
Ich möchte mit uns beten. Wir neigen uns.
Ja, großer Gott, lieber himmlischer Vater, wir haben gerade Worte gesungen, in denen wir etwas verkündet haben. Wir haben gesungen, dass wir, selbst wenn du uns den bitteren Kelch reichst, voll mit Leid, ihn dankbar annehmen. Ja, und wir wissen, dass wir das gar nicht aus eigener Kraft schaffen können.
Aber wir bitten dich, dass du uns immer weiter stärkst in unserem Vertrauen auf dich. So können wir alles aus deiner Hand nehmen – das Gute und das Schlechte – im Wissen darum, dass alles Schlechte eines Tages ein Ende haben wird und du alles gut machen wirst. Hilf uns, diese Zuversicht zu haben.
Und so bitte ich dich, dass du uns gerade auch durch die Verkündigung deines Wortes diese Zuversicht schenkst. Dass wir ermutigt und gestärkt werden für unseren Weg – aus diesem Jahr hinaus in das neue Jahr hinein, bis wir eines Tages bei dir ankommen. Amen!
David, ich stelle fest, ich habe nichts zum Weiterklicken. Schaffst du das, oder willst du es mir noch herunterladen?
Hm, du hast keine Folien? Die habe ich dir aber gestern schon geschickt.
Na gut, das macht die Sache einfacher. Ihr dürft eure Bibeln öffnen, dann könnt ihr dem Text dort folgen. Ihr habt noch ein bisschen Zeit, weil ich erst einmal das tun will, was man typischerweise bei so einem Jahresabschlussgottesdienst macht: mit uns zurückblicken auf das vergangene Jahr, bevor wir dann hinausschauen auf das neue Jahr.
Und die Folien sind doch da, das freut mich. Ihr dürft die Bibel trotzdem offenhalten. Dort steht nichts anderes drin, sogar noch mehr als in dem, was ich dann auf den Folien später habe.
Ja, der Blick zurück auf das vergangene Jahr – oder besser gesagt auf das noch nicht ganz vergangene Jahr, denn es ist ja noch ein bisschen Zeit übrig – lädt zum Nachdenken ein. Wie war dieses Jahr? Was waren die Highlights im letzten Jahr?
Vielleicht ist es auch für uns hier in einer christlichen Gemeinde angebracht, die Frage zu stellen: Wer kann von sich sagen, dass er im Jahr 2015 Gott nähergekommen ist? Einige unter uns sagen sogar: Ja, ich habe im Jahr 2015 einen Anfang mit Gott gemacht oder einen Neustart gewagt. Ich hoffe, dass viele zumindest sagen können, das letzte Jahr war in ihrer Beziehung zu Gott ein gutes Jahr.
Wenn du dann nach vorne schaust, auf das Jahr 2016, was sind deine Erwartungen an das neue Jahr? Ich möchte mit uns einen Ausblick auf die Zukunft wagen – nicht im Sinne der von Matthias Mockler erwähnten Wahrsager, die keine Ahnung haben. Nein, ich möchte das auf der Basis der Heiligen Schrift tun, von Gottes Wort.
Konkret werden wir uns die letzten drei Kapitel der Bibel anschauen. Diese nehmen uns mit hinein in einen Blick auf die Dinge, die uns erwarten.
Damit kommen wir heute zum Abschluss einer kurzen, aber intensiven Predigtserie durch das Buch der Offenbarung. In sieben Predigten und einem Themenabend haben wir dieses spannende, oft auch schwer zu verstehende Buch behandelt.
Vielleicht denkst du heute: „Oh, schade, ich bin heute zum ersten Mal hier und habe die anderen Predigten nicht gehört.“ Herzliche Einladung: Du kannst alle Predigten nachhören und anschauen. Unsere Predigten werden immer aufgenommen, sowohl als Audio- als auch als Videodatei, und sind dann über unsere Webseite abrufbar.
Es gibt sogar eine sehr übersichtliche Webseite, die in unsere eigentliche FEG München Mitte Webseite integriert ist und sich ausschließlich um diese Predigtserie dreht. Dort kann man das Ganze noch einmal Revue passieren lassen.
Bevor ich zu unserem heutigen Predigttext komme, möchte ich zunächst eines tun: Ich möchte mich bedanken, vor allem bei denen unter uns, die die Offenbarung anders verstehen. Die Offenbarung ist schwer in der Auslegung, und es gibt verschiedene Auslegungsansätze.
Wir haben vor einigen Wochen in einem Themenabend darüber nachgedacht. Ich weiß, dass einige unter uns ein bisschen gerungen haben damit, wie Matthias Mockler und ich in den letzten Predigten dieses Buch ausgelegt haben. Danke, dass ihr das geduldig ertragen habt.
Ich gebe ganz freimütig zu, dass meine Erkenntnis Stückwerk ist. Daher möchte ich uns ermutigen, alles, was ich sage und was hier in diesen Predigten verkündigt wurde – nicht nur zur Offenbarung, sondern überhaupt – immer zu hören, darüber nachzudenken, anhand der Schrift zu prüfen und dann nur das Gute zu behalten.
In diesem Sinne bin ich sicher, dass diese Predigt heute Abend uns erbauen und ermutigen kann. Ich bin mir auch sicher, dass, obwohl in diesem Kapitel die größten Diskussionen entbrennen, die Kernaussage dieses Abschnitts so unumstritten ist, dass wir letztendlich hoffentlich alle einer Meinung über den wesentlichen Anwendungspunkt dieser Predigt heute sein können.
So viel zur Vorrede.
Wir kommen zu den Kapiteln 20 bis 22 der Offenbarung. Dabei wollen wir zunächst betrachten, dass etwas zu Ende gehen muss. Das Alte muss abgeschlossen sein, bevor das Neue beginnen kann – ganz ähnlich wie am Silvesterabend.
Vor allem lehrt uns dieser Abschnitt, wie wir sicher vom Alten zum Neuen gelangen. Die Struktur dieser Predigt ist daher recht einfach.
Zuerst sehen wir uns Kapitel 20 an. Dabei betrachten wir, wie diese Welt zu ihrem Ende kommen wird. Anschließend schauen wir in Kapitel 21 und die ersten fünf Verse von Kapitel 22. Dort wird deutlich, dass alle Christen etwas Großartiges erwartet: Es wird etwas Neues beginnen – ein neuer Himmel und eine neue Erde.
Schließlich, und das ist wirklich das Entscheidende in dieser Predigt, wollen wir anhand des Schlussabschnitts darüber nachdenken, wie wir angesichts des Endes dieser Welt und der vollkommen neuen Erde, die geschaffen werden wird, leben sollten.
Das sind also die Punkte dieser Predigt.
Kommen wir zuerst zu Kapitel 20. Matthias Mogler und ich haben in den letzten Predigten gezeigt, dass nach unserem Verständnis die verschiedenen Visionen, die der Apostel Johannes von Gott empfangen hat, uns immer wieder einen Blick von der Welt, in der Johannes lebte – also von unserer gegenwärtigen Welt – bis hin zum Letzten Gericht geben.
Ich verstehe Kapitel 20 so, dass genau das hier noch ein letztes Mal geschieht: Wir werden vom ersten Kommen des Herrn Jesus, das wir gerade zu Weihnachten gefeiert haben, noch einmal mit hineingenommen bis zu seiner Wiederkehr und dem Gericht über diese Welt.
Ich möchte uns diese ersten drei Verse vorlesen:
„Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis die tausend Jahre vollendet wären. Danach muss er losgelassen werden für eine kleine Zeit.“
Wer in den letzten Wochen die Offenbarung mitgelesen hat, wird merken, dass hier große Parallelen zu etwas bestehen, was wir schon gelesen haben. Kapitel 20 beginnt eigentlich ganz ähnlich wie Kapitel 12.
In Kapitel 12 hatten wir bereits davon gelesen, wie Satan aus dem Himmel verbannt wurde, wie er weg musste aus der Gegenwart Gottes, damit er die Völker nicht mehr verführe. Damals begann das Ganze damit, dass wir einen Blick auf die Geburt eines Kindes bekamen – auf die Geburt von Jesus. Im Schnelldurchlauf folgte dann ein Blick auf seine Himmelfahrt.
Anschließend wird in Kapitel 12 beschrieben, wie zu dieser Zeit, also zu der Zeit, als Jesus geboren wurde und in den Himmel auffuhr, also zu Lebzeiten und zum Tode Jesu, parallel im Himmel ein Kampf stattfand. Es war ein Kampf zwischen den Engeln Gottes und Satan mit seinem Gefolge. Dort wird dargestellt, wie Gottes Engel – wie Gott – diesen Kampf gewonnen haben und wie Satan besiegt und aus dem Himmel verstoßen wurde.
Bis zu diesem Zeitpunkt, bis zu Jesu Kommen, seiner Geburt und Himmelfahrt, bis zu Pfingsten, war das Evangelium, die gute Nachricht von Gott, auf ein kleines Volk begrenzt: das erwählte Volk Israel. Aber in dem Moment, in dem Satan aus dem Himmel verbannt wurde, damit er die Völker nicht mehr verführe, begann sich das Evangelium auszubreiten. Menschen aus allen Völkern, Stämmen und Nationen wurden Teil von Gottes Reich.
Ja, Satan ist immer noch aktiv und richtet Unheil an. Aber seine Bindung, von der hier die Rede ist, hindert ihn daran, die Völker weiterhin zu verführen. So hat Gott heute ein Volk, das sich nicht auf eine kleine regionale Einheit beschränkt, sondern ein globales Volk ist.
Wenn du also heute hier sitzt als ein Nachfolger Jesu, als ein Kind Gottes, als jemand, der zum Reich Gottes gehört, dann nur deshalb, weil die Macht Satans gebrochen ist. Weil er dich nicht mehr verführen konnte, weil deine Augen geöffnet wurden, so dass du Gott und Jesus erkennen konntest. Preis den Herrn dafür.
In den Versen 4 bis 6 wird uns gezeigt, was während dieser symbolischen tausend Jahre, also eines langen Zeitraums – denn die Zahlen in der Offenbarung sind im Prinzip alle symbolisch – in dieser Zeit im Himmel geschieht.
Dort sehen wir zum einen Throne, die wir in der Offenbarung immer wieder gesehen haben: Throne in der Gegenwart Gottes, um seinen Thron herum, auf denen Menschen sitzen. Zum anderen sehen wir dort Seelen – die Seelen der Märtyrer und aller, die im Glauben an Gott gestorben sind.
Diese Menschen, die um Gott herum sind, geben uns ein Bild davon, dass hier die, die gestorben sind, in der Gegenwart Gottes sein dürfen und mit ihm regieren.
Wir sollten uns vor Augen führen, in welchem Kontext der Apostel Johannes diese Worte schreibt. Vielleicht erinnern wir uns noch daran, wie dieses Buch beginnt, wie die Offenbarung beginnt.
Johannes ist wahrscheinlich um das Jahr 90 oder 95 nach Christi Geburt der letzte überlebende Apostel. Die anderen Apostel sind inzwischen wegen ihres Zeugnisses und ihres Glaubens zu Tode gekommen. Er ist der Letzte, der noch lebt. Auch er ist eingesperrt, verbannt auf die Insel Patmos wegen seines Glaubens.
Er schreibt an Christen, die wegen ihres Glaubens Bedrängnis erleben. So heißt es in Kapitel 1: Er schreibt an die Brüder in der Bedrängnis. Das heißt, in diese umkämpfte Zeit hinein schreibt er oder bekommt er von Gott diese Vision – eine Vision, die Mut macht.
Eine Vision, die uns zeigt, dass Christen den Tod nicht fürchten müssen. Johannes darf erkennen und weitersagen, dass die, die im Glauben sterben, nicht verloren sind, nicht einfach weg sind. Nein, sie teilhaben an einer ersten Auferstehung, noch nicht körperlich, aber ihre Seelen sind bei Gott, sie sind in der Herrlichkeit, in der Gegenwart ihres Gottes.
So schreibt Johannes hier: „Selig ist, wer daran teilhat.“ Das ist die sichere Erwartung, die es Christen immer wieder ermöglicht hat, auch in Zeiten größter Bedrängnis Gott treu zu bleiben.
Wie sonst könnten wir uns, wenn das Leben bedroht ist, noch treu zu Gott stellen, wenn wir nicht die Erwartung hätten, die sichere Gewissheit, dass der Tod uns letztendlich nichts anhaben kann? Weil Gott uns durch den Tod hindurchführen wird.
Ihr Lieben, egal, was das neue Jahr bringt – auch wenn es den bitteren Kelch des Leides bringen sollte – können wir als Christen getrost mit einstimmen in dieses Lied, das wir gerade gesungen haben, das Dietrich Bonhoeffer aus der Gefängniszelle heraus geschrieben hat, aus der er nie wirklich wieder herauskam: „Von guten Mächten wunderbar geborgen.“
Erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Ich hoffe, du hast diese Gewissheit.
Aber eines Tages werden diese symbolischen tausend Jahre vorbei sein. Dann wird Satan noch einmal losgelassen werden, und er wird einen großen Kampf anzetteln. Dieser Kampf wird ein schnelles Ende finden. Danach wird Satan, der Teufel, die alte Schlange, endgültig besiegt sein.
Anschließend kommt das Gericht über die Welt. Keiner wird diesem Gericht entgehen. Selbst die, die bis dahin verstorben sind, werden gerichtet. So lesen wir beginnend ab Vers zwölf:
„Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren. Und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod, der feurige Pfuhl. Und wenn jemand nicht gefunden wurde, geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.“
Was wirst du in diesem Gericht vorbringen? Uns muss klar sein, dass wir allein aufgrund unserer Werke in diesem Gericht nicht bestehen können. Um durch unsere Werke vor Gott bestehen zu können, müssten unsere Werke angemessen sein für den heiligen, vollkommen gerechten und guten Gott. Sie müssten vollkommen gut, heilig und immer gerecht sein.
Aber ich sage dir sicherlich nichts Neues, wenn ich das schöne englische Sprichwort „nobody is perfect“ aufgreife. Keiner von uns könnte in dem Gericht bestehen.
Doch in seiner großen Gnade hat Gott einen anderen Weg bereitet, damit Menschen wie du und ich, sündige Menschen, vor dem heiligen Gott bestehen können. Vielleicht deshalb kam er in Jesus Christus zu uns Menschen und lebte dann das allein vollkommen gute Leben. Jeder lebte so, dass er allein im Gericht wirklich bestehen konnte. Aufgrund seiner Werke hätte er nichts zu befürchten gehabt.
Dann aber nahm er die Schuld von Sündern auf sich und starb den Tod, den wir verdient hätten. So können wir von unserer Schuld befreit sein und, wenn das Gericht kommt, reingewaschen dastehen und vor Gott bestehen. Jeder, der Jesus Christus als Retter und Herrn erkennt, der ihm seine Schuld bekennt, ihm sein Leben gibt und ihm nachfolgt, ihn als seinen Herrn anerkennt, darf wissen: Im Gericht kann ich bestehen.
Ich hoffe, du hast dein Vertrauen auf Jesus gesetzt. Wenn du das noch nicht getan hast und bisher denkst, du kannst aufgrund deines guten Lebens vor Gott bestehen, dann bete ich, dass du heute erkennst, dass dieser Weg nicht zum Ziel führt. Dass du umkehrst, Buße tust, das heißt, deine Sünden bekennst, sie Gott gibst und von deinem Weg des Unglaubens, deinem selbstbestimmten Leben, umkehrst und Gott nachfolgst, auf ihn vertraust.
Wir haben gesehen, dass im Gericht alle Menschen entsprechend ihrer Werke gerichtet werden. Alle, deren Werke ihren Glauben an den Herrn Jesus offenbaren, werden freigesprochen werden. Denn die Strafe der Gläubigen hat Jesus auf sich genommen, sodass wir nun befreit von aller Schuld vor Gott stehen können.
Aber die, die durch ihre Werke offenbaren, dass Jesus nicht ihr Herr ist, werden für ihren Unglauben und für ihre sonstigen Sünden gerichtet werden. So heißt es später in Kapitel 21, Vers 8:
„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das ist der zweite Tod.“
Die Feigen, Ungläubigen, Frevler, Mörder, Unzüchtigen, Zauberer, Götzendiener und Lügner – das waren wir doch alle einmal. Zu einem gewissen Grad sind wir das heute noch.
Von daher ist die alles entscheidende Frage: Was wird Gott sehen, wenn er deine Werke betrachtet? Offenbaren deine Werke deinen Glauben daran, dass Jesus dich unendlich liebt und es vollkommen gut mit dir meint?
Wenn du das jetzt zu Ende gehende Jahr Revue passieren lässt, erkennst du eventuell Bereiche in deinem Leben, in denen Jesus nicht dein Herr sein durfte? Vielleicht ist es Zeit für eine Neujahrsresolution: Lass uns alle Lebensbereiche unter die Herrschaft Jesu bringen, so dass unser Glaube wirklich mehr ist als nur ein Lippenbekenntnis.
Heute Abend ist ein unheimlich guter Zeitpunkt, mit diesem Jahr und mit den Dingen aus diesem Jahr abzuschließen. Wenn du Dinge in deinem Leben hast, wenn du erkennst, in bestimmten Bereichen deines Lebens – welche auch immer sie waren –, wo deine Gedanken und Taten dich zu Punkten geführt haben, an denen du sagst oder erkennst, dass das nicht Gottes Wille war, dann bring diese Dinge vor Gott. Bekenne sie ihm, bring sie mit dem Jahr 2015 zu einem Ende und sag zu Gott: Herr, hilf mir nun, wirklich dir zu vertrauen und zu tun, was du sagst. Ich will mehr und mehr darauf vertrauen, dass das, was du sagst, wirklich gut für mich ist – besser als das, was ich mir selber ausgedacht habe.
Und dann lass dir zusprechen, vom Wort Gottes her, dass wenn wir unsere Sünden bekennen, der Herr treu und gerecht ist und uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. Das sind die Worte, die Johannes in seinem ersten Brief geschrieben hat, in Kapitel 1, Vers 9.
Auch wenn du deine Schuld vor Gott bringst, dann darfst du wissen: Sie ist dir vergeben. Jesus hat sie schon bezahlt, und er lebt von nun an.
Beginne mit dem Jahr 2016 ein neues Leben, ein Leben, in dem du bewusst Jesus nachfolgst.
Ja, als Gemeinde hat Gott uns so zusammengestellt, damit wir einander dabei anspornen können. Wir können uns immer wieder aufhelfen, wenn wir gefallen sind, und einander anspornen. Wir brauchen die Gemeinschaft, wir brauchen diejenigen, die uns mit hineinnehmen in diesen Weg der Nachfolge.
Ihr Lieben, lasst uns so miteinander in das neue Jahr gehen. Dann können wir ganz getrost sein, auch wenn das Gericht kommt.
Vor allem dürfen wir voller Zuversicht sein, denn nach dem Gericht erwartet diejenigen, die Jesus nachfolgen, etwas Neues und Herrliches. Davon lesen wir ab Kapitel 21. Ich möchte uns die ersten vier Verse vorlesen:
„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme vom Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“
Lieber Christ, ich weiß nicht, was das neue Jahr für dich bringen wird. Doch mit der Autorität von Gottes irrtumslosem Wort kann ich dir versichern, dass deine Zukunft großartig aussehen wird, wenn du Jesus nachfolgst.
Johannes ringt hier mit Worten, denn er kann das kaum beschreiben. Diese Braut ist zugleich eine Stadt – das wirkt fast ein wenig durcheinander. Es ist zu herrlich, um es in Worte zu fassen.
Diese Stadt spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider. Sie ist voller Reichtum. Im Folgenden wird beschrieben, wie die Stadttore aus Perlen sind, die Grundsteine aus Diamanten, und die Straßen aus Gold bestehen.
In dieser Stadt lebt Gott mitten unter den Menschen. Wie ist das möglich? Wie kann Gott bei den Menschen wohnen? Nun, es wird keine Sünde mehr geben. Die Sünde ist es, die uns von Gott trennt.
Heute können wir kaum vor Gott bestehen. Doch dann wird die Sünde vollständig verschwunden sein, und Gott kann mitten unter uns leben. Wir werden mit Gott leben.
Ja, wir, die wir Kinder Gottes sind, dürfen heute schon wissen, dass Gott in uns lebt. Aber wir leben noch in einer Welt, die von viel Leid und Schwierigkeiten umgeben ist. Das wird eines Tages vorbei sein.
Es wird so großartig sein, dass man keine Sonne oder keinen Mond mehr braucht, denn die Herrlichkeit Gottes wird alles erleuchten und erstrahlen lassen.
Das, was kommen wird – das, was Johannes hier zu beschreiben versucht – wird einfach besser sein als alles, was man mit Worten ausdrücken kann. Es wird großartig sein.
Und nicht nur das: Das ganze Schlechte wird nicht mehr sein. Nichts Unreines wird hineinkommen, niemand, der Gräuel tut oder lügt, sondern allein die, deren Namen im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.
Das heißt, es wird niemand mehr da sein, der dich nicht herzlich liebt. Du wirst keine Feindschaft mehr erleben, keinen Streit. Du wirst keine Rückenschmerzen oder schlimmere Krankheiten mehr haben. Keine inneren Qualen und keine Trauer mehr.
Alles, was dir heute noch Not macht, wird weg sein und durch Herrlichkeit ersetzt werden. Das ist die Vision, die Johannes uns hier gibt.
Lieber Christ, das ist das, was dich erwartet.
Er beschreibt diese Stadt mit Bildern zu Beginn von Kapitel 22. Dabei wird deutlich, dass es sich um eine Art Stadtgarten handelt. Das ist wahrscheinlich, und mit Sicherheit, viel besser als Schloss Tansosie oder Venedig. Es ist eine Stadt und gleichzeitig ein Garten – das ist großartig.
In Kapitel 22, die ersten fünf Verse, heißt es: „Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes. Mitten auf dem Platz und an beiden Seiten des Stroms stehen Bäume des Lebens, die zwölfmal Früchte tragen; jeden Monat bringen sie ihre Frucht. Und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen.“
Dieses Dienen ist übrigens kein sklavisches Dienen, sondern ein frohes Dienen. Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Es wird keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen weder einer Leuchte noch des Lichts der Sonne. Denn Gott, der Herr, wird sie erleuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Was auch immer das neue Jahr bringt – ich wünsche dir ganz viel Schönes, sogar das Beste, was du erleben kannst. Das Beste, was irgendjemand von uns im vergangenen Jahr erlebt hat, ist nur ein blasser Abglanz von dem, was uns erwartet. Alles, wofür du in dieser Welt leben kannst, ist nichts im Vergleich zu dem, was uns dann erwartet.
Ihr Lieben, mir fehlen genauso die Worte wie dem Apostel Johannes. Aber ich hoffe, ihr werdet ein wenig mit hineingenommen in diese Vision der Herrlichkeit, die uns bevorsteht. Das ist es, was Gott uns hier zeigen will: Es wird großartig!
Diese Vision soll uns Zuversicht und Fokus geben, damit wir inmitten der Herausforderungen dieser Welt, die ihrem Ende entgegengeht, standhaft bleiben, ausharren und treu im Glauben weiterleben – bis das Neue kommt.
Genau dieser Aufruf kommt zu Johannes durch einen Engel und dann durch ihn zu uns allen. So beginnt der Schlussabschnitt in Kapitel 22, Vers 6: „Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig, und der Herr, der Gottesgeist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme bald! Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.“
Hier hören wir das Echo der ersten Worte des Buchs der Offenbarung, in Kapitel 1, Vers 3. Dort heißt es bereits: „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist, denn die Zeit ist nahe.“ Die Zeit ist nahe. Und gerade deshalb sollten wir darauf achten, nicht vom Weg abzukommen.
Das Buch der Offenbarung zeigt uns, dass es einen gibt, der versucht, uns von diesem Weg abzubringen. Auch wenn seine Macht begrenzt ist, sodass sich das Evangelium zu allen Völkern, Stämmen und Nationen ausbreitet, ist er noch aktiv. Er wird versuchen, uns einzureden, dass in schwierigen Situationen und Versuchungen die Sünde die bessere Wahl ist als der Gehorsam gegenüber Gott.
Satan wird immer wieder versuchen, dir Lügen zu erzählen. Er wird sagen: „Schau, das ist viel besser als das.“ Er wird Zweifel am Wort Gottes säen, so wie er es von Anfang an tat – schon im Paradies, als er den ersten Menschen sagte: „Sollte Gott etwa gesagt haben?“ Er liebt es, Zweifel zu säen.
Die moderne Variante ist, dass Satan uns einzureden versucht, die Bibel heute anders lesen zu müssen oder zu dürfen. Durch die Brille des Zeitgeistes sieht alles ganz anders aus, und wir hätten neue Freiheiten, die uns tatsächlich versklaven. Nein, wir sollten Gottes Wort durch den Heiligen Geist lesen, den er uns gegeben hat, damit wir in die unveränderlichen Wahrheiten Gottes hineinkommen.
Wir sollen an diesen Weissagungen, an diesem Wort festhalten. So heißt es hier: „Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.“ Folgerichtig werden in Vers 9 die Gläubigen beschrieben als diejenigen, die die Worte dieses Buches bewahren.
Ihr Lieben, Gottes Wort ist unseres Fußes Leuchte, wie der Psalmist sagt – ein Licht auf unserem Weg. Dieses Wort ist wahrhaftig und gewiss. Deshalb sollten wir es studieren. Wir sollten es studieren, um es wahrhaft zu verstehen, immer mehr zu verstehen und dann immer mehr danach leben zu können – egal, was die Welt um uns herum dazu sagt.
Lieber Christ, willst du ein gesegnetes neues Jahr haben? Das wollen wir doch alle, oder? Ein gesegnetes neues Jahr – selig ist, wer das Wort bewahrt. Wenn du ein gesegnetes neues Jahr haben willst, dann mach es dir zur festen Gewohnheit, im neuen Jahr jeden Tag das Wort Gottes zu lesen.
Lass Gott zu dir sprechen. Setze dich Sonntag für Sonntag unter die Verkündigung von Gottes Wort, damit dir Gottes Wort zugesprochen werden kann – auch wenn dir gerade nicht danach ist. Triff dich regelmäßig mit anderen Christen in einem Hauskreis oder einer anderen Kleingruppe, vielleicht in einer Zweierschaft. So hast du immer die Gelegenheit, gemeinsam Gottes Wort zu studieren. So kann Gott auch durch andere in dein Leben sprechen und dir helfen, Dinge zu verstehen.
Wenn du Hilfestellung brauchst, gibt es hier in dieser Gemeinde viele Möglichkeiten. Neben den Gottesdiensten am Sonntag haben wir eine Bibelstunde, viele Hauskreise und manche andere Gruppen, in denen wir Gottes Wort gemeinsam studieren.
Ich möchte auch in diesem Jahr wieder ein Angebot machen, wie jedes Jahr zu Silvester: Ich werde auch im Jahr 2016 wieder durch die Bibel lesen – streng genommen durch das Neue Testament. Wie in den letzten Jahren werde ich von Montag bis Freitag jeden Tag etwas dazu bloggen. Bloggen ist eine neue Form des Tagebuchführens, und das Schöne daran ist, dass jeder mitlesen kann.
Das ist vielleicht kein Bibelkommentar von großer Tiefe, aber es kann ein Weg sein, wie wir als Gemeinde gemeinsam Gottes Wort lesen können – im Jahr 2016 gemeinsam das Neue Testament ergründen. Herzliche Einladung dazu! Der Link wird auf der Webseite zu finden sein, wie in den letzten Jahren auch. Außerdem werde ich in den nächsten Tagen den Leseplan per E-Mail an alle verschicken, die ihn haben möchten. Die Mitglieder bekommen ihn auch, wenn sie ihn nicht ausdrücklich wollen, damit alle ermutigt werden, Gottes Wort zu lesen.
Gottes Wort weist uns den Weg aus dieser Welt, die zu ihrem Ende kommt, hin zu der herrlichen Welt, die eines Tages kommen wird. Und Gottes Wort weist uns immer wieder auf den hin, der allein uns von der alten Welt zur neuen Welt bringt: den Herrn Jesus Christus.
Und so möchte ich abschließend die alles entscheidende Frage stellen. Ich richte sie ganz bewusst auch an dich, der du hier sitzt und sagst: Ich bin schon lange Christ. Denn das sagt sich so leicht: Ist Jesus der Herr deines Lebens?
In Vers 16 und 17 ruft Jesus uns zu: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt.“ Das sind die Worte, die Jesus am Ende der Bibel zu uns sagt: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden.“
Er zeigt, wer er ist: Er ist der aus dem Alten Testament verheißene Messias, der Retter. „Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.“
Und mit ihm heißt es hier: „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm, komm, komm!“ Noch ist Zeit. Komm, mach dich auf den Weg! Es ist egal, wie du den Weg bisher gegangen bist, ob du ihn überhaupt gegangen bist. Komm und folge Jesus nach. Folge ihm konsequent nach, höre auf sein Wort, höre wirklich auf sein Wort und lebe danach.
Komm, komm, sag ihm ganz bewusst: Ja, Jesus, sei du der Herr meines Lebens! Und dann fang an, immer mehr auf ihn zu hören. Lass dir von ihm den Weg zeigen. Sein Wort weist dir den Weg zu einem wahrhaft gesegneten Leben. Es gibt dir die Ermutigung, damit du selbst den Tod nicht mehr fürchten musst.
Komm, folge im Jahr 2016 Jesus nach, egal was bisher war. Folge ihm nach!
Und wenn du diesen Ruf gehört hast und sagst: „Matthias, das tue ich doch schon, ich folge ihm nach, er ist mein Herr, ich lebe für ihn“, dann lies weiter, was in Vers 17 im Folgenden heißt. Dort steht nämlich: „Wer diesen Ruf kommen hört und ihm folgt, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!“
Lieber FG München, mein Gebet für uns als Gemeinde ist es für das Jahr 2016, dass viele Menschen durch uns diesen Ruf hören: „Komm!“ Diese Einladung: „Komm!“ Wen der dürstet, der komme! Und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Lasst uns eine Gemeinde sein, die ruft und Menschen einlädt, damit viele im neuen Jahr diesen Ruf hören und Teil dieser Weggemeinschaft werden. Aber lasst uns auch Menschen einladen, damit viele vor dem kommenden Gericht bewahrt werden und mit uns in diese großartige zukünftige Welt kommen dürfen.
Ja, liebe Freunde, das Alte liegt fast hinter uns – das Alte, ganz gewiss. Und wenn ich die Worte der Offenbarung richtig verstehe, auch das Alte, das diese Welt ausmacht. Wir wissen nicht, wie lange es noch dauert. Aber Jesus sagt uns immer wieder: Sei bereit! Das Ende kommt, und es kommt schneller, als du denkst.
Das kann manchen Angst machen, aber letztendlich ist es eine frohe Botschaft. Das ist die frohe Botschaft, die sich durch dieses ganze Buch der Offenbarung zieht. Eine frohe Botschaft für Menschen, die wissen, dass die Nachfolge Jesu auf Erden nicht immer leicht ist – für die Brüder in der Bedrängnis, für die Geschwister, die Glaubensgeschwister.
Und diesen Geschwistern, diesen Christen, ruft Jesus zu: „Die Zeit ist nahe“, so heißt es in Vers 10. In Vers 12 kündigt Jesus an: „Siehe, ich komme bald!“ Und dann verspricht er schließlich in Vers 20: „Ja, ja, ich komme bald!“
Bist du bereit? Bist du bereit? Wenn du bereit bist, dann lade ich dich ein, mit mir jetzt gleich einzustimmen. Gemeinsam sprechen wir die Worte, mit denen der Apostel Johannes auf diese Ankündigung von Jesus antwortet. Mach das zu deinem Gebet!
Und wenn du noch nicht bereit bist, dann hör zu. Ich bete, dass du irgendwann im Laufe der nächsten Stunden, Tage oder Wochen so weit bist, dass du mit einstimmen kannst: Jesus spricht: „Ja, ich komme bald!“
Gib uns mal die nächste Folie, dann kann jeder mitsprechen: Amen! Ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen. Amen.