Begrüßung und Einführung in das Thema
This is Monte Carlo, the following program of Transworld Radio is in the German language.
Wir freuen uns, Sie, liebe treue Stammhörerin, und auch Sie, verehrter Hörer, der Sie eher zufällig auf unseren Sender gestoßen sind, beim heutigen Nachmittagsprogramm des Evangeliumsrundfunks begrüßen zu dürfen.
Vielleicht ist Ihnen die eben verklungene Melodie ein wenig bekannt vorgekommen. Und falls sie Ihnen doch nicht ganz bekannt gewesen sein sollte: „Das Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht“ beginnt der Text. Dieser Text zu den bekannten Tönen stammt von Johann Christoph Blumhart.
Sollten Sie unsere monatliche Programminformation erhalten, so wissen Sie ja bereits, dass die heutige Nachmittagssendung einem gewissen Blumhart, dem Älteren, gewidmet ist. Vielleicht haben Sie diesen Namen auch schon einmal irgendwo gelesen – im Kirchengesangbuch oben rechts oder links unten, je nach Ausgabe und ganz klein gedruckt.
Ja, der Pfarrer Blumhart war also ein fleißiger Liedermacher. Mehrere hundert schöne Kirchenlieder stammen aus seiner Feder. Aber nicht nur deswegen haben wir eine Sendung über Pfarrer Blumhart gemacht.
Das Wirken des volksnahen Pfarrers mit dem kindlich unkomplizierten Glauben hatte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts einen echten geistlichen Aufbruch zur Folge. Tausende drängten sich bei ihm im württembergischen Dorfpfarrhaus, denn sie wollten alle zu Gott umkehren.
Warum Gott damals schenken konnte, was wir doch auch heute so gern hätten, das untersucht in seinem heutigen Beitrag Dekan Rolf Schäffbuch aus Schorndorf im Raum Stuttgart.
Das Vermächtnis und der geistliche Aufbruch
Bald zu seinen Füßen liegend: Jesus ist der, der mit Pracht kommt und uns aus der Nacht zum Licht führt. Jesus ist das Heil der Welt, der Erlöser von den Sünden. Er ist der starke Held, der unsere Freiheit erkämpft, um Sünde, Fluch und Tod zu überwinden.
Jesus siegt und bricht jede Not. Wenn das kein aktuelles Versprechen für unsere Zeit ist, in der so viel Not herrscht! Dekan Rolf-Chef Buch bezeugt, dass Blumharts Worte sowohl damals als auch heute Gültigkeit haben.
„Jesus ist Sieger“ – so heißt ein Lebensbild über Blumhart den Älteren. Diesen Vortrag hatte er ursprünglich für die Ludwig-Hofacker-Konferenz vorgesehen. Nun machen wir ihn auch all jenen bekannt, die damals nicht dabei sein konnten.
Fast hundert Jahre ist es her, dass Johann Christoph Blumhart in Bad Boll gestorben ist. Doch der Höhepunkt seines Wirkens liegt lange zurück, nämlich im Jahr 1848. In jenem Jahr entstand der Vers, der Jesus als den Siegeshelden beschreibt, der all seine Feinde besiegt.
An einem Sommerabend des Jahres 1848 wurde dieser Vers dem 39-jährigen Pfarrer Blumhart geschenkt, als er von Ostelsheim nach Möttlingen zurückwanderte. Zusammen mit einer großen Gruppe seiner von Gott erweckten Gemeinde aus Möttlingen hatte er in Ostelsheim ein Missionsfest mitgestaltet.
Blumharts Weitblick und weltweite Perspektive
Der klein gewachsene Pfarrer mit gedrungener Gestalt sah in vielerlei Hinsicht weiter als viele seiner Zeitgenossen. Schon als 25-jähriger Vikar wurde er als Lehrer an das damals noch junge Basler Missionshaus berufen, an dem er sechs Jahre lang wirkte.
Seit jenen Tagen richteten sich seine Augen darauf, Gottes Siege in der weiten Welt zu entdecken. So las er mit den jungen Männern seiner Möttlinger Gemeinde den Schwäbischen Beobachter. Er selbst schärfte seinen Blick weltweit durch den New York Observer und den Boston Missionary Herald.
Nun aber hatte der lebendige Gott in Möttlingen selbst gewirkt. Das Jahr 1848 war ein besonderes Jahr der Siegeserfahrungen. Ein Vorspiel dazu war der Kampf Blumharts und eines Gebetskreises um ihn gegen ruhelose dämonische Gewalten, die in dem Möttlinger Gemeindeglied Gottliebin Dittus und in anderen Menschen Heimat gefunden hatten.
Den Höhepunkt erreichten die Kämpfe, die im Gebet und auch im Fasten bestanden wurden, in den Weihnachtsfeiertagen 1843. Mit dem markerschütternden Schrei „Jesus ist Sieger, Jesus ist Sieger!“ verließ der Dämon die schrecklich geplagte junge Frau.
Der wahre Anfang von Blumharts Wirken
Denn alles ist nach seines Todes Nacht in seine Hand gestellt. Nachdem er am Kreuz herausgerungen hat, hat er sich dem Tod hingegeben. Ja, Jesus sieht das.
Aber all das, was bis heute als das Besondere an Blumharts Wirken aufgebauscht wird, war gar nicht das Wesentliche. Blumhart selbst sagt: Der Anfang meiner Geschichte ist nicht eigentlich die Heilungsgeschichte, diese gehört in die Stille, sondern der Anfang meiner Geschichte ist die Bekehrung meiner Gemeinde.
Da wurden Leute durch Buße und Glauben hindurchgeführt, noch ehe ich daran dachte, irgendwie Heilkräfte zu haben. Also wollte Blumhart selbst nicht viel vom Teufel und von Dämonen reden. Er hatte auch stets die Sorge, der Feind Gottes wolle ihm seine Richtung von Gott weg vorzeichnen, sodass er sich schließlich zu viel mit Besessenheitsgeschichten befassen würde.
Darum bahnte er sich umso stärker an den Herrn, der heilig ist und der nicht will, dass jemand verloren werde. Blumhart selbst schreibt: Die Bekehrung und nichts als die Bekehrung der Leute war das Ziel, auf das ich loszusteuern hatte.
Viele haben mich danach beurteilt, was nebenbei vorkam, nach den Heilungen. Mir aber wird es täglich klarer, dass ich mit nichts mehr der Sache Gottes in den Weg treten würde, als wenn ich mit der Predigt von Buße und Glauben lockerer würde. Wer mich nicht nach dieser Seite auffasst, der versteht mich nicht.
Indem ich aber die heutigen Bekehrungen ansehe, erfüllt mich vieles mit Angst. Ich komme mit solchen Leuten ins Gedränge, die die ersten Stufen geistlichen Lebens überspringen und denen das Gewöhnliche, nämlich das Angebot von Buße und Glauben, nichts mehr geben will.
Mit Leuten, die nicht gründlich in sich selbst hineinkommen, kann ich vorderhand rein gar nichts anfangen. Dazu bin ich nicht da, dass mich die Leute schätzen, sondern dass sie durch meinen Dienst bekehrt werden.
Ich habe die Angst, dass es einen Verzug im Wirken Gottes geben könnte, wenn man die Bekehrung der Leute nicht mehr zum Zentralpunkt macht.
Die Bedeutung des Sieges Jesu für die Gemeinde
Ja, Jesus siegt – sei es, dass die Finsternis im Trotz wütend schnaubt, sei es, dass sie mit ihrem giftigen Biss ihm viel geraubt hätte. Die, die ihn in Not und Grämen lassen, kann unser Held doch niemals nehmen.
Ja, Jesus siegt, ja, Jesus siegt!
Der eigentliche Sieg Gottes, den Blumhardt 1848 in Möttlingen erlebte, bestand in einer tiefgehenden Erweckung der Gemeinde. Bei den Konfirmanden fing sie an. Zu Anfang des Jahres 1848 kamen dann die Älteren nach.
Der Erste, der kam, war der Spaßmacher des Dorfes. Er wollte sich in Blumhardts Gegenwart nicht auf einen Stuhl setzen, sondern meinte, er gehöre auf das Armsünderbänklein. Unter Handauflegung durch Blumhardt wurde er sich seiner Sündenvergebung gewiss. Bald brachte er andere mit, die ebenfalls ihre Sünden bekannten.
Diese Bußbewegung kam vollends zum Durchbruch, als Blumhardt am Buß- und Bettag des Jahres 1848, nämlich am 25. Januar, über Psalm 77,11 predigte: „Die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern.“
Bis zur Osterzeit war fast das ganze Dorf zum Pfarrer gekommen. Alle bekannten ihre Sünden und fanden Vergebung und Frieden durch Jesus. Die Bewegung griff auch auf die Nachbarorte über.
Blumharts nüchterne Einschätzung und Hoffnung
Das Geheimnis dieser großen Bußbewegung hat Blumhardt in Worte gefasst: Was aus eigener Buße fließt, wirkt wie Buße. Was aber nicht aus eigener Buße herausgeredet ist, wirkt wie Seifenblasen gegen Festungsmauern.
Blumhardt blieb danach nüchtern. Er sah, dass es auch wieder Rückschritte gab. Nach erster Begeisterung hatten bei manchen auch wieder Trägheit, Lauheit und Gleichgültigkeit zugenommen. Bei den Gebetsvereinigungen der Kinder und der Älteren wurden die Gebete bald etwas Mechanisches. Die Gebetszusammenkünfte verloren allmählich an Bedeutung. Blumhardt sagte, solche Vereinigungen haben nur Wert, wenn sie natürlich und kindlich bleiben.
Und doch konnte Blumhardt sagen: „Mir war mit dieser ganzen Bußbewegung – man verzeihe mir dieses Geständnis – ein Vorgeschmack gegeben von einer noch zu hoffenden Zeit, da der Odem des Herrn rascher, als man vermuten vermag, die verdorbenen Gebeine beleben dürfte.“
Vor dieser Bußbewegung galt Möttlingen als eine abgestumpfte Gemeinde, als eine totgepredigte Gemeinde, die während der packendsten Predigt vom Kirchenschlaf übermannt wurde. In dieser Gemeinde, in der Blumhardt verzweifeln wollte, erlebte er es mutmachend, wie viel, wie rasch und wie durchgreifend Gottes rechte Hand alles ändern kann.
Dies gab Blumhardt den Mut, in Württemberg ein Stimmführer zu werden, wie er sagte. Ein Stimmführer, der von Gott Großes erwartete und Neues hoffte. Darum hatte Blumhardt die feste Gewissheit, verbunden mit gespannter Erwartung und fröhlicher Hoffnung, dass Gottes Hand die ganze Armut der Gemeinde Jesu und der Welt bald ändern werde.
Blumhardt sagte: „Wir sind auf die Zukunft gewiesen mit den großen Verheißungen. Wenn die Leute immer sagen, es ist ja alles erfüllt, dann sage ich: Ja, aber wie viel eigentlich? Ist denn der Heiland nur für ein paar Dutzend Menschen da? Der, der im Himmel sitzt, der auferstanden und erhöhte, wird sich noch aufmachen mit Erbarmen und seinen Namen noch gehen lassen über alle Völker der Erde.“
Das, was jetzt da ist, ist wenig bei wenigen. Wo sie es haben, ist es nicht völlig. Jeder muss seufzen und sagen: „Ach, wenn ich doch nur einmal von innen heraus, von all dem Bösen in mir befreit werden könnte!“ Wir haben es nicht völlig und wir haben es nicht im Großen. Darum sind wir auf die Zukunft gewiesen und harren einer neuen Zeit.
Blumharts Verständnis von Erlösung und Bekehrung
Für den einzelnen Christen hatte Blumhart die gespannte Erwartung, dass es zu einer völligen Erneuerung und zu einer richtigen Erlösung kommen wird.
Blumhart sagt: Das Wort „bekehrte“ kommt in der Schrift wohl vor. Aber „erlöst“ ist noch einmal etwas anderes. Bekehrt zu sein, ist nicht genug. Niemand weiß, wie gebunden und wie in Ketten und Banden liegend auch er ist. Wie viel Satanisches in ihm redet und wie viele böse Geister ihm die Gedanken eingeben – nach rechts und links, Böses und Gutes. Keiner weiß, wie viel Einfluss falsche Frömmigkeit, Einbildung, Selbstschätzung oder eine Art Frieden als Wehrfrieden auf ihn haben. Aber all das ist Täuschung; es ist keine Erlösung dabei.
Die Leute wollen auf einmal geistlich etwas sein und wissen gar nicht, wie gebunden sie sind. Ja, du bist etwas, aber noch nicht erlöst. Da muss der Herr dreinsehen. Ich sage nicht, dass der Mensch sich selbst erlösen kann. Aber ich meine, dass unser Freund Jesus Christus, unser allerhöchster Erbarmer, das Bitten und Seufzen derer, die es im Verborgenen auf dem Herzen tragen, hören wird. Und auch im Verborgenen wird er die Banden lösen.
Wenn das geschehen ist, dann wird es auch unter den Menschen sprungschnell vorwärtsgehen.
Die Kirche als bedrängte Witwe und die Hoffnung auf Erneuerung
Für die Gemeinde Jesu, für die Kirche, hatte Blumhart eine gespannte Erwartung: Er hoffte, dass sie wieder aufwacht und ihren eigentlichen missionarischen Auftrag findet.
Wenn Jesus im Gleichnis von der Witwe spricht, die den Richter anfleht, sie möge vor ihrem Widersacher errettet werden, dann sah Blumhart in diesem Vergleich Jesu immer wieder die Kirche. Er sagte: Die bedrängte Witwe ist die Kirche Christi, der Gesamtsaal der Auserwählten des Herrn, die Gemeinde Gottes auf Erden.
Diese Gemeinde Gottes ist nach und nach verarmt. Durch Untreue aller Art ist der Herr der Gemeinde immer weiter von ihr weggekommen, während der Teufel immer näher heranrückt. Vieles wurde geraubt von all dem Großen und Herrlichen, über das wir uns nicht genug wundern können, wenn wir es lesen. Wie viele Kinder wurden ihr geraubt, überschlichen und überwältigt von der geheimnisvoll wirkenden Macht der Finsternis, so dass die Witwe, wenn sie ihre Kinder zählen will, über ihre Kinderlosigkeit klagen und weinen muss.
Es ist schwer, jetzt die Auserwählten des Herrn wiederzuerkennen. Aber wir dürfen doch denken, dass eine große Zahl von ihnen nur umnachtet ist von der Finsternis und dennoch teilhaben an der Gemeinde Gottes soll. Wir müssen uns im Getriebe der Weltmenschen eine große Zahl von Schwestern und Brüdern vorstellen. Wir müssen für sie beten und uns priesterlich für sie bemühen, damit sie hereinkommen und nicht verloren gehen.
Wir sollen nicht allein für uns beten. Wie viele sind da, für die es ewig schade wäre, wenn sie verloren gingen! Darum betet die Witwe, die Kirche Jesu: „Rette mir heraus meine geraubten Kinder.“
Skepsis gegenüber Reformen und die Hoffnung auf Gottes Wirken
Wie wenig Blumhardt jedoch von Stimmungen, von Aufrufen und von Programmen erwartete, zeigt sich besonders im Blick auf eine Reform der Kirche. Das macht seine Predigt zum Schluss des Stuttgarter Kirchentags im Jahr 1869 deutlich.
Dort sagte er: „Wir haben die großen Schäden der Kirche besprochen, Schäden, die man zu verbessern bemüht war. Aber ist etwas erreicht worden, oder wird alles wieder still und ohne Wirkung vorbeigegangen sein?“
Er fuhr fort: „Ich bin schon oft bei Kirchentagen gewesen. Meist wurde mir es, wenn sie vorbei waren, schwer zumute. Freude hatte ich wohl über vieles, das ich hörte und mitgenoss, aber doch schien mir's mehr nur der Glanz eines Feuerwerks zu sein, der, wenn er aus ist, wieder verschwindet, so dass man sich plötzlich wieder in die Nacht versetzt fühlt.“
Sein Fazit lautete: „Mir bleibt nur noch die eine Hoffnung übrig, dass der Herr selbst mit neuen Gnaden, mit neuen Gaben und mit neuer Kraft zu uns herniederkommen möchte.“
Der Ruf nach der Wiederkunft Jesu und weltweiter Erlösung
Glauben ist gewiss, und glaubend kämpfen wir. So wie du uns fühlst, kämpfen wir durch alle Finsternis und folgen Jesus dir. Denn alles muss sich vor dir beugen, bis auch der letzte Feind schweigen muss, da Jesus ist, da Jesus ist.
Aber Blumhardt hatte auch große Erwartungen für die ganze Welt, die jetzt noch unter der Macht des Bösen steht. Blumhardt sagt: Der Herr Jesus will mehr. Er will nicht nur meine und deine Erlösung, sondern die Erlösung der ganzen Welt. Er will dem Übel, das in der Welt herrscht, den Garaus machen. Er will die ganze Welt freimachen, die sich jetzt in lauter Gottlosigkeit bewegt.
In dieser Welt kommt ein Unglücksgeschlecht nach dem anderen auf. Immer wieder geht unter vielen Schmerzen, Jammern, Trübsal und unendlichem Weh ein Geschlecht unter, um einem anderen Platz zu machen. Und diesem neuen Geschlecht geht es genauso.
Sollte uns denn eine Hoffnung, bei der all dies anders wird, gleichgültig sein? Sollte nicht einmal die ganze Wirtschaft, so wie die Menschen sie untereinander haben, aufhören müssen? Jeder, der noch einen Funken Menschenliebe hat oder eine Empfindung für das, was Christus geopfert hat, da er aller Welt Sühne geworden ist, sollte es nicht vielmehr mit Begierde wünschen, dass dieser große Heiland und Retter sein Werk zur Vollendung bringe?
Wie anders aber kann das werden, als dass er vom Himmel wiederkommt, als ein Herr, der mit einem einzigen Mal endlich alles wendet? Bedenken wir das Recht, so sollten wir doch wahrlich Jesus vom Himmel herab wünschen in diese arge Welt, damit er all das Böse aufhebt, dessen Stärke und ganze Wucht er selbst, Jesus Christus, erfahren hat.
Ja, ihm rufen wir entgegen: Komm, Herr Jesu, komm in Bälde und mach ein Ende allem Weh auf Erden.
Gebet um Vergebung und Kraft zum Glaubensleben
Wir beten mit Worten und Blumharz:
Herr, unser Erbarmer, vergib uns alles, worin wir schuldig geworden sind, worin wir saumselig und träge gewesen sind und worin wir deine Gebote übertreten haben.
Hilf uns, hinfort fleißig in guten Werken zu handeln, als gehorsame Kinder unter der Leitung deines Heiligen Geistes. Heilige unsere Gedanken und Sinne des Herzens, damit wir insbesondere lieben lernen, wie du uns geliebt hast. Lass uns umeinander sorgen, füreinander da sein und einander helfen können auf dem Weg zum Leben.
Lass uns von allen Seiten etwas von deiner Kraft verspüren. Tritt deinen verlangenden Kindern immer näher zur Kräftigung in allem Guten, damit sie den Kampf auch in der letzten, schwersten Zeit glücklich fortsetzen und vollenden.
Bis der Sieg kommt, der ja niemals ausbleiben kann, an dem Tag deiner Zukunft. Amen.
Lobpreis und Fortwirken von Blumharts Vermächtnis
Ich mein König ewiglich. Ich will rühmend vor dir stehen, loben will ich immer dich. Deinen Namen hoch erhoben will ich rühmen, deine Ehr aussprechen.
Kindeskinder werden deine Werke preisen, deine Macht. Sie erhöhen dich mit tausend Weisen, die durch deine Hand geraten sind. Deine wundervolle Kraft schafft und erhält alles.
Von des Herrn Gerechtigkeit soll man wissen. Seine Güte zeigt sich besonders denen, die leiden und sich sehr freuen. Voll Barmherzigkeit und Gnade ist der Herr auf seinem treuen Pfad.
Denn der Herr ist allen mächtig. Aller Werke erbannt er sich und zeigt allen sich langmütig. Darum lohnt es sich, Dank zu bringen in deiner Stärke.
Deine Heiligen sollen zumal dich loben, die ich mit Schall rufe. Ich will dich, mein Gott, erhöhen, dich, mein König, ewiglich.
Dieses letzte Lied stammt nicht vom Vater Blumhart, sondern vom Sohn Christoph Blumhart, der treu in des Vaters Fußstapfen gewandelt ist.
Blumharts Wirkung ist also mit seinem Tod nicht zu Ende gewesen. Sein Vorbild strahlt Kraft und Hoffnung aus bis in unsere Tage.
Denn echte Umkehr fordert zum Nachahmen auf. Echte Sehnsucht nach dem direkten Eingreifen Gottes in unsere Zeit steckt an.
Blumharts Lebenszeugnis und Aufruf zur Nachfolge
Sein Leben ist eine Botschaft an uns. Den einzelnen sehen und für den einzelnen da sein – so handelte Pfarrer Blumhart als treuer Nachfolger seines Herrn Jesus.
Er hatte bei Jesus gelernt, wie man Menschen nicht nur anpredigt, sondern sie auch anhört und zur rechten Zeit das richtige Wort für sie findet. Echtes Mitgefühl mit dem ganzen Menschen, in Leib und Seele, werden wir nur lernen, wenn wir selbst nicht bloß bekehrt sind, sondern wirklich erlöst leben – erlöst und frei von allem, was uns binden will.
Die Freiheit, die ich meine, kommt nicht vom Zeitgeist, sondern vom Sohn allein und von seinem Licht. Knechte des Verderbens führen nicht zum Ziel, und zur Zeit des Sterbens müssen sie davon. Wen der Sohn befreit von der Macht des Irrtums, wen der Sohn erlöst, der wird freigemacht. Blutend hat uns der Sohn Freiheit errungen, der sich aufgeschwungen hat auf des Vaters Thron.
Kommt zum Sohn, der euch erquickt mit der ewigen Lebenskrone im Reich des Vaters. Diese kann er nur geben, wenn sein Geist euch eben am Weinstock bleiben lässt.
Abschluss und Verabschiedung
Liebe Hörer, wir hoffen, dass auch Sie sich durch dieses Lebensbild über Johann Christoph Blumach den Älteren anregen ließen. „Jesus ist Sieger“ lautete sein Vermächtnis. Was könnten wir Ihnen Schöneres wünschen, als dass Sie genau dies in Ihrem Leben erfahren – sei es zum ersten Mal, zum zehnten oder zum hundertsten Mal?
Jesus ist Sieger in Ihrer Not, die Sie heute bedrückt. Er ist Sieger über die Unmöglichkeit, vor der Sie gerade heute stehen.
Im Mittelpunkt der heutigen Sendung des Evangeliumsrundfunks stand ein Beitrag von Dekan Rolf Schäffbuch aus Schorndorf im Raum Stuttgart.
Wir verabschieden uns nun mit dem Lied, das Pfarrer Blumach zu seinem persönlichen Glaubensbekenntnis gemacht hat:
Dass Jesus Sieg bleibt ewig ausgewahrt,
sein wird die ganze Welt.
Hat der zum Thron ziert aufgeschwungen,
da Jesus singt, da Jesus singt,
sei's das die Finsternis!
Unsere Welt, doch wie man's will,
wenn Jesus siegt.
Ja, Jesus siegt, wir glauben,
dass der Christ, und da bekämpfen wir,
wie du uns führst durch alle finsteren
Bis noch der letzte Fall,
will Schweigen nach Jesus singt.
This is Monte Carlo. The preceding program of Transworld Radio was in the German language.