Begrüßung und persönliche Danksagung
Einen schönen guten Abend! Ich freue mich, dass so viele wiedergekommen sind, aus fern und nah. Heute möchte ich die Frage stellen: Wer ist mehr als hundert Kilometer gefahren, um hierher zu kommen? Oh, das sind einige – ganz herzlich willkommen!
Unter denen, die über hundert Kilometer gefahren sind, begrüße ich ganz besonders meinen Freund Wilhelm Pahls mit seiner Frau Johanna, die heute aus Wienhausen hergekommen sind.
Ich habe Wilhelm Pahls sehr, sehr viel zu verdanken. Warum? Das war 1976. Da habe ich zum allerersten Mal eine Zeltmission gewagt, und zwar an einem ganz kleinen Ort in der Nähe von Celle, in Nienhagen. Das war eine sehr kleine Zeltmission, und ich war damals ganz am Anfang, überhaupt so etwas zu tun. Ich war mir unsicher, ob ich so etwas weitermachen soll oder nicht.
Da hat Wilhelm Pahls mich eingeladen, nach Hause zu kommen, und er hat mich sehr, sehr ermutigt, das zu tun. Dafür bin ich ihm heute noch sehr dankbar. Ich habe ihn sehr geschätzt als einen großen Evangelisten. Ich dachte, wenn er mir das sagt, dann ist das sicher ein Wort, das auch für mich richtungsweisend ist.
Wilhelm, noch einmal ganz herzlichen Dank für deine Hilfe, die ich so von dir erfahren habe. Vor allen Dingen habe ich von dir sehr, sehr viel gelernt, was Evangelisation anbetrifft. Tausend Dank, Gott segne dich und deine liebe Frau.
Hinweise zu Büchern und Medienangeboten
Jetzt möchte ich einige Hinweise zum Büchertisch geben. Dort sind mir drei Bücher genannt worden.
Das erste Buch heißt „Wenn Tiere reden könnten“. Es ist gerade in der siebzehnten Auflage erschienen, und jede Auflage umfasst etwa dreißigtausend Exemplare. Das Buch hat sich so weltweit verbreitet. Ich glaube, es gibt ungefähr zwanzig verschiedene Übersetzungen in allen möglichen Sprachen. Viele Menschen sind gerade durch dieses Buch zum Glauben gekommen, weil darin auch der Weg zum Glauben beschrieben wird.
Das Buch ist so aufgebaut, dass die Tiere mit den Menschen einen Dialog führen – gemeinsam mit dem Leser. Auf diese Weise erfährt man etwas von der Größe Gottes und des Schöpfers.
Ein zweites Buch ist „Der Schatzfinder“. Es ist erst vor kurzem erschienen. In diesem Buch sind Zeugnisse von Menschen aus allen fünf Erdteilen enthalten. Ich habe diese Menschen alle persönlich auf meinen Reisen kennengelernt. Ich versichere, dass es sich um wirklich treue Zeugen handelt, die etwas zu sagen haben. Sie berichten, wie sie zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden haben.
Dann gibt es noch das Buch „Faszination Mensch“. Es beschreibt die Wunderwerke des menschlichen Körpers, bei denen wir nur staunen können, wie alles funktioniert. Der Körper besteht aus vielen Millionen und Abermillionen Einzelteilen, die im Zusammenspiel wunderbar funktionieren. Dieses Buch ist wissenschaftlich orientiert, enthält aber auch eine sehr starke evangelistische Komponente.
Vom CD-Tisch, der von meiner Sicht aus rechts steht, noch einige Hinweise: Der Vortrag von heute Abend wird aufgenommen und kann bereits fünf Minuten danach als CD erworben werden. Es gibt eine Missions-CD mit dem Titel „Wer die Welt am meisten verändert“. Diese CD ist kostenlos. Wer möchte, kann aber auch eine kleine Spende geben – wenn nötig auch eine größere, denn die Finanzierung muss gesichert sein. Grundsätzlich kann jeder die CD kostenlos mitnehmen, auch mehrere Exemplare.
Außerdem gibt es dort eine CD mit dem Titel „Der Islam aus der Sicht der Bibel“. Dabei handelt es sich nicht um die Sichtweise von Politikern, egal welcher Couleur, sondern um die Sicht der Bibel. Diese Frage wird uns in Zukunft noch sehr intensiv beschäftigen, weil sie eine sehr grundlegende ist. Deshalb brauchen wir eine klare Ausrichtung aus biblischer Sicht.
Schließlich gibt es dort auch einen Missionskalender mit dem Titel „Leben“. Diesen Kalender gibt es in über 30 Sprachen. Es ist ein Verteilkalender, den man ebenfalls kostenlos mitnehmen kann.
Grundlegende Fragen des Lebens und Sterbens
Es war eines Abends, als der Vater seinen kleinen Jungen zu Bett bringen und das Abendgebet sprechen wollte. In diesem Moment sagt der kleine Junge: „Du, Papa, ich habe noch eine Frage. Sag mal, wo kommen die Menschen her?“
Der Vater macht es kurz und antwortet: „Weißt du, Gott hat die Menschen aus Staub gemacht.“
„Aha“, sagt der Junge, „aus Staub.“
Nun will der Vater weiter beten, doch der Junge unterbricht: „Nein, ich habe noch eine ganz wichtige Frage. Sag mal, wohin gehen die Menschen, wenn sie sterben?“
Der Vater antwortet wieder kurz und knapp: „Weißt du, sie werden wieder zu Staub.“
In diesem Moment fasst der Junge mit der Hand unter das Bett, holt eine Handvoll Staub hervor und sagt: „Du, Papa, da ist einer. Ich weiß nur nicht, ob er gerade kommt oder schon wieder geht.“
Wir können dem kleinen Jungen bescheinigen, dass er ganz intensiv über grundlegende Fragen nachgedacht hat. Das sind Fragen, die auch uns bewegen: Woher kommen wir, und wohin gehen wir?
Dass wir gekommen sind, das wissen wir alle. Aber wohin wir gehen, das ist eine Frage, bei der viele nicht wissen, wohin sie gehen. Deshalb wollen wir heute Abend intensiv über diese Frage nachdenken.
Viele Menschen vor uns haben sich schon mit der Frage des Todes beschäftigt und darüber nachgedacht.
Unterschiedliche Sichtweisen auf den Tod in Geschichte und Kultur
Wir sind es gewohnt, in der Werbebranche zu sehen, wie Firmen Reklame für ihre Waren machen, die sie verkaufen wollen. Wenn jemand beispielsweise Rasenmäher verkaufen will, dann wirft er die Prospekte nicht in ein Hochhaus mit zwanzig Stockwerken, sondern geht dorthin, wo die Leute Einfamilienhäuser mit großen Gärten haben.
Und wenn jemand eine wissenschaftliche Zeitschrift verkaufen will, richtet er sich an Wissenschaftler – und nicht an Metzger oder Bäcker, die daran weniger interessiert sind. Wir sehen also, dass alle in der Werbebranche sehr zielorientiert arbeiten. Nur einer muss nicht zielorientiert arbeiten: der Tod. Er muss es nicht, denn wir gehören alle zu seiner Klientel, alle ohne Ausnahme, auch wir, die wir heute hier sind. Wir werden alle einmal sterben.
Darum ist die Frage nach dem Tod auch für uns so unfassbar wichtig. Viele Menschen haben sich mit dieser Frage beschäftigt. Zunächst möchte ich zeigen, was dabei herausgekommen ist, was durch das Denken der Menschen über den Tod entstanden ist.
Ich glaube, das Volk, das sich am intensivsten mit der Frage des Todes beschäftigt hat, ist das ägyptische Volk. Sie haben sich sehr gründlich damit auseinandergesetzt und gefragt: Was wird sein nach dem Tod? Sie waren zutiefst davon überzeugt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Deshalb haben sie dem Tod die größten Denkmäler gebaut, die es auf dieser Erde gibt – die Pyramiden von Gizeh.
Diese Pyramiden sind Zeugnisse eines ganzen Volkes, das an ein Leben nach dem Tod glaubte. Die Cheops-Pyramide wurde vor etwa 4.500 Jahren gebaut. 2,3 Millionen Steinquader wurden aufeinandergelegt, jeder wiegt zweieinhalb Tonnen. 20 Jahre lang haben 100.000 Menschen daran gearbeitet. Damals gab es keine Arbeitslosigkeit, alle waren mit dem Bau der Pyramiden beschäftigt. Die Steine liegen so glatt aufeinander, dass man nicht einmal ein dünnes Papier dazwischenlegen kann.
Ich kann mich noch erinnern, als ich Student war und Ägypten besucht habe: Damals war es noch möglich, auf die Cheops-Pyramide zu steigen – heute ist das verboten. Es ist ein ziemlicher Aufstieg bis ganz nach oben. Zusammen mit einem Freund, mit dem ich dort war, sind wir bei Sonnenschein hochgegangen und blieben so lange, bis die Sonne unterging und wir die Lichter von Kairo sehen konnten. Es war ein gewaltiger Anblick, diese riesige Pyramide von oben zu sehen.
Im alten Ägypten war es üblich, dass die Verstorbenen mumifiziert wurden. Das heißt, wer gestorben war, wurde erst einmal ausgenommen, man kann fast sagen wie eine Gans, sodass nur noch die Hülle übrig blieb. Dann wurde der Körper eingesalzen und präpariert, damit daraus eine Mumie entstehen konnte. Dieser Prozess wurde damals an allen Verstorbenen vorgenommen, nur eine Gruppe war davon ausgenommen: die Verbrecher, die hingerichtet wurden. Diese wurden nicht mumifiziert.
Für diese Menschen war nicht das Schlimmste, zum Tode verurteilt worden zu sein, sondern dass sie nicht mumifiziert wurden. Wer nicht mumifiziert war, glaubte man, hatte auch kein Leben im Jenseits. Wir sehen also, die Ägypter haben sich sehr intensiv mit der Frage des Todes beschäftigt.
Das hat eigentlich jeder Mensch getan, auch in der Vergangenheit. Auch die alten Griechen und Philosophen haben sich damit auseinandergesetzt. Epikur, ein bekannter griechischer Philosoph, sagte: „Der Tod ist das schauerlichste Übel, das es auf dieser Welt gibt, aber für uns Philosophen nicht. Denn wenn wir da sind, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, dann sind wir nicht mehr da.“ So hatten sie das auf diese Weise gelöst.
Zur Zeit des Kaiserreichs gab es einen Couplet-Sänger, der ein Lied besonders häufig sang. Wir würden heute sagen, er machte einen Hit daraus. Das Lied hieß „In fünfzig Jahren ist alles vorbei“. Hören wir, was er darüber sagte: Er meinte: „Und fürchte dich nicht, ist der Tod auch nah. Je mehr du ihn fürchtest, umso eher ist er da. Vor dem Tode sich zu fürchten hat keinen Zweck, wenn er kommt, bist du weg. Schließlich kommen wir alle an die Reihe, und in fünfzig Jahren ist alles vorbei.“
Dann sang er weiter: „Drum hast du noch Wein, trink ihn aus, hast du ein Mädel, bring’s nach Haus und freu dich hier unten beim Erdenlicht. Wie es unten ist, weißt du, wie es oben ist, nicht.“ Dieser Mann sang jeden Abend auf der Bühne, und das Publikum liebte dieses Lied so sehr, dass er es immer wieder singen musste. Weil er jeden Tag sang, starb er auch auf der Bühne – beim Singen. Ob es genau dieses Lied war, ist nicht überliefert, aber so hat er sich sehr intensiv, man kann sagen auch ein Stück weit, mit dem Tod beschäftigt.
Es gibt ein bekanntes Bühnenstück von Wolfgang Borchert, einem Nachkriegsdichter, der sich besonders mit der Not nach dem Krieg und der Not der Soldaten, insbesondere in Russland, auseinandersetzte. In diesem Stück tauchen Gott und der Soldat Beckmann auf. Entscheidend sind hier die Dialoge, in denen auch der Tod erscheint.
In dieser Passage sagt Gott: „Ich bin der Gott, an den keiner mehr glaubt, sehr finster, und ich kann es nicht ändern, meine Kinder, ich kann es nicht ändern. Finster, finster.“
Dann spricht der Tod: „Tot, du hast es gut. Du bist der neue Gott. An dich glauben sie, dich lieben sie, fürchten sie. Du bist unumstößlich, dich kann keiner leugnen, keiner lästern. Ja, du hast es gut, du bist der neue Gott, an dir kommt keiner vorbei, du bist der neue Gott. Aber du bist fett geworden, dich habe ich doch ganz anders in Erinnerung: viel magerer, dürrer, knochiger. Du bist rund, fett und gut gelaunt. Der alte Tod sah immer so verhungert aus.“
Der Tod antwortet: „Na ja, ich habe in diesem Jahrhundert ein bisschen Fett angesetzt. Das Geschäft ging gut, ein Krieg gibt dem anderen die Hand. Wie die Fliegen kleben die Toten an den Wänden dieses Jahrhunderts.“
Hier sehen wir eine ganz neue Variante über den Tod: Der Tod ist der neue Gott geworden – also wieder etwas ganz anderes.
Ich möchte auch aus einem Lied zitieren, das Heinrich Heine geschrieben hat. Er beschreibt drei Soldaten, die aus dem Russlandfeldzug Napoleons zurückkehren. In diesem Lied heißt es:
„Gewähr mir, Bruder, eine Bitte: Wenn ich jetzt sterben werde, nimm meine Leiche nach Frankreich mit, begrab mich in Frankreichs Erde. So will ich liegen und horchen still wie eine Schildwache im Grabe, bis ich einst Kanonengebrüll höre und das Getrappel der Ross‘. Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab. Viel Schwerter klirren und blitzen, dann steige ich gewappnet hervor aus dem Grab, den Kaiser zu schützen.“
Wir werden gleich noch sehen, dass niemand dann mehr an den Kaiser denken wird, um ihn zu beschützen.
Eine bekannte Schauspielerin, Iris Berben, hat über den Tod Folgendes gesagt: „Der Tod macht mir Angst, grässliche Angst. Ich bin heute da, wo ich immer hinwollte. Und ausgerechnet jetzt sitzt mir die Zeit im Nacken. Warum können wir nicht unsterblich sein?“ Eine gute Frage.
Drew Barrymore, eine amerikanische Schauspielerin, hat einmal gesagt: „Wenn ich einmal sterbe, dann möge man meiner Asche der Katze zu fressen geben. Dann lebe ich wenigstens in der Katze weiter.“ Nun, das war nicht ganz zu Ende gedacht, denn sie hat nicht überlegt, was passiert, wenn die Katze stirbt. Gibt es dann auch jemanden, der die Asche der Katze zu fressen bekommt?
Der Märchendichter Hans Christian Andersen, ein Däne, hatte eine große Angst davor, scheinbar tot begraben zu werden, weil er viel reiste. Er befürchtete, man könnte ihn für tot halten, obwohl er noch lebte. Deshalb schuf er Abhilfe: Immer, wenn er unterwegs in einem Hotel war, stellte er auf seinem Bett ein großes Schild mit der Aufschrift: „Ich bin nicht gestorben, ich schlafe nur tief.“ Man sollte ihn dann noch einmal richtig wachrütteln, damit er nicht scheinbar tot beerdigt wird.
Wir sehen also, die Menschen haben sich alle möglichen Gedanken über den Tod gemacht. Ich habe von einer englischen Witwe gelesen, die die Asche ihres Mannes zu Munition verarbeiten ließ. Er war Angehöriger einer Jagdgesellschaft.
Die Trauerfeier verlief so: Aus der Asche wurden Schrotkugeln hergestellt, insgesamt 275 Patronen, gemischt mit Schrotkugeln. Diese gab man den Trauergästen mit, die dann auf die Jagd gingen. Das Ergebnis ist bekannt: Es wurden 70 Rebhühner, 23 Fasane, sieben Enten und ein Fuchs geschossen. Das war’s dann. Aber wie man sieht, der Mann hat sich Gedanken gemacht.
Wir kennen vielleicht alle den Literaturnobelpreisträger Günter Grass, der vor einiger Zeit, im vergangenen Jahr, gestorben ist. Er hatte Folgendes für sich festgelegt: „Mit einem Sack Nüsse will ich begraben sein, und mit Nüssen sind Zähnen. Und wenn es dann kracht, wo ich liege, kann vermutet werden, ich bin noch da. Ich knacke die Nüsse.“
Das ist eine merkwürdige Vorstellung, was die Leute sich alles so ausdenken. In Amerika wird vieles erfunden, und dort hat man auch die Diamantisierung erfunden.
Diamantisierung bedeutet, dass die Leiche verbrannt wird, der Kohlenstoff aufgefangen und gereinigt wird. In einem sehr aufwendigen physikalischen Prozess wird das Ganze dann in einen Diamanten umgewandelt, denn Diamant besteht aus reinem Kohlenstoff.
Dieser Prozess ist sehr teuer. Er findet bei 3000 Grad Celsius und 80 Atmosphären Druck statt und dauert 16 Wochen. Dann erhält man ein kleines Döschen mit den Diamanten von Tante Lilli, die man im Wohnzimmer oder anderswo aufstellen kann. Man staunt, was die Menschen sich alles ausdenken.
Ein Astronom ließ sich verbrennen und wollte, dass eine Ampulle mit seiner Asche auf den Mond gebracht wird.
Eine besondere Geschichte spielte sich in Weimar ab. Dort lebte die Tochter eines Zaren, Maria Pawlowna. Sie war mit dem Großherzog von Weimar verheiratet. In ihrem Testament legte sie fest, was nach ihrem Tod geschehen sollte.
Sie wollte in russischer Erde begraben sein, neben ihrem Mann, gleichzeitig in einer Kirche, und auf ihrem Sarg sollte mindestens einmal im Jahr die Sonne scheinen. Das ist schon eine merkwürdige Kombination.
Als sie starb, war klar, dass der Großherzog in der Fürstengruft in Weimar beigesetzt wurde, dort, wo auch Goethe und Schiller liegen. Als man ihr Testament las, wusste man zunächst nicht, wie man die vier Punkte zusammenbringen sollte.
Dann gab man das einem findigen Architekten. Er ließ neben der Fürstengruft eine große Baugrube ausheben. Damals gab es noch keine Lkws, also wurden mit Ochsenkarren Erde aus Russland herbeigeschafft und in die Baugrube geschüttet. Darauf baute man eine Kirche.
Zwischen Kirche und Fürstengruft wurde ein Durchbruch in der Unterkirche gemacht. Dort stellte man den Sarg des Großherzogs in der Fürstengruft auf und direkt daneben den Sarg von Maria Pawlowna. So standen sie beieinander, wie sie es sich gewünscht hatte.
Der Großherzog war in der Fürstengruft, sie war in der Kirche. Nun fehlte nur noch die Bedingung mit der Sonne. Wie bringt man die Sonne dahin? Der Architekt hatte auch dafür eine Idee: In der Kirche ließ man eine große Platte mit vielen Löchern in den Fußboden einbauen und ein großes rundes Fenster nach Süden.
Beim Höchststand der Sonne, am 21. Juni oder wann auch immer, schien die Sonne durch das Fenster auf die Platte, und durch die Löcher fiel das Sonnenlicht auf den Sarg. So war alles erfüllt, ihr Wunsch wurde erfüllt.
Aber die Frage bleibt: Was soll das alles? Und das alles, was wir bisher gehört haben – und wir haben alle gespürt –, sind völlig verdrehte und verkehrte Vorstellungen vom Tod. Keiner kann uns eine endgültige Antwort geben, und wir selbst wissen es auch nicht.
Der deutsche Dichter Emanuel Geibel hat es in einem Satz zusammengefasst, der vollkommen richtig ist: „Ein Ewigrätsel ist das Leben, und ein Ewigrätsel bleibt der Tod.“
Die einzige wahre Kompetenz über den Tod
Jetzt könnte ich eigentlich hier schon aufhören, denn ich weiß es auch nicht. Ich bin ja nie tot gewesen. Wie können wir also über den Tod reden? Das geht ja gar nicht. Aber ich höre dennoch nicht auf. Warum? Weil ich jemanden kenne, der Kompetenz in dieser Frage hat.
Wer hätte denn die Kompetenz, uns etwas Verbindliches über den Tod zu sagen? Nun, er müsste seine Kompetenz nachgewiesen haben. Wann hätte er Kompetenz? Er müsste vier Bedingungen erfüllen: Erstens müsste er im Tod gewesen sein. Zweitens müsste er aus dem Tod zurückgekommen sein, sodass er uns wirklich verbindliche Informationen geben kann. Drittens müsste er Macht über den Tod haben und das auch gezeigt haben. Und noch etwas Wichtiges: Er müsste uns die Wahrheit sagen. Wenn er weiß, wie es geht, müsste er es uns auch sagen.
Der frühere deutsche Bundespräsident Roman Herzog wurde einmal von einem Reporter gefragt, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Darauf antwortete er: „Nein, ich weiß es nicht, aber wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen.“ So etwas nennt sich Präsident? Ich kann es nicht begreifen.
Setzt man die Kompetenzbedingungen mit diesen vier markanten Punkten so hoch an, bleibt in der ganzen Weltgeschichte nur noch ein einziger übrig, der diese Kompetenz hat – und das ist Jesus. Es gibt nur einen, der diese Kompetenz besitzt, keinen zweiten, nur Jesus.
Warum? Jesus wurde gekreuzigt und hatte vorausgesagt, dass er am dritten Tage auferstehen werde. Er ist auferstanden und kam vom Tod zurück. Viele Zeugen haben ihn gesehen. Die erste Zeugin war Maria Magdalena, dann kamen andere Frauen ans Grab. Danach zeigte er sich 500 Leuten auf einmal – 500 Brüder. Die Schwestern noch dazu, und wir sind schon locker bei Tausend. Mit den Kindern kommen wir fast auf 2000 Menschen. Also viele haben ihn als den Auferstandenen gesehen. Er war wirklich im Tod und kam zurück. Nachweislich – das gibt es in keiner anderen Religion. Dort ist niemand vom Tod zurückgekommen. Das haben wir ausschließlich bei Jesus.
Und dieser Jesus hat auch Macht über den Tod. Er hat alle Macht. Er hat uns gesagt: „Ich habe alle Macht im Himmel und auf Erden.“ Als er nach Bethanien kam, war sein Freund Lazarus gestorben. Die Frauen kamen ihm entgegen und weinten: „Ach, wärst du doch etwas früher gekommen! Lazarus ist tot, er war krank, du bist zu spät gekommen, Lazarus ist tot, alles vorbei.“ Sie weinten bitterlich.
An diesem Text gefällt mir etwas ganz Außergewöhnliches, und das beeindruckt mich zutiefst: Was tut Jesus als allererstes mit den Frauen? Er weint mit ihnen. Die Bibel sagt: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“ Das tat er. Auf der Hochzeit zu Kana feierte er fröhlich mit denen, die sich freuten, dass sie sich gefunden hatten. Da konnte er fröhlich sein. Aber hier, wo die Frauen weinten, weinte er mit.
Neulich sagte mir jemand, Jesus habe da geheuchelt, er habe das gar nicht so gemeint, das sei ein Irrtum. Jesus hat nie gesündigt, und Heucheln ist eine ganz schlimme Sünde. Jesus hat also wirklich echt getrauert und geweint, obwohl er wusste: Wenige Minuten später werde ich am Grab von Lazarus stehen und ihn aufgrund meiner Vollmacht aus dem Grab herausholen.
Und das tat er auch. Er ließ den Stein wegwälzen, dann rief er in das Grab hinein: „Lazarus, komm raus!“ Was tut er? In der Sekunde ist Lazarus da. Die Leute hatten dort noch gesagt: „Bloß nicht den Stein wegwälzen, der liegt hier schon vier Wochen, und es stinkt alles schon.“ Was ist das, wenn es stinkt?
Nun, dann haben sich die langgestreckten Makromoleküle – die DNS-Moleküle und alles, was in den Zellen drin ist – in kurze Enden aufgelöst. Die Luft nimmt das auf und treibt es davon. Diese kurzen Molekülenden, die wir einatmen, sind der Leichengeruch. Es sind die Restbestandteile von Eiweißstoffen, DNS-Molekülen und so weiter.
Aber in dem Moment, wo Jesus in das Grab hineinruft: „Lazarus, komm raus!“, stank es nicht mehr. Der ganze Pestgeruch war vorbei. Warum? Weil alle Molekülenden den Befehl bekommen haben: „Ihr marschiert sofort zurück in die Zelle, wo ihr gewesen seid.“ 3.678.566 und die anderen alle, wohin sie gehören. Und sie wissen genau, wo sie hinmüssen – absolut.
Ich staune, wie gehorsam sie sind. Ich wünschte mir einen Bruchteil von Gehorsam, so wie die Molekülenden neben Jesus gehorsam waren. Wir sehen hier Schöpferkraft, Macht über den Tod. Hier hat niemand Angst vor dem Tod. Hier ist einer, der dem Tod gebietet.
Die Wahrheit über den Tod allein bei Jesus
Jetzt sind wir bei einer wichtigen Person angekommen. Selbst wenn jemand alles weiß, wie zum Beispiel Roman Herz, und uns keine Antwort gibt, haben wir nichts davon. Glücklicherweise hat Jesus gesagt: „Ich bin die Wahrheit.“ Über die Erde ist noch nie ein Mensch gegangen, der sagen konnte: „Ich bin die Wahrheit.“ Das konnte niemand sagen – nur Jesus allein.
Denn Jesus hat nie gesündigt und hat immer die Wahrheit gesagt. Er sagt uns auch die Wahrheit über den Tod. Das ist gut, denn er verschweigt sie uns nicht. Er sagt sie uns, egal ob sie uns bitter vorkommt oder nicht.
Nun sind wir endlich bis zu dem vorgedrungen, der die Kompetenz hat, uns etwas über den Tod zu sagen. Jetzt wissen wir: Wenn wir auf Jesus hören, dann haben wir den Einzigen gefunden, der uns kompetent erklären kann, was es mit dem Tod auf sich hat. Er ist der Einzige.
Alles andere können wir in die große Tonne der Müllgeschichte werfen – alles weg damit. Es ist alles Schrott und Unwahrheit. Aber hier sind wir zur Wahrheit vorgedrungen. Jetzt können wir hinhören.
Die Gleichheit des Todes und die Unterschiede danach
Ich habe hier ein Bild mitgebracht. Es wurde in einer Kirche in Südtirol aufgenommen. In den ersten Reihen kann man vielleicht erkennen, dass auf einem Steinsims vier Totenköpfe aufgereiht sind. Darüber hängt ein Schild mit der Frage: Wer war der Tor, wer der Weise, wer der Bettler oder der Kaiser?
Eine gute Frage – wie soll man das erkennen? Der Kaiser trägt keine Orden mehr, sein Helm fehlt, und auch das Schwert ist nicht mehr da. Es ist nur noch der Schädel übrig. Ähnlich verhält es sich mit dem Bettler.
Wir würden gerne ein zweites Schild anfertigen und darauf schreiben: „Der Tod macht sie alle gleich, egal ob Kaiser oder Bettler.“ Wer würde dieses Schild mit unterschreiben? Mal Hand hoch. Der Tod macht sie alle gleich. Oh, das sind viele. Das müssen wir prüfen, es könnte ja sein.
Wenn wir jetzt genauer nachsehen, wie das wirklich ist, stellen wir fest: Es gibt große Unterschiede. Ich möchte jetzt über diese großen Unterschiede sprechen, und zwar in einer Dreiteilung. Zunächst einmal über Unterschiede in dieser Welt, dann über Unterschiede im Tod.
Unterschiede im Leben
Zunächst gibt es Unterschiede in dieser Welt. Manche Menschen verdienen so unvorstellbar viel Geld, dass einem fast schwindelig wird. Die Sängerin Madonna, eine der bekanntesten Künstlerinnen, verdient beispielsweise 39,2 Millionen Euro pro Jahr. Ich habe das umgerechnet: Das sind 21 Euro pro Stunde. Das ist ein Stundenlohn, oder? Ich weiß nicht, wie viel wir hier verdienen, welchen Stundenlohn wir haben. 21 Euro pro Stunde – wie kann man das überhaupt ausgeben? Was kann man damit machen?
Bill Gates, der Gründer von Microsoft, verdient in nur einer Stunde sogar eine Million Dollar. Das ist doch etwas, oder? Unvorstellbar. Es gibt also Menschen auf der Welt, die mit ihrem Reichtum kaum noch wissen, wohin damit.
Eine englische Organisation namens Oxfam hat untersucht, wie der Reichtum auf der Welt verteilt ist. Dabei fand man heraus, dass 1 Prozent der Weltbevölkerung genauso viel Besitz haben wie die übrigen 99 Prozent zusammen. Das zeigt, dass Geld und Reichtum keineswegs gleich verteilt sind. Die Unterschiede sind sehr, sehr groß.
Gleichzeitig, während jemand eine Million Dollar pro Stunde verdient, sterben alle fünf Sekunden Kinder auf der Welt an Hunger. Sie haben nicht einmal die nötige Handvoll Reis, um zu überleben. 20 Kinder sterben jeden Tag an Hunger.
Ich glaube, wir alle erkennen, dass es riesige Unterschiede in dieser Welt gibt. Sehr große. Man muss nur genau hinschauen, dann sieht man sie deutlich.
Unterschiede im Sterben
Nun komme ich zum zweiten Punkt: Ich möchte über Unterschiede im Sterben sprechen. Auch beim Sterben gibt es große Unterschiede; es ist keine Gleichverteilung.
Der Apostel Paulus sagte: „Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ Er wusste also, wenn er jetzt stirbt, dann ist er augenblicklich beim Herrn Jesus. Das ist doch wunderbar, wenn man das weiß – großartig! Und das ist sein Gewinn, sagt er. Ganz großartig, er kann sterben.
Während der russischen Revolution hatte man eine Gruppe von Christen gefangen genommen. Man hatte ihnen gesagt: „Euch brauchen wir jetzt nicht mehr, jetzt ist Kommunismus angesagt, und wir müssen euch beseitigen, weil ihr Störenfriede seid. Euch können wir nicht gebrauchen mit euren Ideen.“ Man hatte sich auch schon überlegt, was man mit ihnen machen sollte. Als man diese Gruppe gefangen genommen hatte, sagte man: „Wir werden euch ertränken.“
Da sagte einer von ihnen: „Was macht das? Wir gehen zu Gott. Es ist doch egal, ob zu Wasser oder zu Lande.“ Wir sehen also, sie waren unerschrocken. Der Tod hat ihnen gar nichts ausgemacht, weil sie wussten, wohin sie gehen.
Aber es gibt auch ein anderes Sterben, das völlig anders ist. Ich habe in einem Buch über Kaiser Wilhelm II gelesen, der den Ersten Weltkrieg in besonderer Weise mitveranlasst hat. Seine letzten Worte waren: „Ich versinke.“ Da warst du Kaiser gewesen, und am Ende versinkst du. Was ist das denn? Wie schrecklich ist das, wenn ich am Ende als Bilanz sagen muss: Ich versinke, danebengelebt, völlig daneben.
Oder ich denke an den britischen Staatsmann Winston Churchill. Diesem Mann war am Ende des Zweiten Weltkrieges unvorstellbar viel Macht zugefallen – unvorstellbar viel. Er war in Jalta mit Roosevelt und Stalin, und dort hatten sie eine Karte von Europa vor sich. Sie entschieden, wie Europa aufgeteilt wird.
Roosevelt war schon krank und ging ins Bett, ihm ging es nicht gut. Dann saßen nur noch Stalin und Churchill am Tisch. Vor einigen Jahren war ich selbst dort, als ich Vorträge auf der Krim hielt. Ich dachte, ich muss mir das mal ansehen, wo das gewesen war – in Jalta. Dort steht ein großer runder Tisch, an dem sie gesessen hatten.
Ich hatte ein paar russische Traktate dabei mit dem Titel „Wie komme ich in den Himmel?“ und legte dort, an der Stelle, wo Stalin gesessen hatte und Churchill nicht war, einen Traktat in russischer Sprache hin. Ich wollte sehen, was passiert. Es dauerte keine Minute, da kam ein Wärter und sammelte den Traktat sofort ein. Das passte ihm dort nicht.
Aber zurück zu Churchill und Stalin: Sie hatten eine Landkarte von Europa vor sich und teilten Europa auf. Ganz locker entschieden sie: Von Deutschland wird Pommern, Schlesien, Ostpreußen einfach abgehakt. Die Menschen – das sind Millionen, etwa zehn Millionen – werden alle vertrieben, obwohl sie und ihre Vorfahren dort Jahrhunderte gelebt hatten. Alle weg damit! Das entschieden wir hier, Churchill mit Stalin. Stellen wir uns das mal vor – solch viel Macht hatten sie.
Churchill hat von dieser Macht Gebrauch gemacht. Aber am Ende seines Lebens zieht er Bilanz und sagt: „Welch ein Narr bin ich gewesen!“ Stellen wir uns das vor: So viel Macht, aber am Ende sagt er, er habe daneben gelebt. Er habe nichts, was er jetzt mitnehmen kann.
Wir sehen also: Im Sterben gibt es ganz große Unterschiede. Der eine sagt: „Ich gehe zu Gott.“ Der andere sagt: „Ich versinke“ oder „Welch ein Narr bin ich gewesen!“
Schon an diesem Beispiel sehen wir: Du kannst heute entscheiden, was du einmal in der Todesstunde sagen wirst. Und das Beste, was du in der Todesstunde sagen kannst, ist: „Es gab einen Tag in meinem Leben, da habe ich mich entschieden, dem Herrn Jesus zu folgen, obwohl mein Umfeld ganz dagegen war, meine Familie war dagegen. Aber ich habe mich entschieden. Und jetzt weiß ich, wohin ich gehe. Ich gehe nämlich dorthin, wohin ich geglaubt habe: Ich gehe zu meinem Jesus Christus.“
Schau her: Heute schreibst du deine Biografie. Heute ist Biografietag, so will ich es mal sagen. Heute schreibst du deine Biografie, was du am letzten Tag sagen wirst. Stell dir vor, Gott hat das in unsere Hand gelegt, dass wir das entscheiden. Das entscheidet nicht Gott, auch kein anderer. Hier sind wir gefragt – mit unserer Entscheidung, wohin wir aufbrechen wollen.
Unterschiede nach dem Tod
Aber jetzt müssen wir noch etwas vergleichen. Ich wollte ja drei Vergleiche nennen, nämlich was sein wird jenseits der Todesmauer. Das ist etwas, das wir Menschen nicht beobachten können, das wissen wir nicht.
Wir haben nur die Aussage von Jesus, und er ist der Einzige, der in dieser Frage Kompetenz besitzt. Ich bin dankbar dafür, dass Jesus uns gesagt hat, was nach dem Tod sein wird. So sind wir gut informiert und richtig informiert. Wir wissen, dass das, was gesagt wird, stimmt. Es ist absolute Wahrheit, daran ist nichts zu rütteln.
Wir können uns ganz gewiss darauf verlassen, dass genau das, was Jesus sagt, auch im Tod und danach zutreffen wird. Damit wollen wir uns jetzt beschäftigen. Jesus sagt uns, dass es jenseits der Todesmauer nur zwei Gruppen von Menschen geben wird.
Die einen werden den Aufenthaltsort gefunden haben, der bei Jesus ist, im Himmelreich. Die anderen haben ebenfalls einen Aufenthaltsort, nämlich die Hölle. Es gibt nichts dazwischen. Das, was Atheisten immer wieder sagen, nämlich „Mit dem Tod ist alles aus“, ist falsch. Sie haben sich geirrt.
Auch der Reiche in der Hölle, von dem berichtet wird in Lukas 16, der gottlos gelebt hat, muss feststellen, dass er nach seinem Tod am falschen Ort ist und dort Pein in den Flammen leidet. Wie traurig ist es, wenn man dort angekommen ist!
So wollen wir uns anschauen, wie die Unterschiede jenseits der Todesmauer sein werden. Das lehrt uns Jesus und seine Apostel. Wenn wir das beachten und hören, sind wir die bestinformierten Menschen.
Dann können wir alle Bücher von Philosophen, Dichtern und allen anderen, die sich mit dem Tod beschäftigt haben, getrost wegwerfen. Wir können sagen, dass das alles Makulatur der Weltgeschichte ist, die wir nicht brauchen. Es ist sowieso alles gesponnen und gelogen.
Wir brauchen die Wahrheit. In der Frage des Todes will ich unbedingt die Wahrheit wissen. Ich will genau wissen, woran ich bin. Und dieser Jesus sagt es mir – darüber bin ich sehr froh.
Die Botschaft des Apostels Paulus zum Tod
Der Apostel Paulus predigt zu einer Menschenmenge, so wie wir es heute Abend auch tun. Im zweiten Korintherbrief, Kapitel 2, Verse 15-16, sagt Paulus: „Denn wir sind Gott ein guter Geruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren gehen, diesen ein Geruch des Todes zum Tode und jenen ein Geruch des Lebens zum Leben.“
Paulus erklärt also, dass wir das Wort für alle gleich predigen, an alle, die zuhören. Doch die Wirkung ist sehr unterschiedlich und nicht bei allen gleich. Die einen, die das hören, sagen: „Was ist das für ein Quatsch? Wie kann man so etwas überhaupt sagen? Das passt doch gar nicht in unsere Zeit. Wo leben wir denn?“ Für diese Menschen wird das Evangelium zum Geruch des Todes zum Tode.
Man kann sich das so vorstellen: Das Evangelium, das gepredigt wird, breitet sich wie eine Wolke über die Zuhörermenge aus. Diese Wolke ist hochgiftig. Das Evangelium von Jesus ist hochgiftig – warum? Wer sich dagegen auflehnt, vergiftet sich an dieser Wolke und stirbt den ewigen Tod. Paulus sagt: „Es wird ihnen zum Geruch des Todes zum Tode.“ Dabei steigert er den Tod sprachlich, obwohl man den Tod eigentlich nicht steigern kann. Darum sagt Paulus hier „vom Tode zum Tode“.
Doch dieselbe Wolke, die über die Menge zieht, hat auch eine zweite Wirkung. Es ist dieselbe Wolke, und es gibt Menschen, die sagen: „Jetzt höre ich endlich mal die Wahrheit darüber, was mit dem Tod los ist. Jetzt höre ich endlich die Botschaft, dass da jemand ist, der mich liebt. Jetzt höre ich endlich, dass jemand für meine Sünden und Verfehlungen aufgekommen ist, weil er sie selbst getragen hat.“ Ich selbst kann das nicht tragen, aber da ist einer, der es getragen hat – und das ist Jesus.
Diese Menschen hören zu, staunen und sagen: „Ja, das ist genau das, was ich brauche.“ Dieses Evangelium wird ihnen kostenlos angeboten, als Geschenk, als Gnadengeschenk. Und wir sehen, dass diese Menschen, die so darauf reagieren, das Leben zum Leben holen. Das ist das ewige Leben, das Leben in der Nähe Gottes, in der Nähe des Herrn Jesus, der uns ewige Wohnungen verheißen hat. Dort wird es uns ewig gut gehen.
In seinem Reich, im Reich des Herrn Jesus, gibt es keine Krankheit mehr: keine Zuckerkrankheit, keinen Schnupfen, keinen Husten, keinen Krebs, keine Rollstühle, keine Krankenhäuser – all das gibt es nicht mehr. Es ist alles vorbei. Die Bibel sagt: „Das Erste ist vergangen, es wird alles neu.“ Alles wird in einem Bereich ohne Sünde sein. Nichts wird mehr an Sünde erinnern, alles wird vollkommen und herrlich sein.
Das Gewaltige daran ist, was die Bibel uns sagt: „Das geht in meinen Kopf nicht rein.“ Im Neuen Testament, im ersten Johannesbrief, heißt es: „Und wir werden dem Herrn Jesus gleich sein.“ Das müssen wir uns mal vorstellen: Dem Herrn Jesus gleich sein – was das bedeutet!
Jesus ist der Herr aller Dinge, der Schöpfer aller Dinge. Gestern haben wir darüber nachgedacht: Er hat durch sein Allmachtswort zehn hoch fünfundzwanzig Sterne ins Dasein gerufen, weil er die Macht dazu hat. In einem Augenblick macht er das. All die Intelligenz, die er in seine Schöpfung gelegt hat, stammt von ihm. Er ist dieser Herr.
Stellen wir uns vor, wenn wir dorthin kommen und ihm gleichgesetzt werden – was werden wir vollbringen? Das ist kaum zu fassen. Ich persönlich höre gerne Geigenmusik und habe mir schon etwas gewünscht. Ich habe zu Herrn Jesus gebetet: „Herr Jesus, wenn ich einmal bei dir bin, hätte ich gerne eine Geige. Aber weil ich völlig unmusikalisch bin, musst du mir auch beibringen, wie man sie spielt, sodass ich es gleich auf Anhieb kann.“ Und das werde ich auf Anhieb können.
Denn wenn Jesus ein ganzes Universum schaffen kann, das Leben und alles, ist es für ihn ein Klacks, dass ich auch Geige spielen kann. Und das kann ich euch versprechen: Wenn wir im Himmel sind, werde ich euch ein Stück auf meiner Geige vorspielen. Ist das nicht toll? So kann man sich vom Herrn Jesus alles wünschen. Er hat gesagt, wir sind seine Freunde, und so wird er uns Gutes tun ohne Ende. Das ist seine Absicht – er will uns Gutes tun.
Jetzt sehen wir, dass es jenseits der Todesmauer unvorstellbar unterschiedlich sein wird. Das können wir mit menschlichen Worten kaum beschreiben. Für den einen ist es der Geruch des Todes zum Tode, für den anderen das Leben zum Leben – das ewige Leben.
Schauen wir uns noch einige andere Worte an. Ich glaube, nur deswegen steht es in der Bibel mit so unterschiedlichen Worten geschrieben, damit wir diesen Gedanken alle begreifen und verstehen. Es soll in dieser Halle nicht ein einziger sein, der sagt: „Das habe ich heute nicht verstanden.“ Deshalb wird es in unterschiedlichen Worten ausgedrückt, damit wirklich jeder es versteht.
Die klare Botschaft Jesu über Himmel und Hölle
In Matthäus 25,34 lesen wir: Jenseits der Todesmauer wird es entweder die Vereinigung mit Gott oder die absolute Trennung von Gott geben. Dort heißt es nämlich in Matthäus 25,14: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.“
Ich staune darüber, dass Jesus uns heute schon wörtlich sagt, was er uns zurufen wird, wenn wir zu ihm gehören: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters.“ Er sagt uns schon jetzt, dass wir das Reich erben werden, das seit Anbeginn der Welt für uns bereitet ist – gewaltig.
Aber derselbe Jesus spricht im gleichen Kapitel auch die Worte: „Geht hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.“ Wir wissen, dass der Teufel in eine ewige Hölle kommt. Doch derselbe Ort ist auch für diejenigen vorgesehen, die Jesus abgelehnt haben.
Das sagt uns Jesus hier ganz offen und frei heraus. Nichts wird hier verblümt oder mit Konjunktiven ausgedrückt. Es wird ganz klipp und klar gesagt: Wenn wir hier die Augen schließen, gibt es zwei Bereiche, die unvorstellbar unterschiedlich sind. Wir können das nicht einmal mit Zehnerpotenzen ausdrücken, so groß ist der Unterschied.
Die einen werden heimgeführt ins Reich Gottes, die anderen gehen in eine ewige Pein. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Wir haben über Unterschiede gesprochen, und diese sind vorhanden.
Oder denken wir an Philipper 1,23. Dort spricht Paulus von der Erlösung: „Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein.“ Das ist die eine Seite, der Himmel. Aber es gibt auch die andere Seite, von der Markus 16,16 spricht: „Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“
Dieses Verdammen ist etwas Ewiges. Nicht, wie manche sagen, eine zeitliche Sache, nach der alles vorbei ist. Wir sind als Ewigkeitsgeschöpfe geschaffen. Warum? Wenn wir den Schöpfungsbericht lesen, erfahren wir, dass Gott seinen Lebensodem in uns hineingegeben hat. Weil Gott ewiges Leben ist, haben wir den Odem der Ewigkeit in uns. Wir können gar nicht sterben. Wir existieren immer und ewig.
Es kommt darauf an, auf welcher Seite wir stehen. Diese Entscheidung hat Gott in unsere Hände gelegt. Wir können selbst entscheiden, und zwar hier und heute – nicht irgendwann. Wir dürfen wählen, wo wir sein wollen.
Vielleicht sind unter uns Geschäftsleute. Die Bibel spricht auch für sie. Paulus sagt: „Sein Leben war Gewinn, denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ Er hat wie ein Kaufmann kalkuliert: Das Sterben ist für mich Gewinn.
Paulus hat unglaublich viel Leid ertragen. Er wurde von Juden und Römern verfolgt. Einmal musste er an einer Stadtmauer im Korb heruntergelassen werden, weil sie ihn verfolgten. Er wurde geschlagen, hat Schiffbruch erlitten, Verrat erfahren – man kann sich kaum vorstellen, wie viel Leid und Not ein Mann ertragen kann.
Doch er hat gesagt: „Ich werde das tun, ich werde das ertragen, denn wenn ich euch das Evangelium nicht sage, sei er verloren.“ Er musste predigen. Wir können Paulus dankbar sein, dass Gott so einen Mann berufen hat, der das durchgehalten und gepredigt hat.
Am Ende sagt Paulus: „Jetzt ist es Gewinn. Ich habe Gewinn gemacht, einen Riesengewinn. Ich habe die ganze Ewigkeit gewonnen.“
Aber unser Leben kann auch Verlust sein. Davon lesen wir in Lukas 12,20, wo Jesus einem reichen Mann sagt: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern.“ Der Mann dachte nur an Reichtum und wie er ihn vergrößern kann, um noch größere Scheunen zu bauen und seinen Gewinn zu maximieren. Das waren seine einzigen Gedanken.
Schon in jener Nacht war alles vorbei. Das musst du wissen: Im Tod wird dein ganzer Reichtum zu Null. Du kannst noch so viele Aktien besitzen – ihr Wert fällt im Tod auf Null. Es bleibt nichts mehr übrig.
Aber ein Glas Wasser, das du im Namen Jesu weitergegeben hast, hat Ewigkeitsbedeutung. Am Tag des Todes wird alles umgebucht: Gewinn und Verlust. Wie wollen wir buchen? Auf Gewinn oder auf Verlust? Die Entscheidung treffen wir.
Die Bibel sagt uns, unser Leben wird dann Annahme oder Verwerfung sein. In Matthäus 24,40 sagt Jesus: „Dann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird angenommen und der andere wird verworfen werden.“ Das sind Menschen, die ganz dicht beieinander leben.
Das können Ehepaare sein, die in zwei Betten nebeneinander schlafen. Das können zwei Kollegen sein, die an zwei Schreibtischen sitzen, die einander gegenüberstehen. Der eine wird angenommen, der andere verloren. So dicht haben Menschen auf dieser Erde zusammengelebt.
Aber jenseits der Todesmauer breitet sich eine riesige, breite Kluft aus. Die Unterschiede sind unvorstellbar groß.
Schon im Alten Testament wird das angedeutet. Bei Daniel 12,2 heißt es: „Und viele werden aufwachen, etliche zum ewigen Leben, etliche zur ewigen Schmach und Schande.“
Die persönliche Entscheidung für die Ewigkeit
Jetzt sind wir dran. Wohin wollen wir? Wie stellen wir uns eine Zukunft vor? Eine ewige Zukunft, nicht auf achtzig Jahre oder siebzig, sondern eine Zukunft ohne Ende. Wie stellst du dir diese Zukunft vor? Hast du sie vorbereitet? Hast du für die Zukunft gebucht? Hast du einen Platz gebucht, an dem es dir gut geht, oder einen Platz, an dem es dir ewig schlecht geht? Das ist die Frage.
Neulich fuhr ich mit dem Zug. Im Abteil saß eine Frau, die gerade Übersetzungen machte. Das interessiert mich, wenn jemand übersetzt. Ich kam mit ihr ins Gespräch. Nach einiger Zeit zog ich ihr dieses Traktat aus der Tasche und gab es ihr: „Wie komme ich in den Himmel?“ Plötzlich reagierte sie sehr heftig. „Oh“, sagte sie, „hören Sie auf mit dem Christentum, da will ich absolut nichts mit zu tun haben.“
Sie zählte mir allerlei Dinge auf, die sie mit dem Christentum verband: Ketzer, Kreuzzüge, Menschen, die im Namen Gottes verbrannt wurden. Diese Liste kennen wir. Ich sagte zu ihr: „Oh, wie recht Sie haben, aber bedenken Sie, das waren keine Christen, das waren Halunken.“ Natürlich, das ist die beste Bezeichnung: Halunken. Das waren doch keine Christen. Die haben nicht im Namen Jesu gehandelt, wenn sie jemanden verbrannt haben, nur weil dieser eine andere Auffassung hatte.
Daraufhin war sie erstaunt, dass ich ihr in diesem Punkt zustimmte. Dann sagte sie: „Wissen Sie, ich habe festgestellt, mit den anderen Religionen komme ich besser klar.“ Sie erzählte von einer Freundin, die Hinduistin ist und sehr tolerant. „Mit dem Buddhismus könnte ich mich auch anfreunden“, sagte sie. Da dachte ich, es hat keinen Zweck, eine lange theologische Diskussion zu beginnen.
Ich gab ihr eine einfache Antwort: „Wissen Sie, für mich ist das alles viel einfacher, nicht so kompliziert.“ Dann erzählte ich ihr von meiner Kindheit. „Ich habe als kleiner Junge noch den Zweiten Weltkrieg in Ostpreußen erlebt, wo ich viel Not erfahren habe. Meine Mutter wurde verschleppt und starb früh. Mein Bruder wurde vom Fluchtwagen geholt und erschossen.“
„Wenn es darum geht, Leid zu erklären, kann ich das aus eigener Erfahrung. Aber wissen Sie, jetzt geht es mir gut. Sehen Sie, ich kann reisen, wohin ich will, ich bin gesund, mir geht es gut.“ Dann sagte ich zu ihr: „Ich möchte, dass es mir weiterhin gut geht.“ Das konnte sie nachvollziehen.
Ich fügte hinzu: „Wissen Sie, ich möchte auch, dass es mir gut geht, wenn ich tot bin. Da möchte ich es auch gut haben.“ Und ich sagte ihr: „Nur einer hat mir wirklich versprochen, dass es mir nach dem Tod gut geht, und das ist Jesus. Das reicht mir. Ihm glaube ich. Das ist mein Weg.“
Plötzlich sagte die Frau, die so gegen das Christentum war: „Ich werde Ihr Traktat gerne lesen. Das interessiert mich jetzt auch, wie es einem gut gehen kann.“
Wir sehen: Das ist genau der Punkt. Die Ewigkeit, die Gott uns vorbereitet hat, hat den Zweck, dass es uns ewig gut geht – in Gemeinschaft mit Gott. Das ist sein Anliegen. Gott will nicht, dass wir in die Hölle kommen. Wenn es dennoch passiert, dann ist das unsere eigene Schuld. Sein Wille ist es aber nicht.
Schon im Alten Testament lesen wir in Hesekiel 33,11: „So wahr ich lebe, spricht der Herr, ich habe keinen Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose sich bekehrt von seinem Weg und lebt.“
Hier haben wir es schon: Gott will, dass sich der Gottlose, der ohne Gott gelebt hat oder bei dem Gott nur eine Randfigur war, bekehrt. Gott will nicht, dass ihm ewig schlecht geht. Er sagt: „Bekehre dich, damit es dir gut geht.“ Das ist der Wille Gottes.
Wenn wir den Herrn Jesus predigen hören, sehen wir, dass er der barmherzigste Mensch war, der je auf dieser Erde gelebt hat. Er predigte voller Barmherzigkeit. Er nahm jeden an, der zu ihm kam, egal in welcher Sünde er war. Er vergab, weil er die Menschen liebte.
Doch wenn Jesus über die Hölle sprach, dann merkte man, mit welcher Inbrunst und Glut er das tat. Zum Beispiel in der Bergpredigt, Matthäus 5, sagt er: „Wenn dir aber dein rechtes Auge Ärgernis schafft, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist besser, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Wenn dir deine rechte Hand Ärgernis schafft, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.“
An vielen Stellen predigt Jesus sehr deutlich über die Hölle und warnt immer wieder: „Sieh zu, dass du nicht dorthin kommst.“ Man kann sich fragen: Warum predigt er überhaupt über die Hölle? Er könnte doch nur vom Himmel sprechen. Aber er tut es nicht. Er sagt uns die Wahrheit und will uns retten.
Denn es wird keine einzige Sünde in den Himmel kommen. Nicht eine. Sonst wäre der Himmel bald kaputt, genauso wie die Erde. Gott hat hier einen Riegel vorgeschoben. Wir können nur in das Reich Gottes eingehen, wenn uns alle Schuld vergeben ist. Aber das geschieht nur unter dem Kreuz Jesu, nirgendwo anders. Dort können wir Vergebung empfangen.
Mir wird das immer zum Gleichnis, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Ich fahre auf der A 45 im Siegerland, eine der teuersten Autobahnen Deutschlands. Warum? Weil das Siegerland bergauf und bergab geht. Man kann eine Autobahn nicht einfach ins Tal runterführen und wieder hoch, das ist zu kompliziert.
Deshalb hat man die Autobahn auf riesigen Betonstelzen über Täler gelegt, so dass man relativ gerade durch das Siegerland fahren kann bis nach Frankfurt. Eines Nachts fuhr ich dort und dachte: Was wäre, wenn mitten über so einem Tal die Brücke einstürzen würde? Was würden wir tun?
Wir würden sofort auf die Bremse treten. Wenn wir sehen, dass die Brücke halb abgebrochen ist, würden wir sofort anhalten. Dann würden wir dafür sorgen, dass kein anderer in den Abgrund fährt. Wir würden unsere Blinker einschalten, Warndreiecke aufstellen und alles tun, um andere zu warnen.
Genau das tut Jesus auch. Er warnt uns immer wieder: „Sieh zu, dass du nicht dorthin kommst.“ Es gibt den Abgrund, aber pass auf, dass du da nicht hineinfällst. Das ist ungeheuer wichtig – auch für uns heute Abend.
Wir müssen erkennen, dass wir, wenn wir auf dem Weg zum Abgrund sind, einfach umkehren und Zuflucht bei Jesus Christus finden können. Er ist gekommen, um uns Zuflucht zu bieten, damit wir von Schuld befreit werden und die Tore des Himmels sich für uns öffnen.
Zeugnisse und Ermutigungen zum Glaubensentscheid
Es war noch während des Vietnamkrieges. Ein sterbender Soldat lag dort, und ein Pastor war bei ihm. Es handelte sich um einen liberalen Pfarrer. Der Soldat fragte den Pfarrer: „Gibt es eigentlich eine Hölle?“ Der Pfarrer antwortete: „Nein, die gibt es nicht.“ Daraufhin sagte der sterbende Soldat: „Wenn es keine Hölle gibt, dann brauchen wir sie hier überhaupt nicht. Dann kommen wir ja alle in den Himmel. Wenn es aber doch eine Hölle gibt, dann haben Sie unzählige Soldaten hier an der Front belogen. Wir gehen in die Ewigkeit hinein, und Sie haben uns nicht gewarnt und uns nicht geholfen.“
Der Soldat hatte Recht, so ist das. Ich habe die Geschichte auch von einem anderen Pfarrer gehört. Dieser war allerdings ein gläubiger, aber noch junger Pfarrer. Er wurde zu einem Sterbenden gerufen. Dort wollte er den Mann trösten und sagte: „Jetzt verlassen Sie das Land der Lebenden.“ Der Mann, der am Sterben lag und ebenfalls gläubig war, antwortete: „Herr Pfarrer, nein, ich verlasse das Land der Sterbenden und gehe in das Land des Lebens.“ Das war die richtige Antwort, so ist das.
Dies ist das Land des Sterbens, in dem wir leben. Wenn wir Jesus haben, gehen wir in das Land des Lebens. Das ist der Punkt, wo wir hingehören.
Ich hielt einmal in einer Großstadt in Deutschland einen Vortrag. Wie ich es immer tue, lud ich ein, zurückzubleiben, um eine Entscheidung für Jesus zu treffen. Da stand eine junge Frau. Ich fragte sie, wie es kam, dass sie heute hierhergekommen war. Sie antwortete: „Das kann ich Ihnen sagen. Heute Morgen starb meine Großmutter. Ich habe sie sehr geliebt. Aber auf einmal lag sie dort auf dem Totenbett, bewegte sich nicht mehr, und ich konnte kein Wort mehr mit ihr reden. Da kam mir der Gedanke: Wo ist denn die Oma jetzt? Die ist ja gar nicht mehr da.“
Dann sagte sie: „Ich bin rausgegangen und fand ein Plakat mit dem Thema des heutigen Abends. Aber weil ich das wissen wollte, ging ich hinein. Dort wurde mir die Antwort gegeben. Darum bin ich sofort zurückgeblieben und habe die Entscheidung für das Land des Lebens getroffen. Ich möchte einmal auch im Himmel sein.“ Großartig, wunderbar, wenn wir den Himmel finden.
Als ich schon zu Hause war, dachte ich näher über diese Geschichte nach. Da fragte ich mich: Warum starb die Großmutter gerade an dem Abend, an dem ich dort den Vortrag hielt? Wir müssen ja alle sterben, und den Tag des Sterbens legt Gott selbst fest. Offensichtlich hat Gott den Tag so bestimmt, dass die Enkelin den Todestag der Oma erlebt, während an diesem Tag jemand da ist, der die Antwort aus der Bibel gibt. So macht Gott das. Darüber staune ich.
Es ist ihm ein großes Anliegen, dass wir Menschen nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben gewinnen.
Ich möchte mit einer anderen Geschichte schließen, aber zuvor noch etwas anderes erzählen. Während meiner Dienstzeit hatten wir einen Mann, der Programmierkurse abhielt. Wie üblich kam er am Ende der Woche zu mir in mein Geschäftszimmer, um sich zu verabschieden und die letzten Worte zu wechseln. Ich gab ihm eine Kassette – damals waren noch Kassetten üblich – mit dem Thema des heutigen Abends: „Gibt es ein Leben nach dem Tod? Oder was wird sein jenseits der Todesmauer?“
Als ich ihm die Kassette gab, fragte er: „Sagen Sie mal, woher kennen Sie mich eigentlich?“ Ich antwortete: „Ich kenne Sie überhaupt nicht. Ich habe Sie erst in diesen Tagen hier zum ersten Mal gesehen.“ Er sagte: „Na ja, aber das ist mein Lebensthema. Ich beschäftige mich schon jahrelang mit der Frage des Todes.“ Ich fragte ihn: „Das interessiert mich. Was haben Sie da rausgefunden?“ Er antwortete: „Ich bin jetzt gewiss, was ich auf meinem Grabstein einmal schreiben werde. Ich werde darauf schreiben: ‚Jetzt weiß ich die Wahrheit.‘“
Da sagte ich zu ihm: „Guter Mann, das ist zu spät, viel zu spät. Jetzt müssen wir es wissen, jetzt müssen wir die Wahrheit wissen.“ Bei diesem Mann bin ich mir sicher, dass er auf der Rückfahrt im Auto die Kassette gehört hat. Weil er sich so brennend dafür interessierte, hat er die Antwort gefunden. Ich bin sicher, er hat die richtige Entscheidung getroffen.
Jetzt muss ich noch eine andere Geschichte erzählen, die mich zutiefst bewegt hat. Ich war mit ein paar Freunden in Weißrussland. Wir hielten dort Vorträge an Universitäten und Schulen, hauptsächlich in der Stadt Minsk, der Hauptstadt. Die Brüder fragten mich: „Ist es auch möglich, dass wir noch einmal in eine andere Stadt fahren?“ Diese Stadt lag ziemlich weit entfernt. Ich sagte: „Wir haben Zeit, kein Problem, ihr müsst uns nur hinbringen.“ Sie antworteten: „Die Stadt heißt Pinsk – nicht mit M, sondern mit P – und dort wurde uns erlaubt, in einer Schule zu sprechen.“
Der Rektor hatte alle Schüler der ganzen Schule in die Aula gerufen. Ich hielt dort einen Vortrag für all diese Schüler in Weißrussland. Ich sprach auf Deutsch, und mein Übersetzer übersetzte ins Russische. Danach kam der Rektor zu mir und sagte: „Das hat mich sehr interessiert, was Sie gesagt haben. Können Sie dasselbe nicht auch noch einmal für die Lehrer machen?“ Ich antwortete: „Kein Problem.“ Er sagte: „Heute Nachmittag hätten wir Zeit. Dann werde ich alle Lehrer zusammenholen, und Sie halten denselben Vortrag noch einmal für die Lehrer.“
Anschließend erlaubten wir Fragen, die gestellt werden konnten. Ich beobachtete, dass fast der Einzige, der Fragen stellte, der Rektor war. Es ist üblich, dass nach dem Ende noch eine Einladung zu einem abschließenden Gespräch im Büro des Rektors erfolgt. Dort sagte er: „Vielen Dank.“ Auf dem Weg zu seinem Büro sagte er mir Folgendes: „Wenn ich je – also mit allen Konjunktiven ausgerichtet – in meinem Leben einmal eine Entscheidung für den Glauben treffen sollte, dann haben Ihre Bücher in Russisch mir dazu verholfen.“
Ich war erstaunt. In der Stadt Pinsk war ich nie gewesen. Wie kamen meine Bücher dorthin? Ich fragte ihn: „Wie kommen diese Bücher zu Ihnen?“ Er antwortete: „Ganz einfach. Wir haben Kontakt zu einer deutschen Stadt. Es gibt einen Austausch mit der Stadt Altena – nicht Hamburg-Altona, sondern Altena in Westfalen. Ich war dort bei einer gläubigen Familie. Die haben mir die Bibel mitgegeben und ihre Bücher in Russisch. Ich habe das gelesen.“
Wir gingen weiter bis zu seinem Büro. Dort standen wir und besprachen noch einiges. Ich sagte zu ihm: „Wissen Sie, ich habe den Eindruck, dass von Ihnen schon im Neuen Testament geschrieben steht.“ Er erwiderte: „Das kann ich mir nicht vorstellen, das Neue Testament ist doch ein altes Buch, das kann doch nicht von mir geschrieben sein.“ Ich sagte: „Doch, ganz sicher sogar. Stellen Sie sich vor, Jesus war mit einigen Jüngern unterwegs. Dort war ein Mann, der gut zuhörte. Wenn man ihm eine Frage stellte, hatte er gute Antworten gegeben. Jesus sagte zu seinen Jüngern: ‚Schaut her, dieser Mann ist dem Reich Gottes nicht fern, aber noch nicht drin, nicht fern.‘“
Ich erklärte ihm: „So schätze ich Sie ein, so sind Sie auch.“ Dann fragte ich ihn: „Sind Sie bereits im Reich Gottes drin oder außerhalb?“ Er antwortete eindeutig: „Außerhalb.“ Ich fragte ihn: „Wollen Sie reinkommen?“ Er sagte: „Ja, ich will reinkommen.“ Das, was gesagt wurde, hatte ihn angesprochen. Wir beteten dort in seinem Büro, und er fand den Herrn Jesus. Wir freuten uns, dass der Rektor zum Glauben an den Herrn Jesus gefunden hatte.
Beim Abschied sagte mir der Rektor: „Wenn Sie nach Deutschland kommen, ich habe hier noch die Telefonnummer von der Familie, wo wir in Altena gewohnt haben. Rufen Sie doch mal an und bestellen Sie einen schönen Gruß von Viktor.“ Nun, die heißen ja fast alle Viktor, dachte ich. Später rief ich in Altena an und sagte: „Wir waren in Pinsk gewesen und haben dort an einer Schule Vorträge gehalten bei diesem Rektor, der Viktor heißt.“ Die Frau wusste sofort, von wem ich sprach. Ich sagte: „Ich soll einen Gruß von Viktor ausrichten und Ihnen berichten, dass dieser Viktor sich in seinem Geschäftszimmer zu Jesus bekehrt hat.“
Die Frau antwortete: „Das ist ja wohl nicht möglich. Er war doch ein ganz eiserner Knochen. Was haben wir mit ihm geredet? Er war felsenfest wie ein Stein, da war gar kein Herankommen.“ Dann sagte die Frau: „Ich will Ihnen noch einmal sagen, was für einer das war, dieser Lehrer. Als es um den Kommunismus ging, hat er den Kommunismus in Pinsk eingeführt, so ein hundertfünfzigprozentiger war das.“ Und dann hat er Jesus gefunden. Ich sagte: „Ja, er hat Jesus gefunden. Jesus hat ihm das Herz geöffnet.“
Ist das nicht schön? So macht Gott das. Gott fragt nicht, ob du ein harter Knochen bist oder weich. Wo das Evangelium reingeht und du sagst ja, der Jesus ruft heute Abend jeden, der nicht gewiss ist, dass er in dieser Nacht sterben würde und nicht im Himmel ist. Alle diejenigen sind heute Abend gemeint, die zurückbleiben und diese Entscheidung für Jesus treffen.
Ich glaube, diese Entscheidung ist sehr leicht zu treffen nach alledem, was gesagt wurde. Denn wenn du nicht zum Herrn Jesus kommst, hast du hundertprozentig dein Leben auf Verlust gebaut – auf ewigen Verlust, auf ewige Pein. Das musst du wissen. Das hat nur der Jesus uns so deutlich gesagt, auch wenn das in vielen Kirchen in Deutschland überhaupt nicht mehr gesagt wird. Wir sagen das. Wir bleiben dabei, was Jesus sagt, und das predigen wir so, wie es dort steht, damit wir wissen, woran wir sind.
Denn Jesus liebt uns, und darum sagt er uns die Wahrheit. Wenn wir zu ihm kommen, dann kommen wir genau zu dem, der uns liebt. Dann kommen wir genau zu dem, der am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist. Er sagt: „Ich habe gerade auf dich gewartet, so wie auf den Rektor von Pinsk, wo überall Menschen zu Jesus finden.“
Lass dich heute rufen und komme. Mach dich auf den Weg, es ist doch gar nicht weit von hier – von der ersten Reihe oder auch hinten bis zu dem Punkt oben mit dem Raum, mit dem roten Punkt. Es ist nicht weit. Das schaffen wir heute noch.
Das ist die Stelle, so will ich es mal formulieren. Das ist die Stelle, wo wir über die Linie gehen können und vom Zustand der Verlorenheit zum Kind Gottes werden. Das kann ich nicht machen, das kann nur Jesus. Aber Jesus hat das versprochen: „Wer zu mir kommt, den nehme ich an.“ Das werden wir im Gebet festmachen, so dass du hier und heute ewiges Leben hast.
Wenn es nach dem Willen des Herrn Jesus geht, dann geht heute Abend niemand verloren, niemand. Das ist sein Wille, sein verbürgter Wille. Aber er verlangt etwas ganz, ganz Weniges von dir, nämlich dass du mit deinem Willen Ja sagst. Das wäre wohl nicht viel: dass du sagst: „Ich will. Ich habe schon viel gehört, obwohl ich ein harter Knochen bin, heute bin ich weich. Heute habe ich die Stimme des Herrn Jesus gehört, der mich liebt und retten will. Ich komme, unabhängig davon, was die anderen sagen, ich komme.“
Vielleicht hast du festgestellt, dass du in deinem Leben nicht mehr ganz in der Spur Jesu läufst, sondern irgendwo abgedriftet bist. Dann komm auch, mach es erneut fest! Keine Frage, der Herr liebt dich, der Herr ruft dich. Wenn du von deinem Nachbarn oder einem Kollegen mitgebracht worden bist, dann können doch beide kommen. Ich finde es so schön, wenn jemand den anderen bei der Hand nimmt und sagt: „Ich komme mit.“ Dann tun wir genau das, was Jesus gesagt hat: „Führe sie herein.“ Wohin denn? Ins Himmelreich.
Ein wunderbarer Dienst, wenn wir ihn wahrnehmen und tun. Der Jesus segne uns heute in dieser Entscheidung, die unsere ganze Zukunft betrifft – die ganze Ewigkeit.
Ich rufe Kinder, ich rufe Jugendliche, ich rufe Männer und Frauen, ich rufe Greise mit grauen Haaren oder auch ohne Haare – ganz egal wie. Jesus stellt überhaupt keine Bedingung, was man sein muss. Die einzige Bedingung ist, dass du aus deinem freien Willen Ja sagst. Das reicht. Kannst du Ja sagen? Dann sag es und komm.
Es ist null kompliziert. Habe ich neulich irgendwo mal gesagt. Genau das ist es. Was Jesus uns sagt, ist null kompliziert, ganz einfach. Nimm es wahr und komm.
Schlussgebet
Wir wollen ihm für diese Großzügigkeit danken, die der Herr uns schenkt – von ganzem Herzen. Darum möchte ich mit uns beten.
Herr Jesus, ich danke dir aus aller tiefsten Seele, dass du uns die Wahrheit gesagt hast. Du bist die einzige Quelle, an der wir erfahren, was wirklich jenseits der Todesmauer sein wird. Du hast uns gezeigt, dass die Unterschiede groß sind – riesengroß.
Wir haben den Wunsch, dass es uns jenseits der Todesmauer gut geht. Herr Jesus, gib uns die Kraft, den notwendigen Schritt zu tun und uns zu dir auf den Weg zu machen. So können wir das Geschenk des ewigen Lebens aus deiner Hand in Empfang nehmen.
Ach, Herr, erbarme dich über uns, damit wir uns wirklich auf den Weg machen. Danke, dass du uns aufgrund deiner Barmherzigkeit und deiner großen Liebe zu uns Menschen rufst. Hilf uns, an diesem Angebot nicht vorbeizugehen.
Danke, Herr Jesus Christus, für deine Güte und Barmherzigkeit. Amen.
