Einführung: Die Frage nach den Konsequenzen unserer Taten
Haben unsere Taten echte Konsequenzen? Manchmal ist das ja offensichtlich. Hätte ich mir heute früh Kaffee über mein weißes Hemd geschüttet, könntet ihr das jetzt alle sehen. Ihr müsst nicht suchen – habe ich nicht getan, soweit ich weiß.
Wenn ich das Auto nie betanke, bleibe ich irgendwann stehen. Manche Dinge haben ganz offensichtlich direkte Konsequenzen. Bei anderen Dingen ist es nicht immer so, aber manchmal schon. Zum Beispiel, wenn ich ohne Fahrkarte U-Bahn fahre. Dann kann es sein, dass ich eine Strafe zahlen muss. Oder wenn ich Lotto spiele, könnte es ganz eventuell sein, dass ich gewinne und reich werde.
Aber wie ist das eigentlich bei Gott? Haben unsere Taten Konsequenzen, oder kann Gott eigentlich gar nicht anders, als gnädig zu sein, sodass es letztendlich dann eben doch keine Rolle spielt, wie wir leben? Genau dieses Denken schien einst im Volk Israel sehr verbreitet zu sein.
Wir haben in den letzten Wochen in unserer Predigtreihe durch das alttestamentliche Buch des Propheten Hosea genau das gesehen. Dabei haben wir bedacht, dass Gott sich einst ein besonderes Volk erwählt hatte, das Volk seines Eigentums. Er hatte es reich gesegnet. Gott hatte große Verheißungen gegeben – und er hatte sie erfüllt. Gott war treu.
Darauf verließ sich Israel. Zugleich waren sie Gott gegenüber oft und auf vielfache Weise genau das Gegenteil: Sie waren nicht treu. Und das haben wir immer wieder gesehen in all diesen Beispielen.
Das Buch Hosea beginnt mit diesem Gleichnis, dem vorgelebten Gleichnis dieser untreuen Frau und des treuen Propheten Hosea. Aber wir haben schon in diesem Gleichnis und dann noch viel mehr in den letzten Wochen gesehen, dass Gott die Sünden Israels klar erkennt und benennt.
Jetzt ist es Zeit, nach allen Warnungen Israel zu verdeutlichen, dass seine Untreue wirkliche Konsequenzen haben wird. Das ist das große Thema unseres heutigen Predigttextes: Hosea Kapitel 8 bis 10.
Ein sehr langer Text, ein sehr harter Text – wahrscheinlich einer der härtesten Texte, die ich je gepredigt habe. Entsprechend schwer habe ich mich damit getan, eine Predigt aus diesen drei Kapiteln zu machen. Ich habe versucht, sie für uns zu strukturieren, damit wir dem Ganzen etwas besser folgen können.
Aber ich sage gleich: Diese drei Abschnitte, die ich heute als drei Punkte in der Predigt benennen werde, lassen sich nicht ganz klar gegeneinander abgrenzen. So ist Hosea nicht geschrieben. Immer wieder kommen Gedanken auf, die weitergeführt werden, dann ein neuer Gedanke, dann wieder der alte Gedanke, und dann ein neuer.
Also verzeiht, wenn ich ein bisschen springe. Ich versuche, uns eine gewisse Struktur zu geben, damit wir dem Ganzen folgen können.
Ich möchte die Predigt zusammenfassen – wirklich mit Worten aus dem Galaterbrief, die wir gerade in der Textlesung gehört haben. Wir haben Worte aus Galater 6,7 gehört. So nenne ich den ersten Punkt: Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Das ist Hosea Kapitel 8, Vers 1 bis zur Mitte von Kapitel 9, Vers 9.
Dann der zweite Punkt: Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Das ist Hosea Kapitel 9, Vers 9 bis Kapitel 10, Vers 8.
Und die letzten Verse kommen direkt aus dem letzten Abschnitt: Darum sät Gerechtigkeit, solange es Zeit ist, den Herrn zu suchen.
Bevor wir uns nun diesem schwierigen Text zuwenden, möchte ich Gott bitten, dass er uns hilft, dass er uns die Augen öffnet, dass er uns die Herzen öffnet, sodass sein Wort in uns gute Dinge ausrichten kann.
Himmlischer Vater, das ist unser Gebet. Herr, ich bete, dass du durch deinen Geist nun wirkst an uns. Herr, ich weiß, dass ein solcher Text ganz unterschiedlich auf unsere Herzen trifft, je nachdem, wie unsere innere Haltung ist. Und ich weiß, dass ich nicht in der Lage bin, dieses Wort in angemessener Weise für jeden einzelnen zu predigen. Aber dein Geist kann wirken, dass dein Wort jeden so trifft, wie er oder sie es braucht.
Und das ist mein Gebet: Schenke uns Demut zu hören, schenke uns die Bereitschaft, uns ins Leben sprechen zu lassen, und schenke uns Herzen, die begierig darauf sind, dein Wort zu hören und danach zu leben.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Israel glaubt an Konsequenzlosigkeit – Gottes Warnung und Gericht (Hosea 8,1 – 9,9)
Im ersten Punkt sehen wir, dass Israel meinte, mit Gott im Reinen zu sein und keine Konsequenzen fürchten zu müssen. Gott sandte seinem Volk immer wieder Propheten, um es zu warnen. Das haben wir in den letzten Wochen gesehen. Wir sehen auch, wie Israel darauf reagiert – mit Hohn und Spott.
Ich lese uns den langen ersten Abschnitt vor, von Kapitel 8, Vers 1 bis Kapitel 9, Vers 9:
"Stosse laut in die Posaunen, es kommt über das Haus des Herrn wie ein Adler, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen meine Gebote auflehnen. Wohl schreien sie zu mir: ‚Du bist mein Gott, wir Israel kennen dich.‘ Doch Israel verwirft das Gute, darum soll der Feind sie verfolgen. Sie machen Könige, aber ohne mich. Sie setzen Obere ein, und ich darf es nicht wissen. Aus ihrem Silber und Gold machen sie Götzen, damit sie ja bald ausgerottet werden. Dein Kalb, Samaria, verwerfe ich, mein Zorn ist gegen sie entbrannt. Wie lange soll das noch andauern? Sie können doch nicht ungestraft bleiben, die Söhne Israels. Ein Goldschmied hat das Kalb gemacht, und es kann doch kein Gott sein. Darum soll das Kalb Samarias zerpulvert werden, denn sie säen Wind und werden Sturm ernten. Ihre Saat soll nicht aufgehen, was dennoch aufwächst, bringt kein Mehl, und wenn es etwas bringen würde, sollen Fremde es verschlingen.
Verschlungen wird Israel, die Heiden gehen mit ihnen um wie mit einem Gefäß, das niemand haben will, denn sie laufen nach Assur einsam wie ein Wildesel, und Ephraim buhlt mit Geschenken. Auch wenn sie unter den Heiden austeilen, will ich sie doch jetzt einsammeln. Sie sollen bald müde werden, Könige und Obere zu salben. Ephraim hat sich viele Altäre gemacht, aber sie sind ihm zur Sünde geworden. Wenn ich ihm auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre. Wenn sie auch viel opfern und Fleisch herbringen und Essen, so hat doch der Herr keinen Gefallen daran, sondern er will ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen. Sie sollen wieder zurück nach Ägypten.
Israel vergisst seinen Schöpfer und baut Paläste, und Judah macht viele feste Städte. Aber ich will Feuer in seine Städte senden, das soll seine Paläste verzehren. Du darfst dich nicht freuen, Israel, noch rühmen wie die Völker, denn du läufst mit deiner Hurerei deinem Gott weg. Gern nimmst du den Hurenlohn auf allen Tennen, darum sollen Tennen und Kelter sie nicht nähren, und der Wein soll ihnen fehlen. Sie sollen nicht bleiben im Lande des Herrn, sondern Ephraim muss wieder nach Ägypten und muss in Assyrien Unreines essen. Dort werden sie dem Herrn kein Trankopfer vom Wein bringen, und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht wohlgefällig sein. Ihr Brot soll sein wie das Brot der Trauernden. An dem Unrein werden alle, die davon essen, denn ihr Brot müssen sie für sich allein essen, doch es soll nicht in das Haus des Herrn gebracht werden. Was wollt ihr dann in den Festzeiten und an den Feiertagen des Herrn tun?
Siehe, sie müssen fort wegen der Verwüstung, Ägypten wird sie sammeln und Memphis sie begraben. Nesseln werden wachsen, wo jetzt ihr kostbares Silber ist, und Dornen in ihren Hütten. Die Zeit der Heimsuchung ist gekommen, die Zeit der Vergeltung, dessen wird Israel inne werden. Ein Narr ist der Prophet und wahnsinnig der Mann des Geistes. Ja, um deiner großen Schuld und um der großen Anfeindung willen spähte Ephraim wohl aus nach meinem Gott. Aber nun stellen sie dem Propheten Fallen auf allen seinen Wegen, Anfeindung selbst im Hause seines Gottes. Tief verdorben ist ihr Tun, wie in den Tagen von Gibeah, darum wird er ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen."
Ihr merkt schon, das sind harte Worte. Israel meinte, alles wäre in Ordnung. Sie glaubten, sie hätten eine gute Beziehung zu Gott. Das sehen wir gleich zu Beginn, hier in Vers 2, in dem selbstbewussten Ausruf: "Du bist mein Gott, wir Israel kennen dich."
Daraufhin verdeutlicht Gott, dass Israel durch seine Taten zeigt, dass sie Gott komplett vergessen haben. Sie haben sich gegen Gottes gute Gebote aufgelehnt und den Bund gebrochen, den Gott einst mit seinem Volk auf dem Berg Sinai geschlossen hatte.
Im weiteren Verlauf lesen wir, dass Israel in allen möglichen Bereichen gottlos handelte. Gleich in Vers 3 heißt es: "Israel verwirft das Gute, darum soll der Feind sie verfolgen." Sie machen Könige – das mussten sie, weil sie ständig ihre Könige umgebracht hatten. Aber sie machen Könige ohne Gott. Das heißt, sie setzen Könige ein, fragen aber nicht Gott, wer König sein soll. Sie setzen Obere ein, und Gott darf es nicht wissen. Aus ihrem Silber und Gold machen sie Götzen.
Israel handelt komplett gottlos. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass sie weiterhin Gottesdienste feierten und Opfer brachten, wie wir in Vers 13 lesen. Letztendlich hatte sich Israel ganz weit von Gott entfernt. Da können sie noch so sehr behaupten, "Wir kennen dich." Durch ihre Taten wird deutlich: Israel nimmt Gott nicht ernst.
Sie haben ihn zwar nicht vergessen im Sinne von "nicht mehr wissen, dass es Gott gibt", aber sie ignorieren ihn. Er spielt keine Rolle in ihrem Leben. Das ist genau das, was als Fazit in Kapitel 9, Vers 14 gesagt wird: Israel vergisst seinen Schöpfer. Und dann weiter: Israel läuft von Gott weg, wie es am Anfang von Kapitel 9 heißt. Sie entfernen sich von Gott und gehen zu den Sünden hin.
In all dem vertraut Israel offensichtlich auf die eigenen Ressourcen, auf die prachtvollen Häuser und Paläste, wie es in Vers 14 von Kapitel 9 heißt. Sie bauten Paläste, und Judah machte viele feste Städte. Sie sagen: "Schaut, was wir alles haben." Israel meint, sicher zu sein. Doch Gott warnt das Volk, sich nicht zu früh zu freuen.
"Freut euch nicht", heißt es zu Beginn von Kapitel 9. Israel meinte, den Boten Gottes, Hosea, für seine warnenden Worte verspotten zu können. "Ein Narr ist der Prophet", heißt es hier in Kapitel 9, Vers 7, "wahnsinnig der Mann des Geistes." So reden sie über ihn. Sie verfolgen den Propheten und stellen ihm Fallen, wie es heißt.
Dabei verkennen sie, dass Gott sich und seine Boten nicht verspotten lässt. Gleich zweimal kündigt Gott klar und deutlich an, dass Israel damit nicht durchkommen wird. In Kapitel 8, Vers 12, und in Kapitel 9, Vers 9, heißt es fast wortgleich, fast wie ein Echo dieses Abschnitts: "Darum wird er ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen." Und in Kapitel 9, Vers 7: "Die Zeit der Heimsuchung ist gekommen, die Zeit der Vergeltung. Dessen wird Israel inne werden."
Bisher nehmen sie das noch nicht wahr, aber eines Tages werden sie es erleben. Was für eine traurige Geschichte! Gott hatte dieses Volk geschaffen, er hatte sich einen einzelnen Mann erwählt, er hatte dieses Volk zu einem großen Volk gemacht. Er hatte diesem Volk große Verheißungen gegeben und sie aus der Sklaverei in Ägypten gerettet und ins gelobte Land gebracht.
Aber weil dieses Volk in diesem gelobten Land nun so gottlos lebt und Gott so sehr ignoriert, sagt Gott diesem Volk: Dann geht es eben zurück in die Sklaverei. Nicht zweimal, sondern dreimal kündigt er an, dass sie zurück nach Ägypten müssen – symbolische Sprache.
In Kapitel 9 wird dann deutlich, was damit gemeint ist. Dieses "Zurück nach Ägypten" heißt wirklich: Ihr werdet nach Assyrien gebracht, ihr werdet besiegt werden, ihr werdet nicht im gelobten Land bleiben können. Es wird aus sein mit euch. Das sind die Warnungen, die wir hier hören. Das sind harte Worte, aber Worte, die wichtig sind.
Es ist wichtig und gut für uns, diese Worte zu hören. Auch heute ist es noch so, dass sich viele Menschen der Illusion hingeben, dass Gott niemals richten wird. Und wenn doch, dann auf keinen Fall sie selbst. Sie ignorieren Gott und gehen ihre eigenen Wege. Vielleicht ist da noch ein bisschen Frömmigkeit übrig geblieben, ein bisschen Gottesdienst und ja, vielleicht ein bisschen Lippenbekenntnis. "Wir kennen Gott", sagen sie.
Doch sie zeigen in ihrem Leben, dass sie Gott nicht wirklich kennen, dass sie ihn vergessen haben. Und Gott macht deutlich: Er hat keinen Gefallen an solchen Lippenbekenntnissen, er hat keinen Gefallen an ein bisschen Gottesdienst und ein bisschen Tuerei. Er möchte Menschen, die ihn wirklich erkennen und sich ihm hingeben, die für ihn leben.
Das war das Problem in Israel. Es ist gut und richtig, dass wir uns selbst prüfen: Wie ist das bei uns? Kennen wir Gott wirklich? Leben wir wirklich mit ihm? In unseren Handlungen laufen wir vor Gott weg oder gehen wir den Weg mit ihm? Oder anders gefragt: Ist er wirklich unser Herr?
Jesus hat selbst gewarnt, dass eines Tages viele das für sich in Anspruch nehmen werden und sagen werden: "Herr, Herr, wir haben doch in deinem Namen getan und gesprochen." Und sie werden von Jesus hören, wie er warnend sagt: "Ich habe euch nie gekannt, weicht von mir, ihr Übeltäter." Denn diese Menschen hatten letztlich nur ein Lippenbekenntnis. In ihrem Leben waren sie offensichtlich Spötter – Spötter des heiligen Gottes.
Ganz ehrlich, wir leben in einer Welt, auch in der christlichen Szene hier in Deutschland, in der es mehr und mehr solche Spötter gibt. Ich hoffe, wir gehören nicht dazu. Aber selbst wenn wir nicht dazugehören, möchte ich uns ermutigen, uns nicht einfach zurückzulehnen und zu sagen: "Na, das passt schon für mich."
Daher ist es gut, sich Hosea zum Vorbild zu nehmen! Bist du bereit, genauso mutig zu warnen, wie Hosea es einst getan hat? Auch auf die Gefahr hin, dass Menschen dich verachten und verfolgen? Gott hat uns in diese Welt gestellt, so wie er einst Hosea gesandt hat, um Boten seiner guten Nachricht zu sein.
Lasst uns mutig den Menschen verkünden, dass Gott sich nicht spotten lässt. Lasst uns warnen, auf dass sie umkehren zu Gott.
Die Ernte der Saat: Gottes gerechtes Gericht über Israel (Hosea 9,10 – 10,8)
Im zweiten Abschnitt sehen wir, dass Gott in gewisser Weise noch jetzt fast zu neutralen Menschen spricht, vielleicht auch zu uns. Er blickt mit uns noch einmal zurück auf die Geschichte Israels, auf das, was er getan hat, und auf das, was sie getan haben. Dabei macht er deutlich, dass sie ernten werden, was sie gesät haben.
Das ist der zweite Punkt dieser Predigt: Was der Mensch sät, das wird er ernten.
Ich lese uns Hosea 9, ab Vers 10 bis Kapitel 10, Vers 8 vor:
„Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste und sah eure Väter wie die ersten Feigen am Feigenbaum. Aber danach gingen sie zum Bal Peor und gelobten sich dem schändlichen Abgott und wurden so zum Gräuel für ihre Liebhaber. Darum muss die Herrlichkeit Ephraims wie ein Vogel wegfliegen, sodass sie weder gebären, noch tragen, noch schwanger werden sollen. Und wenn sie ihre Kinder auch großziehen, will ich sie doch kinderlos machen, so dass kein Mensch mehr da ist. Ja, weh ihnen, wenn ich von ihnen gewichen bin. Als Ephraim sah, wie es herrlich gepflanzt war wie Tyrus, aber nun muss es seine Kinder dem Totschläger herausgeben. Herr, gib ihnen! Was willst du ihnen geben? Gib ihnen unfruchtbare Leiber und versiegende Brüste! All ihre Bosheit geschieht zu Gilgal, dort werde ich ihnen Feind. So will ich sie um ihres bösen Tuns willen aus meinem Hause stoßen und ihnen keine Liebe mehr erweisen, denn alle ihre Oberen sind abtrünnig.“
Ephraim – ich unterbreche hier mal kurz – Ephraim, Samaria: Ich habe das letzte Woche gesagt, ich sage es noch einmal, weil immer wieder neue Leute da sind. Es ist alles eins, ja, das Nordreich Israel wird mal nach dem Stamm Ephraim benannt, mal nach der Hauptstadt Samaria. Es geht nur um dasselbe.
„Ephraim ist geschlagen, seine Wurzel ist verdorrt, sodass sie keine Frucht mehr bringen können. Auch wenn sie gebären würden, will ich doch die ersehnte Frucht ihres Leibes töten. Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie ihn nicht hören wollen, und sie sollen unter den Heiden umherirren. Israel ist ein üppig rankender Weinstock, der seine Frucht trägt. Aber je mehr Früchte er hatte, desto mehr Altäre machten sie. Wo das Land am besten war, da richteten sie die schönsten Steinmale auf. Ihr Herz ist falsch. Nun wird sie ihre Schuld treffen, ihre Altäre sollen zerbrochen und ihre Steinmale zerstört werden. Schon müssen sie sagen: ‚Wir haben keinen König, denn wir fürchteten den Herrn nicht. Was kann uns der König nun helfen?‘ Sie reden und schwören falsch und schließen Bündnisse, und ihr Recht grünt wie giftiges Kraut auf allen Furchen im Felde. Die Einwohner von Samaria sorgen sich um das Kalb, um es zu bedienen. Sein Volk trauert darum und seine Götzen zittern um seine Herrlichkeit, denn sie wird von ihnen weggeführt. Ja, das Kalb wird nach Assyrien gebracht zum Geschenk für den König Jareb. So muss Ephraim zu Schanden werden und Israel beschämt sein trotz seiner Klugheit, denn der König von Samaria ist dahin wie Schaum auf dem Wasser. Die Höhen von Aven sind verwüstet, auf denen sich Israel versündigt hat. Disteln und Dornen wachsen auf ihren Altären, und sie werden sagen: ‚Ihr Berge, bedeckt uns, und der Hügel falle über uns.‘“
Israel hat seit den – ich gehe schon weiter – ich lese noch die Verse 19:
„Israel, du hast in den Tagen von Gebea gesündigt, dort standen sie gegen mich auf. Sollte darum nicht in Gebea der Krieg über sie kommen wegen der bösen Leute? Ich werde sie züchtigen nach meinem Willen. Völker sollen gegen sie versammelt werden, wenn ich sie strafen werde wegen ihrer zwiefachen Sünde.“
Ja, es ist ein bisschen so, als wenn Gott hier zu einem neutralen Beobachter über Israel spricht. Wir sehen ja immer wieder, wie er daran erinnert, was Israel einst von Gott empfangen hat. Wie Trauben in der Wüste, wie die ersten Feigen am Feigenbaum, so war Israel herrlich gepflanzt, war Ephraim. Israel ist ein üppig rankender Weinstock, der seine Frucht trägt, so heißt es hier zu Beginn von Kapitel 10.
All das hatte Gott geschenkt. Und was tat Israel? Dankte es Gott für diesen Segen? Nein, ganz im Gegenteil. Sie gingen zu falschen Göttern. Das lesen wir jeweils im Anschluss an diese Aussagen über Gottes Segen.
Kapitel 9, Vers 10: „Aber danach gingen sie zum Bal Peor und gelobten sich dem schändlichen Abgott und wurden so zum Gräuel wie ihre Liebhaber.“
Oder dann in Kapitel 10, Vers 1: „Nachdem die Rede ist von diesem üppig rankenden Weinstock, der seine Frucht trägt, aber je mehr Früchte er hatte, desto mehr Altäre machten sie. Wo das Land am besten war, da richteten sie die schönsten Steinmale auf. Ihr Herz ist falsch.“
Seht ihr, hier ist ein Gott, der in seiner großen Treue Segen um Segen gibt. Und da ist ein Volk, das nimmt all das von Gott und sagt: Danke, ihr Götzen. Das ist die Situation, die Gott hier anklagt – diese Untreue.
Israel verkennt, dass aller Reichtum, dass aller Segen letztendlich von dem einen wahren Gott kommt. Aber sie ehren diesen Gott nicht. Und weil sie das nicht tun, wird Gott den Segen wieder von ihnen nehmen. Das ist das, was er deutlich macht.
Tatsächlich sehen wir hier eine Andeutung davon, dass das, was Gott einst verheißend geschenkt hatte, wieder weggenommen wird. Die erste große Zusage, die erste große Verheißung, die Gott gegeben hatte, war, dass er zu Abraham, einem alten Mann mit einer alten, unfruchtbaren Frau, gesagt hatte, dass aus ihm ein großes Volk werden würde. Er würde viele Nachkommen haben.
Und genau so war es geworden. Aus diesem einen alten Ehepaar war das große Volk Israel entstanden. Aber jetzt macht Gott deutlich, dass aufgrund der Untreue Israels ein Ende kommen würde.
Vielleicht Kapitel 9, Vers 11: „Darum muss die Herrlichkeit Ephraims wie ein Vogel wegfliegen, dass sie weder gebären, noch tragen, noch schwanger werden sollen. Und wenn sie ihre Kinder auch großziehen, will ich sie doch kinderlos machen, so dass kein Mensch mehr da ist.“
Es ist fast so, als ob Gott sagt: Jetzt mache ich das wieder rückgängig. Ihr habt es ja nicht gewollt. Ihr habt da, wo ich euch etwas gegeben habe, noch die Götzen dafür angebetet. Dann geht zu euren Götzen und schaut, ob die euch helfen können.
Ja, oder Gott hatte seinem Volk verheißt, dass er es in ein gelobtes Land führen würde, das mit Milch und Honig fließt. Und wiederum hatte Gott es getan. In seiner großen Treue hat er ohne ersichtlichen Grund einfach dieses Volk erwählt und gesegnet.
Aber auch das würde jetzt aufgrund der Untreue Israels ein Ende haben.
Kapitel 9, Vers 16: „Ephraim ist geschlagen, seine Wurzel ist verdorrt, sodass sie keine Frucht mehr bringen können.“
Und Vers 17: „Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie nicht hören wollen, und sie sollen unter den Heiden umherirren.“
Und dann lesen wir weiter, wie Dornen und Disteln wachsen werden, da, wo einst gute Frucht war.
Letztendlich sehen wir hier in all dem, dass Israel erntet, was es gesät hat. In Kapitel 8 hatten wir gelesen, Israel hatte Wind gesät und würde Sturm ernten. Sehr bildhafte Sprache. Das ist genau das, was hier geschieht.
Das böse, gottlose Treiben Israels würde echte Konsequenzen haben. Alles würde zerstört werden.
Tatsächlich ist die Beschreibung des Gerichtsgottes hier so schrecklich, so grausam. Wir lesen da vielleicht noch relativ locker darüber hinweg, aber wenn wir uns vorstellen, diesen Ruf, den wir hier hören, in Kapitel 10, Vers 8: „Ihr Berge, bedeckt uns, ihr Hügel, fallt über uns“, dann müssen wir uns das mal vorstellen.
Da ist ein Volk, das letztendlich erlebt, wie der Zorn Gottes kommt, und sie sagen: Lieber als den ungebremsten Zorn Gottes wollen wir einfach erschlagen und verschüttet werden.
Und dieser verzweifelte Ruf klingt noch zweimal in der Bibel. Zweimal werden diese Worte aus Hosea aufgegriffen. Jesus selbst greift sie auf, als er auf dem Weg zum Kreuz ist und die Menschen vor dem kommenden Gericht warnt. Da sagt er zu ihnen:
„Habt Acht! Eines Tages werden die, die sich von mir abwenden und so gegen mich stehen, das rufen.“
Und dann greift das Buch der Offenbarung diese Worte noch einmal auf. Bei der Öffnung des sechsten Siegels lesen wir, dass Menschen genau so rufen werden.
Die Gottlosen werden sich versuchen zu verbergen vor dem Zorn Gottes, der ausgegossen wird bei der Öffnung des sechsten Siegels. Da heißt es in der Offenbarung:
„In den Klüften und Felsen der Berge, während sie sich verbergen und sprechen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns, verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes; denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns. Wer kann bestehen?“
Ich glaube, was Hosea uns hier andeutet, ist, dass das Urteil, das Gericht, das Israel erleben wird, nur ein Schatten, ein Abbild ist des großen Tages des Gerichts, der noch kommen wird.
Die Menschen werden ernten, was sie säen. Das macht unser Predigttext hier auf dramatische Weise deutlich.
Das ist eine Warnung – eine Warnung für jeden, der gottlos lebt. Denn wir werden vor Gott nicht weglaufen können. Gott ist da, Gott ist der Herr über alle Dinge.
Völlig egal, ob du als Atheist gesagt hast, es gibt keinen Gott, oder als Agnostiker, der meint, man könne Gott nicht kennen: Gott sagt, ihr könnt mich kennen. Ich bin da und ich habe eine Erwartung, wie ihr leben sollt. Und eines Tages werden alle Menschen vor ihm Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts.
Das ist eine große Warnung.
Aber nicht nur das. Diese Worte sind auch ungemein tröstlich.
Diese Worte sind ungemein tröstlich, denn wir dürfen wissen, dass das Böse, dass die Gottlosigkeit nicht gewinnen wird.
Ich weiß nicht, wo du in deinem Leben unter Gottlosigkeit leidest, wo du erlebst, dass die Bösen scheinbar immer auf der richtigen Seite stehen und nur weil du versuchst, Gott treu zu sein, du immer der Dumme bist.
Gott sagt dir: So wird es nicht bleiben. Das ist nur ein kurzer Ausschnitt der wirklichen Geschichte.
Das mag kurzfristig so sein, aber langfristig sieht das ganz anders aus. Die Bösen werden gerichtet werden.
Und wenn wir das Unrecht sehen, was in dieser Welt geschieht, wenn wir die Nachrichten anmachen und hören, was an Bösem geschieht, dürfen wir wissen, dass wir die Bösen nicht verstanden haben.
Wenn die Taliban nicht umkehren, wenn die ISIS nicht umkehren, wenn Terroristen nicht umkehren, wenn die Gottlosen und Bösen und Spötter nicht umkehren, wird Gott eingreifen.
Wir können ruhig bleiben und uns ihm zuwenden. Er wird es tun.
Deswegen müssen wir nicht wild zurückschlagen und danach genauso sündig werden wie die anderen.
Gott ist der Gott, der richtet. Und er wird gerecht richten eines Tages.
Der Tag ist für Israel gekommen, das macht Gott hier deutlich. Er kam mit den Assyrern im Jahr 722 v. Chr.
Das Volk wurde wegen seiner Untreue, wegen seiner Gottlosigkeit, wegen seiner vielen Sünden und vor allem, weil sie Gott nicht anerkannten und sich von Gott abgewandt hatten, gerichtet.
Der Ruf zur Umkehr und das Angebot der Gerechtigkeit (Hosea 10,9-15)
Schließlich lesen wir im letzten Abschnitt, in Kapitel 10, in den Versen 9 bis 15, wie Israel hätte leben sollen. Ich habe aus dem Text die Worte herausgegriffen: Sät Gerechtigkeit, solange es Zeit ist, den Herrn zu suchen.
Ephraim war eine junge Kuh, heißt es im Vers 11, daran gewöhnt, gern zu dreschen. Aber ich habe ihm ein Joch auf seinen schönen Nacken gelegt. Ich will Ephraim einspannen, Juda soll pflügen und Jakob ecken. Seht Gerechtigkeit und erntet nach dem Maß der Liebe, pflügt ein Neues, solange es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt.
Ihr aber pflügt Böses und erntet Übeltat und esst Lügenfrüchte. Weil du dich nun verlässt auf deinen Weg und auf die Menge deiner Helden, darum soll sich ein Getümmel erheben in deinem Volk, dass alle deine Festungen zerstört werden. Gleich wie Schallmann zerstörte Bet-Abel damals im Krieg, als die Mutter zerschmettert wurde samt den Kindern. So soll es euch zu Bethel auch ergehen um eurer großen Bosheit willen. Schon früh am Morgen wird der König von Israel untergehen.
Ja, es sind immer noch harte Worte, aber mittendrin lesen wir hier in Vers 12 diese Botschaft, wie es denn richtig gewesen wäre, wie sie hätten leben sollen. In gewisser Weise ist das so ein kleiner Hoffnungsschimmer, dieses kleine bisschen Licht, das inmitten dieser Finsternis durchstrahlt. Das ist für uns die Wegweisung, wie wir denn leben können, um dem Gericht Gottes zu entgehen, damit es uns nicht so ergehen muss wie einst Israel.
Der Weg zur Rettung: Sät Gerechtigkeit und erntet nach dem Maß der Liebe, pflügt ein Neues, solange es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt. Das ist der Ruf, den Israel ignoriert hat. Und auch uns muss klar sein, dass wir dieser Aufforderung nicht wirklich gerecht werden. Wir werden niemals genug Gerechtigkeit säen, um irgendetwas davon ernten zu können. Wenn wir nur auf unsere eigene Saat schauen, dann müssen wir sagen: Hoffnungslos.
Aber gerade deshalb war Gott bereit, in Jesus Christus zu uns Menschen zu kommen. In seiner großen Barmherzigkeit und Liebe ist er gekommen. Er kam, um Gerechtigkeit zu säen. Das ist genau das, was Jesus getan hat. Er hat so gelebt, er hat Gerechtigkeit gesät, er hat geahnt nach dem Maß der Liebe, er hat etwas Neues gepflügt. Er hat vollkommen gerecht gelebt.
Er hat Gott immer vor Augen gehabt, er war immer in enger Beziehung zu seinem Vater, er hat ihn nie vergessen, er ist nie vor ihm geflohen. Er hat alle Gebote gehalten, er hat den Bund erfüllt, er hat den Vater geehrt in allen Dingen. Und er war ihm gehorsam bis hin zum Tod am Kreuz. Selbst als ihm klar war, was ihm bevorstand – ein brutaler, grausamer Tod – konnte er noch beten: Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Und gab sich ganz in den guten Willen seines Vaters.
So nahm er den Sturm des göttlichen Gerichts auf sich. Er ertrug den ungebremsten Zorn, den wir alle verdient hätten. Er ist der Gerechte, der für die Ungerechten starb. Und in gewisser Weise säte er sich selbst in seiner Gerechtigkeit. Jeder, der diese Saat aufnimmt, wird erleben, dass in ihm gute Ernte entsteht.
In gewisser Weise ist das der große Tausch: Jesus sagt, ich gebe dir meine perfekte Gerechtigkeit, wenn du zu mir kommst und in aller Demut mir deine Schuld gibst. Du bekennst: Ich bin nicht gerecht, ich bin nicht gut genug. Komm zu mir, gib mir deine Ungerechtigkeit, und ich gebe dir meine Gerechtigkeit, ich umkleide dich damit. Und dann gebe ich mich selbst in dich, die gute Saat des Geistes Gottes, der in jeden hineinkommt, der sich im Glauben zuwendet.
So kann die gute Saat des Geistes Gottes in allen Gläubigen aufgehen und Frucht bringen. Das ist unsere Berufung. Das alles beginnt damit, dass wir zu Gott kommen, dass wir zu ihm umkehren. Wir lesen hier: Es ist noch Zeit, den Herrn zu suchen.
Komm zu Gott, nicht mit einem Lippenbekenntnis, nicht mit ein paar religiösen Dingen, sondern mit einem wirklichen Sich-Gott-Zuwenden, mit dem Fragen nach ihm. Sagen: Herr, ich will für dich leben, sei du mein Retter und mein Herr. Er ruft uns zu: Tut Buße, kehrt um von allen falschen Wegen, vertraut euch mir an, glaubt an mich.
Ich hoffe, das hast du getan. Ich hoffe, du hast die Warnung gehört. Wenn du es noch nicht getan hast, magst du heute noch spotten über diese Predigt, über diese Worte: Was ist das denn für ein komischer Text? Wer predigt denn heute so etwas noch? Ist ja lächerlich. Aber irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das wird er ernten. Hör diese Warnung!
Wenn du diese Warnung gehört hast und zum Herrn gekommen bist, dann wirst du erleben, dass diese Saat, die Gott in dich hineingesät hat, nach und nach mehr Frucht bringen wird. Gib dem Geist Gottes in dir Raum, indem du dich Gottes Wort aussetzt. Denn der Geist Gottes wirkt durch das Wort Gottes und bringt gute Frucht. Du wirst dann erleben, dass du wirklich ahnen kannst, was Gott in dich hineingesät hat und was du nun weiter säen kannst.
Mir ist klar, dass ein solcher Predigttext das Potenzial hat, Menschen mit einem sehr seichten Gewissen richtig fertig zu machen. Ich bin mir sicher, es sind einige unter uns, die jetzt denken: Dann bin ich nicht gerettet, ich lebe noch viel zu schlecht, das hat mich alles überführt von Sünde.
Nur wenn du noch nicht im Glauben zu Jesus gekommen bist, dann ist das genau das, was dieser Text tun sollte. Dann hoffe ich, du kehrst heute um, komm zu mir und sprich mit mir darüber, wie du ein Leben mit Jesus anfangen kannst.
Aber wenn du zu Jesus gekommen bist, wenn du eigentlich Jesus als deinen Retter und Herrn anerkennst, dann möchte ich dir eins sagen: Die Überführung von Sünde, die du jetzt gerade erlebst, ist Frucht des Geistes. Denn Gottes Geist führt uns immer wieder zur Buße. Es ist ein gutes Werk Gottes in uns.
Die falscheste Reaktion, die du jetzt haben könntest, wäre zu denken: Jetzt muss ich mich noch mehr anstrengen, damit Gott mich auch wirklich akzeptiert. Wisst ihr, Israel hatte einst von Gott weggesehen und war eigene Wege gegangen. Die Gefahr ist für manche Christen, die dazu neigen, sich über Werke etwas verdienen zu müssen, dass sie genau das Gleiche tun.
Sie sehen weg von Jesus, sie sehen nur auf sich selbst, sie schauen, ob sie selber genug Werke bringen. Ich weiß, du brauchst jetzt gerade Ermutigung, und ich will dich ermutigen. Aber um dich zu ermutigen, will ich dich ermahnen: Spotte Gott nicht, spotte nicht das Evangelium. Jesus musste wirklich sterben, weil du nicht gut genug bist.
Bild dir nicht ein, du kannst gut genug sein. Du brauchst Vergebung. Und in Jesus hast du Vergebung, in ihm findest du Gnade. So kannst du zu ihm kommen. Dann schau auf ihn, schau weg von dir, schau weg von deinen Sünden, schau auf Jesus.
Wenn du gute Frucht bringen willst, dann sage ich dir das Geheimnis dazu: Wir werden nur wachsen in Gerechtigkeit, wenn wir auf Jesus schauen. Das ist das Grundproblem, das wir immer wieder haben. Wir schauen auf uns und meinen: Ich muss gerechter werden, ich muss gerechter werden. Und wir haben es nicht in uns.
Schau aufs Kreuz, schau auf Jesus, schau auf ihn und seine vollkommene Gerechtigkeit. Die Bibel verspricht dir: Im Schauen auf ihn wirst du durch das Wirken des Geistes in dir ihm ähnlicher werden. So bringen wir Frucht, und so werden wir ernten, was Gott in jeden gesät hat, der zu Jesus Christus gekommen ist.
Schlussgebet: Bitte um Umkehr und geistliches Wachstum
Ich bete mit uns. Himmlischer Vater, danke, dass du nicht scheust, uns zu konfrontieren. Du zeigst uns unsere Sünden.
Ja, ich fürchte, dass manche hier in diesem Raum so sind wie Israel. Sie meinen, alles passe schon, haben ein Lippenbekenntnis, tun ein paar fromme Dinge hier und da, aber haben dich eigentlich völlig ausgeblendet. Sie spotten.
Herr, erbarme dich. Schenk Umkehr, schenk Buße, schenk Erkenntnis der Sünde. Schenk, dass diese Menschen zu dir fliehen, damit sie nicht deinen Zorn erleben, sondern bei dir Gnade finden am Tag des Gerichts.
Ich bete für uns alle. Ich bete, dass du uns hilfst, immer mehr zu Menschen zu werden, die in aller Demut anerkennen, dass wir nicht die Gerechtigkeit haben, die wir bräuchten, um vor dir bestehen zu können – in uns selbst.
Hilf uns, immer wieder zu dir zu kommen, immer wieder zum Kreuz zu kommen und bei Jesus Christus die Gnade zu finden, die wir brauchen. Und in ihm und durch das Wirken seines Geistes möge die Veränderung geschehen, nach der sich alle sehnen, die dich wirklich kennen.
Erwirke du diese Veränderung in uns, auf dass wir mehr und mehr wachsen in der Gerechtigkeit, hin zu guten Werken, auf dass wir dich lieben und unseren Nächsten wie uns selbst – zu deiner Ehre. Amen.