Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 230: Vom falschen Sorgen, Teil I.
Einführung in das Thema der Sorgen und des Glaubens
In der letzten Episode haben wir uns mit der Frage beschäftigt, woran man ein habsüchtiges Herz erkennt und warum man nicht zwei Herren dienen kann.
Jetzt wollen wir uns der Frage zuwenden, warum es dem Menschen so leichtfällt, genau diesen Fehler zu begehen, also Gott und dem Mammon dienen zu wollen.
Die Antwort hat in letzter Konsequenz mit unserem Denken über Gott zu tun. Man erkennt es an unserem Umgang mit Geld und ganz besonders an den Sorgen, die wir uns über die Zukunft machen.
Man sieht ganz deutlich, wie wir über Gott denken. Oder um es vorwegzunehmen: Es ist ein Zeichen von Kleinglauben, wenn wir uns über die Zukunft zersorgen.
Aber gehen wir einen Schritt nach dem anderen.
Die Unvereinbarkeit von Gott und Mammon
Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt um euer Leben, was ihr essen und trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist das Leben nicht mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
Ich habe Vers 24 noch einmal vorgelesen, weil ich diesen Gedanken zu Beginn von Vers 25 besonders hervorheben wollte. Menschen, die dem Mammon dienen, haben oft eine gute Intention. Sie tun dies nicht, um ihre Verachtung gegenüber Gott auszudrücken. Vielmehr geschieht es häufig, weil sie sich zu viele und völlig unnötige Sorgen über ihr Leben machen.
Gesunde Vorsorge versus ungesundes Zersorgen
Und bevor wir weitermachen, muss ich eine Erklärung geben. Die Bibel kennt sehr wohl eine gesunde Vorsorge. Es gibt das Kümmern um die Herde, das richtige Sparen und die Idee, dass Eltern ihren Kindern ein Erbe hinterlassen.
Wir dürfen und sollen als Christen ein kluges Leben führen. Dabei dürfen wir auch darum bitten, dass Gott uns darin unterstützt.
Gleichzeitig müssen wir verstehen, dass es nicht nur die gesunde Vorsorge gibt. Es gibt auch ein ungesundes Sorgen, eine ungesunde Angst vor der Zukunft. Diese äußert sich häufig im Wunsch nach möglichst viel Besitz und großem Wohlstand.
Genau um dieses ungesunde Sorgen geht es dem Herrn Jesus.
Die Aufforderung, sich nicht zu sorgen
Matthäus 6,25
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
Ähnlich lesen wir bei Lukas:
Lukas 12,22-23
Er sprach aber zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch, seid nicht besorgt um das Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.
Die Bedeutung der Grundbedürfnisse im Glauben
Das Gebot lautet: Seid nicht besorgt.
Die Frage ist: Worüber sollen wir uns keine Sorgen machen? Die Antwort lautet: über Nahrung und Kleidung, also die Grundbedürfnisse, damit wir satt sind und nicht frieren.
Warum sollen wir uns nicht sorgen? Weil das Leben mehr ist als die Speise und der Körper mehr als die Kleidung.
Was meint Jesus damit? Er will, dass wir nicht denken, unser Dasein drehe sich im Wesentlichen um Nahrung und Kleidung. Das Leben ist mehr als die Nahrung. Ich existiere nicht, nur um zu essen. Der Leib ist mehr als die Kleidung; mein Körper ist also mehr als ein Kleiderständer.
Wir dürfen unser Dasein nicht auf unsere Grundbedürfnisse reduzieren. Das werden wir an anderer Stelle noch vom Herrn Jesus hören.
Man kann in dieser Welt alles haben – reichlich zu essen und die schönste Kleidung – und doch am eigentlichen Leben vorbeileben. Oder man kann arm sein wie der Lazarus im Gleichnis und sich nach einem schlechten Leben in den Armen Abrahams wiederfinden.
Natürlich drängt sich die Sorge um das tägliche Brot auf, und auch die Sorge um Kleidung beziehungsweise ein Dach über dem Kopf ist verständlich. Wir wollen nicht hungern, und wir wollen nicht frieren oder obdachlos sein.
Grundbedürfnisse sind real, und trotzdem müssen wir ihnen den Platz zuweisen, der ihnen gebührt.
Fleiß und Dankbarkeit als richtige Haltung
Es ist wichtig, fleißig zu arbeiten. Das sollen wir unbedingt tun. Die Bibel warnt uns sogar davor, unnötigerweise dem Staat oder anderen Christen zur Last zu fallen. Fleißig zu sein ist richtig.
Wenn Gott dir schenkt, nicht nur fleißig zu sein, sondern auch wohlhabend zu werden, dann sei dankbar und tue viele gute Werke. Egal, ob wir viel oder wenig besitzen, dürfen wir jedoch nicht den Fehler machen, dass unsere Grundbedürfnisse einen zu wichtigen Platz in unserem Denken einnehmen.
Ich sage nicht, dass das einfach ist. Auch ich mache mir immer wieder viel zu viele Gedanken über das Thema Altersarmut. Es ist nicht leicht, aber es ist folgerichtig, wenn unser Blick auf Gott biblisch geprägt ist.
Vom Kleineren zum Größeren: Gottes Fürsorge für uns
Und was jetzt folgt, ist eine Argumentation vom Kleineren zum Größeren. Wenn eine Handgranate schlimm ist, wie viel schlimmer ist dann eine Wasserstoffbombe. Das ist eine Argumentation vom Kleineren zum Größeren.
Genauso argumentiert der Herr Jesus hier:
Matthäus 6,26: Seht die Vögel des Himmels an, sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln auch nicht in Scheunen; und doch ernährt sie euer himmlischer Vater. Seid ihr nicht viel wertvoller als sie?
Lukas 12,24: Betrachtet die Raben, die weder säen noch ernten und keine Vorratskammer oder Scheune haben; und doch ernährt Gott sie. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel!
Oder ein anderes Beispiel:
Lukas 12,27-28: Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen nicht. Ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht so gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!
Matthäus 6,28-30: Und warum sorgt ihr euch um Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen nicht. Ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht so gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er euch nicht viel mehr kleiden, ihr Kleingläubigen?
Vertrauen auf Gottes Wertschätzung und Fürsorge
Also vom Kleineren zum Größeren: Wenn Gott sich darum kümmert, dass Vögel zu fressen haben, wird er das dann nicht auch bei uns tun? Sind wir für ihn nicht wertvoller als Tiere?
Antwort: Natürlich! Und wenn Gott Gräser, die nur kurz aufblühen, wunderschön anzieht, wird er das nicht auch bei uns tun? Natürlich!
Wie gesagt, wir haben es hier im Grunde mit der Frage zu tun: Wie denke ich über Gott? Glaube ich daran, dass ich in seinen Augen so viel Wert besitze, dass er sich um meine Bedürfnisse kümmert?
Und noch einmal: Es geht nicht darum, faul zu sein. Wir sind keine Schmarotzer, die zu Hause sitzen und darauf warten, dass Gott uns versorgt. Aber trotzdem dürfen wir uns die Frage stellen: Erwarte ich von Gott, dass er sich mehr um mich kümmert als um die Spatzen auf meinem Balkon?
Und wenn ich diese Frage mit Ja beantworte, dann darf ich aufhören, mir Sorgen zu machen. Fleiß ja, Klugheit ja, aber keine Sorgen. Einfach deshalb nicht, weil ich weiß, dass mein Vater im Himmel sich viel mehr um mich kümmern wird als um Vögel und Lilien.
Praktische Anregung und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Überlege, ob du dir Sorgen um die Zukunft machst. Falls ja, schreibe diese Sorgen auf einen Zettel und wirf ihn weg – zusammen mit deinen Sorgen.
War das alles für heute? Mein Tipp: Lies die Skripte, nachdem du die Episode gehört hast. Schau dir auch die angegebenen Bibelstellen an und prüfe in der Bibel nach, ob das stimmt, was ich gesagt habe.
Der Herr segne dich. Erlebe seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.