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Das Evangelium vom Reich Gottes – Teil 1

Jesu Leben und Lehre, Teil 586/653
16.06.2025Lukas 16,15-16
SERIE - Teil 586 / 653Jesu Leben und Lehre

Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.

Episode 585: Das Evangelium vom Reich Gottes, Teil I.

Die Konfrontation mit den Pharisäern und Gottes Kenntnis der Herzen

Jesus spricht zu den Pharisäern, die ihn verhöhnen. Dabei macht er ihnen deutlich, dass sie ein ernstes Problem mit Gott haben.

In Lukas 16,15 sagt er zu ihnen: „Ihr seid es, die sich selbst vor den Menschen rechtfertigen. Gott aber kennt euer Herz. Denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott.“

Gott kennt ihre Herzen. Er weiß, was sie denken und warum sie nicht auf diesen Rabbi aus Nazareth hören. Er weiß auch, warum sie ihn verachten. Gott kennt die wahre Situation genau.

Es sind die Pharisäer, die keinen Durchblick haben. Besonders verstehen sie nicht, was gerade passiert. Sie erkennen nicht, dass sie sich an einem Wendepunkt in der Heilsgeschichte befinden.

Der Übergang vom Alten Bund zum Reich Gottes

Das Gesetz und die Propheten gelten bis zu Johannes dem Täufer. Von da an wird die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Mit „Gesetz und Propheten“ ist der Alte Bund gemeint. Hier wird deutlich, dass der Alte Bund ein Ablaufdatum hat. Er endet mit Johannes dem Täufer. Dieser ist der größte, aber auch der letzte Prophet des Alten Bundes.

Der neue Bund bricht an, wenn Jesus die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündet. Das müssen wir jetzt gut verstehen. Bereits im Alten Testament wird klar, dass der Alte Bund einmal ersetzt werden wird.

So heißt es in Jeremia 31,31-34: „Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund. Nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der Herr.

Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr. Ich lege mein Gesetz in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den Herrn! Denn sie alle werden mich erkennen, von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der Herr; denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken.“

Hier wird ganz klar ein neuer Bund verheißt, der nicht wie der Bund ist, den Gott am Berg Sinai mit dem Volk Israel geschlossen hat. Dieser neue Bund ist eng mit dem Messias verbunden.

Der Messias als Erfüllung des neuen Bundes

Deshalb kann Jesaja auch formulieren: Jesaja 42,6: „Ich, der Herr, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen.“

Der Knecht des Herrn wird hier als Bund bezeichnet. „Ich mache dich zum Bund für das Volk“ weist auf eine personale Erfüllung hin. Wenn man so will, ersetzt der Messias selbst den alten Bund. Der Messias steht für das Neue, das kommt.

Das Neue Testament nimmt genau diesen Gedanken auf. Jeremia 31 wird im Hebräerbrief 8,13 zitiert. Dort heißt es: „Indem er von einem neuen Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt.“ Was aber veraltet ist und sich überlebt hat, ist dem Verschwinden nahe.

Die Funktion des Alten Bundes als Vorbereitung

Frage: Wozu dann der alte Bund, wenn er nicht ewig ist?

Antwort: Als Vorbereitung auf den Messias.

 Galater 3,24: Also ist das Gesetz unser Erzieher auf Christus hingeworden, damit wir aus Glauben gerechtfertigt werden.

Das mosaische Gesetz hat die Funktion eines Erziehers. Wörtlich ist es wie ein Haussklave, der die Kinder zur Schule bringt. Nur führt es uns nicht in die Schule, sondern zum Christus.

 Galater 3,19: Was soll nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt, bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung galt.

Der mosaische Bund ist nur etwas Hinzugefügtes. Er ist nicht das Eigentliche. Das Eigentliche ist die Verheißung an Abraham, und ihm wird genau ein Nachkomme, nämlich der Christus, verheißt.

Die Verheißung an Abraham und die Erfüllung im neuen Bund

Und so kann Petrus in Jerusalem auch predigen: Apostelgeschichte 3,25

Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: „In deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“

Merkt ihr, was hier steht? Es geht um den Bund, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach. Wenn Gott Abraham verheißt, dass einer seiner Nachkommen für die ganze Welt zum Segen werden würde, dann ist für Petrus ganz klar, dass diese Verheißung sich in dem neuen Bund manifestieren würde, den die Propheten ankündigen.

Das Reich Gottes als neue Ära

 Lukas 16,16: Das Gesetz und die Propheten gelten bis zu Johannes. Von diesem Zeitpunkt an wird die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündet, und jeder dringt mit Gewalt hinein.

Jesus wird unter dem Gesetz geboren. Mit seinem Predigtdienst enden das Gesetz und die Propheten. Sie enden, weil sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Nun beginnt eine neue Ära: Das Reich Gottes wird verkündet.

Der König dieses Reiches muss erst noch auf Golgatha gekrönt werden. Dennoch ist er bereits unterwegs und lädt Israel ein, ihm nachzufolgen.

Die neue Größe, die an die Stelle von Gesetz und Propheten tritt, ist das Reich Gottes. Dieser Begriff steht für die Herrschaft des Messias über sein Volk. Zu Beginn besteht dieses Volk nur aus gläubigen Israeliten. Später wird es um gläubige Heiden erweitert, da das Reich Gottes von Anfang an als eine weltweite Herrschaft gedacht ist.

Die zentrale Botschaft der Verkündigung Jesu

Vielleicht verstehen wir jetzt auch, warum der Herr Jesus so viel über das Reich Gottes predigt und so viele Gleichnisse erzählt, die sich darauf beziehen. Das Reich Gottes ist das zentrale Thema seiner Verkündigung.

Schon von Anfang an heißt es in Markus 1,15: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“

Die Frage ist: Was meint Jesus hier mit dem Evangelium, an das man glauben soll? Zu diesem Zeitpunkt kann Jesus ja noch nicht vom Kreuz oder der Auferstehung sprechen.

Genau, es ist wie in Lukas 16: Die gute Botschaft vom Reich Gottes. Der König steht bereit, alle Feinde zu besiegen und als Retter und Befreier sein Friedensreich aufzurichten. Das ist die gute Botschaft.

Die Rettung ist da, weil der Retter da ist. Er predigt von der Befreiung, die all jene finden, die ihm vertrauen. Das ist die gute Botschaft vom Reich Gottes.

An dieser Botschaft hat sich bis heute nichts geändert.

Einladung zur persönlichen Reaktion und Abschluss

Was könntest du jetzt tun? Bete den Herrn Jesus als Retter, Befreier und König an. Er herrscht jetzt, und sein Reich wächst jeden Tag.

Das war's für heute. Arbeite den letzten Gottesdienst nach: Wer hat gepredigt? Was wurde gesagt? Was ist dir wichtig geworden? Was möchtest du in deinem Leben ändern?

Der Herr segne dich. Erfülle dich mit seiner Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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