Einführung und Kontext der Predigt
Die nächsten vier Wochen sind rappelvoll. Deshalb gibt es wieder kurze, prägnante Vorträge.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer. Ihr hört die Vorträge zum Titusbrief von der Jugendpfingstfreizeit der Allgäuer Gemeinden.
Ursprung und Zustand vor der Errettung
Vers drei
Es geht jetzt weiter mit der Begründung zu dem, was wir vorher schon gehört haben: Warum sollen wir so leben? Warum sind gute Werke so wichtig?
Da heißt es jetzt: Denn einst waren wir unverständlich. Das beschreibt, wo wir herkommen. Einst waren wir unverständlich, wir waren begriffsstutzig, ignorant, ungehorsam und gingen in die Irre.
Ihr müsst euch vorstellen: Ungläubige Menschen sind orientierungslos unterwegs. Sie richten sich nach dem, was der Zeitgeist vorgibt. Wenn sich der Zeitgeist ändert, ändern sie sich mit. Das ist immer ein Hin und Her. Heute macht man es so, morgen macht man es anders. Heute ist das cool, morgen ist etwas anderes cool.
So kommen wir her – aus einer Orientierungslosigkeit. Wir dienten mancherlei Begierden und Lüsten.
Sei dankbar, wenn du aus einem christlichen Elternhaus kommst und diese Beschreibung für dich nur am Rande gilt. Vielleicht hast du das Vorrecht erlebt, dass deine Eltern vieles von dir abgeschirmt haben. Dass du früh in einem Konfirmandenunterricht warst und nicht allen Blödsinn ausleben musstest, der da draußen existiert.
Aber manche von euch haben das trotzdem durchgemacht. Ihr sagt: Ja, Begierden und Lüste, diese Spaßkultur – ich lebe nach dem, worauf ich Lust habe. Das kenne ich.
Wir führten unser Leben in Bosheit und Neid. Das sind Dinge, die Gemeinschaft kaputtmachen. Wir waren verhasst. Das heißt, es gab genug Leute, die dich nicht mochten. Wir hassten einander.
Wir haben einen Hintergrund, der, wenn wir ehrlich sind, deutlich genug zeigt, dass es keinen Grund gab, warum Gott uns hätte retten müssen. Wir waren nicht die Guten.
Das Erscheinen von Gottes Güte und Menschenliebe
Und jetzt kommt der Wendepunkt: Als aber in Vers 4 die Güte und Menschenliebe unseres Heilandgottes erschien, geschieht in der Geschichte und auch in meiner persönlichen Geschichte ein doppeltes Erscheinen.
Es ist ein Erscheinen in der Zeit: Gott wird Mensch, zeigt mir, wie man als Mensch lebt, stirbt für mich, nimmt meine Schuld auf sich, bezahlt für meinen Fehler, den ich gemacht habe, und bietet mir durch Tod und Auferstehung ewiges Leben an.
Das geschieht in der Zeit, aber es geschieht auch in deinem Leben.
Ich habe es am Anfang gesagt: Wenn das in deinem Leben noch nicht passiert ist, wenn Gott dich noch nicht gefunden hat und du noch in diesem alten Leben feststeckst, dann solltest du das noch tun, bevor du hier losfährst. Bitte dich selbst darum, dass du dir noch einen von den Jugendmitarbeitern schnappst, mit ihm betest und wenigstens einmal durchsprichst, was dich davon abhält, diesen Schritt jetzt zu gehen.
Sprich einfach einmal aus, was der Punkt ist, der dich davon abhält, jetzt dein Leben Jesus ganz und gar anzuvertrauen. Denn er ist gekommen, Menschenliebe ist gekommen, Güte ist gekommen, und jeder darf erleben, was im Vers 5 steht: dass wir errettet werden.
Die Bedeutung der Errettung und Gnade
Titus blickt hier zurück und schreibt an die Gläubigen, dass er uns errettet hat. Ja, woraus? Nicht aus Werken, die wir in Gerechtigkeit vollbracht hätten. Es sind nicht unsere verdienstlichen Werke, es ist nicht entscheidend, wie oft wir irgendeiner armen Oma über die Straße geholfen haben – ob sie das wollte oder nicht.
Versteht ihr, das ist nicht der Punkt: Es geht nicht darum, was du getan hast oder wie großartig du bist. Es ist nach seiner Barmherzigkeit. Es ist Gott, der, weil er Menschen liebt und ein Heilandgott ist, in dein Leben hineingesprochen hat, dich gesucht und gefunden hat. Und der zum Teil in meinem Leben zwei Jahrzehnte mitgegangen ist, bis ich endlich an dem Punkt war zu sagen: Ja, Gott, ich möchte dich. Ich möchte von dir gerettet werden.
Hier heißt es: Durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes gerettet werden. Ich möchte das erfahren. Ich möchte Wiedergeburt erfahren, ich möchte gereinigt werden von meinen Sünden, ich möchte Erneuerung erfahren. Ich brauche einen neuen Geist in meinem Leben, der mir ein ganz neues Potenzial erschließt. Ich brauche einen Geist, der mit seiner Heiligkeit, seiner Ewigkeit, seiner Kraft und seinem Transformationspotenzial mein Leben packt und es in das Bild Jesu verwandelt.
Und Gott sagt: Ja, das stimmt, den brauchst du, und den habe ich für dich. Ich schenke dir Neues, ich schenke dir ewiges Leben. Das ist Errettung: dass wir von den alten Sünden gerettet werden, dass sie abgewaschen werden und dass Gott uns hineinstellt in eine neue Qualität von Leben, die ganz wesentlich durch den Heiligen Geist geprägt wird.
Dann heißt es in Vers 6: Den hat er durch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich über uns ausgegossen. Es fehlt dir nichts an Heiligem Geist. Wenn die Bibel davon spricht, dass wir vom Heiligen Geist erfüllt werden, müssen wir das gut verstehen, was das bedeutet.
Es heißt nämlich nicht, dass du mehr Heiligen Geist bekommst, sondern dass du ein Leben lebst, in dem der Heilige Geist dich mehr ausfüllen kann. Dass du die Ecken und Bereiche, die du ein Stück weit vor Gott versteckst und verschließt – wo du sagst: „Gott, du darfst mein ganzes Leben haben bis auf den Bereich, den würde ich gerne selber managen. Da habe ich ein bisschen Angst, wenn du da reinschaust und wenn du jetzt kommst und den auch noch regierst. Vielleicht triffst du Entscheidungen, die mir nicht gefallen, und deswegen lasse ich dich an der Stelle raus“ – öffnest.
Wenn wir erfüllt sind vom Heiligen Geist, dann machen wir quasi die Tür auch zu diesem Bereich auf und sagen: Gott, du darfst überall rein. Ich möchte so leben, dass ich den Geist Gottes auch durch Sünde nicht dämpfe und ihm nicht im Wege stehe. Das ist erfüllt sein mit dem Heiligen Geist, und das ist die beste Qualität von Leben, die es überhaupt gibt.
Wenn ihr ein Leben führt, in dem ihr so eng mit dem Geist Gottes unterwegs seid, dass ihr förmlich in eurem Inneren spüren könnt, dass diese Beziehung, wenn ihr sündigt, einen Knacks bekommt. Wenn du das nicht spüren kannst, dass Sünde in dir einen Knacks in der Beziehung zum Heiligen Geist erzeugt – denn das ist eine Geist-Geist-Beziehung, eine Symbiose, die der Geist Gottes mit dem menschlichen Geist eingeht. Wir sind ein Geist mit Gott.
Wenn du das nicht mehr spüren kannst, dass durch Sünde in dir etwas kaputtgeht, dann kann es sein, dass du entweder nicht bekehrt bist oder dich so sehr an Sünde gewöhnt hast, den Geist so sehr gedämpft hast, dass er sich schon lange zurückzieht und sagt: „Weißt du was, du magst ja Christ sein, aber auf mich hörst du sowieso nicht. Ich brauche dich auch nicht an irgendwas erinnern.“ Denn das ist der Job vom Heiligen Geist: Er erinnert uns an das, was wir schon aus dem Wort Gottes wissen. Er braucht dir keine Impulse geben, weil immer, wenn er es tut, du es ja eh nicht machst.
Versteht ihr, Wandel im Geist ist das Gleiche wie Wandel in der Sünde, nur eben im Positiven. Wandel in der Sünde heißt: Ich kriege einen sündigen Impuls und mache es. Wandel im Geist heißt: Ich kriege einen geistlichen Impuls und mache es.
Das ist ganz einfach. Ich habe einen geistlichen Impuls, zack, könnte ich doch mal dies oder das machen. Und dann ist die Frage: Mache ich es oder mache ich es nicht? Wenn ich es nicht mache, wandle ich nicht im Geist. Wenn ich es mache, wandle ich im Geist.
Und wenn ich mich immer wieder daran gewöhne, im Geist zu wandeln, also auf diese Impulse zu hören, die der Geist Gottes mir gibt, dann geht mein Leben in die richtige Richtung. Achtung: Es gibt auch seelische Impulse, die muss man manchmal ein bisschen differenzieren. Dafür bräuchte man einen Workshop, wie man das beides voneinander trennt.
Im Großen und Ganzen ist es aber relativ einfach. Oft genug wissen wir ganz genau, was in einer Situation dran ist. Wir kennen sogar den Bibelvers dazu, wenn wir zumindest Bibelverse auswendig lernen. Wenn nicht, dann habt ihr vielleicht eine Ahnung davon, was in der Bibel stehen könnte, und wisst, dass das schon mal ein Prediger gesagt hat. Das ist auch schon mal ein Anfang.
Also, wir haben den Heiligen Geist reichlich über uns ausgegossen, damit wir gerechtfertigt werden durch seine Gnade. Gerechtfertigt heißt: frei gesprochen, unsere Sünde ist tatsächlich vergeben, gerechtfertigt durch seine Gnade.
Wir werden erben. Ein Erbe ist immer jemand, der sich auf etwas freut, was er noch nicht hat. Erbe sein bedeutet: Ich bekomme in der Zukunft etwas. Und wir haben hier ein Leben, und wir sind in diesem Leben Erben.
Das heißt, wir sind noch nicht am Ziel, wir haben unser Erbe noch nicht, aber es kommt. Dieses Erbe ist nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Also es ist ein Erbe gemäß der Hoffnung auf das ewige Leben.
Ihr müsst Paulus an der Stelle verzeihen, das ist einfach so, er schreibt so. Man muss da auch länger drüber nachdenken. Ich habe Hoffnung, nämlich die Hoffnung auf das ewige Leben.
Das heißt, ich weiß: Das Beste kommt noch, mein Leben kommt noch, und darauf freue ich mich. Diese Hoffnung auf das ewige Leben ist der Maßstab, an dem sich mein Erbe orientiert. Gemäß dieser Hoffnung auf die Ewigkeit richtet sich mein Erbe. Das ist klar.
Ich bekomme also ein Erbe, das dem ewigen Leben entspricht, das ich in der Ewigkeit haben werde. Das ist riesig! Mein Erbe ist auch riesig. Hätte man vielleicht leichter ausdrücken können, aber hier ist es so gemeint.
Das sind wir. Das war’s für heute. Mein Tipp: Lies das Kapitel im Titusbrief, das heute dran war, noch einmal in Ruhe durch. Lass dich von Gottes Geist inspirieren.
In der nächsten Episode geht es mit dem Titusbrief weiter. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Wandel im Geist und geistliche Impulse
Versteht ihr, Wandel im Geist ist das Gleiche wie Wandel in der Sünde, nur eben im Positiven. Wandel in der Sünde bedeutet, ich bekomme einen sündigen Impuls und setze ihn um. Wandel im Geist heißt, ich bekomme einen geistlichen Impuls und handle entsprechend.
Das ist ganz einfach, wirklich. Ich habe einen geistlichen Impuls – zack – könnte ich doch mal dies oder das tun. Dann stellt sich die Frage: Mache ich es oder mache ich es nicht? Wenn ich es nicht mache, wandle ich nicht im Geist. Wenn ich es mache, wandle ich im Geist.
Wenn ich mich daran gewöhne, im Geist zu wandeln, also auf diese Impulse zu hören, die der Geist Gottes mir gibt, dann geht mein Leben in die richtige Richtung.
Achtung: Es gibt auch seelische Impulse. Diese muss man manchmal ein wenig differenzieren. Dazu bräuchte man eigentlich einen Workshop, um zu lernen, wie man beide voneinander trennt.
Aber im Großen und Ganzen ist es relativ einfach. Oft wissen wir ganz genau, was in einer Situation zu tun ist. Wir kennen sogar den Bibelvers dazu, wenn wir zumindest Bibelverse auswendig lernen. Wenn nicht, habt ihr vielleicht eine Ahnung, was in der Bibel stehen könnte, und wisst, dass ein Prediger das schon einmal gesagt hat. Das ist ja auch schon mal ein Anfang.
Gerechtfertigt durch Gnade und die Hoffnung auf das ewige Leben
Wir haben den Heiligen Geist reichlich über uns ausgegossen, damit wir durch seine Gnade gerechtfertigt werden. Gerechtfertigt zu sein bedeutet, frei gesprochen zu sein; unsere Sünden sind tatsächlich vergeben. Durch diese Gnade werden wir Erben Gottes.
Ein Erbe ist immer jemand, der sich auf etwas freut, das er noch nicht hat. Erbe zu sein bedeutet also, dass ich in der Zukunft etwas erhalten werde. In diesem Leben sind wir bereits Erben. Das heißt, wir sind noch nicht am Ziel, wir haben unser Erbe noch nicht, aber es wird kommen.
Dieses Erbe ist nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Es ist also ein Erbe gemäß der Hoffnung auf das ewige Leben. Man muss Paulus an dieser Stelle vergeben, denn er schreibt oft so. Man muss darüber auch länger nachdenken: Ich habe Hoffnung, nämlich die Hoffnung auf das ewige Leben.
Das bedeutet, ich weiß, dass das Beste noch kommt, mein Leben noch vor mir liegt, und darauf freue ich mich. Diese Hoffnung auf das ewige Leben ist der Maßstab, an dem sich mein Erbe orientiert. Mein Erbe richtet sich also nach dieser Hoffnung auf die Ewigkeit. Das ist klar.
Ich werde ein Erbe erhalten, das dem ewigen Leben entspricht, das ich in der Ewigkeit haben werde. Das ist riesig! Mein Erbe ist ebenfalls riesig. Man hätte es vielleicht leichter ausdrücken können, aber so ist es hier gemeint. Das sind wir.
Abschluss und Ausblick
Das war's für heute. Mein Tipp: Lies das Kapitel im Titusbrief, das heute dran war, noch einmal in Ruhe durch. Lass dich von Gottes Geist inspirieren.
In der nächsten Episode geht es mit dem Titusbrief weiter. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
