
Alles auf eine Karte setzen – dieses Sprichwort stammt, wie nicht anders zu erwarten, vom Kartenspiel. Wer alles auf eine Karte setzt, macht den Ausgang des Spiels von einer einzigen Karte abhängig.
Mittlerweile wird dieses Sprichwort in vielen Lebensbereichen verwendet. Zum Beispiel fällt einem das Familienunternehmen XY ein, das seinen gesamten Umsatz von einem Großkunden abhängig macht. Das lukrative Geschäft winkt, und das Unternehmen setzt alles auf eine Karte.
Vielleicht ist hier auch der Eishockeytrainer zu erwähnen, der kurz vor Schluss seinen Torwart gegen einen weiteren Feldspieler auswechselt. Er trifft diese Entscheidung, um das entscheidende Tor im Powerplay zu erzwingen – er setzt alles auf eine Karte.
Erwähnenswert ist auch die mutige Aktionärin, die ihr gesamtes Vermögen in eine Aktie investiert. Sie tut dies, weil sie sich von dieser einen Aktie alles verspricht – sie setzt alles auf eine Karte.
Alles auf eine Karte zu setzen ist häufig mit einem hohen Risiko verbunden, es sei denn, man ist sich absolut sicher, dass sich diese Investition lohnt.
Ich möchte heute mit Ihnen einen Bibeltext anschauen, in dem zwei Männer etwas entdecken, wofür sie bereit sind, alles auf eine Karte zu setzen. Michael Richter hat den Text bereits vorgelesen. Es handelt sich um das Doppelgleichnis aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 13, Verse 44 bis 46 (Matthäus 13,44-46).
Gleichnisse sind bildhafte Geschichten, und Jesus hat wie kein Zweiter geistliche Wahrheiten durch solche Erzählungen vermittelt. Viele davon hat Matthäus im dreizehnten Kapitel seines Buches niedergeschrieben. Eine dieser Geschichten möchten wir uns heute genauer anschauen.
Unter diesen Gleichnissen gibt es unterschiedliche Längen. Einige sind relativ lang und werden anschließend auch noch erklärt. Andere Gleichnisse sind eher kurz, und das trifft auf unser heutiges Doppelgleichnis zu.
In der ersten Geschichte findet ein Mann einen Schatz. Die zweite Geschichte ähnelt der ersten, handelt jedoch von einer Perle. Zunächst möchte ich über den Schatz im Acker sprechen.
In Matthäus 13,44 heißt es, dass das Himmelreich wie ein Schatz ist, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte.
Ein Mann findet also einen Schatz, der im Acker vergraben war. Wie ist er auf diesen Schatz gestoßen? Diese Frage beantwortet uns der Text nicht. Die Geschichte ist zur Zeit Jesu aber keineswegs weit hergeholt. Damals war es nicht unüblich, wertvolle Gegenstände im Boden zu vergraben. Wenn die Leute beispielsweise in den Krieg zogen oder auf längeren Reisen waren, war das eine Möglichkeit, den Besitz vor Räubern zu schützen.
Das belegt auch die außerbiblische Geschichtsschreibung. Der Historiker Josephus berichtet davon, dass Römer große Besitztümer bei den Juden vergraben gefunden haben. Auch der Fund in Höhle drei von Qumran bestätigt dies. Dort wurde eine Schriftrolle entdeckt, in der mehrere wertvolle Metalle aufgelistet waren – ebenso der Ort, an dem diese Metalle vergraben sein sollten. Das Vergraben von wertvollen Dingen war also durchaus üblich.
Vielleicht denken einige jetzt auch an das sogenannte Gleichnis von den Talenten. In Matthäus 25 bekommen drei Bedienstete eines wohlhabenden Herren jeweils einen Geldbetrag ausgezahlt, mit dem Auftrag, daraus einen Gewinn zu erwirtschaften. Einer der drei vergräbt den Geldbetrag jedoch.
Wenn der Mann in unserem Gleichnis also einen Schatz im Acker findet, setzt Jesus bei der Erzählung eine bekannte Praxis voraus. Dennoch ist klar: Einen Schatz tatsächlich zu finden, das ist ein Sechser im Lotto.
Mich persönlich erinnert diese Geschichte an einen Bekannten von mir, der ein relativ spezielles Hobby hat. Vor einiger Zeit hat er sich einen Metalldetektor gekauft und ist seitdem auf der Jagd nach Schätzen unter der Erde. Wenn es piept, zückt er seine kleine Schaufel und holt die Gegenstände aus dem Boden.
Eines Tages besucht er uns und findet prompt mit diesem Metalldetektor auf unserem Grundstück einen Silberring. Es ist schon interessant, was sich so alles im Erdboden befinden kann. Das ist aber bei weitem nicht zu vergleichen mit dem Fund, den der Mann in unserer heutigen Geschichte macht. Er findet einen Schatz von unermesslichem Wert, obwohl er gar nicht auf der Suche zu sein scheint.
Warum sage ich das? In der zweiten Geschichte ist nämlich davon die Rede, dass der Kaufmann auf der Suche war. Von einer Suche ist hier in der ersten Geschichte aber gar nicht die Rede. Das heißt, hier liegt offensichtlich ein Zufallsfund vor. Übrigens werden spektakuläre Entdeckungen ja meistens zufällig gemacht.
Ich denke da beispielsweise an den Fund von John Williamson. John Williamson ist als Geologe in Tansania unterwegs und geht seiner Arbeit nach. Eines Tages ist er mit seinem Auto in einer Wüstengegend auf einer nicht gerade befestigten Fahrbahn unterwegs. Die Straße ist matschig aufgrund des Regens, und plötzlich bleibt sein Fahrzeug stecken. Es sinkt bis zu den Achsen in die Matsche ein.
Williamson bleibt nichts anderes übrig, als seine Schaufel zu zücken und der undankbaren Aufgabe nachzugehen, sein Auto aus dem Matsch auszugraben. Während er schaufelt, stößt er auf einen pinken Stein. Als Geologe ist er sehr interessiert an gewissen Steinformationen und fängt an, den Matsch um diesen Stein zu entfernen. Je mehr er wegwischt, desto aufgeregter wird er. Letztendlich kann er kaum glauben, was er da sieht: Er hat einen Diamanten gefunden.
Aber nicht irgendeinen Diamanten. John Williamson findet den Pink Diamanten von Tansania, einen ganz berühmten Diamanten, der heute im Besitz des Königshauses von England ist. Was für ein Zufallsfund! Da ärgert man sich, weil das Auto stecken bleibt, und am Ende ist man glücklicher als Hans im Glück.
So ähnlich muss es dem Mann in unserer Geschichte ergangen sein. Er ist vermutlich bei der Arbeit, denn der Gedanke, dass er gerade am Pflügen ist, auf dem Acker liegt ja nicht fern. Und er stolpert bei dieser Routinearbeit über das Glück seines Lebens: einen verborgenen Schatz.
Ganz entscheidend für die Botschaft dieses Gleichnisses ist die Reaktion des Mannes auf seinen Fund. Wie reagiert er? Im Text heißt es, er freut sich riesig. Entschlossen denkt er: Diesen Schatz musst du dir zu eigen machen.
So vergräbt er den Schatz wieder, verkauft alles, was er hat, und kauft sich den Acker inklusive Schatz. Sicherlich werden viele zustimmen, dass das eine lohnenswerte Investition ist.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich manche die Frage stellen: War das Verhalten des Mannes korrekt? Hätte er nicht den Grundstücksbesitzer über den Fund informieren müssen? Ist das Ganze ethisch vertretbar? Diese Fragen können uns beschäftigen, doch der Text möchte sie nicht beantworten. Darum geht es hier nicht. Jesus will auf etwas anderes hinaus.
Bevor die ethische Frage jedoch zum Stolperstein wird, möchte ich dazu einige Worte sagen. Nach der damaligen Rechtsprechung deutet vieles darauf hin, dass die Vorgehensweise des Mannes korrekt ist. Das rabbinische Gesetz besagt grundsätzlich, dass verlorene Früchte oder Geld dem Finder gehören. Ob das zu hundert Prozent auf diesen Fall zutrifft, ist nicht ganz klar. Die Ausleger sind sich uneinig.
Wenn wir uns jedoch die Vorgehensweise des Mannes anschauen, fällt auf, dass er grundsätzlich aufrichtig handeln möchte. Er hätte den Schatz einfach ausgraben und mit ihm fliehen können. Das tut er aber nicht.
Außerdem hätte er die Möglichkeit gehabt, einen Teil des Schatzes zu verkaufen und damit den Acker zu kaufen. Auch das macht er nicht. Stattdessen betreibt er großen Aufwand, um rechtmäßig vorzugehen. Er verkauft alles, was er besitzt, und kauft den Acker inklusive Schatz. Er will also grundsätzlich ehrlich handeln.
Wir können außerdem davon ausgehen, dass der bisherige Eigentümer des Grundstücks nichts von dem Schatz wusste. Sonst hätte er das Grundstück nicht verkauft. Auch der Vorbesitzer hätte den Schatz mitgenommen, wenn er weggezogen wäre.
Wie gesagt, um die ethische Frage geht es hier eigentlich nicht. Vielmehr geht es um die Entschlossenheit des Mannes, den Schatz zu bekommen. Für diesen Schatz lohnt es sich, alles zu verkaufen, was er hat, weil er den großen Wert des Schatzes erkannt hat.
Das, was der Mann durch den Verkauf aller seiner Güter verliert, ist es wert im Hinblick auf das, was er bekommt.
Das war die erste Geschichte. In der zweiten Geschichte geht es um einen Kaufmann und um eine Perle. Ich lese die Verse 45 noch einmal vor:
Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte dafür diese eine Perle.
Ein Kaufmann ist unterwegs, vermutlich ständig auf der Suche nach dem nächsten Deal. Er ist wahrscheinlich kein Einzelhandelskaufmann. Die Bezeichnung im Griechischen legt nahe, dass es sich bei diesem Kaufmann um einen Groß- und Außenhandelskaufmann handelt. Er importiert und exportiert. Vermutlich ist er sehr wohlhabend, denn Perlen waren zu der damaligen Zeit der Inbegriff des Kostbaren.
Perlen wurden in der Regel aus dem Persischen Golf, aus dem Roten Meer und aus dem Indischen Ozean gewonnen. Sie müssen sich einmal vorstellen, was es für ein Aufwand bedeutete, nach Perlen zu tauchen – ohne Sauerstoffflasche, ohne die Technik von heute. Das Perlentauchen war damals mit einem großen Risiko verbunden. Dementsprechend ist der große Wert der Perlen auch nachvollziehbar. Wer damals seinen Reichtum zur Schau stellen wollte, schmückte sich mit Perlen.
Genau dieses Vorgehen kritisierte der Apostel Paulus im 1. Timotheus 2,9. Perlen galten als Inbegriff des Kostbaren.
Der Kaufmann in unserem Gleichnis handelt mit Perlen. Er ist mal wieder auf Geschäftsreise und sucht Perlen. Er hat den Blick dafür, kann den Wert einer Perle mit bloßem Auge erkennen und kann schlechte Perlen von guten unterscheiden. Und da passiert es: Auf der Suche nach weiteren Perlen findet er eine Perle, die höchsten Qualitätsansprüchen genügt.
Gewicht, Größe, Form und Farbe – diese Perle ist perfekt. Und er merkt ganz schnell, dass er nicht nur eine weitere schöne Perle gefunden hat, sondern die Perle. Mitten im Leben, vielleicht in einem Ladenlokal, vielleicht auf einem Marktplatz, entdeckt dieser Kaufmann das, wonach er immer gesucht hat.
Sein Herz schlägt höher, er kann sich nicht sattsehen. Das ist ein Sensationsfund, der hier vorliegt. Dementsprechend ist er aufgeregt und bemüht sich, an diese Perle zu kommen.
Er ist bereit, alles, was er als Groß- und Außenhandelskaufmann besitzt – seine Ersparnisse, alle weiteren Perlen, vermutlich sein ganzes Geschäft – zu verkaufen, um diese eine Perle zu bekommen. Sie werden mir sicherlich zustimmen: Risikostreuung sieht anders aus.
Aber das ist diesem Mann egal. Es gibt auch keinen Plan B, er geht aufs Ganze, all in. Es gibt nur ein Problem, und das ist der Preis. Diese Perle ist so kostbar, dass er sie nicht mal gerade im Vorbeigehen kaufen kann. Aber er ist bereit, alles dafür zu verkaufen, um diese eine Perle zu bekommen.
Soweit die zweite Geschichte. Ich fasse jetzt noch einmal ganz kurz zusammen.
Beide Männer in diesem Doppelgleichnis finden etwas. Der erste findet einen Schatz, der zweite eine Perle. Der erste Mann stößt mehr oder weniger zufällig auf den Fund, der zweite hat danach gesucht. Beide sind jedoch völlig überwältigt von dem, was sie da finden. Sie erkennen den großen Wert und entschließen sich, diesen Fund sich zu eigen zu machen. Beide sind bereit, alles zu verkaufen, was sie haben, um das eine zu bekommen. Sie setzen alles auf eine Karte.
Da stellt sich uns die Frage: Welche Botschaft möchte Jesus mit diesem Doppelgleichnis seinen Zuhörern mitgeben? Die Botschaft lautet: Das Reich Gottes ist so kostbar, so wertvoll, dass es sich lohnt, alles dafür zu geben, um es zu bekommen.
Sie müssen wissen: Wenn Jesus hier vom Reich Gottes beziehungsweise vom Himmelreich spricht, dann meint er damit nicht nur etwas Zukünftiges. Ja, es ist richtig, dass das Reich Gottes in Zukunft erst voll verwirklicht wird, aber es hat schon hier und jetzt begonnen. Teil des Himmelreichs zu werden, bedeutet auch das Glück, dass Gott sich schon hier und jetzt in unserem Leben finden lässt.
Der Mann, der den Schatz entdeckt, und der Kaufmann, der die Perle findet, stehen für jeden Menschen, der ein Kind des Himmelreichs wird, also Nachfolger Jesu Christi. Somit sagt Jesus hier: Es lohnt sich, für meine Sache, es lohnt sich, für mich allein zu leben, denn das, was du bekommst, übertrifft im Wert alles, was du bisher gekannt hast.
Die Jünger Jesu haben das verstanden, als sie sich dazu entschieden, Jesus nachzufolgen. Im Matthäusevangelium, Kapitel 4, wird davon berichtet. Jesus ruft seine Jünger zur Nachfolge auf, und ab Vers 20 heißt es: „Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“
Als Jesus von dort weiterging, sah er wieder zwei Brüder, Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus. Sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und brachten ihre Netze in Ordnung. Jesus forderte sie auf, mit ihm zu kommen. Sofort ließen sie das Boot und ihren Vater zurück und folgten Jesus.
Ähnlich ergeht es dem Zolleinnehmer Matthäus im Kapitel 9, Vers 9: Als Jesus weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort einen Mann sitzen, der Matthäus hieß. Jesus sagte zu ihm: „Folge mir nach.“ Da stand Matthäus auf und folgte Jesus.
Matthäus und die anderen Jünger erkennen, dass es sich lohnt, für Jesus ihren bisherigen Lebensstil aufzugeben. Es lohnt sich, für diesen Jesus alles auf eine Karte zu setzen. Später schreibt der Apostel Paulus im Philipperbrief, Kapitel 3, Verse 7 und 8: „Doch genau die Dinge, die ich damals für einen Gewinn hielt, haben mir, wenn ich es von Christus her ansehe, nichts als Verlust gebracht. Mehr noch: Jesus Christus, meinen Herrn, zu kennen, ist etwas so unüberbietbar Großes, dass ich, wenn ich mich auf irgendetwas anderes verlassen würde, nur verlieren könnte. Seinetwegen habe ich allem, was mir früher ein Gewinn zu sein schien, den Rücken gekehrt. Es ist in meinen Augen nichts anderes als Müll, denn der Gewinn, nach dem ich strebe, ist Christus.“
All diesen Menschen ist eine Wahrheit klar geworden: Es lohnt sich, für diesen Jesus alles zu geben – alles, was ich habe, alles, was ich bin. Nichts in unserem Leben ist wichtiger, als diesem Jesus nachzufolgen. Alles andere wäre ein Verlust.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Was genau ist das Lohnenswerte an einem Leben mit Jesus? Eine gute Frage!
Das Entscheidende ist, dass der Mensch seine ganze Schuld bei Jesus loswerden kann. Ich persönlich kann von mir sagen, dass ich schon viele Dinge gedacht oder getan habe, die Gott nicht gefallen. Genau das nennt die Bibel Sünde.
Aber genau dafür ist Jesus am Kreuz gestorben. Er hat unsere Schuld auf sich genommen und am Kreuz dafür bezahlt. Wenn der Mensch genau das im Glauben annimmt, kann er Vergebung erfahren. Dann kann er mit Gott wieder ins Reine kommen und befreit leben.
Durch die geklärte Beziehung zu Gott möchte Jesus Ihrem und meinem Leben Sinn geben. Jesus möchte uns das wahre Glück schenken. Jesus möchte uns ein erfülltes Leben ermöglichen.
Das bedeutet nicht, dass das Leben als Christ immer ohne Probleme verläuft – nein, das bedeutet es wirklich nicht. Aber auch in der Not hat man als Christ einen Halt in Jesus Christus und eine Hoffnung über den Tod hinaus.
Mit anderen Worten: Jesus ist die Chance Ihres Lebens.
Diese Entdeckung machen Menschen auf ganz unterschiedliche Weise. Schauen Sie mal: Der Mann, der den Schatz im Acker entdeckt, stößt mehr oder weniger zufällig auf diesen Schatz. Der Kaufmann dagegen hat gezielt nach der Perle gesucht. Die einen stolpern über das Glück ihres Lebens, die anderen suchen danach.
Im Johannesevangelium Kapitel 4 ist von einer Frau die Rede, die eigentlich nur Wasser am Brunnen holen wollte. Genau dort trifft sie auf den, der ihren wahren Durst stillen kann: Jesus Christus. Sie stolpert sozusagen über das Glück ihres Lebens und findet den Schatz im Acker.
In der Apostelgeschichte Kapitel 8 lesen wir von einem äthiopischen Finanzminister. Er war religiös und auf der Suche nach Gott, nach Jesus. Er nahm eine weite Reise auf sich, um nach Jerusalem zu gehen. Er suchte Gott und las den Propheten Jesaja, weil er Antworten für sein Leben suchte.
Als Philippus ihm den Text erklärt, findet er die Perle, nach der er gesucht hat. Er findet Jesus auf dem Weg nach Hause.
Gott sagt: Wer mich von ganzem Herzen suchen wird, von dem werde ich mich finden lassen.
Vielleicht trifft das eine oder andere ja auch auf Sie zu. Vielleicht sind Sie mehr oder weniger zufällig hier in diesem Gottesdienst gelandet. Oder Sie sitzen zuhause vor dem Fernseher, haben einfach mal die Kanäle durchgeschaltet und befinden sich jetzt auf diesem Sender.
Vielleicht sind Sie aber auch schon länger auf der Suche und denken sich: Da muss es doch noch mehr geben – etwas, das mich wirklich erfüllt, etwas, das das Vakuum in meinem Herzen stillt.
Ich möchte Sie einladen: Lassen Sie sich auf ein Leben mit Jesus ein. Es lohnt sich.
Aber schauen Sie mal: Sie müssen sich bewusst dafür entscheiden. Der Kaufmann ist nicht zufällig auf die Perle gestoßen. Er hat sich entschieden zu suchen. Danach hat er sich vor allem entschieden, alles zu verkaufen, um diese Perle zu bekommen.
Genauso hat sich der Mann, der zufällig auf den Schatz gestoßen ist, aktiv entschieden, alles zu verkaufen, was er hat, um diesen Schatz rechtmäßig zu erwerben.
Wenn wir die Bildebene einmal verlassen, bedeutet das Verkaufen und Kaufen hier im Text natürlich nicht, dass man sich das Leben mit Jesus in irgendeiner Form verdienen oder erkaufen müsste – auch nicht durch gute Werke. Das Leben mit Jesus ist ein Geschenk.
Aber die Verben „verkaufen“ und „kaufen“ machen hier deutlich: Es muss eine Transaktion stattfinden. Ich gebe alles auf, was ich habe, und Gott gibt mir alles, was er hat.
Diese Transaktion beschreibt Jesus mit anderen Worten in Matthäus 10,39: „Wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es finden.“
Jesus möchte ihnen das Leben mit ihm geben, aber dazu gehört, dass sie ihm ihr ganzes Leben geben. Das ist ein hoher Preis, aber die Sache lohnt sich.
Das habe ich auch persönlich erfahren: Wenn ich aufhöre, mein Leben selbst bestimmen zu wollen, wenn ich aufhöre, in wertlosen Dingen das Glück meines Lebens zu suchen, und stattdessen Jesus an die Steuer meines Lebens lasse, dann vergibt er mir meine Schuld. Dann nimmt er mein Leben und führt mich wunderbar.
Wenn Sie diese Entscheidung heute treffen möchten, können Sie das gerne tun. Eine solche Entscheidung kann durchaus zu Hause getroffen werden, zum Beispiel auf dem Sofa. Sie kann auch gemeinsam mit einer anderen Person getroffen werden. Letztendlich geht es bei dieser Entscheidung für Jesus um ein ehrliches Gebet.
Es könnte so lauten: Herr Jesus, ich danke dir dafür, dass du mich so sehr liebst. Ich glaube daran, dass du für meine Sünden am Kreuz gestorben bist. Bitte vergib mir, dass ich bisher ohne dich gelebt habe. Ich möchte dir mein ganzes Leben zur Verfügung stellen. Ich vertraue mich dir an. Komm in mein Leben und mach alles neu.
Der Herr Jesus selbst sagt: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.
Es lohnt sich, alles auf eine Karte zu setzen. Es lohnt sich, alles auf Jesus zu setzen.
Auch wenn Sie bereits Nachfolger Jesu sind, haben diese Gleichnisse eine wichtige Botschaft für Sie. Jesus möchte Sie mit diesen Worten in Ihrer Entscheidung bestärken.
Sie haben alles richtig gemacht, wenn Sie Ihr Leben ganz auf Jesus ausgerichtet haben. Achten Sie jedoch darauf, dass Jesus in Ihrem Leben stets das Wertvollste und Kostbarste bleibt.
Amen.