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Episode 612: Wann kommt das Reich Gottes? Teil 1
Einführung in das Thema Reich Gottes
Kommen wir zu einem neuen Thema: dem Reich Gottes. Es ist sehr spannend, wenn wir uns vor Augen halten, wie viel der Herr Jesus über dieses Thema sagt. Es ist gewissermaßen das zentrale Thema seines Dienstes.
In Lukas 4,43 heißt es: „Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden.“ Wozu genau? Dazu, den Städten Israels und natürlich auch den Dörfern die gute Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen.
Der Herr Jesus predigt also das Reich Gottes – oder, wie Matthäus es nennen würde, das Reich der Himmel.
Grundverständnis des Reiches Gottes
Was ist das Reich Gottes? Hier einige Eckpunkte dazu.
Das Reich Gottes ist die souveräne Herrschaft des Herrn Jesus über diese Welt. Er ist in diesem Reich der König, und die Gemeinde ist sein Volk – oder, wie Petrus es ausdrücken würde, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum.
Das Reich Gottes ist also kein Ort, sondern eine Bezeichnung für göttliche Regentschaft. Diese bricht auf besondere Weise mit Jesus an. Deshalb kann der Herr sagen:
Markus 1,15: „Und Jesus sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“
Man erfährt das Reich Gottes durch die Begegnung mit Jesus. Es ist Gott selbst, der die Gläubigen in dieses Reich hineinbringt.
Kolosser 1,13: „Er hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.“
Weil das so ist, besteht das Reich Gottes auch ganz praktisch aus den geistlichen Erfahrungen, die wir mit Gott machen.
Römer 14,17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.“
Das Reich Gottes in der Zukunftserwartung
Soweit ich sehe, hat das Reich Gottes als Reich des Sohnes ein Ablaufdatum. Wenn Jesus wiederkommt, wird er zuerst sein Reich reinigen. In Matthäus 13, die Verse 41 und 42, heißt es: Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Fallstricke zusammenlesen, ebenso die, die Gesetzloses tun. Diese werden sie in den Feuerofen werfen, wo Weinen und Zähneknirschen sein wird.
Dann lesen wir von einem anderen Reich in Matthäus 13, Vers 43: Die Gerechten werden leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre. Aus dem Reich des Sohnes wird also das Reich des Vaters.
Paulus formuliert übrigens ganz ähnlich über die letzten Dinge. In 1. Korinther 15, Vers 24 heißt es: „Dann das Ende, wenn er – gemeint ist Jesus, hier das Reich des Sohnes – das Reich Gott, dem Vater, übergibt, nachdem er alle Herrschaft, Gewalt und Macht weggetan hat.“
Das Reich Gottes ist also die Herrschaft des Herrn Jesus über die Welt. Er regiert, bis er den Sieg davongetragen hat. In 1. Korinther 15, Verse 25 und 26 steht: „Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod weggetan.“
So viel zum Reich Gottes vorweg.
Die Frage der Pharisäer nach dem Reich Gottes
Kommen wir zurück zu Lukas, Kapitel 17, Verse 20 und 21. Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde: „Wann kommt das Reich Gottes?“, antwortete er ihnen und sprach: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Auch wird man nicht sagen: ‚Siehe hier‘ oder ‚Siehe dort‘, denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“
Wir merken, dass das Thema Reich Gottes auch die Pharisäer interessiert. Im Raum steht eine Erwartungshaltung: Wann kommt das Reich Gottes? Woher kommt diese Erwartungshaltung? Ganz klar aus dem Alten Testament.
Hier eine Stelle, auf die sich Jesus bezieht, wenn er sich den Titel „Sohn des Menschen“ gibt: Daniel 7,13-14. „Ich schaute in Visionen der Nacht, und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.“
Worum geht es? Hier kommt einer wie der Sohn eines Menschen, und ihm wird eine ewige Herrschaft gegeben. Eine Herrschaft über die ganze Welt. Und der da kommt, ist natürlich der Messias.
Die Pharisäer warten also auf die Herrschaft des Messias und fragen deshalb: Wann kommt das Reich Gottes? Ihrem Verständnis nach ist er noch nicht da. Wäre er bereits gekommen, hätten sie es gemerkt – so jedenfalls ihr Denken.
Die Diskrepanz zwischen Erwartung und Wirklichkeit
Ein wenig verwundert mich die Frage schon. Hatte Jesus ihnen nicht gesagt, dass das Reich Gottes bereits da ist? In Matthäus 12,28 heißt es: „Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist das Reich Gottes zu euch gekommen.“
Sie hätten die Antwort auf ihre Frage eigentlich wissen können: Wann kommt das Reich Gottes? Es ist schon da.
Das Gesetz und die Propheten, die reichen bis zu Johannes. Das lesen wir in Lukas 16,16. Jetzt wird die gute Botschaft, also das Evangelium vom Reich Gottes, verkündet.
Das Reich Gottes ist nichts, worauf man noch warten müsste. In Lukas 17,20 steht: „Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte.“
Hier müssen wir in der Auslegung vorsichtig sein. Jesus spricht hier zu den Pharisäern und nimmt Rücksicht auf ihre Erwartungshaltung.
Sichtbare Zeichen des Reiches Gottes
Ich sage das, weil Jesus an anderer Stelle auf Dinge hinweist, an denen man erkennen kann, dass das Reich Gottes bereits da ist.
Wenn Johannes der Täufer über seine Jünger nachfragen lässt, ob Jesus der Messias ist, antwortet Jesus mit Verweis auf seine Werke. In Matthäus 11,4-5 sagt Jesus: „Geht hin und verkündet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt und Armen wird gute Botschaft verkündigt.“
Jesus selbst spricht davon, dass seine Werke von ihm als dem Messias zeugen und auf den Anbruch des Reiches Gottes hinweisen. Man kann das Reich Gottes also sehen.
Wenn zehn Aussätzige geheilt werden, mag es traurig sein, dass nur einer zurückkommt. Trotzdem ist die Heilung ein deutlicher Hinweis auf den Anbruch des Reiches Gottes.
Warum das Reich Gottes nicht beobachtet werden kann
Das heißt, wenn man Augen hat, um zu sehen, kann man das Reich Gottes erkennen.
Doch für die Pharisäer ist es auf eine Weise verborgen, dass man es nicht beobachten kann. Warum ist das so?
Weil Gott nicht bereit ist, ihre Spekulationen und Erwartungen zu erfüllen.
Abschluss und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Studiere in der Apostelgeschichte das Thema Reich Gottes. Wie behandeln die Apostel dieses Thema?
Das war's für heute.
Bete heute für meine Frau und mich. Die Anliegen findest du in der App unter dem Punkt Aktuelle Gebetsanliegen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
