder verwesen. Sie sind Werke, die aus einem Herzen kommen, das Jesus liebt.
Zeugnis aus dem Leben: Die Bedeutung von treuem Dienst
Mein Bruder war ein Mensch, der in den Augen dieser Welt nichts vorzuweisen hatte. Er war ein übergewichtiger Hartz-IV-Empfänger mit psychischen Problemen. Doch er liebte Jesus und diente ihm dort, wo er gebraucht wurde. Mit dem, was er zur Verfügung hatte, half und diente er anderen.
Bei seiner Beerdigung vor knapp einem Jahr hörten wir Zeugnis nach Zeugnis von Menschen ganz am Rande der Gesellschaft. Sie verkündeten öffentlich viele Dinge, die ich nie zuvor gehört hatte. Wie mein Bruder ihnen zur Seite gestanden, sie ermutigt und ganz praktisch geholfen hatte. Dabei hatte er ihnen den Herrn Jesus Christus bezeugt.
Seine Arbeit war in den Augen der Welt unbedeutend, nichts. Und doch weiß ich, weil unser Text uns das sagt, dass seine Arbeit nicht vergeblich war in dem Herrn.
Ihr Lieben, das Wissen um die Auferstehung der Toten und des ewigen Lebens sollte unser Leben prägen. Lasst uns investieren in die Dinge, die ewigen Wert haben. Lasst uns unseren Herrn bezeugen – in Worten und in Werken.
Als seine Nachfolger, als die, die wissen, was wirklich zählt, nämlich das, was ewig ist, sollen wir anderen Menschen davon erzählen und sie darauf hinweisen. Seht ihr, wie entscheidend das für die ewige Rettung und auch für das Leben hier auf Erden ist?
So können wir Menschen helfen, frei zu werden von einem Leben, in dem sie irgendwie Erfüllung suchen – in den Dingen dieser Welt. Doch sie werden sie dort nicht finden, weil diese Welt nicht dafür gemacht ist. Es ist eine gefallene Welt.
Die wirkliche Erfüllung, nach der alle Menschen in dieser Welt suchen, ist nicht dort zu finden, wo sie sie suchen. Wir aber wissen, wo sie zu finden ist. Uns ist ein Geheimnis offenbart worden.
Wollen wir schweigen oder es bezeugen?
Abschließende Ermutigung und Ausblick auf die letzte Posaune
Ich sage euch aber ein Geheimnis: Eines Tages wird das Sterbliche und Verwesliche die Unsterblichkeit und die Unverweslichkeit anziehen. Dann werden wir in die Herrlichkeit des Herrn, in das Reich Gottes eingehen.
Ihr Lieben, lasst uns mutig Zeugnis geben und einander auf diesem Weg anspornen, der immer wieder auch schwer sein kann. Lasst uns Unmündige lehren, die Matten ermutigen, Sünder ermahnen und derer erbarmen, die schwach und ausgegrenzt sind. Lasst uns die Traurigen trösten und in all dem ganz bewusst als Botschafter und Werkzeuge unseres gütigen, barmherzigen, liebevollen, über alles weisen und gerechten Herrn dienen – bis eines Tages die letzte Posaune erschallt.
Diese letzte Posaune wird sein wie der Schlusspfiff nach dem großen Finale. Für viele wird sie ein Moment des Erschreckens sein, weil sie erkennen, dass sie auf die falschen Dinge gesetzt haben. Doch für alle, die den Herrn Jesus Christus kennen und ihm nachfolgen als Retter und Herrn ihres Lebens, wird die letzte Posaune die Siegesfanfare sein.
Dann ist der Tod endgültig besiegt – zusammen mit aller Not, allem Schmerz, Leid und aller Trauer. Was dann bleibt, ist vollkommene Herrlichkeit. Unsere Freude wird vollkommen, grenzenlos und ewig sein.
Glaubst du das? Glaubst du das?
Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich. Nehmt immer weiter zu im Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Schlussgebet und Lobpreis
Ich bete mit uns.
Großer Gott, wir loben und preisen dich, weil du ein Gott voller Liebe und Barmherzigkeit bist.
Dort, wo wir uns von dir abgewandt haben, dort, wo wir dich ignoriert haben – den Herrn, den König, den Schöpfer, den rechtmäßigen Eigentümer aller Dinge – hast du dich nicht von uns abgewandt. Stattdessen hast du deinen eingeborenen Sohn zu uns in diese gefallene Welt gesandt, um zu suchen und zu finden, was verloren war, um uns zu finden.
Du, Herr Jesus, bist gekommen, um uns zu zeigen, wie ein gutes Leben wirklich aussieht. Danke, dass du nicht nur stellvertretend dieses gute Leben für uns gelebt hast, sondern auch am Kreuz unsere Schuld auf dich genommen hast.
Danke, dass der Tod dich nicht halten konnte. Danke, dass du lebst und dass auch wir diese Hoffnung haben dürfen: auf Leben nach dem Tod.
So loben und preisen wir dich, jubilieren und rufen aus: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Amen.
