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Lot

Jugendgottesdienst, Teil 133/180
10.11.1991
SERIE - Teil 133 / 180Jugendgottesdienst

Einführung in das Thema Mitläufertum

Es ist klar, dass ich mit der jüdischen Geschichte beginne.

Der Professor fragt in der Philosophieprüfung einen Studenten: Können Sie mir mit ganz kurzen Worten sagen, was Konsequenz ist?
Der Student antwortet: Heute so, morgen so.
Gut, sagt der Professor, aber können Sie mir mit genauso wenigen Worten sagen, was Inkonsequenz ist?
Der Student antwortet: Heute so und morgen so.

Und dieses „heute so und morgen so“ ist die Mitläuferphilosophie. Mitläufer sind Menschen, die bei einer Sache mitmachen, ohne davon überzeugt zu sein. Da macht einer irgendwo mit, weil er Vorteile hat. Wenn sich woanders mehr Vorteile bieten, wechseln sie einfach die Fronten. Das kennen wir ja alle. Das haben wir alle hinter uns, zum Teil haben wir es alle mitgemacht.

Jedenfalls kennen wir die Typen, die sich irgendwo Vorteile verschafft haben, die lange Zeit als stramme Marxisten hier gelebt haben und die jetzt alle marktwirtschaftlich orientiert sind und sich ganz anders geben als Frau Gysi jetzt.

Mitläufer hat es schon immer gegeben, nicht nur im Massenzeitalter, sondern sie gab es schon, soweit wir über die Menschheitsgeschichte Bescheid wissen.

Der erste Mitläufer in der Bibel: Lot

Ich erzähle heute von dem ersten Mitläufer, den die Bibel nennt. Der Mann hieß Lot. Er war Neffe von Abraham, der als Erzvater des Glaubens gilt. Mit ihm begann die ganze biblische Geschichte erst richtig.

Als Abraham ins verheißene Land aufbrach, ging Lot mit. Er war Teil des großen Aufbruchs zu Gott, des Ausbruchs aus alten Gewohnheiten. Lot stieg aus seinem alten Leben aus und stieg bei Gott ein. Er erlebte Gottes Führung und Segnung – allerdings immer nur als Mitläufer.

Sobald sich für Lot die Gelegenheit bot, wurde er vom Mitläufer zum Überläufer. Lot, der einst dabei war, als Gott rief und den großen Aufbruch mitmachte, wurde bürgerlich. Er blieb auf dem Weg stecken und wurde Bürger von Sodom.

Das geschah so: Eines Tages gab es Streit zwischen Abraham und seinen Leuten. Die beiden mussten sich trennen, und Lot musste entscheiden, wo er künftig leben wollte. Ob oben auf den Bergen, wo es nur Gemurks und Sorgen gab, oder unten in der blühenden Jordan-Ebene, wo die beiden Städte Sodom und Gomorra lagen.

Es ist klar, dass er sich für die fruchtbare Jordangegend entschied. Dort war deutlich mehr los – High Life in the City. Man muss Lot zugestehen, dass er aus wirtschaftlicher Sicht eine gute Wahl getroffen hat. Der Erfolg gab ihm Recht: Lot machte wirtschaftlich große Fortschritte.

Die falsche Priorität: Wirtschaftlicher Erfolg statt Gottes Segen

Aber man sollte Lebensentscheidungen nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten treffen. Das Glück deines Lebens hängt nicht von dem gut bezahlten Posten ab, auf dem du sitzt oder den du anstrebst. Vielmehr hängt das Glück deines Lebens von dem Segen Gottes ab, den er auf dein Leben legt, wenn du es zulässt.

Und genau das hatte Lot übersehen. Als typischer Mitläufer hatte er von dem Segensstrom profitiert, der auf Abraham lag, ohne selbst fest dazu zu gehören. Doch sobald er an einem anderen Ort Schwierigkeiten sah, zog er sich sofort zurück, ließ Gott, der ein guter Mann ist, links liegen und ging ins Lager der Gegner.

Die Gegend, in der diese Menschen lebten, war zwar schön, aber die Menschen dort waren schlecht – in der Stadt Sodom. In dieser heidnischen Stadt verkümmerte der Glaube genauso schnell, wie das Geschäft aufblühte. So ist es oft, wenn sich ein Kind Gottes unter die Gottlosen mischt.

Dann heißt es oft, man müsse den Leuten nicht von Anfang an sagen, dass man eine kirchliche Bindung hat. Man hat ja seine Gesellschaft in diese Richtung und muss nicht ständig kirchlichen Veranstaltungen beiwohnen. Man müsse sich erst einmal mit den anderen Menschen solidarisieren, menschliche Kontakte aufbauen, bevor man anfängt, christlich zu agitieren, also nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.

Und so geht es immer weiter, bis am Ende der Glaube ganz verloren ist. Ein Glaube, den du nicht lebst, verkümmert und geht zugrunde.

Lot und seine Verbindung zu Sodom

Lot hatte sich von seiner frommen Verwandtschaft getrennt und eine Frau genommen, die vermutlich aus Sodom stammte. Im Laufe der Zeit war er mit halb Sodom verwandt und verschwägert. Dadurch wurde er in deren Streitigkeiten hineingezogen und musste mit ihnen Krieg führen.

Schließlich geriet er in Kriegsgefangenschaft. Sein Onkel Abraham befreite ihn jedoch wieder. So entstand ein ständiges Hin und Her. Auf keiner Seite fühlte sich Lot wirklich zu Hause oder anerkannt.

Trotz seiner Anbiederung und Kumpelhaftigkeit blieb er für die Leute von Sodom ein Fremder, ein Fremdkörper. Das lag auch daran, dass er eine andere Einstellung zu seinem eigenen Körper hatte als sie. Die Bibel sagt ja, dass unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist.

Das wussten die Leute von Sodom nicht. Sie waren Heiden, die nicht nach dem Wort Gottes lebten. Sie waren brutal, gewalttätig und sexuell hemmungslos. Ihre Spezialität war die Homosexualität.

Obwohl sich Lot ziemlich weit von Gott entfernt hatte, wusste er doch immerhin, dass Homosexualität für ein Kind Gottes nicht in Frage kommt. Er wusste, dass diese Sünde, wenn sie nicht gelassen und vergeben wird, vom Reich Gottes ausschließt – wie eben jede andere Sünde auch.

Homosexualität aus biblischer Sicht

Ich möchte zunächst Folgendes zum Thema sagen: Homosexualität ist nicht angeboren, sondern im Verlauf der Entwicklung erworben. Es handelt sich also nicht um ein rein physisches, sondern vor allem um ein psychisches Problem im Sinne einer Gefühlsstörung. Diese kann bis in die Kindheit zurückreichen und verhindert, dass eine normale Geschlechtsidentität entsteht.

Es handelt sich dabei um eine Prägung, die der Betroffene meist nicht selbst gewählt hat und für die er sich selten bewusst entschieden hat. Dennoch entbindet eine Veranlagung nicht von der Verantwortung.

Die Bibel spricht nicht von einer homosexuellen Veranlagung, sondern von homosexuellen Handlungen. Überall dort, wo die Bibel von Homosexualität spricht, bezeichnet sie diese als Sünde. Zum Beispiel im 1. Korinther 6,9-11, das ich euch vorlesen möchte:

„Denkt daran: Für Menschen, die Unrecht tun, hat Gott keinen Platz in seiner neuen Welt. Macht euch nichts vor! Menschen, die Unzucht treiben oder Götzen anbeten, die die Ehe brechen oder mit Partnern aus dem eigenen Geschlecht verkehren, Diebe, Wucherer, Trinker, Verleumder und Räuber werden nicht in Gottes neue Welt kommen. Solche gab es früher auch unter euch. Aber jetzt seid ihr reingewaschen, ihr seid Gottes heiliges Volk geworden und könnt vor seinem Urteil bestehen, denn ihr seid mit Jesus Christus, dem Herrn, verbunden und habt den Geist unseres Gottes erhalten.“

Das ist die herrliche, tröstliche und gute Nachricht der Bibel für Homosexuelle: Sie müssen nicht so bleiben, sondern können durch Jesus Erlösung erfahren.

Interessant ist, dass diese Bibelstelle zeigt, dass Gott erstens die Homosexuellen liebt, dass es von Anfang an in der Gemeinde Homosexuelle gab und dass Gott ihnen vergibt. Menschen, die früher so gelebt haben, haben durch Jesus die Kraft erhalten, nicht mehr so zu leben, und dadurch den Geist Gottes empfangen.

Lots innerer Konflikt in Sodom

Lot versuchte, sich aus den sexuellen Gewohnheiten der Sodomiter damals herauszuhalten. Doch so schreibt die Bibel über ihn im Petrusbrief: „Wie immer empfinde ich ja, jetzt habe ich es, weil er unter ihnen wohnte, da musste er alles mitansehen und anhören und seine gerechte Seele von Tag zu Tag durch die Werke der Ungerechtigkeit quälen lassen.“

Als ich das gelesen habe, dachte ich an das Lied von Gerhard Schöne „Wellensittich und Spatzen“. Darin heißt es: „Da sind fünf Soldaten auf der Bude, denn einer von den Fünfen ist anders. Alle prahlen mit ihren Weibern, nur er schweigt. Er versaut die ganze Stimmung, wenn sie Witze sich erzählen, es wird Zeit, dass man ihm mal die Meinung geigt.“

So ging es weiter. Er war wie ein Wellensittich unter den Spatzen. Er musste bei jeder Gelegenheit die schweinischen Witze seiner Arbeitskollegen anhören. In jeder Frühstückspause musste er die sechs Abenteuer der letzten Nacht im Bericht über sich ergehen lassen.

Jeden Tag musste er mitansehen, wie die Leute fremdgingen, wie sie ihre Ehen, ihre Gesundheit und ihre Familien zerstörten. Aber weil er es mit niemandem verderben wollte, hielt er die Klappe und lächelte süß-sauer und verschämt zu den schweinischen Witzen.

Weil er nicht als Spießer gelten wollte, sagte er nie einen Ton gegen das Fremdgehen. Weil er nicht als rückschrittlich gelten wollte, sagte er nichts gegen die homosexuelle Praxis seiner Umgebung. Er sah und hörte alles, äußerte sich aber nicht. Er fraß alles in sich hinein.

Deshalb schreibt die Bibel, dass er Qualen an seiner Seele litt. Aber er hatte nicht die Kraft, gegen das Unrecht seiner Umgebung aufzustehen. Er hatte einfach nicht die Kraft, gegen die Gottlosigkeit der anderen Menschen etwas zu tun.

Sein halber Glaube reichte dazu nicht aus. Er brachte es nicht fertig, sich von dem gottlosen Leben zu distanzieren. Stattdessen versuchte er zu paktieren. Er wollte beides: die Beziehung zur Stadt und auch die Beziehung zu Gott.

Die Sünde von Sodom als Haltung

Man sollte nicht denken, dass die Stadt Sodom nur aus dunklen Höhlen, finsteren Gestalten und Verbrechern bestand – das trifft überhaupt nicht zu. Sodom war eine wohlhabende Stadt mit vielen ehrbaren Bürgern. Ihre Sünde wird in der Bibel folgendermaßen beschrieben:

Diese Stadt war eingebildet, lebte sorglos und im Überfluss. Sie kümmerte sich nicht um Arme und Unterdrückte, war überheblich und beging abscheuliche Verbrechen.

Sünde ist niemals nur eine einzelne Handlung, sondern immer eine bestimmte Haltung. Die eigentliche Sünde besteht darin, dass ein Mensch sagt: „Was Gott sagt, interessiert mich nicht.“ Seine Gebote sind für mich nicht maßgebend. Ich, der Mensch, bin das Maß aller Dinge und bestimme, was in meinem Leben geschieht. Ich entscheide, was gut und böse, richtig und falsch ist, und ich mache, was ich will.

Diese Arroganz, alles besser zu wissen als Gott und sich über seinen Willen hinwegzusetzen, meint die Bibel mit Sünde. Ein Sünder ist also nicht einfach jemand, der besonders moralisch schlecht oder verkommen ist. Vielmehr ist ein Sünder jemand, dem Gott gleichgültig ist. Dieser Mensch kann ansonsten hochstehend, intellektuell, moralisch einwandfrei und gütig sein.

Sünde bedeutet, dass Gott einem egal ist. Aus dieser falschen Haltung gegenüber Gott folgt eine falsche Haltung gegenüber dem Mitmenschen. Der Mitmensch wird nicht mehr als solcher gesehen, sondern nur noch als Objekt zur Ausbeutung – entweder zur materiellen Bereicherung oder als Lustobjekt zur sexuellen Befriedigung.

Beide Formen – die wirtschaftliche und die sexuelle Erniedrigung des Menschen – wirft Gott der Stadt Sodom als Verbrechen vor. Deshalb ließ Gott Sodom in einer schrecklichen Katastrophe untergehen.

Gottes Warnung und Abrahams Fürbitte

Nun ist es bei Gott immer so: Er ist ja fair. Bevor er ein Gericht schickt, sendet er eine Warnung.

Als Erstes gibt er seinen Kindern Bescheid, den Gläubigen. So will er auch uns durch die Bibel über das bevorstehende letzte Gericht informieren.

Damals hat er es als Erstes Abraham gesagt. Abraham hat daraufhin sofort versucht, die Stadt Sodom zu retten. Er hat Gott bestürmt und gesagt: "Das kannst du doch nicht machen! Du kannst doch nicht die ganze Stadt vernichten mit allen Tieren, Kindern und allem, was darin ist. Es sind doch Unschuldige dabei. Das wäre doch ungerecht von dir. Was sollen die Leute dann von dir denken?"

Darauf antwortet Gott: "Gut, wenn fünfzig Gerechte in der Stadt Sodom sind, gibt es kein Gericht. Dann will ich die Stadt verschonen."

Abraham sagt: "Ach, fünfzig ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Können wir uns auf fünfundvierzig einigen?"

Gott sagt: "Gut, einverstanden."

Nach einer Weile kommt Abraham wieder und sagt: "Fünfundvierzig kommt mir immer noch ein bisschen viel vor. Können wir uns auf vierzig einigen?"

Gott antwortet: "Meinetwegen, Abraham."

Dann sagt Gott weiter: "Wenn ich mir das genau überlege, habe ich eine Liste meiner Bekannten aufgestellt, ob die alle so zuverlässig und gottestreu sind. Also vierzig kriege ich vielleicht nicht zusammen. Aber wärst du mit dreißig einverstanden?"

So handelt Abraham mit Gott weiter herunter, auf zwanzig, bis er bei zehn angekommen ist.

Gottes letztes Wort und Jesu Rolle

Gottes letztes Wort

Wenn in der Stadt Sodom zehn gerechte Menschen gewesen wären, hätte das Gericht nicht stattgefunden. Gott suchte in Sodom zehn Menschen, die zur Sünde Nein sagen, die nicht mit dem Strom schwimmen und nicht mit den Wölfen heulen. Doch er fand sie nicht.

Immerhin ist Gott Abraham sehr weit entgegengekommen. Schon zehn Menschen hätten ihm genügt, um das Strafgericht aufzuhalten. Einige tausend Jahre später geht Gott den Menschen noch weiter entgegen. Dann reicht ihm ein einziger Mensch, um das Gericht aufzuhalten. Dieser eine ist sein Sohn Jesus.

Bis heute stemmt sich dieser eine gegen den Zorn Gottes und hält das Gericht auf, bis seine Leute gerettet sind. Und dieser eine streckt dir heute seine Hand entgegen und bietet dir die Rettung an.

Dieser eine lässt dich durch mich warnen, so wie er damals die Bürger von Sodom durch seine Boten warnen ließ.

Die Ablehnung der Warnungen und die Gefahr der Gleichgültigkeit

Das Traurige ist nur, dass sie sich gar nicht warnen lassen wollten. Gott hatte nämlich auch die Ungläubigen, also alle anderen, gewarnt.

Die Boten, die Gott extra in die Stadt geschickt hatte, wurden von den Menschen einfach übersehen, obwohl sie in aller Öffentlichkeit in die Stadt gekommen waren.

Diese Uninteressiertheit, die nicht einmal mehr bewusst gegen Gott Stellung bezieht, ist wahrscheinlich das Schlimmste an der Gottlosigkeit.

Ich denke, das Schlimmste bei den Gottlosen wird sein, wenn sie im Gericht erkennen müssen: Wir waren alle gewarnt, aber wir haben es nicht ernst genommen. Wir wollten es nicht glauben.

Heute bin ich der Bote, den Gott zu dir schickt. Ich sage dir im Namen des allmächtigen Gottes: Es kommt das Gericht. Du wirst in die Hölle kommen, wenn du Jesus nicht als deinen Herrn und Retter annimmst.

Bedeutung der Hölle und Gottes Gericht

Hölle hat nichts mit den albernen Kasperlaternen-Vorstellungen zu tun, die manche Menschen haben. Hölle bedeutet, von Gott getrennt zu sein.

In der Bibel steht über die Hölle, dass Jesus kommen wird, um Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen wollen und an denen, die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Diese werden Strafe leiden, das ewige Verderben, fern vom Angesicht des Herrn und von seiner herrlichen Macht.

Eine Ewigkeit lang fern sein müssen von Gott, aber sehen müssen: Dort hätte ich sein können. Immer leben müssen mit dem Bewusstsein, dass die Grundentscheidung meines Lebens falsch war – das ist Hölle. Und die Dinge nicht mehr ändern können – das ist Hölle. Festgelegt sein auf eine falsche Entscheidung – das ist Hölle. Schreien: „Erbarme dich!“ und nicht mehr gehört werden – das ist Hölle.

Nichts und niemand, keine Phantasie kann sich diese Schrecklichkeit ausmalen, was es heißt, in Ewigkeit von Gott getrennt zu sein. Damit dir das nicht passiert, damit das keinem Menschen passiert, ist Jesus gekommen. Das ist der ganze Grund.

Deshalb ist Gott auf diese Erde gekommen und schickt heute seine Prediger durch die Welt und sagt: Lasst euch retten! Kommt heraus aus eurem Elend, damit ihr nicht dorthin kommt.

Warnung aus Liebe und Aufruf zur Entscheidung

Verstehst du, wenn wir von etwas wie Hölle oder Gericht sprechen, geht es nicht um eine Drohung. Gott will uns doch nicht drohen. Eine Drohung kommt meistens aus Hass, eine Warnung aber aus Liebe.

Gott will dich warnen, weil er dich liebt. Er möchte nicht, dass du zugrunde gehst, sondern dass er dich rettet. Im Namen des erbarmernden Gottes bitte ich dich: Versäume nicht den Augenblick der Gnade. Übergebe Jesus dein Leben – und zwar ganz. Ich betone das Wort ganz. Jede Halbherzigkeit gegenüber Jesus ist absolut sinnlos.

Das siehst du am Beispiel von Lot und seiner Frau. Sie verdankten ihre Rettung der Fürbitte Abrahams und wurden aus der brennenden Stadt herausgeführt. Doch weil sie nur halben Glauben hatten, nützte das ihnen nichts.

Lot war gerettet, er war schon aus der Stadt draußen. Doch er verfiel gleich danach einem gottlosen und heidnischen Leben. Seine Frau war ebenfalls gerettet, aber sie starb trotzdem, weil sie Gott nicht ganz gehorsam war.

Deshalb sagt Jesus im Lukas-Evangelium Kapitel 17: Denkt an die Frau von Lot. Gott hatte die beiden durch seine Boten gewarnt. Er ließ ihnen sagen: Über dieser Stadt kommt ein Strafgericht. Haut ab, lasst alles stehen und liegen, rennt, lauft um euer Leben, aber seht euch nicht um!

Die Frau von Lot sah sich jedoch um und starb auf der Stelle. Sie hing noch zu sehr an ihrem alten Leben. Deshalb konnte sie das neue Leben nicht bekommen.

Radikale Nachfolge und Abgrenzung als Christ

Jesus hat einmal gesagt: Wer die Hand an den Pflug legt und dabei zurückblickt, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Wenn Gott dich ruft – und er tut das in diesem Augenblick – und du ihm folgen möchtest, dann musst du dich von manchen Dingen radikal trennen. Du musst Gott ohne Rücksicht auf Verluste nachfolgen und mit bestimmten Dingen sowie manchen Menschen Schluss machen.

Als Christ brauchst du nicht aus der Welt zu fliehen, aber du musst dich von bestimmten Dingen in dieser Welt distanzieren. Dazu gehört zum Beispiel die Jagd nach dem eigenen Vorteil, der Hass auf Andersdenkende oder Ausländer sowie die Gier nach Besitz und Wohlstand. Das kannst du als Christ einfach nicht mitmachen.

Auch im Bereich der Sexualität sieht es heute oft aus wie in Sodom und Gomorra. Wenn es heute üblich ist, dass jeder mit jedem schläft und wenn das in deiner Klasse normal ist, dann kannst du das nicht mitmachen. Du musst dich raushalten, auch wenn deine Freunde dich dafür für dämlich halten. Sie sagen vielleicht, du würdest etwas verpassen, doch in Wirklichkeit ist es umgekehrt: Sie verpassen das, was Gott dem Menschen zugedacht hat.

Gottes Freude an Sexualität und die Gebrauchsanweisung

Und was man gar nicht erleben kann, ist, wenn man die Frucht unreif pflückt.

Es ist doch nicht so, dass Gott dir den Spaß am Sex nicht gönnt. Hör zu: Gott hat die Sexualität erfunden, damit wir Freude daran haben. Das ist doch schon mal klar.

Aber es ist immer gut, beim Erfinder darauf zu achten, dass man sich an die Gebrauchsanweisung hält. Der Erfinder der Schlittschuhe hat ganz bestimmt nie gesagt: Ihr könnt mit Schlittschuhen auch im Frühling auf den Dorfteich gehen. Dafür muss Eis da sein, und man muss warten, bis es gefroren hat. Dann kann man Schlittschuh fahren.

Es hat keinen Sinn, miteinander ins Bett zu springen, obwohl die Schlittschuhe oder die Geschlechtsorgane da sind, nur weil der Frühling da ist. Es muss eine Zeit herangereift sein, in der man zusammengehört und eine feste Basis besteht – nämlich die Ehe. Das ist die Gebrauchsanweisung Gottes.

Gott ist nicht jemand, der dir den Spaß am Leben und am Sex vermiesen will, sondern der ihn dir gönnt. Aber es ist gut, wenn du dich an die Gebrauchsanweisung Gottes hältst.

Warnung vor falschen Freunden und Halbherzigkeit

Und wenn du dich bereits bekehrt hast und dich schon zu den Geretteten zählst, aber immer noch die falschen Freunde hast, die falsche Lebenseinstellung pflegst und auf den falschen Partys auftauchst, dann nützt dir deine Bekehrung nichts.

Wenn du ein Rückversicherer bist, wie die Frau von Lot, die immer nach hinten schaut – was denken die anderen, was machen die anderen – dann bist du erledigt. Du bist dann schon raus aus Gottes Reich und bereits gerichtet, noch bevor das eigentliche Gericht kommt.

Und das Gericht wird kommen. Es wird das Weltende geben.

In dieser Katastrophe, bei der Sodom und Gomorra nur ein Vorspiel waren, werden alle umkommen, die nicht mit Jesus gelebt haben.

Jesus hat in Lukas 17 gesagt, dass es am Weltende sein wird wie in den Tagen Lots. Die Menschen aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten bis zu dem Tag, an dem Lot die Stadt Sodom verließ.

Dann regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um. Genau so wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn gemeint ist – Jesus erscheint.

Die Haltung der Menschen gegenüber dem Gericht

Nun weiß ich natürlich, dass viele Menschen, wenn sie so etwas hören, innerlich schmunzeln und sagen: Was soll das, wenn die Bibel vom Weltende spricht? Viele finden das einfach lächerlich und halten sich dabei für sehr modern. Sie ahnen dabei gar nicht, dass genau diese Haltung schon immer die gleiche gewesen ist, wenn Gott vom Gericht gesprochen hat.

Das war zu den Zeiten Lots ganz genauso. Als den Bürgern von Sodom gesagt wurde: „Es kommt ein Gericht, rettet euch!“, da fanden die Menschen in Sodom das laut der Bibel einfach lächerlich. Die Welt hat schließlich schon immer bestanden, sie dreht sich weiter, und wir sind sowieso nicht so schlecht. Der liebe Gott ist ja der liebe Gott und wird schon nie so streng sein.

Heute sagt man oft: „Ich kann mir keinen Gott vorstellen, der zum Gericht kommt.“ Es geht aber nicht um deine Vorstellung. Du sollst ihn dir auch gar nicht vorstellen, sondern dich auf das Gericht vorbereiten.

Damals empfanden die Bürger von Sodom die Warnung, die ihnen gegeben wurde, als lächerlich. Dann kam der letzte Tag für Sodom. Er begann wie jeder andere Tag auch: Die Menschen frühstückten, sie aßen und tranken, gingen zur Arbeit, kauften und verkauften, arbeiteten in ihren Gärten, pflanzten und ernteten.

Und dann kam das angekündigte, angeblich so lächerliche und unmögliche Gericht. Die Stadt wurde von einem Feuersturm zerstört – und da verging den Menschen das Lachen. Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät.

Dringender Appell zur Umkehr

Mensch, pass auf, dass es nicht eines Tages zu spät für dich ist. Es ist später, als du denkst. Die Uhr tickt, der Countdown läuft, das Gericht kommt – und du wirst dabei sein. Du wirst Gott Rechenschaft ablegen müssen für das, was du gedacht, getan, gesagt oder nicht getan hast.

Dann kannst du dich nicht herausreden, du hättest nichts davon gewusst. Du weißt es, Gott hat dich heute durch mich gewarnt. Heute kann ich dir noch helfen. Wenn du aber erst vor Gottes Thron stehst, dann nicht mehr. Dort helfen dir auch keine Ausreden mehr, niemand kann dir dann beistehen.

Wenn du vor Gott stehst, deinem Schöpfer, der dich geschaffen hat und dir die Gebote gegeben hat, dann hilft dir nur einer – und das ist Jesus. Der Sohn Gottes, über den auf Golgatha, also am Kreuz, das Strafgericht Gottes schon niedergeprasselt ist. Das Strafgericht, das eigentlich dich wegen deiner Sünde treffen müsste.

Wenn du dich an Jesus klammerst, kann dich das Strafgericht Gottes nie wieder treffen. Deshalb sage ich dir noch einmal: Komm zu Jesus und schließ dich ihm an. Er ist dein Retter, gib dich ihm ganz hin. Vielleicht wartet Gott mit dem Ende nur noch auf einige unter euch, die jetzt unentschieden sind und die er mitnehmen will in sein Reich.

Jesu Worte zu Gericht und Nachfolge

Jesus hat zu seinen Gegnern gesagt: Dem Land der Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als euch.

Und er sagt zu seinen Nachfolgern: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Er kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgegangen.

Zu allen Mitläufern und alten Christen sagt Jesus: Ich kenne euer Tun. Ich weiß, dass ihr weder warm noch kalt seid. Wenn ihr wenigstens eines von beiden wärt! Aber ihr seid weder warm noch kalt, ihr seid lauwarm. Darum werde ich euch aus meinem Mund ausspucken.

Mitläufer sind eklig, Gegner sind bedauernswert, aber Nachfolger sind beneidenswert. Wir sind frei, auch im Gericht. Etwas Besseres gibt es nicht.

Das Beispiel der Synagoge in Essen

In einer deutschen Großstadt, und zwar in Essen, stand wie in vielen anderen deutschen Städten eine Synagoge. Wir haben vorhin schon darüber gesprochen: ein Gotteshaus der Juden.

Dann kam der 9. November 1938 – der Tag, an dem die Deutschen die Juden auf den Straßen zusammenschlugen, ihre Geschäfte zerstörten und in ganz Deutschland die Synagogen brannten. Auch die Synagoge von Essen brannte damals. Alles, was darin war – Holz, Teppiche, Papier, also alles Brennbare – verbrannte. Das große Gebäude brannte völlig aus, doch die Mauern blieben stehen.

Den ganzen Krieg hindurch, von 1938 an, stand mitten in Essen diese hässlich ausgebrannte, schwarze Ruine der jüdischen Synagoge, die nichts mehr Nützliches enthielt.

Dann kam wieder ein Tag, der begann wie alle anderen Tage. Die Leute frühstückten, gingen zur Arbeit, die Hausfrauen machten ihre Wäsche, die Kinder gingen zur Schule, Paare heirateten auf dem Standesamt, und abends gingen die Menschen ins Kino.

Doch dann heulten die Sirenen. Es gab Alarm, Flieger kamen, und Feuer sowie Schwefel fielen vom Himmel. Die Stadt wurde zerstört, ein Feuersturm brach aus, und sie versank in Schutt und Asche.

Die Menschen rannten damals durch die Straßen und suchten nach einem Platz, an dem sie sich vor den einstürzenden Häusern und dem erstickenden Qualm retten konnten. In dieser Stadt gab es keinen Ort der Rettung mehr – bis auf einen einzigen: die alte, kahle, ausgebrannte Synagoge.

Denn dort hatte es ja schon einmal gebrannt, und es gab nichts Brennbares mehr. Der Feuersturm sprang über diese Ruine hinweg. Die Menschen, die es schafften, in diese Synagoge hineinzukommen, wurden gerettet.

Golgatha als Ort der Rettung

Der Hügel Golgatha ist ein Ort, an dem es schon einmal gebrannt hat. Dort hing Jesus am Kreuz und ist gestorben. Das ist kein schöner Anblick, sondern ein hässlicher, wenn jemand am Kreuz hängt.

Doch dieser Ort ist der einzige auf der Welt, an dem sich Menschen, die Sünder sind – also solche wie du und ich – überhaupt noch zeigen können. Dort hat es nämlich schon einmal gebrannt, dort hat Gott zugeschlagen, und dort hat das Gericht bereits stattgefunden.

In wunderbarer Weise hat Gott das Gericht nicht an uns, den Schuldigen, vollzogen, sondern an seinem Sohn, dem Unschuldigen. Dort hat Jesus an deiner Stelle deine Strafe erlitten, damit du leben kannst. Er hat wie ein Blitzableiter die Strafe Gottes auf sich gezogen.

Wenn du ihn als deinen Retter annimmst, dann kann dich Gottes Strafgericht nie wieder treffen. Ohne diesen Blitzschutz bist du verloren. Deshalb rate ich dir: Wenn Jesus heute um dich wirbt, lass ihn nicht wieder abblitzen. Er will dich retten, weil er dich liebt.

Deshalb ist er am Kreuz gestorben. Mehr kannst du nicht verlangen. Es gibt keinen größeren Beweis für seine Liebe.