Das ist besonders schön, wenn man in der Christnacht aus der Liebe der häuslichen Umgebung noch einmal zusammenkommt. Das Wichtigste dabei ist, dass wir in der Gegenwart Jesu Christi beieinander sind und auf das große Weihnachtsevangelium hören. So möchte ich Sie auch grüßen.
Ich freue mich, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben. Daran ist erschienen die Liebe Gottes unter uns: Gott hat seinen eigenen Sohn gesandt, damit wir durch ihn leben sollen.
Wir wollen miteinander nach unserem Liedblatt singen: „Fröhlich soll mein Herze springen.“ Anschließend wollen wir beten: Du, Jesus Christus, unser Herr, wir wollen Dich anbeten, auch in dieser Nacht, und Dir danken, dass Du in unsere Welt gekommen bist, dass Du Dich von uns finden lässt und unser armes Fleisch und Blut annimmst und unser Bruder wirst.
Wir danken Dir für all die Liebe, die wir auch an diesem Abend erfahren haben. Aber wir freuen uns jetzt, dass Du uns Deine große Freudenbotschaft sagen lässt: wie Du uns herausführst aus Bedrückung, aus Schwermut, aus Einsamkeit, aus Verlassensein, aus Schuld und Sünde hin in Deinen Frieden.
Gib doch, dass wir heute Abend alle durchbrechen zu der vollen Freude, die Du schenkst, dass der Himmel vor uns offen ist und wir erkennen, dass wir in Dir das Leben haben.
So wollen wir jetzt auch bei Dir abladen, was uns beschwert und traurig macht. Wir wollen in der Stille füreinander weiterbeten.
Gelobet seist Du, Jesu Christ, dass Du Mensch geworden bist! Amen!
Die Weihnachtsgeschichte als Grundlage des Feierns
Wir singen nun das Lied auf der Rückseite unseres Liedblattes: die vier Verse von "Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich!"
Anschließend hören wir die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium. Heute las ich irgendwo in einer Zeitung, dass die Weihnachtsgeschichte in der Apostelgeschichte stünde. Das ist jedoch nicht korrekt. Der Mann, der die Weihnachtsgeschichte aufgeschrieben hat, war Lukas. Er war kein Apostel, sondern Evangelist, ein Begleiter des Paulus und Arzt. Lukas hat sich sehr gründlich informiert und konnte uns schon bald nach dem Tod Jesu aus der Frühzeit darüber berichten (Lukas 2).
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Jeder ging, um sich schätzen zu lassen, ein jeder in seine Stadt.
Auch Joseph machte sich auf den Weg aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die Bethlehem heißt. Denn er war aus dem Hause und Geschlechte Davids. Er wollte sich schätzen lassen, zusammen mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die schwanger war.
Als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Das geht von der Erlösung laut und jubelnd weit hinaus die Posaune Säule.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie. Sie fürchteten sich sehr.
Der Engel sprach zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend."
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
"Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!"
Die Bedeutung der Weihnachtsbotschaft für alle Menschen
Der Chor singt uns nun ein Lied von der Heiligen Nacht und erfreut uns besonders. Dieses Lied haben Aussiedler aus ihrer Siebenbürger Heimat mitgebracht. Damit wollen wir auch all jene grüßen, die nach schweren Erlebnissen den Weg zu uns gefunden haben. Wir freuen uns sehr, dass sie nun in unserer Mitte sind.
Als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“
Sie kamen eilend und fanden Maria und Joseph sowie das Kind in der Krippe liegen. Als sie das Kind gesehen hatten, verbreiteten sie das Wort, das zu ihnen von diesem Kind gesagt worden war. Alle, zu denen sie kamen, wunderten sich über das, was die Hirten ihnen erzählt hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Nun wollen wir fröhlich alle zusammen die drei Verse von „Ich steh an deiner Krippen hier“ singen, die auf der Rückseite unseres Liedblattes stehen.
Wir machen noch die großen Lichter aus und auch das Licht an der Tür. Wenn Sie so nett wären – nein, innen drin, jetzt sind Sie gerade weggelaufen – ja, prima, danke schön.
Weihnachten als weltweites Fest mit vielfältigen Bräuchen
Es ist so schön in dieser Christnacht, wie überall auf der Welt jetzt gefeiert wird, unter allen Völkern und in allen Nationen. Für diejenigen, die dem Schnee ein wenig nachtrauern, muss ich sagen, dass die Bräuche sehr verschieden sind. Nicht alle träumen an Weihnachten von einer Schlittenfahrt im Schneegestöber, und auch der Tannenbaum ist nicht überall auf der Welt verbreitet.
Können Sie sich vorstellen, wie anders es ist, wenn man daran denkt, wie Christen in den Slums von Madras feiern? Oder wie die Gauchos in der argentinischen Pampa ihre Pferde an der Kirche festzurren? Wie die Wildbeuter auf Borneo diese Nacht begehen, ebenso wie Seeleute auf hoher See, Soldaten am Golf oder Freiheitskämpfer in Angola?
Allen ist jedoch gemeinsam, dass sie auf die Weihnachtsgeschichte hören. Die Weihnachtsgeschichte hält uns alle im Bann. Man kann sie immer wieder hören, und dabei kommen viele Erinnerungen und Gefühle zum Klingen.
Ich weiß nicht, wie oft ich schon über die Weihnachtsgeschichte gepredigt habe, und immer entdecke ich Neues. Ich habe gern darüber gesprochen, wie die Menschen dort Frieden suchen. Über viele Jahre war das ein Thema: Wo ist denn Frieden, wenn es in der Welt so friedlos ist? Andere wiederum sprechen von der Liebe. Sie sagen: „Ach, ich sehne mich so nach Wärme und nach Liebe.“
Wenn ich jedoch genau hinsehe, sind heute viele Menschen vor allem vom Mitleid bewegt. Wenn Sie die Weihnachtsgeschichte hören, dann empfinden Sie sofort Mitleid. Das berührt Sie, und Sie sagen: „Ach, da muss man etwas tun. Man muss sehen, wie man den Notleidenden beistehen kann, damit sie es besser haben.“
Ich habe auch dafür ein Gefühl, doch mich interessiert, ob das wirklich mit der Weihnachtsgeschichte zusammenhängt. Es ist gut, wenn Sie kein Eisklotz sind, wenn Sie noch Gefühle haben und mit den Menschen in der Not mitfühlen können.
Missverständnisse über die Weihnachtsgeschichte
Was mich überrascht, ist, dass die meisten Menschen genau das in der Weihnachtsgeschichte erkennen. Oft wird in Artikeln, Zeitungen oder Rundfunkkommentaren betont, dass dies der Sinn der Weihnachtsgeschichte sei: Man solle das arme Kind im Stroh sehen, das doch Hilfe braucht.
Man erinnert auch daran, dass es nicht besonders freundlich von den Menschen in Bethlehem war, wie sie ihre Türen verschlossen und die Fremden abwiesen. Wenn man jedoch genauer darüber nachdenkt, muss man sich immer wieder fragen: Steht das wirklich so in der Weihnachtsgeschichte? Werden die Bürger von Bethlehem dort als hartherzig dargestellt?
Ich weiß nicht, ob wir gerecht mit ihnen umgehen. Es wird nicht behauptet, dass sie Platz gehabt hätten und trotzdem niemanden hereinließen. Es steht tatsächlich geschrieben, dass sie keinen Raum in der Herberge hatten. Wenn der letzte Quadratmeter belegt ist, was könnten sie dann tun?
Ich denke, es waren gastfreundliche Menschen. Man sollte nichts unterstellen, was nicht da steht. Die Bürger von Bethlehem werden in der Weihnachtsgeschichte nicht als hartherzig beschuldigt. Es wird lediglich erzählt, dass durch die Umstände der Volkszählung wirklich kein Platz mehr verfügbar war.
Immerhin haben sie ihre Türen geöffnet und ihre Notquartiere zur Verfügung gestellt. So kam es, dass Maria und Joseph schließlich im Stall ihr Quartier fanden.
Die wahre Bedeutung des Kindes in der Krippe
Und das andere: Ich weiß auch nicht, ob es richtig ist zu sagen, dass das Kind in der Krippe unsere Hilfe braucht. Wo steht das eigentlich in der Bibel? Ich kenne inzwischen das ganze Neue Testament recht gut, aber ich habe noch nie gelesen, dass das Kind in der Krippe unsere Hilfe benötigt.
In der Weihnachtsgeschichte steht jedenfalls überhaupt nichts davon. Wenn das eine Geschichte wäre, die uns rühren soll, dann hätten wir mehr über dieses Notquartier erfahren. Schon in der Wortwahl hätte es heißen müssen, es sei ein dunkles Verlies gewesen, ein schlimmes Loch, ein gammeliges Quartier oder etwas, das entsetzlich stank. Vielleicht hätte dort Gerümpel gelegen, es wäre schmutzig und dreckig gewesen, und man hätte sich geekelt, wenn man hineinkam.
Aber es steht nichts dergleichen da. Wenn das Quartier wirklich so schlimm gewesen wäre und unsere Gefühle zum Mitleid bewegt werden sollten, dann wäre doch etwas davon erwähnt worden. Es steht ja nicht einmal genau da, ob es ein Stall war. Wer ein wenig die Bauweise der Häuser Israels kennt, weiß, dass das auch ganz andere Deutungen zulässt.
Man weiß nicht einmal, ob es ein Stall, eine Höhle, eine Hütte oder irgendein Schuppen war. Das ist aber überhaupt nicht wichtig. Die Weihnachtsgeschichte spricht uns doch alle an, weil dort ein Glanz herrscht. Nichts vom Elend, nichts von Armseligkeit, sondern Friede, Freude und Wärme gehen von diesem Ort aus.
Ich möchte ganz offen sagen: Ich kenne keinen Platz in der Welt, der mir so lieb ist wie dieser Stall – oder was es nun für ein Notquartier war. Im Gegenteil, es ist ein Platz, an dem man bleiben kann, weil der Himmel offen ist und Gottes Gegenwart da ist.
Ach, wenn wir Menschen nur einmal den dummen Gedanken loslassen könnten, dass wir überall unsere materiellen Güter hinschleppen müssten und sagen: „Ach, Jesus braucht von uns noch eine elektrische Wärmedecke oder sonst etwas, er braucht ein Sonderessen.“ Nein, er braucht das nicht. Jesus bedarf unserer Hilfe nicht.
Und wenn er nackt und nur in Windeln gepackt dort in der Krippe liegt, dann ist das ein Bild für unsere Armseligkeit. So sind wir alle geboren worden, und so werden wir sein, wenn wir sterben. In unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das Ewige Gut.
Die Botschaft Jesu inmitten der Welt
Damals ließ Herodes der Große in Jerusalem großartige Bauten errichten. Er war ein Künstler und Architekt ohnegleichen. Er baute ein Amphitheater, ein Theater und eine herrliche Residenz. Selbst der Hohepriester besaß einen großen Palast. Herodes ließ außerdem den Tempel in funkelndem Glanz erstrahlen und verkleidete die Zinnen mit Gold.
Jesus hingegen interessiert sich nicht für die beeindruckenden Errungenschaften des modernen Fortschritts. Er kommt an die elenden Orte unserer Welt. Und sehen Sie, das macht die Weihnachtsgeschichte so schön: Gott sucht den Eingang gerade dort, wo Menschen traurig, verzagt und mutlos sind, wo es dunkel ist und sie nicht mehr weiterwissen.
Es ist eine Geschichte des Mitleids Gottes mit uns. So sollten Sie es verstehen. Machen Sie daraus keine Spendensammelgeschichte – damit hat das gar nichts zu tun. Es geht um das Mitleid Gottes mit uns. Gott kümmert sich um uns, sieht unsere Nöte und unsere Verlassenheit.
Was denken Sie, wie sehr Gott darunter leidet, dass Menschen fern von ihm leben? Er will sie aufsuchen, zu ihnen kommen, ihre Lasten wegnehmen und sich ihrer erbarmen. Es ist das Mitleid Gottes mit uns. Er will helfen.
Lassen Sie sich doch beschenken! Er hat Gaben für Sie bereit. Das ist so wunderbar an dieser Weihnachtsgeschichte, dass man hinhören kann, wie sich ihr Glanz in die ganze dunkle Welt hinein erstreckt und alle Menschen einlädt: Kommt doch, wie ihr seid! Ihr werdet überreich beschenkt. Ihr dürft nehmen und nehmen und nehmen!
Sie können das dann im Neuen Testament vom Leben Jesu weiterlesen. Er hat nie etwas von den Menschen gewollt oder erbeten. Er suchte nicht nach Gütern und Geld, brauchte keine bequemen Betten oder behaglichen Wohnungen. Er hatte nicht einmal einen Ort, wo er sein Haupt hinlegen konnte. Er wollte nur Diener sein.
Die Nähe Jesu zu den Leidenden
Ich muss noch daran denken, als unsere Kinder in die Jakobsschule waren. Es ist einmal passiert, so im ersten Schuljahr unseres ersten Kindes, dass das Kind irgendwo eine halbe Stunde zu spät zurückkam.
Oh, wie haben wir uns gesorgt! Was wird mit dem Kind bloß passiert sein? Es wird doch nichts passiert sein. So sorgt Gott um uns. Darum sendet er Jesus. Er geht uns nach und steht ganz nahe bei denen, die keinen Mut mehr haben.
Darum führt uns die Weihnachtsgeschichte hinaus auf das Hirtenfeld. Es waren Männer, die hart arbeiten mussten und ein schweres Lebensschicksal hatten. So kämpft man sich in dieser Welt eben durch, beißt sich durch und nimmt manches hin, sagt: Das ist mein Schicksal, und damit muss ich fertig werden.
Männer, die nicht klagen, sondern ihrem Geschäft nachgehen, in ihrem harten Beruf. Und plötzlich leuchtet über ihnen die Klarheit Gottes, und sie stehen im Licht Gottes.
Das ist mit dem Kommen Jesu geschehen: Plötzlich geschieht das über jedem von uns. Der ewige Gott ist da. Bisher konnten wir gar nicht in sein Licht treten. Wir sind ihm davon gelaufen aus Angst. Wir hatten Furcht vor ihm. Wir dachten immer wieder an die krummen Dinge, die uns von Gott trennen.
Und jetzt, plötzlich, in diesem Licht der Klarheit Gottes, rufen die Engel diese herrliche Botschaft diesen Hirten zu: Ich verkündige euch große Freude, euch ist der Heiland geboren. Ihr habt einen, der eure Nöte lösen kann, der sie annimmt, der für euch streitet, der euch nicht loslässt. Der ewige Gott ist da und hilft euch.
Und das hat Jesus bekräftigt. Es hat ihn immer weiter gedrängt, dorthin zu gehen, wo die Kranken waren, die gebeugt waren durch jahrelange Krankheit, wo kein Arzt mehr helfen konnte. Jesus war dort, an den frischen Gräbern auf dem Friedhof.
Jesus ging weiter, bis er diesen einen Auftrag Gottes erfüllen konnte: Er nahm die schwere Last unserer Schuld auf sich, damit eine Sühne geschaffen wird, damit es wirklich Vergebung gibt – vollgültige Vergebung.
Ich verkündige euch große Freude, euch ist der Heiland geboren. Also ist die Weihnachtsgeschichte eine Geschichte des Mitleids, aber des Mitleids Gottes mit einer verlorenen Welt.
Die richtige Haltung gegenüber Gottes Geschenk
Es ist nicht verwunderlich, dass wir uns heute oft so verhalten, als wären wir die Gönner Gottes. „Darf ich dir noch etwas geben, lieber Gott? Wir wollen helfen, ein wenig die Nöte zu lindern.“ Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn Menschen helfen. Aber tun Sie es nicht so, als müssten Sie der Sache Jesu aufhelfen. Er ist der Herr. Von ihm leben wir, durch ihn sind wir.
Eine letzte Frage: Stimmt das? Es ist gut, auch in der Weihnachtsgeschichte zu fragen: Stimmt das eigentlich? Ist das nur eine süße Geschichte, die uns da erzählt wird? Das ist natürlich die ganz entscheidende Frage. Stimmt es wirklich, dass da ein Retter ist, den Gott als seinen Sohn gesandt hat, der sich finden lässt von jedem, der ihn sucht?
Wenn das nicht stimmt, dann dürfen Sie gern die Kerzen ausblasen. Dann dürfen Sie Weihnachten beiseitelegen. Dann lohnt sich das alles nicht. Verträume lohnen sich nicht. Darum waren die Hirten auch Leute, die sagten: „Da wollen wir nachgehen und das prüfen.“ Das müssen Sie jetzt ausprobieren. Sie müssen dem nachgehen.
Begnügen Sie sich heute Abend nicht mit Stimmungen und ein bisschen Musik. Gehen Sie dem nach, denn das ist die Kernfrage unseres Lebens. Sie können sich nicht selbst retten. Sie sind in diesem Leben des Todes, das so kurz ist, allein auf sich gestellt, wenn Sie keinen göttlichen Retter haben. Einen Retter, der Ihnen beim Sterben die Hand unter den Kopf legt und der Sie hindurchträgt. Einen Retter, der Sie am jüngsten Tag im Gericht freispricht.
Die Hirten liefen zur Krippe, fielen nieder und beteten das Kind an. Das ist die Christfreude in der Christnacht, wenn Sie niederknien können und sagen: „Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht sattsehen. Du bist für mich geboren, Jesus, in diese Welt gekommen. Nun darf ich mein Fleisch und Blut nehmen, damit du daraus etwas zu deinem Lob machen kannst. Damit du in mir wohnst, Herr, komm doch zu mir. Du musst mein Heiland sein.“
Das ist eine Freudenbotschaft. Eine Einladung, das zu prüfen, nachzugehen und auszuprobieren, ob das stimmt: Euch ist heute der Heiland geboren. Amen.
Abschluss mit Lied, Gebet und Segenswunsch
Nun wollen wir miteinander singen. Kommt und lasst uns Christus ehren, die drei Verse von unserem Liedblatt.
Wir wollen beten: Unser Heiland Jesus Christus, wir können Dir nur danken für Deine Liebe, mit der Du uns bis heute nachgehst und uns suchst. Du weißt, wie tief wir drinstecken in Nöten, in Gebundenheiten, in Süchten und in Traurigkeiten.
Und da wollen wir Dir glauben, Dir vertrauen und Dich anbeten, weil Du alle Macht und alle Gewalt hast. Du kannst uns freimachen, auch von all dem, was uns jetzt immer wieder hinunterzieht in dunkle Abgründe. So dürfen wir Dir danken für das neue Leben, das Du uns schenkst – mit Dir.
Du gehst mit uns zurück dorthin, wo wir leben, wo wir sind, wo wir Dir dienen wollen. Du gebrauchen uns, damit dort Dein Reich anbrechen kann, wo Du herrschst, wo Deine Freude und Deine Liebe ist. Dann wollen wir auch Zeichen weitergeben von Deiner Liebe, zur Ermutigung für andere Menschen, damit sie den Kopf nicht hängen lassen.
Wir denken jetzt auch an die Kranken, die oft so mutlos sind und so traurig und verzagt. An die Menschen um uns her, die Dich nicht kennen, Herr, da bekräftige doch unser Wort, dass wir von Dir reden. Dass es etwas ausrichten kann, dass Menschen zum Glauben an Dich kommen.
Wir dürfen auch für diese Welt bitten in ihrer ganzen Zerrissenheit, in ihrem Unfrieden, auch in ihrer Leere und mit all dem Vertrauen auf nur materielle Dinge. Gib doch Deinem Evangelium wieder solchen Nachdruck, dass Menschen es hören und verstehen – auch in unserem Land. Sei bei all denen in aller Welt, die in Deinem Auftrag Deine Zeugen sind, wo auch immer in der Welt.
Segne sie und gib ihnen offene Türen für Dein Wort.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Ich möchte Sie nur noch darauf hinweisen, dass über unsere Gottesdienste in der ganzen Festzeit nun auch bis ins neue Jahr unser gelber, sogenannter Notizenzettel hinten Auskunft gibt. Nehmen Sie ihn mit, damit Sie auch andere wichtige Dinge, die man hinten haben muss, erfahren. Das, was dort liegt, gebe ich immer nicht mehr bekannt. Die wichtigen Dinge liegen hinten, damit Sie sich dort informieren können – auch über unsere verschiedenen Gottesdienste am Altjahrsabend, an Silvester.
Wenn Sie etwas einlegen, dann wollen wir das heute geben für die Arbeit, mit der wir auch in unserer Gemeinde sehr verbunden sind. Neben der Arbeitshilfe für Brüder, wo wir die Arbeit von einheimischen Kirchen in mehr als hundert Ländern fördern, haben wir diesen Dienst, bei dem Fachkräfte als Zeugen Jesu draußen sind. Das ist uns immer wichtig, dass sie von Jesus reden – gleichzeitig in ihrem Dienst.
Wir denken auch an diese wichtige Aufgabe etwa in Äthiopien, wo wir mehrere Mitarbeiter haben, die nicht nur im Krankenbereich tätig sind, sondern auch in der Landwirtschaft die Leute dort anleiten. Sie zeigen ihnen, wie sie mit dem Land, das sie haben, mit den Äckern sinnvoll umgehen können, damit sie satt werden.
Auch im Tschad ist einer unserer Landwirte noch dort geblieben. Er hat sich nicht evakuieren lassen nach den Unruhen. In Tansania, in Indien – das sind alles Landwirtschaftsleute. Und das ist eine so wirkungsvolle Hilfe, wenn man direkt durch diese Menschen helfen kann.
Dafür wollen wir heute unsere Opfer geben, damit sie anleiten können, wie man sinnvoll die Gaben Gottes nutzt, besonders im Ackerbau.
Wir wollen nach dem Segen stehen und singen: O du Fröhliche. Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass Dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, hebe Dein Angesicht auf uns und gib uns Deinen Frieden.
