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Der Name Jesus

26.12.1997Lukas 2,21

Einführung: Der Name Jesu im Mittelpunkt

 Lukas 2, dort hören wir bei der Verlesung der Weihnachtsgeschichte oft bei Vers 20 auf. Heute, am zweiten Feiertag, möchte ich jedoch Vers 21 besonders in den Mittelpunkt stellen.

Als acht Tage vergangen waren und das Kind beschnitten werden musste, gab man ihm den Namen Jesus. So wurde er genannt, wie es der Engel angekündigt hatte, noch bevor er im Mutterleib empfangen wurde.

Wenn wir nun ins Matthäusevangelium schauen, finden wir eine ergänzende Stelle: Matthäus 1,21. Joseph erhält die Botschaft über Maria. Sie wird einen Sohn gebären, und diesem sollst du den Namen Jesus geben. Denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.

In der Weihnachtsgeschichte beginnt alles mit den Worten: „Es begab sich.“ Das bedeutet, die Ereignisse folgten aufeinander, so dass alles genau so geschah. Die Volkszählung des Augustus, die Obdachlosigkeit von Maria und Joseph – all das ereignete sich. Diese Zufälligkeiten sind wie die Wendungen im Leben.

Doch Bibelleser wissen, dass hinter diesen Zufällen noch viel mehr steht. Die Bibel sagt immer wieder, dass die großen Verheißungen Gottes darauf zulaufen. Gott nimmt die zufälligen Gegebenheiten des Lebens und formt daraus eine Heilsgeschichte.

Das ist eine sehr ermutigende Botschaft: Wenn Gott sogar die ärgerlichen Zufälligkeiten im Leben so gebrauchen kann, dass daraus Heil entsteht, dann kann er auch denen, die ihn lieben, Gutes widerfahren lassen – selbst aus schwierigen Situationen.

Sogar der Name, der dem Kind in der Krippe gegeben wird, ist kein Zufall. Dieser Name war längst von Gott bestimmt. So musste es sein, damit sich alles erfüllte. Gott hat diesen Plan, und er erfüllt ihn auch.

Die Bedeutung von Namen in biblischer und kultureller Perspektive

Ich habe neulich einmal erzählt, wie lustig es ist, dass man manchmal sehr ungewöhnliche Namen bekommen kann. Manche Menschen leiden so sehr unter ihren Namen, dass sie fast krank davon werden. So schlimm ist es bei mir noch nicht. Aber warum Eltern ihren Kindern solche Namen geben, das ist oft ein Geheimnis, das sie manchmal selbst nicht verstehen. Es sind oft Zufälle.

Man hat Wünsche und denkt sich: Mein Kind soll eine ganz große Gestalt werden. Deshalb gibt man dem Kind einen besonderen Namen. Besonders schlimm ist das oft bei frommen Leuten. Der Prophet Jesaja zum Beispiel hat seinen Kindern die Namen Raubebald und Eilebeute gegeben. Diese Kinder mussten an der Last auch tüchtig schleppen.

Namen sind oft kompliziert und schwierig, besonders wenn man etwas Bestimmtes damit ausdrücken will. In der Bibel haben Namen bei vielen Naturvölkern eine viel größere Bedeutung. Schon in der Bibel drückt ein Name etwas aus. So wird aus Abram Abraham, weil Gott etwas damit sagen will.

Sie kennen es von den Indianern: Wenn jemand "Schneller Hirsch" heißt, dann bekommt er diesen Namen, weil er schnell laufen kann. Oder wenn jemand "Old Shatterhand" heißt, dann bedeutet das, dass er kraftvoll zuschlagen kann, nicht nur zubeißen. Das ist jemand, der wirklich Kraft in seiner Hand hat. Der Name hat also einen Sinn.

Neulich hatten wir es auch bei unserem Text hier, als wir auf Rahel zu sprechen kamen. Rahel, die sterbende Frau im Straßengraben von Bethlehem, kann noch Worte sagen über ihr neugeborenes Kind. Sie sagt, das Kind soll Benoni heißen, was „Kind des Verderbens“ oder „Unglückskind“ bedeutet. Doch der Beduinenscheich Jakob sagt ganz stolz: Nein, nicht Benoni, sondern Benjamin, „Glückskind“! Das war seine Hoffnung für das Kind.

So hat es auch Jesus gemacht, als er manchen seiner Jünger einen neuen Namen gab. Wenn er zum Beispiel Simon den Namen Petrus gab, wollte er damit sagen: Du bist ein Mann, ein Fels, auf den ich meinen Glauben bauen will.

Der Name Jesus als Programm und göttliche Absicht

Und jetzt interessiert uns natürlich: Was ist mit dem Namen Jesus los? Was soll dahinterstehen?

Zuerst: Der Name ist ein Programm. Das hat der Engel zu Joseph gesagt. Joseph, nenn dieses Kind, das geboren wird, Jeshua – die hebräische Form von Jesus. Bei der Übertragung vom Aramäischen und Hebräischen ins Griechische und Lateinische kommt es oft zu Namensverschiebungen. Das sollte aber nicht irritieren. Du sollst ihn Jeshua, Jesus nennen. Die Begründung wird gleich mitgeliefert: Er soll sein Volk retten von ihren Sünden.

Uns ist bei dem Namen Jesus oft gar nicht bewusst, dass es Gottes Absicht war, damit zum Ausdruck zu bringen, dass keine Generation, die in dieser Welt lebt, das vergessen kann. Das Allerwichtigste in der Sendung Jesu ist, Sünden zu tragen.

Wir leben heute in einer Zeit, in der viele Theologen und auch Leiter in christlichen Kirchen meinen, das sei nicht mehr das Thema, das die Menschen bewegt – wie sie Vergebung der Sünden bringt. Ich weiß nicht, ob das denn Herodes damals oder Kaiser Augustus bewegt hat. Das ist ja nicht die Frage, ob es Leute interessiert, sondern: Was ist die brennende Not? Das kann ja nur Gott sehen.

Die brennende Not bleibt: Wir schleppen eine Last durchs Leben, die keiner von uns aus eigener Kraft lösen kann. Wir können sie nicht zudecken, wir können sie nicht zuschmieren, vielleicht verdrängen. Doch dann kommt sie mit verstärkter Wucht in unserem Leben wieder hoch.

Die große Not ist: Wir können zu Gott nicht kommen. Wir sind getrennt wegen dieser Last der Sünde, die auf uns liegt. So war mit der Namensgebung des Kindes in der Krippe klar: Das ist der Mann vom Kreuz. Jesus, das Lamm Gottes, das der Welt die Sünde wegträgt.

Der Name Jesus im historischen und theologischen Kontext

Jetzt muss ich natürlich dazu sagen, dass zur damaligen Zeit der Name Jesus ein gebräuchlicher Vorname war, damit Sie nicht überrascht sind.

Zum Beispiel finden wir im Stammbaum in Lukas 3,29 einen Vorfahren Jesu, der ebenfalls diesen Namen trägt. Oder in Kolosser 4 wird von Paulus ein Gruß übermittelt, in dem die Gemeinde von Kolosse auch einen Jesus grüßt.

Es war also ein üblicher Name, der Jeshua entspricht, dem Namen Joshua aus dem Alten Testament.

Wichtig ist jedoch, dass der Name Jesus in diesem Fall nicht einfach nur zufällig vergeben wurde. Bei Gott verfolgt dieser Name eine ganz klare Absicht. Wenn wir den Namen Jesus nennen, soll er für uns ein Name der Freude, der Ermutigung, der Stärkung und der Erquickung sein.

Ich würde jetzt gerne mit Ihnen gemeinsam die Bibel durchgehen. Ich habe mich jedoch entschieden, dass Sie selbst nachschlagen dürfen, wenn Sie möchten. Ich werde es nicht immer sagen, aber Sie können sich die Stellen auch selbst zusammensuchen.

Wir haben Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus. Dabei wird noch hinzugefügt: Der Titel, den Jesus trägt, ist Christus. Dieser Titel bedeutet Messias. Wie wir vorhin in Philipper 2 gelesen haben, wird Jesus als der Messias vorgestellt.

Der Titel ist also Messias, auf Griechisch übersetzt Christus, was „der Gesalbte“ bedeutet.

Der Name Jesus hingegen hat den Sieg errungen, und durch ihn haben wir Sieg. Wenn wir den Namen Jesu ausrufen, können wir fröhlich in dieses neue Jahr gehen, voller Zuversicht und Freude.

Die prophetische Bedeutung des Namens Jesus

Es war eine Verheißung bei den Propheten, insbesondere bei Jesaja, dass der kommende Messias einen besonderen Namen tragen würde. Bibelleser erinnern sich daran. In Jesaja 7 ist beschrieben, dass er Immanuel heißen soll.

Der Name Immanuel stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Gott ist mit uns“ oder „Gott ist für uns“.

Interessanterweise wird in Matthäus 1, nur zwei Verse weiter, genau diese Bedeutung aufgegriffen. Dort wird deutlich, dass mit dem Namen Jesus diese Verheißung erfüllt wird. Gott hat sein Versprechen eingelöst.

Der Name Jesus bedeutet „Gott ist mein Heil“, „Gott ist meine Hilfe“ oder „Gott ist meine Rettung“. Er soll sein Volk von ihren Sünden retten. Man kann es kaum schöner ausdrücken als mit der Aussage, dass Gott für uns ist, weil er unsere Schuld getragen hat.

Nun kann mich nichts mehr von ihm trennen. Ich bin bei ihm geborgen, angenommen und habe Frieden mit Gott.

Gottes Name und seine Offenbarung im Alten Bund

Im Alten Bund, bei Israel, war die Frage nach dem Namen Gottes eine sehr wichtige Sache. Ich kann das hier nicht religionsgeschichtlich vollständig entfalten.

Man muss wissen, dass Muslime etwa sagen, man könne Gott nur benennen, indem man seine neunundneunzig schönen Namen ausspricht. Nur so komme man an Gott heran. Wie kann man Gott nennen? Wie kann man ihn finden, sein Wesen erfassen? Wir sind keine Muslime, aber wie war es bei den Juden?

Als Mose, der Hirte, barfuß in der Wüste Sinai von Gott durch den brennenden Dornbusch gerufen wurde, beauftragt Gott ihn, das Volk aus Ägypten zu führen. Mose fragt: „Wenn ich sage Gott, was ist Gott? Das ist doch nur ein Name. Wer bist du?“ Es gibt so viele Religionen, wer bist du denn wirklich?

Dann gibt Gott ihm einen Namen, der bis heute für die Juden unaussprechlich ist und den sie nie verwenden. In ihren Bibeln ist er zwar mit einem Merkmal beschrieben, aber bis heute sprechen sie ihn nicht aus. Dort gibt es das Ktipp und Kere, das heißt, geschrieben und gelesen wird es unterschiedlich. Sie lesen an dieser Stelle immer „Der Herr, der Herr“, weil sie das, was dort steht, nicht aussprechen wollen.

Dort steht nämlich „Ich werde sein, der ich sein werde“. Ja, das ist doch gar kein Name. Wieder ist es eine Verhüllung Gottes. Im Hebräischen könnte man es auch so übersetzen: „Ich bin, der ich sein werde“ oder „Ich bin, der ich bin“ oder „Ich werde sein, der ich bin“. Grammatikalisch gesehen geht es darum, dass Gott sagt: „Wartet, Mose, ihr werdet es erleben, wenn ich das Wasser vom Schilfmeer teile, wer ich bin.“

Das ist mein Name, meine Taten, mein Erbarmen. Wenn ich euch Brot aus dem Himmel gebe, werdet ihr mich erleben. Gott will keinen Namen, der mit irgendwelchen Bezeichnungen versehen ist. Stattdessen offenbart sich Gott als Erbarmer, als Heiland, als Retter.

Der schönste Gottesname, den wir haben, ist wirklich der Name Jesus. Denn „Ich werde sein, der ich sein werde“ bedeutet, in der Liebe die brennenden Sünden meines Volkes zu tragen. Das ist schon die Offenbarung, als Gott ankündigt: So werdet ihr mich erleben und erfahren.

Darum ist für uns der Name Jesu ganz wichtig.

Die Kraft und Bedeutung des Namens Jesus im Glaubensleben

Viele Mitchristen verstehen uns nicht, wenn sie meinen, wir hätten irgendwo eine Schraube locker, weil wir so viel von Jesus reden und unsere Augen leuchten. Wenn wir den Namen Jesus sagen, dann schreibe deinen großen Jesusnamen. Sei mir lieber als süßer Jesusnamen. Ich bin kein Süßer, deshalb schreibe deinen großen Jesusnamen brennend in mein Herz hinein, damit mir das ganz wichtig und ganz groß wird.

Im Pfingstlied heißt es: Lass die Zungen brennen, wenn wir Jesus nennen. Wenn wir den Namen Jesu aussprechen, dann muss uns das ganz groß werden. Das ist die Offenbarung Gottes in einem Sohn, worin sein ganzes Wesen, sein ganzes Denken und alles, was er über uns beschlossen hat, kundgetan wird. Wir haben Zugang zu Gott. Wir brauchen keine 99 Namen. In Jesus ist uns der Name Gottes offenbar.

So sagt es ja auch Jesus im Johannesevangelium: Vater, ich habe deinen Namen offenbar gemacht in diesem Werk des Retters, des Heilandes. Und das Größte, was man von einer urchristlichen Gemeinde sagen kann, steht in den Sendschreiben, zum Beispiel von der Gemeinde in Philadelphia, Offenbarung 3,8: „Du bist schwach, du bist also auch in Bedrängnis, und all das ist nicht schlimm. Das Größte ist, du hast meinen Namen nicht verleugnet.“

Sie wissen, wie heute die Frage ist, ob man den Jesusnamen verleugnet – im Bekennen und im Aussprechen.

Der Name Jesus als Name über alle Namen

Jetzt ist das zweite ein Name über alle Namen: der Name Jesus, ein Name über alle Namen. Ich muss das einfach erklären, weil heute sehr viele Theologen meinen, mit dem Namen Jesus würden wir nur die irdische Person Jesu bezeichnen, und mit dem Titel Christus dann sein Amt. Das ist ein großer Irrtum.

Das zeigt, wie viele Theologen die Bibel oft falsch lesen oder verstehen. Man kann das nicht so trennen. Jesus ist nicht die Seite der Erniedrigung und Christus die Seite der Erhöhung. Das führt dazu, dass manche sagen: „Ich kann zwar Jesus akzeptieren, aber nicht als Gottessohn.“ Wenn sie Jesus schon beim Namen nennen, dann ist das mit drin.

Ich weiß, was Sie sagen wollen, wenn Sie sagen, für Sie war Jesus nur ein sterblicher Mensch, der im Grab begraben ist. Aber das ist der Ausverkauf jeder Theologie. Für uns hat das eine ganz große Bedeutung, wenn wir den Namen Jesus aussprechen.

Sie haben vorher im Philippabrief mitgelesen, wo Paulus sagt, dass der Name Jesus auch im Himmel noch eine Bedeutung hat. Das bedeutet, Jesus legt seinen Namen nicht ab als etwas Irdisches, genauso wenig wie er seine Wundmale ablegt. Diese sind seine Siegeszeichen: die Spuren der Dornenkrone und die Wundmale in den Händen.

Wir werden Jesus in der Herrlichkeit sehen als das geschlachtete Lamm. So wird er immer wieder beschrieben – mit den Zeichen seines Kreuzessieges. Aber auch der Name Jesus wird in der Ewigkeit noch der größte aller Namen sein.

Unsere Namen sind dann längst vergangen und unbedeutend geworden. Der Name Jesus wird weiterstrahlen. Auch die Namen der großen Helden der Menschheit haben dann keine Bedeutung mehr. Namen über alle Namen.

In dem Namen Jesus werden sich alle Knie beugen – alle. Alle Völker und Nationen, auch die Lästerer, Spötter, Verächter und Kämpfer gegen den Namen Jesus. Sie müssen niederfallen und ihn anbeten. Namen über alle Namen – so steht es in Philipper 2.

Der große Augenblick der Offenbarung des Namens Jesus steht dort in Philipper 2. Kein anderer Name als der Name Jesus! Sie werden sich beugen.

Die Bekehrung des Paulus und die Macht des Namens Jesus

Gehen wir noch einmal die Bibel ein wenig entlang und betrachten, warum der Name Jesus so wichtig ist. Paulus war einer dieser leidenschaftlichen Kämpfer gegen Jesus. Er ärgerte sich über ihn. Für ihn war es eine Verletzung der Heiligkeit Gottes, dass die Christen so viel von Jesus redeten. Er meinte, dass dadurch etwas von der Ehre Gottes verloren gehe.

Deshalb verfolgte er die Christen. Auf dem Weg nach Damaskus erschien ihm Jesus Christus. Wir wissen nur sehr wenig darüber, was genau passiert ist. Ein Licht umleuchtete ihn. Wir wissen nicht einmal genau, ob seine Begleiter das gesehen haben. Er hörte eine Stimme, und auch hier ist unklar, ob die Begleiter sie gehört haben. Es gibt kaum Anhaltspunkte dafür. Die Stimme sagte: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Wieder wird der Name Jesu genannt. Vor diesem Namen brach Paulus zusammen.

Später, in Apostelgeschichte 22, erzählt Paulus noch einmal seine Bekehrungsgeschichte. Dort sagt er, dass Ananias, der Seelsorger, der ihn betreute, ihm gesagt habe, er solle den Namen Jesus anrufen. Darauf komme es an. Er solle den Namen Jesus ausrufen. In Apostelgeschichte 22,16 heißt es, dass der Herr ihm die Blindheit nahm, als er den Namen Jesu ausrief.

Das ist der Grund, warum wir uns heute nicht genieren, auch wenn manche Menschen, die wir treffen, den Mundwinkel tief herunterziehen, wenn wir so viel Wert auf den Namen Jesus legen. In diesem Namen liegt alles Heil. Jesus errettet uns vom künftigen Zorn. Jesus ist der Mittler des neuen Bundes. In Jesus ist unser ganzer Glaube ausgedrückt. Er ist der Retter.

Wenn wir dann noch sagen, dass er der König, der Messias, Jesus Christus ist, dann haben wir das kleinste Glaubensbekenntnis auf engstem Raum. Doch es ist so gefüllt, dass es die Welt überwindet. Wilhelm Busch, der in diesem Jahrhundert geboren worden wäre, hätte in seiner originellen Art sagen können: „Wir wollen nicht Kirche sagen, wo wir Jesus sagen müssen.“ Wir wollen den Namen an der richtigen Stelle nennen, weil für uns die ganze Bedeutung und Ausstrahlung darin liegt.

So habe ich diesen Gottesdienst begonnen: Es ist in keinem anderen das Heil. Es gibt keinen anderen Namen. Im Himmel und auf Erden ist allein dieser Name Jesus es für uns, der das Heil der Welt bedeutet.

Wenn wir am Sonntag noch den Blick hinaus in die Welt der Religionen richten wollen, kann man vielleicht nur ein wenig anklingen lassen, wie überall die Erfahrung ist, dass die Erkenntnis der Person und das Anrufen des Namens Jesu zusammenkommen. Das bedeutet Heil für so viele Menschen.

Diesen Satz haben Petrus und Johannes in einem gerichtlichen Verhör gebraucht, als sie angeklagt und bedroht wurden, nicht mehr zu evangelisieren. Sie sagten: „Wir können das nicht lassen. Wir müssen davon reden, welcher Name Jesus der entscheidende ist und was in unserer Welt verkündet werden muss.“

Sie erklärten: „Ihr könnt uns alles verbieten, aber das nicht. Das muss verkündet werden.“ Das ist das Zentrum und die Mitte der Verkündigung.

Die Macht im Namen Jesu und ihr praktischer Einfluss

Und jetzt noch ein letztes: Im Namen Jesu haben wir Macht. Ich habe den Text wieder ein bisschen aufgeteilt, nicht aus Stumpfsinn, sondern damit man ihn besser trennen kann.

Der Name Jesu ist ein gewaltiges Programm – der Name über alle Namen. Das war das Zweite. Jetzt möchte ich noch einmal darauf Wert legen: In dem Namen Jesu liegt eine große Macht.

Als Jesus seine Jünger ausgesandt hatte, kamen sie oft in ganz schwierige Situationen. Sie erlebten leibhaftig die dämonische Macht des Teufels. Und als sie zu Jesus zurückkamen, erzählten sie, was sie am meisten fasziniert hatte von der ganzen Reise und dem ganzen Dienst, wo sie tätig waren. Ganz komisch sagten sie: „Als wir deinen Jesusnamen aussprachen, waren uns auch die bösen Geister untertan.“ So steht es wirklich im Evangelium. Die bösen Geister sind deinem Namen untertan.

Jetzt möchte ich ein wenig warnen, weil sich hier vielleicht ein Missverständnis einschleichen kann, als sei das ein Zauberwort, eine Zauberformel. Das haben ja immer wieder böse Menschen probiert, die mit Magie umgehen, und haben es als magisches Wort benutzt. Das ist nicht gemeint.

Worum es geht, ist Folgendes: Wenn wir wirklich den Namen Jesu anrufen, auch im Gebet, dann ist Jesus in seiner ganzen Macht in diesem Augenblick da. Ich erlebte es neulich, als ein Freund eine schwierige, typische Krankheit hatte. Alle ärztlichen Kapazitäten hatten herumgedoktert, doch sie konnten das Problem nicht richtig lösen. Der junge Mann konnte kaum noch leben.

Dann freuten sie sich, denn sie fragten: „Hast du nicht vielleicht da heimliche, okkulte Bindungen?“ Das ist heute ja so üblich. Und ich habe ihm dann als Selbsthelfer den ganz einfachen Rat gegeben: Wenn du den Namen Jesu anrufen kannst, dann ist in deinem Leben nichts mehr, was sich von der Liebe Jesu trennt. Das ist der biblische Grundsatz.

Wenn ich den Namen Jesu anrufe, ist alles andere magisches Denken. Wenn ich den Namen Jesu anrufen kann, wenn er mein Herr ist und ich ihn als Herrn meines Lebens bekennen kann, dann hat nichts anderes mehr Einfluss als das, was Gott zulässt und mir schickt. Er schickt mir ja auch manches Schwierige, manches zur Bewährung, manches Leiden.

Aber ich muss dann nicht mehr grübeln, ob da dunkle Einflüsse in meinem Leben sind. Ich möchte das so klar sagen, weil viele unter diesem Reden leiden und immer wieder grübeln und mehr von Dämonen reden als vom Sieg Jesu.

Wenn ich den Namen Jesu anrufen kann, dann hat er seine Macht über mich ausgebreitet. Ich darf mich an jedem Morgen unter ihn stellen. Ich darf den Namen Jesu anrufen, ich darf für die Lieben beten und sie der Gnade Jesu empfehlen.

Jetzt ist es interessant: Genau so wird es beschrieben, etwa dort, als Petrus und Johannes an der Tempelpforte diesen lahmen Mann sahen. Sie sagten: „Gold und Silber habe ich nicht, was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu stehe auf!“ Später, als die anderen empört waren und fragten: „Was hast du denn da für Hokus-Pokus?“, sagte man gar nichts. Der Glaube an den Namen Jesu hat diesen Lahmen stark gemacht. So steht es in Apostelgeschichte 4.

Der Glaube an den Namen bedeutet aber gleichzeitig auch den Glauben an Jesus und an all das Heilungswerk, das er tut. Es geht gerade dort in der Apostelgeschichte weiter, dass die anderen ganz erregt sind und sagen: „Was tut ihr denn da?“ Sie waren völlig überrascht. Die Worte, die sie sprachen, waren so kräftig und gingen so unter die Haut.

Schließlich wurden sie vom Hohen Rat noch einmal bedroht und bekamen gesagt, sie dürften nicht mehr im Namen Jesu reden. Sie merkten genau: Da ist Vollmacht dahinter, da steht die ganze übernatürliche Kraft dahinter. Das beunruhigte sie.

Und genau damit haben die Feinde entdeckt, was Christen oft nie merken. Wenn wir im Auftrag und im Gehorsam Jesu einen Dienst tun, können wir herkommen, so schwach und fehlerhaft wir auch sind. Das Wort durchschlägt, weil Jesus Christus dahintersteht. Er ist dort, wo sein Name angerufen wird – seine Macht dahinter.

So hat uns Jesus erlaubt, in seinem Namen sogar massivste Sünden zu vergeben. Er hat es nicht nur uns erlaubt, als Hauptamtlichen beim Abendmahl den Gehalt zu beziehen, sondern er hat es den Jüngern, seinen Beauftragten, den Gläubigen, die zu Jesus gehören, erlaubt.

Sie dürfen in der Seelsorge Menschen, die ihnen ihre Nöte beichten, im Namen Jesu Sünden vergeben. In dem Augenblick werden diese Sünden in der Ewigkeit getilgt. Es wird nie mehr davon geredet.

Im Namen Jesu haben wir diese große Macht. Der Name Jesu ist Vollmacht – nicht magische Vollmacht, sondern durch den Glauben sind wir verbunden mit Jesus, dem Herrn. Er wirkt bei denen, die seinen Namen anrufen.

Der Name Jesu als Lebensprägung und Zeugnis

Jetzt steht noch viel mehr in der Bibel, schreibt Paulus einmal. Im 2. Thessalonicher 1,12 heißt es, dass der Name Jesu in uns verherrlicht werden soll.

In unserem ganzen Leben, in unserem Wesen soll der Name Jesu sichtbar sein. In Wort, Werk und allem Wesen soll Jesus und sonst nichts zu erkennen sein. Das soll man deutlich wahrnehmen können. Der Name Jesus soll in seiner Macht auch unser ganzes altes Wesen durchdringen.

Wir wissen ja, dass die dunkle Macht so stark ist, dass wir ihr oft nichts entgegensetzen können. Doch weil Jesus stärker ist, kann ein Mensch durch und durch erneuert werden. Dann kann es passieren wie in der Stadt Ephesus, einer Stadt des Hellenismus mit viel okkultem Hintergrund und Religionsmischmasch.

Dort, während der Evangelisation, die Paulus hielt, wurde plötzlich der Name Jesu hochgelobt. Es wurde zum Stadtgespräch, der Name Jesu. Die Menschen waren begeistert und erfreut über das, was sie im Namen Jesu erlebt hatten.

Abschluss: Der Name Jesus als Quelle des Sieges und der Hoffnung

Ich wollte Ihnen heute von dem Kind in der Krippe erzählen: Jesus, der Name, ach, mein Herr Jesu! Wenn ich Dich nicht hätte, wäre alles anders. Es ist der Siegername.

Das Kind, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt. Sie lieben doch sicher auch das schöne Lied, das in keinem unserer Liederbücher mehr zu finden ist – weder im Gesangbuch noch im Anhangsbuch: „Jesu Name nie verklingt“.

Ewiglich bleibt er bestehen. Die Verse sind so wunderbar und erklären, warum dieser Name Jesus so groß ist. Es heißt darin: „Mag auch einst die Welt versinken, mag vergehen der Sonnenschein. Jesu Name wird weiter klingen, unvergänglich wird es sein.“ Amen.