
Wenn heute in Deutschland außerhalb der christlichen Gemeinde vom tausendjährigen Reich die Rede ist, verstehen die Menschen darunter meistens eine dunkle Epoche der deutschen Geschichte. Das tausendjährige Reich sollte, zumindest so wie es selbst ausgegeben wurde, das Zeitalter des Reiches der Nationalsozialisten sein. Diese bezeichneten sich ja selbst als das tausendjährige Reich.
Dieses Reich dauerte allerdings nur wenige Jahre und war dann zu Ende. Die meisten von uns werden heute wahrscheinlich sagen: glücklicherweise. Ja, das ist sicherlich nicht das, was wir uns gewünscht haben. Doch diese Interpretation, dieses Wort vom tausendjährigen Reich, wurde hier nur aufgegriffen. Eigentlich stammt es aus einem ganz anderen Zusammenhang, nämlich aus einem biblischen Kontext.
Das tausendjährige Reich wird ausschließlich in einem Kapitel der Bibel erwähnt, und zwar in Offenbarung Kapitel 20. Dies werde ich gleich noch vorlesen. Doch vorher vielleicht der größere Zusammenhang, in dem es dort eingebunden ist.
Die Bibel berichtet davon, dass uns als ganze Menschheit eine schwere Zeit bevorsteht, insbesondere auch für diejenigen, die Christen sind. Langsam, so sagt uns die Bibel, wird die Stimmung gegenüber überzeugten Christen schwierig. Die Menschen sehen diese als feindlich an, weil Christen die Welteinheitsbestrebungen, die Welteinheitsreligion, die Welteinheitsethik und die Weltwirtschaft stören. Überzeugte Christen wirken hier als Störenfriede, die nicht überall mitmachen und nicht alles einfach akzeptieren, weil sie sich am Wort Gottes festhalten.
So entsteht langsam eine Strömung, die die Bibel einen antichristlichen Geist nennt. Antichristlich heißt gegen die Position und Aussagen von Jesus Christus gerichtet. Dies erreicht schließlich seinen Höhepunkt in der Zeit, die die Bibel die Trübsalszeit nennt: sieben Jahre, in denen der Antichrist – also genau derjenige, der als Person diesen Geist gegen Gott repräsentiert – die Macht übernimmt.
Aber nicht als jemand, der die Menschen unterdrückt, sondern als eine Person, die glänzend, lächelnd und beeindruckend auftritt. Die Menschen werden begeistert von ihm sein. Es handelt sich also nicht um einen Gewaltherrscher, der sich mit Gewalt durchsetzt und alle unterdrückt. Stattdessen werden die Menschen ihm zujubeln.
Warum ist das so? Das lesen wir auch in der Bibel. Dort wird beschrieben, dass jemand ein Friedensreich verspricht. Er sagt: Endlich machen wir Schluss mit Kriegen, Auseinandersetzungen und Ungerechtigkeiten. Und er wird es tatsächlich schaffen, zumindest teilweise. Ein großer Teil der Welt wird sich hinter ihn stellen, und er wird ein solches Friedensreich errichten.
Die Bibel berichtet uns darüber in der Offenbarung, im Buch Daniel, in den Endzeitreden Jesu und auch in den Aussagen des Paulus. Alle diese Stellen weisen in dieselbe Richtung. Sie berichten davon, dass dieser Antichrist einen religiösen Gefährten haben wird. Dieser wird manchmal als das Tier oder der falsche Prophet bezeichnet, hat aber verschiedene Namen. Auf jeden Fall wird er den Antichristen ideologisch unterstützen. Es heißt sogar, dass er Wunder tun kann. Er wird den Antichristen beraten, und gemeinsam werden sie ihr Hauptregierungszentrum in Jerusalem errichten.
Für mich ist das auch aus heutiger Sicht, wenn ich etwas spekulieren darf, gar nicht so weit entfernt. Wenn ich raten müsste – wobei ich mich nicht festlegen möchte, denn ich kann nicht in die Zukunft schauen –, dann würde ich im Moment vermuten, dass diese Welteinheitsreligion der Zukunft eine gemeinsame Aktion von Juden, Christen und Muslimen sein wird. Es wird eine große Einheitsbestrebung geben. Diese ist beispielsweise in Deutschland schon in vollem Gange.
Dort gibt es das Projekt „Weltethos“ von Hans Küng, das bereits in fast allen Curricula der Religionsunterrichte in den Bundesländern übernommen wurde. Man sagt: Wir müssen mehr das Gemeinsame fördern und zeigen, wo Christen, Juden und Muslime an einem Strang ziehen. Ich höre das auch immer öfter in evangelikalen Kreisen: „Lasst uns doch eine große Koalition eingehen. Die Juden lieben Jesus, die Muslime lieben Jesus, und wir lieben Jesus auch. Und na ja, diese kleinen Unterschiede, ob Jesus nun Gott ist, ob er am Kreuz gestorben ist und ob Menschen verloren gehen – was sind das schon für Unterschiede? Lasst uns doch eine große Koalition bilden!“
Das wäre die Prognose, die ich derzeit habe. Es könnte auf so etwas hinauslaufen: eine Welteinheitsreligion, in der Juden, Christen und Muslime zusammenkommen. Und was wäre dafür geeigneter als Jerusalem? Die Stadt, die heute schon für diese drei Weltreligionen heilig ist. Man könnte sagen, dort wird der Antichrist als Repräsentant dieser großen Friedensreligion und dieses großen Friedensreiches seinen Sitz haben.
Die Bibel sagt uns, dass das große Friedensreich, das viele erwarten, letztlich nur eine Illusion sein wird. Es wird keinen echten Frieden geben, sondern überall Kriege und Auseinandersetzungen. Das liegt daran, dass dieser vermeintliche Frieden nur durch Ideologie und politische Macht durchgesetzt wird, nicht durch Gott, der dahintersteht.
Dieses Ganze wird in einem fürchterlichen Krieg enden. Am Ende dieses Krieges wird, so berichtet die Bibel, Jesus Christus wiederkommen und sein Reich aufrichten. Dieses Reich wird tausend Jahre dauern, wie die Bibel uns sagt.
In diesem Reich wird das eingelöst, was der Antichrist versprochen hat. Der Antichrist hat Frieden, Glück und wirtschaftliche Prosperität versprochen. Genau das wird Jesus Christus umsetzen. Allerdings nicht, weil der Antichrist es versprochen hat, sondern weil der Antichrist nur vorspiegelt und nachäfft, was Gott eigentlich versprochen hat und durchsetzen will.
Der Antichrist versucht, durch die Macht des Teufels das zu erreichen, was eigentlich Gottes Sache ist. Doch es wird ihm nicht gelingen, es wird schiefgehen. Wenn der Antichrist gescheitert und von Jesus Christus besiegt ist, wird Jesus sein Reich aufrichten. Von Jerusalem aus wird er die ganze Welt regieren.
Jesus sagt das, auch Paulus berichtet davon. Es wird noch einmal das Volk Israel geben, den Überrest aus Israel. Die letzten Juden, die bei der Auseinandersetzung mit dem Antichristen übrig bleiben, werden Jesus Christus sehen, wenn er wiederkommt.
Wir lesen: Sie werden ihn erkennen, den sie durchstochen haben (Johannes 19,37). Damit ist Jesus gemeint. Sie werden erkennen, dass es der ist, den sie mitverantwortlich gemacht haben. Sie wollten nicht, dass er ans Kreuz kommt. Zwar haben die Römer die Kreuzigung ausgeführt, aber im Auftrag der jüdischen Obrigkeit der damaligen Zeit.
Dann werden sie umkehren. Der Überrest aus Israel wird gläubig werden, Christen werden, gläubig werden. Jesus wird mit ihnen und den gläubigen Christen eine Zeit des Glücks und Friedens aufbauen. Es wird eine Weltregierung geben, deren Hauptstadt Jerusalem sein wird.
Aber es wird ein friedliches Jerusalem sein, ohne Auseinandersetzungen zwischen Muslimen, Christen, Juden oder anderen Gruppen. Denn dann wird es keinen Islam mehr geben, keinen Buddhismus, keinen Hinduismus und keine Ideologien mehr. Alle Menschen werden, wenn Jesus leibhaftig erscheint, nicht mehr darum streiten oder in Frage stellen können, dass Jesus der ist, an dem man festhalten muss und der alleine die Erlösung bringt.
Nun, an dieser Stelle möchte ich den größeren geschichtlichen Zusammenhang darstellen, den die Bibel uns nennt. Dabei lese ich eine relevante Stelle aus der Offenbarung, Kapitel 20, vor. Dort wird beschrieben, was über das tausendjährige Reich geschrieben steht und was in dieser Zeit geschehen wird.
In Offenbarung Kapitel 20 heißt es: „Und ich“ – hier ist Johannes gemeint, Johannes der Jüngere Jesu – „sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte die Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und band ihn für tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund, schloss ihn ein und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die tausend Jahre vorbei sind. Nach diesem muss er für kurze Zeit losgelassen werden.“
Johannes befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Insel Patmos im Mittelmeer vor Ephesus. Ephesus liegt im heutigen Griechenland, und vor der Küste gibt es die Insel Patmos, auf die Johannes im hohen Alter verbannt wurde. Dort erhielt er diese Vision, die er aufschrieb, sodass wir sie heute lesen können.
Weiter heißt es: „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, noch das Malzeichen weder auf ihrer Stirn noch auf ihrer Hand angenommen hatten. Sie wurden lebendig und regierten tausend Jahre mit Christus. Die übrigen der Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.“
„Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung; über diese hat der zweite Tod keine Macht. Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“
„Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden. Er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen, die an den vier Enden der Erde leben, den Gog und den Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand am Meer ist.“
„Sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Doch es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.“
„Der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier und der falsche Prophet sind. Dort werden sie gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
„Und ich sah einen großen weißen Thron, und dem, der darauf saß, floh vor seinem Angesicht die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden.“
„Ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen. Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das Buch des Lebens. Die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand.“
„Das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; auch der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken.“
„Der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod.“
„Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“
Nun möchte ich den Text Schritt für Schritt durchgehen und einige Dinge erklären, die vielleicht nicht auf den ersten Blick ganz deutlich werden.
Zuerst lesen wir, dass Johannes einen Engel sieht. Dieser Engel kommt vom Himmel herunter und hält einen Schlüssel, einen Schlüssel für den Abgrund, sowie eine große Kette. Hier fällt uns sofort auf, dass die Texte der Offenbarung nicht immer leicht zu verstehen sind. Oft können wir nicht genau sagen, was bildlich gemeint ist und was wörtlich, also buchstäblich, gemeint ist.
Manchmal werden Bilder verwendet, um etwas auszudrücken, wofür Johannes einfach keine passenden Worte findet. Häufig schreibt er auch „Das ist wie ...“, und dann merken wir, dass es sich um einen Vergleich handelt. So sehen wir auch hier, wenn der Teufel beschrieben wird, dass nicht einfach „der Teufel“ gesagt wird, sondern „der Drache“. Was ist das jetzt? Ist es ein Drache, eine Schlange oder der Teufel? Hier merken wir, dass verschiedene Bilder für ein und dasselbe Wesen benutzt werden. Diese Bilder haben immer eine besondere Bedeutung, die dahintersteckt und gebraucht wird.
Genauso ist es mit dem Schlüssel. Wenn von einem Schlüssel die Rede ist, dann ist damit die Kompetenz gemeint, etwas entscheiden zu können, jemandem Einlass zu gewähren oder zu verwehren oder jemanden an einem bestimmten Ort zu verbannen. Das ist meistens mit dem Schlüssel gemeint. So wird auch von den Schlüsseln gesprochen. Die katholische Kirche sagt beispielsweise, Petrus habe zwei Schlüssel. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass auf dem Wappen des Papstes immer zwei Schlüssel zu sehen sind, die über Kreuz liegen. Das soll bedeuten, dass er die Schlüssel hat, um das Himmelreich aufzuschließen und abzuschließen, für wen er will.
Das ist natürlich nicht biblisch neutestamentlich, denn die Schlüssel, um jemanden ins Königreich zu lassen, hat nicht Petrus, sondern allein Jesus Christus. Er kann entscheiden, wer in der Ewigkeit bei Gott ist und wer nicht. Hier gebraucht Gott einen Engel, um den Teufel in den Abgrund einzuschließen.
Der Begriff „Abgrund“ kommt in der Bibel mehrfach vor, und meistens meint er einen Ort, der ganz weit von Gott entfernt ist. Wahrscheinlich ist es auch der Ort, von dem wir später lesen, nämlich der Feuersee, der damit gemeint ist. Auf jeden Fall ist es so, dass der Teufel für die tausend Jahre, in denen Jesus regiert, unschädlich gemacht wird.
Hier wird auch gesagt, dass er mit einer Kette gebunden wird. Ich glaube, dass es etwas ganz anderes ist, was Johannes nicht genau beschreiben kann, was den Teufel unschädlich macht. Das wird hier mit der Kette ausgedrückt. Warum glaube ich das? Nun, weil der Teufel in der Bibel als Geistwesen bezeichnet wird. Ein Geistwesen ist wahrscheinlich etwas Ähnliches wie ein Engel, das den Ort wechseln kann und unsichtbar ist. Wie will man so ein Wesen mit einer Kette binden? Das geht materiell gar nicht, sondern es ist etwas anderes gemeint. Uns soll ausgedrückt werden, dass er sicher verwahrt ist und nicht mehr herauskommt.
Wenn er gebunden ist, dann kommen die Menschen auch nicht mehr auf dumme Gedanken. Häufig ist es so, dass, wenn wir sündigen – wie die Bibel das nennt –, also Dinge tun, die falsch vor uns und auch aus Gottes Sicht falsch sind, die Versuchung des Teufels dahintersteckt. Er hat die Maßstäbe der Welt verdreht, falsche Ideologien und Religionen in die Welt gebracht, die Menschen verführen. Manchmal schafft er es auch, uns auf dumme Gedanken zu bringen.
Wenn diese Versuchung nicht mehr da ist, dann sind die Menschen viel offener, auf Gott zu hören. Sie merken, dass das, was Gott sagt, nicht nur eine Einschränkung unserer persönlichen Freiheit ist: „Du darfst das nicht, du darfst das nicht.“ Sondern in Wirklichkeit ist es eine große Befreiung.
Übrigens finde ich gerade den Vorwurf, Gott würde uns durch seine Gebote einschränken, manchmal etwas belustigend. Viele Menschen stöhnen und sagen: „Ach, Christentum ist so schwer, da gibt es so viele Gebote, die man einhalten muss.“ Wenn wir alle Gebote des Alten und Neuen Testaments zusammenzählen, auch die, die Christen heute nicht mehr einhalten müssen, kommen wir auf knapp über sechshundert.
Jetzt könnte man sagen: „Oh, sechshundert, das ist wahnsinnig viel.“ Aber wie oft beschweren Sie sich über die Gesetze und Verordnungen in dem Staat, in dem Sie leben? Wissen Sie, wie viele Gesetze, Verordnungen und Ausführungsbestimmungen es in Deutschland gibt? Landesverordnungen, Kommunalverordnungen, Bundesverordnungen, EU-Verordnungen – an die Sie sich halten müssen? Wahrscheinlich haben Sie darüber noch nicht viel nachgedacht.
Wenn Sie im Internet nachforschen, werden Sie schnell auf die Zahl stoßen: Es sind etwa hunderttausend Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen, nach denen Sie sich richten müssen. Von den Fliesen in der Küche, wie sie verlegt werden müssen, über die Höhe Ihres Hauses, die Pflanzen an der Straße bis hin zum Schneeräumen – alles ist in Deutschland geregelt.
Wenn sich also jemand nicht täglich über hunderttausend Gesetze in Deutschland aufregt, verstehe ich nicht, warum er sich über sechshundert Gebote in der Bibel aufregt. Damit fahren wir doch noch günstig, oder? Das ist doch eine Kleinigkeit.
Ich weiß nicht, ob Sie das ermutigt, aber wenn Sie demnächst in der Bibel lesen, können Sie sagen: „Halleluja, so wenige Gebote, so viel Freiheit in der Bibel. Ich kann so viel machen, was Gott mir offenlässt.“ Es wird nicht jedes Detail geregelt, wie zum Beispiel bei genormten Gurken. In Deutschland ist vieles geregelt und vorgeschrieben, und wahrscheinlich haben Sie bisher nichts davon gewusst.
Wissen Sie, wie viele Ordnungen Sie jeden Tag staatlicherseits überschreiten? Manchmal wären wir vielleicht froh, wenn wir das nicht immer so im Blick hätten.
Auf jeden Fall, wenn wir im tausendjährigen Reich leben, wenn der Teufel gebunden ist, werden wir keine Probleme mehr haben zu sagen: „Wie mühsam ist es, Gottes Gebote zu halten.“ Denn wir werden merken, dass diese Gebote zu unserem Schutz da sind. Sie sind dazu da, uns selbst und anderen Menschen keinen Schaden zuzufügen. Plötzlich wird es leicht, ihnen zu folgen, weil wir merken: „Super, Gott, dass du uns das gegeben hast. Endlich wissen wir, wie es richtig laufen muss.“
Das wird passieren, wenn der Teufel gebunden und in den Abgrund geworfen wird. Dort werden verschiedene Titel des Teufels genannt. Als erstes wird er der Drache genannt. Drachen kennen wir heute meist aus Märchen. Dort sind es schuppige, große Tiere, fast wie Dinosaurier, die Feuer spucken, und ein Prinz kämpft gegen sie. Das sind natürlich Fantasiegebilde.
Mit „Drache“ ist gemeint – und das war schon immer so in den Überlieferungen der Völker – ein sehr mächtiges, starkes und gewalttätiges Tier, das andere vernichtet und kaum besiegt werden kann. So wird der Teufel hier als Drache dargestellt. Er ist der, der den Menschen schaden will wie kein anderes Wesen.
Dann wird er die Schlange genannt. Was ist damit gemeint? Das wissen die meisten, die die Bibel lesen, sofort. Damit ist gemeint, wie er Adam und Eva im Paradies verführt hat. Dort nimmt der Teufel die Gestalt einer Schlange an, spricht durch sie und verführt Adam und Eva. Dadurch kommt die Abwendung von Gott ins Rollen.
Dass die Welt heute so ist, wie sie ist, ist auf den Teufel zurückzuführen, der Adam und Eva verführt hat. Sie stellten sich gegen Gott, wollten selbst wie Gott sein, und so kam alles, wie wir es heute kennen.
Das ist der zweite Titel: Drache und Schlange. Dann folgen zwei weitere Begriffe: Teufel und Satan. Auch diese können wir deuten. Satan ist der große Durcheinanderbringer, der gemeint ist. Derjenige, der gegen Gott opponiert, der Feind Gottes.
Hier sind also vier verschiedene Begriffe für ein und dieselbe Person genannt: denjenigen, der sich vor Urzeiten von Gott getrennt hat. Wir wissen nicht genau wann und wie, nur Andeutungen in der Bibel. Er kämpft gegen Gott und versucht, möglichst viele gegen Gott zu mobilisieren: andere Engel, die zu Dämonen geworden sind, und Menschen, die von Gott abfallen sollen, obwohl Gott es nur gut mit ihnen meint.
Das ist also das Erste, was Jesus durch diesen Engel tun wird, wenn er sein Reich antritt. Dann lesen wir, dass der Teufel tausend Jahre lang fest versiegelt ist und die Menschen nicht mehr verführen kann.
Am Ende wird er noch einmal freigelassen. Das lesen wir ab Vers 7. Manche fragen sich vielleicht: Warum denn? Eine hundertprozentige Antwort darauf kann ich nicht geben.
Mir erscheint es am plausibelsten, dass es eine Art Prüfung ist, bevor das endgültige Reich Gottes besteht. Stellen wir uns vor, wir würden tausend Jahre lang in einem Friedensreich leben. Wir wären daran gewöhnt, dass Jesus der Herrscher ist und alles richtig macht. Dann könnte es sein, dass sich bei vielen eine Tradition einschleicht, ohne tiefere Überzeugung.
Wenn dann Kinder geboren werden, die nie Versuchung vom Bösen erlebt haben, glaube ich, dass am Ende eine Prüfung nötig ist. Willst du wirklich zu Jesus gehören? Stellst du dich wirklich auf Gottes Seite? Dafür muss der Teufel noch einmal freigelassen werden, damit die Menschen die Möglichkeit haben, sich zu entscheiden: Willst du mit Gott leben oder nicht?
Ich habe den Eindruck, genau das passiert hier am Ende. Nach tausend Jahren Frieden, Glück und Zufriedenheit kommt der Teufel frei. Die Menschen müssen sich erneut entscheiden: Wollen sie auf Gottes Seite stehen oder sich gegen ihn stellen?
Dann lesen wir, dass der Teufel und alle, die sich ihm angeschlossen haben, für immer und ewig von Gott getrennt werden.
In der Zeit der tausend Jahre ist nicht nur der Teufel gebunden, sondern es sitzen auch Personen auf Thronen. Mit „Thron“ ist hier gemeint, dass sie die Herrschaft ausüben. Diese Personen, die auf den Thronen sitzen, sind die Seelen derer, die wegen ihres Zeugnisses für Jesus und wegen des Wortes Gottes enthauptet wurden. Sie hatten das Tier nicht angebetet, weder vor seinem Bild gestanden noch das Malzeichen an ihrer Stirn oder Hand angenommen.
Hier sind also diejenigen gemeint, die sich in der Zeit der Trübsal, unter der Herrschaft des Antichristen, nicht dem Antichristen unterworfen haben. Woher weiß man das? In dem Text wird vom Antichristen, vom Tier und vom falschen Propheten gesprochen. Diese sind die Herrscherfiguren in der Zeit der Trübsal, unter der Herrschaft des Antichristen. Außerdem wird hier von einem Zeichen gesprochen, das diese Menschen nicht angenommen haben. Dieses Zeichen wird zuvor in der Offenbarung erwähnt. Alle, die sich dem Antichristen unterwerfen, müssen dieses Zeichen an Stirn oder Hand tragen. Wer es nicht hat, kann weder kaufen noch verkaufen. So wird deutlich, dass sie nicht zu dieser Ideologie gehören und sich ihr nicht unterwerfen.
Deshalb wird hier gesagt, dass diese Menschen treu an Jesus Christus festgehalten haben. Es heißt, sie seien enthauptet worden. Der Begriff „enthauptet“ muss nicht unbedingt bedeuten, dass sie alle buchstäblich den Kopf verloren haben. Es kann auch einfach heißen, dass sie hingerichtet wurden. Die Art der Tötung wird durch das Wort nicht näher beschrieben. Es ist eher ein Fachbegriff für die Tötung eines Menschen durch Staat oder Gericht.
In der Zeit des Antichristen werden viele Christen einen Märtyrertod sterben. Diese werden dann wieder auferweckt, auf die Throne in Jerusalem gesetzt und mit Jesus Christus regieren. Es sind diejenigen, die in dieser Zeit treu geblieben sind.
Manche fragen sich jetzt vielleicht, ob sie selbst dazugehören. Der Text sagt dazu nicht direkt etwas. Er erwähnt nicht die Entrückung, bei der Gott vor der Trübsalzeit diejenigen, die zu ihm gehören, in den Himmel holt. Diese Passage spricht von Menschen, die noch während der Trübsalzeit zu Jesus gehören. Es könnten also auch Menschen sein, die sich während der Trübsalzeit bekehrt haben und zum Glauben gekommen sind, was durchaus möglich ist.
Alle DVDs und Bücher, die in dieser Zeit verbreitet werden, bleiben bei der Entrückung zurück. Wenn Menschen unter der Herrschaft des Antichristen diese Medien lesen oder hören, werden sich einige zu Jesus Christus bekehren und sagen: „Dazu gehören wir.“ Diese Menschen werden getötet und dann hier wieder zum Leben erweckt. Es sind Blutzeugen, Märtyrer für den christlichen Glauben.
Märtyrer hier sind nicht zu vergleichen mit islamischen Märtyrern, die sich in die Luft sprengen, um möglichst viele andere zu töten. Diese Märtyrer sind friedliche Menschen, die bereit sind, für Jesus zu sterben, ohne anderen etwas Böses zu tun. Sie werden hingerichtet, weil sie Liebe gegenüber allen Menschen zeigen und sich Jesus anschließen, nicht weil sie etwas Böses getan haben. Diese Märtyrer werden in den tausend Jahren mitregieren.
Dieses Mahlzeichen ist Gegenstand zahlreicher Spekulationen, von denen Ihnen einige vielleicht bekannt sind. Häufig wird das Mahlzeichen mit dem Zeichen des Tieres und der Zahl 666 in Verbindung gebracht. Solange ich lebe und mich damit beschäftige, habe ich schon sehr unterschiedliche Deutungen gehört.
Manche sagen zum Beispiel, das Mahlzeichen sei der Strichcode. Im Supermarkt finden Sie auf Margarine, Butter, Olivenöl oder anderen Produkten oft Strichcodes. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass dort zunächst zwei dünne, lange Striche sind, in der Mitte zwei weitere und am Ende wieder zwei dünne Striche. Manche behaupten, das bedeute „zack zack zack“. Immer wenn Sie so einen Strichcode scannen, unterwerfen Sie sich angeblich dem Zeichen des Tieres.
Doch davor muss man keine Angst haben. Das ist reine Spekulation, und ich halte es für Unsinn. Der Antichrist ist noch nicht sichtbar. Wir befinden uns eher in einer Zeit der Vorbereitung. Der Strichcode ist einfach nur ein Strichcode und nichts anderes – genauso wie die Zahl 666 erst dann Bedeutung erhält, wenn der Antichrist auftritt und diese Zahl für seine Ideologie benutzt.
Als Christen müssen wir uns nicht in unnötige Angst versetzen lassen. Die Zahl 666 ist einfach nur eine Zahl. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind hat in der Schule eine Mathematikaufgabe, bei der 333 plus 333 gerechnet werden soll. Weil Ihr Kind fromm ist, schreibt es 667. Das bedeutet nicht, dass der Lehrer der Antichrist ist, nur weil dort die Zahl 666 vorkommt. Es ist einfach eine ganz normale Zahl.
Vor zwei Jahren hat mir ein wohlmeinender Christ eine ausführliche Ausarbeitung geschickt. Er war durch Supermärkte gezogen, hat überall fotografiert, wo Produkte 6,66 Euro kosteten, und behauptete, das sei vom Antichristen. Er meinte, der Antichrist sei so klug, dass er die Zahlen manchmal auf den Kopf stellt. So seien auch Preise von 9,99 Euro verkappte Zeichen des Antichristen.
Er warnte mich, ich solle die Leute darauf aufmerksam machen, in bestimmten Supermärkten nicht mehr zu kaufen, weil dort Produkte für 9,99 Euro verkauft werden – angeblich das Zeichen des Antichristen. Man kann sich die Welt also auch komplizierter machen, als sie ist.
Ich würde sagen: Kaufen Sie ein gutes Angebot, auch wenn es 9,99 Euro kostet. Entscheidend ist, was Sie kaufen, nicht der Preis. Der Antichrist wird sich klar gegen Jesus Christus stellen, die Bibel und Christen unterdrücken. Dann dürfen wir uns nicht mit ihm identifizieren.
Der Antichrist wird alles benutzen, was wir haben: Autos, wenn es sie noch gibt, Flugzeuge, wenn es sie noch gibt, das Internet, wenn es das noch gibt. Aber weder das Internet noch das Auto, das Flugzeug oder das Handy sind der Antichrist. Er wird diese Dinge benutzen, aber er ist eine reale Person, die eine antichristliche Ideologie vertritt. Das ist das eigentliche Problem.
Die Christen haben nicht eine Zahl abgelehnt, sondern die antichristliche Ideologie. Manche spekulieren, dass mit der Einführung eines Identifikationschips automatisch der Antichrist kommt. Auch dann müssen wir nicht ablehnen, was an sich nur Technik ist. Der Antichrist wird irgendwann irgendeine Technik benutzen, was immer das auch sein mag.
Neulich hörte ich eine Predigt, in der jemand sagte, die Bibel sage, es werde ein Chip kommen, der uns eingepflanzt wird. Ich fragte ihn, wo das denn stehe. Es gibt keine einzige Stelle, die von einem Chip spricht. Es ist von einem Zeichen die Rede. Das könnte auch eine Tätowierung sein, ein Hologramm oder eine Technik, die wir noch nicht kennen.
Manchmal sind Christen versucht, aktuelle Technik in die Bibel hineinzulesen und zu meinen, das stehe dort. Das tut es nicht. Es steht, dass der Antichrist ein Zeichen in irgendeiner Form nehmen wird. Was genau, wissen wir nicht.
Ein Chip könnte es sein, aber er ist erst gefährlich, wenn der Antichrist ihn benutzt. Davor ist ein Chip einfach nur ein Chip. Ähnlich wie bei einem Götzenbild im Alten Testament: Der Prophet sagt, ein Götzenbild ist erst einmal nur ein Holzklotz. Erst wenn man davor niederkniet und es anbetet, wird es zum Götzenbild. Dann soll man es zerstören. Sonst ist es ein Holzklotz, den man zum Heizen benutzen oder auf den man sich setzen kann.
Genauso macht ein Chip erst einmal nichts, wenn er nicht missbraucht wird. Darauf müssen wir klar achten. Wir lehnen hier nicht irgendein technisches Gerät ab, sondern die Herrschaft des Antichristen. Deshalb sind wir bei Jesus und werden mit ihm die tausend Jahre regieren. Das wird hier, glaube ich, ganz deutlich.
Und dann steht, dass die übrigen der Toten nicht lebendig geworden sind. Manche fragen sich, besonders bei Beerdigungen: Wo bleiben nun eigentlich die Toten, die verstorben sind? Manche erklären zu schnell, dass sie schon in der ewigen Herrlichkeit oder im Himmel sind.
In der Kirche werden manchmal Menschen in den Himmel gehoben, obwohl sie dort gar nicht hinkommen werden. Das erinnert mich immer an einen Pastor namens Remmers. Er war im neunzehnten Jahrhundert Erweckungspastor in Norddeutschland. Er war ein sehr kraftvoller Prediger, würde ich heute sagen. Manchmal erwähne ich ihn meinen Schülern gegenüber, um zu zeigen, wie man es nicht machen sollte.
Pastor Remmers löste in seiner Gemeinde eine Erweckung aus, als er einen stadtbekannten Säufer beerdigen sollte. Sie wissen ja, wie das in der Kirche oft ist: Man sagt „Unser lieber Bruder“ und „Jetzt ist er im Himmel“ usw. Damals stand der Sarg in der Kirche, die Angehörigen saßen ringsherum, und es war still. Alle erwarteten, dass Pastor Remmers mit seiner Predigt begann.
Dann ging er zum Sarg, klopfte daran und sagte: „Der brennt schon!“ Damit meinte er, dass der Verstorbene schon in der Hölle sei. Das war natürlich nicht das, was die Angehörigen gerne hören wollten. Aber es öffnete plötzlich allen Menschen in der Kirche die Augen. Sie erkannten, dass es nicht nur den Himmel gibt, sondern auch einen anderen Ort, an dem man enden kann.
Ich würde nicht empfehlen, das so zu machen. Ich habe das auch noch nie bei einer Beerdigung so gemacht und würde es auch nie empfehlen. Aber manchmal merkt man, dass Gott selbst solche Methoden gebrauchen kann, damit Menschen zum Nachdenken kommen.
Hier steht ganz deutlich: Die Toten sind noch nicht auferweckt. Das heißt, wenn heute ein Mensch stirbt, sagt uns die Bibel, dass er ins Totenreich kommt. In der Bibel gibt es im Totenreich zwei Abteilungen: eine für die Geretteten und eine für die von Gott Getrennten, also die Verlorenen. Dort werden sie aufbewahrt bis zum Tag des Gerichts.
Aber wer wird auferweckt? Erst nach dem tausendjährigen Reich. Hier steht, dass diejenigen auferweckt werden, die zu Jesus gehören, auch die Märtyrer, die hier gestorben sind. Der Großteil der Menschheit ist zu diesem Zeitpunkt noch im Totenreich.
Hier steht ganz wörtlich: „Da die übrigen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren.“ Das wird uns ganz deutlich gesagt. Dann folgt die erste Auferstehung. Es heißt auch: „Selig ist, wer an der ersten Auferstehung Anteil hat; über diese hat der Tod keine Macht.“
Das ist etwas ganz Besonderes, was wir als Christen wissen. Wir werden alle sterben müssen. Aber wer hier auf der Erde für die Sünde stirbt, kann ewig leben. Wer hier auf der Erde lebt und dann stirbt, ohne Gott zu kennen, wird noch einmal sterben. In diesem Kapitel wird das der zweite Tod genannt.
Das ist nicht der irdische Tod, sondern die ewige Trennung von Gott. Dieser zweite Tod ist für den Menschen endgültig. Hier wird gesagt, dass diejenigen, die an dieser Stelle auferstehen, diejenigen sind, die sich nicht dem Antichristen unterworfen haben und zu Jesus Christus gehören. Sie werden nicht in diesen zweiten Tod kommen, sondern mit Jesus Christus tausend Jahre regieren.
Übrigens finden wir hier auch einen wichtigen Hinweis auf die Trinität und die Gottheit Jesu. Es heißt nämlich, dass sie Priester Gottes und des Christus sein werden. In der Bibel steht ganz deutlich, dass niemand angebetet werden darf außer Gott.
Der Priester hatte die Aufgabe zu beten und anzubeten. Hier wird deutlich gemacht, dass auch Jesus Christus angebetet wird. Später sehen wir, dass er auf dem Thron sitzt und die Bücher öffnet. Wenn wir dann zum Anfang der Offenbarung gehen, steht dort: Wer ist würdig, die Siegel zu brechen und das Buch zu öffnen? Die Antwort ist: nur das Lamm.
Das Lamm ist ein Symbol für Jesus Christus, der für die Sünden der Menschen gestorben ist. Das ist ein Hinweis darauf, dass Jesus Gott ist, weil er göttliche Verehrung durch Priester entgegennehmen kann. Das wird später noch bestätigt durch Jesus, der auf dem Thron sitzt und die Menschen richtet.
Und dann geht es weiter: Wenn die Tausend Jahre zu Ende sind, wird der Teufel freigelassen. Es steht geschrieben, dass von den vier Enden der Welt die Völker kommen werden. Mit den vier Enden der Welt ist wahrscheinlich Norden, Osten, Westen und Süden gemeint. Damit ist ein Symbol für die ganze Welt gemeint. Sprachlich bedeutet das einfach: von überall her, aus der ganzen Welt.
Heute sagen wir auch noch „von allen Enden der Erde“ oder so ähnlich, obwohl wir wissen, dass die Erde keine Enden hat, weil sie rund ist. Genauso ist es hier auch gemeint: die ganze Welt. Dann sind Gog und Magog erwähnt. Magog finden wir im Alten Testament; er war ein Enkelsohn von Noah und baute seine Herrschaft in einem Reich nördlich des Schwarzen und Kaspischen Meeres auf. Hier wird Magog noch einmal namentlich erwähnt, nicht als Person, sondern als Volk, das von ihm abstammt.
Es gibt auch noch Gog, ein Volk aus dem Norden, von Israel aus gesehen. Dieses Volk wird vom Teufel verführt in der letzten Zeit und marschiert gegen Jerusalem. Später steht dort, dass sie die Heiligen, also diejenigen, die Jesus Christus folgen, und die geliebte Stadt angreifen und versuchen werden zu erobern.
Die „geliebte Stadt“ ist ein Begriff, der häufig in den Psalmen vorkommt und Jerusalem bezeichnet. Von anderen Parallelstellen wissen wir, dass Jerusalem der Regierungsort von Jesus Christus sein wird. Dort werden auch diejenigen mit ihm herrschen, die in den tausend Jahren mit ihm die Welt regieren.
Das bedeutet, es gibt noch einmal eine Auseinandersetzung, bei der Gott eingreift. Es wird kein großer Krieg mehr sein, wie zur Zeit des Antichristen in der Trübsalszeit. Stattdessen gibt es ein kurzes Aufbäumen all derer, die sich vom Teufel verführen lassen. Dann sehen wir: „Gott greift ein, und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.“
Das ist eine Sache, die wir häufig in der Bibel finden. Wenn Gott ein göttliches Gericht vollzieht, dann fällt oft Feuer vom Himmel. Sodom und Gomorra sind ein Beispiel, wo Feuer vom Himmel fiel als Zeichen des Gerichts und sie verzehrte. Feuer ist häufig ein Ausdruck der Strafe.
Später lesen wir vom feurigen See, oder wenn Johannes der Täufer auftritt und sagt, dass nach ihm einer kommen wird, der die Menschen mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen wird. Danach wird gesagt, dass diejenigen, die nicht gerettet werden, verbrannt werden. Johannes der Täufer sagt, dass derjenige, der mit der Worfschaufel kommt, das Korn einsammeln und die Spreu verbrennen wird.
Das ist genau das Gegenüber: Das eine wird verbrannt, die Taufe mit Feuer, das andere wird gerettet und kommt in die Scheune, also das Korn, das ausgesucht wird. Übertragen auf den Menschen bedeutet das: Diejenigen, die sich Jesus anvertrauen, werden vom Heiligen Geist erfüllt und gehören zu ihm. Die anderen werden durch Feuer gerichtet.
Deshalb sehen wir hier wieder das Feuer, das vom Himmel fällt und die Menschen vernichtet. Der Teufel, der sie verführt hat, wird in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Dort werden sie Tag und Nacht gepeinigt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der Mitleid mit dem Teufel hat und sagt: „Ach, der arme Kerl, lasst uns ihn doch auch noch retten.“ Solche Ansätze gab es immer wieder. Einer der letzten war ein Buch, das vor ein paar Jahren erschien und den Titel trug: „Das letzte Wort hat die Liebe“. Dort wurde gesagt, dass am Ende auch der Teufel, der Antichrist und alle gerettet werden.
Wenn ich diesen Text hier lese, klingt das für mich aber ganz anders. Ich persönlich wünsche niemandem die Hölle und die ewige Trennung von Gott. Wenn es nach mir ginge, würde ich sagen: „Augen zu und durch, lasst uns doch alle Geretteten in den Himmel hineinlassen.“ Aber ich habe nicht zu entscheiden. Und Sie auch nicht. Gott entscheidet.
Wenn Gott entscheidet und hier ziemlich deutlich steht, dass sie „gepeinigt wurden und im Feuersee von Ewigkeit zu Ewigkeit“ sind, dann kann ich nicht verstehen, wie jemand daraus schließen kann, dass das nur ein paar Jahre dauert. Wenn da steht „von Ewigkeit zu Ewigkeit“, dann ist das eigentlich schon ausreichend deutlich. Aber hier wird es noch einmal betont, um klarzumachen, dass ewig wirklich ewig bedeutet.
Für mich heißt „ewig ewig“ nicht, dass es nach ein paar Jahren endet, sondern dass es immer und dauerhaft ist. Das ist das Tragische, das die Bibel uns deutlich macht. Sie sagt nicht: „Na ja, wenn du dich hier auf der Erde nicht für Jesus Christus entscheidest und lieber der Verführung des Teufels folgst, dann hast du nur eine kleine Zeit lang Probleme, bist ein bisschen im Feuersee und dann ist alles vorbei.“ Nein, sie will uns vor Augen führen, dass unsere Entscheidungen hier auf der Erde Auswirkungen für alle Ewigkeit haben.
Das ist das Tragische, aber auch das Besondere und Schöne: So wie der Himmel von Ewigkeit zu Ewigkeit ist, so ist auch dieser Feuersee von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ein Ende ist im Text nicht erwähnt. Wir können darauf hoffen, aber das steht nicht ausdrücklich da.
Wer darauf hofft, soll das tun, aber wir sollten vorsichtig sein, so etwas zu äußern, wenn wir keinen klaren Bibelvers haben, der das eindeutig sagt. Vielmehr soll uns hier die Tragik und die Auswirkung unserer Entscheidungen auf der Erde vor Augen gemalt werden.
Wir sollten uns gründlich Gedanken machen und das nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie es hier beschrieben wird.
Und jetzt kommt das große Völkergericht. Jetzt erstehen auch die Toten auf, so wie Hesekiel das ganz ausführlich beschreibt. Er spricht vom Feld und den Totengebeinen, die alle wieder herauskommen. Das ist dann ab Vers 13. Die Toten gab das Meer heraus, und das Totenreich gab die Toten heraus. Sie erscheinen alle vor dem großen weißen Thron im Himmel.
Die Menschen fallen auf das Angesicht, und dann wird das Buch des Lebens geöffnet. Dieses andere Buch, das da steht, wird ebenfalls geöffnet, und dann werden die Menschen gerichtet. Hier steht ganz deutlich: Die Menschen werden nach ihren Werken gerichtet.
Manche Menschen meinen, sie seien keine schlechten Menschen. Ich habe gerade vor kurzem einen Mann in höherem Alter getroffen. Als wir ins Gespräch kamen, sagte er mir, er habe noch nie etwas Schlechtes getan. Das erstaunt mich immer, wenn ich solche Menschen treffe, weil ich dann denke: Wow, da muss ja Heiligkeit Gottes sein, irgendwie.
Aber in Wirklichkeit denke ich das nur zum Teil. Zum Teil glaube ich eher, dass diese Menschen sich selbst nicht realistisch einschätzen. Ich würde das von mir nie behaupten. Ich würde schon sagen, ich bemühe mich, das Richtige zu tun. Ich ringe danach und bitte Gott darum, mich vor Fehlern zu bewahren. Häufig erlebe ich, dass er das auch tut.
Aber nach wie vor bin ich ein fehlerhafter Mensch, oft in ganz konkreten Dingen. Da bräuchten Sie nur meine Kinder zu fragen. Die würden manchmal sagen: Hier war der Papa aber zu streng. Oder zwischenzeitlich sahen die Eltern auch manchmal: Hier war der Papa zu wenig streng.
Neulich sollte unser Sohn eine Bewerbung fertig machen. Ich habe ihn seit einem halben Jahr immer wieder regelmäßig daran erinnert. Schließlich habe ich dann etwas mehr Druck gemacht, dass er sich bewerben muss. Und dann sagt der Sohn zu mir: „Papa, du bist schuld, warum hast du mich nicht vorher gezwungen?“ Da denke ich mir: Das gibt es doch wohl nicht! Ich habe ihn doch immer wieder daran erinnert, und jetzt bin ich der Böse.
Aus seiner Sicht vielleicht habe ich wirklich einen Fehler gemacht. Vielleicht hätte ich ihn wirklich vorher zwingen müssen, statt nur freundlich zu erinnern. Aber letztendlich: Wer von uns kann schon sagen, dass er nie einen Fehler macht? Ich jedenfalls nicht.
Und wenn Sie sagen, Sie machen nie einen Fehler, dann würde ich sagen: Schauen Sie mal genau hin. Im Jakobusbrief lesen wir, dass wer etwas Gutes weiß zu tun und es nicht tut, dem ist es schon eine Sünde. Ist Ihnen das mal passiert? Dass Sie wussten, etwas Gutes zu tun, und es nicht getan haben? Zack, schon Sünde, schon falsch.
Wenn wir nach den Werken beurteilt werden, wie es hier steht, dann gibt es bei Gott im Himmel nur zwei Urteile. Es gibt nicht fünf Jahre Gefängnis, zehn Jahre Gefängnis oder zwanzig Jahre Gefängnis. Vor Gottes Gericht wird ganz deutlich gemacht: Es gibt nur zwei Urteile. Entweder wird man ewig gerettet oder ewig von Gott getrennt.
Jetzt können Sie natürlich sagen: Das ist aber ungerecht. Ja gut, aber Sie sind nicht der Gesetzgeber. Manchmal ist es im Staat auch so, dass ich manche Sachen ungerecht finde. Manche Steuerzahlungen finde ich ungerecht oder manche Verkehrsbeschränkungen, bei denen ich denke, hier könnte man doch viel schneller fahren.
Aber was gilt jetzt? Gilt das, was ich ungerecht finde, oder was der Staat festsetzt? Meistens gilt, was der Staat festsetzt. Sie können sagen, ich finde es nicht gerecht, aber das ist dann Ihre persönliche Meinung. Und bei Gott ist es genauso.
Wenn Sie sagen, Sie finden das ungerecht, dann ist das Ihre Meinung. Aber Ihre Meinung wird dort nicht zählen. Sie können sagen: Ja, das akzeptiere ich aber nicht. Aber Sie werden gar nicht gefragt, ob Sie akzeptieren oder nicht. Sie müssen akzeptieren, Sie können gar nicht anders.
Genau das ist die Herausforderung. In die Ewigkeit zu Gott kann nur der Mensch kommen, der nie in seinem Leben irgendetwas Falsches getan hat. Nichts. Nur der kann zu Gott kommen.
Es geht nicht so, dass wir sagen: Hier ein bisschen Böses, da ein bisschen Gutes, und das Ganze wiegt sich auf, sodass es hinterher neutral ist. Nein. Das Gute ist aus Gottes Sicht selbstverständlich. Dafür bekommen wir keine Belohnung. Aber für das Böse werden wir bestraft. Das Gute wiegt das Böse nicht auf.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber manchmal helfen Bilder aus dem Alltag. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie schon mal von der Polizei wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit gebüßt worden sind. Vielleicht haben Sie eine rote Ampel überfahren oder sind zu schnell gefahren. Manchmal passiert das auch unabsichtlich, wenn man ein Schild übersieht.
Dann bekommen Sie einen Brief, in dem steht, dass Sie eine Strafe zahlen müssen. Meistens ist ein kleines Foto dabei, auf dem Sie sich erkennen können. Dort steht Datum, Uhrzeit, alles Mögliche, wo Sie gewesen sind, und dann eine Zahl, die die Strafe angibt.
Probieren Sie mal, der Polizei zu schreiben: „Ja, ich gebe zu, ich bin da zu schnell gefahren. Aber die letzten zwanzig Mal an dieser Stelle bin ich genau korrekt gefahren.“ Vielleicht erwischen Sie einen freundlichen Polizisten, der sagt: „Okay, alles klar, Sie müssen nicht bezahlen.“
Genau darauf hoffen manche bei Gott. Sie sagen: „Okay, ich habe zehnmal die Wahrheit gesagt und nur zweimal gelogen, also muss Gott mich akzeptieren.“ Soweit ich weiß, funktioniert das weder bei der Polizei noch bei Gott so.
Wenn ich an der roten Ampel anhalte, ist noch nie ein Polizist gekommen und hat mir gratuliert: „Super, Sie haben angehalten, hier gibt es zehn Euro dafür.“ Das ist mir noch nie passiert. Oder jemand hat mich gelobt, weil ich die Geschwindigkeitsbeschränkung eingehalten habe. Aber wenn ich sie nicht einhalte, gibt es Probleme.
Wir denken bei Gott oft, es läuft anders. Wir glauben, er macht die Augen zu. Alles, was wir Gutes getan haben, wird angerechnet, und das Böse wird vergessen. Aber so ist es nicht.
Das Gute, das wir tun, sollen wir tun, das ist richtig. Dafür bekommen wir keine besondere Belohnung. Aber das Böse, das wir tun, das nicht im Sinne Gottes ist, steht da und muss bezahlt werden.
Für alle, die irgendwann in ihrem Leben etwas Falsches getan haben, heißt das: Sie werden ewig von Gott getrennt. Das steht hier ganz deutlich, nach den Werken.
Manche Menschen wollen nach den Werken gerichtet werden. Ich würde Ihnen raten, legen Sie es nicht darauf an. Seien Sie lieber demütig und sagen: „Okay, Gott, ich weiß, ich bin ein Versager. Ich habe es nicht gut gemacht.“ Vielleicht ist Ihr Nachbar noch der größere Versager, und dann fühlt man sich ein bisschen besser. Aber vor Gott heißt das trotzdem: verloren gehen.
Es kommt letztlich nicht darauf an, ob jemand nur zweihundertmal gelogen hat oder tausendmal. Das ist dann so. Aber Strafe gibt es für beide.
Hier gibt es nur eine Strafe: die ewige Trennung von Gott.
Deshalb wird gesagt: Nur der, der im Buch des Lebens geschrieben steht, kann in die Ewigkeit zu Gott kommen. Das Buch des Lebens wird schon am Anfang der Offenbarung erwähnt. Dort stehen alle, die Vergebung ihrer Schuld durch Jesus Christus empfangen haben.
Jesus hat an unserer Stelle die Strafe für unsere Schuld getragen. Wir müssen diese Strafe nicht noch einmal erleiden. Das ist das Angebot der Bibel.
Wenn ich mich mit Jesus Christus identifiziere, wenn ich mit ihm eins werde und seine Vergebung in Anspruch nehme, dann stehe ich im Buch des Lebens. Dort steht: Du bist schuldig, aber die Strafe ist schon bezahlt. Es ist schon gebüßt.
Zweimal für dieselbe Strafe muss man nicht bestraft werden. Dann kannst du in die ewige Herrlichkeit hineinkommen.
Das ist das Angebot, das Gott uns macht. Für diejenigen, die im Buch des Lebens stehen.
Wer nicht im Buch des Lebens steht, wird in den feurigen See geworfen. Das ist der zweite Tod. Dort werden sie für alle Ewigkeit bleiben, so wie es hier geschrieben steht.
Also, das, was wir in der Bibel über das tausendjährige Reich finden, wollen wir uns jetzt anschauen. Vielleicht stellen wir uns dazu einige Fragen, die für uns heute wichtig sind.
Wir sind ja noch nicht im tausendjährigen Reich, zumindest glaube ich das nicht. Dabei stoßen wir schon auf eine Schwierigkeit: Es gibt nämlich Leute, die sagen, das tausendjährige Reich sei schon da. Hier frage ich mich natürlich: Wo genau ist das? Wo regiert Jesus in Jerusalem? Wo ist der Teufel gebunden? Es gibt doch noch so viel Ungerechtigkeit, Lüge und Betrug in unserer Welt.
Manche behaupten, das Zeitalter der Kirche, insbesondere der katholischen Kirche, sei das tausendjährige Reich. Dazu würde ich sagen: Nein, so steht das in der Bibel nicht. Und wie gesagt, diese Beschreibungen, die wir gerade gelesen haben – wo sind die denn zu beobachten? Sind die, die für Jesus Christus gestorben sind, schon auferstanden? Regieren sie schon in Jerusalem? Ist der Teufel schon gebunden? Dann müssen wir sagen: Nein.
Manche sagen auch, das Ganze sei bloß symbolisch zu verstehen. Diese tausend Jahre seien gar keine tausend Jahre, sondern irgendein mythologisches Zeitalter der Zukunft. Hier würde ich aber sagen: Schauen Sie nach in der Bibel! Immer wenn von einer Jahreszahl die Rede ist und eine konkrete Zahl genannt wird – also ein Jahr, zwei Jahre, zehn Jahre, fünfzehn Jahre – dann ist das immer wörtlich gemeint.
Wenn ein Symbol gemeint ist, dann wird das so gesagt wie „der Tag des Gerichts“ oder „der Tag der Gerechtigkeit“ oder „des Zorns“ oder Ähnliches. Dann ist nicht unbedingt immer ein Tag gemeint, sondern manchmal eine Zeitepoche. Aber wenn konkrete Zahlen angegeben sind, dann sind damit immer ganz konkrete Jahre gemeint.
Zum Beispiel, wenn gesagt wird: Im dreißigsten Jahr Jesu kam er nach Jerusalem, oder nach drei Jahren wurde Paulus aus dem Kerker in Caesarea befreit, dann sind das keine symbolischen Zahlen, sondern ganz konkrete.
In diesem Abschnitt haben Sie vielleicht gelesen, wenn ich richtig gezählt habe, dass mindestens jedes Mal „tausend Jahre“ oder „in tausend Jahren“ oder „tausend Jahre“ erwähnt wird. Das wird so häufig genannt, dass es für mich gar nicht nach einem Symbol klingt, sondern nach einer ganz konkreten, festen Zahl, nach einem festen Zeitablauf. Deshalb würde ich diese Auffassung nicht vertreten.
Leute, die das als Symbol sehen, frage ich mich, woher sie das nehmen. Ich glaube, das kommt eher daher, dass man es sich nicht vorstellen kann. Da muss ich sagen: Ich kann mir das auch nicht vorstellen, dass Jesus auf der Erde regiert und dass der Teufel gebunden wird, weil ich das ja nie erlebt habe. Aber die Bibel will uns ja gerade etwas beschreiben, was wir noch nie erlebt haben.
Wenn Gott nur die Möglichkeiten hätte, die wir hier auf der Erde haben, was wäre dann Besonderes daran? Dann könnten wir das ja auch selbst machen. Manche wollen ja auch gern das Reich Gottes hier auf der Erde aufrichten, aber meistens endete das in Ungerechtigkeit, Blutvergießen und Unterdrückung.
Das war im Kommunismus so. Dort wollte man das Reich Gottes säkular, also ohne Gott, aufrichten. Das glückliche kommunistische Reich hat nicht geklappt. Manchmal gab es auch Fromme, wie die katholische Kirche im Mittelalter, die das Reich Gottes mit Feuer und Schwert aufrichten wollte. Das war auch nicht schön.
Deshalb überlassen wir das lieber Gott. Das kommt noch, und ich bin überzeugt, es wird ein wortwörtliches tausendjähriges Reich geben, auf das wir uns vorbereiten sollten. Das ist also ein erster Hinweis, den ich geben will.
Wenn Sie in der Bibel lesen, versuchen Sie nicht, zu viele Symbole hineinzulesen, wenn nicht ganz deutlich ist, welche es sind. Ich würde dafür plädieren – und Sie herausfordern –, die Bibel möglichst so zu nehmen, wie sie da steht.
Nur wenn der Text selbst ganz deutlich macht, dass es ein Bild sein muss, dann nehmen Sie das auch als solches. Das wird manchmal klar, weil es aus dem Zusammenhang deutlich wird. Aber wenn es nicht so ist, nehmen Sie die Bibel wörtlich. Ich glaube, so ist sie in erster Linie gemeint, sonst drückt Gott seinen Anlass nicht aus.
Diejenigen, die sagen, wir seien jetzt die großen Theologen und wissen, dass alles etwas ganz anderes bedeutet, sollten Sie erst einmal skeptisch betrachten und lieber dreimal zuhören. Meistens wissen diese Leute auch nicht viel mehr als Sie, wenn sie in der Bibel lesen. Sie können das nur besser vortragen.
Vertrauen Sie Gott! Er wird Ihnen durch den Heiligen Geist das Wort Gottes aufschließen. Das ist das wichtigste Werkzeug, um die Bibel zu verstehen. Den Heiligen Geist hat jeder bekommen, der ein gläubiger Christ geworden ist.
Und bei einigen schwierigen Stellen, an denen Sie nicht weiterkommen, lesen Sie Parallelstellen, in denen andere Aussagen darüber enthalten sind.
Einen weiteren Punkt, den ich Ihnen als Herausforderung mitgeben möchte, ist: Rechnen Sie mit der Macht des Teufels. Allein wenn ich das sage, ist das in Deutschland schon ein Tabubruch. Vom Teufel zu reden, ist heute schlimmer, als öffentlich über seine sexuellen Vorlieben zu sprechen.
Wenn Sie heute sagen, „Ich bin schwul, und das ist auch gut so“, bekommen Sie möglicherweise mehr Stimmen bei der nächsten Bundestagswahl. Aber wenn Sie sagen, „Ich glaube daran, dass es einen Teufel gibt“, dann landen Sie entweder in der Psychiatrie oder werden in den Medien fertiggemacht.
Vielleicht erinnern sich einige daran: Vor etwa zwei Jahren gab es einen riesigen Aufschrei an einer christlichen Schule in München, der Lukas-Schule. Dort hatte der Religionslehrer im Unterricht den Schülern gesagt, es gebe einen Teufel und eine Hölle. Ein Schüler erzählte das seinen Eltern, und der Lehrer wurde verklagt. Man behauptete, der Lehrer habe die Schüler unzumutbar verstört, weil er von Hölle und Teufel gesprochen habe.
Ich würde sagen: Das ist blauäugig. Kinder sehen sich im Fernsehen und in Computerspielen Monster an, sehen, wie Dinge zerfetzt werden, und trotzdem sollen sie jetzt einen Schock bekommen, wenn man ihnen in Worten sagt, es gibt einen Teufel? Da muss jemand schon ganz weltfremd sein. Ich erlebe jedenfalls niemanden, der davon total schockiert ist.
Vielleicht wäre es sogar gut, wenn wir total schockiert wären. Denn die Monster in Computerspielen sind glücklicherweise nur Fantasie. Der Teufel aber ist Realität. Doch in unserer Gesellschaft wird das heute geleugnet. Wenn Sie jemandem davon erzählen, wird man Sie schnell für nicht ganz zurechnungsfähig halten.
Die Bibel sagt uns das ganz deutlich, und im Grunde weiß das auch jeder. Wir müssen uns nur umschauen, wenn wir die ganze Bosheit dieser Welt sehen, die Grausamkeit, die manchmal unvorstellbar ist. Menschen in Afrika schneiden anderen die Gliedmaßen ab, schlagen kleine Kinder mit dem Kopf gegen die Wand, bis das Gehirn herausspritzt. Ist das menschlich? Nein, das ist dämonisch und teuflisch.
Hinter solchen Taten steht der Teufel, der die Menschen zerstört und innerlich pervertiert. Das ist eine Realität, die jeder erkennen muss, wenn er die Augen aufmacht.
Wenn Sie sehen, wie heute selbst in Deutschland der Okkultismus grassiert und viele Menschen sich für okkulte Dinge öffnen, dann ist das besorgniserregend. In der Seelsorge habe ich immer wieder mit solchen Leuten zu tun gehabt. Ich spreche nicht von Spielereien oder Teenagern, die mal eine schwarze Messe feiern, sondern von Menschen, die tief im Okkultismus stecken.
Diese Menschen spüren das. Sie sagen: „Ich bin nicht mehr Herr meiner Sinne, ich kann nicht mehr tun, was ich will. Ich kann nachts nicht mehr schlafen, weil ich nur noch Angstzustände habe, Schweißausbrüche bekomme und Gestalten an meinem Bett sehe.“ Natürlich gibt es Menschen, die solche Dinge sehen, weil sie psychisch krank sind. Aber es gibt auch andere, die in der Macht des Teufels stehen. Und diese Menschen können befreit werden.
Ich habe erlebt, wie Menschen befreit wurden – von einem Tag auf den anderen war das alles verschwunden. Alles war ganz anders. Da wird klar: Es war keine psychische Erkrankung, sondern die Macht und der Einfluss des Teufels, der Menschen zerstören will, sie von Gott wegziehen will und sie grausam, brutal und rücksichtslos macht.
Hier möchte ich Sie herausfordern: Rechnen Sie im Alltag mit der Macht des Teufels. Nicht hinter jeder Ecke, aber rechnen Sie damit! Wenn wir nicht damit rechnen, fallen wir leichter auf seine Verführungen herein. Gerade wenn wir nicht mit ihm rechnen, können wir ihm auch nicht widerstehen.
Was lesen wir gerade im Epheserbrief? „Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen geistliche Mächte und Kräfte der Finsternis“, sagt Paulus dort deutlich. Das heißt: Es gibt eine geistliche Macht um uns herum, die uns von Gott wegziehen will.
Wir müssen als Christen keine Angst haben. Aber wir sollten uns auch nicht in Versuchung bringen. Deshalb: Rechnen Sie mit der Realität des Teufels. Haben Sie keine Angst davor, aber halten Sie sich umso fester an Jesus Christus. Er ist derjenige, der am besten Schutz und Sicherheit geben kann. Dort, wo Jesus Christus ist, kann kein Teufel sein oder Macht ausüben.
Und der letzte Punkt, den ich Ihnen erwähnen möchte, ist: Machen Sie sich Gedanken über die Ewigkeit. Sie werden einmal vor diesem großen weißen Thron stehen. Dann stellt sich die Frage: Gehören Sie zu Jesus Christus? Ist Ihr Name im Buch des Lebens aufgeschrieben oder nicht?
Alles andere spielt dann keine Rolle. Ob Sie ein bisschen besser sind als xy oder ein bisschen besser als der oder jener – das spielt keine Rolle. Entweder sind Sie im Buch des Lebens, weil Sie sich hier auf der Erde entschieden haben, zu Jesus Christus zu gehören, weil Sie sich entschieden haben, an ihm festzuhalten und eine Entscheidung getroffen haben, Ihre Schuld zu bekennen und zu beten. Oder Sie werden ewig von Gott getrennt sein. Dann werden Sie wissen: Ja, das Urteil ist gerecht. Ich habe das getan. Da wird noch einmal alles gezeigt – nicht nur, ob du das getan hast, sondern auch all das andere. Dann ist das Urteil klar: ewige Trennung von Gott.
Das ist eine ganz ernste Sache.
Also drei Dinge als Herausforderung:
Solange wir noch nicht das tausendjährige Reich haben, nehmen Sie die Bibel generell ernst. Versuchen Sie nicht, alles irgendwie symbolisch zu übertragen, kulturell oder sonst wie zu erklären. Nehmen Sie es erst einmal so, wie es da steht, und bitten Sie Gott darum, dass er es Ihnen aufschließt. Dann will uns Gott manche Sachen nahebringen, bei denen wir ihn erkennen können – eben über das hinaus, was unsere Vernunft uns sagt.
Zweitens: Rechnen Sie mit der Macht des Teufels. Stellen Sie sich aber zu Jesus Christus, dann kann er Ihnen nichts anhaben. Denken Sie daran, es gibt diese Macht in dem Universum um uns herum. Wenn man uns von Gott wegziehen will – mit Gedanken, Taten oder durch andere Menschen – und uns verführen will, stellen Sie sich auf die Seite von Jesus Christus. Dann kann Ihnen nichts passieren.
Drittens: Denken Sie an die Ewigkeit, an den großen weißen Thron. Machen Sie hier klar Schiff. Stellen Sie sich hier auf die Seite von Jesus Christus, bitten Sie um Vergebung Ihrer Schuld, und dann können Sie ein ganz neues Leben beginnen.
Ich möchte an dieser Stelle gerne noch mit Ihnen beten. Wer das möchte, kann gerne mitbeten.
Herr Jesus Christus, vielen Dank dafür, dass du nicht nur derjenige bist, der einmal hier auf der Erde gelebt hat, gepredigt hat, Wunder getan hat, der zu seinen Jüngern gesprochen hat und von dem wir im Neuen Testament lesen. Danke, dass du nicht nur derjenige bist, der für unsere Schuld gestorben ist, der auferstanden ist und der jetzt zur Rechten des Vaters sitzt, sondern dass du derjenige bist, der als Herrscher einmal wiederkommen wird, derjenige, der als Richter auf diesem großen weißen Thron sitzen wird und ein gerechtes Urteil sprechen wird.
Du bist derjenige, der aus Liebe zu uns uns anbietet, heute Vergebung von Schuld zu bekommen – und zwar gratis, einfach nur, wenn wir uns vor dir demütigen, dir unsere Schuld bekennen und um Vergebung bitten. Danke dafür!
Danke, Herr Jesus, dass du uns dein Wort hinterlassen hast, in dem wir zuverlässige Informationen darüber finden, was du über uns denkst, wie die Zukunft aussehen wird und welche Regeln für unseren Alltag gut sind, nach denen wir uns richten sollen.
Danke, Herr Jesus Christus, dafür, dass wir auch wissen, dass du uns Kraft gibst und uns schützt vor allen Angriffen des Teufels und allen Versuchungen, wenn wir treu bei dir bleiben.
So möchte ich dich bitten für all diejenigen, die heute Abend als Gäste gekommen sind, dass du ihnen das immer wieder deutlich in Erinnerung rufst: die Zuverlässigkeit deines Wortes, den Schutz vor den Angriffen des Teufels, wenn wir in deiner Nähe sind, und das Angebot der Vergebung aller Schuld, wenn wir dich darum bitten.
Danke dafür! Amen.