Einführung: Die Bedeutung des Kreuzes im Glauben
Wofür starb Jesus am Kreuz? Fünf Punkte, die du wissen solltest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Gottes Herrschaft.
Die Woche geht zu Ende. Wofür starb Jesus am Kreuz? Sicherlich kann mein kleiner Podcast diese Frage aller Fragen nicht abschließend oder umfassend beantworten. Aber Schlaglichter wie Vergebung und Rechtfertigung, Erlösung oder auch Gemeinschaft mit Gott sind definitiv Punkte, die wir uns merken müssen. Das gilt besonders, wenn wir Golgatha verstehen und das Geschehen in seiner heilsgeschichtlichen Bedeutung richtig einordnen wollen.
Normalerweise kommt am Ende die Frage: Was könntest du jetzt tun? Heute will ich mal damit anfangen. Lass mich dir zum Thema Kreuz einen Tipp geben. Und der Tipp lautet: Nimm dir genug Zeit, um über Jesu Sterben nachzudenken.
Wenn du Christ bist, dann stellt das Kreuz das Zentrum deines Glaubens dar. Mein Eindruck ist, dass Christen sich über viele Themen Gedanken machen, aber oft genug zu wenig über das Kreuz nachdenken. Mach du diesen Fehler nicht.
Damit meine ich nicht nur, dass du regelmäßig und bewusst am Abendmahl teilnimmst. Das sollte für einen Christen eine Selbstverständlichkeit sein. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, hat Jesus gesagt. Unser Herr wünscht sich, dass wir uns – ich zitiere Paulus – Christus als gekreuzigt vor Augen malen.
Nimm also bewusst am Abendmahl teil, aber mein Tipp geht darüber hinaus: Fokussiere auf das Kreuz. Und ich meine das ernst – fokussiere auf das Kreuz.
Praktische Anregungen zur Vertiefung des Kreuzesgedankens
Zwei Vorschläge:
Eine Möglichkeit ist, ein gutes Buch zu lesen. Meine Empfehlung ist John Stott: Das Kreuzzentrum des christlichen Glaubens, Francke Verlag. Im Skript habe ich dir außerdem noch zwei weitere Bücher empfohlen. Lies ein gutes Buch zu dem Thema.
Eine andere Möglichkeit wäre, dir zu jeder Episode einen zentralen Bibelvers auf einen kleinen Zettel zu schreiben. Hänge diesen Zettel so in deiner Wohnung auf, dass du immer wieder darüber nachdenken kannst. Ja, herzlich gern darfst du den Vers auch auswendig lernen.
Das Kreuz als Zentrum der Heilsgeschichte und Gottes Herrschaft
Nun aber zu unserem heutigen Thema: Das Kreuz ist ein zentraler Bestandteil nicht nur meiner persönlichen Geschichte mit Gott, sondern auch der Heilsgeschichte an sich.
Gottes Ziel ist es, mit der Menschheit einen ewigen Bund aufzurichten, in den alle Menschen eintreten können, die an ihn glauben. Er möchte seinen König präsentieren, der sein Reich aufrichtet – den „Herrn der Herren und den König der Könige“. Prophetisch heißt es darüber in Daniel 7,14: „Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.“
Wenn Jesus am Kreuz sagt: „Es ist vollbracht“, dann ist in diesem Moment der Sieg errungen, der Kampf ist vorbei. Auch wenn der Teufel noch zweitausend Jahre sein Unheil treibt, herrscht unsichtbar im Hintergrund der Herr Jesus.
Er baut sein Reich und erfüllt die Erde mit dem Evangelium. Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Deshalb sieht man es nicht so leicht, aber es ist trotzdem real. Niemand kann es aufhalten, denn am Kreuz wurde einfach schon alles entschieden.
Der Sieg Jesu am Kreuz und die Befriedung der Welt
Gott hat am Kreuz diese Welt befriedet, jeden Widerstand gebrochen und jeden Feind besiegt, so wie Paulus das im Kolosserbrief ausdrückt.
In Kolosser 1,19-20 heißt es: Denn es gefiel der ganzen Fülle Gottes, in ihm, in Jesus, zu wohnen und durch ihn alles mit sich zu versöhnen, indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes, durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist.
Durch das Blut seines Kreuzes, also durch sein Sterben, hat Jesus Frieden gemacht. Er hat den kosmischen Konflikt Gut gegen Böse, Gott gegen Teufel, für sich entschieden. Wie die Römer nach Israel kamen und Frieden gemacht haben, so kam Gott auf die Erde und hat Frieden gemacht.
Für die einen, das sind die Gläubigen, ist dieser Friede etwas absolut Positives. Wir haben Frieden, und mit dem Frieden bekommen wir ewiges Leben. Für die anderen ist dieser Friede nichts als ihr Untergang.
Am Kreuz erwirbt sich Jesus durch sein Sterben das Recht auf die Herrschaft über den Kosmos. Er bekommt den Namen, der über jedem Namen ist, und wird zum Herrn der Welt, vor dem sich jedes Knie beugen muss. Niemand kann sich seiner Herrschaft entziehen, auch nicht der Teufel und seine Engel.
Wir können noch einmal kurz auf Paulus hören, in Kolosser 2,14-15: Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, indem er ihn ans Kreuz nagelte. Er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm, also in Jesus, hat Gott der Vater den Triumph über sie gehalten.
Die Entwaffnung der Mächte und die endgültige Befreiung durch das Kreuz
Am Kreuz werden die Gewalten und Mächte, eine Bezeichnung für den Teufel und seine Dämonen, völlig entwaffnet. Sie werden öffentlich zur Schau gestellt, und der Teufel ist erledigt. Alles, was er noch vermag, ist ein verzweifeltes Rückzugsgefecht zu führen, aber er ist bereits besiegt. Der Kampf ist vorbei, denn Gott hat seine ewige Herrschaft am Kreuz aufgerichtet.
Wenn wir Psalm 2 hinzunehmen, können wir ergänzen, dass Gott durch die Auferstehung seinen ewigen König gekrönt hat. Oder wie es im Lied heißt: Jesus Christus herrscht als König. Alles wird ihm untertänig, alles legt Gott ihm zu Füßen. Alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus der Herr ist, dem Ehre gebührt.
Der Kampf ist vorbei. Die große Frage der Bibel, die am Anfang durch den Sündenfall entsteht, lautet: Wie wird Gott den Menschen aus der Macht des Bösen befreien? Diese Frage ist geklärt. Es ist vollbracht.
In Hebräer 2,14 heißt es: "Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er" – gemeint ist Jesus – "in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und um alle zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren."
Wir sind wirklich frei. Weil wir Menschen sind, wurde Gott Mensch. Durch den Tod am Kreuz hat er den zunichte gemacht, der die Macht des Todes hat, nämlich den Teufel.
Wir Menschen waren durch die Angst vor dem Tod versklavt, durch den Teufel. Wir hatten keine Chance, uns selbst zu retten. Aber Gott kam in diese Welt und machte den Teufel zunichte.
Das Kreuz als Zeichen des Sieges und der Entscheidung für jeden Menschen
Was geschah am Kreuz? Am Kreuz vollendet Gott die Befreiungsaktion des Menschen. Das Kreuz ist wie eine Standarte, ein Banner, das Gott aufrichtet, um anzuzeigen: Hier ist mein Reich, hier herrsche ich. Der Sieg ist errungen, der Krieg ist vorbei.
Von nun an gibt es für jeden Menschen zwei Möglichkeiten: Ich erkenne den Sieg Jesu an und beuge meine Knie vor ihm, oder ich lehne mich gegen seine Herrschaft auf und werde das Schicksal des Teufels teilen – den Feuersee.
Das war's für heute. Wir haben die ersten zehn Wochen Podcast hinter uns, und ich freue mich riesig darüber. Es wäre schön, wenn du für mehr Reichweite und umfassendes Gelingen beim Erstellen und Veröffentlichen der Episoden beten könntest.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.