Einleitung und biblischer Auftrag an Sardes
Dem Vorsteher der Gemeinde in Sardes schreibe: Dies sagt der, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke. Man sagt von dir, dass du lebst, und bist doch tot.
Verstehst du, warum wir das Lied gesungen haben: „Belebt dein Werk, o Herr“? Und bist doch tot. Sei wachsam und stärke die anderen, die sonst sterben werden, denn ich habe erkannt, dass deine Werke vor meinem Gott nicht vollkommen sind.
So denke nun an das, was du empfangen und gehört hast. Halte daran fest und kehre um. Wenn du aber nicht wachst, werde ich zu dir kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich kommen werde.
Aber es gibt bei dir in Sardes einige wenige, die ihre Kleider nicht besudelt haben. Diese werden mit mir einhergehen in weißen Gewändern, denn sie sind es wert.
Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern bekleidet werden. Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens tilgen, und ich will mich zu seinem Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Herr, erwecke uns und zeige jedem, wo Umkehr nötig ist. Amen.
Einführung in das Thema: Schwindel mit dem Etikett
Ich war ganz erschrocken, als ich sah, welche Überschrift ich dieser Predigt heute gegeben habe: Schwindel mit dem Etikett.
Jetzt könnte ja jemand meinen, ich würde von der Wahl sprechen. Aber Sie kennen meine Zurückhaltung und wissen, dass ich mich nie in die politische Mündigkeit Ihrer Person einmischen werde. Das können Sie ganz gut selbst.
Zuerst muss ich Ihnen eine Geschichte erzählen, denn wahrscheinlich haben auch die Leute von Sardes oft gelacht. Sie hatten nämlich 500 Jahre vor dieser Zeit einen berühmten König, dessen Namen Sie alle schon gehört haben: Kroisos von Sardes. Er herrschte damals über ganz Kleinasien und war berühmt für seinen kolossalen Reichtum.
Er prahlte überall damit, der glücklichste Mensch zu sein, wegen seines Wohlstands. Es war für diesen Kroisos ein schwerer Schlag, als ein Sohn bei der Jagd tödlich verunglückte und ein anderer Sohn taubstumm war. Aber nichtsdestotrotz lebte er vergnügt weiter.
Eines Tages kam er auf den Einfall, die Priester im Orakel von Delphi zu fragen, wie seine Zukunftschancen stünden. Er schickte seine Boten mit wunderbaren Goldgefäßen nach Delphi. Dort teilten ihm die Priester mit: Wenn euer König Kroisos den Grenzfluss Halis überschreitet, wird ein großes Reich zerstört werden.
Das ließ sich Kroisos nicht zweimal sagen. Er rüstete seine Soldaten, zog über den Grenzfluss Halis und griff den Perserkönig Kyros an. Doch er verlor die Schlacht jämmerlich. Auch Sardes wurde besetzt, und Kroisos wurde als Gefangener zu dem Perserkönig Kyros geführt.
In seiner Armut sagte der reiche Kroisos: Erlaube mir noch, dass ich jetzt Boden zum Orakel nach Delphi schicke, zu den Priestern, die mich so übel hereingelegt haben. Der Perserkönig erlaubte es. Die Boten erhielten in Delphi die Antwort: Es hat doch gestimmt, was wir gesagt haben. Wir sagten, wenn er den Grenzfluss überschreitet, wird ein Reich zerstört werden. Wir haben ja nicht behauptet, dass euer König das Perserreich zerstört. Sein Reich ist ja zerstört worden.
Der geistliche Schwindel in Sardes
Das war ein böser Schwindel, den man mit König Krösus gemacht hat. Wahrscheinlich dachten die Leute von Sardes manchmal: Wenn einem die Priester so mitspielen und einen so böse reinlegen, dann ist das schlimm. Aber das, was Jesus diesen Gemeinden von Sardes sagt, ist etwas genauso Schlimmes.
Ihr treibt einen dummen Schwindel mit dem Etikett. Was ist denn ein Etikettenschwindel? Wenn man im Schaufenster eine wunderbare Ledermappe sieht und daneben ein Etikett von einem Schal heruntergefallen ist, auf dem 19,80 Mark steht, und dieses Etikett liegt jetzt genau auf der Mappe, dann denkt jeder, das sei ein Sonderangebot. Man glaubt, die Mappe sei günstig zu haben – nur wegen eines verrutschten Etiketts.
Aber ein Schwindel mit dem Etikett kann noch viel grausamer sein. So wie neulich, als bei den Studenten draußen Orangensaft stand – wunderbar, einladend, lecker. Ein Zettel daneben: "Wir wollten euch eine Freude machen, trinkt davon!" Und dann trinken Menschen davon und holen sich den Tod.
Diesen Vorwurf richtet Jesus an die Gemeinden in Sardes: "Du hast den Namen, dass du lebst." Das sieht für die Leute von außen so aus, als könne man bei euch das Leben bekommen. Und wenn der Jugendchor, wie vorhin noch einmal gesungen, zum Fest des Lebens kommt, könnte es ja sein, dass heute Morgen eine ganze Reihe von Leute da sind, die nach Leben hungern. Die wollen wirklich leben, sagen aber: "Ich gehe enttäuscht von hier weg. Ich war ein paarmal dabei, aber das hat mir gar nichts gegeben, das hat mich leer gelassen."
Ist das heute nicht die Not unseres Volkes? Nicht das Orakel von Delphi betrübt uns, sondern dass Christen in den Augen unserer Mitmenschen elend versagen. Die meisten Leute, die sagen, sie bleiben irgendwie noch der Kirche treu, tun das vielleicht nur aus Anhänglichkeit an ihre Vorfahren. "Mein Vater hat gesagt, bleib mal drin, weiß nicht, zu was noch gut ist." Aber dass dort Leben kommen kann, das wissen sie vielleicht noch, erwarten es aber schon gar nicht mehr.
Enttäuscht wenden sie sich ab. Und viele Schäden unseres Volkes brauchen wir nicht bei den Politikern einzuklagen, denn sie sind auf das Versagen von uns Christen zurückzuführen – weil wir geschwiegen und stumm geblieben sind.
Die wahre Lage der Gemeinde Sardes
Ich muss das zuerst noch einmal klarstellen: Wenn hier vom Tod der Gemeinde die Rede ist, bedeutet das, dass du tot bist, obwohl du den Namen hast, zu leben. Es ist nicht so, dass man meint, es sei eine Gemeinde, in der man die Rollläden herunterlassen kann und in der sich Spinnweben eingenistet haben.
Da steht ja: „Ich weiß um deine Werke.“ Diese haben eine Menge beschäftigt. In Sardes gab es große Aufräumaktionen, immer wieder neue Termine, Veranstaltungen, Gruppen und Kreise – es war viel los. Aber es gab kein Leben.
Mit Leben meint Jesus, dass Menschen zum Glauben an ihn kommen. Darum habe ich Sie mit diesem Wort gegrüßt: Wer in Jesus bleibt und er in ihm, der bringt viel Frucht.
Es geht nicht um Wirbel, nicht um Aufregung und auch nicht um irgendwelche Zahlen, die man in der Gemeinde addieren kann. Entscheidend ist, ob hier etwas geschieht, sodass Zweifelnde hereinkommen, getröstet weggehen und sagen: „Ich bin gewiss im Glauben.“ Es geht darum, dass fragende und suchende Menschen unserer Zeit kommen und sagen: „Ich habe eine Antwort!“
Das Verzweifelte versteht plötzlich, wozu es lebt. Junge Menschen bekommen Weisung, Einsame finden Gemeinschaft, leben in Gott und aus Gott. Das wollen wir doch nicht weniger.
Das Eine, das nur Jesus geben kann, ist dieses Leben, das von ihm kommt. Ich lasse mich nicht täuschen von dem Etikettenschwindel, dass wir so einen großen Namen haben und immer wieder davon sprechen und einladen. Geschieht denn das?
Sind nicht viele Menschen um uns herum mit Recht enttäuscht, wenden sich ab und sagen: „Ich erwarte gar nichts mehr. Ich war lange Zeit dabei, aber es hat mir nichts gegeben.“
Woran erkennt man den Tod der Gemeinde?
Darum möchte ich jetzt die Frage stellen: Woran erkennt man den Tod? Zunächst sprach er von Etikettenschwindel. Aber woran erkennt man denn den Tod?
Da steht: Deine Werke sind nicht vollkommen. Wir trösten uns gern damit und sagen, dass wir in einer sehr irdischen Welt leben, einer Welt voller Fehler. Wir Menschen tragen all diese Mängel mit uns. Doch wir sollten aufpassen, dass wir in geistlichen Dingen und besonders als Gemeinde nicht etwas entschuldigen, was uns Jesus heute genau zeigen will: Deine Werke sind nicht vollkommen.
Die Leute von Sardes, die Christen dort, haben viel gewagt im Namen Jesu. Wahrscheinlich waren sie missionarisch und evangelistisch aktiv. Sie haben Hausbesuche gemacht, Diakonie betrieben und Liebestätigkeit geübt. Nach außen hin wirkte das alles eindrucksvoll und gut. Das ist übrigens auch der Grund gewesen, dass diese Gemeinde keine Verfolgung erlebte. Der Teufel musste gar nicht gegen die Gemeinde kämpfen, denn sie war schon tot.
Nicht einmal Irrlehre gab es in der Gemeinde. Es war eine schöne, durchschnittliche Gemeinde, aber kein Leben. Denn die Werke waren nicht vollkommen. Jesus prüft unser Tun viel tiefer, bis hinein in die Motive unseres Herzens. Genau das ist hier gemeint: Ob unsere Liebe aus der Tiefe kommt oder nur aus einem lästigen Pflichtgefühl. Ob wir all das nur tun, weil man es eben neben all den anderen Lasten noch tun muss, oder ob es wirklich Früchte des Glaubens sind, die er treibt.
Viele von Ihnen kennen das Gebet: "Mache den Gedanken bange, ob das Herz es redlich mein, ob die Seele an dir hange, ob wir scheinen oder sein." Ob das alles nur ein äußeres Werken ist, das wir treiben, oder ob es aus der tiefen Freude und Verbundenheit des Glaubens kommt – deine Werke sind nicht vollkommen.
Die Verantwortung der Gemeinde und das Sterben um uns herum
Und das andere, das um uns herum stirbt, gilt es zu stärken – das andere, das sterben will. Denn so viele Menschen leben um uns herum, schon im Stock unter uns oder über uns. Wir begegnen ihnen auf der Straße, wir reden miteinander.
Wie viele Menschen verzweifeln heute an der Gabe des Lebens. Sie kommen nicht mehr zurecht mit den Nöten, und es stirbt um uns herum. Da gibt es junge Menschen, die sich enttäuscht abwenden. Andere versinken in der Tiefe der Schwermut und sehen nicht mehr das Licht des Glaubens. Das ist das Kennzeichen einer toten Gemeinde.
Wir wollen uns auch unter die Last einer toten Kirche und einer toten Christenheit in unserem Land stellen, die nicht mehr so viele Menschen erreicht, die darauf warten. Wenn ich durch unseren Gemeindebezirk gehe, kann ich feststellen, dass uns nicht eine Tür verschlossen wäre, wenn wir sie benutzen. Und doch gehen die Menschen zugrunde. Sie sterben ab unter der Last ihres Lebens.
Erinnerung an die empfangene Botschaft und Umkehr
Und dann erinnert Jesus daran: Wie war das einst? Denke daran, was du empfangen und gehört hast. Erinnere dich daran, wie es einmal in deinem Leben war.
Dann wird dir wieder bewusst, wie der Herr dir selbst das Leben geschenkt hat. Das liegt doch noch gar nicht so lange zurück.
Es gibt kein fortschrittliches Christentum. Meist ist das „fortschrittliche“ Christentum ein Wegschreiten von der Mitte.
Oft waren die Zeiten der Erweckung, in denen wir zum Glauben kamen, die großen Zeiten des Aufbruchs und der Erfahrung. In diesen Zeiten haben wir so viel entdeckt.
Gedenke also, was du empfangen und gehört hast, und mache es dir wieder bewusst.
Die Zusage des Geistes und die Möglichkeit der Erweckung
Aber nun muss ich darüber sprechen: Gott kann erwecken. Das ist die Mitte dieses Abschnitts. Wenn uns in diesen Sendschreiben eine so harte und unverblümte Bestandsaufnahme gegeben wird, die genau auf unsere heutige Zeit zutrifft, dann sagt dies immer der, der die sieben Geister hat.
Mit dieser Zahl sieben ist die ganze Vollzahl, die ganze Vollkommenheit dieses Geistes gemeint. Für Bibelkenner ist das das entscheidende Wort: Der Geist Gottes will noch einmal Erweckung schenken. So heißt es beim Propheten Haggai: „Mein Geist soll unter euch bleiben, fürchtet euch nicht.“
Das soll uns heute Morgen nicht niederdrücken. Vielmehr spricht Jesus in ganzer Klarheit davon, dass heute eine große Wende bei Ihnen allen geschehen soll. Er will uns durch seinen Geist erneuern und erwecken. So wie es beim Propheten Hesekiel heißt, bei den toten Gebeinen, in die der Geist Gottes hineingeblasen wird.
Das kann geschehen, egal wie altehrwürdig und traditionell eine Christengemeinde auch sein mag. Mich ergreift es immer, wenn wir in unseren Tagen erleben, wie selbst ein so traditionelles Christentum wie etwa die orthodoxe Kirche von Russland plötzlich in den religiösen Jugendseminaren eine Erweckung erlebt. Dort sammeln sich die jungen Leute über der Bibel und geben ein Zeugnis der Liebe, das wir uns kaum vorstellen können.
Der Geist Gottes schreibt keine Kirchenorganisation ab. Das ist für mich der Grund, warum ich das Heil nicht in irgendeinem neuen Verein sehe, den man gründen mag. Gottes Geist ist uns heute zugesagt – nicht irgendwann, nicht als etwas Besonderes, das erst geschehen muss.
Ich darf mich jetzt öffnen für diesen Geist Gottes – jetzt, heute und hier. Er will ihn mir geben, er will wirken. Jesus will seinen Geist denen geben, die darum bitten.
Die Aufforderung zur Wachsamkeit und Stärkung
Und darum sind diese Befehle nicht etwas, das man wie eine neue Last ansehen muss. Vielmehr sind sie Angebote. Wenn es heißt: Sei wachsam, stärke die anderen, denke daran, halte fest, kehre um – jetzt! – dann ist doch dieses Angebot Gottes in seiner ganzen Größe da.
Dann kann eine Gemeinde plötzlich ihren Dienst tun. Selbst mitten in einer scheinbar toten Gemeinde können sie wissen, dass sie in der Kraft des Geistes Gottes wirken. Für die Kraft des Heiligen Geistes gibt es überhaupt keine Grenzen. Er ist so stark und mächtig, dass er einst selbst unausgebildete Apostel, die Handwerker waren, begabt hat. Diese wurden zu guten und eindrucksvollen Evangelisten.
So mag er ihnen ein herzliches Herz der Liebe schenken und ein mitfühlendes Herz, das auch das mitempfindet, was die Menschen neben ihnen bewegt. Ein Herz, das mitleidet und andere stärkt, die sterben wollen.
Wenn doch unter uns dieses empfindsame Herz der Liebe wieder da wäre – dieses brüderliche Nachgehen, dieses aufeinander Acht geben! Dass die Werke vollkommen sind, ist doch klar. Das betrifft unser Ehe- und Familienleben, unsere Einsamkeit, unser Berufsleben und all unsere Verrichtungen.
Dass alles vollkommen ist, durch und durch bewährt und erfüllt durch die Kraft des Geistes Gottes.
Erkennungszeichen des Heiligen Geistes und Gebet
Wenn man mich fragt, wie man den Heiligen Geist erkennt, dann erkennt man ihn an der Frucht des neuen Lebens – am Leben, eben am Leben. Dabei ist es nicht wichtig, ob diese Frucht groß oder klein ist. Ob es nur hier und da neue Kreise gibt, zum Beispiel einen Hauskreis, in dem man miteinander betet – der Geist des Gebets gehört unbedingt dazu.
Oft braucht es lange, bis man in einer Gemeinde merkt, wie wichtig es ist, dass wir miteinander beten. Doch dann schenkt uns Gott den Geist des Gebets. Wenn Menschen zusammenkommen, geschieht neues Leben mitten unter ihnen. Das sind laute Befehle.
Ich wünsche mir auch für unsere jungen Leute immer wieder, dass sie, wenn sie unter Gleichaltrigen in Schulen und an Ausbildungsplätzen oft in schwierige Diskussionen geraten, mit Waffen aus der Höhe ausgerüstet werden. Dass Gott sie gebrauche und tüchtig mache, damit sie die Sache Jesu vertreten können.
Wir hoffen, dass Erweckung wieder anbricht und neues Leben entsteht. In diesen Tagen wünschen wir uns viele Aufbrüche und neues Leben.
Die Notwendigkeit von Trennung und Reinheit
Ich muss aber noch sagen: Es kann auch schmerzliche Trennungen geben. Das steht auch noch da. Da sind etliche, die haben ihre Kleider nicht besudelt.
Das hört man oft nicht so gerne, aber immer wieder gab es dort, wo eine Gemeinde erstarrt, träge und tot wird, nach außen hin eine Spaltung. Das geschieht, weil irgendwo ein paar waren, die nicht mitmachen. Und diese müssen manchmal Außenseiter sein. Das geht nicht anders, damit sie ihre Kleider nicht beschudeln.
Ich will Ihnen kurz erklären, was diese Leute in Sardes gemacht haben. Sie unterschieden sich von den anderen nur dadurch, dass sie dort nicht mitmachten, wo das größte Geschenk, nämlich die Vergebung Gottes in ihrem Leben, beschädigt worden wäre.
Das heißt doch: Das waren Leute, denen es über alles andere um Jesus, den Gekreuzigten, ging – um seine Vergebung und seine Reinigung. Und sie sprachen davon. Das kommt ja später in der Offenbarung noch einmal vor, dass sogar am Ende, unter der Terrorherrschaft des Antichristen, das Kennzeichen der treuen Gemeinde wäre, dass sie sich vor dem Lamm versammelt.
Das meint in der Offenbarung immer den gekreuzigten Jesus. Dass ihnen das das Größte und Wichtigste geblieben ist. Vielleicht war die Gemeinde von Sardes berauscht von ihren großen, modernen Werken, die sie angefangen hatte. Und da sind einige wenige, die Jesus darum lobt. Wofür eigentlich? Dafür, dass sie ihre Kleider hell gemacht haben im Blut des Lammes.
Zu dieser Gruppe will ich gehören: Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid. Und dass mein Name im Buch des Lebens drinsteht.
Hoffnung durch kleine Kreise und die Aufforderung zur Umkehr
Wie wunderbar ist es, dass oft gerade von kleinen Kreisen in der langen Kirchengeschichte die Erweckung ausging. Besonders die Stillen im Lande wurden dabei zu neuem Leben benützt.
Ich möchte zum Schluss all denen etwas sagen, die oft denken: Warum sind wir nur so ein kleiner Kreis in unserer Gemeinde? Warum sind wir nur wenige? Nicht weil wir besser sind als andere, sondern weil wir festhalten an dem, was uns am größten geworden ist: dieses weiße Kleid, das er uns gibt.
Es bedeutet, dass er alle meine Schuld wegnimmt und mein Leben neu macht. Ich kann nichts dafür tun, aber er tut es. Das ist das Wunder unseres Lebens – das ist Gemeinde, das ist das, was wir haben.
Und daraus kann der Herr noch viel wirken und schaffen. Er will es tun. Sonst wird er über dich kommen wie ein Dieb in der Nacht.
Man erschrickt, wie hart Jesus immer wieder redet. Es stimmt, dass Jesus Gemeinde zerstören kann. Wir haben oft gehört, dass er den Leuchter umstoßen kann. Es ist kein Zufall, wenn immer wieder Kirchen zusammenbrechen, weggetan werden und aufhören – wenn das Leben auch äußerlich abstirbt.
Jesus tut dies, um uns hinzutreiben zur Quelle. Das soll uns heute Morgen wichtig sein: dass wir zu dieser Gruppe gehören mit den weißen Kleidern.
Wie wunderbar ist es, dass uns Jesus sagt: Du gehörst zu mir, und ich will dir neues Leben schenken. Halte fest und stärke jetzt das andere, das sterben will.
Sie haben diesen Auftrag: Bleiben Sie in der Kraft des Geistes Gottes. Dann wirken Sie und geben Sie in dieser Zeit, in dieser toten und trägen Zeit, neues Leben durch Gottes Geist! Amen!
