Ich freue mich, dass ich Sie heute begrüßen kann und weiß, dass viele von Ihnen auch schon weite Wege hinter sich haben. Wenn wir hier zusammenkommen, dann wollen wir dem lebendigen Gott begegnen. Sein Wort soll uns aufrichten, trösten und erquicken.
Wir haben heute einen ernsten Schriftabschnitt in der Predigt. Darum möchte ich Sie mit dem Wort grüßen, das vom Wüstenzug des Volkes Israel gesprochen wurde: „So ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“ Das ist wichtig, damit Gottes Wort uns richtig bewegen, aufrichten und beleben kann.
Wir wollen miteinander ein Morgenlied singen: Früh am Morgen Jesus geht und vor allen Türen steht, Nummer 583. Wir singen alle fünf Verse.
Ja, Jesus Christus, das ist unsere Freude, dass du uns jetzt nicht allein lässt, sondern bei jedem von uns anklopfst. Du weißt auch, wie manche von uns besonders belastet und traurig sind, voller Sorgen und Ängste. Aber bei dir ist nichts unmöglich. Du bist der große Herr Himmels und der Erde, und alles ist unter deiner Gewalt.
Jetzt möchten wir dich bitten, dass du uns heute zu hören machst, damit wir deinen Trost und deinen Zuspruch vernehmen. Dann musst du auch alles wegräumen, was das Hören hindert: unseren Eigensinn, unseren Ungehorsam, unsere Sturheit, unsere vorgefasste Meinung, die oft dir im Wege steht, unsere Zweifel. Vergib uns alle Sünden und nimm sie hinweg in deiner wunderbaren Vergebung, die du geschaffen hast durch dein Blut am Kreuz. Vielen Dank dafür.
Wir bitten dich, wirke das Neue, so dass wir Menschen werden, in denen du selbst wirkst, in denen du selbst gegenwärtig bist. Lass dieses Wunder geschehen, dass unser Herz ein Tempel deines Geistes wird.
Wir wollen in der Stille füreinander weiter beten. Wir danken dir, dass du unser Gebet nicht verwirfst und deine Güte nicht von uns wendest.
Wir haben heute einen langen Predigttext, und ich möchte deshalb aus 1. Mose 19 die ersten Verse lesen. Wir haben heute das ganze Kapitel 19 von 1. Mose: der Untergang von Sodom.
Die zwei Engel kamen nach Sodom am Abend. Lot aber saß so dumm unter dem Tor. Als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde. Sie wissen, dass Lot der Neffe Abrahams war, der in diese gottlosen Städte gezogen war, wo die Menschen sich nicht von Gottes Ordnungen leiten ließen. Sie waren böse.
Lot spricht nun zu diesen fremden Männern, zu diesen Gästen: „Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures Knechtes und bleibt über Nacht. Lasst eure Füße waschen und brecht frühmorgens auf und zieht eure Straße.“ Aber sie sprachen: „Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben.“ Sie wussten warum.
Dann nötigte er sie sehr, und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Er machte ihnen einmal und backte ungesäuerte Kuchen, und sie aßen. Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, jung und alt. Das ganze Volk aus allen Enden rief Lot und sprach zu ihm: „Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führ sie heraus zu uns, damit wir uns über sie hermachen!“
Lot ging zu ihnen heraus vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu. Er sprach zu ihnen: „Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! Es ist schon komisch, dass der die Leute von Sodom als Brüder bezeichnet, was immer das auch bedeuten mag. Ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Mann. Ich will sie herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt.“
Ich möchte gleich hinzufügen, dass das Entsetzliche, was die Bibel schildert, auch alle Schandtaten zeigt, die Menschen tun, die sich von den Ordnungen Gottes entfernen. Aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Daches gekommen.
Sie aber sprachen: „Weg mit dir!“ und sprachen auch: „Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren! Wir wollen dich noch übler plagen als jene!“ Sie drangen auf den Mann Lot ein. Als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten, griffen die Männer hinaus, zogen Lot zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.
Sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, Klein und Groß, mit Blindheit, sodass sie aufgaben, die Tür zu finden. Die Männer sprachen: „Hast du hier noch einen Schwiegersohn und Söhne und Töchter und wer dir sonst angehört in der Stadt? Den führe weg von dieser Stätte! Denn wir werden diese Städte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem Herrn, der uns gesandt hat, sie zu verderben.“
Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter heiraten sollten: „Macht euch auf und geht aus diesem Ort! Denn der Herr wird diese Stadt verderben.“ Aber es war ihnen lächerlich.
Als nun die Morgenröte aufging, trieben die Engel Lot zur Eile und sprachen: „Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt!“ Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus. Erst draußen vor der Stadt ließen sie ihn wieder los.
Wir wollen jetzt das Lied singen, das in den letzten Jahren auch in den Jugendgruppen viel Eingang gefunden hat: „Heute will dich Jesus fragen, bist du ganz für mich bereit?“ Im roten Liederheft ist das Lied Nummer 121. Wir singen alle vier Verse.
Wir lesen nun weiter in 1. Mose 19. Es wird mir schwerfallen, heute alles in eine Predigt hineinzupacken. Das wäre Stoff für fünf Predigten.
Lot wird geschleppt werden müssen, ein Bild von unserem Wissensstand. Da läuft ja nichts vorwärts, wo es doch um Tod und Leben geht. Da wird gezogen und geschleppt und erkundigt. Ich kann nicht. Uns ist alles viel zu anstrengend.
Als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach einer zu ihm: „Rette dein Leben, sieh nicht hinter dich, bleibe auch nicht stehen in der ganzen Gegend! Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst!“
Aber Lot sprach zu ihnen: „Ach nein, Herr, siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhalten hast. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten.“
So schlimm ist es, dass wir die Sprache von Gnade und Barmherzigkeit Gottes genau an der falschen Stelle gebrauchen und dann immer meinen, weil Gott gnädig ist, bräuchten wir nicht eilen und uns bewegen. Es könnte mich sonst das Unheil ereilen, dass ich sterbe.
Er sagte: „Siehe, da ist eine Stadt nahe, die ich fliehen kann, und sie ist klein. Dorthin will ich mich retten, ist sie doch klein, damit ich am Leben bleibe.“ Schaut, Hübner hat mal eine Predigt nur über dieses Wort gehalten: „Sie ist noch klein.“ Christen sagen das immer, weil sie meinen, das sei alles harmlos, und ein Fehler sei genauso schlimm, wenn es deiner Fehler ist. Ein kleines Finden sind die schlimmsten Sünden.
Wir meinen mit unserem Beschönigen, sei das Ding schon verharmlost. Aber Gott sieht das doch als das Gleiche an.
Da sprach er zu ihm: „Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast. Eile und rette dich dahin, denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst.“ Daher ist diese Stadt Zoar genannt.
Die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam. Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und alles, was auf dem Land gewachsen war.
Lot’s Frau aber sah hinter sich und wurde zur Salzsäule.
Ich hatte mal einen geologischen Studienbesuch bei einem, der mehrere Jahre Entwicklungsdienst in Jordanien machte, in dieser Gegend am Toten Meer. Er sagte zu mir etwa so: „Ich bin kein Christ und halte sonst nicht viel von der Bibel, aber als Theologe ist das für mich die einzige Erklärung des Phänomens, das wir am Toten Meer beobachten.“
Aber ich lege jetzt den Text weiter, und um den geht es: Abraham machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem Herrn gestanden hatte. Er schaute gegen Sodom und Gomorra und die ganze Gegend und sah, und siehe, da ging ein Rauch auf vom Land, wie Rauch von einem Ofen.
Das geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete. Er gedachte an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.
Neulich besuchte mich mein Bruder mit seiner Frau. Sie haben den schweren Autounfall verfolgt, bei dem er wie durch ein Wunder mit dem Leben davonkam, auch wenn er als Invalid aus dem Berufsleben ausscheiden musste und nur mit großer Mühe Treppen gehen kann.
Als wir zusammensaßen, kam die übliche Frage: „Wie geht es eigentlich dem Unglücksfahrer?“ Denn das bewegt Christen, wenn man das mitmacht, dass ein betrunkener junger Mann mit achtzehn Jahren einen bei Nacht völlig widersinnig rammt.
Versteht der junge Mann um was es geht? Ergreift er das neue Leben? Es war immer interessant, wenn er erzählt hat, wie er versucht hat, diesem Ralf Wieser ein Zeugnis zu sein. Und dann sagt mein Bruder kurz: „Der ist tot.“
Ja, das gibt es doch nicht! Was ist passiert? Er wurde erschossen. Offenbar war er mit seinen Freunden bei Nacht irgendwo unterwegs. Um zwei Uhr haben sie Witze gemacht mit einer Schreckschusspistole, und einer der Kameraden hielt die Schreckschusspistole immer aufs Herz. Deshalb drückte er aber nicht ab.
Da sagt er: „Da ist doch nichts drin, und das ist doch bloß eine Schreckschusspistole.“ Und drückt ab. Offenbar zerstörte der Luftdruck die Herzkranzgefäße, und in wenigen Minuten war dieser junge Ralf im Alter von einundzwanzig Jahren tot.
Wir saßen betroffen beieinander. Es war merkwürdig: Seine Mutter, die einer anderen religiösen Gemeinschaft angehörte, hat sofort bei ihm angerufen. So ein Vertrauen hatte die Familie des Unfallverursachers. Er sagte nur: „Jetzt kann ich Ihnen nicht mehr helfen.“ Furchtbares Wort: „Jetzt kann ich Ihnen nicht mehr helfen!“ Tot. Es gibt ein Zu-spät.
Und das ist immer unheimlich, wo wir doch Sonntag für Sonntag die Gnade und Liebe Gottes verkündigen. Oft haben wir es auch in Diskussionen gefragt: Ist das denn möglich, dass Gott nicht doch noch eine Möglichkeit schafft, vielleicht in seiner großen Liebe?
Sie können die Bibel lesen und aufschlagen, wo Sie wollen: Überall steht drin, es gibt ein Zu-spät. Und dann auf einmal kommt das Gottesgericht.
Ich will jetzt gar nicht das auf irgendwelche Fälle übertragen, sondern auf unser Leben. Sind Sie sich dessen bewusst, dass jede Zeit auch die Zeit des göttlichen Angebots der Gnade ihre Stunde hat? Jede Stunde ist einmal vorüber, sie hat ein Ende – auch die Zeit, wo Gott Ihnen nachgeht, bei Ihnen anklopft und Sie ruft.
Und das ist schlimm, was wir oft in den Kirchen als Christen machen: Wie wir Gottes Liebe und Güte mit Füßen treten und immer sagen: „Das kann doch nicht sein!“ Willst du mir vielleicht Angst machen? Nein, ich will nicht Angst machen, sondern das verkünden, was hier steht.
Es war ja eine Katastrophe, die über Sodom und Gomorra hereinbrach. Gibt es das? Unser Planet ist ja heute auch von mancherlei Katastrophen geschüttelt.
Wie kann das geschehen? Das lässt Gott zu? Wir wissen auch nicht, vor welchen schrecklichen Entwicklungen wir noch stehen. Wir wollen jetzt auch keine Panik machen.
Wir wissen auch nicht, wann unsere Todesstunde kommt, wenn wir vor Gottes Gericht gezogen werden. Ja, manchmal ist es originell, wenn man in Fernsehdiskussionen sieht, wie die Damen und Herren dort in ihren Sesseln sitzen und sagen: „Also das glaube ich nicht, dass der Tod Gottes Gericht sein soll. Überhaupt der Gedanke vom Gottesgericht ist mir so fremd.“
Vor ein paar Tagen in der Theologie, in einer theologischen Diskussion, sagte Fritz Dürrenmatt, Doktor der Theologie: „Nein, die Welt ist in der Evolution begriffen, und es gibt überhaupt kein Gericht Gottes.“ Wie befreiend!
Was die Frage ist, ob Gottes Wort recht hat oder Fritz Dürrenmatt mit seiner Literatur. Großartig, aber in der Frage, wer recht hat, oder Frau Ranke-Heinemann und wie die alle heißen, wer recht hat: Die Liebe Gottes ist groß, aber jede Liebe hat ihre Stunde und ihre Zeit.
Lieber so, als dass nicht nur eine Naturkatastrophe hereinbricht, sondern Gottes Heimsuchung, Gottes Gericht. Und bevor dieses Gericht vollzogen wird, schickt Gott seine Boten und dieses Rettung an, dass sie überall dem Schwere der heutigen Predigt nicht das Wichtigste vergessen: Gott will Sie retten und bietet das an.
Kommen Sie, lassen Sie sich retten! Ganz gleich, wo Sie heute stehen, Gott will etwas Neues aus Ihrem Leben machen. Gott will keinen Menschen umkommen lassen. Natürlich nicht! Aber es ist eine Umkehr nötig, eine Buße, eine Standortveränderung, Kurswechsel, Steuer herumreißen, loslösen, treten heraus.
Es ist schade, dass in unseren Kirchen so wenig zur Entscheidung gerufen wird. Ich komme gerade von der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg, die heute ihren Abschluss hatte. Da war es auch so, dass man einfach sagte: „Nachher bei der Jugendversammlung sollen die sitzen bleiben, die noch ein Gespräch suchen.“
Sicher ein Fehler, dass wir das so wenig anbieten. Aber dann benutzen Sie es doch: Sagen Sie: „Ich möchte das heute mit einem anderen Gespräch noch klarmachen. Ich will mich lösen von Dingen in meinem Leben, die vor Gott nicht richtig sind. Ich will jetzt wirklich einen Einschnitt machen.“
Das ist nötig: das Angebot Gottes. Und weil wir so wenig zur Entscheidung aufrufen, kommt uns das immer so vor, als ob das eine Sonder-Sache wäre. Aber in der Bibel ist das doch das Wichtigste.
Hat Jesus nicht seine Jünger zur Entscheidung berufen? Das Volk, das ihm zuhörte, sagte er: „Ihr müsst euch entscheiden. Es gibt nur ein Entweder-oder. Es gibt keinen Mittelweg.“
Jetzt habe ich drei Dinge, die ich zeigen will. Erstens: eine aufgeschobene Entscheidung. Das betrifft den Neffen Abrahams, den Lot. Er hat die Entscheidung lange vor sich hingeschoben, dass Gott von ihm ein ganzes Jahr will. Nun geht das Jahr bei uns so ähnlich.
Deshalb möchte ich einmal den Lot verteidigen, dass wir es uns nicht leicht machen. Da war ein prächtiger Mann. Er war ja mit Abraham ausgezogen, hatte große Opfer gebracht. Er war ein Mann, der auch mit Gott lebte. Er hat sich nie gegen Gott entschieden.
Das ist uns ja oft schon ein Trost, dass wir sagen: „Ich habe doch nichts gegen Gott.“ Wie wenn das das Wichtigste wäre. Er hat sich nie eindeutig für Gott entschieden, und das war seine Not. Er hatte ein Glaubensleben Second-Hand, wissen Sie, so ein Abklatsch, nur er hat das nur geerbt, aber nicht selbst erlebt. Er ist nur mitgelaufen, mitgezogen, es war nicht original von ihm.
Und warum hat er auch gar kein Opfer bringen können? Er war nur ein Mitläufer. In dem Augenblick, als das Gericht anbricht, weiß man gar nicht, wo man Lot richtig einordnen soll. Gehört er nach Sodom? Oder gehört er nicht nach Sodom? Wie ist das bei Ihnen? Gehören Sie zur Welt über dieser Zone Gottes in Brand oder sind Sie aus dem Feuer zu retten?
Ich sehe lauter gute Motive, warum Lot sich so sehr anpasste. Lassen Sie mich mal versuchen, ob er vielleicht so argumentiert und gesagt hat: „Ich möchte doch den Leuten von Sodom nur recht entgegenkommen, damit ich dort auch Leute für einen Hauskreis einladen kann und damit ich ein rechter Zeuge des Evangeliums sein kann.“
Dasselbe ist richtig daran. Man kann ja nur in der Umgebung, wenn man den Menschen ein Freund ist, das Evangelium auch richtig sagen. „Ich will nicht so ein komischer Überchristlicher sein, ich möchte einer sein, der den Leuten auch ein bisschen mehr nahekommt.“
Das ist ja richtig, das ist ja nicht schlecht, wenn man auch in die Welt hineinpasst. Und wir alle passen ja hinein. Ich habe keine Sorge, dass einer von Ihnen sich nicht ausreichend um die Belange dieser Welt kümmert.
Das Schwere ist ja, dass er offenbar seinen Mitbewohnern den Ernst der Entscheidung für Gott verschwiegen hat. Er muss das ja nicht mit bitterböser Miene sagen, er muss es ja nicht mit grimmigem Gesicht sagen. Warum hat er das seinen Mitmenschen nicht sagen können? Gott will dein ganzes Jahr, und wenn du dich nicht ganz für Gott entscheidest, bist du verloren.
Lot war damals der Platz, wo die Stadträte waren, und das heißt, er wurde als ein Fremdling, als ein Gastarbeiter zu hohen Ehren gebracht. Er hatte viel Vertrauen erworben in der Stadt. Das ist ja auch nicht schlecht.
Aber war das nur deshalb gekommen, weil er den Anstoß des Ärgernisses des Evangeliums verschwiegen hat? Das könnte ja sein, dass wir überall nur deshalb geduldet sind, weil wir letztlich das verschweigen. Das scheidet nicht. Das geht nicht durch Mark und Bein, weil wir Sünder nicht zünden, weil wir auch nicht um Menschen ringen und sagen: „Das kann nicht bestehen!“
Nicht anklagen, nicht besserwisserisch, sondern unter vier Augen mit den Menschen leiden. Denn alle lieben sie, dass sie verstehen: Es geht uns nicht um Verurteilen, sondern als Betroffene, die sagen: „Wir sind doch selber solche, die nur durch Gottes Gnade gerettet werden.“
Und das Wort hat offenbar Lot nicht gesagt. Das wird nicht ein guter Mann gewesen sein, das sieht man daran, dass er die Fremden aufnahm. Denn das war so dumm nicht üblich. Lot ging den Fremden entgegen und nahm sie sofort in sein Haus auf. Es war eine ähnlich große Gastfreundschaft, wie sie sonst nur Abraham zeigte.
Man sieht, dass Lot etwas vom Glauben lebte, aber er war ein stummer Diener Gottes. Er hat seinen Mitmenschen nichts weiter gesagt. Kümmern Sie sich auch um andere, um Menschen außerhalb? Das ist ja oft auch in unseren Gottesdiensten so, dass wir uns nur um uns selbst kümmern und um die, die wir kennen. Auf den anderen helfen wir nicht.
Freude zur Erfahrung der Nähe Gottes: Lot hat diese fremden Männer bei sich aufgenommen. Da bricht der ganze Hass der Bürger von Sodom los. Wenn Sie wissen wollen, was in Sodom so schlimm war, dann sehen Sie, wie Menschen, wenn sie einmal Gottes Ordnungen verlieren, so leicht jeden Maßstab verlieren.
Wenn nur noch unser eigenes Ich die Mitte unseres Handelns bildet, bestimmen wir, was gut und böse ist. Und auf einmal kommt der Hass auch zum Vorschein.
Es wird sichtbar, dass Lot nie ein Bürger Sodoms geworden war. Das war ja nur töricht. In dem Augenblick fallen sie über ihn her: „Du bist ein Fremdling, und du möchtest uns was sagen? Du willst über uns regieren? Lass uns bloß in Ruhe!“
Sie wissen, warum das Evangelium immer wieder als ein Fremdkörper empfunden wird und warum Sie Feindschaft erleben, auch in Ihrem Kollegenkreis, auch wenn Sie es noch so geschickt machen. Aber wir sollten das tun, weil doch auch Jesus so viel Feindschaft erlebt hat.
Lot hatte eigentlich mit seiner Anschleichtaktik gar nichts für Gott erreicht. Es ist schwer, wie Lot nicht einmal die Boten Gottes erkannte. Auch Lot hat sie nicht erkannt, aber im Dienst der Liebe hatte er ohne Wissen Engel beherbergt.
Eine Stadt, die zum Untergang reif ist, wird das Wort Gottes gar nicht mehr kennen und hören und nicht verstehen und wird es von sich weisen.
Es ist erschütternd, wie das sichtbar wird, was in Sodom im Herzen der Menschen lebte. Aber das Schwere: Lot ist mittendrin, weil er die Entscheidung, die klare Scheidung, die klare Trennung aufschob.
Er hat sich zwar persönlich nicht an der Sünde beteiligt, aber er war ein stummer Mann, der nicht den Mut hatte, sich klar dagegen zu wenden gegen das Unrecht, das um ihn herum geschah.
Noch einmal, nicht besserwisserisch, nicht verurteilend, sondern in Liebe um Menschen ringen: Nein, so waren wir nicht in Sodom. Lot hat die Entscheidung aufgeschoben, obwohl es um die Stunde des Rufes Gottes geht, wo man umkehren muss.
„Verstockt eure Herzen nicht!“, solange es heute heißt, wo man die Stimme Gottes hören kann.
Jetzt sehen wir aber noch zum Zweiten: die nicht ernst genommene Entscheidung. Der Schwiegervater geht zu seinen Schwiegersöhnen und sagt: „Leute, packt eure Sachen, wir müssen raus, Sodom wird untergehen!“
Nun, die Schwiegersöhne waren so anständige Schwiegersöhne, wie ich sie kenne. Sie waren vornehm umgegangen mit dem alten Herrn und haben dann gesagt: „Also, sie drücken ein bisschen herum.“ Aber schließlich nahmen die Schwiegersöhne den Ruf ihres Schwiegervaters nicht ernst, und es war ihnen lächerlich.
Das versteht man doch gut: Die Welt dreht sich doch munter weiter. Was soll denn auch geschehen? Da gibt es mal Katastrophen, das ist doch nicht so schlimm. Aber wir werden das Ding schon schaukeln. So schlimm war das alles nicht kommen.
Und man muss ja nicht gleich das Schlimmste befürchten. Schwiegervater bekommt einen Anfall, in Panik. Bleib mal bitte, fast einen Nervenzusammenbruch, nicht so ungeduldig.
Kircher hat einmal das Bild geprägt von dem „Hans Wurster“, Possenreißer aus der Oper, der kurz vor seinem Auftritt erlebt, wie hinter der Bühne ein Feuer ausbricht. Dann springt er schnell vor den Vorhang und ruft in das Publikum hinein: „Feuer! Feuer!“
Und die Leute lachen. Es ist wunderbar, weil er dabei so witzig ist. Dann sagt er ernst: „Springt wirklich diese tolle Nummer!“ So gut war er noch nie, wie heute.
Heute sieht er richtig überzeugend aus, und der ruft „Feuer!“, und die Leute lassen sich immer weiter hineintreiben in einen Lachrausch, bis die Ausgänge nicht mehr zu passieren sind.
Man kann sich auch so witzig darüber äußern und sagen: „Ist das wirklich so ernst heute? Muss man sich denn retten lassen?“
Mir wird es oft schwer, wie vielen Menschen man den Ruf des Evangeliums vorlegt, bis sie ihn sterbend bitten.
Mir geschieht das häufig bei Gemeindegliedern: „Ach, Sie dürfen doch jetzt die Oma nicht besuchen, da hat ja die Oma Angst vor dem Sterben.“
Wie sind die letzten Stunden des Todes? Kein Ohr für Gott!
Und wie ist es bei Ihnen? Hören Sie diesen Ruf? Nehmen Sie ihn ernst?
Und er klingt aus dem Mund Jesu ja überhaupt nicht anders.
Man kann ja kaum mehr schlafen, wenn man das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus zurückliest. Der reiche Mann ruft aus der Qual und sagt: „Findet doch wenigstens Boten zu meinen Brüdern, damit die gewarnt sind!“
Und Abraham sagt: „Sie haben die Schrift ja, aber sie lesen sie doch nicht!“
Wer das Wort Gottes in seinem ganzen ernsten Anspruch verwirft, hat keine Rettungsmöglichkeit mehr.
Ernst des Wortes Jesu: Warum ich denn das Gericht Gottes? So schwer steht hier: „Das Geschrei ist vor Gott gekommen.“ Steht auch in Kapitel 18.
Als Gott Abraham den Plan enthüllt, da steht auch: „Es ist das Geschrei im Vers 20 von Kapitel 18, ein großes Geschrei über Sodom. Kummer ist zu mir gekommen, dass ihre Sünden sehr schwer sind.“
Was ist denn das für ein Geschrei? Es ist das Schreien des Unrechts, das Schreien der Unterdrückten.
Wie viele Menschen in Sodom waren auf die Seite gedrückt, ja nicht bloß in Filmen? Wenn wir uns der Nöte der Welt annehmen, auch hier in der Gemeinde, hören wir das Schreien der Hungernden, Obdachlosen, Flüchtlinge. Dass wir nur Menschen der Liebe sein können.
Das Geschrei kommt vor Gott aus der Welt.
Ich habe den Eindruck, unser reicher Westen hat noch gar nicht gemerkt, wie Gott in unserer Welt leidet. Doch eine Welle des Unrechts.
Wenn man unsere Kunden ansieht und dann die anderen Menschen in ihrer Not sieht, das Geschrei ist für mich gekommen. Wie die Gottesordnungen mit Füßen getreten werden. Wie es in unserem Land so ist, dass die Liebe in vielen erkaltet.
Eine nicht ernst genommene Entscheidung.
Und Lot selbst schiebt die Entscheidung noch vor sich hin und lässt sich nur schleppen. Er nimmt sie nicht ernst. Bevor doch der Tag anbricht, muss er nur noch draußen sein aus dieser Stadt.
Jetzt ist es nötig, dass man sein Heil ergreift – jetzt! Man kann es nicht verschieben.
Wenn viel in meinem Leben am Sterbebett gestanden hat, habe ich, wenn ich recht sehe, nur zweimal in meinem Leben erlebt, dass Menschen sich auf dem Sterbebett bekehrt haben. Sie können es nicht verschieben, es muss heute sein, jetzt noch ein letztes Mal.
Es ist eine Entscheidung.
Es gibt eine Entscheidung mit geteiltem Herzen. Das ist die Frau von Lot. Sie ist ausgezogen mit ihrem Mann. Sie hat sich schleppen lassen, stützen und ziehen lassen.
Es gibt ja so viele Gründe, warum man sich jetzt nicht entscheiden kann: Nach dem Gottesdienst muss gleich das Essen gekocht werden, und dann sind so viele andere Verpflichtungen. Dann verschiebt man das auf irgendeine andere Stunde und vergisst das.
Aber diese Boten Gottes lassen keine Zeit. Jetzt ist es nötig. Jetzt bring dein Leben in Ordnung.
Aber das schaut diese Frau von Lot zurück. Was steckt denn dahinter, dass sie dort stehen bleibt und unter das Gericht Gottes fällt und umkommt?
Weil man im Gericht Gottes nicht zuschauen kann und das ist uns verwehrt. Wir können nicht hinstehen und sagen: „Die Abläufe der Weltgeschichte haben folgenden Sinn im Gericht Gottes!“
Wir sind nicht Zuschauer. Man kann nicht hinstellen und klatschen: „Ah, das haben wir aber verdient da drin, und ich stehe draußen!“
Man kann nur draußen stehen wie Abraham, der kniend vor Gott bittet.
Und lassen Sie die Finger davon überhaupt etwas zu deuten. Sie können nur sagen: Gottes Gerichte gehen über die Welt, aber nur die betroffenen Menschen hören und wissen in ihrem Leben: Ich verstehe den Anruf Gottes, auch in Krankheit und Katastrophen, auch in Not und Leid, wie Gott mich ruft und mein Leben retten will.
Aber noch etwas anderes ist wichtig: Diese Frau von Lot schaut zurück, weil sie ja ihr schönes Haus sieht.
Jetzt haben sie gerade noch im letzten Sommer die Räume frisch tapeziert. Man schaut noch einmal zurück.
Meine Oma war so eine patente Frau. Sie erzählte uns Kindern immer so schön und sagte: „Die Frau Lot guckt zurück und wird zur Salzsäule.“
So war das Jahr vor siebzig Jahren mein Weißzeugschrank nicht. Aber das ist ja so eine Sache, wenn man zurückblickt, sagt man: „Was nehme ich mit?“ Man nimmt mit in die Ewigkeit.
Man nimmt sich selbst mit, oder man geht verloren.
Lot trifft ja auch den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt: „Ich kann mich nicht retten.“ Er dachte da an seinen herzlichen Dank, nicht also schon zu knapp.
Er sagt: „Ich komme da nicht richtig vorwärts. Keiner kann sich retten.“ Lot hat recht. Aber Gott will retten.
Und Lot, du musst dich aber retten lassen. Du musst nichts anderes tun, als dich ganz in die Hände Gottes zu geben.
Sag mir jetzt nie: „Mein Leben!“ und löse mich von den Dingen, die mich wegreißen von dir.
Was haben Sie jetzt in Ihrem Herzen, was Sie bindet, was Sie lähmt im Gehorsam? Was ist das, wo Sie gefangen sind, wo Sie beherrscht werden und wo dunkle Mächte Gewalt über Sie haben?
Jesus hat von Lot gesprochen, nur deshalb will ich das noch erwähnen, wenn Sie eine Bibel haben: Lukas 17,8 und 20.
Nicht dass Sie meinen, das wären alte Mythen. Jesus sagt: „Es wird sein wie in den Tagen Lots. Es wird nochmal so sein. Zwei werden malen auf einer Mühle und sie werden feiern. Und dann, den Tag, als Sodom unterging, hat niemand daran gedacht, außer die paar, die die Boten Gottes vorher rufen konnten.“
Es gibt eine Rettung, das ist das Wunderbare!
Es gibt eine ewige Errettung. Das gibt es. Das ist unser Gott, der uns heimbringen will zu sich in sein ewiges Reich, das uns ganz geborgen macht, so dass Tod und alle Schrecken des Gottesgerichts uns nicht mehr treffen können.
Ergreife das ewige Leben, dazu bist du berufen. Pack zu!
Ich habe noch nie einen Bergsteiger in den Bergen gesehen, der das Seil so lässig packt wie es Christen oft ihr Heil sonder packen. Packt fest, an der Anwendersicht, hochziehen wollen.
Wollen wir es wagen? Es ist wohl wagen, werden gründlich dem absagen, was aufhält und beschwert. Weil du bist uns zu klein.
Wir gehen durch Jesus’ Leiden hin in die Ewigkeit.
Weltprobleme sind groß, aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich einmal in der Ewigkeit bei Jesus bin.
Es wäre furchtbar, wenn nur einer aus unserer Mitte nicht dabei wäre.
Haben Sie Ihre Errettung festgemacht?
Amen.
Und singen wir das Lied von Ter Stegen: Gott ruft noch, sollt ich nicht endlich hören, Nummer 270.
Wir singen jetzt die Verse eins bis vier.
Ja, wir beten: Du barmherziger Herr, wir können nur uns wundern über deine Geduld, über deine Langmut und Liebe, dass du uns noch nicht abgeschrieben hast, obwohl wir dich so oft enttäuscht haben.
Wir waren hier so oft ungehorsam und haben es immer wieder auf die lange Bank geschoben mit der Nachfolge, mit der Bereinigung des Lebens.
Und du suchst die ganze Welt. Du bist für alle Menschen gestorben, und deine Einladung ergeht an alle.
Uns bedrückt es, wie dein Einladungsruf oft nur zur Zulässigkeit verführt und Menschen erst recht meinen, das hätte noch lange Zeit.
Vergib uns, wo wir mit deiner Gnade so gespielt haben.
Und so ist uns jede Stunde unseres Lebens ein Wunder deiner Güte und Gnade, dass du uns noch leben lässt bis heute, dass du uns Umkehr anbietest, dass du heute bei uns anklopfst.
Und du bringst ja die Freude mit, die Freude eines neuen Lebens, den Frieden der völligen inneren Harmonie, der Vergebung und Heilung.
Du willst wiederherstellen, was die Sünde zerbrochen hat, und wo du wirkst, da wird alles neu und gut.
Ja, wir wollen dir jetzt Raum geben bei uns und bitten, dass du einkehrest.
Gleichzeitig wollen wir auch bitten für unsere Welt, auch für die Krisenregionen dieser Welt.
Wir bitten dich für den Nahen und Mittleren Osten, für die Völker.
Koch auch für die Regierenden, die jetzt schwere Entscheidungen zu fällen haben.
Du hast in unserem Land den Frieden erhalten.
Du schenkst unserem Land, ohne dass wir es begreifen, Einheit.
Gib doch ein geistliches Erwachen, dass Menschen dich suchen und sich an Neuem lassen.
Aber ich bitte dich auch für so viele Menschen, die in großer Not sind.
Lass du unsere Hilfen ankommen und Liebe und Hilfe sein.
Sei mit denen, die dort wirken, gebe ihnen Kraft und Mut.
Auch mit allen, die in auswegloser Lage sind, sei du ihnen nahe und stärke sie.
Du kannst Menschen gewiss und fröhlich machen, auch gerade da, wo äußerlich Unruhe und Not ist.
Gib uns selbst diesen Glaubensfrieden, der höher ist als alle Vernunft.
Darum bitten wir dich auch für die vielen Kranken.
Du kannst wunderbar wirken und auch Wunder tun.
Aber auch wenn du schwere Wege gehst, kannst du uns so groß werden lassen, dass wir weiter blicken als nur bis an die Enden der sichtbaren Welt, sondern dass wir uns freuen auf die neue Welt, zu der du uns rufst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Wir singen noch den siebten Vers vom Lied Nummer 270.
Jetzt brauchen Sie den grünen Notizenzettel, der wurde vorhin schon verteilt. Wer ihn nicht hat, er ist für alle Gäste auch wichtig, dann sind Sie nicht informiert. Da stehen alle wichtigen Sachen drauf.
Ich habe ein paar Sachen bekannt zu geben, aber das Wichtige steht auf dem Notizenzettel. Den brauchen Sie also unbedingt, auch wegen des nächsten Gottesdienstes.
Freizeit Friolzheim, das ist so ein gelbliches Blatt, das ist schön.
Ende September lade ich Sie ein von Freitagabend bis Sonntag: Tage der Bibel und der Gemeinschaft.
Wenn Sie nicht wissen, wie das ist, eine Freizeit, gucken Sie, dass Sie gerade dann dabei sind. Das ist für Sie sehr schön.
Da liegt auch ein Verzeichnis auf mit den Kreisen und Gruppen, alle Gruppen und Kreise sind drin.
Leider habe ich einen Hauskreis vergessen, den Tegeler Hauskreis, also aus Tegel. Da muss ich mich dann fragen.
Dann kriegt er die Adresse. Ruthard oder rufen Sie unter „Gut“ an. Hat ein Telefonbuch in Degerloch.
Das passiert mir eben, ich habe das selber getippt. Verzeihen Sie, aber das kommt dann vor.
Aber die übrigen sind alle drin, und das ist so wichtig, auch jetzt, wenn man dann irgendjemanden, der sich in der Gemeinde ein wenig auskennen will, diesen achtseitigen Zettel mit den Kreisen und Gruppen, Wegweiser durch die Gemeinde, hat.
Wir haben jetzt auch die Mappen für die Gemeindediensthelfer gerichtet. Da bin ich ganz arg dankbar.
Wir haben immer eine Reihe unbesetzter Bezirke. Das sind ja nicht so große Bezirke, aber uns ist wichtig, dass wir auch die hier wohnenden Menschen einladen.
Unsere Jugendfreizeiten kommen ja wieder zurück. Sie hatten auf der Hinfahrt das Pech, dass es unheimlich viel Stau in Jugoslawien gab.
Jetzt haben sie mich gebeten, ich soll doch hier mitteilen, sie würden schon am Freitagabend zurückfahren und am Samstagmittag ankommen.
Das möchte ich aber bewusst nicht so weitergeben, wie ich den Auftrag bekommen habe, denn der Busfahrer, der die Nachricht überbrachte, hat sechsunddreißig Stunden für die Rückfahrt mit dem leeren Bus gebraucht.
Ich denke, dass wir im vollen Bus vielleicht noch ein paar Stunden länger brauchen.
Ich sage ja immer: Kein Arbeitgeber dürfte das von seinen Mitarbeitern verlangen, dass jeder sich im Urlaub freiwillig so etwas zumutet.
Also sie fahren zwar am Freitagabend ab, aber wenn es dann nachts zwölf Uhr wird oder zwei Uhr, rufen Sie nicht alle bei der Polizei an.
Das kann also sicher gut Sonntagmittag werden, bis sie ankommen.
Das ist ja schön, dann haben sie was zu erzählen.
Also es ist gar nichts passiert, sondern das sind die Staus, die es jetzt eben gibt in Jugoslawien an diesem Samstag und Sonntag.
Ich glaube, so haben Sie es verstanden. Nur dass keine Unruhe ausbricht.
Wir wissen, Sie sind unter dem Schutz Gottes, und was Besseres kann man sich an Versicherung heute nicht mehr wünschen.
Entschuldigen Sie die anwesenden Versicherungsvertreter, aber die sagen: „Das stimmt, gell, Werner? Das stimmt so!“
Wir feiern das Abendmahl im Anschluss an diesen Gottesdienst. Das war gewünscht worden, auch hier vor dem Altar.
Das dauert dann länger. Da möchte ich Sie nur darauf hinweisen.
Aber wir haben ja heute Zeit, weil wir keinen zweiten Gottesdienst haben. Sonst müssten wir es ja immer im Gottesdienst feiern.
Ich darf Sie aber noch bitten, dass Sie auch in Ihrer Nähe wieder die grüßen, die Sie nicht kennen.
Ich habe hoch Erwin Schempp getroffen. Wo sitzt ihr denn da? Der Erwin stimmt, das ist einer der Gründungsmitglieder von der Hofacker-Bewegung.
Erwin, das waren Zeiten, ja, mit wenigen begonnen, Furtbach-Haus, und Gott hat seinen Segen gegeben.
Das ist doch herrlich, da sitzt man in der Nähe und ist viel zu kühl, als dass man richtig grüßen würde.
Neulich sagte jemand zu mir: „Der hat die Wärme eines Kühlschranks.“
Also ich hoffe, dass Sie ein bisschen mehr Wärme aufbringen, wenn Sie auch nebeneinander sitzen und dann grüßen und aufeinander zugehen und den Neuen helfen, wie man die Materialien findet.
Unser Opfer heute ist für unsere Arbeit der christlichen Fachkräfte international.
Man macht die Beobachtung, dass manche den Gottesdiensten gar nicht wissen, dass wir mit dieser Arbeit besonders verbunden sind.
Ich selber arbeite da in meiner Freizeit mitten in beiden Werken: Hilfe für Brüder und Christliche Fachkräfte international.
Da liegen hinten auch so Blätter auf.
Wir haben jetzt sechzig Leute draußen, also das ist ein Wunder beim ganz, ganz kleinen Spenderkreis, und dazu gehört diese Gemeinde mit ihrer Liebe.
Wir haben letzte Woche einen Brief bekommen von Esther und Klaus Werz.
Er ist Ingenieur für Metallsachen und ist nach Haiti gegangen, in das chaotische Haiti, wo immer man liest von Bürgerkrieg.
Wenn Sie in Haiti ankommen, da liegt schon so ein Schweißgeruch darin, Menschen über Menschen, alles wuselt. Noch dicker Reis in der Schulstraße, und alle so mit nacktem Oberkörper, die schleppen ihre Lasten.
Sie wollen eine Lehrlingswerkstatt machen, um junge evangelische Christen auszubilden.
Sie haben dann einen Caterpillar besorgt und alles geregelt, dass er ihnen die zweihundert Meter da die Baugrube aushebt, wo sie die Werkstatt machen.
Alles war fertig, und der Fahrer hat seinen Lohn schon zugesagt bekommen.
Dann kam der katholische Priester vorbei und sagte: „Aber nicht für die Evangelikalen!“
Die Evangelischen: „Nein!“
Und dann sagt Klaus Werz in seinem Brief: „Wir haben es erschütternd erlebt, wie hier Freunde leiden.“
Dabei ist es ein Katholizismus, der ganz anders ist als unserer.
In Haiti sind neunzig Prozent der dortigen getauften Menschen praktizierende.
Dort gibt es die schlimmsten okkulten Belastungen, die es gibt.
Und wo die Stimme des Evangeliums hinkommt, schrieb Klaus Werz in seinem Brief, junger Mann kann keine Oberschule besuchen, wird er ausgesperrt sein.
Und es gibt da Leute draußen, die sagen: „Wir wollen diesen jungen Christen eine Chance geben.“
Ich finde es so schön, dass Sie auch hinter diesen Mitarbeitern draußen stehen, dass Sie für solche Leute beten.
Verwirrt Sie natürlich, sagen Sie: „Das sind jetzt so viele. Jetzt sind Chucks tropisch und Honecker sind wieder draußen.“
Das habe ich bei der Predigt vergessen. Ich vergesse immer noch etwas bei der Predigt, wie die Frau Honig oder auf dem Flughafen war und er: „Das ist meine Frau!“
Mich berührt es, wenn man alles zurücklässt, alles zurücklässt und einfach dorthin geht, wo der Herr will.
Wir sagten uns beide nach der Rückfahrt vom Flughafen: „So müsste man brechen mit manchen Dingen unseres Lebens und ganz frei sein für Gott.“
Ich sage: Toll, dass Leute heute hinausgehen und den Dienst ohne dass sie das in Liebe mittragen.
Vielen Dank.
Getraut werden nächsten Samstag: Michael Zaremba, Student der Theologie aus Pleidelsheim, und Annegret Scheffbuch, Studentin der Pädagogik aus der Spitzenburgstraße 13.
Am Samstag um 13:30 Uhr.
Und das ist so schön, dass nicht nur ein solches junges Paar, sondern wir alle unter dem Segen Gottes stehen, wenn wir in den Bahnen Gottes gehen.
Wir wollen uns segnen lassen von Gott.
Herr, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Die Ankunft der Engel in Sodom und Lots Gastfreundschaft
Wir haben heute einen langen Predigttext, deshalb möchte ich aus 1. Mose 19 die ersten Verse lesen. Der Predigttext umfasst das ganze Kapitel 19 von 1. Mose, das den Untergang von Sodom beschreibt.
Die zwei Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot saß jedoch dumm unter dem Stadttor. Als er die Engel sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde. Man weiß, dass Lot der Neffe Abrahams war. Er lebte in dieser gottlosen Stadt, die von Menschen bewohnt wurde, die sich nicht an Gottes Ordnungen hielten. Sie waren böse.
Lot spricht nun zu den fremden Männern, seinen Gästen: „Liebe Herren, kehrt doch im Hause eures Knechtes ein und bleibt über Nacht. Lasst eure Füße waschen, brecht frühmorgens auf und zieht eure Straße.“ Doch sie antworteten: „Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben.“ Sie wussten warum.
Dann nötigte Lot sie sehr, und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Lot bereitete ihnen ein Mahl, backte ungesäuerte Brote, und sie aßen. Aber ehe sie sich hinlegten, geschah Folgendes...
Die Gewalt und Blindheit der Stadtbewohner
Die Männer der Stadt waren so dumm und umgaben das Haus. Jung und alt kam das ganze Volk aus allen Enden herbei und riefen Lot zu: „Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, damit wir uns über sie hermachen können!“
Lot ging zu ihnen heraus vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu. Er sprach zu ihnen: „Ach, liebe Brüder, tut ihnen nichts Böses! Es ist schon komisch, dass ich die Leute von Sodom als Brüder bezeichne – was immer das auch bedeuten mag. Ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann kennen. Ich will sie herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt.“
Ich möchte gleich hinzufügen, dass das Entsetzliche, das die Bibel schildert, auch alle Schandtaten umfasst, die Menschen tun, die sich von den Ordnungen Gottes entfernen. Aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Daches gekommen.
Sie aber sprachen: „Weg mit dir!“ und sagten auch: „Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wir wollen dich noch übler plagen als jene!“ Sie drangen auf Lot ein. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten, griffen die Männer hinaus, zogen Lot zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.
Sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, klein und groß, mit Blindheit, so dass sie aufgaben, die Tür zu finden. Die Männer sprachen zur Lot: „Hast du hier noch einen Schwiegersohn, Söhne, Töchter oder wen sonst du in der Stadt hast? Führe sie weg von dieser Stätte, denn wir werden diese Städte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem Herrn, der uns gesandt hat, sie zu verderben.“
Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter heiraten sollten: „Macht euch auf und geht aus diesem Ort! Denn der Herr wird diese Stadt verderben.“ Aber es war ihnen lächerlich.
Als nun die Morgenröte aufging, sprachen die Engel zu Lot: „O, eile! Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt!“ Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus. Erst draußen vor der Stadt ließen sie ihn los.
Wir wollen jetzt das Lied singen, das in den letzten Jahren auch in den Jugendgruppen so viel Eingang gefunden hat: „Heute will dich Jesus fragen, bist du ganz für mich bereit?“ Im roten Liederheft ist es Lied Nummer 121, alle vier Verse.
Wir lesen nun weiter in diesem Kapitel, 1. Mose 19. Es wird mir heute schwerfallen, alles in eine Predigt hineinzupacken. Das wäre Stoff für fünf Predigten. Wie Lot geschleppt werden muss – ein Bild für unseren Wissensstand. Da läuft ja nichts vorwärts, obwohl es doch um Tod und Leben geht. Da wird gezogen und geschleppt und erkundigt, und alles ist uns viel zu anstrengend.
Als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach einer: „Rette dein Leben, sieh nicht hinter dich und bleibe auch nicht stehen in der ganzen Gegend! Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst!“ Aber Lot sprach zu ihnen: „Ach nein, Herr! Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhalten hast. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten.“
So schlimm ist es, dass wir die Sprache von Gnade und Barmherzigkeit Gottes genau an der falschen Stelle gebrauchen. Und dann meinen wir immer, weil Gott gnädig ist, bräuchten wir uns nicht zu beeilen und zu bewegen. Es könnte mich sonst das Unheil ereilen, dass ich sterbe.
„Siehe, da ist eine Stadt nahe, die ich fliehen kann, und sie ist klein. Dorthin will ich mich retten, ist sie doch klein, damit ich am Leben bleibe.“ Schaut, Hübner hat mal eine Predigt nur über dieses Wort gehalten: „Sie ist noch klein“ – sagen Christen immer, weil sie meinen, das sei harmlos. Aber ein Fehler ist genauso schlimm, wenn es dein Fehler ist. Ein kleines Finden sind die schlimmsten Sünden. Wir meinen, mit unserem Beschönigen sei das Ding schon verharmlost, aber Gott ist das doch das Gleiche.
Da sprach er zu ihm: „Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast. Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst.“ Daher ist diese Stadt Zoar genannt.
Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam. Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra und vernichtete die Städte und die ganze Gegend, alle Einwohner der Städte und alles, was auf dem Land gewachsen war.
Lot’s Frau aber blieb zurück und wurde zur Salzsäule.
Ich hatte mal einen geologischen Besuch in Stuttgart, der mehrere Jahre Entwicklungsdienst in Jordanien gemacht hat, in dieser Gegend am Toten Meer. Er sagte zu mir etwa so: „Ich bin kein Christ und halte sonst von der Bibel nicht viel, aber als Theologe ist für mich das die einzige Erklärung des Phänomens, das wir am Toten Meer beobachten.“
Aber ich lege den Text weiter und um den geht es: Abraham machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem Herrn gestanden hatte, und sah das Angesicht Gottes gegen Sodom und Gomorra und die ganze Gegend. Und siehe, da ging Rauch auf vom Land, wie Rauch von einem Ofen. Das geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete.
Er gedachte an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.
Neulich besuchte mich mein Bruder mit seiner Frau. Sie haben ja verfolgt, dass er einen schweren Autounfall hatte und wie durch ein Wunder mit dem Leben davonkam – auch wenn er nachher als Invalid aus dem Berufsleben ausscheiden musste und nur mit großer Mühe Treppen gehen kann.
Als wir zusammensaßen, kam die übliche Frage: „Wie geht es eigentlich auch dem Unglücksfahrer?“ Denn das bewegt Christen, wenn man das mitmacht, dass ein betrunkener junger Mann mit achtzehn Jahren einen bei Nacht völlig widersinnig rammt. Versteht der junge Mann, um was es geht? Theodor, umgreift er das neue Leben?
Es war immer interessant, wenn er erzählt hat, wie er versucht hat, diesem Ralf Wieser ein Zeugnis zu sein. Und dann sagt mein Bruder kurz nur: „Der ist tot.“ Ja, das gibt es doch nicht! Was ist passiert?
Er wurde erschossen. Offenbar war er mit seinen Freunden bei Nacht irgendwo unterwegs, und um zwei Uhr haben sie Witze gemacht mit einer Schreckschusspistole. Einer der Kameraden hielt die Schreckschusspistole immer aufs Herz. Deshalb sagte er: „Drück aber nicht ab!“ Da sagte er sich: „Da ist doch nichts drin, und das ist doch bloß eine Schreckschusspistole.“ Und drückte ab.
Offenbar zerstörte der Luftdruck die Herzkranzgefäße, und in wenigen Minuten war dieser junge Ralf im Alter von einundzwanzig Jahren tot.
Wir saßen betroffen beieinander. Seine Mutter, die einer anderen religiösen Gemeinschaft angehörte, hat sofort bei ihm angerufen. So ein Vertrauen hatte die Familie des Unfallverursachers. Und er sagte nur: „Jetzt kann ich ihnen nicht mehr helfen.“ Furchtbares Wort: „Jetzt kann ich ihnen nicht mehr helfen.“ So tot, es gibt ein Zu-spät.
Das ist immer unheimlich, wo wir doch Sonntag für Sonntag die Gnade und Liebe Gottes verkündigen. Oft haben wir es auch in Diskussionen gefragt: Ist das denn möglich, dass Gott nicht doch noch eine Möglichkeit schafft, vielleicht in seiner großen Liebe?
Sie können die Bibel lesen und aufschlagen, wo Sie wollen – überall steht drin: Es gibt ein Zu-spät. Und dann auf einmal kommt das Gottesgericht.
Ich will das jetzt gar nicht auf irgendwelche Fälle übertragen, sondern auf unser Leben. Sind Sie sich dessen bewusst, dass jede Zeit auch die Zeit des göttlichen Angebots der Gnade hat? Jede Stunde ist einmal vorüber, sie hat ein Ende, auch die Zeit, wo Gott Ihnen nachgeht, bei Ihnen anklopft und Sie ruft.
Und das ist schlimm, was wir oft in den Kirchen als Christen machen: Wie wir Gottes Liebe und Güte mit Füßen treten und immer sagen: „Das kann doch nicht sein! Willst du mir vielleicht Angst machen?“ Nein, ich will nicht Angst machen, sondern das verkünden, was hier steht.
Es war ja eine Katastrophe, die über Sodom und Gomorra hereinbrach. Gibt es das? Unser Planet ist ja heute auch von mancherlei Katastrophen geschüttelt. Wie kann das geschehen? Das lässt Gott zu.
Wir wissen auch nicht, vor welchen schrecklichen Entwicklungen wir noch stehen. Wir wollen jetzt keine Panik machen. Wir wissen auch nicht, wann unsere Todesstunde kommt, wenn wir vor das Gericht Gottes gezogen werden.
Es ist manchmal originell, wenn man in Fernsehdiskussionen sieht, wie die Damen und Herren dort in ihren Sesseln sitzen und sagen: „Also das glaube ich nicht, dass der Tod Gottes Gericht sein soll. Überhaupt der Gedanke vom Gottesgericht ist mir so fremd.“
Vor ein paar Tagen in einer theologischen Diskussion sagte Fritz Dürrenmuth, Doktor der Theologie: „Nein, die Welt ist in der Evolution begriffen, und es gibt doch überhaupt kein Gericht Gottes.“ Wie befreiend!
Die Frage ist, ob Gottes Wort recht hat oder Fritz Dürrenmuth. Seine Literatur ist großartig, aber in der Frage, ob er recht hat oder Frau Ranke-Heinemann und wie sie alle heißen – auf die Recht haben, die Liebe Gottes ist groß, aber jede Liebe hat ihre Stunde und ihre Zeit.
Lieber so dumm, dass nicht nur eine Naturkatastrophe hereinbricht, sondern Gottes Heimsuchung, Gottes Gericht. Und bevor dieses Gericht vollzogen wird, schickt Gott seine Boten und diese Rettung an, damit sie überall dem schweren der heutigen Predigt nicht das Wichtigste vergessen: Gott will Sie retten und bietet das an.
Kommen Sie, lassen Sie sich retten! Ganz gleich, wo Sie heute stehen, Gott will etwas Neues aus Ihrem Leben machen. Gott will keinen Menschen umkommen lassen, natürlich nicht. Aber es ist eine Umkehr nötig, eine Buße, eine Standortveränderung, ein Kurswechsel, ein Steuerumreißen.
Lösen Sie sich, treten Sie heraus! Es ist schade, dass in unseren Kirchen so wenig zur Entscheidung gerufen wird.
Ich komme gerade von der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg. Das war heute der Abschluss, und da war es auch so, dass man einfach gesagt hat: Nachher bei der Jugendversammlung sollen die sitzen bleiben, die noch ein Gespräch suchen.
Sicher ein Fehler, dass wir das so wenig anbieten. Aber dann nutzen Sie es doch: Sagen Sie: „Ich möchte das heute mit einem anderen Gespräch noch klarmachen. Ich will mich lösen von Dingen in meinem Leben, die vor Gott nicht richtig sind. Ich will jetzt wirklich einen Einschnitt machen.“
Das ist nötig: das Angebot Gottes.
Weil wir so wenig zur Entscheidung aufrufen, kommt uns das immer so vor, als wäre das eine Sonder-Sache. Aber in der Bibel ist das doch das Wichtigste. Hat Jesus nicht seine Jünger zur Entscheidung berufen? Das Volk, das ihm zuhörte, sagte er: „Ihr müsst euch entscheiden! Es gibt nur ein Entweder-oder. Es gibt keinen Mittelweg.“
Jetzt habe ich drei Dinge, die ich zeigen will.
Erstens: eine aufgeschobene Entscheidung.
Das betrifft den Neffen Abrahams, den Lot. Er hat die Entscheidung lange vor sich hingeschoben, dass Gott von ihm ein ganzes Jahr will. Nun geht das Jahr bei uns so ähnlich.
Deshalb möchte ich einmal Lot verteidigen, dass wir es uns nicht leicht machen.
Da war ein prächtiger Mann. Er war ja mit Abraham ausgezogen, hatte große Opfer gebracht. Er war ein Mann, der auch mit Gott lebte. Er hat sich nie gegen Gott entschieden.
Das ist uns ja oft schon ein Trost, dass wir sagen: „Ich habe doch nichts gegen Gott.“ Als ob das das Wichtigste wäre.
Er hat sich nie eindeutig für Gott entschieden, und das war seine Not. Er hatte ein Glaubensleben second hand, ein Abklatsch, nur mitgelaufen, nur geerbt, nicht original von ihm.
Warum konnte er auch gar kein Opfer bringen? Er war nur ein Mitläufer.
In dem Augenblick, als das Gericht anbricht, weiß man gar nicht, wo man Lot richtig einordnen soll: Gehört er nach Sodom oder nicht?
Wie ist das bei Ihnen? Gehören Sie zur Welt über dieser Zone Gottes im Brand oder sind Sie ein Ausgeretteter aus dem Feuer?
Ich sehe lauter gute Motive, warum Lot sich so sehr anpasste.
Lassen Sie mich versuchen, ob er vielleicht nicht so argumentierte und sagte: „Ich möchte den Leuten von Sodom nur recht entgegenkommen, damit ich dort auch Leute zu einem Hauskreis einladen kann und ein rechter Zeuge des Evangeliums sein kann.“
Dasselbe ist richtig dran: Man kann ja nur in der Umgebung, wenn man den Menschen ein Freund ist, das Evangelium auch richtig sagen. Ich will nicht so ein komischer Überzeter sein, ich möchte einer sein, der den Leuten auch ein bisschen mehr nahekommt.
Ist ja richtig, ist ja nicht schlecht, wenn man auch in die Welt hineinpasst. Und wir alle passen ja hinein.
Ich habe keine Sorge, dass einer von Ihnen sich nicht ausreichend um die Belange dieser Welt kümmert.
Das Schwere ist, dass er offenbar seinen Mitbewohnern den Ernst der Entscheidung für Gott verschwiegen hat. Er muss das ja nicht mit bitterböser Miene sagen, er muss es ja nicht mit grimmigem Gesicht sagen.
Aber warum hat er das seinen Mitmenschen nicht sagen können? Gott will dein ganzes Jahr, und wenn du dich nicht ganz für Gott entscheidest, bist du verloren.
Lukas 17,8 war damals der Platz, wo die Stadträte waren. Das heißt, er wurde als Fremdling, als Gastarbeiter zu hohen Ehren gebracht. Er hatte viel Vertrauen in der Stadt erworben, und das ist ja auch nicht schlecht.
Aber war das nur deshalb gekommen, weil er den Anstoß des Ärgernisses des Evangeliums verschwiegen hat?
Das könnte ja sein, dass wir überall nur deshalb geduldet sind, weil wir letztlich das verschweigen.
Das scheidet nicht. Das geht durch Mark und Bein, weil wir Sünder sind, nicht zünden, weil wir auch nicht um Menschen ringen und sagen: „Das kann nicht bestehen!“
Nicht anklagen, nicht besserwisserisch, sondern unter vier Augen mit den Menschen leiden, die alle lieben, dass sie verstehen: Es geht uns nicht um Verurteilen, sondern als Betroffene, die sagen: Wir sind doch selber solche, die nur durch Gottes Gnade gerettet werden.
Und das Wort hat offenbar Lot nicht gesagt.
Das wird ein guter Mann sein, das sieht man daran, dass er die Fremden aufnahm. Denn das war in Sodom nicht üblich.
Lot ging den Fremden entgegen und nahm sie sofort in sein Haus auf. Es war eine ähnlich große Gastfreundschaft, wie sie sonst nur Abraham zeigte.
Man sieht, dass Lot etwas von Glauben lebte, aber er war ein stummer Diener Gottes. Er hat seinen Mitmenschen nichts weiter gesagt.
Kümmern Sie sich auch um andere, um Menschen außerhalb! Das ist ja oft auch in unseren Gottesdiensten so, dass wir uns nur umeinander kümmern und die, die wir kennen, auf den anderen helfen wir nicht.
Freuen wir uns zur Erfahrung der Nähe Gottes: Lot hat diese fremden Männer bei sich aufgenommen.
Da bricht der ganze Hass der Bürger Sodoms los.
Wenn Sie wissen wollen, was in Sodom so schlimm war, dann sehen Sie, wie Menschen, wenn sie einmal Gottes Ordnungen verlieren, so leicht jeden Maßstab verlieren.
Wenn nur noch unser eigenes Ich die Mitte unseres Handelns bildet, bestimmen wir, was gut und böse ist.
Und auf einmal kommt der Hass zum Vorschein.
Es wird sichtbar, dass Lot nie ein Bürger Sodoms geworden war. Das war ja nur töricht.
In dem Augenblick fallen sie über ihn her: „Du bist ein Fremdling, und du möchtest uns was sagen? Du willst über uns regieren? Lass uns bloß in Ruhe!“
Sie wissen, warum das Evangelium immer wieder als ein Fremdkörper empfunden wird und warum man Feindschaft erlebt, auch im Kollegenkreis, selbst wenn man es noch so geschickt macht.
Aber wir sollten das tun, weil auch Jesus so viel Feindschaft erlebt hat.
Lot erkannte die Boten Gottes nicht, und die Stadt, die zum Untergang reif ist, wird das Wort Gottes gar nicht mehr kennen, hören und verstehen und wird es von sich weisen.
Es ist erschütternd, wie das sichtbar wird, was in Sodom im Herzen der Menschen lebte.
Das Schwere: Lot ist mittendrin, weil er die Entscheidung, die klare Scheidung, die klare Trennung aufschob.
Er hat sich zwar persönlich nicht an der Sünde beteiligt, aber er war ein stummer Mann, der nicht den Mut hatte, sich klar dagegen zu wenden, gegen das Unrecht, das um ihn geschah.
Noch einmal: Nicht besserwisserisch, nicht verurteilend, sondern in Liebe um Menschen ringen.
Nein, so waren wir nicht in Sodom gestanden. Lot hat die Entscheidung aufgeschoben.
Es geht um die Stunde des Rufes Gottes, wo man umkehren muss.
Verstockt eure Herzen nicht, solange es heute heißt.
Zweitens: die nicht ernst genommene Entscheidung.
Der Schwiegervater geht zu seinen Schwiegersöhnen und sagt: „Leute, packt eure Sachen! Wir müssen raus! Sodom wird untergehen!“
Nun, die Schwiegersöhne waren so anständige Schwiegersöhne, wie ich sie habe. Sie waren vornehm umgegangen mit dem alten Herrn und sagten dann: „Also, du drückst ein bisschen herum.“
Aber schließlich – und das ist anders bei meinen Schwiegersöhnen – nahmen sie den Ruf ihres Schwiegervaters nicht ernst. Es war ihnen lächerlich.
Das versteht man doch gut: Die Welt dreht sich doch munter weiter. Was soll denn auch geschehen? Es gibt mal Katastrophen, das ist doch nicht so schlimm. Aber wir werden das schon schaukeln.
So schlimm war das alles nicht kommen. Man muss ja nicht gleich das Schlimmste befürchten.
Schwiegervater kriegt einen Anfall und in Panik, und jetzt ist er bleib mal bitte und fast einen Nervenzusammenbruch.
Kircher hat einmal das Bild geprägt von dem „Bei Ach“, so heißt ein Hans Wurster, Possenreißer aus der Oper, der kurz vor seinem Auftritt erlebt, wie hinter der Bühne ein Feuer ausbricht.
Dann springt er schnell vor den Vorhang und ruft ins Publikum: „Feuer, Feuer!“
Die Leute lachen, es ist wunderbar, weil er so witzig ist.
Dann sagt er ernst: „Springt wirklich?“
Diese tolle Nummer war so gut, wie heute.
Heute sieht er richtig überzeugend aus, und er ruft: „Geht immer weiter!“
Und die Leute lassen sich immer weiter hineintreiben in einen Lachrausch, bis die Ausgänge nicht mehr zu passieren sind.
Man kann sich auch so witzig darüber äußern und sagen: „Ist das wirklich so ernst? Heute muss man sich denn retten lassen?“
Mir wird es oft schwer, wie vielen Menschen man den Ruf des Evangeliums vorlegt, bis sie ihre Sterbebetten haben.
Wo es mir häufig geschieht, bei Gemeindegliedern: „Ach, Sie dürfen doch jetzt die Oma nicht besuchen, die hat ja Angst vor dem Sterben.“
Wie sind die letzten Stunden des Todes? Kein Ohr für Gott.
Wie ist es bei Ihnen? Hören Sie diesen Ruf? Nehmen Sie ihn ernst?
Und es klingt aus dem Mund Jesu ja überhaupt nicht anders.
Man kann kaum mehr schlafen, wenn man das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus zurückliest.
Der reiche Mann ruft aus der Qual: „Findet doch wenigstens Boden zu meinen Brüdern, damit sie gewarnt sind!“
Abraham sagt: „Sie haben die Schrift, aber sie lesen sie nicht.“
Wer das Wort Gottes in seinem ganzen ernsten Anspruch verwirft, hat keine Rettungsmöglichkeit mehr.
Ernst des Wortes Jesu: Warum steht das Gottesgericht so schwer hier?
„Das Geschrei ist vor Gott gekommen.“ Das steht auch in Kapitel 18, als Gott Abraham den Plan enthüllt.
Da steht auch: „Es ist das Geschrei“ (Vers 20 von Kapitel 18).
Ein großes Geschrei über Sodom.
Kummer ist zu mir gekommen, dass ihre Sünden sehr schwer sind.
Was ist das für ein Geschrei? Es ist das Schreien des Unrechts, das Schreien der Unterdrückten.
Wie viele Menschen in Sodom waren auf die Seite gedrückt, ja nicht bloß in Filmen.
Wenn wir uns der Nöte der Welt annehmen, auch hier in der Gemeinde, hören wir das Schreien der Hungernden, Obdachlosen, der Flüchtlinge.
Dass wir nur Menschen der Liebe sein können.
Das Geschrei kommt vor Gott aus der Welt.
Ich habe den Eindruck, unser reicher Westen hat noch gar nicht gemerkt, wie Gott in unserer Welt leidet.
Doch eine Welle des Unrechts.
Wenn man unsere Kunden ansieht und dann die anderen Menschen in ihrer Not sieht.
Das Geschrei ist für mich gekommen, wie die Gottesordnungen mit Füßen getreten werden.
Wie es in unserem Land so ist, dass die Liebe in vielen erkaltet.
Eine nicht ernst genommene Entscheidung.
Und Lot selbst schiebt die Entscheidung noch vor sich hin.
Er lässt sich nur schleppen, nimmt sie nicht ernst.
Bevor doch der Tag anbricht, muss man nur noch draußen sein aus dieser Stadt.
Jetzt ist es nötig, dass man sein Heil ergreift – jetzt!
Man kann es nicht verschieben.
Wenn viel in meinem Leben am Sterbebett gestanden hat, habe ich, wenn ich recht sehe, nur zweimal in meinem Leben erlebt, dass Menschen sich auf dem Sterbebett bekehrt haben.
Sie können es nicht verschieben. Es muss heute sein, jetzt.
Es ist eine Entscheidung.
Es gibt eine Entscheidung mit geteiltem Herzen.
Das ist die Frau von Lot. Sie ist ausgezogen mit ihrem Mann.
Sie hat sich schleppen, stützen und ziehen lassen.
Es gibt ja so viele Gründe, warum man sich jetzt nicht entscheiden kann.
Nach dem Gottesdienst muss gleich das Essen gekocht werden, und dann sind so viele andere Verpflichtungen.
Dann verschiebt man das auf irgendeine andere Stunde und vergisst es.
Aber diese Boten Gottes lassen keine Zeit.
Jetzt ist es nötig.
Jetzt bring dein Leben in Ordnung.
Aber das schaut diese Frau von Lot zurück.
Was steckt denn dahinter, dass sie dort stehen bleibt und unter das Gericht Gottes fällt und umkommt?
Man kann im Gericht Gottes nicht zuschauen, das ist uns verwehrt.
Wir können nicht hinstehen und sagen: „Die Abläufe der Weltgeschichte haben folgenden Sinn im Gericht Gottes.“
Wir sind nicht Zuschauer.
Man kann nicht hinstellen und klatschen: „Ach, das haben wir aber verdient da drin, und ich stehe draußen.“
Man kann nur draußen stehen, wie Abraham, der knieend vor Gott bittet.
Lassen Sie die Finger davon, überhaupt etwas zu deuten.
Sie können nur sagen: Gottes Gerichte gehen über die Welt, aber nur die betroffenen Menschen hören und wissen: „In meinem Leben verstehe ich den Anruf Gottes.“
Auch in Krankheit, Katastrophen, Not und Leid, wie Gott mich ruft und mein Leben retten will.
Noch etwas anderes ist wichtig:
Diese Frau Lot schaut zurück, weil sie ja ihr schönes Haus sieht.
Jetzt haben sie gerade noch im letzten Sommer die Räume frisch tapeziert.
Man schaut nochmal zurück.
Meine Oma war so eine patente Frau. Sie erzählte uns Kindern immer so schön: „Die Frau Lot guckt zurück und sagt: ‚Mein Weißzeugschrank…‘“
So war das Jahr vor siebzig Jahren.
Mein Weißzeugschrank nicht, aber das ist ja so eine Sache, wenn man zurückblickt.
Und mein Auto.
Wir müssen so arg viel zurücklassen.
Haben Sie Ihr Leben einmal geordnet? Sagen Sie: Was nehme ich mit?
Man nimmt mit in die Ewigkeit sich selbst, oder man geht verloren.
Und Lot trifft ja auch den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt: „Ich kann mich nicht retten.“
Er dachte da an seinen herzlichen Dank, nicht also schon zu knapp.
Er sagt: „Ich komme da nicht richtig vorwärts, keiner kann sich retten.“
Doch Gott will retten.
Lot, ich raus! Du musst dich retten lassen.
Du musst nichts anderes tun, als dich ganz in die Hände Gottes zu geben.
Sage mir jetzt: „Nie mehr mein Leben!“
Löse dich von den Dingen, die dich wegreißen von Gott.
Was haben Sie jetzt in Ihrem Herzen, was Sie bindet, was Sie lähmt im Gehorsam?
Was ist das, wo Sie gefangen sind, wo Sie beherrscht werden, und wo dunkle Mächte über Sie Gewalt haben?
Jesus hat von Lot gesprochen. Nur deshalb will ich das noch erwähnen, wenn Sie eine Bibel haben: Lukas 17,8-20.
Nicht dass Sie meinen, das wären alte Mythen.
Jesus sagt: „Es wird sein wie in den Tagen Lots.“
Es wird nochmal so sein.
Zwei werden malen auf einer Mühle und sie werden Feste feiern.
Und dann, als Sodom unterging, hat niemand daran gedacht außer den paar, die die Boten Gottes vorher rufen konnten.
Es gibt eine Rettung.
Das ist das Wunderbare.
Es gibt eine ewige Errettung.
Das gibt es.
Unser Gott will uns heimbringen zu sich in sein ewiges Reich.
Das auch uns ganz geborgen machen will, so dass der Tod und alle Schrecken des Gottesgerichts uns nicht mehr treffen können.
Ergreife das ewige Leben.
Dazu bist du berufen.
Pack zu!
Ich habe noch nie einen Bergsteiger in den Bergen gesehen, der das Seil so lässig packt wie Christen ihr Heil.
Sondern sie packen fest, wollen hochziehen.
Wollen wir es wagen?
Es ist wohl wagen.
Wir müssen gründlich das absagen, was aufhält und beschwert.
Denn du bist uns zu klein.
Wir gehen durch Jesu Leitung hin in die Ewigkeit.
Weltprobleme sind groß, aber darum geht es nicht.
Es geht darum, dass ich einmal in der Ewigkeit bei jedem Spiel bin.
Es wäre furchtbar, wenn nur einer aus unserer Mitte nicht dabei wäre.
Haben Sie Ihre Errettung festgemacht?
Wir singen das Lied von Ter Stegen, „Gott ruft noch“, Nummer 270.
Wir singen jetzt die Verse eins bis vier.
Du barmherziger Herr, wir können nur uns wundern über deine Geduld, über deine Langmut und Liebe, dass du uns noch nicht abgeschrieben hast, obwohl wir dich so oft enttäuscht haben.
Wir waren hier so oft ungehorsam und haben es immer wieder auf die lange Bank geschoben mit der Nachfolge, mit der Bereinigung des Lebens.
Und du suchst die ganze Welt.
Du bist für alle Menschen gestorben und deine Einladung ergeht an alle.
Uns bedrückt es, wie dein Einladungsruf oft nur zu Lässigkeit verführt und Menschen erst recht meinen, das hätte noch lange Zeit.
Vergib uns, wo wir mit deiner Gnade so gespielt haben.
Und so ist uns jede Stunde unseres Lebens ein Wunder deiner Güte und deiner Gnade, dass du uns noch leben lässt bis heute.
Dass du uns Umkehr anbietest.
Dass du heute bei uns anklopfst.
Und du bringst ja die Freude mit, die Freude eines neuen Lebens, den Frieden der völligen inneren Harmonie, der Vergebung und Heilung.
Du willst wiederherstellen, was die Sünde zerbrochen hat.
Und wo du wirkst, da wird alles neu und gut.
Ja, wir wollen dir jetzt Raum geben bei uns und ich bitte, dass du einkehren willst.
Gleichzeitig wollen wir auch für unsere Welt bitten, auch für die Krisenregionen dieser Welt.
Wir bitten dich für den Nahen und Mittleren Osten, für die Völker.
Wir bitten auch für die Regierenden, die jetzt schwere Entscheidungen zu fällen haben.
Du hast in unserem Land den Frieden uns erhalten.
Du schenkst unserem Land, ohne dass wir es begreifen, Einheit.
Doch du willst ein geistliches Erwachen, dass Menschen dich suchen und sich an dir neu lassen.
Aber ich bitte dich auch für so viele Menschen, die in großer Not sind.
Lass du unsere Hilfen ankommen und liebe und Hilfe sein.
Sei mit denen, die dort wirken, gib ihnen Kraft und Mut.
Auch mit allen, die in auswegloser Lage sind, sei du ihnen nahe und stärke sie.
Du kannst Menschen gewiss und fröhlich machen, auch gerade da, wo äußerlich Unruhe und Not ist.
Gib uns selbst diesen Glaubensfrieden, der höher ist als alle Vernunft.
Darum bitten wir dich auch für die vielen Kranken.
Du kannst wunderbar wirken und auch Wunder tun.
Aber auch wenn du schwere Wege gehst, kannst du uns so groß werden, dass wir weiter blicken als nur bis an die Enden der sichtbaren Welt.
Sondern dass wir uns freuen auf die neue Welt, zu der du uns rufst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Wir singen noch den siebten Vers vom Lied 270.
Jetzt brauchen Sie den grünen Notizenzettel, der wurde vorhin schon verteilt.
Wer ihn nicht hat, er ist für alle Gäste auch wichtig, dann sind Sie nicht informiert.
Da stehen alle wichtigen Sachen drauf.
Ich habe ein paar Sachen bekannt zu geben, aber das Wichtige steht auf dem Notizenzettel.
Den brauchen Sie also unbedingt, auch wegen der nächsten Gottesdienstfreizeit in Friolzheim.
Das ist so ein gelbliches Blatt, das ist schön.
Ende September lade ich Sie ein von Freitagabend bis Sonntag: Tage der Bibel und der Gemeinschaft.
Wenn Sie nicht wissen, wie das ist, eine Freizeit, schauen Sie, dass Sie gerade dann dabei sind. Das ist für Sie sehr schön.
Da liegt auch ein Verzeichnis mit den Kreisen und Gruppen, alle Gruppen und Kreise drin.
Leider habe ich einen Hauskreis vergessen, den Tegeler Hauskreis, also aus Tegel.
Da muss ich mich dann fragen, dann kriegt er die Adresse.
Ruthard oder rufen Sie unter „Gut“ an, hat ein Telefonbuch in Degerloch.
Das passiert mir eben, ich habe das selber getippt, verzeihen Sie.
Aber das kommt dann vor.
Die übrigen sind alle drin.
Und das ist so wichtig, auch jetzt, wenn man dann irgendjemanden, der sich in der Gemeinde ein wenig auskennen will, diesen achtseitigen Zettel mit den Kreisen und Gruppen, Wegweiser durch die Gemeinde, hat.
Wir haben jetzt auch die Mappen für die Gemeindediensthelfer gerichtet.
Da bin ich ganz arg dankbar.
Wir haben immer eine Reihe unbesetzter Bezirke.
Das sind ja nicht so große Bezirke, aber uns ist wichtig, dass wir auch die hier wohnenden Menschen einladen.
Unsere Jugendfreizeiten kommen ja wieder zurück.
Sie hatten auf der Hinfahrt das Pech, dass es unheimlich viel Stau in Jugoslawien gab.
Jetzt haben sie mich gebeten, ich solle hier mitteilen, sie würden schon am Freitagabend zurückfahren und am Samstagmittag ankommen.
Das möchte ich aber bewusst nicht so weitergeben, wie ich den Auftrag bekommen habe.
Denn der Busfahrer, der die Nachricht überbrachte, hat sechsunddreißig Stunden für die Rückfahrt mit dem leeren Bus gebraucht.
Ich denke, dass wir im vollen Bus vielleicht noch ein paar Stunden länger brauchen.
Ich sage ja immer: Kein Arbeitgeber dürfte das von seinen Mitarbeitern verlangen, dass jeder sich im Urlaub freiwillig so etwas zumutet.
Also sie fahren zwar am Freitagabend ab, aber wenn es dann nachts zwölf Uhr oder zwei Uhr wird, nicht dass Sie alle bei der Polizei anrufen.
Das kann also sicher gut Sonntagmittag werden, bis sie ankommen.
Und das ist ja schön, dann haben sie was zu erzählen.
Also ist gar nichts passiert, sondern das sind die Staus, die es jetzt eben gibt, Jugoslawien an diesem Samstag/Sonntag.
Ich glaube, so haben Sie es verstanden, nur dass keine Unruhe aufkommt.
Wir wissen, Sie sind unter dem Schutz Gottes, und was Besseres kann man sich an Versicherung heute nicht mehr wünschen.
Entschuldigen Sie die anwesenden Versicherungsvertreter, aber die sagen: „Das stimmt, gell Werner, das stimmt so.“
Wir feiern das Abendmahl im Anschluss an diesen Gottesdienst.
Das war gewünscht worden, auch hier vor dem Altar.
Das dauert dann länger.
Da möchte ich Sie nur darauf hinweisen.
Aber wir haben ja heute Zeit, weil wir keinen zweiten Gottesdienst haben.
Sonst müssten wir es ja immer im Gottesdienst feiern.
Ich darf Sie aber noch bitten, dass Sie auch in Ihrer Nähe wieder die grüßen, die Sie nicht kennen.
Ich habe hoch in den Erwin Schempp getroffen.
Wo sitzt ihr denn da, Erwin? Stimmt, das ist einer der Gründungsmitglieder von der Hofacker-Bewegung.
Erwin, das waren Zeiten, ja, mit wenigen begonnen, Furtbach-Haus, und Gott hat seinen Segen gegeben.
Das ist doch herrlich.
Da sitzt man in der Nähe und ist viel zu kühl, als dass man richtig grüßen würde.
Neulich sagte jemand zu mir, jemand hat die Wärme eines Kühlschranks.
Also ich hoffe, dass Sie ein bisschen mehr Wärme aufbringen, wenn Sie auch nebeneinander sitzen, dann grüßen und aufeinander zugehen und den Neuen helfen, wie man die Materialien findet.
Unser Opfer heute ist für unsere Arbeit der christlichen Fachkräfte international.
Man macht die Beobachtung, dass manche in den Gottesdiensten gar nicht wissen, dass wir mit dieser Arbeit besonders verbunden sind.
Ich selber arbeite da in meiner Freizeit mitten in beiden Werken: Hilfe für Brüder und Christliche Fachkräfte international.
Da liegen hinten auch so Blätter auf.
Wir haben jetzt sechzig Leute draußen, also das ist ein Wunder beim ganz kleinen Spenderkreis.
Und dazu gehört diese Gemeinde mit ihrer Liebe.
Wir haben letzte Woche einen Brief bekommen von Esther und Klaus Werz.
Er ist Ingenieur für Metalltechnik, ist nach Haiti gegangen, in dieses chaotische Haiti, wo immer man liest von Bürgerkrieg.
Wenn Sie in Haiti ankommen, liegt schon so ein Schweißgeruch in der Luft.
Menschen über Menschen wuseln.
Noch dicker Reis in der Schulstraße.
Alle so mit nacktem Oberkörper, die schleppen ihre Lasten.
Sie wollen eine Lehre machen, eine Lehrlingswerkstatt, um junge evangelische Christen auszubilden.
Sie haben dann einen Caterpillar besorgt und alles geregelt, damit er die zweihundert Meter Baugrube aushebt, wo sie die Werkstatt machen.
Alles war fertig, und der Fahrer hatte seinen Lohn schon zugesagt.
Dann kam der katholische Priester vorbei und sagte: „Aber nicht für die Evangelikalen!“
Die Evangelischen – nein!
Dann sagt Klaus Werz in seinem Brief: „Wir haben es erschütternd erlebt, wie hier Freunde leiden.“
Dabei ist es ein Katholizismus, der ganz anders ist als unserer.
In Haiti sind neunzig Prozent der dortigen getauften Menschen praktizierende Katholiken.
Dort gibt es die schlimmsten okkulten Belastungen, die es gibt.
Und wo die Stimme des Evangeliums hinkommt, schrieb Klaus Werz in seinem Brief, „junger Mann kann keine Oberschule besuchen, wird er ausgesperrt sein.“
Und da sind Leute draußen und sagen: „Wir wollen diesen jungen Christen eine Chance geben.“
Ich finde das so schön, dass Sie auch hinter diesen Mitarbeitern draußen stehen, dass Sie für solche Leute beten.
Verwirrt Sie natürlich, sagen Sie: „Das sind jetzt so viele.“
Jetzt sind in Chucks tropischen Gebieten und Honecker sind wieder draußen.
Das habe ich bei der Predigt vergessen.
Ich vergesse immer bei der Predigt noch etwas.
Wie die Frau Honig auf dem Flughafen war, und er das ist meine Frau.
Mich berührt, wenn man alles zurücklässt, alles zurücklässt und einfach dorthin geht, wo der Herr will.
Wir sagten uns beide nach der Rückfahrt vom Flughafen: So müsste man brechen mit manchen Dingen unseres Lebens und ganz frei sein für Gott.
Ich sage: Toll, dass Leute heute hinausgehen und den Dienst ohne dass sie das in Liebe mittragen.
Vielen Dank.
Getraut werden nächsten Samstag Michael Zaremba, Student der Theologie aus Pleidelsheim, und Annegret Scheffbuch, Studentin der Pädagogik aus der Spitzenburgstraße 13.
Am Samstag um 13:30 Uhr.
Und das ist so schön, dass nicht nur ein solches junges Paar, sondern wir alle unter dem Segen Gottes stehen, wenn wir in den Bahnen Gottes gehen.
Und wir wollen uns segnen lassen von Gott.
Herr, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Persönliche Erfahrungen mit Gottes Gericht und Gnade
Neulich besuchte mich mein Bruder mit seiner Frau. Sie haben ja verfolgt, wie derjenige den schweren Autounfall hatte und wie er durch ein Wunder mit dem Leben davongekommen ist. Auch wenn er nach dem Unfall als Invalid aus dem Berufsleben ausscheiden musste und nur mit großer Mühe Treppen gehen kann.
Als wir da zusammensaßen, kam die übliche Frage: Wie geht es eigentlich dem Unfallverursacher? Das bewegt ja Christen, wenn man das mitmacht – dass ein betrunkener junger Mann mit achtzehn Jahren einen bei Nacht völlig widersinnig rammt. Versteht der junge Mann, um was es geht? Ergreift er das neue Leben?
Es war immer interessant, wenn mein Bruder erzählte, wie er versucht hat, diesem Ralf Wieser ein Zeugnis zu sein. Und dann sagt er kurz nur: "Der ist tot." Ja, das gibt es doch nicht! Was ist passiert? Erschossen. Offenbar war er mit seinen Freunden bei Nacht irgendwo unterwegs. Um zwei Uhr haben sie Witze gemacht mit einer Schreckschusspistole. Einer der Kameraden hielt die Schreckschusspistole immer aufs Herz. "Drück aber nicht ab", sagte er. "Da ist doch nichts drin." Und dann drückt er ab. Offenbar hat der Luftdruck die Herzkranzgefäße zerstört, und in wenigen Minuten ist dieser junge Ralf im Alter von einundzwanzig Jahren gestorben.
Wir saßen betroffen beieinander. Das war merkwürdig: Seine Mutter, die einer anderen religiösen Gemeinschaft angehört, hat sofort bei meinem Bruder angerufen. So ein Vertrauen hatte die Familie des Unfallverursachers. Und er sagte nur: "Jetzt kann ich ihnen nicht mehr helfen." Furchtbares Wort: "Jetzt kann ich Ihnen nicht mehr helfen." So tot. Es gibt ein "zu spät".
Und das ist immer unheimlich, wo wir doch Sonntag für Sonntag die Gnade und Liebe Gottes verkündigen. Oft haben wir es auch in Diskussionen gefragt: Ist das denn möglich, dass Gott nicht doch noch eine Möglichkeit schafft, vielleicht in seiner großen Liebe? Sie können die Bibel lesen und aufschlagen, wo sie wollen – überall steht drin: Es gibt ein "zu spät". Und dann auf einmal kommt das Gottesgericht.
Ich will jetzt gar nicht das auf irgendwelche Fälle übertragen, auch nicht auf diesen, sondern auf unser Leben: Sind Sie sich dessen bewusst, dass jede Zeit auch die Zeit des göttlichen Angebots der Gnade hat? Jede Stunde ist einmal vorüber; sie hat ein Ende. Auch die Zeit, wo Gott Ihnen nachgeht, bei Ihnen anklopft und Sie ruft. Und das ist schlimm.
Was wir oft in den Kirchen als Christen machen, wie wir Gottes Liebe und Güte mit Füßen treten und immer sagen: "Das kann doch nicht sein." Willst du mir vielleicht Angst machen? Nein, ich will nicht Angst machen, sondern das verkünden, was hier steht.
Es war ja eine Katastrophe, die über Sodom und Gomorra hereinbrach. Gibt es das? Unser Planet ist ja heute auch von mancherlei Katastrophen geschüttelt. Wie kann das geschehen? Das lässt Gott zu. Wir wissen auch nicht, vor welchen schrecklichen Entwicklungen wir noch stehen. Wir wollen jetzt auch keine Panik machen. Wir wissen auch nicht, wann unsere Todesstunde kommt, wenn wir vor Gottes Gericht gezogen werden.
Ja, manchmal ist es originell, wenn man in Fernsehdiskussionen sieht, wie Damen und Herren dort in ihren Sesseln sitzen und sagen: "Also das glaube ich nicht, dass der Tod Gottes Gericht sein soll. Überhaupt, der Gedanke vom Gottesgericht ist mir so fremd." Vor ein paar Tagen in der Theologie, in einer theologischen Diskussion, hat Fritz Dürrenmatt, Doktor der Theologie, gesagt: "Nein, die Welt ist in der Evolution begriffen, und es gibt doch überhaupt kein Gericht Gottes." Wie befreiend!
Was die Frage angeht, ob Gottes Wort recht hat oder Fritz Dürrenmatt mit seiner Literatur – sie ist großartig –, aber in der Frage haben sie Recht oder Frau Ranke-Heinemann und wie sie alle heißen? Die Liebe Gottes ist groß, aber jede Liebe hat ihre Stunde und ihre Zeit.
Lieber so, dass nicht nur eine Naturkatastrophe hereinbricht, sondern Gottes Heimsuchung, Gottes Gericht. Und bevor dieses Gericht vollzogen wird, schickt Gott seine Boten und dieses Rettungsangebot. Dass sie überall, trotz des Schweregrades der heutigen Predigt, nicht das Wichtigste vergessen: Gott will Sie retten und bietet das Ankommen an.
Lass dich retten! Und ganz gleich, wo Sie heute stehen, Gott will etwas Neues aus Ihrem Leben machen. Gott will keinen Menschen umkommen lassen, natürlich nicht. Aber es ist eine Umkehr nötig, eine Buße, eine Standortveränderung, ein Kurswechsel, ein Steuerrad herumreißen, sich lösen, austreten.
Es ist schade, dass in unseren Kirchen so wenig zur Entscheidung gerufen wird. Ich komme gerade von der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg, in der DDR. Heute war der Abschluss. Da war es auch so, dass man einfach gesagt hat: Nachher bei der Jugendversammlung sollen die sitzen bleiben, die noch ein Gespräch suchen. Sicher ein Fehler, dass wir das so wenig anbieten.
Aber dann benutzen Sie es doch! Sagen Sie: "Ich möchte das heute mit einem anderen Gespräch noch klarmachen. Ich will mich lösen von Dingen in meinem Leben, die vor Gott nicht richtig sind. Ich will jetzt wirklich einen Einschnitt machen." Das ist nötig.
Das Angebot Gottes – und weil wir so wenig zur Entscheidung aufrufen, kommt es uns immer so vor, als wenn das eine Sondersache wäre. Aber in der Bibel ist das doch das Wichtigste. Hat Jesus nicht seine Jünger zur Entscheidung berufen? Das Volk, das ihm zuhörte, sagte er: "Ihr müsst euch entscheiden. Es gibt nur ein Entweder oder. Es gibt keinen Mittelweg."
Jetzt habe ich drei Dinge, die ich zeigen will. Zuerst einmal eine aufgeschobene Entscheidung. Das betrifft den Neffen Abrams, den Lot. Er hat die Entscheidung lange vor sich hergeschoben, dass Gott von ihm ein ganzes Jahr will. Nun geht das Jahr zu Ende, bei uns so ähnlich.
Deshalb möchte ich einmal Lot verteidigen, damit wir es uns nicht zu leicht machen. Da war ein prächtiger Mann. Er war ja mit Abraham ausgezogen. Er hatte große Opfer gebracht. Er war ein Mann, der auch mit Gott lebte. Er hat sich nie gegen Gott entschieden.
Das ist uns ja oft schon ein Trost, dass wir sagen: "Ich habe doch nichts gegen Gott." Wie wenn das das Wichtigste wäre. Er hat sich nie eindeutig für Gott entschieden, und das war seine Not. Er hatte ein Glaubensleben "second hand", wissen Sie, so ein Abklatsch nur. Er hat das nur geerbt, aber nur mitgelaufen, mitgezogen. Es war nicht original von ihm.
Und warum hat er auch gar kein Opfer bringen können? Er war nur ein Mitläufer. Im Augenblick, als das Gericht anbricht, weiß man gar nicht so recht, wo man Lot richtig einordnen soll. Gehört er nach Sodom? Gehört er nicht nach Sodom? Wie ist das bei Ihnen? Gehören Sie zur Welt oder sind Sie aus dem Feuer gerettet?
Ich sehe lauter gute Motive, warum Lot sich so sehr an Sodom angepasst hat. Lassen Sie mich mal versuchen, ob er vielleicht so argumentiert hat und gesagt hat: "Ich möchte doch den Leuten von Sodom nur recht entgegenkommen, damit ich dort auch Leute zu einem Hauskreis einladen kann und damit ich ein rechter Zeuge des Evangeliums sein kann."
Dasselbe ist richtig dran. Man kann ja nur in der Umgebung, wenn man den Menschen ein Freund ist, das Evangelium auch richtig sagen. Ich will nicht so ein komischer Überzeugter sein. Ich möchte einer sein, der den Leuten auch ein bisschen mehr nahekommt.
Das ist ja richtig, es ist ja nicht schlecht, wenn man auch in die Welt hineinpasst. Und wir alle passen ja hinein. Ich habe keine Sorge, dass einer von Ihnen sich nicht ausreichend um die Belange dieser Welt kümmert.
Das Schwere ist ja, dass er offenbar seinen Mitbewohnern den Ernst der Entscheidung für Gott verschwiegen hat. Er muss das ja nicht mit bitterböser Miene sagen, er muss es ja nicht mit grimmigem Gesicht sagen. Warum hat er das seinen Mitmenschen nicht sagen können? Gott will dein ganzes Jahr, und wenn du dich nicht ganz für Gott entscheidest, bist du verloren.
Lukas in Kapitel 17 war damals der Platz, wo die Stadträte waren. Und das heißt, er hat es als einen Fremdling, als einen Gastarbeiter zu hohen Ehren gebracht. Er hatte viel Vertrauen erworben in der Stadt, und das ist ja auch nicht schlecht.
Aber war das nur deshalb gekommen, weil er den Anstoß des Ärgernisses des Evangeliums verschwiegen hat? Das könnte ja sein, dass wir überall nur deshalb geduldet sind, weil wir letztlich das Evangelium nicht zünden. Weil wir auch nicht um Menschen ringen und sagen: "Das kann nicht bestehen." Nicht anklagen, nicht besserwisserisch, sondern unter vier Augen mit den Menschen leiden, denn alle lieben, dass sie verstehen.
Es geht uns nicht um Verurteilen, sondern als Betroffene, die sagen: Wir sind doch selber solche, die nur durch Gottes Gnade gerettet werden. Und das Wort hat Lot offenbar nicht gesagt. Das wird ein guter Mann gewesen sein, das sieht man daran, dass er die Fremden aufgenommen hat. Das war so dumm nicht üblich. Lot ging den Fremden entgegen und nahm sie sofort in sein Haus auf.
Es war eine ähnlich große Gastfreundschaft, wie sie sonst nur Abraham gezeigt hat. Man sieht, in dem man lebt, etwas von Glauben. Aber er war ein stummer Diener Gottes. Er hat seinen Mitmenschen nichts weiter gesagt.
Kümmern Sie sich auch um andere, um Menschen außerhalb. Das ist ja oft auch in unseren Gottesdiensten so, dass wir uns nur umeinander kümmern und die, die wir kennen. Auf den anderen helfen wir nicht.
So kommt Freude zur Erfahrung der Nähe Gottes. Lot hat diese fremden Männer bei sich aufgenommen. Da bricht der ganze Hass der Bürger Sodoms los. Und wenn Sie wissen wollen, was in Sodom so schlimm war, dann sehen Sie, wie Menschen, wenn sie einmal Gottes Ordnungen verlieren, so leicht jeden Maßstab verlieren.
Wenn nur noch unser eigenes Ich die Mitte unseres Handelns bildet, wir bestimmen, was gut und böse ist. Und auf einmal kommt der Hass zum Vorschein. Es wird sichtbar, dass Lot nie ein Bürger Sodoms geworden war. Das war ja nur töricht.
In dem Augenblick fallen sie über ihn her: "Du bist ein Fremdling, und du möchtest uns was sagen und willst über uns regieren? Lass uns bloß in Ruhe." Damit wissen Sie, warum das Evangelium immer wieder als ein Fremdkörper empfunden wird und warum Sie Feindschaft erleben, auch in Ihrem Kollegenkreis, auch wenn Sie es noch so geschickt machen.
Aber wir sollten das tun, weil doch auch Jesus so viel Feindschaft erlebt hat. Und Lot hatte eigentlich mit seiner Anschleichtaktik gar nichts für Gott erreicht. Es ist schwer, wie so oft nicht einmal die Boten Gottes erkannt werden. Auch Lot hat sie nicht erkannt. Aber im Dienst der Liebe hat er ohne Wissen Engel beherbergt.
Und eine Stadt, die zum Untergang reif ist, wird das Wort Gottes gar nicht mehr kennen, hören und verstehen und wird es von sich weisen. Es ist erschütternd, wie das sichtbar wird, was in Sodom im Herzen der Menschen lebte.
Aber das Schwere an Lot ist, dass er mittendrin war, weil er die Entscheidung, die klare Scheidung, die klare Trennung aufgeschoben hat. Er hat sich zwar persönlich nicht an der Sünde beteiligt, aber er war ein stummer Mann, der nicht den Mut hatte, sich klar dagegen zu wenden gegen das Unrecht, das um ihn herum geschah.
Noch einmal, nicht besserwisserisch, nicht verurteilend, sondern in Liebe um Menschen ringen: Nein, so waren wir nicht in Sodom gestanden. Er hat die Entscheidung aufgeschoben. Dass es um die Stunde des Rufes Gottes geht, wo man umkehren muss: Verstockt eure Herzen nicht, solange es heute heißt, wo man die Stimme Gottes hören kann.
Jetzt sehen wir aber noch zum Zweiten die nicht ernst genommene Entscheidung. Der Schwiegervater geht zu seinen Schwiegersöhnen und sagt: "Leute, packt eure Sachen, wir müssen raus, Sodom wird untergehen."
Nun, die Schwiegersöhne waren so anständige Schwiegersöhne, wie ich sie kenne. Also sie waren vornehm, sind mit dem alten Herrn umgegangen, und haben dann ein bisschen herumgedruckst.
Aber schließlich – und das ist anders bei meinen Schwiegersöhnen – nahmen sie den Ruf ihres Schwiegervaters nicht ernst, und es war ihnen lächerlich. Das versteht man doch gut: Die Welt dreht sich doch munter weiter. Was soll denn auch geschehen? Da gibt es mal Katastrophen, das ist doch nicht so schlimm. Aber wir werden das Ding schon schaukeln, und so schlimm war das alles nicht.
Man muss ja nicht gleich das Schlimmste befürchten. Schwiegervater bekommt einen Anfall und ist in Panik. "Bleib mal bitte ruhig, und fass dich, nicht so ungeduldig."
Kircher hat einmal das Bild geprägt von dem "Bei Ach", so ist das der Hans Wurster, Possenreißer aus der Oper, der kurz vor seinem Auftritt erlebt, wie hinter der Bühne ein Feuer ausbricht. Dann springt er schnell vor den Vorhang und ruft in das Publikum hinein: "Feuer, Feuer!" Und die Leute lachen. "Ist wunderbar, weil es dabei so witzig ist."
Dann sagt der Possenreißer: "Das Ernsthafte springt wirklich." Diese tolle Nummer, so gut war er noch nie, wie heute. Heute wirkt er richtig überzeugend. Und der Rufer sagt: "Geht immer weiter." Und die Leute lassen sich immer weiter in einen Lachrausch treiben, bis die Ausgänge nicht mehr zu passieren sind.
Man kann sich auch so witzig darüber äußern und sagen: "Ist das wirklich so ernst? Heute muss man sich denn retten lassen?" Mir wird es oft schwer, wie vielen Menschen man den Ruf des Evangeliums vorlegt, bis ihnen die Sterbebetten begegnen.
Wo es mir häufig geschieht, bei Gemeindegliedern: "Ach, Sie dürfen doch jetzt die Oma nicht besuchen, da hat die Oma Angst." Sterben, wie sind die letzten Stunden des Todes? Kein Ohr für Gott.
Und wie ist es bei Ihnen? Hören Sie diesen Ruf? Nehmen Sie ihn ernst? Und er klingt aus dem Mund Jesu ja überhaupt nicht anders.
Man kann ja kaum mehr schlafen, wenn man das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus zurückliest. Der reiche Mann ruft aus der Qual und sagt: "Findet doch wenigstens Boden zu meinen Brüdern, damit sie gewarnt sind." Und Abraham sagt: "Sie haben die Schrift ja, aber die lesen sie doch nicht."
Wer das Wort Gottes in seinem ganzen ernsten Anspruch verwirft, hat keine Rettungsmöglichkeit mehr.
Ernst des Wortes Jesu: Warum steht das Gericht Gottes so schwer hier? Da steht: "Das Geschrei ist vor Gott gekommen." Steht auch in Kapitel 18, als Gott Abraham den Plan enthüllt. Da steht auch: "Es ist das Geschrei" im Vers 20 von Kapitel 18. Ein großes Geschrei über Sodom. Kummer ist über mich gekommen, dass ihre Sünden sehr schwer sind.
Und was ist das für ein Geschrei? Es ist das Schreien des Unrechts, das Schreien der Unterdrückten.
Wie viele Menschen in Sodom waren auf die Seite gedrückt, ja nicht bloß in Filmen. Wenn wir uns der Nöte der Welt annehmen, auch hier in der Gemeinde, hören wir das Schreien der Hungernden, Obdachlosen, der Flüchtlinge.
Dass wir nur Menschen der Liebe sein können. Das Geschrei kommt vor Gott aus der Welt. Ich habe den Eindruck, unser reicher Westen hat noch gar nicht gemerkt, wie Gott in unserer Welt leidet.
Doch eine Welle des Unrechts, wenn man unsere Kunden ansieht und dann die anderen Menschen in ihrer Not sieht. Das Geschrei ist für mich gekommen, wie die Gottesordnungen mit Füßen getreten werden, wie es in unserem Land so ist, dass die Liebe in vielen erkaltet.
Eine nicht ernst genommene Entscheidung.
Und Lot selbst schiebt die Entscheidung noch vor sich hin und lässt sich nur schleppen. Er nimmt sie nicht ernst, bevor doch der Tag anbricht. Man muss nur noch draußen sein aus dieser Stadt.
Jetzt ist es nötig, dass man sein Heil ergreift – jetzt. Und man kann es nicht verschieben.
Wenn viel in meinem Leben am Sterbebett stand, habe ich, wenn ich recht sehe, nur zweimal in meinem Leben erlebt, dass Menschen sich auf dem Sterbebett bekehrt haben.
Sie können es nicht verschieben, es muss heute sein – jetzt.
Noch ein letztes: Es ist eine Entscheidung.
Es gibt eine Entscheidung mit geteiltem Herzen. Das ist die Frau von Lot. Sie ist ausgezogen mit ihrem Mann. Sie hat sich mit schleppen lassen, stützen und ziehen lassen.
Es gibt ja so viele Gründe, warum man sich jetzt nicht entscheiden kann: Nach dem Gottesdienst muss gleich das Essen gekocht werden, und dann sind so viele andere Verpflichtungen. Dann verschiebt man das auf irgendeine andere Stunde und vergisst das.
Aber diese Boten Gottes lassen keine Zeit. Jetzt ist es nötig. Jetzt bring dein Leben in Ordnung.
Aber das schaut diese Frau von Lot zurück. Was steckt denn dahinter, dass sie dort stehen bleibt und unter das Gericht Gottes fällt und umkommt?
Weil man im Gericht Gottes nicht zuschauen kann. Das ist auch uns verwehrt. Wir können nicht hinstehen und sagen: "Die Abläufe der Weltgeschichte haben folgenden Sinn im Gericht Gottes."
Wir sind nicht Zuschauer, nicht Zuschauer. Man kann nicht hinstellen und klatschen: "Ah, das haben wir aber verdient da drin, und ich stehe draußen."
Man kann nur draußen stehen, wie Abraham, der kniend vor Gott bittet.
Und lassen Sie die Finger davon, überhaupt etwas zu deuten. Sie können nur sagen: Gottes Gerichte gehen über die Welt, aber nur die betroffenen Menschen hören und wissen in meinem Leben: Ich verstehe den Anruf Gottes auch in Krankheit und Katastrophen, auch in Not und Leid, wie Gott mich ruft und mein Leben retten will.
Aber noch etwas anderes ist wichtig: Dass diese Frau Lot zurückschaut, weil sie ja ihr schönes Haus sieht.
Jetzt haben sie gerade noch im letzten Sommer die Räume frisch tapeziert.
Man schaut noch einmal zurück.
Meine Oma, die war so eine patente Frau. Die hat uns Kindern immer so schön erzählt und sagte sie, die Frau Lot guckt zurück und sagt: "Mein weißer Schrank." So war das vor siebzig Jahren mein weißer Schrank. Nicht, aber das ist so eine Sache, wenn man zurückblickt und sagt: "Mein Auto."
Und wir müssen so arg viel zurücklassen.
Haben Sie Ihr Leben einmal geordnet? Sie sagen: Was nehme ich mit? Man nimmt mit in die Ewigkeit sich selbst oder man geht verloren.
Und Lot trifft ja auch den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt: "Ich kann mich nicht retten." Er dachte da an seinen herzlichen Dank, nicht also schon zu knapsen muss. Und sagt: "Ich komme da nicht richtig vorwärts."
Keiner kann sich retten, Lot auch nicht.
Aber Gott will retten.
Und Lot sagt: "Du musst dich aber retten lassen. Du musst nichts anderes tun, als dich ganz in die Hände Gottes zu geben. Sag mir jetzt nicht: 'Mein Leben'." Und löse mich von den Dingen, die mich wegreißen von dir.
Was haben Sie jetzt in Ihrem Herzen, was Sie bindet, was Sie lähmt im Gehorsam? Was ist das, wo Sie gefangen sind? Wo sind Sie beherrscht und wo finden dunkle Mächte Gewalt über Sie?
Jesus hat von Lot gesprochen, nur deshalb will ich das noch erwähnen. Wenn Sie eine Bibel haben, Lukas 17, Verse 28 bis 30.
Nicht, dass Sie meinen, das wären alte Mythen. Jesus sagt: "Es wird sein wie in den Tagen Lots."
Es wird nochmal so sein: Zwei werden malen auf einer Mühle und sie werden feste feiern, und dann, am Tag, als Sodom unterging, hat niemand daran gedacht, außer die paar, die die Boten Gottes vorher rufen konnten.
Es gibt eine Rettung, das ist wunderbar.
Es gibt eine ewige Errettung, das gibt es.
Das einen, unser Gott, heimbringen will zu sich in sein ewiges Reich, das auch uns ganz geborgen machen will, sodass der Tod und alle Schrecken des Gottesgerichts uns nicht mehr treffen können.
Ergreife das ewige Leben dazu, du bist dazu berufen. Pack zu!
Ich habe noch nie einen Bergsteiger in den Bergen gesehen, der das Seil so lässig packt wie es Christen packen ihr Heil.
Sondern packt fest, anwendersicht hochziehen will, drauf wollen wir es den wagen.
Es ist wohl wagen, werden gründlich dem absagen, was aufhält und beschwert.
Weil du bist uns zu klein.
Wir gehen durch Jesu Leiden hin in die Ewigkeit.
Weltprobleme sind groß, aber darum geht es nicht.
Es geht darum, dass ich einmal in der Ewigkeit bei jedem Spiel bin.
Es wäre furchtbar, wenn nur einer aus unserer Mitte nicht dabei wäre.
Haben Sie Ihre Errettung festgemacht?
Amen.
Und singen wir das Lied von Ter Stegen, Gott rufe noch, sollt ich nicht endlich hören, 270.
Wir singen jetzt die Verse eins bis vier.
Was die, was die, die, die, was die, die, die Ulm beten.
Du barmherziger Herr, wir können nur uns wundern über deine Geduld, über deine Langmut und Liebe.
Dass du uns noch nicht abgeschrieben hast, obwohl wir dich so oft enttäuscht haben.
Wir waren hier so oft ungehorsam und haben es immer wieder auf die lange Bank geschoben mit der Nachfolge, mit der Bereinigung des Lebens.
Und du suchst die ganze Welt.
Du bist für alle Menschen gestorben und deine Einladung ergeht an alle.
Uns bedrückt es, wie dein Einladungsruf oft nur Zulässigkeit verführt zum Sport dient und Menschen erst recht meinen, das hätte noch lange Zeit.
Vergib uns, wo wir mit deiner Gnade so gespielt haben.
Und so ist uns jede Stunde unseres Lebens ein Wunder deiner Güte und deiner Gnade, dass du uns noch leben lässt bis heute, dass du uns Umkehr anbietest, dass du heute bei uns anklopfst.
Und du bringst ja die Freude mit, die Freude eines neuen Lebens, den Frieden der völligen inneren Harmonie, der Vergebung und Heilung.
Du willst wiederherstellen, was die Sünde zerbrochen hat, und wo du wirkst, da wird alles neu und gut.
Ja, wir wollen dir jetzt Raum geben bei uns und ich bitten, dass du einkehren willst.
Und gleichzeitig wollen wir auch fürbitten für unsere Welt, auch für die Krisenregionen dieser Welt.
Wir bitten dich für den Nahen und Mittleren Osten, für die Völker.
Koch auch für die Regierenden, die jetzt schwere Entscheidungen zu fällen haben.
Du hast in unserem Land den Frieden uns erhalten.
Du schenkst unserem Land, ohne dass wir es begreifen, Einheit.
Gib doch ein geistliches Erwachen, dass Menschen dich suchen und sich an dir neu lassen.
Aber ich bitte dich auch für so viele Menschen, die in großer Not sind.
Lass du unsere Hilfen ankommen und Liebe und Hilfe sein.
Sei mit denen, die dort wirken, gib ihnen Kraft und Mut.
Auch mit allen, die in auswegloser Lage sind, sei du ihnen nahe und stärke sie.
Du kannst Menschen gewiss und fröhlich machen, auch gerade da, wo äußerlich Unruhe und Not ist.
Gib uns selbst diesen Glaubensfrieden, der höher ist als alle Vernunft.
Darum bitten wir dich auch für die vielen Kranken.
Du kannst wunderbar wirken und auch Wunder tun.
Aber auch wenn du schwere Wege gehst, kannst du uns so groß werden lassen, dass wir weiter blicken als nur bis an die Enden der sichtbaren Welt, sondern dass wir uns freuen auf die neue Welt, zu der du uns rufst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Wir singen noch den siebten Vers vom Lied 270.
Jetzt brauchen Sie den grünen Notizenzettel, der wurde vorhin schon verteilt. Wer ihn nicht hat, er ist für alle Gäste auch wichtig, dann sind Sie nicht informiert. Da stehen alle wichtigen Sachen drauf. Ich habe ein paar Sachen bekannt zu geben, aber das Wichtige steht auf dem Notizenzettel. Den brauchen Sie also unbedingt.
Auch wegen der nächsten Gottesdienstfreizeit in Friolzheim. Das ist so ein gelbliches Blatt, das ist schön.
Ende September lade ich Sie ein von Freitagabend bis Sonntag, Tage der Bibel und der Gemeinschaft.
Wenn Sie nicht wissen, wie das ist, eine Freizeit, gucken Sie, dass Sie gerade dann sind, das ist für Sie sehr schön.
Da liegt auch ein Verzeichnis jetzt auf mit den Kreisen und Gruppen, alle Gruppen und Kreise drin.
Leider habe ich einen Hauskreis vergessen, den Tegeler Hauskreis, also aus Tegel.
Und da muss ich mich dann fragen, dann kriegt er die Adresse, Ruthard, oder rufen Sie unter gut, hat ein Telefonbuch in Degerloch an.
Das passiert mir eben, ich habe das selber getippt, verzeihen Sie, aber das kommt dann vor.
Aber die übrigen sind alle drin.
Und das ist so wichtig, auch jetzt, wenn man dann irgendjemanden, der sich in der Gemeinde ein wenig auskennen will, diesen achtseitigen Zettel mit den Kreisen und Gruppen als Wegweiser durchreicht.
Wir haben jetzt auch die Mappen für die Gemeindediensthelfer gerichtet.
Da bin ich ganz arg dankbar.
Wir haben immer eine Reihe unbesetzter Bezirke.
Das sind ja nicht so große Bezirke, aber uns ist wichtig, dass wir auch die hier wohnenden Menschen einladen.
Unsere Jugendfreizeiten, die kommen ja wieder zurück.
Sie hatten auf der Hinfahrt das Pech, dass es unheimlich viel Stau in Jugoslawien gab.
Jetzt haben sie mich gebeten, ich soll hier mitteilen, sie würden schon am Freitagabend zurückfahren und am Samstagmittag ankommen.
Das möchte ich aber bewusst nicht so weitergeben, wie ich den Auftrag bekommen habe.
Denn der Busfahrer, der die Nachricht überbrachte, hat sechsunddreißig Stunden für die Rückfahrt mit dem leeren Bus gebraucht.
Ich denke, dass wir im vollen Bus vielleicht noch ein paar Stunden länger brauchen.
Ich sage ja immer: Kein Arbeitgeber dürfte das von seinen Mitarbeitern verlangen, dass jeder sich im Urlaub freiwillig zumutet.
Also sie fahren zwar am Freitagabend ab, aber wenn es dann nachts zwölf Uhr wird oder zwei Uhr, nicht dass Sie alle bei der Polizei anrufen.
Das kann also sicher gut Sonntagmittag werden, bis sie ankommen.
Und das ist ja schön, dann haben Sie was zu erzählen.
Also ist gar nichts passiert, sondern das sind die Staus, die es jetzt eben gibt in Jugoslawien an diesem Samstag und Sonntag.
Ich glaube, so haben Sie es verstanden, nur dass keine Unruhe ausbricht.
Wir wissen, Sie sind unter dem Schutz Gottes, und was Besseres kann man sich an Versicherung heute nicht mehr wünschen.
Entschuldigen Sie die anwesenden Versicherungsvertreter, aber die sagen: "Das stimmt, gell, Werner? Das stimmt so."
Wir feiern das Abendmahl im Anschluss an diesen Gottesdienst.
Das war gewünscht worden, auch hier vor dem Altar.
Das dauert dann länger.
Da möchte ich Sie nur darauf hinweisen.
Aber wir haben ja heute Zeit, weil wir keinen zweiten Gottesdienst haben.
Sonst müssten wir es ja immer im Gottesdienst feiern.
Ich darf Sie aber noch bitten, dass Sie auch in Ihrer Nähe wieder die grüßen, die Sie nicht kennen.
Ich habe hoch in den Erwin Schempp getroffen.
Wo sitzt ihr denn da? Der Erwin.
Stimmt, das ist einer der Gründungsmitglieder von der Hofacker-Bewegung.
Erwin, das waren Zeiten, ja, mit wenigen begonnen, Furtbach-Haus, und Gott hat seinen Segen gegeben.
Das ist doch herrlich.
Da sitzt man in der Nähe und ist viel zu kühl, als dass man richtig grüßen würde.
Neulich sagte jemand zu mir: "Der hat die Wärme eines Kühlschranks."
Also ich hoffe, dass Sie ein bisschen mehr Wärme aufbringen, wenn Sie auch nebeneinander sitzen und dann grüßen und aufeinander zugehen und den Neuen helfen, wie man die Materialien findet.
Unser Opfer heute ist für unsere Arbeit der christlichen Fachkräfte international.
Man macht die Beobachtung, dass manche in den Gottesdiensten gar nicht wissen, dass wir mit dieser Arbeit besonders verbunden sind.
Ich selber arbeite da in meiner Freizeit mitten in beiden Werken: Hilfe für Brüder und Christliche Fachkräfte international.
Da liegen hinten auch so Blätter auf.
Wir haben jetzt sechzig Leute draußen.
Also das ist ein Wunder beim ganz, ganz kleinen Spenderkreis.
Und dazu gehört diese Gemeinde mit ihrer Liebe.
Wir haben letzte Woche einen Brief bekommen von Esther und Klaus Werz.
Er ist Ingenieur für Metalltechnik und ist nach Haiti gegangen, in dieses chaotische Haiti, wo immer man von Bürgerkrieg liest.
Wenn Sie in Haiti ankommen, da liegt schon so ein Schweißgeruch in der Luft, Menschen über Menschen, alles wuselt.
Noch dicker Reis in der Schulstraße, und alle so mit nacktem Oberkörper, die schleppen ihre Lasten.
Unterschrieben hat der Brief: "Wir wollen eine Lehrlingswerkstatt machen, um junge evangelische Christen auszubilden."
Und sie haben dann einen Caterpillar besorgt und alles geregelt, damit er ihnen die zweihundert Meter Baugrube aushebt, wo sie die Werkstatt machen.
Und alles war fertig, und der Fahrer hatte seinen Lohn schon zugesagt bekommen.
Dann kam der katholische Priester vorbei und sagte: "Aber nicht für die Evangelikalen."
Da die Evangelischen?
Nein.
Und dann sagt Klaus Werz: "Wir haben es erschütternd erlebt, wie hier Freunde leiden."
Dabei ist es ein Katholizismus, der ganz anders ist als unserer.
In Haiti sind neunzig Prozent der dortigen getauften Menschen praktizierende Katholiken.
Wo du Jünger bist, gibt es die schlimmsten okkulten Belastungen, die es gibt.
Und wo die Stimme des Evangeliums hinkommt, schreibt Klaus Werz in seinem Brief, kann ein junger Mann keine Oberschule besuchen, wird er ausgesperrt sein.
Und das da draußen sind Leute, die sagen: "Wir wollen diesen jungen Christen eine Chance geben."
Und ich finde das so schön, dass Sie auch hinter diesen Mitarbeitern draußen stehen, dass Sie für solche Leute beten.
Verwirrt Sie natürlich, sagen Sie: "Das sind jetzt so viele, jetzt in Chucks, Tropischen, und Honecker sind wieder draußen."
Das habe ich bei der Predigt vergessen.
Ich vergesse immer bei der Predigt noch was, wie die Frau Honig oder auf dem Flughafen war, und er: "Das ist meine Frau."
Mich berührt es, wenn man alles zurücklässt, alles zurücklässt und einfach dorthin geht, wo der Herr will.
Wir sagten uns beide auf der Rückfahrt vom Flughafen: So müsste man brechen mit manchen Dingen unseres Lebens und ganz frei sein für Gott.
Ich sage toll, dass Leute heute hinausgehen und den Dienst ohne dass sie das in Liebe mittragen.
Vielen Dank.
Getraut werden nächsten Samstag Michael Zaremba, Student der Theologie aus Pleidelsheim, und Annegret Scheffbuch, genau lesen, Studentin der Pädagogik aus der Spitzenburgstraße 13, am Samstag um 13:30 Uhr.
Und das ist so schön, dass nicht nur ein solches junges Paar, sondern wir alle unter dem Segen Gottes stehen, wenn wir in den Bahnen Gottes gehen.
Und wir wollen uns segnen lassen von Gott.
Herr, segne uns und behüte uns.
Ja, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Segenswunsch zum Abschluss
Bitte geben Sie den Text ein, den ich überarbeiten soll.